JakillSlavik

Mondzeit

Zurzeit läuft aus spieletechnischer Sicht das Jahr 2010 mit voller Kraft an, sodass es nicht weiter verwunderlich ist, dass ihr mich heute wieder lest. Den Webmaster ein weiteres Mal wegen GamersGlobal zu entschuldigen, versuche ich erst garnicht, denn um ihn wortwörtlich zu zitieren bleibt ihm selbst dazu “Keine Zeit” :laughing: Daher springe ich direkt mal ins Geschehen und erkläre euch, was ihr jetzt erwarten dürft.

Für mich persönlich läuft gerade die etwas weniger entspannte Studienzeit an, gepaart mit Praktikasuche und sonstigen Dingen. Dennoch versuche ich mich in meiner Freizeit gerade an einem sozialen Projekt, dass in vielen Foren einfach als “Role Playing” bekannt ist. Hierbei entwirft jeder Teilnehmer einen eigenen Charakter, den man selbst in einer Geschichte mit anderen ‘spielt’, indem man von den (gemeinsamen) Erlebnissen berichtet. Je nach Abmachungen und Regeln kann dies natürlich unterschiedlicher machen und verkomplizieren. Im Folgenden könnt ihr nun meine bisherige Charakterplanung (sehr ausführlich) lesen.

Vorwort

Lest meine Worte aufmerksam, denn der Strom der Zeit wird euch schon bald erfasst und euresgleichen vertilgt haben. Eure eigene Zeit ist zu bald vorbei, eure Spuren in der Geschichte werden vom Wind der Zeit verweht. Daher habt ihr nicht das Privileg auch nur eines der folgenden Worte jemals wieder zu vergessen.

Lest also die Worte einer der wenigen Überlebenden, lest die Wahrheit. Vergesst, was für Geschichten die Straßen eurer Städte beherrschen. Vergesst die alten Schriften, auf denen versucht wurde uns dämonenhafte Wesen zu beschreiben. Vergesst also alles, was ihr bisher zu wissen geglaubt habt.

Nehmt die Wahrheit auf, niedergeschrieben von mir, der vermutlich letzten Succubus…

Wer ich bin

Auf meinem Bernstein-farbigen Geburtsarmreif erscheint bei jedweden Gedanken über meine eigene Existenz eine Reihe von sternförmigen Lichtern, die für mich unsere alte Schrift Typia darstellen. In eurer Sprache spricht man meinen Namen Omnia Liadan aus. Aufgrund der menschlichen Bequemlichkeit im Vorzug auf einprägsame Namen, kennt oder fürchtet man mich unter dem Kürzel ‘Lia’.

Alter

Bald vollende ich meine 22 hundertste Mondzeit (2135 Mondzeiten bin ich genesen um genau zu sein), was in der menschlichen Zeitrechnung in etwa 157 Planetenbahnen um die Sonne entspricht. Gleichzeitig kann man von meinem Alterungsprozess sagen, dass meine hundertsten Mondzeiten eurem Alter gleichen. Ihr könntet mich also durchaus für eine unschuldige junge Maid am Anfang ihrer zwanziger Blüte halten, es wäre aber töricht diesen Irrtum nicht rechtzeitig einzusehen. Es wäre gar tödlich für euch, mich nicht mit einigen Abstand zu betrachten. Denn auf meine Art und Weise habe ich selbst für eine Succubus meines Alters schon zu viel erlebt, (…)

Was meine Tätigkeiten sind

Ich habe mich dazu herabgelassen in euren größeren Gemeinden meine Dienste derart eurer pervertierten und kümmerlichen Körperlichkeit zu widmen und damit mein Geld zu verdienen. Mein Beruf ist somit euer Verlangen, eure Lust und mein wirtschaftlicher Gewinn, mein Wohlstand, sofern dies in eurer Gesellschaft möglich ist…

Mir wurde schon des Öfteren angeboten, mir meine herausragenden Fähigkeiten die störenden Teile der menschlichen Rasse auszumerzen, nach Aufträgen vergüten zu lassen. Aber dieses Vergnügen lasse ich mir von eurer Dekadenz nicht schmälern. Ihr mögt meinen Körper kaufen können, nicht aber meine Seele. Einen Leib, der mir zu Lebzeiten mehr als verhasst war, zu beobachten, wie er nach brutaler Heimtücke blutend leblos zu Boden fällt (…) Es gibt nichts Befriedigenderes…

Merkmale meines Geschlecht und mein Aussehen

Zweifelsohne kann ich für mich feststellen, dass ich durchaus weiblicherer Natur als Damen vom menschlichen Schlage, obwohl uns optisch nicht viel unterscheidet. Auch wenn mein Leib nicht den üppigen Konturen eurer Bauernfrauen gleichen mag, ist mein verhältnismäßig zarter und sehniger Körper von natürlichem Reiz für euer beider Geschlecht und abseits davon eine tödliche Waffe. Was mich auszeichnet ist mein natürlich pechschwarzes Haar mit einigen orange- und dunkelroten Strähnen und darüber hinaus meine, hinter langen dunklen Wimpern ruhenden, hell braun leuchtenden Augen. Meine Pupillen sind nicht rund, sondern minimal zu Schlitzen verformt. Als Tochter des Mondes hat jedwede Art von Mondlicht Einfluss auf mein Äußeres. Inwiefern? Oh, das herauszufinden dürfte für euch interessant werden. (…)

Was ich bin

Obwohl mein Aussehen schon genug für mein Wesen sprechen sollte, hier noch ein paar Worte über mich. Denn auch, wenn mich ein Großteil meines Kundenstammes fürchtet und ihren persönlichen Anreiz daraus zieht (…), so gibt es auch einige Ausnahmen darunter, die mich zu gern als “Miststück“ und der Machart verteufeln. Wenn ich recht überlege, gibt es durch mein Zutun nicht mehr so viele von ihnen, obwohl sie wohl Recht hatten (…) Im allgemeinen Umgang mit der Umwelt, Fauna und Flora, sind die Succubi, wie auch unsere geliebten, wie gehassten Gegenstücke, die Incubi, eine Seelenbad der Gelassenheit. Im Zusammenspiel eines Gegensatzpärchens herrscht innerhalb unserer Reihen aber keine sanfte Liebesbeziehung, sondern viel mehr inniger Krieg, was eure Form heißer Leidenschaft, wie einen lächerlich kalten Schauer auf meiner Schulter erscheinen lässt.

Meine besonderen Charaktermerkmale

Anders als für meine Art üblich, habe ich gelernt mich anzupassen und mir eine ruhige Miene zugelegt, die ich auch aufrichtig lebe. Bei meinen Tätigkeiten, meinem Beruf und dem Töten gehe ich somit durchweg mit einigem Kalkül vor, wobei das auf brausende Temperament einer Succubus jederzeit unvermittelt in mir durchschlagen und Personen in der näheren Umgebung in Mitleidenschaft ziehen kann. Leiden welcher Art, fragt ihr euch? Das lässt sich nicht immer eindeutig vorher bestimmen.(…)

Mitgeführte Gegenstände

Normalerweise trage ich selten etwas dabei, was ihr als Waffe verstehen würdet. Was Einen jeden unserer Art allerdings immer begleitet, sind unsere beiden Bernstein-Armreife: Das Geburtsarmreif um das rechte Handgelenk und das Zeremonienarmband um das Linke, beide könnten nicht abgelegt werden. Diese mysteriösen Gegenstände würdet ihr nicht begreifen, selbst wenn ich versuchen würde hier die passenden Worte zu finden. Die Vorsteher sind sich übrigens darüber selbst uneins.

Vorgeschichte und Wissenswertes für euer Überleben

Wie ihr merkt, ist unsere Ansicht über die eigene Existenz und unsere Mentalität unterschiedlich der Euren gegenüber. Meine Abstammung lässt mich leicht dazu neigen von unserer Überlegenheit zu sprechen, doch die seelischen Wunden haben mich gelehrt, jedwedes Geschöpf als Feind zu betrachten und einen Feind unterschätzt man nicht. Ich bin euer Feind. Es wäre klug für euch das zu berücksichtigen und meinen Grundsatz zum Euren zu machen.

Unsere Herkunft war der, um euren Planeten kreisenden Mond. Eigentlich lebten wir an keinem festen Ort, denn wir waren eine Art “wanderndes Volk“, und zogen seit Millionen von Mondzeiten in der Dunkelheit umher. Für euch also immer auf der Schattenseite der Mondes. Dies taten wir, weil die Resonanz unserer Heimat nur in vollständiger Dunkelheit mit uns mit schwang. Unsere Körper und unsere Herzen reagierten auf diese Resonanz, sodass die Umgebung und wir miteinander verbunden waren. Die Sinnlichen unserer Art waren sogar in der Lage die Umgebung nach den eigenen Wünschen anzupassen. Jedweder Art von Wünschen. Mit der Zeit formten wir unsere Welt vollständig nach unseren Bedürfnissen – lasterhaft und von Trieben bestimmt. Wir hatten unser Gebiet in einen nebligen roten Farbschleier getaucht. Wir lebten also nicht mehr ganz in Dunkelheit und hatten so unsere Welt noch stimulierender gemacht. Unsere Körper passten sich diesen Umständen wiederum an: Unsere Pupillen wurden schärfer und verformten sich zu welchen, die jenen von Reptilien stark glichen. Unser Hautton änderte sich und wir hatten nun nicht mehr blasse, sondern kräftige Hautfarbe. Auf eurem Planeten reflektieren unsere Haut und unsere Augen das Mondlicht mit einem leichten Rotschein. In diesen Momenten erscheinen wir für euch als das, was wir sind: Dämonen.

Unser Volk sagte über unser Alter, dass wir ‘Mondzeiten genesen’ sind. Die ursprüngliche Bedeutung hierfür ist, dass unsere Vorsteher des Volkes davon ausgegangen sind, dass wir eines Tages in das größere Wohl unserer Umwelt übergehen, wenn wir die Schwelle zwischen Leben und Tod überschreiten. So wie wir unsere Heimat geformt haben, haben wir sie auch geehrt in dem Wissen oder viel mehr in dem Glauben, eines Tages mit Teil dieser Landschaft zu werden und das unsere Vorfahren die gegenwärtige Umwelt bildeten. Ein Gegensatzpaar von uns kann unter der sehr seltenen Voraussetzung, wie gegenseitige Emotion, bei euch Liebe genannt, nur jeweils ein Kindesgegensatzpaar zeugen und gebären. Dadurch ist unsere geringe Anzahl immer gleich bleibend, bei bösem Blute untereinander eher geringer geworden. Dieses Regelnetzwerk an Gegensätzen schreiben unsere Vorsteher, dem größten Paar an Gegensätzen zu: Licht und Schatten. Tag und Nacht.Der Sonne und dem Mond, unserer Heimat.

Obwohl wir im Vergleich zu euch sehr langsam altern, werden wir in etwa nur 63 hundert Mondzeiten alt, was zwar immer noch bedeutend mehr Genesungszeit ist, als ihr in Lebensjahren habt, jedoch heißt das auch, dass ich schon bereits ein gutes Drittel meiner Zeit hinter mir habe. Für diesen Umstand bin ich aber auch dankbar, denn ich bin Euresgleichen so überdrüssig.

Meine Abneigung rührt von unserer gemeinsamen blutigen Vergangenheit her, kurz nachdem wir auf euren Planeten gezogen wurden. Ich war damals kaum mehr als dreihundert Mondzeiten genesen. Die Vorsteher deuteten in der Planetenkonstellation das baldige Ende unserer eigenen Art voraus und da euer Planet im Schatten des Mondes für einige Zeit zu verschwinden drohte, sahen wir eine Chance für unser Überleben:

In euren Schriften ist dieses Ereignis als Sonnenfinsternis zur Zeit eurer Glaubenskriege bekannt. In Wirklichkeit ist so ein Phänomen für uns nichts Ungewöhnliches, da es regelmäßig auf verschiedenen Teilen eures Planeten auftaucht, nur befanden wir uns erstmals auf eurer Äquator-ebene. Da unser Volk bei Verpassen dieser Möglichkeit sich eines Nachts selbst ausgelöscht hätte, und unser Paradies uns niemals das Überleben hätte garantieren können, beschlossen wir bei dieser einen Sonnenfinsternis den Schatten des Mondes mit unserer Resonanz soweit auszudehnen, dass wir euren Planeten erreichen und uns einfach eurer Heimat zu bemächtigen konnten.
Was wir nicht hatten wissen können: Das ihr existiert. Das ihr uns zahlenmäßig weit überlegen wart. Das Dreiviertel unserer gesamten Rasse die Reise über den Mondschatten nicht überlebte, sondern von den Resonanzturbolenzen im Feuer des Planeten verbrannt wurde. Aber das war nichts im Vergleich dessen, was uns erwartete, als wir mitten in einen der größten Glaubenskriege eurer Geschichte platzen. Wir waren Gefallene und aufgrund nun folgenden Mondlichtes in unserer Dämonengestalt vor euren Augen gestrandet. Von euch vor-verurteilt und abgeschlachtet durch eure von der Inquisition getriebenen Kriegsmaschinerie.

Wir löschten noch einige Tausende von euch aus, als das Morgenlicht die Nacht durchtrennte. Wir kämpften, nun ohne Dämonenwaffen, nur noch mit blutigen Krallen und erbeuteten Klingen weiter. Der finale Sturm eurer Nachhut tilgte unseren kümmerlichen aber tapferen Rest zum Abend hin. Innerhalb einer Nacht und eines Tages war somit mein Volk fast um seine Existenz gebracht. Irgendwie hatte ich überlebt, legte mit letzter Kraft mit Hilfe meines Zeremonienarmreifs Schilde um mich und verbarg mich in den Leichenbergen. Ich hoffe immer noch jeden Tag, dass einige Wenige ihren Stolz in der Aussichtslosigkeit ebenso aufgaben wie ich und an das Überleben unserer Spezies dachten. Es müsste nur ein Incubus sein, den ich um Seinetwillen lieben könnte. Nur ein Einziger.

Der erste Donnerstagseintrag im neuen Jahr, gehört mir. Mir allein! Daher heiße ich euch direkt persönlich Willkommen im neuen Jahr. *tröt* Da der Webmaster zurzeit wieder in Sachen GamersGlobal an vorderster Front steht, übernehme ich also erneut. Dort wird in den nächsten Tagen ein neuer Test zu einem, in doppelter Hinsicht, außergewöhnlichen Spieletitel zu lesen sein. Einerseits besonders, weil allein die Plattform, auf der Sicarius testet für ihn ungewöhnlich ist und zum Anderen, weil das Spiel mich positiv überrascht hat (soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, natürlich). Seid also gespannt, aber dazu gibt es dann am Montag wahrscheinlich mehr.

Der folgende Füller – ich meine *räusper* streichen wir das – der folgende vollwertige Eintrag, besteht aus lediglich zwei Filmeinschätzungen meinerseits zu den aktuellen Kinofilmen Avatar und soul kitchen , sowie eine Vorschau auf die 2010 erscheinende Filmumsetzung von Prince of Persia – Sands of Time . Bitte schaut euch – sofern ihr die Filme nicht kennt, die Trailer an, indem ihr auf die entsprechenden Links der Titel weiter unten klickt.

soul kitchen – ist sehr unterhaltsam mit einer großen Priese intelligenten Humor, aber auch schlichten erwarteten Gags, wenn auch sonst relativ “platt”. Natürlich meine ich damit nicht etwa Essen oder Soul Musik, sondern die Hintergrundgeschichte. Denn storytechnisch gesehen wirkt der Film größtenteils aufgesetzt. Eher umständlich wird eine Geschichte um das soul kitchen, einer romanischen Kneipe in einem Hamburger Vorort, herumgebaut. Der Besitzer und Koch Zinos hält sich finanziell gerade so über Wasser, als seine aus wohlhabenden Hause stammende Freundin beschließt, zugunsten für eine Stelle in Shanghai für ein halbes Jahr nach China zu ziehen. Er bleibt allein zurück in Hamburg, zieht sich ein Rückenleiden zu, weshalb er arbeitsunfähig wird und sich einen neuen Koch suchen muss. Dieses Problem und unzählige weitere Probleme, wie das Finanzamt, das Gesundheitsamt und die miesen Versuche eines Immobilienhais sich das soul kitchen unter den Nagel zu reißen, formen die grobe Geschichte. Was hier der Trailer noch nicht zeigt, sind die – Meines Erachtens – tiefen Wesenszüge der ganzen soul kitchen Angestellten. Neben Zinos sind das: die abstrakte Kunstlerin, die als Kellnerin bei ihm arbeitet, Lucia, der Koch Shayn (Birol Ünel), der verkannte Musiker Lutz, der Bruder Illias (Moritz Bleibtreu)und der launische Kapitän Sokrates, die den Film alle mehr als sehenswert machen. Vor allem den exzentrischen Koch, ehemaliger Messerwerfer von Beruf, hab ich persönlich sehr schätzen gelernt. Wer die Hamburger Ecke kennt, wird einige Schauplätze für sich wieder entdecken. Toll erzählt und daher mindestens zwei Mal sehenswert. soul kitchen. “Ja, Mann!”

Nebeninformation
Bei den Dreharbeiten ist Monica Bleibtreu verstorben, welche als ‘Oma’ von Zinos’ Freundin ihre letzte Rolle spielte. Ironisch fast schon, dass in der Buchvorlage zum Film und im Drehbuch – lange also vor dem Schicksalsschlag – die Großmutter in der Geschichte ebenfalls verstirbt.
Moritz Bleibtreu spielt Zinos’ Bruder und hat für die Dreharbeiten an soul kitchen auf eine Rolle in Quantin Tarantinos Werk Inglorious Basterds verzichtet. Jan Delay war an der Post-Produktion maßgeblich beteiligt.

Avatar – Aufbruch nach Pandora hat mich teilweise sehr überrascht, obwohl man wirklich die komplette Story im Trailer gezeigt bekommt und sich denken kann, wie alles funktioniert oder wie der Film endet. Denn es sind gerade die packende Atmosphäre und die Landschaftsaufnahmen, die Avatar nicht nur interessant, sondern auch für das Auge einfach nur schwärmerisch schön machen. Zuerst war ich sehr, sehr skeptisch und bin wirklich in den Film nicht geschliffen, sondern hinein getreten worden, und hinterher mehr als überrascht, welche Begeisterung ich während des Films hatte. Es ist definitiv fast ausschließlich ‘Augenschmaus’- Kino und die letzten zwanzig bis dreißig Minuten sind nur Gemetzel ohne Sinn und Verstand, aber die Emotionen in manchen Szenen sind einfach überwältigend! Diese Momente trösten nicht nur hinweg, sondern die gleichen alles aus. Neytiri, die Na’vi Frau, die den Protagonisten Jack Sully, rettet, ausbildet und später als Partner annimmt, ist mit soviel Detail gemacht, wenn sie Gefühle zeigt, dass man schlichtweg sich auf Avatar einlassen sollte. Eine wunderschöne, aber auch Hollywood-typische Geschichte. Wer auf Adrenalin-Kino steht, zieht aus dem Film natürlich noch mehr für sich raus. Es empfiehlt sich außerdem auch unbedingt die 3D Version im Kino anzuschauen.

Nebeninformation
Avatar – wird laut Angaben von James Cameron als Trilogie irgendwann im Laden stehen, obgleich dieser Entschluss erst kürzlich kam und weder Planung, noch Drehbuch feststehen. Der Film hatte bereits nach 17 Tagen 1,02 Milliarden US-Dollar eingespielt. Titanic hat zum Vergleich als erfolgreichster Film bis dato: 1,85 Milliarden US-Dollar eingebracht.

Prince of Persia – Produziert wird der Streifen mit dem Anhang The Sands of Time von Jerry Bruckheimer und Walt Disney. Näher auf den Inhalt oder sonstige Dinge gehe ich nicht ein, weil es mir hier darum geht Kund zu tun, was ich befürchte was mit dieser Filmumsetzung passieren wird. Aber Eins nach dem Anderen:
Was ich schon mal nicht glücklich gewählt finde, ist die Besetzung des eigentlich namenlosen Prinzen mit Jake Gyllenhaal ( bekannt aus Donnie Darko oder Jarhead). Ihr seht im Trailer ja selbst, dass lobenswert zu bemerken ist, wie gut er teils optisch in die Rolle passt. Allerdings versucht der Film selbst, was man bis jetzt aus den Ausschnitten schließen kann zumindest, mit flotten Sprüchen gezwungen unterhaltsam zu sein. Meines Erachtens zu Lasten der Atmosphäre. Witzige Wortgefechte mögen definitiv einer Umsetzung mehr Würze geben, denn nur weil Dinge als Spiel nüchtern und stilvoll daher kommen können und damit erfolgreich sind, muss das nicht bei einem Kinostreifen der Fall sein. Im Gegenteil, ich bezweifle sogar, dass irgendjemand so eine Vorstellung besuchen würde, aber bei Prince of Persia handelt es sich um einen Abenteuer-Streifen, der auf dem 2003 erschienenen, gleichnamigen Spiel basiert “Prince of Persia – The Sands of Time”. Der erste Teil einer guten Spiele-Trilogie. Hier sollte es also auch ähnlich düster zugehen, wie in den Spielen, in welchen sogar der Spagat mit weniger nervigen Sprüchen zur Unterhaltung geschafft wird. Was ich in etwa von einer PoP Verfilmung erwarten würde, wäre wohl in der Nähe des GameTrailers zu WarriorWithin anzusiedeln. Nichtsdestotrotz werde ich mir den Film so oder so ansehen, nur um eventuell zu erleben, wie eine weitere gute Spiele-Lizenz wieder verschandelt wird. Außerdem werde ich auf die Stelle warten, an der Prinz Jake Gyllenhaal zu der Prinzessin (Bond-Girl: Gemma Arterton) im Playboybunny-Verschnitt sagen wird:
“Warum hast du ein Hasenkostüm an?“
und die einzige logische Antwort darauf:
“Warum hast du ein Prinzenkostüm an, Donnie?“

Nebeninformation
Läuft in den Kinos voraussichtlich am 20.05.2010 an. Als Regisseur ist Mike Newell (Harry Potter) verantwortlich und Drehort ist Marokko. Hier noch ein kurzes Behind-the-Scenes-Video.

Hoffentlich schlachtet ihr mich nicht zu sehr aus, ich selbst halte mich mittlerweile für viel zu kritisch, was Filme angeht. Ohne Kopf ins Kino gehen kann ich mittlerweile gar nicht mehr, wobei ich zugleich auch schon mit “Alternativ“-Kinos auf Kriegsfuß stehe, weil die mir nicht konsequent genug sind. Aber das ist eine andere Geschichte. In diesem Sinne ~
–jakillslavik

JakillSlavik

Run! Run! Run!

Fumbi inda Houz
Eine unbekannte Menge jubelt uns zu. Aufgeregt brüllt der Kommentator diese Phrase durch die futuristische Arena, während bei uns selbst der Puls innerhalb weniger Sekunden rapide ansteigt. Jeder Wimpernschlag verkommt zu einem quälend ewig dauernden Moment. Adrenalin pur. Über unserem alter Ego hopst ein komisches Männchen auf und ab, welches wir gerade eben eingesammelt haben. Vom Aussehen her ähnelt es einem gelben einäugigen Astronauten. Völlig verwirrt leisten wir dem Aufruf einfach Folge und drücken willkürlich über unsere ‘W’A’S’D’-Tasten, um irgendwie los zu sprinten. Dies alles nur, um dann einige Meter später – nach einer gezielten Salve Pixelprojektilen in unsere Richtung – in unsere Polygone zu zerfallen…”OHH NO! YOU LOST THE BALL!”

Wo sind ‘wir’ hier eigentlich?

Hals über Kopf hat mich der Webmaster gebeten diese Woche den Donnerstagseintrag zu liefern, weshalb ich also sogleich einspringe. Das Thema war mir sofort klar: Durch den Eintrag “Moviez” und ein bisschen Gedankenspielerei meinerseits, kam ich in den Kommentaren von Quake Videos auf S4 League Videos.

S4 League

S4 League ist ein weiteres Free-to-Play alaplaya Spiel und mittlerweile etwas über ein Jahr alt. Eigentlicher Entwickler ist das koreanische Studio Pentavision, während alaplaya, wie auch bei Fantasy Tennis, Audition, Avalon Heroes und vielen weiteren Titeln nur der europäische Host ist. Wie immer kann man sich für dieses an sich kostenfreie Spiel, mit der hauseigenen alaplaya Währung, soganannte “alaplaya points“ oder kurz: “AP“, Ausrüstungsgegenstände und Fertigkeiten für richtiges Geld dazu kaufen. Doch hierzu später mehr.

Wofür steht das “S4“ überhaupt?

Das steht für Stylish, eSper, Shooting, and Sports und bezeichnet im Grunde schon das gesamte Konzept dieses Spiels. Man schießt, schlägt mit Schwertern, heilt und springt .

(Style) – Wir erstellen uns eine Spielfigur und können ihr mittels Kostümen einen eigenen Stil geben, möglichst passend zu unserem eigenen Spielstil, zusätzliche Attribute in unserer Kleidung verbessern passive Fähigkeiten.
(eSper) – Wir erhalten die Möglichkeit eine besondere übersinnliche Fertigkeit aus einen Pool von Fähigkeiten auszuwählen und zu unserem Charakter hinzuzufügen, diese Entscheidung ist jedoch nie endgültig.
(Shooting) – In der Schulterperspektive steuern wir unseren Avatar in kleinen Matches mit gewohnter Shooter-Steuerung gegen andere Spieler.
(Sports) – Darüber hinaus ist jede Figur überaus agil und kann sich mit Sprüngen an Wänden abstoßen, kurze intensive Sprints hinlegen, bei denen die Umgebung zu verschwimmen scheint und einige andere spezielle Bewegungen ausführen, vor allem in Kombination mit Nahkampfwaffen.

Und was ist S4?

Wie mein Erfahrungsbericht der ersten Minuten ganz oben zeigt, ist es ein sehr Action geladener Third-Person Shooter, mit leichten MMORPG Anteilen, wie etwa durch die Fähigkeiten und Kleidungsstücke. Grundlegend ist erst einmal zu wissen, das S4 League trotz der verkappten Rollenspiel Aspekte, dennoch mehr einem Arcarde Shooter gleicht. Grund hierfür ist, dass der eigene Charakter durch Erfahrung zwar Stufen aufsteigt, diese jedoch im Grunde nur die Auskunft geben, wie lange dieser Charakter schon spielt wurde. Abgesehen von Rängen ohne Auswirkung und der Möglichkeit in der Channelauswahl, damit in Anfänger,Fortgeschritten und Halb-Professionell kategorisiert zu werden, hat das individuelle Level also keinerlei Einfluss auf die Balance selbst.

S4 Warben

Das Spiel unterteilt sich selbst in die angesprochenen Rang-Channels, um ersteinmal so weit zu kommen, muss man sich aber für eine Sprachregion entscheiden (English, German, French, etc.). Innerhalb dieser Regions-Channels kann man allerdings jederzeit wechseln, vor allem, wenn einem als deutscher Spieler die eigene Sprach-Community mal wieder zu unreif erscheint.

In S4 League gibt es drei verschiedene Spielmodi: Deathmatch (DM), Touchdown (TD) und Chaser. Bei allen Spielmodi können zwei bis maximal zwölf Spieler teilnehmen, bei DM- und TD Matches werden diese Spieler in zwei Teams (alpha und beta) unterteilt. Nach der Hälfte der Zeit oder der zu erreichenden Maximalpunktzeit ist eine kurze Halbzeitspause angesetzt, während der die Spieler dem ‘Fumbi-Tanz’ beiwohnen können.

(DM) – ist schlichtes Team-Deathmatch, also zwei Teams die sich gegenseitig in Arenen bekämpfen. Zu Beginn und nach dem digitalen Ableben, wird man möglichst nahe zu eigenen Teammitgliedern erstellt. Gewinner ist das Team, was entweder die eingestellte Höchstpunktzahl erreicht hat, wobei ein “Kill“ einem Punkt entspricht, oder die Zeit abgelaufen hat und die meisten Punkte besitzt. Kills zählen zwei Punkte für das persönliche Punktekonto, während man nur einen Punkt für Kill-Assistenz bekommt. Das bedeutet, dass man hier, ähnlich wie bei den neueren ‘Battlefield’ Teilen, für die Unterstützung belohnt wird, sobald man mindestens die Hälfte der Lebenspunkte des Gegners dezimiert hat.

(TD) – kann man vergleichen mit American Football oder schlichtweg einer Capture the Flag Variante. Die Flagge ist hierbei das Maskottchen namens ‘Fumbi’ und wird in der Mitte der meist symmetrisch aufgebauten Arenen zu finden sein. Ziel ist es den ‘Fumbi’ in das gegnerische Ziel zu tragen, den sogenannten ‘Goalpost’ und einen ‘Touchdown’ zu machen. Während man selbst den “Ball“ besitzt erhält man zuerst einmalig zwei Punkte für die Ballkontrolle, und doppelte Punktzahl für Kills und Kill-Assists (also vier beziehungsweise zwei Punkte), während die Gegner für die Ausschaltung ebenfalls die doppelte Punktzahl erhalten. Sollte man es schaffen mit dem “Ball“ zu punkten, erhält man zehn, hat man maßgeblich dazu beigetragen,den Ball einen Großteil der Strecke zum Ziel zu bringen, fünf Punkte.

(Chaser) – ist eine andere Form des Gladiatoren Modus mit leichten Modifikationen. Ein Spieler wird per Zufallsprinzip zum Chaser, einer Art Kopfgeldjäger. Deshalb erhält massiven Schadens und Lebenspunktebonus. Für das Ausschalten sämtlicher anderer Spieler, die gemeinsam gegen den Chaser antreten, erhält man selbst Punkte, man erhält aber die doppelte Punktzahl, wenn man die vorgegebene Reihenfolge einhält und immer das angezeigte Ziel – “Target“ – zuerst eliminiert. Die Reihenfolge richtet sich nach der Punkterangliste, das heißt je mehr Punkte man hat, desto eher wird man zum Target. Allerdings hat der Chaser nur eine begrenzte Zeit für die Jagd zur Verfügung und kann natürlich genauso auch ausgeschaltet werden, wodurch nach prozentualem Schaden die anderen Spieler wiederum punkten.

Obgleich große Teile der Community der Meinung sind, dass dieser oder jener Modus mehr bevorzugt wird, kann ich mittlerweile einschätzen, dass es sich wirklich fast die Waage hält, da ich schon zu jeder erdenklichen Tages und Nachtzeit auf den englischen, französischen und deutschen Channels unterwegs war. Auch wenn an Wochenenden die TD Räume spürbar dominieren, hält es sich noch gezwungener Weise wegen eines anderen Umstandes die Waage: Geld verdienen.

In S4 League verdient man sich durch die bestrittenen Matches Erfahrungspunke (EXP) und Geld (PEN). Mit jedem höheren Level erhält man einmalig einen kleinen PEN Bonus und es gibt außerdem noch wöchentliche Missionen zu erfüllen, die stetig im Schwierigkeitsgrad ansteigen. Diese Missionen sorgen vor allem dafür, dass jeder Spielmodus auch besucht wird, auch wenn es nicht die eigenen Favoriten sind, weil man eben sehr schnell PEN sammeln kann. Die Missionen fangen an vom Typ “Spiele soundso viele DM Matches“ und steigen dann an “Gewinne soundso viele DM Matches“ und dann schließlich “Erreiche Platz eins mit mindestens soundso vielen Abschüssen.“ Von Modi zu Modi variieren diese Aufgaben.

Von den PEN kann man sich im Shop viele Gegenstände,Waffen,Kleidungsstücke und Fertigkeiten für bestimmte Zeiträume ( 1 Tag, 7 Tage, 30 Tage oder 5 , 10 Stunden aktive Benutzung, wenn ausgerüstet) kaufen. Die Möglichkeit das Meiste davon auch dauerhaft (permanent) zu bekommen, besteht nur über ein (Fumbi-) Lotterie System. Ohne genauer darauf eingehen zu wollen, kann man kurz sagen: Hier kann man sich mit viel Glück und viel Geld, Ausrüstung und Waffen erspielen. Sollte man etwas davon permanent haben, muss man jedoch einräumen, dass es nach jeder Benutzung etwas Kleingeld benötigt, um die Wertgegenstände reparieren zu lassen. Bei den Items auf Zeit ist dies nicht notwendig. Ohne Geld ist es also (fast) nicht möglich auch an Spielen teilnehmen zu können, da man mindestens eine Waffe und einen Skill braucht. Das heißt aber nicht, dass man ohne Talent nach einiger Zeit keine Waffen mehr hat. Es gibt nämlich zwei Standardwaffen (Submachine Guns und Plasma Sword), sowie einen Skill (+15 Hitpoints) quasi als “Sparvariante“ zum teuren Shop. Diese Waffen verursachen nur halben Schaden und man erhält auch nur die Hälfte des Wertes vom eigentlichen Skill (+30 Hitpoints). Natürlich muss man diese drei Dinge auch reparieren.

Kauft man sich allerdings für echtes Geld alaplaya Points kann man zwar nur wenige besondere Gegenstände mehr erwerben, aber trotzdem alles nur für begrenzte Zeit. Einen direkten Kauf von PEN über reales Geld ist nicht möglich, denn auch hier ist wieder ein zufälliges Lotteriesystem zwischen geschaltet. Auch wenn die Grundattribute der AP-Gegenstände höher liegen, als im PEN Shop, ist es Dank der Fumbi Lotterie so, dass man auch ohne Geldeinsatz identische Gegenstände erhält, dafür sogar (im Glücksfalle) permanent.

TalliahSlavik

Gerade Anfänger mögen aufgrund der fehlenden Hilfe zu Beginn ihrer S4 League Karriere abgeschreckt sein. Zwar gibt es einen Tutorial Modus, der belohnt und ein ansehnliches Anfangs – Equipe, aber die Mechanik und Tricks kann man nur durch Selbstversuche und vor allem Niederlagen lernen. Frei nach dem Motto: Die Summe aller gemachten Fehler nennt man Erfahrung, heißt das aber nicht, dass man chancenlos in die Arenen geworfen wird. Man erhält nämlich noch eine sinnvolle Beschränkung: Lizensentests. Um eine Waffe führen zu können muss man in einer kurzen Einführungsrunde eine Art “Waffenschein“ machen. Danach sollte man die Grundkenntnisse der Waffe beherrschen und erhält obendrein diese noch für 5 Stunden (aktive Benutzung, wenn ausgerüstet).

Obwohl ich selbst eigentlich eher weniger Teamplayer bin, also lieber Deathmatch spiele, ist es wirklich interessant, wie gerade in den TD Schlachten zum erfolgreichen Bestehen “teamplay“ hervor sticht. Allein schon gemeinsames Vorgehen, ein besonderer Skill eines Mitstreiters oder beispielsweise ein Heiler, verschieben das Spielgeschehen ungemein. Auch wenn man durchaus die meiste Zeit erlebt, dass der Team-Aspekt ausgeklammert wird, ist es gerade mit Freunden interessant sich zur Vertreibung der Kurzweil ein paar Matches zu liefern.

Nun ist es also so weit: nachdem schon einige Personen durch Tauschbörsen, oder das Zurückgreifen auf OEM-Versionen in den vorzeitigen “Genuss” gekommen sind, darf sich nun auch die breite Öffentlichkeit seit dem 22. Oktober ein Bild von Microsofts neuestem Werk machen: die lang erwartete, mit großen Hoffnungen verbundene, finale Version von Windows 7 kam offiziell in die Läden.

Erwähnenswerte Neuerungen

An, für Alltagsnutzern bedeutsame Neuerungen seien allen voran die aufpolierte Optik (gegenüber Windows XP), die neuen Bedienmöglichkeiten (das Skalieren von Fenstern durch Ziehen an die Bildschirmseiten, die neue Taskleiste (superbar) und die Unterstützung von Gestensteuerung, sog. “Multi-Touch”), virtuelle Ordner, die beispielsweise sämtliche, an verschiedenen Stellen gespeicherte Musikdateien an einem Ort verfügbar machen sowie einige Verbesserungen im Netzwerkbereich, durch die es insgesamt einfacher und sicherer ist, Arbeitsgruppen zu bilden und Daten auszutauschen, genannt. Hinzu kommt abschließend noch DirectX 11 sowie das native und effiziente Unterstützen von SSDs.

Für etwas professionellere Anwender gibt es des Weitern noch das Dateienverschlüsselungssystem Bitlocker und den Windows-XP-Kompatibilitätsmodus. Für beide Versionen muss man jedoch auf die teureren Pakete Professional und Ultimate zurückgreifen. Selbstverständlich wirbt Microsoft versionsübergreifend auch mit einer sehr hohen Stabilität, Geschwindigkeit und Kompatibilität.

Ernüchterung

So weit also die Fakten. Und während die Liste an Neuerungen (nicht nur für Laien) durchaus beeindruckend erscheint, so sollte sich bei jedem versierteren Anwender jedoch schnell Ernüchterung breit machen. Denn: betrachtet man sich die vermeintlichen Verbesserungen im Detail, so muss man beinahe zwangsläufig zum Schluss kommen, dass Microsoft unterm Strich nichts bietet, was nicht schon a) Windows XP / Windows Vista und/oder b) etwaige Freeware-Tools konnten und/oder c) den Kaufpreis wirklich rechtfertigt.

So sind die neuen virtuellen Ordner, also die Bibliotheken, in welchen Bilder, Videos und Musikdateien zusammengefasst werden, unabhängig davon, wo sie sich tatsächlich “physisch” befinden, zwar zweifelsfrei eine nette Idee, jedoch bekommt man diese Funktion mittlerweile auch bei jedem halbwegs guten Medienabspielprogramm sowieso mitgeliefert. Winamp sei hier stellvertretend genannt. Da ein gefühlt hoher Anteil von Nutzern nicht auf den MediaPlayer zurückgreift, sondern sich externer Programme bedient, dürfte diese Neuerung zwar also “nett”, aber keinesfalls “nützlich” und “wertvoll” sein. Da hilft es auch nichts, dass der neue MediaPlayer ein paar zusätzliche Formate abspielt.

In dieselbe Kerbe schlägt die neue, erweiterte und “verbesserte” Bedienoberfläche. Es ist selbstverständlich ganz hübsch, wenn man Fenster aufs Vollbild vergrößern kann, indem man sie an den oberen Rand des Bildschirms zieht – wirklich notwendig ist dies aber nicht, da seit jeher ein Doppelklick auf die Titelleiste genügte, um das Fenster zu maximieren. Möglicherweise ist diese “traditionelle” Weise nicht die beeindruckendere, aber sicherlich die effizientere. Etwas sinnvoller ist da schon das Skalieren eines Fensters auf exakt eine Bildschirmhälfte; dies hätte in früheren Windows-Versionen zweifelsohne mehr Zeit gekostet.
Und wenn man schon bei positiven Aspekten ist: längst überfällig ist die Möglichkeit, per Mausklick alle Fenster zu minimieren und auf den Desktop zurückzukehren.

Weniger toll – das beweisen die zunehmenden Beschwerden auf einschlägigen Internetseiten – ist Microsofts Idee, in der Taskleiste nur noch Symbole statt den Titel des jeweiligen Fensters anzuzeigen. Viele Nutzer haben diese Funktion bereits wieder deaktiviert. In meinen Augen altbacken und ebenfalls fragwürdig ist die Tab-Vorschau-Funktion der Taskleiste. Dies kennt man einerseits bei gängigen Browsern schon seit langem und ist andererseits in der Praxis nur selten wertvoll.

Schauen wir uns zwei weitere Neuerungen an: Das native Unterstützen von SSDs sowie die Verbesserungen im Netzwerkbereich. Ersteres ist deswegen höchst fragwürdig, weil es a) eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass ein neues Betriebssystem auch die neueste Hardware unterstützt (was längst nicht der Fall ist, bei Windows 7, siehe weiter unten) und es b) mit wenigen Mausklicks auch in Windows Vista und Windows XP einzurichten ist. Die Vereinfachungen im Netzwerkbereich sind ebenfalls eine Mogelpackung, da diese nur zwischen Besitzern von Windows 7 greifen – sobald ein weiterer Nutzer eine ältere Windows-Version besitzt, bleibt alles beim Alten und damit potentiell Problematischen.

Bleiben DirectX 11, welches es auch für Vista gibt und zudem erst in 12-24 Monaten so richtig unterstützt werden wird, Bitlocker, für den man den Aufpreis in eine höhere Windows 7-Fassung investieren muss und dessen Nutzen für Standardnutzer sowieso verborgen bleibt und letztlich der Windows-XP-Modus, welcher keine Grafikschnittstelle unterstützt und somit für besonders Spieler sinnfrei ist und in der Konsequenz nur Kompatibilitätsprobleme vertuschen soll.

A propos: die angepriesene, verbesserte Stabilität, Kompatibilität und Geschwindigkeit ist ebenfalls nur heiße Luft. Im Vergleich zu den beiden Vorgängern, insbesondere zu Windows XP hat sich unter dem Strich nämlich rein gar nichts verändert. Im Gegenteil: Windows XP ist immer noch kompatibler, schneller und schlanker.

Inkonsequenz

Es sind aber freilich nicht nur die “suboptimalen Neuerungen”, die mich negativ über Windows 7 denken lassen; es sind insbesondere auch die Inkonsequenzen in der Umsetzung durchaus sinnvoller Funktionen. Ich denke hier an den Spieleexplorer, welcher sehr weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt, die Leistungsbeurteilung, die nach wie vor sehr fragwürdige Ergebnisse liefert und zudem von der Industrie immer noch weitestgehend ignoriert wird (Stichwort Hardwareangaben auf Packungen), die sehr rudimentären Jugendschutzeinstellungen und allen voran: die Abhängigkeit von Alchemy, wenn man Besitzer eine Creative X-Fi Soundkarte ist und Wert auf EAX-Effekte legt.

Und warum Microsoft per Haus aus keine Unterstützung von USB 3.0 und S-ATA 3.0 mitbringt, bleibt mir auch unverständlich. Aber hey, dafür gibt’s ja ne Gestensteuerung, für die viel zusätzliches Geld in einen Multi-Touch-Monitor investiert werden muss und man als Gegenleistung zehnmal so lange braucht um das zu machen, was man normalerweise mit der Maus anstellt. Nein, Microsoft – so finden wir mit Windows 7 nicht zusammen.

Zusammenfassung

Was bringt “mir” Windows 7 also? Eine hübsche Optik, die Möglichkeit, mehrere Fenster per Knopfdruck zu minimieren und per Geste auf eine Bildschirmhälfte zu skalieren und… Ja, eigentlich war’s das schon. Sämtliche andere Neuerungen sind entweder sinnfrei, inkonsequent umgesetzt oder durch andere Programme längst bekannt. Im Gegenzug müsste ich durch den Umstieg auf Windows 7 meine EAX-Effekte manuell forcieren – umständlich und nervig. Auch ist Windows 7 weder schneller, stabiler und/oder kompatibler. Ehrlich gesagt würde ich dafür weder 35 Euro für die Studentenversion ausgeben noch 80 Euro für die OEM-Version und schon gar nicht 130 Euro für die retail-Version. Im Prinzip nicht mal einen einzigen Euro.

Windows 7 ist alleine betrachtet sicherlich kein schlechtes Betriebssystem. Vermutlich sogar ein recht gutes. Aber weder für Windows XP-, noch für Windows Vista-Nutzer bietet es in meinen Augen genug Neuigkeiten und Verbesserungen um einen Wechsel zu rechtfertigen. Im Gegenteil: Insbesondere Spielernaturen sind nach wie vor mit Windows XP am besten bedient. Punkt. Aus. Fertig.

Wie angekündigt, gibt es heute einen Gastbeitrag von Azzkickr. Aufgrund der Länge allerdings zum zweiten Mal in der neueren Geschichte von Bagdadsoftware als Gastartikel und nicht als Gasteintrag:

Es lebe die Revolution

Auf dem Hardwaremarkt kündigt sich erstmals seit Jahren wieder eine Revolution an. Neben den eher evolutionären Weiterentwicklungen wie DirectX 11, 32nm-Herstellungsprozessen bei Prozessoren, dem BIOS-Nachfolger EFI sowie den neuen Anschlüssen Display Port, S-ATA III und USB 3.0 steht uns in einem lange vernachlässigten Bereich ein deutlich spürbarerer Leistungssprung bevor: die aktuelle Festplattentechnik steht vor ihrer Ablösung.

Und wer das Thema trotz des Teasers nicht erraten kann: es geht natürlich um SSD-Festplatten. Eine Technik, die Azzkickr schon seit langem sehr begeistert. Ich wüsste aus dem Kopf nicht einmal, wann er das letzte Mal so sehr auf etwas gewartet hat. Allerdings, wie im letzten Eintrag erwähnt, hat er zuerst mich dazu gebracht eine entsprechende Festplatte zu kaufen. Er selbst hat immer noch keine. Ein schlechtes Zeichen? :smile:

In diesem Sinne gebe ich auch schon ab bis Montag – dann hoffentlich mit Podcast Folge Nr. 15 und dem Thema “PC vs. Konsolen”.

PS: Auch dieses Jahr bin ich wieder am Sonntagnachmittag (18.10.) auf der Buchmesse in Frankfurt. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand “Hallo” sagen oder einen Umzugskarton zu einem super Preis kaufen möchte, bin ich ab ca. 15:30 vor dem Haupteingang von Halle 4 anzutreffen.

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