JakillSlavik

Welcome to the Bastion

Vorwort
Im heutigen Gasteintrag informiere ich euch über das von mir bereits in den Kommentaren hoch gelobte Spiel Bastion. Ausschlag gebend für mein Interesse war – wie der aufmerksame Bagdadsoftware Stammuser bestimmt mitbekommen hat – der Eintrag von Christoph über ein paar sehr schöne Spielesoundtracks (Fünf auf die Ohren), die er nach eigenen Angaben öfter konsumiert als p0rn. Eine Empfehlung auf diesem Gebiet wird der Webmaster bei akuter Themenarmut und auf Nachfrage sicherlich auch noch irgendwann nachreichen (vermutlich in Form von „Fünf auf den Tennisarm“ o.Ä.). Diese Bemerkung von mir jedoch nicht ohne auf die Gefahr hinzuweisen, dass sich hierbei menschliche Abgründe auftun könnten sollte obiges Beispiel in den Top5 aufgeführt werden — doch widmen wir uns jetzt dem eigentlichen Thema.

Eine neue alte Geschichte
Gefahr ist nämlich genau das Stichwort, denn die allgemeine Gefahr, wie in einem Action-Rollenspiel üblich, ist die Zerstörung der Spielewelt. In Bastion ist die Vernichtung der Welt jedoch schon so sehr voran geschritten, dass lediglich noch Landschaftsfragmente in Form von schwebenden Gebieten existieren. Um diese Gebiete scharen sich die wenigen verbliebenen Kreaturen dieser Welt, darunter natürlich unsere Spielfigur: Der schweigsame Krieger, vom Erzähler bezeichnet als The Kid. Der Ursprung der Verwüstung ist zu Beginn des Spiels unbekannt und wird typischerweise erst nach und nach aufgeklärt. Berichtet wird jedoch von einer Katastrophe, der sogenannten calamity, welche die Spielewelt in besagte Fragmente gesprengt hat. Einziger Zufluchtsort und Bollwerk gegen die Zerstörung war die Namens gebende Bastion, die jedoch auch unter der calamity gelitten hat. Ziel für unsere Hauptfigur ist daher der Wiederaufbau des Refugiums zu einem neuen Zuhause.

Die ersten Schritte
Zu Beginn des Spiels wird man ohne lange Erklärungen direkt in die Welt von Bastion hinein geworfen und erhält direkt die Kontrolle über die Spielfigur. Während man das Erwachen des Helden ganz unspektakulär erlebt, fällt aber umso eindrucksvoller der wunderbare von Hand gemalte Comic-Look auf. Mit einer satten Auflösung der Hintergründe von 1080p schafft es Bastion vom ersten Moment an allemal das gleiche Erstaunen auszulösen, wie es seinerzeit die detailreichen Landschaften von The Whispered World taten. Jedoch wählt das hier beschriebene Spiel wesentlich kräftigere Farbtöne und vermittelt trotz der zerstörten Spielumgebung nur selten das Gefühl von Tristesse. Obwohl verschiedene Sprites zur Darstellung der interaktiven (zerstörbaren) Gegenstände und Charaktere verwendet werden, wirkt die Welt optisch, wie aus einem Guss. Die schräg versetzte Vogelperspektive macht die Spielwelt umso beeindruckender, zumal sich der Weg praktisch vor euren Augen durch vom Himmel fallende Gegenstände aufbaut.

Doch nicht nur visuell wird der Spieler vom ersten Moment an beeindruckt, denn bereits die wenigen Schritte nach dem Erwachen werden von der allwissenden Erzählerstimme aus dem Off kommentiert. Rucks, gesprochen von Logan Cunningham, einer der wenigen Überlebenden von Caelandia, beschreibt facettenreich unser Tun. Allein durch seine Worte wird nicht nur ein Großteil der Geschichte transportiert, sondern auch Ereignisse werden von ihm direkt aufgegriffen. So ist es mir ergangen, dass ich nur wenige Schritte nach dem Schlafplatz in den nächsten Abgrund gerollt bin. Rucks sagte sinngemäß: „Und dann stürzte er zu Tode–“, unterbrach sich als kurz darauf Kid wieder vom Himmel fiel und unsanft auf der Plattform landete und führte seinen Satz fort: „Nein, Ich mache nur Spaß.“ Genauso spöttisch kommentierte er das Aufsammeln der ersten Waffe – des Hammers – mit den Worten: „Es war ein sehr bewegender Moment“, während man selbst bereits damit beschäftigt war mit dem Hammer auszuprobieren, was man alles zerstören konnte. Der Erzähler vermittelt also nicht nur die Geschichte, sondern seine besonders signifikante Stimme sorgt außerdem für die Atmosphäre und dient somit als Stilmittel um Emotionen zu transportieren. Zum perfekt ergänzenden Soundtrack hat Christoph bereits alles Wichtige geschrieben.

Die Steuerung
Wie euch eben aufgefallen sein dürfte, habe ich etwas von Abrollen geschrieben. Bastion wird vorwiegend auf der PC Version mit WASD und Maus gespielt. Die Bewegung der Figur erfolgt ausschließlich über die Tasten, das heißt das die Spielfigur nicht automatisch in Richtung des Maus Cursors schaut, sondern erst mit einem entsprechenden Klick dreht sich Kid zum Cursor und führt eine Aktion aus. Mit Linksklick benutzt man die primäre Waffe, mit Rechtsklick die Sekundäre. Durch Gedrückt-halten einer der beiden Tasten wird in den meisten Fällen eine weitere Funktion der Waffe aktiviert. Mit der Leertaste rollt man sich aus der Gefahrenzone, oder wie es mir oft passiert, in den nächstbesten Abgrund. Geschosse und Hiebe kann man außerdem mit einem Schild via Umschalttaste blocken und bei gutem Timing sogar Kontern. Des Weiteren gibt es Spezialaktionen (Standard: Q), die Tonikum verbrauchen. Bei den Spezialaktionen gibt es zwei verschiedene Arten: Manche Fertigkeiten erfordern eine bestimmte Waffe, andere wiederum sind Waffen-unabhängig einsetzbar. Euer Tonikum Vorrat wird automatisch mit jedem Besuch der Bastion aufgefüllt. Unterwegs jedoch müsst ihr aber verbrauchte Fläschchen erst finden und aufsammeln. Selbiges gilt im Übrigen für Heiltränke (Standard: E), die aber auch nicht spärlich zu finden sind.

Der Wiederaufbau
Der letzte Rückzugpunkt der Spielfigur besteht im Wesentlichen aus einer schwebenden runden Insel mit einer Plattform in der Mitte. Im Norden der Hauptplattform ist ein Teleporter, der sogenannte Sky Walk von dem aus man zu den nächsten Missionen und Trainingsarealen gelangt. Zu Anfang erkennt man an den Ecken einige Bruchstücke als Zeugen einstiger Bauwerke. Mit der Zeit wird man die Bastion wieder aufbauen, indem man nach dem erfolgreichen Bezwingen von Gebieten besondere Kern-Kristalle, auch Cores genannt, findet und auf die Plattform platziert. Die in den Kernen gespeicherte Energie ermöglicht es dann ein neues Gebäude zu bauen, bis alle Bauplätze belegt sind . Insgesamt wird es aber nur sechs verschiedene Gebäude geben, die man jedoch im späteren Verlauf noch aufrüsten kann.

  1. Mit einem Arsenal kann man Waffen und Fertigkeiten ausrüsten und Beschreibungen dazu durchlesen. Im Spiel ist es euch möglich bis zu zwei Waffen und einen Skill mitzuführen. Im Groben lassen sich Waffen in Nah- und Fernkampf unterteilen, es ist euch hierbei nach Belieben freigestellt diese zu Kombinieren. In den Trainingsarealen könnt ihr allerdings nur die Waffe benutzen, die ihr dort perfektionieren lernen sollt.
  2. In der Schmiede (Forge) könnt ihr eure Waffen verstärken. Waffenverbesserungen werden verfügbar sobald ihr die jeweilige Waffe gefunden habt. Die meisten Rohstoffe zum Schmieden findet ihr im Spielverlauf, aber es gibt auch Einige, die ihr erst in den Trainingsarealen freispielen müsst. Um eine Waffe erfolgreich aufzurüsten braucht ihr außerdem Geld, dargestellt mit Kristallen als ingame-Währung. Wenn ihr eine Waffe aufwertet, könnt ihr aus zwei neuen Eigenschaften eine Neue wählen. So könnt ihr beim Speer wählen, ob ihr lieber den Nahkampf Aspekt mit einer höheren Chance auf kritische Treffer steigert oder mehr Fernkampfschaden austeilen wollt, indem ihr auswählt, dass ihr fortan zwei Speere auf einmal werfen könnt. Welche Eigenschaften die Waffe hat, könnt ihr bei jedem Besuch der Schmiede neu bestimmen ohne zusätzliche Kosten tragen zu müssen. Bemerkenswert für die Technik-Freaks ist an dieser Stelle Anzeigeoption, die euch benachrichtigt, falls der Effekt einer Eigenschaft mit einer anderen Fähigkeit stapelbar ist, um dadurch eine höhere Wirkung zu erzielen.
  3. Die Getränkebrauerei, genannt Distillery, ermöglicht es die Spielfigur mit jedem Levelaufstieg einen weiteren Trank mitnehmen zu lassen. Diese Tränke sind vergleichbar mit Attributspunkten, die ihr jedoch während des Spielverlaufs jederzeit ändern könnt, wenn ihr euch in der Bastion befindet. Das Prinzip ist also genauso flexibel, wie es bei den Waffenaufwertungen der Fall ist. Diese Tränke für die Brennerei erhaltet ihr entweder durch den Abschluss von Missionen oder ihr erwerbt sie später im Fundbüro.
  4. Das Fundbüro (Lost and Found) gibt euch die Möglichkeit nicht gefundene Gegenstände im Nachhinein zu kaufen. Jedoch sollte man beachten, dass durch das Aufwerten der Waffen allein schon sehr viel Geld verschlungen wird und man sich daher im Vorfeld schon gut in den Levels umschauen sollte. Außerdem lohnt sich das Durchstöbern der Spielwelt immer, da besonders Artefakte, die zusätzliche Erfahrungspunkte geben gut versteckt sind, aber den Spieler wirklich belohnen.
  5. Um außerdem schneller an noch mehr Geld und Erfahrungspunkte zu kommen, könnt ihr mit Hilfe des Schreins, engl. Shrine, das Spiel im Schwierigkeitsgrad skalieren. Hierzu müsst ihr gefundene oder gekaufte Figurinas im Schrein ausstellen und erhaltet Boni beim Vernichten von Gegnern. Jede aktive Figurine sorgt jedoch im Gegenzug für einen Moralschub der Gegner, sodass sie beispielsweise eine Lebensregeneration oder eine höhere Abwehr gegen eure Schusswaffen haben. Mit diesem Feature habt ihr die Möglichkeit das normale Spiel wirklich anspruchsvoll werden zu lassen.
  6. Vervollständigt wird die Bastion mit dem Memorial, ein Denkmal, dass besondere Leistungen belohnt. Im Grunde ist dies der Achievement-Anteil dieses Spiels, doch im Gegensatz zu Gamerpoints oder sonstigen Vergleichswerten, erhaltet ihr für jede nebenbei abgeschlossene Aufgabe jede Menge ingame-Währung. Diese Aufgaben sind jedoch teilweise recht kniffelig und mit nicht aufgerüsteten Waffen nur schwer zu schaffen.

Spielewelt und Charakterentwicklung
In Bastion bewegt ihr euch, wie bereits angedeutet, auf einer Schachbrettebene. Die Bewegungen und Kämpfe der Hauptfigur und der Gegner sind sehr dynamisch gestaltet, sodass euch das Spiel höchstwahrscheinlich an ein Hack and Slay erinnern wird. Zusätzlich könnt ihr mit Schaltern, Gegenständen und Nebencharakteren interagieren. Erfahrung sammelt ihr durch das Besiegen von Gegnern und das Aufsammeln von bestimmten Artefakten. Diese Artefakte könnt ihr in der Bastion zwar noch mit den dortigen Bewohnern diskutieren, haben aber ansonsten keinen Einfluss mehr auf das Spiel. Um die ein oder andere Anekdote aus der Spielewelt zu erfahren eignet es sich aber dennoch.

Das Erreichen neuer Levels ändert auch nichts an den Werten eures Charakters, sondern erlaubt es euch lediglich in der Distillery eine weitere Tonic auszurüsten, welche dann passiven Einfluss auf eure Charakterentwicklung hat. Von der Bastion aus gelangt ihr in ein Oberweltmenü. Hier könnt ihr die nächste Mission auswählen und bereist ein neues Gebiet. Die unterschiedlichen Regionen bieten nicht nur optische Änderungen, sondern ändern auch eure Spielweise: Einmal müsst ihr beispielsweise einen alten Minenschacht „erklimmen“ und werdet dabei von einem Transportband bewegt, ein anders Mal fliegt ihr durch ein Level auf einer Transportplattform, die ihr so gut es geht verteidigen müsst. Im Grunde muss man aber einräumen, dass viele Level sehr leicht gehalten sind und zumindest zu Anfang sich die Gegner-Fauna relativ wenig unterscheidet. Im späteren Verlauf werden die Missionen zwar fordernder, aber mit dem richtigen Waffenarsenal immer noch keine Gefahr. Herausfordernd hingen sind die Trainingsareale und die Nebelaufgaben.

In Ersteren müsst ihr, wie ihr bereits unter Memorial lesen konntet, eine bestimmte Waffe meistern. Sobald ihr in den Missionen eine neue Waffe findet, wird beim nächsten Besuch des Sky Walk das entsprechende Trainingsgelände verfügbar sein. Dort erhaltet ihr eine bestimmte Aufgabe, die ihr nur mit der jeweiligen Waffe lösen könnt, beispielsweise Punkte sammeln durch das Besiegen von Gegnern oder einen Zeitangriff gegen die Uhr. Als Belohnung erhaltet ihr in den meisten Fällen Waffenaufwertungen für die jeweilige Waffe, aber auch EXP und Geld. Pro Areal gibt es drei Preise als Belohnung. Die Belohnung wird nach Schwierigkeitsgrad gestaffelt, das heißt je besser ihr seid, desto besser ist der Preis, den ihr bekommt. Ich muss an dieser Stelle aber wirklich darauf hinweisen, dass ich mir schon so einige Abende die Zähne an den Missionen ausgebissen habe. Solltet ihr in der Lage sein direkt den zweiten oder ersten Preis zu ergattern, wird euch das Spiel die „einfacheren“ Preise ebenfalls geben. Habt ihr eine Mission oder ein Trainingsgelände abgeschlossen könnt ihr es übrigens nicht mehr besuchen!

In den Nebelaufgaben müsst ihr lediglich einige Gegnerwellen mit eurem aktuellen Waffen Setup niedermähen. Es gilt jedoch zu beachten, dass ihr euch auf einem festen Gelände aufhaltet, dass mit der Zeit durch herbeigeführte Explosionen immer mehr Löcher bekommt. Es gibt verschiedene Karten mit der dort jeweils heimischen Fauna und Flora. Als Belohnung für das erfolgreiche Abschließen dieser Herausforderung erhaltet ihr vornehmlich Geld, wodurch die Nebelherausforderung im späteren Spielverlauf die einzige Möglichkeit sein wird, um an genügend Geld zu kommen, damit ihr wirklich alle Waffen aufwerten könnt.

Nach dem Durchspielen ist es möglich ein neues Spiel mit eurem alten Spielstand zu starten und so noch einmal alle Levels neu und mit allen Ausrüstungskombinationen zu erleben. Durch Variation der Gegnerhorden und skalieren der Schwierigkeit anhand eurer ausgestellten Figurinas ist hier auch im Endgame-Bereich der Wiederspielwert gedeckt. Die sich stark voneinander unterscheidenden Waffen und Fähigkeiten tun hierbei ihr Übriges.

Abschlussworte
Wer sich aufgrund meiner Schilderung jetzt selber einen kostenlosen Eindruck vom Spiel machen möchte, kann sich auf Steam die Demo von Bastion (ca. 1 GB Größe) herunterladen. Einschränken möchte ich hierbei aber, dass man den beinhalteten Anfangsabschnitt bestenfalls als Appetitmacher und nicht als allumfassend repräsentativ ansehen darf. In der Demo anspielbar wird der Kampf bis zur Ankunft an der Bastion, samt erstem Bossgegner sein. Die Bastion selbst mit den Baumöglichkeiten, den Bewohnern und dem fein gesponnenen Item- und Aufrüstungssystem lernt ihr leider nur in der Vollversion kennen, genauso wie eine größere Vielfalt an Gegnern und Waffen auch erst ab der zweiten Hälfte des Spiels auftritt. Mit ein paar weiterführenden Informationen und Links beende ich nun diesen Eintrag und hoffe auch weitere Käufer dieses außergewöhnlichen Spiels.

Erwähnenswertes
Launch Trailer
Official Trailer
Besonderes Easter Egg (Spoiler)

Systemvoraussetzungen:
Betriebssystem: Windows XP/Vista/7
Prozessor: 1,7Ghz Dual Core oder besser
Grafikkarte: 512MB DirectX9.0c kompatibel (Shader 2.0)
Arbeitsspeicher: 2GB
Sound: DirectX9.0c kompatibel
Ebenfalls verfügbar für: XBOX Live Arcade

Bevor ich auf das eigentliche Thema des heutigen Eintrags eingehe muss ich noch was loswerden: In letzter Zeit versuchen immer mehr Publisher durch “Online-Pässe” oder sonstige Vorteile für Erstkäufer (oder auf dem PC auch gleich das komplette verhindern des Weiterverkaufs) den Gebrauchtmarkt für Spiele auszutrocknen. Und jedes mal ist das Geschrei in den Kommentaren bei Gamersglobal groß. Zwar kann ich die Verärgerung prinzipiell in gewisser Weise verstehen (wow, das ist stark eingeschränkt), doch hab ich ein riesiges Problem mit vielen der Argumente, die da ausgepackt werden. Deswegen will ich hier mit ein paar “Mythen” aufräumen. Ich weiß, dass Bagdadsoftware dafür wahrscheinlich nicht die richtige Plattform ist, um die entsprechenden Leute zu erreichen, aber ich muss es trotzdem mal loswerden.

Der Punkt, auf den sich eigentlich alles reduzieren lässt, ist folgender:

Software ist kein Gebrauchsgegenstand!

Gut damit wäre ich eigentlich auch schon fertig, aber ich werde das noch ein wenig ausführen ;). Was man oft in den Diskussionen liest: “Früher hab ich ein Spiel gekauft und dann war es mein Eigentum und ich konnte/durfte damit machen was ich will”.
Falsch! Die Anbieter konnten (und wollten vielleicht auch gar nicht) nur nicht verhindern, dass man damit machen kann was man will. Die Software wird nicht das Eigentum des Käufers, nur für den Datenträger und das “Beiwerk” trifft das zu. Software ist etwas immaterielles und man erwirbt nur eine Nutzungslizenz. Und das war schon immer so. Der Anbieter kann nicht verhindern, dass man den Datenträger weiterverkauft, aber er muss das nicht für die Lizenz zulassen.

Was man auch oft liest ist der (für mich mittlerweile berüchtigte) “Autovergleich”. “Aber mein Auto kann ich auch nach belieben weiterverkaufen und der Hersteller verdient daran auch nichts”.
Das ist natürlich für sich gesehen richtig, aber da kommen wir wieder zu meinem Hauptpunkt: Das Auto ist ein Gebrauchsgegenstand, Software nicht. Beide sind einem gewissen Wertverlust unterworfen, aber der äußert sich sehr unterschiedlich. Bei einem Auto verliert das einzelne Exemplar über die Zeit deutlich an Wert. Ein 5 oder 10 Jahre altes Auto ist nur noch einen Bruchteil des Neupreises wert. Nach einem gewissen alter oder Kilometerstand hat ein Auto nur noch Schrottwert. Neuwagen verlieren hingegen nicht an Wert: Ein Automodell wird für gewöhnlich 5-10 Jahre lang produziert und verkauft. Während dieser Zeit ändert sich der Preis für einen solchen Neuwagen so gut wie gar nicht.

Ganz anders bei der Software: Das einzelne Exemplar des Spieles verliert gegenüber einem “Fabrikneuen” Exemplar so gut wie nichts an Wert. Solange der Datenträger problemlos lesbar ist, ist das Spiel immer exakt das gleiche. Ob bei der allerersten Installation oder bei der 100. nach 10 Jahren. Ein Spiel hat nicht mit Abnutzung oder Rost zu kämpfen. Dagegen verliert das Spiel an sich sehr schnell an Wert. Die meisten sind schon nach einem Jahr als Budgetversion (aber trotzdem als nagelneues Exemplar!) zu stark verringertem Preis zu haben.

Ich hoffe ich konnte klar machen, dass dieser Vergleich extrem hinkt und mein Wunsch wäre es, dass die, die diesen Text gelesen haben diesen Vergleich nie in der Diskussion um Gebrauchtspiele anbringen werden ;)

So, nachdem die Gebrauchspielesache deutlich ausführlicher wurde als eigentlich geplant kommen wir jetzt ohne Umschweife zum eigentlichen Thema des heutigen Eintrages. Wobei… Einen Umschweif hab ich doch noch: Was soll denn dieser dämliche Titel des Eintrages?

Ein bisschen unnützes Geschichtswissen

(Ich hoffe ich langweile euch damit nicht, weil ihr das sowieso wusstet. Mir war es zumindest neu ;) )
Als die Engländer während und nach dem ersten Weltkrieg ihre ersten gepanzerten Kampffahrzeuge entwickelten, wollten sie vor feindlichen Spionen geheimhalten. Daher wurden diese Fahrzeuge als fahrende Wasserbehälter bezeichnet. Der ursprüngliche Name “Water Carrier” war allerdings eher ungeschickt gewählt, da die Abkürzung WC doch eher unvorteilhaft klang. Daher hat man dann “Watertanks” benutzt und Tank ist bis heute als Name für Panzer in fast allen Sprachen der Welt geblieben (Anfangs sogar im Deutschen).

Solche Verschleierungstaktiken waren den Deutschen übrigens auch nicht fremd. Nach dem Ende des ersten Weltkrieges war es den Deutschen aufgrund des Versailler Vertrages nicht erlaubt Panzerfahrzeuge zu entwickeln und bauen. Und da man in der Weimarer Republik zumindest den Anschein erwecken wollte, als ob man sich an den Vertrag hält, hiesen die ersten “richtigen” deutschen Panzer daher Leichttrator, Großtraktor und Neubaufahrzeug.

So, nach dieser schier endlosen Einleitung habt ihr es vielleicht schon erraten: Es geht heute um World of Tanks, ein Free2Play spiel des britischen Publishers Wargaming.net, dass in Weißrussland entwickelt wurde.

Geschichte? Lieber nicht…

In World of Tanks geht es, wie der Name schon sagt, um Panzer, Panzer und nichts als Panzer. Wer historisch korrekte Panzerschlachten des 2. Weltkrieges erleben will oder zumindest den geschichtlichen Hintergrund erleben will ist hier aber definitiv falsch.
Das Einzige was historisch korrekt ist, sind die Panzer die man im Spiel übernehmen kann. Und davon gibt es eine Menge, getrennt nach den 3 Nationen USA, UdSSR und das deutsche Reich. In den Kämpfen werden diese allerdings wild durcheinandergewürfelt, wodurch deutsche, amerikanische und sovietische Panzer Seite an Seite gegen eine ebenso bunt gemischte Gegenseite antritt.

Spielmodus

Gekämpft wird hauptsächlich in 15 gegen 15 Zufallsmatches auf 21 verschiedenen Maps. Das Ziel ist immer das Gleiche: Alle gegnerischen Panzer ausschalten (Respawns gibt es nicht) oder den gegnerischen Kontrollpunkt (meist ist das auch der Spawnpunkt) einzunhemen.

Meine Garage

Panzer Panzer Panzer

Die Panzer sind aber nicht nur nach Nationen eingeteilt, sondern auch in Stufen (Tiers) und Panzertypen. Man beginnt mit einem winzigen schwachen Panzer des 1. Tiers und arbeitet sich mithilfe der in den Kämpfen gewonnenen Erfahrung in einem Techtree nach oben, in dem man immer bessere (und zumeist auch größere) Panzer freischaltet. Aber nicht nur neue Panzer kann man mit Erfahrung freischalten, sondern auch einzelne neue Bauteile (Fahrwerke, Motoren, Türme, Kanonen, Funkgeräte) für bestehende Panzer lassen sich freischalten, die man dann kaufen und an den eigenen Panzer montieren kann.
Es gibt 5 verschiedene Panzertypen, die alle unterschiedliche Stärken und Schwächen haben:

  • Leichte Panzer, die vorallem in den unteren Tiers zu finden sind, sind meistens relativ schnell und wendig, es mangelt ihnen aber an Panzerung und Feuerkraft. Später fast nur noch zum scouten zu gebrauchen.
  • Mittlere Panzer, die Allrounder, können für fast alles eingesetzt werden, abhängig vom jeweiligen Panzer.
  • Schwere Panzer, die Könige des Schlachtfeldes. Langsam und Träge, aber mit massiver Panzerung und großer Feuerkraft. Frontalangriff heißt hier die Devise.
  • Artillerie-Panzer, schwach gepanzert und im “Nahkampf” kaum zu gebrauchen, nehmen sie feindliche Panzer aus großer Entfernung aufs Korn. Spätere Modelle können jeden Punkt auf der Karte beschiesen, sind aber auf Aufklärung der Teammitglieder angewiesen.
  • Panzerjäger haben im Gegensatz zu den Kampfpanzern keinen schwenkbaren Turm und sind daher (und aufgrund mangelnder Panzerung) von hinten und der Seite sehr verletzlich. Dies gleichen sie aber durch überragende Feuerkraft aus. Werden meistens in der Verteidigung eingesetzt und greifen, dank guter Tarnung, gerne aus dem Hinterhalt an.

Unter den verfügbaren Panzern gibt es neben den “Klassikern” des 2. Weltkrieges wie dem M4 Sherman, dem T-34 oder dem Panther gibt es auch eine Menge Panzer, die in der Realität nur in geringen Stückzahlen gefertigt wurden oder sogar den Prototypen- oder Planungsstatus nie verlassen haben.

Jeder Panzer besitzt auch eine Crew, die ebenfalls in den Gefechten Erfahrung sammelt. Diese kann man auch in neue Panzer mitnehmen, wobei sie durch die Umstellung auf einen anderen Panzer aber einiges an Erfahrung wieder verlieren.

Es hat mich zerlegt

Schadensmodell

Besonders gut gelungen finde ich das Treffer und Schadensmodell. Es spielt nämlich nicht nur eine Rolle ob man den Gegner trifft, sondern auch wo. So ist die Panzerung der Panzer (wie in der Realität auch) nicht an allen Stellen gleich dick, die Front der Panzer ist normalerweise besser gepanzert als das Heck und die Seiten und auch der Turm ist meist besser geschützt als die Wanne. Schaden verursacht man nur, wenn man mit dem eigenen Geschoss die gegnerische Panzerung durchschlägt. Die Durchschlagskraft hängt von der eigenen Kanone (insbesondere vom Kaliber) und des eingesetzten Geschosses ab. Neben der allgemeinen prozentualen Lebensenergie, kann man dem Gegenüber allerdings auch noch anderen Schaden zufügen (oder selber erleiden). Werden die Ketten getroffen und beschädigt (oder zerstört) kann man sich nur noch mit verminderter Geschwindigkeit (oder gar nicht mehr) fortbewegen. Ähnliches gilt für den Turm, die Kanone, das Munitionslager etc, auch hier können Treffer zur verminderten Einsatzfähigkeit des Panzer führen. Darüber hinaus kann das Munitionslager explodieren oder der Motor das brennen anfangen.
Und auch die Besatzung ist nicht sicher, diese können auch verletzt oder getötet werden, was auch jeweils negative Auswirkungen hat. Mir ist es sogar schon passiert, dass meine gesamte Besatzung getötet wurde, mein Panzer aber noch ein paar Prozent Lebensenergie hatte. Machen konnte ich dann aber logischerweise gar nichts mehr, sondern konnte nur noch warten bis mich ein Gegner endgültig erledigt ;).

Nahkampf

Matchmaking

Das Matchmaking erzeugt generell faire Matches, wobei ich mit meinem aktuellen Panzer doch ziemlich unzufrieden damit bin. Am Anfang mit dem Tier1 Anfangspanzer wird man nur in Matches gesteckt, wo maximal Tier2 Panzer beteiligt sind. Das ist durchaus fair und man hat immer die Chance sich zu wehren. Mit meinem Tier4 Panzerkampfwagen 38 nA werde ich allerdings fast immer in Matches gesteckt, bei denen ich der schwächste Panzer im eigenen Team bin (das Matchmaking sorgt dafür, dass im gegnerischen Team ein vergleichbar schwacher Panzer steckt) und die anderen Panzer größtenteils Tier7 oder 8 sind. Das macht wenig Spaß, da ich gegen diese nichts ausrichten kann, da ich nicht mal durch ihre Panzerung komme, sie mich aber mit einem Schuß ins jenseits befördern können. Aber gut, durch solche Matches muss man sich wohl durchbeißen und versuchen irgendwie hinter die feindlichen Linien zu kommen um vielleicht wenigstens die wehrlosen Artillerie-Panzer zu erledigen. Wenn diese allerdings Begleitschutz haben wirds schwierig ;).

Beschuss auf hohe Distanz

Grafik

Die Grafik haut mich nicht vom Hocker, ich finde sie aber sehr gelungen. Gerade die Panzer sind sehr gelungen, während die Umgebung dagegen etwas abfällt. Häuser kann man leider nicht zerstören, aber zumindest lassen sich Mauern, Zäune, Bäume etc. durch beschießen oder einfach überfahren zerstören.

Premium

Was wäre ein Free2Play Spiel ohne die Möglichkeit ein Vermögen an Echtgeld dabei loszuwerden? In World of Tanks gibt es eine Menge Möglichkeiten die ingame Währung “Gold”, die man nur gegen Echtgeld erhält, auszugeben. Der “Wechselkurs” richtet sich nach der Menge des auf einmal gekauften Goldes, daher sind alle Euro angaben nur als grobe Richtlinie zu verstehen.
Für rund 10€ kann man seinen Account für einen Monat zu einem Premium Account aufrüsten. Dadurch erhält man 50% mehr Erfahrung und Geld in den Schlachten. Zusätzlich kann man mit einem Premium Account Platoons gründen, was nichts anderes ist als eine Gruppe von bis zu 4 Leuten, die dann gemeinsam in die Schlacht ziehen. Das Gleiche gilt für Tank Companies, wobei diese aus bis zu 15 Spielern bestehen und dann auch ausschließlich gegen anderen Companies antreten.

Neben den Premium Accounts kann man sein Geld auch direkt investieren. Einmal gibt es spezielle Premium Munition, die leicht stärker ist als die normale. Dabei kostet jeder Schuß dann rund 1ct. Zusätzlich gibt es dann auch noch Premium Panzer, die nicht im Techtree auftauchen, sondern nur gegen Geld zu haben sind. Während da die meisten mit 3-6€ pro Stück schon nicht ganz billig sind, ist der deutsche Panzer “Löwe” nur noch reine Abzocke: Über 40€ muss man für diesen Panzer hinblättern. Und das erstaunliche daran? Im Spiel hab ich davon schon einige gesehen… Die scheinen sich tatsächlich gut zu verkaufen.

Alles in allem kann man auch ohne einen Cent zu investieren seinen Spaß haben. Ich werde aber wahrscheinlich ein bisschen Geld investieren, allein schon um die Entwickler zu unterstützen.

Kämpfe in urbanem Umfeld

Fazit

Gerade am Anfang war ich sehr begeistert von diesem Spiel und auch wenn sich jetzt durch meine Probleme mit dem Matchmaking ein wenig Ernüchterung breit macht. Ich kann nur jedem, der etwas mit Panzern anfangen kann, sich das Spiel mal anzuschauen. Für lau kann man nicht viel falsch machen.

Einen wunderschön verregneten Donnerstag bei unter 20°C mitten im August wünsche ich allen Lesern von Bagdadsoftware. Natürlich war das Ironie! Bitte packt also die Mistgabeln wieder weg und hört auf die Jagdpudel in ihren Wintermänteln und Schneeschuhen auf die Straße zu treiben. Denn es ist wieder soweit: Das eigentliche Thema des heutigen Füllers ist wieder das Medium Computer. Hört, hört! Ich kann euch aber jetzt schon damit vertrösten, dass es vom Inhalt her nicht um das verkannte Spiel aus dem letzten Podcast geht. Falls ihr Selbigen aber noch nicht angehört habt, bitte ich euch dies jetzt zu tun. Für alle anderen gilt dasselbe.

Wie bereits die Meisten der aktiven Stammkunden wissen, habe ich mir für mein mittlerweile aufgegebenes Studium einen Laptop zu gelegt. Ja, ich verwende noch das alte Wort Laptop, da es im normalen Sprachgebrauch als Synonym für Notebooks verwendet wird und ja, das wird der dritte Eintrag zu meinem Acer Aspire 8935G. Eigentlich wollte ich ja die Blu-ray Discs von Chrishov anschauen, aber daraus ist bislang noch nichts geworden, außerdem waren wir beide der Ansicht, dass „Schimpf0rn“ deutlich mehr Klicks bringt. Vor allem in dieser Schreibweise. Als Ausgleich für den neuerlichen Frust läuft Windows 7 (64Bit) auf allen Systemen weiterhin tadellos. Nur für eine SSD wird es langsam mal Zeit. Aber nun direkt zum Problem:

Globale Erwärmung)
Auslöser: Laptop Acer Aspire 8935G, vermutlich Heatpipes
Wie damals auch noch bin ich grundsätzlich auch heute noch zufrieden mit der Leistung, auch was aktuelle Titel anbelangt. Battlefield Bad Company 2 und Splinter Cell: Conviction laufen immer noch wie geschmiert und trotz starker Server bedingter Ruckelorgien, kann ich auch bei Hellgate: Eternity alle Attribute hoch schrauben. Crysis 2 war auch wunderbar machbar, obwohl ich bis heute kaum einen Unterschied zwischen niedrigen und hohen Grafikeinstellungen erkenne. Bei ganz-bildlicher Kantenglättung erlebe ich zwar weiterhin durch die Bank weg massive Frame-drops, aber auf dieses Feature kann man ab gewissen Auflösungen auch mal verzichten, wenn man den Gaming-Rechner daheim hat. 1920 x 1080 Pixel ist eine Solche.

Vor meiner Umstellung des Betriebssystems auf Windows se7en hatte ich ja einige Hitzeprobleme. Besonders bei Spielen, wie Battleforge hatte ich arge Probleme, die seit dem OS-Update der Vergangenheit angehörten. Doch anhand der vielen dezenten Hinweise, könnt ihr es erraten: Die Probleme kamen wieder. Und zwar jetzt vor Kurzem und eigentlich sogar schlimmer als damals. Der Laptop wurde jetzt bestimmt einen Monat nicht mehr wirklich genutzt und war eigentlich weiterhin so aufgeräumt, wie eh und je. Vor zwei Wochen wollte ich jedoch mal wieder anspruchsvollere Grafik-Titel spielen. Dass Battleforge auch heute noch an den kräftigen Ressourcen eines Gamer-PCs knabbert durfte letzte Woche auch der Webmaster am eigenen Leib spüren. Nach der Aufzeichnung des Podcasts kam es auch bei ihm zu einzelnen Bildstopps, als sich in einer voll besetzten 4-Spieler-Mission ein Haufen großer Einheiten auf dem Schlachtfeld befand und für die Kommunikation ebenfalls auch Skype im Hintergrund mit lief. Früher (also nach der Umstellung des OS) konnte mein Laptop auf seiner hohen Auflösung und mittleren Details auch noch flüssig und frei von Abstürzen das Spiel meistern. Das Schnarren der Boxen trat auch nur in seltenen Fällen von ganztägigen Gaming-Sessions auf, bei Anschluss eines Headsets allerdings gar nicht (Soundausgabe weiterhin über Boxen!).

Doch jetzt ist – wie gesagt – alles wieder da. Die Hitzeprobleme, die Abstürze, Blue-Screens und sogar mal eine schwarze Anzeige, die dann von weiß, zu blau, zu grün, zu rot, zu lila, zu rosa zu… schwarz wechselte. Ich hatte sogar erstmals wieder Störgeräusche aus dem Soundkasten, die nur noch in ein Knarzen bei einem einfachen Systemsound ausarteten. Youtube-Videos hörten sich schlimmer an, wie Erpresser-Anrufe von Menschen mit ost-europäischen Akzent (nicht, dass ich so etwas kennen würde, ich kenne das nur vom Hörensagen…und…wie auch immer).

Ich bin momentan wirklich ziemlich ratlos, was ich mit dem Gerät machen soll. Eine Reinigung für das Gerät, wäre die erste Überlegung, doch habe ich schon viele Diskussionen im Benutzerforum darüber verfolgt, da Acer da doch etwas eigen sein soll, was die Auslegung der Garantie betrifft. Garantie habe ich noch bis Ende September. Die Reinigung an sich darf während der Garantie noch nicht fremd durchgeführt werden – dazu gibt es scheinbar unter bestimmten Gesichtspunkten eine Sonderregelung – zumindest muss man sich auf jeden Fall mit dem Support erst einmal kurzschließen. Danach muss bei der Fehlersuche auch damit gerechnet werden, dass es wirklich nur eine Reinigung ist, deren Kosten pauschal 50,-€ aufwärts kosten und vom Konto des Verbrauchers abgehen. Dazu sage ich nur, dass zuerst einmal wird eine Verstopfung des Lüftungswegs nicht auszuschließen ist. Genauso betroffen sein könnten aber auch die Heatpipes, da das Problem ja nicht umgehend nach Überschreiten einer gewissen Temperatur auftritt, sondern erst ab einem längeren Zeitintervall. Anhand der Zahl der Nutzer mit ähnlichen Problemen, kann man unter Umständen also auf sehr anfällige Röhrchen schließen. Ein Crash durch kurzzeitige Überlastung lässt sich nicht provozieren. Mittlerweile habe ich dazu nämlich einige Messungen durchgeführt und mir Erfahrungsberichte notiert. Die gefühlte Temperatur liegt im Vergleich zu damals aber auch wesentlich niedriger. Die Leistung an sich ist auch abgefallen, ich bin jedoch skeptisch, dass eine Software Änderung hier helfen könnte, da ich auch schon einen Rollback erfolglos versucht hatte.

Ich halte mich daher an meine Entscheidung aus dem ersten Beitrag und werde nachdem ich mir hier und bei meinem PC-Experten meines Vertrauens vor Ort eine Meinung eingeholt habe, diese Entscheidung umsetzen:

„Sollten aber weitere Probleme auftreten, werde ich den Laptop definitiv einschicken und/oder reparieren lassen.“

Schmerzlich vermissen tue ich außerdem Treiber-Updates für die Grafikkarte. Da Windows mich automatisch auf dem aktuellsten Stand hält und man recht gut nachvollziehen kann, was wirklich noch für die Komponenten getan wird, so lässt sich sagen, dass gerade mal wieder ATI durch bescheidenen Langzeit-Support glänzt. Unterm Strich – so gut ich „Gaming-Laptops“ auch finde (ja, der Begriff an sich, lässt sich schon kontrovers diskutieren), setze ich so langsam wirklich auf dicke Bandbreiten (flächendeckend!) und die Hoffnung, dass sich preislich faires Cloud-Gaming bald etablieren wird. Oder sehe ich das alles zu negativ und gehe den gedanklichen Schritt schon zu schnell?

Beim kürzlichen Durchspielen von L.A. Noire ist mir eines wieder aufgefallen: offene Spielwelten sind nichts für mich. Naja, theoretisch gefallen sie mir schon. Das Problem ist nur, es gibt sie gar nicht! Und zwar nicht nur nicht in L.A. Noire, welches laut der Meinung vieler Experten und Spieler sowieso keine offene Spielwelt besitzt, sondern auch in jedem anderen bislang erhältlichen Computerspiel (ja, auch in GTA). Aber von vorne:

Große Welt, große Langeweile?

L.A. NoireBeginnen wir also bei L.A. Noire. Wie jeder mittlerweile wissen sollte, übernimmt man in diesem Spiel die Rolle eines Polizisten in der Stadt der Engel und versucht sich daran, etwaige Kriminalfälle aufzulösen. Zu den jeweiligen Orten der Verbrechen gelangt man nicht per Ladebildschirm, sondern interaktiv per Autofahrt durch eine mehr oder minder realistisch nachgebildete und recht hübsche Stadt Los Angeles. Während dieser Autofahrten wird mit Dialogen die Geschichte vorangetrieben und zudem per Polizeifunk die Möglichkeit zum Lösen optionaler Missionen angeboten. Auch kann man selbstverständlich einfach nur flanieren und die Metropole genießen. So weit so gut beziehungsweise so weit so langweilig und nervig. Denn, und nun sind wir an dem zentralen Punkt angelangt, diese “offene” Spielwelt stört vielmehr als zu unterhalten.

Natürlich kann ich nur für mich selbst sprechen aber schauen wir uns doch mal an, was ich auf dem Weg von A nach B so tue: da die Stadt schlicht riesengroß ist, ist es nahezu unmöglich sich auch nur ansatzweise ohne Landkarte zu orientieren (besonders in dem extrem weitläufigen Los Angeles). Die Folge davon ist, dass ich zum Großteil meine Aufmerksamkeit der Landkarte widme, also der linken unteren Ecke und lediglich über den Augenwinkel auf die eigentliche Stadt schiele, um Kollisionen mit dem Verkehr zu vermeiden. Es ist ein Teufelskreis: einerseits sorgt also die Größe der Stadt dafür, dass ich auf die Karte angewiesen bin, andererseits wird so bereits im Keim die Möglichkeit erstickt, sich zumindest Eckpunkte der Stadt anzueignen.

Besser schlecht als gar nicht?

Nächstes Problem ist jenes, dass die Simulation einer echten Stadt – so beeindruckend sie auch mittlerweile sein mag – nur oberflächlicher und optischer Natur ist. Weder kann man jedes Gebäude betreten, noch kann man sich sinnvoll mit Passanten unterhalten (oder gar Quests von diesen erhalten). Und auch wenn GTA hier spürbar mehr bietet als L.A. Noire, so lässt sich diese Kritik auch auf den vermeintlich besten Vertreter von Spielen mit offener Spielwelt übertragen. Natürlich: die Ressourcen, die für eine Umsetzung meiner Ansprüche nötig wären, sind aus heutiger Sicht schlicht utopisch. Aber darum geht es an dieser Stelle nicht. Die Frage lautet: welchen Mehrwert bietet uns eine halbgare offene Spielwelt? Was ist so toll daran, minutenlang durch eine Stadt zu fahren, zu welcher man streng genommen keine Verbindung hat? Wie gesagt, eine Identifizierung mit der Spielwelt ist extrem schwer, wenn man den Blick nur auf die Karte gerichtet hat beziehungsweise gerichtet haben muss. Aber selbst wenn es einige exzessive Spieler schaffen sollten, die Stadtarchitektur zu verinnerlichen, so sind sie trotzdem minutenlang ohne tieferen Sinn auf dem Weg von A nach B. Häufig noch mit einer schlechten künstlichen Intelligenz der anderen Verkehrsteilnehmer konfrontiert.

L.A. NoireDa hilft es auch nicht viel, wenn man diese Minuten mit Dialogen zur Storyfortführung füllt, denn es ist weitaus schwieriger einer (noch dazu komplizierten) Geschichte zu folgen, wenn man damit beschäftigt ist, heil durch den Verkehr zu kommen geschweige denn per Blick auf die Karte den Weg zum Ziel überhaupt erst zu finden. Ist die Sprachausgabe dann noch auf Englisch hat man entweder die Wahl, dieser zu lauschen, oder den Untertiteln zu folgen – beides Varianten, die noch mehr Konzentration und Aufmerksamkeit verlangen (es sei denn, man versteht das englische mittlerweile perfekt, wozu ich zum Beispiel trotz Leistungskurs, Sprachreisen und genereller Sprachbegabung nicht fähig bin beziehungsweise was mir zu viel Arbeit ist).

Manchmal ist weniger mehr

Was also anfangen mit einer Spielwelt in welcher man – aufgrund der aktuellen Unmöglichkeit der technischen Umsetzung – nichts oder nur wenig spannendes erledigen kann und zu der man aufgrund ihrer Größe keine Beziehung hat? Mein Vorschlag: man kann sie sich sparen. Und die freigewordenen Ressourcen dazu verwenden, spannende Zwischensequenzen zu basteln, oder die eigentlichen Missionen spannender, aufregender, imposanter und mit mehr spielerischer Freiheit zu gestalten. Oder aber man konzentriert sich auf eine sehr kleine Stadt, ein Dorf. Hier hat beispielsweise Bully den beiden größeren Vertretern in meinen Augen sehr viel voraus. Wobei auch hier natürlich noch viel Luft nach oben war.

Auf jeden Fall kann ich für mich sagen, dass L.A. Noire nicht darunter gelitten hätte, hätte man die Geschichte durch Zwischensequenz vorangetrieben und auf die große Stadt verzichtet. Solche Dinge wie Verfolgungsjagden, das Beschatten von Verdächtigten oder das übernehmen zusätzlicher Missionen hätte man auch so durchaus lösen können. Zum Beispiel durch interaktive Zwischensequenzen (verschiedene Auswahlmöglichkeiten, Quicktime-Events usw.). Diese Art von Design ist in meinen Augen deutlich spannender. Was haltet ihr davon?

Trotzdem solide

Davon abgesehen ist L.A. Noire ein ordentliches Spiel. Allerdings auch nicht viel mehr. Die verschiedenen Fälle ähneln sich viel zu sehr und vermitteln daher das Gefühl, das Spiel sei künstlich gestreckt worden. Auch die Verhöre sind leider nicht so sensationell wie vermutet. Einerseits ist die Mimik, wenngleich sie sehr gut ist, immer noch von der Realität ein ganzes Stück entfernt und zudem an mehreren Stellen viel zu überspitzt. Andererseits sind die “Lösungswege” des Öfteren unlogisch gestaltet. Auch ist es sehr schade, dass Fehlentscheidungen und falsche Verhaftungen keine Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf haben – lediglich die Spielstatistik wird negativ beeinflusst. Insgesamt profitiert L.A. Noire von dem Bonus, ein seltenes Genre bedient zu haben sowie von seinen sympathisch wie kantigen Charakteren. Letztlich reicht dies aber nicht um das Prädikat “gut” zu vergeben. Insbesondere auch, weil der Anspruch der Verfolgungsjagden und Kämpfe sehr niedrig ist und eigentlich nie herausfordernd wird. Betrachtet man fünf Sics als “sehr gute”, und vier Sics als “gute” Auszeichnung, fällt die Wahl somit konsequenterweise auf 3 von 5 Sics.

PS: Aus aktuellem Anlass fordere ich die Gründung einer politischen Laberecke!
PPS: Ich habe mich bei World of Warcraft angemeldet (Starter Edition). Oh mein Gott.
PPPS: Outlook kennt seit SP1 jetzt endlich auch das Briefumschlagssymbol für IMAP.
PPPPS: Meine kabellose Maus ist aufm Weg zum Umtausch. Hoffentlich wird’s besser mit der neuen.
PPPPPS: Auch dieser Text wurde mit Dragon geschrieben -> I´m still impressed :wink: .

Aufgrund unvorhergesehener Ereignisse kann Christoph diesen Eintrag nicht selber verfassen und hat mich gebeten dies zu übernehmen. Da mir keine größeren Themen einfallen, werde ich hiermit die berüchtigte Tradition der Filler-Einträge wiederbeleben.

Ich würde euch ja gerne erzählen, was ich in der letzten Zeit so gezockt hab’, aber das ist leider nicht sehr viel. Tiny Tower hab’ ich mal angezockt, das hat euch aber ja Christoph schon ausführlich vorgestellt. Abgesehen davon gefällt es mir nicht wirklich. Es ist einfach wie ein Singleplayer- Browsergame, das man viel zu sehr “Babysitten” muss, aber abgesehen davon nicht sehr viele Interaktionsmöglichkeiten bereitstellt. Aber da es ja kostenlos ist, kann sich ja jeder, entsprechendes iOS Endgerät vorausgesetzt, ein eigenes Bild davon machen. Man verpasst meiner Ansicht nach aber auch nichts, wenn man es nicht macht.

Pocket AcademyPocket Academy – Ein weiteres iOS-Spiel, das mir Christoph empfohlen hat und mich momentan sehr beschäftigt ist Pocket Academy von Kairosoft. Die Herkunft wird dabei alles andere als verschwiegen, die Präsentation gleicht den früheren Titeln von Kairosoft (Game Dev Story und Hot Spring Story) bis ins Detail. Selber gespielt habe ich davon nur Game Dev Story, welches mir auch sehr gut gefallen hat, bis dann nach dem ersten Durchspielen “die Luft raus war”.

Um was geht es in Pocket Academy? Es handelt sich um eine Schul-Wirtschaftssimulation. Als Rektor versucht man seine Schule so groß und erfolgreich wie möglich zu machen, ohne dabei Pleite zu gehen. Man beginnt “auf der grünen Wiese” mit einem einzigen Klassenzimmer, einem Lehrerzimmer und ein paar Bäumen. Diese kleine Schule erweitert ihr fleißig bis ihr nach einiger Zeit dutzende Schüler (eine Klasse besteht maximal nur aus 4 Schülern) gleichzeitig unterrichten könnte. Eine erfolgreiche Schule besteht aber nicht nur aus Klassenzimmer, sondern beherbergt auch eine Reihe anderer Lehr-, Sport- und Freizeiträume.

Finanziert wird die Schule hauptsächlich aus den Schulgebühren der Schüler, weshalb auch finanziell ein Interesse daran besteht, soviele Schüler wie möglich anzulocken. Daneben gibt es aber noch eine Reihe von anderen Verdienstmöglichkeiten: Verkaufsautomaten, Snack Shops, Cafeterien etc. generieren Einkommen, wenn Schüler und Lehrer dort einkaufen. Den größten Nebenverdienst stellt allerdings die Landwirtschaft dar. Man kann Felder anlegen, auf denen die Schüler und Lehrer dann selbständig die verschiedensten Gemüsesorten anpflanzen und dann gewinnbringend verkaufen. Auch lassen sich Ställe für Hühner, Hasen, Schweine, Kühe, Pandas (!!!) etc. aufstellen. Teilweise kann dadurch eine Schule mehr nach FarmVille als nach sonstwas aussehen. Verstehen was diese Landwirtschaftlichen Aspekte in einer Schule zu suchen haben kann ich nicht wirklich, die japanischen Entwickler haben anscheinend eine andere Vorstellung davon wie eine Schule aussieht als ich.

Obwohl ich schon einige Stunden in das Spiel investiert hab’, bin ich mit dem ersten Spiel noch nicht komplett fertig (ein Spiel dauert 11 ingame-Jahre, ich bin in Jahr 8) und bis jetzt kann ich das Spiel sehr weiterempfehlen. Allerdings bin ich gerade an einem Punkt im Spiel angelangt, wo mir konkrete Ziele fehlen. Die Finanzierung der Schule ist ziemlich solide, die Schülerzahlen wachsen langsam aber stetig und ich erforsche und baue relativ planlos dauernd neue Räume und sonstige “Bauwerke”. Bin mal gespannt ob da jetzt noch was passiert, oder ob mir Motivationstechnisch schon im ersten Spiel irgendwann die Luft ausgeht.

So das wars dann auch schon von mir für heute. Wenn ich es im Adminbereich richtig gesehen habe, erwartet euch am Donnerstag ein Eintrag von Azzkickr.

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