Wie erwähnt, hatte ich meiner Angebeteten nicht nur was zum gemeinsamen Spielen geschenkt, sondern auch was zum Lesen. Darunter zwei erotische Comic-Bücher. Ich weiß: “Iiiihhhh, wie unanständig!”, werden jetzt einige denken. Und vielleicht dann noch einen drauflegen mit “Wie kannst du sowas nur deiner Frau schenken?!”. Ganz einfach: Weil sie grundsätzlich Gefallen an dieser Art von Literatur hat! Mangas hat sie schon einige in die Richtung (auch ein paar Serien von mir geschenkt bekommen). Bei “normalen” Romanen ist sie ebenfalls immer sehr enttäuscht, wenn das Lesen zu kurz kommt. Und liebe Leser:innen, ihr könnt ruhig zugeben, dass ihr die ganzen anspruchslosen Werwolf-, Vampir- und Gestaltwandlerromane nicht wegen der tiefgreifenden Handlung verschlingt! Also lasst mich euch jetzt ein bisschen was zu den Neuzugängen erzählen – die ich selbstverständlich nur zu Recherchezwecken ebenfalls gelesen habe :tongue: .

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Die Göttin. Band 1* (La déesse, Katie Even & Nephyla, Splitter Verlag, 48 Seiten, 2023) – Nanna steht kurz vor dem Abschluss ihres Kunststudiums. In der Abschlussarbeit geht es darum Texte über die keltische Göttin Anann zu illustrieren. Sie ist in der irischen Mythologie eine Fruchtbarkeitsgöttin. Nannas Lehrerin findet allerdings, dass sie zu versteift an die Sache rangeht. Ihr ist das Thema nämlich aufgrund seiner Anzüglichkeit ziemlich unangenehm. Deshalb zieht ihr ihre Lehrerin heimlich ein grünes Amulett an, damit Nanna ihre Sinnlichkeit entdeckt. Und ja, das Amulett beginnt zügig mit seiner Arbeit (der Comic hat schließlich nur 48 Seiten). In der nächsten Nacht hat Nanna einen extrem feuchten Traum und auch die darauffolgenden Tage bis zum Abschluss entstehen immer wieder Situationen, in denen sie mysteriöse aber sehr befriedigende Lesebegegnungen mit (vermutlich) Geistern hat. Aber am Ende – so viel sei verraten – kommt sie wesentlich entspannter wieder in die reale Welt zurück und erfährt ein (weiteres) Happy End.

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Die Göttin. Band 2* (La déesse tome 2, Katie Even & Nephyla, Splitter Verlag, 48 Seiten, 2024) – Nanna hat ihren Abschluss geschafft und gönnt sich mit ihren Freundinnen und ihrem neuen Freund (mit dem sie viel zusammen liest) einen Urlaub in den Tropen. Allerdings hat sie ein Problem: Sie kann seit der Abschlussprüfung nicht mehr zeichnen. Jedes Mal, wenn sie es versucht, kriegt sie einfach nichts aufs Papier. Und dann baggert auch noch eine komische Kellnerin ihren Freund an. Der SuperGAU quasi. Was folgt ist definitiv eine düsterere Geschichte als noch in Band 1, denn die Kellnerin lässt ein Nein nicht gelten und stülpt Nannas Freund ein rotes Amulett über – mit entsprechenden Folgen. Aber keine Angst: ein (bzw. wieder mehrere) Happy End(s) gibt es freilich trotzdem – inkl. Cliffhanger. Mal schauen ob und wann dann Band 3 auf den Markt kommt.

 

Beide Bücher kommen als Hardcover im Großformat daher (23,5 x 32,5cm – also größer als ein DIN A4-Blatt). Den Stil würde ich als leicht verspielt bezeichnen mit vielen geschwungenen Linien und gedämpften aber nicht langweiligen Farben. Das gibt dem Ganzen eine angenehm lockere Atmosphäre und ist – aus meiner Sicht – thematisch passend ohne dabei den Realismus auf der Strecke zu lassen (wir sehen schließlich viele nackte Körper). Das wird besonders bei Nanna deutlich, die erfreulich normal dargestellt wird und nicht die übliche, schlaksige Lesedame aus anderen, einschlägigen Unterhaltungsmedien ist. Ich sehe sogar eine gewisse Ähnlichkeit zu Lysanda – aber das bleibt unser Geheimnis, okay? :smile: . Wer aber jetzt einen Hentai oder noch härter erwartet, der wird enttäuscht sein. Es ist in der Darstellung deutlich, aber kein Schmuddelleseheftchen, sondern wesentlich sinnlicher.

Beim Christoph meint: Band 1 bekommt von mir 4 von 5 Sics. Einfach, weil er viel viel zu kurz ist. 48 Seiten sind für 18€ trotz der hohen Qualität einfach zu wenig. Ja, die Geschichte ist übersichtlich und hat einen Anfang und ein Ende, aber ich bleibe doch irgendwie unbefriedigt zurück :wink: . Und das liegt nicht nur daran, dass die entsprechenden Szenen zwar großformatig aber eben sehr kurz sind. Für Band 2 gibt es hingegen nur 3 von 5 Sics. Neben der ebenfalls wieder übersichtlichen Seitenzahl bei gleichem Preis, ist es die düstere Wendung, die die Erzählung nimmt, die mir sauer aufstößt. Das war nicht das, was ich mir vor allem nach Band 1 erwartet hatte. Das hält mich ehrlich gesagt auch davon ab ihn nochmal zu lesen. In den ersten Band schaue ich lieber wieder rein.

Lysanda meint: Sie haben ein zu großes Format. Absolut unhandlich. Die Geschichte war nett, allerdings durch die geringe Seitenzahl ein wenig wie “warum liegt hier Stroh rum?”.

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Es ist soweit. Lysanda und ich sind bei der letzten Serie der “Rick-Berman-Ära” angekommen: Star Trek: Enterprise* – wobei in den ersten beiden Staffeln noch das “Star Trek” im Titel fehlte. Nach dem Ende von Star Trek: Voyager, flimmerte 2001 die erste Folge über den Bildschirm. Paramount hatte sich nämlich bewusst dagegen entschieden die Serie parallel zu Star Trek: Voyager zu starten. Ganz vorne am 26. September 2001 mit dabei? Ich! Dank der Wunder des noch vergleichsweise jungen Internets konnte ich mir damals jede Episode bereits wenige Stunden nach der Erstausstrahlung ansehen. Hach, wie schön wäre es doch tatsächlich in einer globalisierten Welt ohne Ländergrenzen zu leben…

Es ist damit auch tatsächlich die einzige Star-Trek-Serie, bei der ich live und in Farbe dabei war. Alle anderen hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal komplett gesehen. Hier wartete ich hingegen jede Woche gespannt auf den Link. Bei genauerer Überlegung dürfte es sogar unabhängig von Star Trek bislang die einzige Serie sein, die ich so erlebt habe. Ihr braucht aber jetzt keine Angst zu haben, dass ich dadurch nun einen verklärten Blick auf die Reise von Captain Jonathan Archer und seiner Crew hätte. Im Gegenteil: Es ist die Crew der “alten” Trek-Serien, zu der ich den wenigsten Bezug habe.

Die Produktion

Erdacht von Rick Berman und Brannon Braga, sollte die Serie frischen Wind ins Franchise bringen. Schließlich waren die Einschaltquoten nicht erst seit Star Trek: Voyager stark rückläufig. Der Ansatz war entsprechend radikal: Näher an der heutigen Zeit mit Charakteren, die noch nicht rundgeschliffen und damit – zumindest so der Gedanke – nahbarer für uns 08/15-Menschen sind. Dazu ein stärkerer Fokus darauf, genau mit diesen Charakteren Geschichten zu erzählen. Eine (völlig unnötige) Prise Sexappeal mit reingemischt (T-Pol im engen Anzug und fragwürdigen Szenen) sowie als Tüpfelchen auf dem “i” noch ein Popsong als Intro und eben auch das Fallenlassen des “Star Trek” im Titel. Es sollte eine Serie werden, die sich nicht nur an nerdige Trekkies richtet, sondern (übertrieben gesagt) den sportbegeisterten Partymacher ebenfalls überzeugen kann.

Das “alles neu” ging sogar soweit, dass bei der ersten Staffel sehr viele Autoren mit dabei waren, die zuvor noch kein Star-Trek-Drehbuch verfasst hatten. Also zumindest offiziell. Keine Ahnung, ob der ein oder andere nicht schon eine Fanfic in der Schublade hatte :smile: . Dass davon am Ende der 26 Folgen nur noch einer übrig blieb… nun, ich gebe die Schuld dafür mehr Berman und Braga als den Drehbuchverfassern.

Die Prämisse

Enterprise (Paramount-Promo-Bild)

Die Idee, die Anfangszeit der tiefen Weltraumerforschung zu zeigen war auf dem Papier ja nicht schlecht. Der Popsong ist jetzt zwar nicht so meines, aber Neulinge brauchten nicht so viel Hintergrundwissen und Fans konnten sich trotzdem über zahlreiche “Ah, das kenn ich”- bzw. “So ist das also entstanden”-Momente freuen. Und es ist eben alles noch etwas rauer, haptischer und unerforschter. Keine oberste Direktive, sondern nur (mitunter fehlgeleiteter) menschlicher Idealismus. Kein immer funktionierender Universalübersetzer, was entsprechend interessante Situationen erzeugt. Kein waffenstrotzendes und übermächtiges Flaggschiff, das es mit jeder Gefahr aufnehmen könnte. Ach und keine Touchscreens sowie nur begrenzte Computersprachsteuerung. Dementsprechend waren auch alle Sets komplett neu. Ein Recycling bestehender Sachen war unter den Umständen schlicht nicht möglich. Die Optik der Serie wurde übrigens von U-Booten und ihren Besatzungen inspiriert.

Geholfen hat dieser radikale Neuanfang am Ende leider nichts. Die erste Absetzung nach der 2. Staffel überlebte die Serie zwar dank der Fans und ab Staffel 3 ging die Qualität steil nach oben. Aber am Ende der 4. Staffel war dann trotzdem Schluss, weil die Zuschauer weiterhin ausblieben. Übrig blieb im kollektiven Gedächtnis stattdessen die größte Sauerei aller Zeiten. Doch dazu mehr, wenn wir dann bei besagtem Serienfinale angekommen sind. Werfen wir stattdessen jetzt mal einen Blick auf

Der Einstieg

In der Konzeptionsphase wurde wohl kurz darüber nachgedacht die erste Staffel komplett auf der Erde spielen zu lassen. Quasi den Bau der Enterprise NX-01 und ihres Warp-5-Antriebs zu verfolgen und dann im Staffelfinale ins All aufzubrechen. Klingt zugebenermaßen ziemlich langweilig. Wäre vermutlich auf irgendwelche Konfrontationen mit den Vulkaniern rausgelaufen und/oder Rekrutierungsfolgen in denen Archer lang und breit seine Crew zusammensucht. Entsprechend bin ich Paramount nicht böse, dass sie gegen diese Idee ein Veto eingelegt haben. Warum aber der Temporale Kalte Krieg abgesegnet wurde, verstehe ich nicht. Als hätten wir nicht schon genug Zeitreisemist im Star-Trek-Universum, kommen sie jetzt daher und machen es zur Basis einer ganzen Serie. Und was ich so von Star Trek: Discovery gehört hab’, wird das auch in New Trek eher schlimmer als besser…

Naja, immerhin ist der Konflikt mit den Suliban als eine Fraktion im Temporalen Kalten Krieg jetzt nicht ganz uninteressant. Speziell die “menschliche” Seite mit den Auswirkungen der terroristischen Kabal auf das Ansehen der restlichen Vertreter der Spezies. Und der Krieg – so doof ich ihn grundsätzlich finde – bleibt bis zum Ende der Serie Thema. Insofern lassen wir das mal so stehen.

Was mich da an der ersten Staffel – neben der unnötigen Sexualisierung von T’Pol – entsprechend mehr störte, war die aus meiner Sicht zu schnelle technische Entwicklung. Ähnlich wie bei Star Trek: Voyager (=mit begrenzten Ressourcen in einer feindlichen Umgebung) ist auch bei Enterprise das Kommittent zur Prämisse leider nicht ganz so hoch, wie ich es gerne gehabt hätte. Transporter, (Schiffs-)Phaser, Kraftfelder – ja, es ist technisch gesehen alles neu bzw. kommt erst im Laufe der Staffel dazu. Aber zum einen geht mir das Hochrüsten irgendwie zu schnell – wir lernen die eigentliche Enterprise quasi gar nicht erst kennen -, und zum anderen funktioniert es gleich zu gut. Und das “Hülle polarisieren” ist doch im Prinzip nur eine Ausrede dafür nicht “Schilde hoch” zu sagen. Ich hätte es besser gefunden, wenn das alles etwas langsamer vonstatten geht inkl. den dazugehörigen Szenarien, die daraus entstanden wären.

Unterhaltsam

Enterprise (Paramount-Promo-Bild)

Lassen wir meine grundsätzliche Kritik außen vor, war die erste Staffel inhaltlich tatsächlich soweit okay. Die Zeit verging bis auf wenige Ausnahmen (Lautloser Feind, Desert Crossing und Verschmelzung) zügig und ohne große Langeweile.

Die echten Highlights lassen sich zwar an einer Hand abzählen, doch das Niveau des Rests ist eben auch nicht unterirdisch schlecht. Hervorheben muss ich dabei selbstverständlich alles mit Jeffrey Combs (Doppeltes Spiel, Im Schatten von P’Jem und Raumpiraten). Umso mehr schmerzt es zu wissen, dass sie ihn in Staffel 5 auf die Enterprise holen wollten. Man hätte dem Multitalent echt eine eigene Star-Trek-Serie geben sollen – in der er jede einzelne Rolle selbst gespielt hätte :smile: . Aber auch die Data… (Datas Tag) äh Phlox-Folge Lieber Doktor oder Der kalte Krieg sind wirklich gelungene Star-Trek-Unterhaltung, die sich nicht vor den anderen Serien verstecken müssen.

Fazit

Unterm Strich muss ich sagen, dass Enterprise tatsächlich hinter Star Trek: Deep Space Nine die bislang beste Einstiegsstaffel hatte. Was bei genauerer Überlegung sicherlich auch daran liegt, dass es eben hauptsächlich Charakterfolgen sind. Als Zuschauer kenne ich am Ende der 26. Episoden die Hauptdarsteller nicht nur schon sehr gut – sie haben auch bereits die ersten Entwicklungen durchgemacht. Und auch der rote Faden geht überraschend wenig verloren. Es sind zwar trotzdem hauptsächlich Einzelepisoden, aber es fühlt sich doch wesentlich zusammenhängender an. So könnte es definitiv weitergehen. Leider tut es das nicht, wenn ich mich korrekt an die 2. Staffel erinnere… Vielleicht täuscht sich meine Erinnerung ja. Das sehen wir dann in einem der nächsten Einträge.

PS: Das “aktuell” im Titel habt ihr Lysanda zu verdanken. Beim Brainstorming meinte ich, dass “allererste Sternenreise” möglicherweise in ein paar Jahren veraltet ist. Kann ja sein, dass Paramount eine Serie raushaut, die zeitlich NOCH früher spielt. Also befah… äh schlug sie vor das einfach kenntlich zu machen. Was tut man nicht alles für eine gute Beziehung :wink: .

Es gibt einfach Sachen, da brauchts eine Weile. Auf die muss man sich erst einmal richtig einlassen, sie mehrfach/länger konsumieren, bevor man sie wirklich gut findet. FINAL FANTASY XIV: Online* würde (angeblich) erst nach rund 60-80 Spielstunden was taugen. Viele Werke von Regisseur David Lynch wie Mulholland Drive* brauchen gerne mal mehr als einen Durchgang, bevor sie richtig zünden. Und auch die ein oder andere Band wie TOOL* oder Florence + The Machine muss man ggf. erst einmal verinnerlichen und verarbeiten. Der heutige Spielesoundtrack gehört ebenfalls zu dieser Kategorie. Es dauerte einige Zeit, die er erst einmal in meinem Kopf marinieren musste, bevor ich bereit war ihn als wirklich hörenswert zu bezeichnen.

 

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Warhammer 40,000: Mechanicus (2018)

Komponist: Guillaume David (IXION)
Umfang: 00:56:08 (11 Lieder)
Mögliche Bezugsquelle: Amazon* (8,99€)

Wenn ich an einen Warhammer 40.000-Soundtrack denke, dann klingt dieser schwer, hat viele militaristische/imperialistische Motive und ist extrem episch mit einem Hauch Science-Fiction. Oder anders ausgedrückt: Klassisches Orchester mit vielen Trommeln und etwas Synth dazu. Guillaumes Erstlingswerk ist zwar definitiv episch, aber auf eine Art, wie ich es bislang noch nie gehört und gefühlt habe.

Im Spiel – zur Erläuterung – übernehmt ihr die Kontrolle über die Adeptus Mechanicus, also Maschinenseher-Techpriester oder auf Deutsch: Fanatisch-religiöse Ingenieure, die einen Maschinengott namens Omnissiah anbeten. Der Soundtrack macht sich dieses Motiv voll zu eigenen. Er ist auf eine beunruhigende Art zurückhaltend und so schwergängig, dass man es tief in der Magengrube spürt. Diese Schwergängigkeit ist dabei schon fast abartig mechanisch und massivst elektronisch dissonant. Das allein lässt mir als Hörer schon die Haare hochstehen. Dann kombiniert Guillaume David das Ganze aber auch noch mit einer großen Prise Kirchenklänge (mystischer/ebenfalls stark dissonanter Chor, vor allem aber sehr viel Orgel). Wie gesagt: Ich kann mich wirklich nicht daran erinnern, dass ich schon einmal einen vergleichbaren Soundtrack gehört habe.

Im ersten Moment – und das war es auch, was mich anfangs abgestoßen hatte – hört sich das alles auch eher nach rein atmosphärischer Musik an, die einfach nur im Hintergrund mitdudelt ohne irgendeine eigene Identität zu haben. Zu diesem Eindruck trägt bei, dass viele der Tracks längerer Natur sind und sich deshalb in sich häufig wiederholen. Aber dieser Ersteindruck täuscht und wird dem Werk aus meiner Sicht nicht gerecht. Deshalb: Von mir gibt es eine Hörempfehlung für dieses sakral-elektronische Klangexperiment! Und ja, ich gehörte mit zu denen, die sich wirklich gefreut haben im Ankündigungstrailer von Teil 2 wieder das bekannte Motiv des Maschinengottes wahrzunehmen. Freue mich sehr drauf zu hören, was Guillaume David dieses Mal aufs digitale Notenblatt bringt.

Persönliches Lieblingslied: Track 06 – Dance of the Cryptek [07:08]

Wenn ihr mich noch vor ein paar Wochen nach meinem Lieblingslied auf diesem Album gefragt hättet, wäre meine Antwort fast automatisch der wirklich geniale Einstiegstrack Children of Omnissiah gewesen. Gibt glaube ich wenige, die mir da widersprechen würden. Im Vergleich dazu fand ich das restliche Album anfangs tatsächlich irgendwie langweilig und fad. Entsprechend wusste ich erst gar nicht, wie ich dazu einen Eintrag verfassen soll. Meine Meinung hat sich aber offensichtlich geändert und damit auch mein Lieblingslied zu diesem mechanisch tatsächlich extrem simplen Lied. Technisch gesehen passiert in den sieben Minuten recht wenig. Aber das starke Leitmotiv verbunden mit dieser extremen Unterschwelligkeit, erzeugt bei mir paradoxerweise irgendwie innerliche eine angenehme Anspannung. Deswegen kehre ich zu ihm mittlerweile öfters zurück als zum eher klassischen Einstiegslied.

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Lysanda und ich haben uns mal wieder einen älteren Anime gegeben. Immer in der Hoffnung doch noch mal dabei was richtig Gutes zu entdecken. Spoiler: Wir sind weiter auf der Suche :wink: . Die Wahl fiel dieses Mal auf Die Königin der tausend Jahre* vom japanischen Kult-Animationsstudio Tōei Animation. Der Anime basiert auf dem gleichnamigen Manga von Leiji Matsumoto, der wohl vor allem in Science-Fiction-Kreisen kein unbekannter ist. Hat so einige Space Operas wie Space Battleship Yamato* veröffentlicht – in der Casa Lysanda sind diese jedoch allesamt nicht bekannt. Insofern kann ich derzeit kein Urteil dazu fällen.

Was ist drin?

Auf Die Königin der tausend Jahre bin ich zufällig gestoßen als der deutsche Publisher KSM Anime die Werbetrommel rührte. Und zwar Mitte 2023 anlässlich der Veröffentlichung der Remastered-Version auf DVD und Blu-ray. Sonderlich bekannt scheint der Anime außerhalb der Szene zumindest nicht zu sein. Er lief nämlich nur zwei Mal im deutschen Fernsehen – das letzte Mal 1992 auf Tele 5. Aber bei denen, die ihn kennen, hat er einen guten Ruf. Entsprechend habsch mir gedacht: Nämme mer mo mid!

Allerdings wurden damals nur 41 der 42 Folgen synchronisiert. Die 20. Folge ist nur ein Zusammenschnitt der bisherigen Ereignisse. Da fiel die Entscheidung sie zu überspringen. Und selbst innerhalb von 2-3 anderen Folgen gibt es Szenen, die bei der deutschen Fernsehausstrahlung – warum auch immer – damals fehlten und somit ohne deutsche Sprecher daherkommen. Im Jubiläumspaket ist das alles drin und dran. Also sowohl Folge 20 als auch die fehlenden Szenen – jedoch nur mit deutschen Untertiteln. Eine Nachsynchronisation fand (aus meiner Sicht zum Glück) nicht statt.

Und wenn wir schon beim Inhalt sind: Ich hatte mir die limitierte Auflage im Schuber geholt, die beide Volumes enthält. Außerdem ist ein kleines Heftchen mit ein paar Hintergrundinfos mit dabei. Ansonsten ist jedoch ziemlich tote Hose, was Extras angeht – auch auf den DVD/Blu-rays. Ihr bekommt faktisch nur den Anime mit japanischer und deutscher Sprachausgabe. Mehr nicht – aber immerhin gestochen scharf und ohne irgendwelche Artefakte. Sie haben dafür nämlich die alten 16mm-Rollen neu abgetastet. Der Ton hingegen… nun, die deutsche Synchro lag offensichtlich nicht in der allerbesten Qualität vor. Je nach Folgen ist der Rauschanteil durchaus höher. Es war aber jetzt für uns zu keinem Zeitpunkt unerträglich.

Ein kleiner Abstecher

Die Königin der tausend Jahre (Promobild)

Bevor ich aber endlich die Frage beantworte, worum es bei Die Königin der tausend Jahre eigentlich geht, muss ich erst noch einen amüsanten Fakt loswerden. Und zwar bin ich bei meinen Recherchen zum Anime auf die amerikanische Fassung gestoßen. Die hört auf den Namen Captain Harlock und the Queen of a Thousand Years. An sich lässt diese Bezeichnung noch keine Augenbrauen hochzucken. Vielleicht gibt es ja einen Captain Harlock bei der Königin. Wenn man dann allerdings feststellt, dass Captain Harlock* ein anderer Leiji-Matsumoto-Manga mit dazugehöriger Animeserie ist, wird man sich fragen was beide Serien miteinander zu tun haben. Die Antwort ist: Absolut überhaupt nichts. Also außer, dass in beiden Raumschiffe und Laserwaffen vorkommen.

Was steckt also dahinter? Nun, die Produktionsfirma Harmony Gold hatte 1986 einen Sendeplatz für 65 Episoden gebucht und wollte dafür einen japanischen Anime importieren. Leider hat Captain Harlock* ebenfalls nur 42 Episoden. War also zu wenig. Die Lösung? Man kauft einfach die Rechte an einem zweiten Matsumoto-Anime und kombiniert beide – und zwar so richtig. Keine halben Sachen, sondern kurzerhand neu verschnitten und versucht irgendwie einen Sinn reinzubringen. Es sind also Szenen aus beiden Animes in den Episoden enthalten. Das allein ist schon komisch. Es kommt aber noch besser:

Wer nämlich rechnen kann, wird feststellen, dass sie damit eigentlich 84 Folgen gehabt hätten – 19 zu viel für den Sendeplatz. Statt mehr Zeit zu kaufen, wurde also zusätzlich noch rigoros gekürzt. Unter anderem haben die Amis deshalb nie das Ende von Die Königin der tausend Jahre gesehen. Echt total bescheuert. Aber ist ja nichts Neues, dass die da auf der anderen Seite des Teichs nicht einfach so Filme und Serien importieren und synchronisieren können. Wenn sie es nicht gleich einfach komplett neu machen (man kann den eigenen Mitbürgern schließlich keine europäischen oder asiatischen Schauspieler zumuten), dann schnibbeln sie es halt nach ihren Wertvorstellungen um. Wenn man sonst nichts zu tun hat…

Die Inspiration

Doch kommen wir jetzt endlich zu Die Königin der tausend Jahre, auch bekannt als Queen Millennia. Der Originaltitel, Shin Taketori Monogatari, bedeutet hingegen „Die neue Geschichte vom Bambussammler”. Taketori Monogatri – also die Geschichte vom Bambussammler – ist eine uralte japanische Erzählung, die wohl erstmals um 900 niedergeschrieben wurde. Sie handelt von Prinzessin Kaguya vom Mond, die irgendwie auf der Erde landet und von einem Bambussammler aufgesammelt wird. Als sie erwachsen ist, ist sie so wunderschön, dass sich sogar der Kaiser um sie bemüht. Grob gesagt schafft es aber keiner der fünf Bewerber sie für sich zu gewinnen. Also kehrt sie einfach als „Unerreichbare” in den Palast des Mondes zurück.

In Die Königin der tausend Jahre… kommt davon überhaupt nichts vor? Also ja, besagte Königin der tausend Jahre wurde als Kind auf die Erde gebracht mit einem Pärchen Ramen-Restaurant-Besitzer, die eine Gehirnwäsche bekommen haben und jetzt denken, dass sie ihre Tochter wäre. Und sie ist als junge Erwachsene ebenfalls wunderschön und wird zumindest von halbstarken Highschoolern begehrt. Aber gefühlt hören die Parallelen hier schon auf.

Die Geschichte

Die Königin der tausend Jahre (Promobild)

Achtung: Ich nehme keine Rücksicht auf Spoiler. Der Anime ist buchstäblich älter als ich (1981/1982). Da ist die Karenzzeit definitiv schon lange ausgelaufen :smile: .

Also: Die japanische Sternwarte Tsukuba entdeckt Anfang 1999 plötzlich einen 10. Planeten im Sonnensystem (das war noch bevor Pluto rausfiel). Und dieser Planet bewegt sich schnurstracks auf die Erde zu. Am 9.9.1999 um 9 Uhr 9 und 9 Sekunden wird er auf sie treffen und massive Zerstörung anrichten. Stellt sich nach und nach heraus, dass es der Planet Lametal ist, der alle 1.000 Jahre vorbeikommt. Unter anderem hat er die Dinosaurier vernichtet. Alles relativ unlogisch, wenn man genauer drüber nachdenkt. Aber gut…

Die Königin der tausend Jahre wird auf die Erde geschickt, um dort „Nachschub” an Menschen einzusammeln. Die sollen dann als einzige gerettet und ihr weiteres Leben auf Lametal im Dienste der Gemeinschaft (=Sklaven) verbringen. Blöd nur, dass die letzte Königin ihrer Mutter nicht gehorcht und das Menschen-Ghetto (mit denen aus den vorherigen Besuchen) auf Lametal besucht hat. Was sie dort gesehen hat (u.a. eine Geburt), hat sie schwer beeindruckt. Die Konsequenz, war dass sie von ihrer Mutter, Königin Lala, verbannt und eine neue Königin – La Andromeda Promethium II (ja, die haben alle bescheuerte Namen) – entsandt wurde. Diese wächst auf der Erde auf und erfährt dabei die Liebe und Güte der Menschen. Als sie dann auch noch den kleinen Hajime kennen lernt, den liebenswerten Protagonisten der Serie, ist es mit ihrer Mission die Menschheit im Dienste ihrer Königin zu unterjochen vorbei. Ihre Liebe zu Lametal ist damit freilich nicht weg. Entsprechend versucht sie beide Interessen unter einen Hut zu bekommen.

Hajimes Eltern hingegen werden bei einem mysteriösen Experiment getötet – das eine gewisse Yayoi Yukino in Auftrag gegeben hat. Fortan lebt er bei seinem Onkel – dem Chef der Sternwarte. Und wer arbeitet ebenfalls dort? Yayoi Yukino. Tochter von Ramen-Restaurant-Besitzern. Ja, die Königin. Wir als Zuschauer wissen das im Prinzip sofort auch, wenn die Autoren es versuchen es ein wenig zu kaschieren. Hajime, ebenfalls leicht verknallt in Yayoi, zeigt der Königin quasi im Laufe der Serie wie toll Menschen sind, indem er ihr unerschütterlich und häufig aus der Patsche hilft und nie die Hoffnung aufgibt das Problem “Lametal” zu lösen. Im Gegenzug rettet ihre hyperintelligente Katze Daischi ihm hin und wieder das Leben.

Hajime entpuppt sich im Laufe der Serie als extrem stures Multitalent. Er kann in seinem Alter einfach so Hubschrauber fliegen (nach nur einer kurzen Flugstunde), beherrscht perfekt den Umgang mit Maschinenpistolen, kann Bomben entschärfen und was weiß ich was er sonst noch so alles in den 42. Folgen gemacht hat. Und wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch. Egal was sein Onkel oder jemand anderes sagt. Da rollt man ziemlich schnell nur noch die Augen.

Die anderen

Die Königin der tausend Jahre (Promobild)

Als weitere Figuren gibt es außerdem noch die Diebe der tausend Jahre, angeführt von einem mysteriösen Mann mit Maske. Die kämpfen aktiv gegen die Königin der tausend Jahre, weil sie ebenfalls nicht gut finden, was Lametal da treibt – ohne anfangs zu wissen, dass die Königin eigentlich auf ihrer Seite steht. Gleichzeitig erschafft sich die Königin dank ihres Anti-Establishment-Verhaltens in den eigenen Reihen einen Verräter. Und als Lametal davon erfährt, was da auf der Erde los ist, schickt die dortige Chefin ein bisschen Verstärkung los. Ach und ein Duell bis zum Tod zwischen der aktuellen und einer neuen Königin der tausend Jahre gibt es ebenfalls. Klingt aber alles komplizierter als es ist. Die parallelen Handlungsstränge halten sich sehr in Grenzen.

Auf jeden Fall kommt Lametal immer näher und alles, was die (ziemlich zerstrittene) Menschheit tut, scheitert. Stattdessen wird der Einfluss des Planeten immer stärker und die Naturkatastrophen nehmen zu. Aber es gibt nicht genug Schutzräume oder Raumschiffe um alle zu evakuieren. Auch die geheime Stadt unter der Erde, die von den Lametallern errichtet wurde (Warum? Wir erfahren es nie…) kann nicht alle beherbergen. Am Ende ist es das Selbstopfer der Königin, das das Happy End bringt und fortan das Schicksal der Erde mit dem von Lametal vereint.
Beim Christoph meint: Lysanda und ich sind uns einig, dass Die Königin der tausend Jahre 3 von 5 Sics bekommt. Das Hauptproblem ist, dass er sehr langatmig ist. Damit meinen wir nicht die Animationen. Wir sind uns des Alters des Machwerks bewusst und damals war eben alles noch ein wenig behäbiger. Entschuldigt allerdings nicht die eine Folge, die gefühlt nur aus einer einzigen Raumschiffaufnahmen besteht – inspiriert von 2001: Odyssey im Weltraum. Ich hatte schon nach den ersten 20 Sekunden verstanden, dass das Schiff RIESIG ist. Man hätte es nicht gefühlte Minuten vorbei fliegen lassen müssen :roll: .

Nein, das Problem ist: Es dauert am Anfang seeeeehhhhhr lange bis die Geschichte in Schwung kommt. Und dann werden trotzdem ständig künstlich neue Probleme und Situationen geschaffen, die natürlich nur Hajime lösen kann. Meist (nicht immer) hat es oberflächlich zwar alles mit der Haupthandlung zu tun. Tatsächlich stehen wir am Ende aber meistens wieder am Anfang.

Und Kontinuität ist ebenfalls mehr eine Empfehlung als ein Mantra. Beispielsweise hat die Königin als es dann anfängt richtig rund zu gehen plötzlich magische Kräfte. Wäre sicherlich nicht unpraktisch gewesen, wenn die von Anfang an dagewesen wären?! Ein bisschen Mut zur Lücke hätte der Serie definitiv gut getan. 20 Folgen und ein halbes Dutzend Handlungsstränge weniger und sie hätte sicherlich einen Sic mehr bekommen. So waren wir am Ende eher froh, dass es endlich vorbei ist. Insofern: Stellenweise ganz nett und hier und da auch ein wenig amüsant. Aber definitiv viel zu lang und damit viel zu viel Zeit über die ganzen Logiklücken nachzudenken, was zusätzlich am Unterhaltungswert nagt. Davon abgesehen war das Figurdesign teilweise schon recht gewöhnungsbedürftig. Beispielsweise Hajime (und der Rest seiner Familie) mit seinen ziemlich kleinen Augen auf der Stirn.

Das Anschauungsmaterial

September 2023 waren Lysanda und ich mit dem Konsum von „Old Trek” fertig. Im verlinkten Eintrag schrieb ich damals vollmundig folgenden Satz:

Star Trek VI: Das unentdeckte Land* – Für mich der zweitbeste Star-Trek-Film aller Zeiten (nach Star Trek: Der erste Kontakt*) […]

Nun flimmerte der Abspann von Star Trek: Nemesis* über den Fernseher und ich bin in einer leichten Sinnkrise. Also schon davor, aber jetzt wo ich aktiv diesen Eintrag tippe, muss ich mich ihr endgültig stellen und sie lösen. Es hat mir glaube ich schon lange kein Eintrag mehr so viele Schwierigkeiten bereitet ihn aufs Papier zu bringen…

Nein, keine Angst: Ich stelle mich hier jetzt nicht hin und behaupte Star Trek: Nemesis wäre der beste Film der Picard-Ära. Aber ich muss ehrlich sagen, dass Star Trek: Der erste Kontakt nicht mehr mein absoluter Liebling ist und ich Star Trek VI: Das unentdeckte Land stattdessen auf Position 1 der Gesamtliste sehe. Schlimmer noch: Meine komplette Top 3 der ersten zehn Star-Trek-Kinofilme ist mittlerweile belegt von Kirks Crew. Und nein, Nr. 8 kommt auch nicht auf Platz 4. Ihr versteht also, wo mein Dilemma ist – und es wird noch schlimmer.

Die 90s Trek-Filme

Werfen wir einmal einen Blick auf die Werke mit der neuen Enterprise. Erneut nicht in der chronologischen Reihenfolge, sondern in meinem persönlichen Ranking. Und ja, ich bin mir bewusst, dass ich mir mit der folgenden Auflistung bei dem ein oder anderen ganz schön in die Nesseln setze :wink: . Geschaut haben wir die Blu-ray-Fassungen aus der alten Stardate Collection* mit deutscher Tonspur. Aber im Gegensatz zu den Kirk-Filmen, gibt es in der Picard-Ära sowieso keine Director’s Cut-Fassungen. Und der deutsche Übersetzungsfehler in Star Trek: Der Aufstand wurde auch nie gefixt.

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1. Star Trek: Der Aufstand* – Ich glaube für keinen Star-Trek-Film gibt es so viele „Was wäre gewesen, wenn”-Szenarien, wie für dieses Machwerk. Unzählige Ideen wurden durchgeackert, bevor wir bei der illegalen Umsiedelungsaktion der Ba’ku durch die Son’a gelandet sind. Darunter auch eine Variante mit einem Klon von Picard – das haben sie dann für Teil 10 aus der Schublade gezogen. Das Ergebnis könnte man inhaltlich mehr als eine Doppelfolge der Serie ansehen und ist nicht sonderlich bombastisch. Aber ich glaube das ist der Hauptgrund, warum er mir (überraschenderweise) so gefällt. Es gibt keine riesige Bedrohung, sondern einfach nur ein lokaler Konflikt bei dem unsere Crew die Helden spielen und die Ideale der Föderation verteidigen kann. Ist er perfekt? Absolut nicht. Und länger drüber nachdenken darf man ebenfalls nicht (vor allem der Twist… :roll: ). Aber er ist unterm Strich ein besonnener, leicht amüsanter Film, der etwas Romantik und eine Prise Action zu bieten hat – das reicht für unterhaltsame 100 Minuten.

(Cover)

2. Star Trek: Der erste Kontakt* – Ich hab‘ mich echt schwergetan. Und so richtig glücklich bin ich mit dem Ergebnis immer noch nicht. So stand er im ersten Entwurf sogar an 3. Stelle hinter dem 7. Film. Vielleicht gehört er da sogar weiter hin und ich habe ihn nur aus schlechtem Gewissen heraus vorgezogen? Fakt ist: Ich muss einfach eingestehen, dass mir der (auch von mir) vielgelobte 8. Film dieses Mal nicht mehr so gut gefallen hat.

Dabei ist glaube ich ein großer Faktor, dass meine Beziehung zu Sir Patrick Stewart sich gewandelt hat und ich ihn und seine Arbeit bei Star Trek mittlerweile in einem etwas anderen Licht sehe. Er ist für mich weiterhin ein hervorragender Schauspieler, keine Frage. Aber mit seinem Verständnis davon wer Captain Picard ist, konnte ich mit fortschreitendem Konsum sowohl der Serie und Filme, als auch den Sachen, die hinter den Kulissen passiert sind, irgendwie immer weniger anfangen. Ja, ein guter Schauspieler kennt seinen Charakter, prägt ihn, macht ihn sich zu eigen. Wenn ich jedoch eins durch die Recherche für meine Star-Trek-Einträge gelernt habe, dann das speziell unser Liebling schon während der Serie anfing ziemlich von sich überzeugt zu sein. Von wegen „Ich bin der Einzige, der weiß wer Picard ist”. Und Stewarts Einfluss ist hier ganz klar spürbar mit einem Picard, der durch und durch einem Action-Helden entspricht statt unserem liebgewonnenen Captain. Dass er von der Erfahrung mal Borg gewesen zu sein heftig traumatisiert ist und vielleicht sogar auf Rache sinnt? Geschenkt. Aber die Umsetzung finde ich nicht so recht gelungen und schon gar nicht glaubwürdig.

Dann wäre da natürlich die ganze Sache mit der Borgkönigin. Ich verstehe es ja, dass es einfacher ist einen Feind als Person auf der großen Leinwand zu zeigen statt ein unmenschliches Konstrukts als das ultimative Böse darzustellen. Aber für mich hat diese Entwicklung trotz Alice Kriges hervorragender Darstellung einfach einen faden Beigeschmack. Ihre komische Sonderbehandlung für Data ist da nur das unrühmliche Tüpfelchen auf dem i, wie man so schön sagt. Immerhin waren sie bei Star Trek: Voyager so konsequent diesen komischen Aspekt beizubehalten. Für Star Trek: Der erste Kontakt ist mein Fazit hingegen: Actionreich, optisch ansprechend (vor allem natürlich die schnittige Enterprise E) und der ein oder andere Fanservice – inkl. tatsächlichen Auswirkungen auf die weitere Zeitlinie. Aber inhaltlich irgendwie ziemlich leer mit einem für mich leider echt unsympathischen Hauptcharakter.

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3. Star Trek: Treffen der Generationen* – Leonard Nimoy wurde angeboten sowohl in den Regiestuhl zurückzukehren als auch mit zu spielen (wie alle alten Charaktere – die meisten lehnten aber ab vor allem, weil Nimoy nicht wollte). Aber er ihm passte (verständlicherweise) das Drehbuch einfach nicht. Beispielsweise fand er, dass die ganze Sache mit Data und seinem Emotionschip nicht wirklich in die Geschichte integriert war. Wo ich ihm definitiv zustimme. Und auch sonst ließ er kein gutes Haar am Werk. Er stellte sogar Shatners Star Trek V: Am Rande des Universums über dieses Machwerk. Aber aufgrund von Zeitdruck (leider nichts Neues bei Star Trek in den 90igern) waren Änderungen angeblich nicht mehr möglich. Die Produktion hatte einen festen Beginn, weil anschließend die Sets für Star Trek: Voyager gebaut werden mussten. Und so wichtig war Paramount Nimoys Beteiligung scheinbar nicht. Gleichzeitig war das Budget vergleichsweise übersichtlich und die Produktion startete sofort nach dem Ende der Serie. Insofern verwundert es nicht, dass auch dieser Film mehr wie eine Doppelfolge wirkt – in diesem Fall sogar optisch. Außer, dass alles irgendwie dunkler ist und wir eine neue Lokation an Bord der Enterprise D sehen (quasi die Vorstufe von 7 of 9s astrometrisches Labor), ist doch das meiste auf Niveau der Serie.

Und ja, die Geschichte rund um Soran (Malcom McDowell, der wie immer seine Rolle gut macht) und den Nexus hat so viele Löcher und unlogische Entscheidungen, dass einem Vulkanier vermutlich der Kopf explodiert. Wie ich aber schon im Eintrag zur letzten Voyager-Staffel geschrieben hatte: Für mich war der Film tatsächlich das richtige Ende der Serie – trotz komischer Zeit-/Dimensionsreisen. Quasi nochmal ein großes Abenteuer der alten Schule für die alte Dame namens Enterprise D, bevor sie in den endgültigen Ruhestand geschickt wird – und mit ihr quasi auch in gewisser Art und Weise die bekannte Seriencrew (siehe den 8. Film).

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4. Star Trek: Nemesis* – Der Film vom Regisseur, der sich damit rühmte noch nie Star Trek gesehen zu haben. Wobei das Drehbuch jetzt ebenfalls nicht so der Brüller war. Zwar ist es nicht weiter abwegig, dass die Romulaner einen Klon von Picard züchten. Und endlich mal diese Seite der Galaxie in den Fokus zu stellen war auf dem Papier ebenfalls eine coole Sache. Aber daraus dann eine pseudo-philosophische Abhandlung von wegen „wie sehr prägen uns unsere Erfahrungen”? Ja, ne dat hat ned so rescht gefunzt. Tom Hardy tut einem echt leid. Zum Glück hat es seiner Karriere nicht geschadet. Und die ganze Sache mit B-4 ist ähnlich bescheuert. Aber ich weiß: Man brauchte ja ein Backup von Data für später.

Das Ergebnis hat entsprechend nur vereinzelt ein paar gute Momente wie die Senatsszene zu Beginn sowie die aus meiner Sicht beste Raumschlacht von allen Star Trek-Filmen. Aber der Rest ist größtenteils einfach nur absoluter Mist – vor allem, weil Star Trek draufsteht. Der misslungene Versuch Tom Hardy als einen jüngeren Sir Patrick Stewart zu verkaufen (inkl. Widersprüchen zur Serie). Die Buggy-Fahrt, die die oberste Direktive vollumfänglich verletzt. Der Nottransporter, von dem es warum auch immer nur einen gibt. Die bescheuerte und völlig sinnfreie, geistige Vergewaltigung von Troi. Datas nicht wirklich heroisch inszenierter Tod. Dr. Crushers große Abstinenz. Ja, man muss sich echt nicht wundern, dass der an den Kassen floppte und damit erstmal jede Star-Trek-Kinozukunft gestorben war.

Die Gesamtübersicht

Im Vergleich zu den ersten sechs Star-Trek-Filmen, fehlt mir zusammengefasst bei 7-10 glaube ich einfach das Herz. Kirks Crew war in der Serie relativ blass. In den Filmen hingegen blühten vor allem Kirk, Spock und McCoy so richtig auf. Sie wurden sympathischer und menschlicher und die Geschichten so interessanter und mitreißender. Bei der nächsten Generation hingegen? Übertrieben gesagt dreht sich alles nur um Picard. Die anderen sind nebensächlich. Und unser Captain selbst entwickelt sich in der Zeit nur immer weiter zu einem action-besessenen Haudrauf. Weg von seinen besonnenen, Diplomatie-orientierten Handeln im Sinne der Menschheit. Und das ist irgendwie… doof. Dass die Geschichten selbst nicht so der Brüller sind, macht es logischerweise nicht besser.

Meine Gesamtrangliste der „alten” Star-Trek-Filme sieht entsprechend so aus:

Platz 1: Star Trek VI: Das unentdeckte Land*
Platz 2: Star Trek II: Der Zorn des Khan*
Platz 3: Star Trek III: Die Suche nach Spock*
Platz 4: Star Trek: Der Aufstand*
Platz 5: Star Trek: Der erste Kontakt*
Platz 6: Star Trek: Treffen der Generationen*
Platz 7: Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart*
Platz 8: Star Trek: Nemesis*
Platz 9: Star Trek: Der Film*
Platz 10: Star Trek V: Am Rande des Universums*

Jetzt ist es aber mal genug mit 90s Trek. Als nächstes geht es ins nächste Jahrtausend mit Star Trek: Enterprise – allerdings mit einer längeren Pause dazwischen. Neben Anime (Die Königin der tausend Jahre*), haben sich vor allem so einige interessante Filme (John Wick: Kapitel 4*, Dune*) im Regal gestapelt, die wir zu Gunsten von Star Trek erst einmal ignoriert haben. Wird also mal Zeit die nachzuholen, bevor es wieder weitergeht in den unendlichen Weiten des Weltraums.

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