Nur noch drei Mal schlafen, dann ist es endlich soweit! Zum Verfassungszeitpunkt habe ich zwar immer noch keine einzige Zeile geschrieben, aber keine Angst: Pünktlich um Mitternacht wird am Donnerstag der Eintrag mit dem Titel “Bagdadsoftware NOCAs 2012 – Die Nominierten” online gehen! Doch bevor wir einen Rückblick auf das Spielejahr 2012 wagen, wollen wir heute mal wieder nach vorne schauen und uns zwölf Spielen für die 2013er Einkaufsliste widmen (die meisten Links führen zu Amazon):

Hinweis: Titel wie Divinity: Dragon Commander oder Metal Gear Rising: Revengeance, die ich bereits mehr oder weniger ausführlich behandelt habe, tauchen hier genauso wenig auf wie Kickstarter-Titel!

Herstellerbild zu DmC: Devil May CryDmC: Devil May Cry (15. Januar 2013 – PC, PS3, X360) – “Die Hintergrundgeschichte spielt in einem Paralleluniversum” — Wenn ich diesen Satz schon lese, gehört Ninja Theory eigentlich für die offensichtliche Einfallslosigkeit ihres Reboots der Serie geschlagen. Andererseits glänzte die Devil May Cry-Reihe ja noch nie durch eine besonders tiefgründige Story. Im Vordergrund stand schon immer die (teils knüppelharte) Hack ‘n’ Slash-Action mit einem Eiswürfel pinkelten Helden. Blöd nur, dass mir der “neue” Dante irgendwie überhaupt nicht gefällt und ich ihm das Matcho-Gehabe im bisher gezeigten auch irgendwie nicht so wirklich abnehme. Allein diese…”Frisur” *schüttel*. Aber immerhin verspricht der Titel erneut spielerisch sehr gut und vor allem imposant zu werden — und das ist ja schließlich am Ende des Tages das Wichtigste.

Tomb Raider (5. März 2013 – PC, PS3, X360) – Mit Tomb Raider: Legend, Tomb Raider: Underworld und Tomb Raider: Anniversary hat Crystal Dynamics drei Titel geschaffen, die endlich wieder die Qualität der ersten beiden Teile der Serie erreichten und stellenweise sogar übertrafen. Und nun kommt dieses Reboot der Serie, das so offensichtlich nach “Uncharted mit weiblichem Helden” schreit, dass es schon weh tut. Vielleicht versteckt sich unter der Haube noch irgendwo ein Tomb Raider, das dem Namen und der Person Lara Croft gerecht wird und das Marketing versteift sich nur mal wieder auf die “Schocks”. Ich erwarte auf jeden Fall mittlerweile nur noch ein völlig lineares Spielerlebnis voller Quick Time Events und haufenweise “schaut her, was wir mit der armen Lara machen”-Momenten oder besser ausgedrückt: Ein Call of Duty-Action-Adventure.

BioShock Infinite (26. März 2013 – PC, PS3, X360) – Irgendwie bin ich heute pessimistisch veranlagt. Oder es liegt an der Auswahl der Spiele. Aber auch BioShock Infinite lässt mich nicht in Freudentränen ausbrechen im Gegensatz zu manch anderen, die es anscheinend am liebsten schon jetzt heiraten würden. Wird es ein gutes und interessantes Spiel? Keine Frage. Ist es schon jetzt ein Kandidat für einen Bagdadsoftware NOCA 2013? Definitiv. Aber wird es wirklich so viel anders oder gar innovativer sein als seine Vorgänger? Mir kommt es irgendwie nicht so vor. Ich habe tatsächlich die Befürchtung, dass es in gewisser Weise ein “Been there, done that”-Titel wird. Dabei ist BioShock 2 auch schon wieder zwei Jahre her. Dieses Gefühl hat sicherlich ein Stück weit mit der Hype-Maschine zu tun, die seit 2011 ständig im Gang ist. Aber ich wünsche mir tatsächlich schon jetzt inständig, dass Irrational Games beziehungsweise 2K Games nicht nur das Universum, sondern auch dieses Genre nach Release erst einmal für ein halbes Jahrzehnt oder so ruhen lassen. Ja, da würde auch ein System Shock 3 drunter fallen. Wie wäre es denn stattdessen mit einem SWAT 5 :smile:?

GRID 2 (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Race Driver: GRID war eines der besten Rennspiele der letzten zehn Jahre! Punkt. Seitdem hat Codemasters zwar zahlreiche weitere Rennspiele veröffentlicht, aber weder die F1- noch die DiRT-Serie (geschweige denn die Werke von EA) konnten bislang diese perfekte Kombination aus Fahrgefühl, Leveldesign und Spielmodi wiederholen und mich ähnlich lange bei der Stange halten. Meine technischen (es kommt erstmals die EGO 3.0-Engine zum Einsatz) wie spielerischen Erwartungen an Teil 2 sind entsprechend hoch. Die Chancen stehen aber gar nicht mal so schlecht, dass sie auch größtenteils erfüllt werden.

Herstellerbild zu Lost Planet 3Lost Planet 3 (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Ganz ehrlich? Ich hätte niemals erwartet, dass Capcom noch einen dritten Teil hinterherschiebt. Lost Planet 2 war jetzt zwar nicht grottig, aber die Wertungen lagen doch sehr stark unter den Erwartungen und auch die Verkaufszahlen werden die Verantwortlichen sicherlich nicht vor Freude in die Luft springen lassen. Das ist vielleicht auch mit ein Grund (der Hauptgrund ist, dass Capcom verstärkt den westlichen Markt im Auge hat und entsprechend seine Serien von westlichen Entwicklern weiterbauen lässt), warum der Titel nicht mehr intern entwickelt wird, sondern an die Jungs von Spark Unlimited (Legendary) übergeben wurde — was wiederrum auch nicht unbedingt das beste Zeichen ist. Das Versprechen sich wieder mehr an Teil 1 zu orientieren (storylastigere Kampagne), klingt aber schon mal gar nicht schlecht und ganz ehrlich: Von Mechs, coolen Bosskämpfe und dem ständigen Kampf gegen die Kälte habe ich bislang noch nicht genug.

Splinter Cell: Blacklist (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Erinnert sich noch jemand an Tom Clancy’s Fisher Sam Kills’em All? Besser bekannt als Splinter Cell: Conviction? Nein? Dachte ich mir. War zwar ein unterhaltsames, aber dennoch absolut vergessliches Spielerlebnis. Und mit Splinter Cell hatte es auch nicht mehr viel zu tun. Dass sich daran mit Teil 6 etwas ändern wird, diese Hoffnung habe ich schon lange wieder aufgegeben. Erneut scheint der Fokus weniger auf intelligentem Schleichen als auf “Massenmörder aus dem Hinterhalt” zu liegen.

Wieso sind die ganzen Spieleserien (ja, Hitman: Absolution, damit bist auch du gemeint!), die doch erst das Genre der Schleicher überhaupt erfunden haben, mittlerweile so absolut versessen darauf zu einem 08/15-Action-Titel zu verkommen? Als hätten wir davon nicht schon genug.

Star Trek (1. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Wisst ihr wie lange es schon her ist, seit das letzte richtig gute Star Trek-Spiel veröffentlicht wurde? Fast 10 Jahre (Star Trek: Elite Force II anno 2003)! Warum hatte Activision sich nur nach dem mässigen Erfolg des zehnten Films (Star Trek: Nemesis) mit Paramount zerstritten und die Lizenz abgegeben? Warum? Damit wir kommendes Jahr passend zum neuen Film (seid mir ruhig) einen uninspirierten 3rd-Person-Shooter ertragen müssen? Ja, ich habe keine wirkliche Hoffnung darauf, dass uns ein halbwegs gutes Spiel erwarten wird. Digital Extremes sind jetzt zwar nicht die schlechtesten Entwickler (The Darkness II war super!). Aber weder die Screenshots noch die ersten Berichte stimmen mich in irgendeiner Weise positiv. Und das nicht nur, weil ich mit der neuen Mannschaft überhaupt nichts anfangen kann. Picard for Life!

Herstellerbild zu Remember MeRemember Me (Mai 2013 – PC, PS3, X360) – Das Spiel schreit schon ein Stück weit heraus “Schaut her! Ich bin das neue Mirror’s Edge!”. Das ist allerdings absolut nichts Schlechtes! Schon alleine deshalb nicht, da Mirror’s Edge 2 ja immer noch auf sich warten lässt. Und zudem ist Remember Me trotz seiner kleinen Anleihen dann doch ein komplett anderes und vor allem actionreicheres Spiel mit neuen, innovativen Ideen (allen voran natürlich das Remixen von Erinnerungen und das Entwerfen von Combos). Ich bin definitiv gespannt auf das Ergebnis und bin auch hocherfreut darüber, dass es mal kein PlayStation-3-exklusiver Titel ist. Sony reißt sich ja leider solche Spiele gerne unter den Nagel. Was ich sehr schade finde, aber ein anderes Thema ist.

Battlefield 4 (4. Quartal 2013 – PC, PS3, X360) – Wie? Schon wieder ein Battlefield? Ich hab doch Teil 3 noch gar nicht richtig gespielt. Wobei diese Kritik eigentlich unberechtigt ist. Seit 2002 und dem Release von Battlefield 1942, gab es tatsächlich jährlich Nachschub, wenn man die Addons oder Titel wie Battlefield Heroes dazu zählt. EA ist also nur Konsequent. Aber was anderes als mehr vom Gleichen erwarte ich nicht und wird es sicherlich auch nicht werden. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir ist das mittlerweile ziemlich egal. Aufregen hilft ja eh nichts :smile: .

Saints Row 4 (2013 – PC, PS3, X360) – Ich hoffe inständig, dass THQ nicht in nächster Zeit komplett den Bach runtergeht und Volition so den neusten Teil der Serie halbwegs in Ruhe und ohne großen Druck fertig entwickeln kann. Es ist zwar noch überhaupt nichts darüber bekannt abseits von der Integration von Saints Row: The Third – Enter the Dominatrix. Aber ich erwarte nichts anderes als mein Spiel des Jahres 2013, dass technisch zwar nicht an ein GTA V heranreichen wird, aber dafür spielerisch dem Rockstar-Titel erneut zeigen wird, wo der Hammer hängt! /me ist da absolut voreingenommen! :smile:

Star Wars 1313 (2013 – PC, PS3, X360, WiiU) – Wisst ihr wie lange es her ist, dass das letzte richtig gute Star Trek…äh…Star Wars-Spiel veröffentlicht wurde? Nun, nicht ganz so lange wie bei Star Trek. Über Star Wars: The Old Republic lässt sich zwar diskutieren, aber LEGO Star Wars III: The Clone Wars war im vergangenen Jahr auf jeden Fall ein super Spiel. Aber so einen ernsthaften und nicht auf Jedi-fokusierten Actiontitel wie beispielsweise das geniale Star Wars: Republic Commando (2005!), das braucht es unbedingt mal wieder. Und Star Wars 1313 könnte genau das werden. Das Spiel sieht nicht nur sehr gut aus, sondern verspricht auch spielerisch unterhaltsam zu werden, wenn auch innerhalb des Genres vielleicht nicht unbedingt großartig innovativ. Was Star Wars-Titel angeht, wird es aber definitiv mal wieder etwas angenehm frisches sein.

X Rebirth (2013 – PC) – Wer von euch hat ernsthaft eines der X-Spiele gespielt? Hand hoch! Keiner? Dachte ich mir. Ich nämlich auch nicht. Am meisten Zeit habe ich noch mit dem nutzerfreundlichsten und bisher letzten Teil, X: Terran Conflict, verbracht. Aber selbst das habe ich bis heute nicht durch. Der Reiz ist da, keine Frage. Aber es ist halt doch irgendwie alles umständlicher und anstrengender als ein Wing Commander: Privateer. Das wird sich mit X Rebirth auch sicherlich nicht großartig ändern. Die Neuerungen versprechen sogar noch mehr Möglichkeiten sich im virtuellen Weltall auszuleben und sein eigenes Imperium aufzubauen. Für die Fans ist das super, aber die normale Spielerschaft (= ich) will oder kann sich in so etwas heutzutage einfach nicht mehr reinsteigern. Aber vielleicht wird es ja gleichzeitig doch noch irgendwie einsteigerfreundlicher und weniger träge und langwierig. Heutzutage bin ich schließlich über jeden Grund froh, meinen Joystick abstauben zu dürfen.

Und damit sind wir am Ende des Eintrags angelangt. Wie immer war die ursprüngliche Liste mindestens doppelt, wenn nicht sogar dreimal so lang. Entsprechend richte ich an dieser Stelle wieder die Frage an euch: Was wird euch 2013 in Sachen Spielen am meisten interessieren?

Das Spielejahr 2012 ist offiziell beendet. Gestern kam die voraussichtlich letzte Lieferung des Jahres bestehend aus Paper Mario: Sticker Stars (3DS) [noch nicht angespielt], Micky Epic: Macht der Fantasie (3DS) [die ersten paar Level machten schon einen interessanten Eindruck] und King’s Bounty: Warriors of the North (PC) [mehr vom Gleichen] rein und kommenden Donnerstag heißt es mal wieder: Herzlich Willkommen zu den Bagdadsoftware NOCAs! Hoffe ich zumindest. Die Liste steht zwar mittlerweile ziemlich fest, auch wenn ich natürlich auch noch länger in Paper Mario und Micky Epic reinschauen möchte. Vielleicht ist einer der beiden Titel ja noch eine Nominierung wert. Wer weiß :wink: .

Aber die sieben bis zehn Seiten Text zur Liste wollen ja auch noch geschrieben werden. Dabei würde ich so viel lieber Minecraft spielen. Ich hab’ da noch ein Projekte, die ich mit Rondrer umsetzen möchte. Aber ich muss ja schließlich den Eintragslängenrekord von 2011 brechen. Und die Chancen stehen ganz gut, dass ich das sogar schaffe. Warum? Na das verrate ich doch nicht hier und jetzt. Da müsst ihr euch schon noch die paar Tage gedulden. Ihr könnt ja derweil eure Nominierungs- und/oder Gewinnerliste vorbereiten. Die 15 Kategorien sind nämlich (ausnahmsweise) wieder die gleichen wie im letzten Jahr. An Weihnachten gibt es dann nicht nur den Weihnachtsgruß (mit oder ohne Kessy?), sondern auch die Bekanntgabe der Gewinner und am 31. erwartet euch an dieser Stelle der traditionelle Jahresrückblick. Den plane ich allerdings nicht ganz so extrem lang zu machen wie 2011. Ob das am Ende aber tatsächlich auch passiert? Mir egal. Ihr müsst ihn ja lesen, nicht ich :tongue: .

Moving Pictures

Und da ich angesichts des Nominierungseintrags euch jetzt nicht mehr mit Eindrücken zu Spielen belästigen will, widmen wir uns doch heute seit langem mal wieder Film und Fernsehen. Hier mal wieder ein paar Ultrakurzeindrücke:

Promobild zu The Dark Knight RisesThe Dark Knight Rises: Würdiger Abschluss einer grandiosen Trilogie. Nicht perfekt und das nicht nur, weil Heath Ledgers Jokerperformance fehlt. Mit dem Happy End bin ich beispielsweise nicht wirklich glücklich. Zumal mindestens zwei Szenen zu Beginn des Films schlicht nur dazu da waren dieses Ende überhaupt erst zu ermöglichen und entsprechend erzwungen wirkten. Aber im Großen und Ganzen hat Christopher Nolan sehr gute Arbeit geleistet. Besonders gut gefallen haben mir Anne Hathaway als realistischere Catwoman, Tom Hardy als Bane mit einer überraschend weniger störenden Sprachmodulation als Christian Bales Batman und dass der Film sich wieder mehr am langsameren Batman Begins orientierte. Sprich weniger Bat-Action und ein stärkerer Charakterfokus. Auch den Twist gegen Ende habe ich absolut nicht kommen sehen. So muss das sein!

5 von 5 Sics

Und wenn wir schon bei Superhelden sind: Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin tatsächlich gespannt auf Man of Steel. Klar stellt sich wie bei Spider-Man die Frage, warum wir schon wieder einen Reboot und schon wieder eine neue Origin-Story brauchen. Aber der zweite Trailer hat in mir durchaus die Lust geweckt. Vor allem erwarte ich dank Regisseur Zack Snyder einen visuell sehr interessanten Film.

Drive: Klarer Fall von irreführender Werbung. Im Trailer wirkte der Film mehr wie eine Neuauflage von The Transporter. Aber auch wenn der Driver ein Driver ist, hat der Film mit dem Fahren von Autos dann doch eher weniger zu tun. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass er schlecht ist. Nur darf man eben nicht mit den falschen Erwartungen herangehen. Stattdessen liegt die Geschichte des Drivers irgendwo zwischen Romanze, Rachegeschichte und Splatterfilm und überrascht in jedem Akt von neuem durch die dazugehörigen Änderungen im Erzählstil. So wird einem nicht langweilig dabei einen Lebensabschnitt des Drivers mitzuerleben. Ach und Ron Perlman spielt mit. Alleine dafür lohnt sich das Anschauen schon :smile: .

4 von 5 Sics

Promobild zu Iron SkyIron Sky – Wir kommen in Frieden! – Nazis auf dem Mond — Das ist die simple, aber interessante Prämisse des Films, der mit Hilfe von Crowsourcing entstanden ist. Und genau hier liegt auch sein größtes Problem: Dadurch, dass die Community so viel zu sagen hatte, ist ein Werk aus Versatzstücken beziehungsweise eine Aneinanderreihung von Gags entstanden. Dadurch gibt es zwar sehr viele lustige Szenen (allein die Verarsche von der Hitler-Rede in Der Untergang. Da lag ich buchstäblich am Boden vor Lachen), aber sie wirken nicht wie aus einem Guss und da der Film auch nur 93 Minuten hat, geht gleichzeitig irgendwie alles viel zu schnell. Dafür rechne ich es den Machern sehr hoch an, dass im Original alle Beteiligten die richtige Sprache sprechen inklusive einer korrekten Besetzung der Rollen (Nazis = deutsche Schauspieler, Amerikaner = englischsprachige Schauspieler). Und für einen Indie-Film sind die CGI-Szenen im All richtig super (wobei die Schlacht ruhig etwas länger hätte dauern können). Es ist unterm Strich also definitiv keine langweilige Unterhaltung und ich empfehle ihn euch unbedingt mal anzuschauen. Aber mehr als einmal muss man ihn jetzt auch wieder nicht gesehen haben.

3 von 5 Sics

Es gibt übrigens auch ein Weltruam-Spiel zum Film, Iron Sky – Invasion, das gar nicht mal so schlecht ist (wurde auch erst ohne Lizenz entwickelt). Ein Wing Commander dürft ihr aber auch nicht erwarten. Die dynamischen Weltraumschlachten gegen die Nazis machen aber tatsächlich Laune. Dazu vielleicht in einem der kommenden Einträge dann mehr. Eine NOCA-Nominierung kriegt es allerdings nicht.

Battleship – Gut, die Erwartungen an dieses Machwerk waren jetzt nicht wirklich hoch und diese Haltung hat er auch voll erfüllt. Das macht es jetzt aber auch nicht viel besser. Visuell ist es durchaus ein beeindruckender Film und ich finde auch das Design der Aliens sehr cool. Aber die Geschichte ist nicht nur flacher als flach, sondern hat auch mehr Logiklücken als alle Michael-Bay-Filme zusammen. Vielleicht mal anschauen, um zu verstehen, worüber sich alle amüsieren (auch LoadingReadyRun haben einen lustigen Sketch dazu gemacht). Am besten aber einfach gleich wieder vergessen.

2 von 5 Sics

Der Dialog – Ihr kennt garantiert alle Der Staatsfeind Nr. 1. Den Film von 1998 mit Will Smith und Gene Hackman, in dem es um staatliche Überwachung ging und der heutzutage aktueller ist denn je. Nun, Der Dialog von Francis Ford Coppola von 1974 ist der geistige Vorgänger dazu. Und wer spielt darin die Hauptrolle? Gene Hackmann! Wer nach dem Anschauen noch einmal den Staatsfeind einlegt, wird sogar noch mehr Parallelen zwischen Harry Caul und Edward Lyle finden. Im Dialog geht es allerdings nicht nur gemächlicher zu, es steht auch ganz klar die ethische Seite der Überwachung im Vordergrund.

Harry ist Überwachungsspezialist, der beste sogar. Eines Tages bekommt er den Auftrag ein Gespräch zwischen einer hochrangigen Frau und ihrem heimlichen Geliebten zu belauschen. Dabei überkommt ihn das Gefühl, dass das Paar ermordet werden soll und sein schlechtes Gewissen nimmt langsam aber sicher überhand. Das Folgende ist ein richtig guter Psychothriller, bei dem ihr beobachtet wie Harry unter dem Druck seiner Selbstzweifel immer paranoider wird und langsam aber sicher dem Wahnsinn verfällt. Nur um am Ende einen richtig guten Storytwist mit zu erleben. Nein, es war nicht alles nur ein Traum. Sehr zu empfehlen und danach unbedingt auch noch einmal Der Staatsfeind Nr. 1 anschauen. Perfekte Kombination!

5 von 5 Sics

Und was habt ihr so in letzter Zeit gesehen? Schon die Kinokarten für Der Hobbit – Eine unerwartete Reise gelöst? Ich werde auf die Extended Version im nächsten Jahr warten. Ihr wisst ja: Mit Kino habe ich es nicht mehr wirklich so.

Herstellerbilder zu Metal Gear Rising: RevengeanceVergangenen Donnerstag war ich also in Offenbach am Main. Hasst ihr übrigens auch diese Einleitungen, die einen Rückbezug zu einem Nebensatz aus dem vorherigen Eintrag herstellen? Nein? Gut. Ich hab‘ also mein Einreisevisum für Hessen abgestaubt und bin zum Mainloft gefahren. Nachdem ich einmal um den Block gefahren bin und den PR-Manager angerufen hatte, hatte ich das kleine Stübchen dann auch im hintersten Hinterhof gefunden. Dort hatte sich Konami für den Tag eingemietet, um einem Teil der deutschsprachigen Onlinepresse Metal Gear Rising: Revengeance zu zeigen. Nein, ich verrate nicht wer noch da war. Und da ich ja vor kurzem erst etwas von wegen “Journalisten-Ethik” geblubbert hatte, nachfolgend eine “kleine” Erläuterung zum Event:

Abhängen im Mainloft

Im Hauptraum des Mainloft waren zehn Fernseher zusammen mit jeweils einem PS3-Devkit mit dem Spiel drauf Rücken an Rücken auf einem Tisch aufgereiht. Bevor wir losspielen durften, erklärte uns der PR-Manager noch kurz anhand einer kleine Präsentation, was uns erwartet und über was wir etwas berichten dürfen, danach ging es aber direkt an die Gamepads. Dabei gab es keinerlei Einschränkungen oder gar Vorgaben abseits von “Bitte nicht weiter als Kapitel 3 spielen”. Auf einer Anrichte standen gleichzeitig Getränke und Häppchen bereit. Ich hab‘ ein Glas Cola Zero getrunken, weil mir die Bedienung falsch eingeschenkt hatte.

Nach gut zwei Stunden wurde vom Chefkoch des Etablissements dann das Mittagessen aufgetischt. Es gab ein Menü aus drei Gängen mit Vorspeisensalat, Hauptspeise und Nachtisch. Wer meine Essgewohnheiten kennt, der wird mir glauben, dass ich definitiv nur das Hauptgericht gegessen habe und zur Verwunderung/Erheiterung der anwesenden Kollege (und dem Unmut des Kochs) sowohl Vor- und Nachspeise dankend abgelehnt habe. Vom Fleisch habe ich allerdings gleich zwei “Portionen” gegessen. In Anführungszeichen deshalb, weil das dort wohl eine gehobene (moderne) Küche ist und da ist ja bekanntlich nicht immer so viel auf den Tellern drauf. Dazu wurde Wein (rot und weiß) gereicht, aber ich habe nur zwei Gläser Wasser getrunken, da ich es mit Alkohol nicht so habe.

Im Anschluss an das Essen wurde dann fleißig weitergezockt. Es war zwar ein offizielles Ende angesetzt, aber man wurde jetzt nicht rausgeschmissen. Als ich nach gut fünf Stunden Anwesenheit den Abflug gemacht habe, waren auch noch ein paar Kollegen da. Die Atmosphäre war den ganzen Tag durch locker und es konnte sich jeder voll auf das Spiel konzentrieren. Zum Abschied gab es eine Stoffhängetasche sowie ein Metal-Gear-Notizbuch. In der Hängetasche befanden sich ein T-Shirt, zwei Aufkleber sowie eine CD mit Assets und ein Booklet mit weiteren Infos zum Spiel. Das T-Shirt befindet sich in der Waschmaschine, das Notizbuch in meiner Schreibtischschublade und der Rest ist von mir bereits entsorgt worden, nachdem ich den Artikel fertig hatte und die Materialen nicht mehr brauchte. Das Embargo endete für die Vorschau am Freitag um 16 Uhr, mein Text ging aber erst Samstagnacht online. Ich war zwar rechtzeitig inklusive Layout fertig, aber es stand vorher niemand zum Redigieren zur Verfügung.

Und jetzt wisst ihr mehr zu dem Thema, als ihr vermutlich jemals wissen wolltet :smile: . Kommen wir deshalb endlich mal zum eigentlichen Thema:

Metal Gear Rising: RevengeanceAngetestet zu Metal Gear Rising: Revengeance – Das Metal-Gear-Universum ist wie das von Final Fantasy: Beide finde ich durchaus sehr interessant, aber wirklich gespielt habe noch keinen einzigen Titel aus diesen Serien. Warum? Keine Ahnung. Hat mich einfach nie wirklich gereizt die nötige Zeit zu investieren. Selbst jetzt mit dem Release der HD Collection und den 3DS-Titeln, womit der Punkt “mangels Hardware” wegfällt, konnte ich mich noch nicht wirklich dazu hinreißen so richtig loszulegen. Vermutlich weil mich die umfassende Hintergrundgeschichte dann plötzlich abschreckt :smile: .

Mit Metal Gear Rising: Revengeance sind die Chancen zumindest etwas höher, dass ich mich auch tatsächlich hinsetze und es durchhaue. Trotz all der Story ist und bleibt es ein Actiontitel und die sind prinzipiell doch einfacher zu verdauen. Aber wie ich auch im Fazit schreibe: Mir waren die vier Stunden erst einmal genug. Am Stück kann ich so etwas einfach nicht so lange spielen. War aber auch beispielsweise bei Warhammer 40.000: Space Marine schon so. Da musste ich auch zwischendrin immer mal wieder aufhören. Es ist also ein Kritikpunkt, keine Frage, aber man darf ihn vielleicht nicht ganz so überbewerten. Die echten Hardcore-Jungs prügeln das Spiel so oder so in ein paar Stunden am Releasetag durch.

Das Spiel

Grundsätzlich macht der Titel aber schon einen guten Eindruck. Er ist wirklich flott, die Steuerung geht die meiste Zeit gut von der Hand (mal abgesehen von den Kameraproblemen) und die Herausforderung in den Kämpfen scheint dem Standard für solche Actiontitel zu entsprechen. Also durchaus etwas härter, aber nicht gleich so extrem wie ein Dark Souls oder Ninja Gaiden 2. Auch der Klingenmodus gefällt mir, wenngleich im Hinterkopf immer wieder eine Stimme rief “mit einer Maus würde das so viel besser und intuitiver funktionieren”. Dann wäre es vermutlich sogar möglich den Charakter zu bewegen. Auf der Konsole werde ich hingegen zu einem verletzbaren Baum und muss etwas Glück haben, um meine Gegner in 150+ Einzelteile zerlegen zu können. Und nein, ich übertreibe nicht. Bei so manchem Roboter geht das tatsächlich. Aber leider wird es eine PC-Version (vorerst) nicht geben. Dabei könnte das Spiel auch noch so viel besser aussehen.

Und sonst gibt es eigentlich nicht viel mehr dazu zu sagen, was ihr nicht auch aus der Vorschau erfahren könnt. Meine persönliche Einschätzung ist, dass sich der Titel irgendwo zwischen Vanquish und Bayonetta einordnen wird. Vielleicht mit ein paar Prozentpunkten mehr, weil es die tiefergehende Hintergrundgeschichte hat. Wer also entweder Metal-Gear-Fan ist oder dieses Genre mag, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit Metal Gear Rising: Revengeance seinen Spaß haben. Am besten einfach mal die Demo ausprobieren, wenn sie im Laufe der Woche dann erscheint.

Ich widme mich nun wieder meinem Plätzchenteig und verabschiede mich bis Donnerstag!

Sicarius

Computec vs. 4Players

Logo der Computec Media AGComputec Media übernimmt 4Players GmbH — das war die Meldung des Tages am Dienstag. Und was für eine Meldung. Ich bin ja bekanntlich kein Fan dieses Onlinemagazins, was allerdings hauptsächlich mit der Person Luibl zu tun hat. Aber dieses Schicksal würde ich selbst meinem größten Feind nicht wünschen.

Computec hat systematisch kann man schon sagen in den letzten Jahren sowohl ihre Hefte als auch ihre Onlineportale in Grund und Boden gewirtschaftet. Zuletzt hat es die PC Action erwischt, die mit Ausgabe 02/2013 ihren 17. Geburtstag feiert und demnächst eingestellt wird. Ist aber auch wenig verwunderlich: Zwar gab es schon früher eine Überlappung zwischen PC Games und PC Action, aber in den letzten Jahren gab es nur noch ein Großraumbüro und entsprechend gleich waren die Heftinhalte. Und was nach dem Aufkauf der CyPress GmbH unter anderem aus deren erfolgreichen Onlineportal Cynamite.de wurde, sollte auch hinreichend bekannt sein.

Alles beim Alten? Pfff!

Auch damals hieß es übrigens, dass die Redaktionsteams und der Betrieb weitestgehend unverändert bleiben würden. Aber wer diesen Satz glaubt, der lebt ganz klar im Märchenland. Entsprechend ist auch bei 4Players meiner Meinung nach nicht die Frage, ob sich etwas ändert, sondern wie schnell. Wie lang wird es dauern, bis die ersten Texte (News, Artikel) aus dem Nürnberger Büro auftauchen? Wann verlassen die ersten Teammitglieder das sinkende Schiff? Und wird der Herr Chefredakteur der erste sein? Das alles und mehr wird in den kommenden Wochen und Monaten spannend zu beobachten sein.

Es wird allerdings nicht das Ende der Marke “4Players” sein. Dafür ist der Name einfach zu stark, vor allem im Bereich der Serververmietung. Zu Recht natürlich. Auch ich bevorzuge bei Battlefield & Co. diese Server, da sie tatsächlich qualitativ hochwertig sind. Aber über kurz oder lang wird die Individualität des Portals und damit auch seine größte Stärke, seine Kontroversen, verschwinden. Und dann wird nur noch ein weiteres gleichgeschaltetes Magazin im großen Kollektiv namens Computec Media übrigbleiben — bedient von einer Großredaktion und einer Heerschar freier Mitarbeiter.

Apropos Serververmietung: Computec hat die Transaktion garantiert nicht durchgeführt, um 4Players – Das Spielemagazin mitsamt seinen Besuchern zu übernehmen. Das ist nur ein netter Bonus. Das Drumherum ist es, was Computec am meisten interessiert: Der Shop, die Serververmietung und vielleicht noch die ein oder andere Networkseite. Eben all das, was 4Players die meisten Einnahmen beschert.

Das Gegenbeispiel

Viele führen an dieser Stelle gerne golem.de – IT News für Profis als Beispiel an, dass Computec doch gar nicht so böse ist. Das hätte sich angeblich seit dem Aufkauf vor zwei Jahren nicht verändert. Der Vergleich hinkt jedoch, da golem.de Computecs einzige Konkurrenz zu heise online ist. Hier konnte also noch keine großartige Konsolidierung stattfinden. Zudem lohnt sich auch hier nicht nur ein genauerer Blick auf die Seite im Allgemeinen, sondern auch auf das Ressort Games unter der Leitung von Veteran Peter Steinlechner im Speziellen und die Qualität der jeweiligen News und Artikel. Wer da schon länger mitliest, wird schnell feststellen, dass das ehemalige Go-To-Portal (neben heise online versteht sich) seinem Ruf mittlerweile nicht mehr gerecht wird. Besser noch: Vergleicht einmal die Artikel von freien Autoren, die dann beispielsweise auch bei GameStar.de veröffentlicht werden. Und wenn ich wüsste wie ich den Newsletter abbestellen kann (geht über den Link in der Mail nicht), hätte ich das auch schon längst getan.

Zahlenspiele

Logo der IVWSomit ist eigentlich erst einmal alles gesagt, was es zu dem Thema zu sagen gibt und es heißt abwarten, was passiert. Wer jetzt allerdings noch tiefer einsteigen möchte, der schaut zusätzlich bei Magaziniac vorbei, der ja immer schön die Heftzahlen aufbereitet oder wirft direkt noch einen Blick auf die Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW). Das sind die Typen, die die ganzen Zahlen sammeln und jedes Quartal veröffentlichten, wie gut sich die einzelnen Hefte verkauft haben und dergleichen. Die erfassen auch seit längerem Onlinemagazine.

Schaut man sich dort die Auswertung der Gesamtvisists an, kommt pcgames.de auf immerhin 6,8 Millionen Treffer pro Monat. Jetzt nicht das beste Magazin Deutschlands, GameStar und spieletipps sind noch weiter vorne, aber auch nicht unbedingt schlecht. Aber diese Zahlen täuschen und zwar ganz gewaltig. Sie sind nämlich kumuliert. Sprich da fallen nicht nur die Besucher von pcgames.de rein, sondern auch von den anderen Portalen, die dazugehören. 31,10% davon Beispielsweise stammten im Oktober 2012 von der eSport-Seite readmore.de. Diese Information seht ihr, wenn ihr auf das “A” für “Angebotsbestandteile” klickt.

Die 5,3 Millionen von 4Players gehören hingegen zu 97,80% nur zu dieser Seite. Rechnet man das um, hat 4Players mit 5,2 Millionen Besuchern derzeit sogar eine größere Reichweite als pcgames.de mit seinen tatsächlich nur 4,4 Millionen. Allerdings entfällt ein größerer Anteil davon bei 4Players auf den von User generierten Content (fast 2 Millionen), wo es bei pcgames.de nur gut 1 Millionen sind.

Anderes interessantes Beispiel: Bei der GameStar bleiben von ihren beeindruckenden 16 Millionen auch nur noch gut 10 Millionen über. Da wird dann erst so richtig deutlich, wer eigentlich der Marktführer im Bereich der Spielemagazine ist: spieletipps. Wobei die wiederrum viele ihrer Hits durch Suchmaschinen produzieren. Wer nach Tipps & Tricks sucht, landet automatisch bei denen und stellt dann fest, dass die gar keine Tipps zu dem Titel haben, nach dem man gesucht hat.

Epilog

Aber gut, das führt jetzt alles zu weit und hat auch kein wirkliches Ziel mehr. Ich mag es einfach nur in den Zahlen zu stöbern und wollte das irgendwie unterbringen :smile: . Es lässt sich auf jeden Fall zusammenfassen: Computec macht zwar nach außen hin den Anschein eines erfolgreichen Verlagshauses. Aber intern geht es ihnen genauso schlecht wie allen anderen – wenn nicht sogar schlechter. Und unter anderem mit dem Aufkauf von 4Players soll dem entgegen getreten werden.

Außerdem: Egal ob es die Heftauflage ist oder die Onlinezahlen, es wird überall Schmu getrieben. Interessant sich damit zu beschäftigen und die Sachen zu analysieren ist es aber allemal. Ich müsste entsprechend auch mal wieder den mittlerweile zwei Jahre alten GamersGlobal-Report zu dem Thema aktualisieren.

PS: Heute bin ich in Offenbach bei Konami und schaue mir Metal Gear Rising: Revengeance an. Der Artikel dazu wird voraussichtlich morgen um 16 Uhr drüben bei GamersGlobal online gehen.

Sicarius

Die Neugier

Herstellerbild zu Curiosity - What's Inside the Cube?*tab*tab*tab*tab*bling*tab*tab*tab*tab*bling* — Nein, wir reden heute nicht schon wieder über Minecraft (auch wenn es wie üblich einiges zu berichten gäbe). Es gibt aber auch noch ein anderes Spiel, wo man auf Blöcke rumhaut bis sie verschwinden. Wobei “Spiel” ist etwas übertrieben ist, denn es handelt sich um das erste der 22 Experimente von 22Cans. Ihr wisst schon, das neue Studio von Peter Molyneux. Der Typ, der immer so gerne und auch visionär redet, aber am Ende seine Visionen nur im Ansatz umgesetzt bekommt. Was Schade ist, denn seine Ideen sind größtenteils zumindest interessant.

*klick* *klick* *klick*

Und das experimentelle Spiel von dem ich spreche ist natürlich vom kostenlosen Curiosity – What’s Inside the Cube? für iOS und Android. Wieder so eine völlig stupide und objektiv betrachtet völlig langweilige Beschäftigungstherapie, zu der ich mich immer hingezogen fühle. Ihr macht schließlich überhaupt nichts anderes als pixelgroße Blöcke anzutabben, sie damit dadurch zu entfernen und dafür 1 Goldstück zu bekommen. Tabbt ihr zügig, erhöht sich euer Multiplikator (=mehr Gold) und räumt ihr einen ganzen Bildschirm leer, gibt es einen Säuberungsbonus.

Habt ihr genug Goldstücke beisammen, könnt ihr euch Werkzeuge kaufen wie Knallfrösche oder verschiedene Arten von Spitzhacken – darunter auch für 1 Millionen die Diamantspitzhacke. Die machte im Vorfeld von sich reden, als es hieß, sie würde 50.000 Dollar kosten. Derzeit ist dem aber noch nicht so. Kommt vielleicht noch. Momentan seid ihr einige Zeit beschäftigt, bis ihr das Gold zusammenhabt und dann für 22 1/2 Stunden eine noch größere Fläche mit einem Tab säubern könnt.

Ziel ist es den namensgebenden Würfel aufzubrechen und der erste zu sein, der sieht, was sich darin verbirgt. Angeblich würde es nur derjenige zu Gesicht bekommen und es würde sein Leben total verändern. Wer’s glaubt. Zum Verfassungszeitpunkt waren bereits die ersten 64 Schichten des Würfels abgetragen. Ich war sogar heute Morgen live dabei, als Schicht Nr. 65 freigegeben wurde (gibt auch wieder Bonusgold). Insgesamt soll es 2.048 Schichten geben. Das haben ein paar schlaue Leute schon ausgerechnet. Und rein rechnerisch würde es derzeit bis zum 11. August 2013 dauern, bis der letzte Block zerstört ist (2-3 Schichten werden momentan pro Tag weggehauen) und das Geheimnis gelüftet wird. Das ist eine verdammt lange Zeit! Und wen die Formel dahinter interessieren, der sollte Wikipedia einen Besuch abstatten. Ich hingegen verstehe da nur Bahnhof :smile: .

Purer Wahnsinn

“Zwei bis drei Schichten pro Tag? Bei derzeit immer noch gut 100 Millionen Blöcke pro Schicht? Holla, die Waldfee! Da müssen ja so einige Leute richtig aktiv sein. Wieso?!” — Nun, die Antwort auf diese Frage ist einer der Hauptgründe, warum dieses soziale Experiment von 22Cans durchgeführt wird. Da wird die Firma hoffentlich am Ende eine richtig dicke Studie veröffentlichen, die Azzkickr dann für uns aufbereiten und erläutern kann :smile: . Es gibt aber auch noch eine andere Lösung: Es macht paradoxerweise irgendwie Spaß die Blöcke zu entfernen und der Grund dafür ist die Atmosphäre, die das Spiel durch simple Methoden erzeugt.

Da wäre zum einen die sanfte Musik. Fahrstuhlgeklimper wäre allerdings schon wieder zu weit gegriffen. Sie besteht eigentlich nur aus ein paar wenigen Takten und wiederholt sich so entsprechend ständig. Dieser Loop ist aber so gut gemacht, dass ihr das gar nicht mitbekommt, wenn ihr nicht drauf achtet. Stattdessen ist sie angenehm beruhigend und harmonisiert gut mit den zwei Soundeffekten des Spiels: Das schöne “Zerkrieseln” der einzelnen Blöcke und dem überraschend befriedigende “Bing” wenn ihr den Bildschirm gesäubert habt. Je nach Zoomstufe kann das auch mal länger dauern und Fingerspitzengefühl benötigen. Auch visuell wird beides einfach, aber effektiv in Szene gesetzt. Ganz nah herangezoomt seht ihr die einzelnen Blöcke, wie sie leicht schwingend an der Oberfläche des Würfels hängen (?).

Eine höhere Bewusstseinsebene

Die Kombination versetzt euch, zumindest für einige Minute — mehrere Stunden am Stück kann das ein normaler Mensch nicht ertragen –, in einen Zen-artigen Zustand. Eure (bestenfalls) fünf Finger huschen zügig über das Glas und ihr meint tatsächlich zu spüren, wie unter eurem Druck die einzelnen Blöcke zu Staub zu zerfallen. Nur das befriedigende “Bing” reißt euch immer mal wieder für eine Millisekunde aus eurer inneren Ruhe und erinnert euch daran, ein Stück weiterzuscrollen (die Richtung des nächstgelegenen, zerstörbaren Blocks wird praktischerweise durch einen Pfeil angezeigt). So arbeitet ihr euch Bildschirm für Bildschirm voran und ehe ihr es merkt, habt ihr euch vom einen Ende einer Würfelseite zum anderen getabbt.

Oder ihr seid bereits nach dem ersten Bildschirm gelangweilt und beendet das Experiment schon wieder, weil ihr zu der Sorte Mensch gehört, die solche Sachen absolut kalt lassen. Dann beneide ich euch durchaus ein bisschen. Nun entschuldigt mich: Schicht Nr. 65 will fertig abgetragen werden (es fehlt nicht mehr viel)!

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