Sicarius

Reisebericht: Luxemburg

Da bin ich wieder! An dieser Stelle bitte die üblichen Kalauer von wegen “Haben sie ihn wieder über die Grenze gelassen” einfügen. Danke! Wie erwähnt war es mein erster “richtiger” Urlaub (meine Urlaube bestanden bislang hauptsächlich aus “daheim vor dem PC sitzen”) seit einer sehr langen Zeit und dann auch noch Zusammen mit einer im Vergleich zu meiner Verwandtschaft noch relativ unbekannten Person. Stellt sich entsprechend die Frage: Wie war’s denn so in dem winzig kleinen Land namens Luxemburg?

Nun grundsätzlich lässt sich erst einmal festhalten, dass es dort zum einen viele Burgen gibt (in mehr oder weniger weit fortgeschrittenem Verfallsstadium) bzw. Häuser, die einen Turm integriert haben (ich dachte die Engländer hätten das Sprichwort “My home is my castle”) und zum anderen extrem viel Wald. Hätte ich nicht gedacht, dass hier alles so grün ist. Dann sind mir noch die Straßenschilder aufgefallen, auf denen genau steht wie viele Zebrastreifen jetzt gleich kommen oder wie oft man Vorfahrt hat. Sehr komisch. Zählt da wirklich einer mit (außer Touris wie uns)? Und zu guter Letzt natürlich auch noch die Lebensmittelpreise, die trotz niedrigeren Steuern wesentlich höher sind als bei uns. Aber gehen wir doch mal ins Detail. Was haben meine Begleiterin und ich denn so in der Woche alles gemacht? Ja, ich weiß was ihr jetzt denkt, ihr Ferkel! Der Teil des Urlaubs geht euch aber mal so gar nichts an!

Tag -2: Idar-Oberstein

Die Felsenkirche in Idar-Oberstein

Die Felsenkirche in Idar-Oberstein

Auf dem Weg nach Luxemburg haben wir ein paar Zwischenstopps eingelegt. Einer davon war in Idar-Oberstein. Diese Ortschaft im beschaulichen Rheinland-Pfalz ist bekannt für zwei Dinge: Edelsteine (inklusive der angeblich einzigen für Besucher zugänglichen Edelsteinmine Deutschlands) und eine Felsenkirche. Letztere ist, wie der Name schon sagt, eine Kirche, die in eine Steilwand gebaut wurde und entsprechend eher klein und flach ist. Der Legende nach hat ein Typ seinen Bruder von oben auf dem Berg in den Tod geschubst und wurde dann im Beichtstuhl dazu verdonnert zur Sühne diese Kirche zu bauen. Das fand wohl auch Gott ganz dufte, denn als er fertig war entsprang in der Kirche eine Quelle quasi als Zeichen der Dankbarkeit oder so. Das übliche Blablabla halt. Fakt ist: Von außen sieht das Ding beeindruckender aus als es von innen ist. Natürlich: Coole Aussicht von da oben und so. Aber Idar-Oberstein ist jetzt keine wirklich schöne und auch irgendwie vom Aussehen her keine wirklich alte Stadt wie ich finde. Von daher hielt sich der Nutzen der Aussichtsplattform eher in Grenzen.

Die Tour durch die Edelsteinmine war da schon interessanter auch wenn der Student (ich unterstelle das jetzt einfach mal) gefühlt nur einen auswendig gelernten Text aufgesagt hat und auf Nachfragen keine so richtigen Antworten hatte. Jetzt weiß ich aber trotzdem mehr über das Schürfen als ich jemals Wissen wollte. Zum Beispiel den Unterschied zwischen Mandeln (die Edelsteine im Inneren der Gasblase sind komplett bis in die Mitte gewachsen und somit das ganze Ding geschlossen) und Drusen (die Edelsteine sind nur am Rand). Oder, dass Carneole so aussehen wie rohes Fleisch. Und, dass die Minenarbeiter zum Schürfen nach Brasilien ausgewandert sind und von dort den Spießbraten nach Idar-Oberstein gebracht haben, der in jedem Restaurant angeboten und noch “Original” über Holzfeuer gebraten wird. Ja, ihr lest richtig: Es gab tatsächlich eine Werbeunterbrechung in der Tour. Extrem surreal.

Abseits der eigentlichen Mine gibt es auf dem Weg dorthin auch einen “Lehrpfad”. Da allerdings grad keine Führung stattfand, haben wir nur Bahnhof verstanden was uns die Steine sagen sollten, die da so rumlagen. Der größte Vorteil des Besucherstollens war allerdings ganz klar die Temperatur da drin. Gott war es an dem Tag heiß. Da macht es so richtig Spaß ewig lange Treppen hochzulaufen. War aber dennoch ein schöner Urlaubsbeginn.

Tag -1: Traben-Trarbach und Larochette

Nach der Hitze am Samstag brauchten wir dringend eine Abkühlung. Wer allerdings jetzt “Freibad” schreit, ist entweder lebensmüde oder war schon lange nicht mehr an einem heißen Tag in einem Schwimmbad. Da ist es voller als in einer Tokioer U-Bahn. Deswegen haben wir die weise Entscheidung getroffen und sind in die Moseltherme in Traben-Trabach: Ein Hallenbad mit einem kleinen Freigeheg…äh…Außenbecken. Wer jetzt allerdings – wie wir – sich unter einer “Therme” eine große Anlage vorstellt, wird hier enttäuscht werden. Drei Becken (nur eins davon ein Schwimmer und auch das einzige ohne Blubberaction), ein Whirlpool und ein Kinderknast (eine Wasserpfütze in der Ecke für die Kleinen). War dennoch ganz nett und, wie erwartet, angenehm leer. Wir haben uns von kalt (Schwimmerbecken) nach warm vorgearbeitet (Außenbecken) und können speziell den Whirlpool nur wärmstens (HA, Wortspiel!) empfehlen. Mit sechs Euro für einen halben Tag auch preislich ganz gut.

Im Anschluss an die Abkühlung in der Moseltherme machten wir uns endlich auf zu unserem Hotel in Luxemburg. Genauer gesagt in der kleinen Stadt (zwei Straßen im Prinzip) Larochette oder auch Fiels oder Fels genannt (im Land werden bekanntlich drei Sprachen gesprochen: Französisch, Luxemburgerisch und Deutsch) und dort ins Hotel de la Poste. Das ist auch soweit zu empfehlen sowohl was die Preise angeht als auch die Zimmer (65 Euro), das Frühstückbuffet (10 Euro pro Nase und Tag) und das nette und zuvorkommende Personal. Die Dame des Hauses spricht auch hervorragend Deutsch,. Müsst also nicht Französisch können, was in manchen Restaurants durchaus ein Problem ist. Definitiv nicht glauben, nur weil draußen Deutsch draufsteht es jemand drinnen einer spricht. Aber die Kommunikation mit Händen und Füßen hat wunderbar funktioniert. Also keine falsche Scheu.

Tag 1: Larochette, Stolzembourg und Diekirch

Burg Fels

Burg Fels

An unserem ersten kompletten Tag in Luxemburg hatten wir uns ein steifes Laufprogramm vorgenommen. Morgens stiegen wir die 150 Meter (500 Meter Fußweg) zur Ruine von Burg Fels hoch. Für eure drei Euro Eintritt dürft ihr euch dort entsprechend vor allem eines Anschauen: Überreste von Mauern ohne jedwede Erklärung (es gibt am Empfang nur einen Prospekt mit sehr groben Informationen). Aber immerhin bekommt ihr eine durchaus geniale Aussicht geboten und im Schloss selbst waren bei unserem Besuch einige Bilder von unterschiedlichen Fotografen/Künstlern ausgestellt. Ganz besonders gefallen haben mir hochaufgelöste Fotos von Füchsen. Das Prädikat “Faule Sau” erhält hingegen der Typ, der einfach nur Kürbisse von oben aufgenommen und dann einen Photoshop-Filter drübergelegt hat. DAS hätte ich definitiv auch hinbekommen… Unterm Strich war die Burg jetzt abseits der Aussicht aber nicht der große Brüller. Da gibt es wesentlich interessante (und vollständigere) Burgen wie zum Beispiel die in Vianden, die wir uns aber dann doch nicht von Innen angeschaut haben.

Im Anschluss an die Burg von Larochette (und dem dazugehörigen Abstieg) ging es nach Stolzembourg. Dort gibt es eine Kupfergrube, in die wir mangels Führungen (genau in dieser Woche waren keine) zwar nicht rein konnten. Aber wir sind natürlich trotzdem den 1,5km langen Lehrpfad entlang gelaufen (es hängen 10 Schilder an bestimmten Punkten mit mehr oder weniger interessanten Informationen auch auf Deutsch) und haben uns das Ganze zumindest von außen angeschaut. War eine ganz angenehme Strecke, da sie größtenteils durch den Wald führt und entsprechend schattig und kühl ist. Kann ich also durchaus empfehlen – am besten aber mit Führung. Außerdem gibt es in Stolzembourg eine Brücke rüber nach Deutschland (an dem Ort fließt die Our vorbei und die eine Seite ist Deutschland, die andere Luxemburg). Eignet sich also besonders für Leute mit Heimweh :smile: .

Den Tag haben wir dann in Diekirch ausklingen lassen. Das ist wohl eine der wenigen größeren Städte nach Luxemburg selbst, die es im Land gibt. Abseits der Fußgängerzone und einem kleinen Park am Fluss “Sauer” (und hinter einem Altenheim) haben wir da aber nicht viel gesehen. Das asiatische Restaurant direkt am Park, dessen Namen mir nicht mehr einfällt, sowie die Eisdiele in der Fußgängerzone (auch deren Namen habe ich mir nicht gemerkt) waren aber vorzügliche Anlaufstellen. Speziell der Asiate hatte es uns angetan, weil dort eine sehr zutrauliche Katze herumlief. Und ihr wisst ja alle, wie massiv ich mittlerweile auf Entzug bin (sehe Kessy tatsächlich erst Anfang August wieder!). Von daher hat sie an dem Abend vermutlich so viele Streicheleinheiten wie schon lange nicht mehr bekommen.

Tag 2: Luxemburg Stadt

Alte Vermittlungstechnik im Postmuseum in Luxemburg

Alte Vermittlungstechnik im Postmuseum in Luxemburg

Laufen war auch am zweiten Tag ein gutes Stichwort. Erst vom Park+Ride gut 2 1/2 Kilometer in die Innenstadt (Busfahren ist für Anfänger!) und dann dort bestimmt nochmal rund zwei Kilometer durch das Postmuseum und die Kunstgalerie “Am Tunnel”. Übrigens ein total irreführender Name, denn die befindet sich nicht an einem Tunnel, sondern IN einem Tunnel. Und zwar in der unterirdischen Verbindung von zwei Gebäuden der Sparkasse (Spuerkees, wie sie hier heißt). Dort unten waren bei unserem Besuch Bilder von Schülern aus der hiesigen Kunstschule ausgestellt. Waren durchaus ein paar coole Sachen dabei. Ach und angenehm kalt war es da unten auch wieder. Von daher eine empfehlenswerte Station auf dem Reiseplan.

Das klare Highlight des Tages war aber für mich als Mitarbeiter eines großen deutschen Telekommunikationsunternehmens selbstverständlich der Besuch im Postmuseum (direkt am Hauptbahnhof im Keller der Postfiliale). Dabei bitte nicht vom Namen irritieren lassen: Im Gegensatz zu Deutschland ist in Luxemburg die Post noch Staatlich und wie damals die Deutsche Bundespost für alles zuständig. Also Briefe und Telefon. Die hatten nicht nur viele coole alte Sachen, die ich zum Teil nur vom Hörensagen kenne. Ein großer Teil davon war sogar angeschlossen und konnte benutzt werden! Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind an Weihnachten. Einen Wählsternschalter Live und in Farbe bei der Arbeit beobachten, dass kann nur ein Telekommunikationsmitarbeiter geil finden, aber zum Glück bin ich ja einer. Wäre im Anschluss die Welt untergegangen, ich wäre glücklich gestorben :smile: .

Tag 3: Larochette

Am fünften Tag unseres Urlaubs waren wir von der ganzen Lauferei der Vortage so geschafft (siehe auch die Blasen an den Füßen [Anm. d. Autors: Hier bitte beim Layouten explizite Bilder einfügen]), dass wir uns dazu entschieden das Bett nicht übermäßig zu verlassen. Das passte zwar der Putzfrau nicht ganz, aber wir waren ja schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Da kann man sich auch mal einen Tag Auszeit gönnen egal wie viele jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und was von wegen “Wie könnt ihr nur den ganzen Tag im Hotel sitzen?!” jammern. Außerdem gab es mir die Gelegenheit schon einmal ein paar Zeilen dieses Eintrags auf das virtuelle Papier zu bringen. Abends ging es dann noch in den Asiaten gegenüber. Ergebnis: Gute Preise, gutes Essen und wir waren dann freitags gleich nochmal dort.

Tag 4: Bettemburg

Lemur im Tierpark in Bettemburg

Lemur im Tierpark in Bettemburg

Kiddiefreizeit könnte man sagen stand auf dem Donnerstagsprogramm. Es ging in den Tier- und Märchenpark “Parc Merveilleux” in Bettemburg. Viele Tiere aus den unterschiedlichsten Ecken der Erde (Amerika, Asien, Afrika sowie unter und über Wasser) gibt es dort zu sehen. Außerdem den üblichen Streichelzoo mit Ziegen (wie putzig die Kleinen waren). Für die lieben Kleinen gibt es auch gefühlt extrem viele Abenteuerspielplätze auf denen sie sich so richtig austoben und am Ende des Tages dann hoffentlich völlig erschöpft ins Bett fallen können. Das “Märchen” in der Park-Bezeichnung bezieht sich hingegen auf ein gut Dutzend Häuschen gefüllt mit extrem unnatürlich anmutenden und nur dezent animierten Puppen, die hauptsächlich zu Szenen aus Grimm-Märchen aufgebaut waren. Auf Knopfdruck wurde das jeweilige Märchen unter anderem auf Deutsch in einer stark gekürzten Fassung erzählt. Uns hat das Ganze nicht so wirklich gefallen. Es wirkte doch sehr billig und lieblos hingeklatscht.

Zum Glück war der Park wie erwähnt gut gefüllt mit allerlei interessanten Tieren. Zwar sicherlich nicht unbedingt viel exklusives, also vieles davon hat man sicherlich auch schon einmal in einem deutschen Zoo gesehen. Aber das ist ja nicht ganz so wichtig. Wir haben uns die gut vier Stunden, die wir zum gemütlichen Durchlaufen gebraucht haben, auf jeden Fall nicht gelangweilt und haben entsprechend die Investition von neun Euro pro Person nicht bereut. Die Lemuren haben das vermutlich etwas anders gesehen. Aber man kann es ja nicht allen recht machen.

Warum speziell die Lemuren von uns nicht begeistert waren? Nun meine Begleiterin hat von einem Parkmitarbeiter eine Pfauenfeder geschenkt bekommen (lagen haufenweise im Gehege der Stachelschweine) und hat dann damit die süßen Äffchen geärgert. Wobei das mit dem Ärgern auch die Tiere unter sich ganz gut drauf haben: Direkt am Anfang des Parks ist ein kleines Kaninchengehege. Dort haben die kleinen Hasen gerade gemütlich an Karotten geknabbert. Gleichzeitig stand ein, wohl schon etwas älterer, Pfau drin und hat sie mit vollem Federkleid angefaucht. Hat die Kaninchen zwar nicht die Bohne interessiert, sah aber lustig aus :smile: .

Tag 5, Teil 1: Grevenmacher

Ninjaturtle im Schmetterlingsgarten in Grevenmacher

Eine Ninja-Turtle im Schmetterlingsgarten in Grevenmacher

Auch an unserem letzten Tag im Ausland haben wir unsere Aufmerksamkeit ganz vielen Tieren gewidmet. Unsere erste Station war der Schmetterlingsgarten in Grevenmacher. Wie der Name schon sagt, ist das ein Garten in einem hermetisch abgeriegelten Gewächshaus voller Schmetterlinge. Gut: Ein paar Zwergwachteln sind auch noch auf dem Boden umhergezwitschert und ein paar Spatzen haben ihre Kreise gezogen (sie dienen beide dazu das Ungeziefer zu fressen). Aber die Hauptattraktion waren ganz klar die vielen unterschiedlichen Arten von fliegenden Insekten mit ihren bunt gemusterten Flügeln. Wobei die mit den schönsten Flügeln, Azurblau mit schwarzem Rand, diese beim Hinsetzen sofort zusammengeklappt haben. Entsprechend konnten wir genau von denen kein Foto machen. Aber es ist eh viel cooler mittendrin zu stehen und zu spüren wie sie um einen Herumflattern als sie dann anschließend als Stillleben auf einem Foto zu erleben.

Außerdem haben wir im Schmetterlingsgarten auch noch eine Ninja-Turtle getroffen. Diese Wasserschildkröte schwamm im Teich in der Mitte des Gartens umher und war ganz interessiert an uns. Sie hat uns die ganze Zeit mit hoch erhobenen Kopf angeschaut während wir auf der Brücke standen und ist langsam näher gekommen, um anschließend unter der Brücke durch zu tauchen und auf der anderen Seite wieder hervorzukommen und uns anzuschauen. Die wollte uns bestimmt Fressen, da sind wir uns relativ sicher.

Tag 5, Teil 2: Wasserbillig

Nach den Schmetterlingen ging es nach Wasserbillig. Dort gibt es ein (sehr) kleines Aquarium. Es hat zwei Räume und vielleicht ein Dutzend Tanks gefüllt mit einer großen Zahl unterschiedlicher Fischarten. Praktischerweise fiel unser Besuch auch gleich mit der Fütterungszeit zusammen (jeden Tag 15 Uhr). Das hat speziell im Goldfischbecken für viel Aufregung gesorgt. Definitiv interessant, auch wenn wir einige Arten bereits am Vortag im Tierpark gesehen hatten.

Ein völlig fertiger Sicarius im Aquarium von Wasserbillig

Ein völlig fertiger Sicarius im Aquarium von Wasserbillig

Besonders Hervorheben möchte ich zum Aquarium aber noch den Kassierer. So der typische pensionierte Lehrer in Sachen Aussehen, hatte er ganz klar Spaß an seiner Arbeit. Voller Elan hat er uns davon erzählt, wie die Fische mit ihm interagieren und auf ihn reagieren (er ist wohl hauptsächlich der Fütterer) sowie ausführlich darüber referiert, wie die Fische untereinander auskommen. Zum Beispiel die Muräne, die quasi zu blöd zum Essen ist. Da müssen die anderen Fische im Tank erst auf die andere Seite gelockt werden und anschließend quasi das Futter direkt in den Mund der Muräne gestopft werden. Beißt sie nicht gleich zu, kommt sonst der dicke Kugelfisch und oder die komisch aussehenden “Maskenfische” (genauer Name ist uns entfallen) daher und klauen ihr das Essen. Ohne den Kassierer wären wir vermutlich schon nach 15 Minuten wieder rausgewesen. So wurde es am Ende eine gute Stunde.

Übrigens ein Insidertipp, den wir leider erst später erfahren haben: Es gibt für den Schmetterlingsgarten und das Aquarium eine Kombikarte. Die kostet 8 Euro pro Person und erlaubt, wie der Name schon sagt, den Eintritt in beides. Dadurch spart ihr euch zwei Euro. Müsst ihr allerdings explizit danach fragen (deswegen haben wir es verpasst). Von sich aus weisen zumindest die Angestellten im Schmetterlingsgarten nicht darauf hin.

Tag 6: Heimreise und Fazit

Und da war der Urlaub auch schon wieder rum. Samstags stand nach dem Auschecken nur noch die Heimreise an. Natürlich noch kurz vor der Grenze eine Runde getankt (1,30 Euro) aber dann hieß es Luxemburg verlassen und in den Alltag zurück zu kehren.

Aus meiner Sicht war es trotz der Hitze an den ersten Tagen ein schöner Urlaub. Das Hotel hat gepasst, die Atmosphäre war zu keinem Zeitpunkt stressig (haben uns auch nicht zu 100% an unseren vorher aufgestellten Reiseplan gehalten) und Luxemburg ist durchaus ein schön anzusehendes Land (wie gesagt: Sehr viel Grün). Wer es mit dem Laufen allerdings nicht so wirklich hat, der sollte sich vermutlich ein anderes Urlaubsziel suchen.

Gekostet hat uns der Spaß am Ende knapp 900 Euro (alle acht Tage inkl. Tanken). Wobei abseits der Hotelkosten (510 Euro) der größte Anteil an den Ausgaben das tägliche Abendessen hatte. Es gab zwar einen Kühlschrank auf dem Zimmer, aber ich faule Sau wollte lieber Auswärts futtern. Wer das nicht macht (und sich vielleicht sogar das Frühstück im Hotel schenkt), kommt natürlich noch einmal entsprechend billiger davon.

Zum Abschluss bleibt also nur noch festzuhalten: An das Konzept “Urlaub” kann ich mich durchaus gewöhnen.

Es ist schon wieder einige Zeit her, wo ich euch auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht habe. Gut, der Jahresrückblick 2014 war natürlich auch noch dazwischen. Aber ich denke es ist trotzdem mal wieder ein kleines Update fällig. Schon allein für mich selbst, um vielleicht das erste halbe Jahr 2015 ein wenig Revue passieren zu lassen. Es hat sich schließlich so einiges getan – zu meiner ganz eigenen Überraschung, wie ich euch versichern kann. Hat vielleicht sogar der ein oder andere schon gemerkt, dass da was im Busch ist angesichts der vielen Einträge in den letzten Woche, die sich nur mit einem Thema beschäftigen und gerade so die Mindestlänge erfüllen (eine DINA4-Seite).

Der Elefant im Raum

Eine faule Kessy

Eine faule Kessy

Kommen wir am besten gleich zum dicksten Ding…äh…der größten Veränderung, damit wir die aus dem Weg haben: Ich laufe tatsächlich jetzt schon längere Zeit nicht mehr alleine durch die Straßen von Darmstadt. Nein, ich habe mir keine Konkurrenz für Kessy angeschafft. Also bitte. Was denkt ihr immer nur? Würde ich doch nie tun! Und schon gar nicht kurz vor ihrem 13. Geburtstag (17.7.). Bitte? Einen Hund? Jetzt wirste aber frech, lieber Besucher. Ich zeig’ dir gleich die Tür! Welche Tür? Na die Tür zum Internet durch die ich dich rausschmeißen werde. Als würde ich mir einen Hund anschaffen! Pfff. Dann lieber einen Hamster oder etwas Ähnliches. Wobei auf dem Gelände meines Arbeitgebers schon genug Kaninchen rumlaufen. Da brauche ich nicht auch noch welche daheim.

Nein, ich meine damit, dass es das nichtsnutzige Kellerkind geschafft hat sich jemanden vom anderen Geschlecht anzulachen! Oder um es auf die Nase auszudrücken: Ich habe erstmals in meinem Leben eine Freundin. Hat vermutlich keiner mit gerechnet. Ich am allerwenigsten. Bitte? Mit was ich sie eingefangen habe? Nun, es begann mit einer Einladung zu einem Sinfoniekonzert des Orchesters von Darmstadt. Alles Weitere brauchen die Weiten des Internets nicht zu wissen. Entsprechend soll es das an dieser Stelle auch schon gewesen sein zu dem Thema. Unter anderem auch weil ich bekanntlich mal wieder der Letzte bin, der nun endlich diese Erfahrung macht und garantiert nichts Neues zum Thema beitragen könnte.

Aber auch weil es mich zu einem Hypokriten machen würde. Schließlich rege ich mich ja auch immer (leise) darüber auf, wenn jemand einen Partner gefunden hat und dann beispielsweise auf Twitter nur noch Beziehungsmist postet und einem dauernd vor die Nase hält wie verliebt er doch ist und wie genial das doch alles ist und so. Bäh. Ja, ich habe schon Leute deswegen entfolgt. Wie heißt es so schön? Der Gentlemen schweigt und genießt. Ist ein ganz guter Ratschlag, wie ich finde. Entsprechend werdet ihr von mir da wenig zu lesen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Dame hier auch mitliest. Und ich will ja nicht in Teufels Küche kommen :smile: .

Auswirkungen und Nebenwirkungen

Die Konsequenzen aus dieser doch durchaus einschneidenden Veränderung dürften durchaus klar sein: Viel Online war ich die letzten Monate nicht und gespielt habe ich auch recht wenig. Wobei sich Letzteres unter Umständen so oder so eingestellt hätte. Ich muss nämlich ehrlich sagen, dass ich in letzter Zeit doch eher weniger Lust aufs Zocken hatte (abseits von Smartphone-Ablenkungsdingern) – auch schon davor. Stattdessen habe ich mich mehr mit Videopodcasts und Twitch-Streams beschäftigt. Die de facto Einstellung meines Spielekonsums (wobei ich mir tatsächlich letzte Woche Cities: Skylines gegönnt habe) zeigt quasi seine (gewünschten und erwarteten) Auswirkungen. Von daher passt das für mich persönlich schon. Ein bisschen Spielen tue ich ja trotzdem noch (aktuell Assassin’s Creed III und Asura’s Wrath – wobei man bei letzterem nicht so wirklich von Spielen sprechen kann bislang. Das ist mehr ein völlig überdrehter Film mit extrem wenigen QTE-Unterbrechungen). Dennoch macht sich das natürlich auch hier Beim Christoph bemerkbar.

Das letzte Video ist beispielsweise schon wieder eeeeeeeeeeeeewwwwwwwwwwiiiiiiiiiiiiiiiiigggggggggg her und es sieht auch definitiv nicht so aus, als würde sich das demnächst ändern (meine Vorbestellung von Batman: Arkham Knight habe ich beispielsweise vor kurzem storniert – habe ja noch nicht einmal die Vorgänger ansatzweise durch). Und das sich der Fokus etwas mehr in Richtung Filme und Bücher verschiebt, darauf hatte ich ja schon vor einiger Zeit hingewiesen.

Was treibt er so?

Großes Haus des Staatstheaters Darmstadt

Großes Haus des Staatstheaters Darmstadt

Speziell in Sachen Filmen bin ich so aktuell wie schon seit Jahren nicht mehr. Das liegt zum einen an der Meetup-Gruppe, die ich jetzt schon einige Male erwähnt hatte und mit der ich jetzt halbwegs regelmäßig in englischsprachiges Kino gehe (Darmstädter sind herzlich dazu eingeladen vorbeizuschauen!). Zum anderen an der besagten neuen Person an meiner Seite, die viele Klassiker nicht kennt und die ich entsprechend nun durch meine komplette Filmsammlung hindurchführe (mit Ausnahme der Stummfilme – will sie ja nicht ganz verschrecken). Ja, das meine ich ernst. Das Urteil von Nürnberg oder beispielsweise Die 12 Geschworenen (übrigens ein minimalistischer [er spielt in einem einzigen Raum] aber extrem guter Film mit viel Aktualität) hat sie schon tapfer ertragen (und angeblich für gut befunden). Zwar derzeit ausschließlich auf Deutsch, aber gut: Für meinen Englischfix habe ich ja nun eine andere Quelle.

Und abseits vom Filme guggen geht es vor allem viel ins Staatstheater Darmstadt zu den vielen Konzerten, die es da gibt. Zwar wäre ich wie schon in Nürnberg auch alleine hin und wieder hin. Aber zu zweit macht das natürlich noch mehr Spaß. Davon kann ich euch aber herzlich wenig erzählen. Nicht, weil der Wille nicht da ist, sondern weil ich mir ja schon bei den Spielesoundtracks schwer tue die zu beschreiben. Bei echten Klassikkonzerten bin ich da dann vollkommen verloren. Beethoven und Mozart kann ich ja noch halbwegs unterscheiden (ersterer ist “epischer” als letzterer und setzt mehr auf Trommeln und Blech statt auf Geigen). Aber schon bei Brahms hört es auf – von dem ganzen modernen Zeug brauchen wir gar nicht erst anfangen. Da habe ich absolut keine Ahnung von abseits eines simplen “klingt gut oder klingt nicht gut”. Von daher braucht ihr keine Angst zu haben, dass ich zu einem hochnäsigen Möchtegern-Elite-Feuilletonleser geworden bin. Mir gefällt es einfach nur. Mehr nicht :smile: .

Und sonst?

Was fehlt noch? Wir haben die Freundin, die mir die Zeit und das Geld klaut und mit der ich logischerweise öfters auf Achse bin. Wir haben die Meetup-Gruppe, die mein Englisch fit hält (in der Gruppe wird nur Englisch gesprochen). Und wir haben den reduzierten Spielekonsum, der mir offensichtlich die Lust am Spielen geraubt hat (auf den aktuellen Stand halte ich mich aber natürlich weiterhin fleißig). Ach genau: Auf der Arbeit ist alles beim Alten. Bin gut angekommen und aufgenommen worden, es macht weiterhin die meiste Zeit Spaß und ich kann mich gut entfalten bzw. aktiv etwas bewirken. Und dann wäre da natürlich noch die nicht ganz unwichtige Tatsache, dass ich mittlerweile seit Januar gut 18 Kilo runterhabe (bekam sogar im Aqua-Jogging-Kurs Komplimente!). Noch vier Kilo bis zum Normalgewicht. Noch acht bis zum Zielgewicht. Tendenz: Könnte endlich hinhauen! Spätestens dann muss ich aber dringend mal Zeit in Muskelaufbautraining stecken.

Die Vögel mögen den Peugeot nicht

Die Vögel mögen den Peugeot nicht

Leider ist nicht alles eitel Sonnenschein in meinem Leben: Mein geliebter Peugeot 307, den ich euch vor mittlerweile mehr als neun Jahren vorgestellt hatte, mag nicht mehr. Er hat zwar erst 13 Jahre und 180.000km auf dem Buckel. Aber das ändert nichts daran, dass der Werkstattmeister mich höchstpersönlich vor zwei Wochen nach der Wartung zur Seite genommen (schlechtes Zeichen!) und mir einen Kostenvoranschlag über 1.200+ Euro in die Hand gedrückt hat (SEHR schlechtes Zeichen!). Da ich für die Karre im Neuzustand nur noch mit etwas Glück überhaupt so viel Geld kriegen würde, sind die Tage des kleinen Silbernen damit gezählt (nach den ganzen Rechnungen im vergangenen Jahr eigentlich schon überfällig). Ich fahre ihn jetzt noch runter (ich hoffe er hält bis Ende des Jahres, TÜV wäre im Februar 2016) und schaue mich derweil schon einmal nach einem Nachfolger um. Ist zwar etwas schade um das Auto – ich dachte eigentlich, er wäre noch besser in Schuss. Aber irgendwann muss man dem hinkenden Pferd halt den Gnadenschuss geben. Da hilft alles nichts. *sniff*

Fazit

Abseits der Probleme mit dem Auto würde ich sagen, dass es mir aktuell in allen Belangen ganz gut geht. Seit meinem Auszug aus dem Elternhaus vor mittlerweile fast zwei Jahren hat sich mein Leben definitiv steil weiterentwickelt (was nicht schwer ist, da ja zuvor ziemlicher Stillstand herrschte) sowohl im Kleinen als auch im Großen. Und ganz ehrlich? Was will man mehr? Natürlich gibt es Rückschläge und es wird auch nicht ewig nur nach oben weitergehen. Aber die gehören dazu. Wichtig ist, dass ich die Erfahrungen sammele, daraus lerne und am Ende des Tages doch mehr aus mir mache als nur das Kellerkind mit dem umfangreichen Videospielefachwissen und dem Drang zum Schreiben.

Ich hoffe mal, dass das auch in eurem Sinne ist, selbst wenn dadurch der Fokus von Beim Christoph sich seit langem Mal wieder in eine andere Richtung verschiebt. Sollte nun jemand das Gegenteil behaupten: Ich habe ja schon weiter oben die Tür erwähnt :smile: . Und damit seid ihr mal wieder auf dem aktuellen Stand.

Bis Montag – dann vermutlich mit einer Runde “Zwölf für die Einkaufsliste”!

Sicarius

Diskussion: Rückkehr des PCs?

Letzte Woche ist nach langer Wartezeit und einigen Verschiebungen die PC-Version von GTA V eingeschlagen und hat offensichtlich einen tiefen Krater hinterlassen. Anders als bei GTA IV hat Rockstar (North) wohl dieses Mal alles richtig gemacht und eine Portierung geschaffen, die nicht nur in allen Belangen den Konsolenversionen überlegen ist (sowohl in Sachen Grafik als auch in Sachen Features), sondern auch ohne größere technischen Probleme daherkommt. Und die Spieler belohnen es, wie es aussieht. Mit fast 357.000 gleichzeitigen Spielern am Wochenende, ist es bei den kostenpflichtigen Titeln definitiv ganz weit vorne dabei – Tendenz steigend.

Mir stellt sich dabei aber nun eine wichtige Frage: Ist der PC zurück? Haben wir das Loch überwunden, welches die 7. Konsolengeneration reingerissen hat? Werden wir wieder anfangen müssen regelmäßiger unsere Hardware zu aktualisieren, um die Grafikkracher der nächsten Jahre erleben zu können? Oder ist es doch nur eine Phase bis sich PlayStation 4 und Xbox One vollständig etabliert haben und anschließend geht es wieder bergab?

Sicarius

Frohe Ostern!

Da ist es doch tatsächlich mal wieder Ostern. Grad haben die Glocken der katholischen Kirche wieder angefangen zu bimmeln nach ihrer kurzen Auszeit und die Klapperbuben (90% Mädchen!) sind wieder in den hutzelgründer Untergrund abgetaucht, wo sie sich bis zum nächsten Jahr von den gesammelten Süßigkeiten ernähren. Kessy ist hingegen froh, dass die Krachmacher endlich wieder weg sind. Sie hat schließlich Wichtigeres zu tun:

Ostergruß 2015

Ostergruß 2015

Das gesamte Team beim Christoph wünscht allen Besuchern, Zuschauern und Zuhörern völlig unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit ein angenehmes Osterfest!

Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des heutigen Eintrags angelangt. Ich hoffe ihr habt einen geruhsamen Ostersonntag. Lasst euch von euren buckeligen Verwandten nicht zu viel ärgern. “Nein, es gibt noch keinen Partner.”, “Nein, es gibt noch keine Enkelkinder”, “Ja, ich bin größer geworden”, “Ja, ich hab’ zugenommen/abgenommen” und so weiter und so fort. Man kennt die Fragen ja. Wobei die Fragen mittlerweile gar nicht mal mehr das Schlimmste sind (zumal meine Verwandten mich eh als hoffnungsloser Fall abgeschrieben haben). Schlimmer ist der Gedanke, dass man es in dem Alter höchstwahrscheinlich genauso machen wird. Warum besteht das Leben immer nur aus Wiederholungen?!

In der englischen Ausgabe der Retro Gamer wird dank der 8. Konsolengeneration in den Leserbriefen derzeit eine heftige Diskussion darüber geführt, was eigentlich als “Retro” gilt. Gehören Xbox (2001), Dreamcast (1998), GameCube (2001) und PlayStation 2 (2000) nun dazu oder hört es weiterhin mit der Generation N64 auf? Die Lager sind stark gespalten. Während die einen (vermutlich die jüngeren) ihre erste Spieleerfahrungen vor 15 Jahren mit Xbox & Co. gemacht haben und sie entsprechend schon als Retro einstufen, pochen die anderen (vermutlich älteren) darauf, dass nur 8bit oder nur 16bit tatsächlich “Retro” ist. Das Magazin selbst bleibt übrigens aktuell dominant Pre-PlayStation-2, streut aber ab und zu einen Artikel über die 6. Generation ein. Speziell das Halo-Special hat der Diskussion aber auch gleich wieder extrem viel Zunder gegeben (viele Retro-Fans scheinen die Serie absolut zu verabscheuen).

Wie seht ihr das? Was ist für euch Retro? Macht ihr es daran fest, wie lange es schon her ist? Richtet ihr euch nach eurem eigenen Alter? Am Grafikstil der Spiele? Oder betrachtet ihr grundsätzlich alles, was gestern und nicht heute auf den Markt gekommen ist als Retro?

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