So es ist mal wieder an der Zeit, dass ich euch Sachen erzähl’, die euch nicht interessieren.

Lego Star Wars III: The Clone WarsLego Star Wars III: The Clone Wars

Schon wieder ein Lego Titel. Nachdem sich Traveller’s Tale mit ihren Lego Titeln quer durch die gesamte Kinolandschaft gearbeitet haben, kommen sie mit dem neusten Titel wieder zu den Ursprüngen der “Serie” zurück: Star Wars.

Erst mal muss ich sagen, dass ich zwar Fan der Serie bin, aber die reine Anzahl der Titel für ziemlichen Overkill halte. Insbesondere, da sich die meisten Titel spielerisch nicht großartig unterschieden haben. Dementsprechend hab ich nicht alle Teile gespielt. Eigentlich waren es nur die beiden Star Wars Teile und Lego Indiana Jones: The Original Adventures. Das jetzt erschiene Lego Star Wars III: The Clone Wars hab ich mir auch nur gekauft, weil ich die neu hinzugekommenen Echtzeitstrategieelemente, die in einigen Leveln zum Einsatz kommen, sehr reizvoll fand, als ich sie bei (und zusammen mit) Christoph ausprobieren konnte. Ansonsten hat sich innerhalb der Missionen wenig getan. Man rennt immer noch mit zwei oder mehr Charakteren durch die Level, haut alles kaputt, was auch Legosteinen besteht, sammelt dabei so viele Studs (die Währung der Lego Spiele) wie möglich, zerstört alle auftauchenden Gegner und erledigt nebenbei auch noch die Missionsziele.

Bekannt sind die Lego Spiele unter anderem auch dafür, dass man nach dem Durchspielen aller Missionen im Story-Modus noch sehr, sehr viel mehr machen kann, um das Spiel zu “100%” abzuschließen. Und Lego Star Wars III schießt dabei den Vogel ab. Nach dem Durchspielen der Story (nach ca. 10-11 Stunden Spielzeit) war ich bei 40% (und hatte da auch schon einiges an “Nebenaufgaben” erfüllt). Nach weiteren 10h Spielzeit bin ich jetzt auch erst bei 70% (und mehr werden es wohl auch nicht werden, ich hab nur noch Dutzende stupide Aufgaben vor mir).

Was man unter anderem nach der Story noch machen kann: Zwei Missionen auf Seiten der Separatisten spielen, einige Kopfgeldjäger Missionen für Jabba the Hut durchführen, dutzende Charaktere und Fahrzeuge und Raumschiffe sammeln, Weltraummissionen erfüllen, in allen Missionen 10 versteckte “Minikits” und eine gewisse Anzahl an Studs sammeln, sowohl auf der Seite der Republik als auch der Separatisten alle Planeten, die in der Story vorkommen mittels der RTS-Schlachten für die jeweilige Seite erobern etc. etc.

Wie man sieht, gibt es viele Möglichkeiten, wobei das Meiste aber nach kurzer Zeit langweilig wird. Die RTS-Schlachten sind immer ähnlich, die Weltraummissionen total langweilig und auch die anderen Aufgaben werden schnell eintönig. Die Storymissionen hingegen fand ich abwechslungsreich und gut designt. Dass das ganze Spiel, wie immer, relativ einfach ist, muss ich dabei wahrscheinlich nicht mehr erwähnen.

Was mich nur mittlerweile stark nervt und ich hab das Gefühl, dass das im Laufe der Lego Spiele immer schlimmer wurde, ist die Suche nach den (versteckten) Minikits in den Leveln. Diese sind fast alle nur mit Spezialfähigkeiten verschiedener Charaktere zu bekommen, die einem beim Durchspielen im Story-Modus nicht zur Verfügung stehen. Deswegen hab ich da immer nur 1-2 Minikits (wenn überhaupt) einsammeln können. Nur im freien Spiel sind diese zu erreichen. Und von diesen Spezialfähigkeiten gibt es in Lego Star Wars 3 extrem viele. Es gibt “Jedi-Macht”, “Sith-Macht”, explosive Waffe, schnell feuernde Waffen, Enterhaken, kleine Charaktere etc. . Teilweise sind diese auch komplett einfallslos. So gibt es mindestens 5 verschiedene “Terminals” die jeweils nur von bestimmten Charakteren benutzt werden können. Die einen nur von Droiden wie R2-D2, andere nur von Protokolldroiden wie C3P0, oder nur von Kopfgeldjägern, oder nur von Klonkriegern usw.

Und teilweise glaub ich wirklich, dass die Entwickler einen nur ärgern wollen. So muss man in einer Mission, um ein Minikit zu erhalten, 5 goldene Roboter zusammenbauen, die in Einzelteilen im Level zu finden sind. Die ersten 4 können dabei von Jedi-Charakteren per Macht zusammengebaut werden (mit einem Jedi spielt man die Mission im Story Modus). Den Letzten kann man aber nur mit einem Sith-Charakter per Macht zusammenbauen, welchen man in der Story natürlich nicht zur Verfügung hat. So was find ich einfach nur sinnlos und unnötig. Und solche Sachen gibt es des Öfteren.

Das ganze Spiel ist, wie immer, auch im Koop zu zweit an einem PC spielbar und macht dann direkt noch mehr Laune.

Am Ende kann ich als Empfehlung zu Lego Star Wars III: The Clone Wars nur das sagen, was man zu all den Titeln sagen kann: Wem die Lego Spiele gefallen, kann zugreifen, der Rest lässt die Finger davon.

2424 (Season 1-3)

Und jetzt noch ein Beitrag aus der Reihe “der letzte Mensch der Welt”. Heute: Der letzte Mensch der Welt, der zumindest eine Staffel 24 geschaut hat. Ich hab die Serie bisher immer komplett ignoriert. Schon seit ganz am Anfang der Echtzeit-Aspekt beworben wurde, war mir dieses ziemlich suspekt und ich konnte mir nicht vorstellen, dass das funktioniert (und ich war offensichtlich so überzeugt davon, dass ich nicht mal versucht hab mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen). Die Zuschauer sahen das wohl anders, ansonsten wären wohl kaum 8 Staffeln produziert worden.

Da die Serie mittlerweile zu Ende gegangen ist, hab ich das vor ein paar Monaten zum Anlass genommen meine Vorurteile über Bord zu werfen und in 24 doch mal hineinzuschauen. Ich hab mir also die ersten DVDs der ersten Staffel von ner Online-Videothek kommen lassen. Da ich den Anfang nicht schlecht fand und das Ausleihen der einzelnen DVDs verhältnismäßig teuer ist (bei 6 DVDs pro Staffel, die man einzeln ausleihen muss; insbesondere beim Vergleich zu Film-DVDs ist das bei Online-Videotheken wirklich Wucher), hab ich mich dann dazu entschlossen die 24-Komplettbox zu kaufen. Mit allen 8 Staffeln und dem Fernsehfilm 24:Redemption.

Ich hab mittlerweile die ersten 3 Staffeln gesehen. Es fällt mir allerdings schwer viel zur Serie zu sagen ohne zu Spoilern. Und das werde ich selbstverständlich unterlassen, da ich ja vielleicht nur der vorletzte Mensch auf der Welt bin, der die ersten Staffeln von 24 noch nicht gesehen hat …

Um es mal vorwegzunehmen: In meinen Augen ist das Echtzeit-“Experiment” für eine TV-Serie mehr oder weniger gescheitert. Ich finde es einfach nicht glaubhaft, dass das Zeug in Echtzeit passieren soll. Die verschiedenen parallelen Handlungen finden einfach nicht parallel statt (mir ist klar, dass es dann nicht möglich wäre, diese zu zeigen, aber das war auch von Anfang an mein Vorbehalt gegen den Echtzeit-Gedanken).

Abgesehen davon frag ich mich, wie viel in 24h passieren kann. Laut den Autoren der Serien eine Menge. Jede Staffel ist in mehrere Handlungsblöcke aufgebrochen, die nacheinander stattfinden. Innerhalb dieser Blöcke finden dann parallel 2 oder mehr Handlungsstränge, die mehr oder weniger unabhängig voneinander sind. Und das macht das Ganze für mich (schon wieder) unglaubwürdig. Ständig passieren irgendwelche “überraschenden” Handlungswendungen (die nicht mehr sehr überraschend sind, wenn ähnliche Wendungen ständig passieren.) nur um diese Handlungsstränge irgendwie am Leben zu erhalten.

Aber ich kann den Autoren dabei auch keinen großen Vorwurf machen, es ist eine ziemlich heftige Aufgabe eine Rahmenhandlung, die in nem Kinofilm in zwei Stunden ausführlich abgehandelt werden würde, auf 24 40-Minuten-Episoden auswalzen zu müssen. Ohne dass es dabei zu langweilig wird (was es imho aber trotzdem teilweise ist). Deswegen bin ich auch gespannt auf Redemption, ich glaube in nem Film kann das Echtzeit-Format wesentlich besser funktionieren.

Was mir auch negativ aufgefallen ist, ist das sehr vorhersehbare und/oder (immer wieder dieses Wort …) unglaubwürdige Charakterdesign. Es ist mir sehr oft passiert, dass ich einen Charakter von Anfang an sehr unsympathisch fand und genau dieser sich dann als ein “Böser” herausstellt. Oder im umgekehrten Fall, dass sympathisch wirkende Charaktere das auch bis zum Ende hin bleiben. Dass sich Charaktere großartig weiterentwickelt hätten oder ich mich in einem sehr stark getäuscht hab ist nur sehr selten vorgekommen. Jack Bauer als Charakter ist dann noch mal ein ganz anderer Fall. Mir ist klar, dass er den absoluten Badass darstellen soll, für den “der Zweck heiligt die Mittel” das Lebensmotto darstellt, aber wie schnell selbst der immer wieder zu Mitteln wie Folter und kaltblütigem Mord greift ist doch jedes Mal aufs Neue überraschend. Das hat für mich auch nicht wirklich was mit gutem Charakterdesign zu tun, teilweise wünsch ich mir eher, dass er für immer weggesperrt wird, als dass er mal wieder die Welt rettet. Ich hänge wohl einfach zu sehr an rechtsstaatlichen Prinzipien für so eine Serie.

Wer mich kennt, wird wissen, dass ich mich vornehmlich (egal um was es geht) auf die negativen Punkte stürze, daher soll hier angemerkt werden, dass mein abschließendes Urteil bei Weitem nicht soo negativ ist, wie es bis jetzt vielleicht klingen mag.

Letztendlich ist es (wenn man, wie ich mittlerweile, den Echtzeitaspekt einfach ignoriert) eine solide und in weiten Teilen spannende Action/Agenten Serie. Ob ich die Serie nach der 2. oder 3. Staffel noch weitergeschaut hätte, wenn ich nicht die Komplettbox besitzen würde, ist aber doch eher zweifelhaft.

So, die Jubiläumswoche ist zum größten Teil schon wieder vorbei. Morgen noch ein Eintrag und danach geht es wieder in den gewohnten Mo/Do-Rhythmus zurück.

10 Jahre Bagdadsoftware – das ist eine verdammt lange Zeit. Da mein Gedächtnis mindestens so schlecht ist wie das von Azzkickr, ist es eigentlich ziemlich traurig wie wenig bei mir aus dieser ganzen Zeit hängengeblieben ist. Selbst bei dem absoluten Bagdadsoftware-Highlight des Jahres, der Laberecke, kann ich mich hauptsächlich nur noch an die Letzte erinnern.

Da die anderen Jubiläumseinträge eher persönlich und emotional gehalten waren, fahre ich das absolute Gegenprogramm (und weil ich, um es mit den Worten von “Die Ärzte” zu sagen, “so subtil wie ein Panzer” und “so einfühlsam wie die Autobahn” bin): FAKTEN FAKTEN FAKTEN

Denn was macht man wenn man sich selbst an nichts mehr erinnern kann? Man überlässt das einem Computer, der dafür eh viel besser geeignet ist. Daher präsentiere ich in diesem Eintrag einige Statistiken aus 10 Jahren Bagdadsoftware.

Die Rekordeinträge

Beim längsten Eintrag (an der Anzahl der Wörter gemessen) gibt es keine großen Überraschungen. Meine persönliche Schätzung war, dass entweder ein Jahresrückblick oder ein NOCA Artikel diesen Rekord einsackt und so kam es dann auch: Längster Eintrag mit 4656 Worten ist Bagdadsoftware NOCAs 2010 – Die Nominierten. Weit abgeschlagen mit 3579 und respektive 3313 kommen danach ein Roleplay Eintrag von Jakill (Die Succubus (3)) und noch ein NOCA Eintrag (Bagdadsoftware NOCAs 2009).

Der längste Eintrag ist dabei gut 350mal länger als der kürzeste Eintrag. Dieser umfasst ganze 13 Worte (und ein Bild). Im Eintrag Siedeln ging es aber tatsächlich nur darum das Bild zu zeigen.

Die meisten Kommentare zu einem Eintrag konnte Die Zukunft für sich verbuchen. Satte 38mal wurde der “Hinzufügen” Button betätigt. Das Quantität nichts mit Qualität zu tun hat zeigt sich an diesem Beispiel aber recht deutlich, von den Kommentaren möchte ich mich heute gerne distanzieren… Das suchen nach dem Eintrag mit den wenigstens Kommentaren spare ich mir aber an dieser Stelle, da es sehr, sehr viele Einträge mit keinem Kommentar gibt.

Die Jahresstatistiken

Kommen wir nun zu den Statistiken über die 10 einzelnen Jahre seit Bestehen von Bagdadsoftware. Da ich mich hier auf Kalenderjahre beziehe sind es derer natürlich 11 und die Jahre 2001 und 2011 somit keine vollständigen Jahre. Beginnen wir mit der Anzahl der Einträge in jedem Jahr:

Anzahl der Einträge pro Jahr

Man sieht hier ganz deutlich, dass die Jahre 2003-2005 als die schwarzen Jahre von Bagdadsoftware in die Geschichte eingehen werden. Gerade einmal 9 und 10 Einträge in den Jahren 2005 und 2003 bilden in dieser Hinsicht definitiv den Tiefpunkt. Dabei darf man allerdings nicht außer Acht lassen, dass es auch die Jahre des Festplattenfluches bei Sicarius waren. In diesen war er teilweise Monatelang ohne Computer und Internet außer Gefecht gesetzt (3 Monate ohne Internet muss man sich heute mal vorstellen… Ich halts ja kaum 3 Stunden ohne aus…). Seit der Neuorientierung von Bagdadsoftware erleben wir dann konstant hohe Eintragszahlen seit 2006. Und ab der Umstellung auf den Mo/Do-Rhythmus ist die Anzahl der Einträge im Jahr sowieso nur noch abhängig von der Anzahl der Montage und Donnerstage und dem plötzlichen und unerwarteten Auftreten von besonderen Ereignissen (Weihnachten, Neujahre etc…).

Doch allein die Anzahl der Einträge sagt noch nicht sehr viel aus, wie die folgende Grafik zeigt:

Durchschnittliche Wortanzahl pro Eintrag und Jahr

So könnte man meinen, dass es in den Jahren 2001 und 2002, in denen es ähnlich viele Einträge wie jetzt gibt, auch entsprechend viel Inhalt gab. Dies ist aber definitiv nicht der Fall. In der Anfangszeit bestanden die meisten Einträge aus ein paar Zeilen in denen entweder ein kleines Update in einer der damals noch vorhandenen Sektionen gab oder, und das gab es viel öfter, dass Sicarius sich dafür entschuldigt (oder lahme ausreden brachte) dass es keine Updates gab. Beeindruckend ist dann aber vor allem wie die durchschnittliche Anzahl von Wörter von Jahr zu Jahr (mit einem kleinen Einbruch 2008) kontinuierlich stieg. Da das wohl kaum so geplant war, schreibe ich das einfach mal dem von Jahr zu Jahr gestiegenen Mitteilungsbedürfnis von Sicarius zu (Und der hinzugewonnen journalistischen Routine). Wenn dieser Trend anhält erwarte ich allerspätestens 2015 einen Durchschnitt von 1000 Wörtern pro Eintrag.

Bei den Kommentaren sieht die Statistik allerdings ganz anders aus als bei den Einträgen:

Anzahl der Kommentare pro Jahr

Das „Comment-Spam-Jahr” 2007 ist allein für fast 40% aller Kommentare auf Bagdadsoftware verantwortlich und es gab dort mehr als doppelt so viele Kommentare wie in jedem anderen Jahr. Auch sonst lässt sich kaum ein Trend ausmachen, außer dass in den Jahren in denen eintragsmäßig nichts los war auch die Kommentare entsprechend spärlich ausgefallen sind. So gab es im kompletten Jahr 2003 keinen einzigen Kommentar. Dazu muss man allerdings auch anmerken, dass es damals noch ein Forum gab und sich der meiste Spam dementsprechend dorthin verlagert hat. (Wenn ich von Spam-Kommentaren rede meine ich natürlich keine Bot-Werbungs-Kommentare sondern inhaltlich Großteils vernachlässigbare Kommentare der Bagdadsoftware Stammbesucher.)

Der längste Kommentar der bisherigen Bagdadsoftware Geschichte kommt von MavericK zum Eintrag PC-Spiele Top 10 mit 873 Wörter. Der Kürzeste kommt von Jakill und enthält kein einziges Wort, nur ein paar Satzzeichen (auch Smiley genannt), und wurde zu In geheimer Mission abgegeben.

Durchschnittliche Wortanzahl pro Kommentar

Bei der Durchschnittlichen Länge der Kommentare sieht das Bild ganz ähnlich zu der Eintragslänge aus: Es gibt nur eine Richtung und die zeigt nach oben. Erstaunlich finde ich dabei, dass selbst im Rekordjahr 2007 mit den meisten Kommentaren dieser Trend vollkommen eingehalten wird. Trotz der Menge an Kommentaren war die Durchschnittslänge größer als in allen Jahren davor.
Der Mittelungsdrang von Sicarius scheint sich also auch auf die Kommentatoren übertragen zu haben (ungeachtet der Tatsache, dass viele Kommentare natürlich auch von ihm selbst kamen). Herauszuheben ist auch der Sprung, den die Durchschnittliche Kommentarlänge zum Jahr 2011 hin genommen hat. Da muss sich allerdings noch zeigen ob dieses Niveau gehalten werden kann oder sich der Wert über den Rest des Jahres hinweg nivelliert.

Nomen est omen

Nachdem es bis jetzt nur um die Anzahl und Länge von Einträgen und Kommentaren ging konzentrieren wir uns auf diejenigen, die das ganze verbrochen haben:

Verfasser der Einträge nach Anzahl

Wie nicht anders zu erwarten dominiert Sicarius diese Statistik (insbesondere wenn man seinen (auch mal uneinheitlich geschriebenen) alten Namen hinzuaddiert). Das Feld der Verfolger führt mit einigem Abstand JakillSlavik an. Interessant finde ich die beiden Einträge von DQ. Ich wusste nicht, dass er jemals Einträge für Bagdadsoftware verfasst hat. Wie ich feststellen musste sind diese auch nicht sonderlich interessant (geschweige denn lang…). Wenn sie euch interessieren findet ihr sie hier und hier.

Verfasser der Kommentare nach Anzahl

Bei den Kommentaren gibt es erwartungsgemäß ein weites Feld. Aufgenommen wurden nur Namen unter denen mindestens 10 Kommentare abgegeben wurden. Hier fällt vor allem die Namensvielfalt auf unter der Jakill und Ich vertreten sind. Unter den Namen mit weniger als 10 Kommentaren gibt es auch noch eine Menge Variationen der Namen von allen Stammbesuchern.

Kategorien

Anzahl der Einträge pro Kategorie

Bei den Kategorien wird klar, was viele sich schon längst gedacht haben: Diese Seite erfüllt vorallem erstmal den Selbstzweck. In den meisten Einträgen ging es um die Seite selbst. Erst an zweiter Stelle kommt das eigentliche Thema der Seite, die “Spiele”. Einen weiteren großen Teil der Einträge kann man nicht eindeutig zuordnen, daher fallen sie unter die nichtssagende “Allgemein” Kategorie. Die Rote Laterne des Schlusslichtes hält direkt hinter “Kessy”, wahrscheinlich zur Freude von Azzkickr, die Kategorie “Englisch”.

Zusammengefasst bedeuten 10 Jahre Bagdadsoftware: 777 Einträge mit insgesamt 371.809 Worten und 3734 Kommentaren.

So, nachdem mittlerweile auch der letzte Leser eingeschlafen sein dürfte, schließe ich hiermit die statistische Betrachtung des Rückblickes ab. Morgen gibt es dann noch einen Eintrag der ungekrönten Königin von Bagdadsoftware (ungekrönt, weil es Sicarius einfach nicht fertigbringt die Krone in Form einer Nikolausmütze entsprechend zu platzieren (und Photoshopfakereien zählen da nicht!)).

(Stand aller Daten: 07.08.2011)

Wau-wa wau!

Der Vorhang öffnet sich.

In meinem ganz persönlichen Rückblick, sehe ich anfangs von ehemals ‘The Killer’s World’ eigentlich ausschließlich die Comic-Sektion. Ja, das war auch schon alles, was mich von den ersten ‘Gehversuchen’ des Webmasters in der virtuellen Welt interessierte. Rückblick zu Ende? Noch nicht ganz. Also bitte noch keine faulen Tomaten auf die Bühne werfen. Danke.

Der Erstkontakt

Verwöhnt durch die unzähligen Comic-Heftchen des Nachbarns (Calvin&Hobbes, Clever&Smart und Garfield), hatte ich aber sonst wirklich keinerlei Ambitionen irgendeinen Kontakt mit dem introvertierten Webmaster herzustellen. So kam es aber auch, dass mich von seiner Seite nur die Comics interessierten und ich den unregelmäßig erscheinenden, dafür aber regelmäßig sinnfreien Beiträgen des Webmasters nie Aufmerksamkeit schenken wollte. Mit der Zeit jedoch stieg mein Interesse am Rundherum von Computerspielen. Vor allem dem Entwicklungsprozess eines Computerspiels und der späteren Berichterstattung galt meine Aufmerksamkeit. Auslöser dafür war einerseits die Mod-Freundlichkeit von Battlefield Vietnam und andererseits mein tagtägliches Belagern des Webmasters mangels eigenem DSL-Anschlusses. Während der Webmaster mir Spieleperlen, wie Drei-Beben-Arena als Datenträger gewordenen Traum präsentierte, sammelte ich Spieleerfahrungen, aber auch Erfahrungen mit der Persönlichkeit des Webmaster. Dadurch wurde ich mir über Bagdadsoftware – ein Spiegel seiner Selbst – bewusst, dass hier im Grunde ein mitteilungsbedürftiger Mensch am Werke ist. Das hier sollte die Plattform seine Pläne werden. Denn just zu diesem Zeitpunkt wirbelten auf Pre-GamersG… ich meine … Post-Killer’s World in regelmäßigen Abständen ausführliche (subjektive) Berichte zu Spielen herum. Unfassbar! Und das als ich der Seite schnell wieder den Rücken kehren wollte, weil die Comics vom Webmaster selbst verbannt wurden. Mit Außnahme der Laberecke, das ehemalige Forum von Bagdadsoftware, nutzte ich seit der Abschaffung des Kulturguts kaum die sonstigen Funktionen, wie Webmaster nerven oder Genosse Rondrov trollen […]. Der hochwertige Spam den Marcel W. aka Zwerg und ich im Forum hinterließen ist bis heute noch denkwürdig und meiner Ansicht nach das einzig Denkwürdige dieser Zeit.

Aber zurück zum Glück

Allmählich tendierte Sicarius mit seiner ‘anderen’ Art der Berichterstattung und dem Badesalz-Humor in eine wesentlich packendere Nische, als es die Standard-Blogs und Videospiele Seiten taten. Ganz unbeteiligt an meiner Euphorie waren natürlich (!) die selbst-ironischen Umfragen, die ich niemals nie nicht gefälscht oder in irgendeiner Weise manipuliert habe. Meistens habe ich mir sogar die Augen zugehalten, während ich abwechselnd mit der Maus geklickt und die F5-Taste gehämmert habe. Neben dieser Fähigkeit, entwickelte ich außerdem die Fertigkeit dem Webmaster unsinnige Vorschläge zu unterbreiten. Nachdem ich mittlerweile nicht nur auf meine Comics verzichten musste, verließ auch die Laberecke still und heimlich unser Refugium, weswegen ich meine Fertigkeit einfach perfektionieren musste. Die Integration von Bagdadsoftware in das UCF, ein Forum, dass sich der Erstellung von Codes für Schummelmodule widmete, war meine Idee, da ich dort aktiv war. Doch aus diesem Experiment, dass sich im Nachhinein als Fehlschlag entpuppen sollte, sollte etwas Großes entstehen…

Der Laberpod wird prophezeit

Oder aber besser gesagt bekam Bagdadsoftware einen Podcast. Jawohl! … denn aus diesem UCF-Ungeschick heraus begab es sich, dass die Hölle gefror und ich wieder eine Laberecke bekam … Nein! Das wichtige Ereignis: Es geschah, dass sich der User Insight, mit bürgerlichen Namen Jürgen-Robert S. an die Allgemeinheit mit der Idee eines Podcasts wendete. Sicarius griff diesen Gedanken auf und so entstand das euch heute bekannte Gedudel. Am Liebsten möchte ich mir selber auf die Schulter dafür klopfen, doch im Grunde war es, wie alles im Leben, eine merkwürdige Verkettung von Zufällen, deren Erfolg auf die Kappe anderer ging. In diesem Falle auf den Fleiß von Sicarius selbst, der den Podcast weiter voran trieb. Bis heute und bestimmt auch in Zukunft. Aus der Neuerung ergab sich auch das alljährliche Treffen mit Aufnahmen, das natürlich zufällig in der Datumsnähe des Geburtstages des Webmasters liegt […]. Zuerst noch Laberecke genannt, wurde schließlich der Laberpod daraus, den man kennen sollte. Doch damit nicht genug…

Der Lenz ist da

Aus der Seite, die eigentlich nur die Aufgabe erfüllte, das Sprechrohr des Webmasters zu sein, wurde noch mehr. Die Artikel bekamen Struktur, Ausdruck und manchmal auch Rechtschreibung mit einer Priese Grammatik (oder umgekehrt). Später sogar auch noch Kategorien. Wie an der Geschichte an Änderungen zu erkennen ist, kamen mehr und mehr solcher Verbesserungen hinzu. Das Nest wurde gehegt und gepflegt. Parallel genauso umsorgt: Das Wirken des Webmasters auf Mobygames über dessen Progression hier fleißig berichtet wurde. Technisch bessere Artikel, wie der große Westwood-Wälzer entstanden und die erste Tuchfühlung mit Jörg Langer bahnte sich an. Und das alles nur, um in das zu münden, was die Stammleserschaft bis zum Erbrechen gelesen hat: GamersGlobal. Letztendlich ein Verdienst von dem Flaggschiff hier, dessen Abschaltung ich mehr als einmal befürwortet hätte. Ironischer Weise habe ich in der letzten Zeit … im letzten Jahr oder gar in den letzten beiden JahrEN … einen ziemlichen Teil dazu beigetragen, dass dieses Schiff weiterhin gewartet wurde und somit weiterhin in See stechen konnte. Meine Serie über die Bildbearbeitung war nur ein Tröpfchen auf den heißen Kamelrücken im Vergleich zu den Filler-Einträgen, die noch kommen sollten. Mein ewiges Jammern, um den Wegfall der Team-Page hat wenigstens etwas gebracht: Die gibt es jetzt auch wieder. Nun wäre es für mich also auch ein schwerer Verlust, wenn Bagdadsoftware eingestampft werden würde, weswegen ich mich freue, dass es in diesem Jahr mit noch mehr Reserven weiter geht. Andere sorgen mache ich mir da um mich…

Verkünden bangen Hoffens

Hoffentlich werde auch ich noch das nächste große Jubiläum miterleben, was in meinen Augen nicht der 20. sondern der 25. Geburtstag von BS.de sein soll. Denn während AzzkickR, der Ratio(ph)arme, auf einen Pflegeplatz in der Senioren-Bagdadsoftware-Residenz hofft und um ein paar lächerliche Erinnerungslücken innerhalb der Matrix bangt, sorge ich mich um meine Existenz als Solches! Wie wir alle beim vergangenen Laberpod erfahren haben, fühle ich mich zum Spielen zu alt! Das Thema beim diesjährigen Laberpod-Treffen könnte schlimmsten Falls „Bin ich zum Spielen zu scheintot?“, lauten. Aber in Anbetracht der Aussicht, dass in 15 Jahren Bagdadsoftwarez wahrscheinlich eine „black-listed“ Online-Plattform für den Vertrieb allgemoinen Rumgesabbels und Geschreibsels sein wird, lohnt es sich auch dann schon Friedhofgemüse zu sein. Genau dann, wann wohl der letzte Funken Kreativität aus den Venen des WWWs gepresst wurde und die Gesellschaft dann genauso Scheintot, wie ich sein wird, genau dann wird hier wieder etwas in einem ganz anderen Stil fabriziert werden. Wie es also angefangen hat.

Der Lückenfüller gratuliert der Seite, die eine Lücke füllt. Daher Alles Gute … blaue Seite, unser aller Familienwohnsitz.

Ohje. Nun ist er also gekommen. Der Zeitpunkt der Offenbarung. Der Moment meiner größten persönlichen Blamage. Der Tag, an dem eines der am besten gehütetsten Geheimnisse gelüftet werden wird… 10 Jahre Bagdadsoftware und die damit verbundene Bitte des Webmasters einen persönlichen Rückblick auf diese ganz besondere Dekade zu entwerfen. Und, nun ja, was eigentlich eine Ehre ist und einem die Möglichkeit gibt, sich bei alles und jedem zu bedanken, zu betonen wie lehrreich und informativ jene vergangene Zeit war, ist für mich persönlich der Moment, an dem ich – wieder einmal, aber erstmals öffentlich – feststellen muss: “Scheisse, mein Gedächtnis besitzt die Kapazität einer Erbse und konzentriert sich auf die Fußballergebnisse der letzten Woche (und wirklich nur auf die, der jeweils letzten Woche!). Ich könnte jetzt natürlich mogeln und mich einfach durch das Archiv von BS.de wühlen – aber hey, ich stehe zu meinen “intellektuellen Kapazitäten”! :wink:

Nun, da steh ich jetzt also: Kann mich kaum an Einträge erinnern (nichtmals an alle meiner eigenen aktiven Beteiligungen) geschweige denn auf den inhaltlichen, technischen und optischen Werdegang dieser eigentlich doch recht erfolgreichen und sehr liebevoll gehandhabten Internetpräsenz aus dem Hutzelgrund. Und das, obwohl ich tatsächlich alle Artikel (aufmerksam!) gelesen habe. In Ordnung: Mit Ausnahme von denen, die von Katzenviechern verfasst wurden. Und denen, die mir völlig unverständlicherweise in einer fremden Sprache niedergeschrieben wurden – einer Sprache, die wohl nur aufgrund ihrer Einfachheit (und dem Weltpolizei-Kapitalismus-Faktor) eine Bedeutung erlangt hat, welche sie nichtmals im Ansatz verdient. Nun ja, anderes, sehr komplexes Thema. Aber hey, ich erinnere mich immerhin daran, dass es solche “Aufreger” gab! Das ist doch was! Oder?

Naja, jenseits des sehr erfolglosen Versuches, mich an Inhalte zu erinnern, kann ich nichtsdestotrotz sagen, dass ich in der Tat diese zehn Jahre ständig “am Ball geblieben bin”. Eine Tatsache, die ziemlich einzigartig ist. So ist es wohl die einzige freiwillige Beschäftigung, die ich ununterbrochen über solch eine lang Zeit ausgeübt habe. Selbst der eben erwähnte “Ball”, also meine Tätigkeit als Fußballer unterlag einer Unterbrechung und konnte somit (zumindest noch) nicht die zehn durchgängig aktiven Jahre erreichen. Das heißt also schon etwas.

Kramen wir also weiter in diesem hoffnungslos verstümmelten und peinlichen Teil meines Gehirns, dass sich Gedächtnis schimpft. Hmm, immer noch kein Erfolg. Ok, versuchen wir’s mal im emotionalen Teil des Gehirns. Treffer! – zumindest ein kleiner. Denn ich kann mich erinnern, dass ich viele – auch durchaus ernsthafte – Diskussionen mit den (Stamm-)Lesern von BS.de führen konnte, um nicht zu sagen “durfte”. Worüber weiss ich zwar nicht mehr, aber es waren stets Themen, die mich interessiert haben. Themen, über deren Diskussionen ich Einblick in andere Meinungen erhalten habe, Meinungen von Personen, die mir wichtig sind. Meinungen also, die mich weitergebracht haben. Man könnte jetzt sentimental werden und Begriffe wie “die Bagdadsoftware-Familie” in den Raum werfen. Verdammt, man sollte es sogar tun. Und so lässt sich festhalten, dass aus dieser Internetseite, zu deren Beginn ich tatsächlich nur den Webmaster (aka The Killer) kannte, tatsächlich eine ganz kleine Form von Familie entwuchs. Man kann also getrost von einem – zumindest mal auf virtueller Ebene – entstandenen, neu hinzugewonnen Freundeskreis sprechen. Ein sehr schöner Umstand. Und da fällt mir auf: ich kenne sogar die Namen jener Freunde. Samt dazugehöriger Gesichter. Feine Sache.

Ach Mist. Zu früh gefreut. Mir fällt gerade auf, dass ich die REALnamen der letzten Laberecke-Gäste bereits wieder vergessen habe. Peinlich. Aber menschlich? …

Aber a propos Laberecke. Das ist nun wirklich mein persönlicher, und noch viel toller: alljährlich wiederkehrender Bagdadsoftware-Höhepunkt. Das gemütliche Zusammensitzen und Essen toter Tiere. Super. Samt anschließendem gemütlichen Zusammensitzen und Essen von Kuchen und Eis. Klasse. Achja, gefachsimpelt wird natürlich auch. Und manchmal wird auch gezockt. Auch wenn es meistens darauf hinausläuft dem Webmaster beim Abrocken zu fürchterlichen Metallica-“Liedern” zuzusehen. Macht nix, ich sitze dann gemütlich aufm Sessel und esse Kit-Kat chunky-white(tm). Toll. Oder wie man neuerdings sagt: “Awesome”.

Auch wenn mir diese Art des freien, sehr improvisierten und kaum durchdachten Schreibens Spaß macht, will ich jetzt aber doch noch ein paar ernstere Worte finden. Schließlich muss ja mein Ruf gerettet werden. Selbstverständlich gilt all das, was ich bislang geschrieben hab: die Freude über die neuen Freunde, über die Diskussionen mit selbigen, über die persönlichen Zusammentreffen (Laberecke, Rockband-Zocken) und natürlich generell der Inhalt und die Form von Bagdadsoftware.de. Inhalt wegen der fast ausschließlich interessanten Themen (Ausnahmen siehe oben :wink:) und Form wegen der familiären und sehr sympathischen Atmosphäre. Dass sich all die Zeit und all der Aufwand des Webmasters nun scheinbar auch auszuzahlen beginnt – man beachte seinen Werdegang bei GamersGlobal sowie die zunehmend berühmter werdenden Gäste in seinem Podcast – und seinen Wurzeln dennoch treu bleibt, ist natürlich umso schöner. Und so bleibt mir am Ende dieses Artikels nun doch noch nur das zu sagen, was ich eingangs schon befürchtet habe: ich danke allen Beteiligten für die schöne Zeit und hoffe, dass ich auch zum März 2021 wieder genau dasselbe schreiben darf. Falls ich dann nicht schon komplett an Demenz erkrankt sein sollte… (Gott bewahre, BITTE!)

JakillSlavik

Entzaubert

Hallo liebe Bagdadsoftware-Leserschaft,

Auch wenn es verspätet ist wünsche ich euch der guten Manieren wegen, einen erfolgreichen Start in das Jahr zwei Tausend und Elf. Wie jedes Jahr wird es vielen wie mir gegangen sein. Das alljährliche große ‘Event’ egal, ob man es zelebriert oder nicht, war lange Zeit im Hinterkopf und dann vergeht die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr doch wie im Flug. Auch wenn ich nicht im klassischen Sinne feiere, ergeht es mir jedes Jahr zumindest so. Ich stelle am Neujahrsmorgen unbefriedigt fest, dass mir etwas fehlt. Dass ich etwas ganz Essentielles nicht mitgenommen habe aus der Zeit zwischen den Jahren.

Ich will jetzt nicht zu genau ins Detail gehen und mit dem Thema ‘Zeit der Besinnung’ irgendjemanden peinlich berühren, aber die ganzen Rückblicke veranlassen mich zum Reflektieren. Viele Weihnachtslieder, die man (leider) mitbekommt, tun das auch mitunter. Rondrer drückte es sehr gut in den Kommentaren zum Bagdadsoftware Jahresrückblick aus. Ich lasse mich dann auch immer sehr schnell dazu hinreißen zu überlegen, wie denn die Zeit so verbracht wurde und ich denke, dass das Vielen sehr ähnlich geht. Um aber wieder an die Weihnachtslieder anzuknüpfen, so kommt kommt natürlich auch niemand um den Song „Last Christmas“ von Wham! herum. Leider! Hoffentlich werde ich jetzt nicht vor die Wand gestellt, weil ich diese Erinnerung hervorgerufen habe. Worum ICH selbst jedes Jahr auf jeden Fall aber nicht herum komme ist das Lied von John Lennon „So This is Christmas…“ Mittlerweile ist das natürlich auch so ein Titel, den man an Weihnachten am Liebsten direkt ausblenden möchte, aber die Botschaft in den ersten Zeilen hebe ich für mich besonders stark hervor. Die Zeilen bewegten mich die vergangenen Jahre immer zum Nachdenken.

„…and what have you done?“, die Frage stelle ich mir selbst zuerst immer unter beruflichen Aspekten. Wie mehrfach deutlich gemacht bin ich ja mehr auf der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz, als auf der Selbstfindung. Weil wir hier aber auf Bagdadsoftware sind, überlege ich auch, was ich aus spielerischer Sicht getan habe. Was habe ich denn so getan? Eine schwere Frage. Natürlich kann ich jetzt Titel A in Kategorie B mit dem Gütesiegel C aufzählen und das, wie jedes Jahr verspätet, versteht sich. Aber nein, das möchte ich ganz und gar nicht tun. Ich stelle für mich selbst nach und nach fest, dass ich mich eigentlich schämen müsste. Schämen darüber kein klassischer „Gamer“ zu sein. In der Vergangenheit habe ich mich immer geweigert, mein Spielverhalten in eine Nische stecken zu lassen, weil es an sich viel zu unbeständig ist. Weil ich selbst in dem Bezug auch zu sprunghaft bin. Selbst für die Unbestimmtheit hingegen spiele ich nicht konstant. Aber in letzter Zeit wird mir mehr und mehr deutlich, dass ich mit dem Spielen auch nicht mehr meine wahre Freude habe. Timo, uns allen bekannt als Azzkickr der Schreckliche, aus der Blutlinie des Barbarens mit Namen Conan, stellte im Laberpod im Herbst vergangen Jahres deutlich die Frage: Bin ich zu alt zum Spielen?

Zu alt für Spiele? Die Fragestellung an sich habe ich mit formuliert und wurde im Vorfeld bereits zu einem Thema debattiert. Ich will jetzt auch auf die gesamte Diskussion gar nicht mehr eingehen, es sei denn, es bestünde Bedarf. Dafür will ich aber meine Erkenntnis hierzu benennen: Gemeinsames Spielen. Warum geht es bei mir nicht mehr „ohne“. Nicht erst seit den Coop-Runden mit Sicarius bei Titeln wie Lego: Star Wars oder Shadowgrounds bin ich eher der Freund etwas gemeinsames zu Unternehmen, sondern schon eigentlich seit dem Anfang meiner „Gamerlaufbahn“. Was will ich sagen? Bei dem Super Nintendo habe ich auch lieber Titel gehabt, die man bereits zu zweit spielen konnte. Secret of Mana war für mich da der Dauerbrenner. Nicht nur des Titels selbst wegen, sondern weil man sogar zu dritt (!) an der gleichen Konsole spielen konnte. Das war nicht nur neu, sondern auch der Grundstein für mich selbst Strategien zu entwickeln, um als TEAM noch effektiver zu sein. Ich kann nicht davon reden im wirklichen Leben besonders umgänglich zu sein, geschweige denn Freundschaften ohne regelmäßigen Kontakt aufrecht zu erhalten. Ich besitze auch nicht annähernd genügend Ehrgeiz um mich messen zu wollen. High Score Listen, so schön sie auch sind, sind auch nicht meine Welt. Für mich ist das gemeinsame „Erkunden“, aber vor allem Lernen das Ziel. Auch hier habe ich einen leichten Komplex, den eher männliche Spieler haben: In einer Gruppe, so kooperativ sie auch sein mag, will ich hervorstechen ganz klar. Wahrscheinlich beschreibe ich für euch gerade nur das typische Suchtverhalten, wie es tausende von World-of-Warcraft Spieler vorher schon in unzähligen Foren hinterlassen haben, aber ich bin einmal so dreist und stelle mich auch hier hervor:

Ich denke, ich bin einfach nicht konstant genug dafür um richtig süchtig zu sein. Ich will genauso auch Items oder Archievements sammeln. Aber ich ziehe daraus keine Langzeitmotivation. Ich ziehe die Motivation aus der festen Gruppe, die ich mittlerweile habe und ich bin froh um jede Gestalt, die ich dazu bewegen kann, sich nach und nach in dieses Gefüge mit einzureihen und auch mit zu prägen. Das Schwierige ist nur auch Menschen zu finden, die genauso mündig und ehrgeizig sind, Zeit in diese Spielerunden zu investieren. Das richtige Spiel ist da auch so eine Entscheidungshilfe. Was hat das nun mit der Aussage zu tun, dass ich mich doch schämen müsse? Das ist relativ leicht: Ein Spiel muss doch auch weiterhin Spaß machen, wenn man nicht mehr in dieser Gruppe ist und trotzdem vorher alle Spielelemente die Gruppe zusammen hielten. Ich kann das bei mir nicht behaupten. Mit einem Schlag habe ich gerade vor Kurzem meinen gesamten Ehrgeiz bei einem mehrfach hervor gehobenen Titel verloren. Nein, ich habe keine Game Design Lücken übersehen, weil ich ‘Freundschaften’ geschlossen habe, die waren mir vorher und nachher bekannt. Sie fielen auch nicht schwerer ins Gewicht, nach dem Prozess. Aber der Spielspaß, der fehlt. Die Freude am Spielen selbst, seit langer Zeit nun auch.

Wie ihr bemerkt haben werdet, lautet der Titel dieses Eintrags: Entzaubert. Dies ist eine einfache Bezeichnung dafür um auszudrücken, wie ich mich fühle. Dieses Mysterium des Spielens ist weg, nicht aber das Interesse um das Medium. Wie eh und je interessiert mich der Schaffensprozess bei der Spielentwicklung fast schon mehr, als das eigentliche Spiel, doch auch hier muss ich Abstriche machen. Gerade gestern war ich mit Christoph erneut bei der Games Academy. Wir haben gesehen, was die verschiedenen Semester geschaffen haben und wie die ‘neuen’ Spielideen der Jungens und Mädels da funktionieren oder eben nicht. Mehr zu diesem Thema wird euch der Webmaster mit Sicherheit noch präsentieren. Sei es nun hier oder auf GamersGlobal. Natürlich war der Besuch etwas Besonderes und es wird für mich auch etwas Besonderes bleiben. Doch mein Schreiben generiert direkt ein „Aber“. Während ich im vergangenen Jahr nach dem Besuch mit mir Kämpfen musste und letzten Endes Stück für Stück meinen Traum aufgab, stellte ich dieses Jahr fest: Es ist mir gelungen! Fast schon erschreckend gut gelungen, obwohl ich – wie gesagt – sehr mit mir selbst kämpfen musste. Ich will diese Anspannung einfach hervorheben. Warum ich den Traum aufgab? Ersteinmal der finanzielle Faktor. Klar. Man kann eben als frisch gebackener Ausbildungssuchender kein Bruttoeinkommen eines Mehrverdiener- Haushalts einfach so für eine Ausbildung mit einem dicken Fragezeichen dahinter aufbringen. Ob man nun nach den zwei bis drei Jahren wirklich in der Spielebranche direkt einen Platz findet, hängt dann doch größtenteils vom Zufall ab. Kontakte knüpfen, Talent, auf Talent aufbauen sind für mich zum Teil eben mit zufallsbestimmt, weswegen ich ganz eindeutig sage, dass mein eine gehörige Portion Glück haben muss. Zum Zweiten natürlich ganz klar das Talent. Ich will mich nicht klein reden, noch will ich mich aufbauschen, ich sage einfach mal, ich bin ein Durchschnittstyp und bleibe durchschnittlich. Ich kann mich in alles hinein versetzen und für alles interessieren, wenn die Umstände es erfordern. Aber es langt eben nicht durchschnittlich zu sein. Es langt auch nicht, sich in etwas hinein zu steigern und zu üben üben üben. Es langt (meistens) nicht. Ein Mensch mit Metzgerhänden kann noch soviel Lernen und machen und tun, der „amerikanische“ Traum in Kombination mit diesem 180 Grad Trend, den gibt es meines Erachtens nur in extremen Einzelfällen. Und diese sind die starke Ausnahme. Zu guter Letzt als Drittes spricht für mich natürlich auch mein Elan dagegen. Denn ähnlich sprunghaft, wie beim „Zocken“ bin ich überall. Christoph wird das mehr als nur bestätigen können, sondern auch leidvoll erfahren. Ich setze an vielen Punkten an und springe dann von Baustelle zu Baustelle. Genauso schreibe ich auch, wie ihr sicherlich merkt. Es wird am Ende immer alles fertig. Die Frage ist nur, ob das nicht geschickter ginge. Ich kann das auf jeden Fall nicht abstellen, ich musste in der jüngsten Zeit feststellen: Ich bin so.

Das ist also alles eine Entzauberung in vierfacher Ausfertigung:
Ich bin mehr am Schaffensprozess, als am Spielen interessiert und wenn schon Spielen, dann wohl nur in einem Gruppen-orientierten Rahmen. Der Schaffensprozess wird niemals mein Heimathafen werden, obwohl ich mich danach sehne, aber ich habe damit abgeschlossen. Ich stehe mir selbst grundsätzlich im Weg, kann aber nicht aufhören ich zu sein, um auch selbst persönlich zufrieden zu sein. Das Alles erinnert mich ein bisschen mit auf die „bittere“ Wahrheit, die Sicarius auch für seinen Beruf kennt: Er wird in seinem Traumberuf niemals so selbstständig und gefestigt sein, wie das vor zwanzig Jahren mal der Fall war. Es wird auf jeden Fall mehr als nur schwierig sein und die Erkenntnis, dass die Realität eben so ist, ist wenig tröstend. Genauso auch, wie das Wissen darum, dass man mit dem Weitermachen muss, was man hat.

Dies ist somit mein Schlusswort und versuche jetzt gleich mal etwas Pseudo-Interaktives zu generieren: Welche großen Träume und Vorhaben habt ihr verfolgt, werdet ihr weiterverfolgen und wo wurdet ihr dabei schon vergleichsweise „entzaubert“ ?

Liebe Grüße
–daniel / jks

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