Bereits Ende Juli war ich bei einer Veranstaltung des französischen Studios Streum On. Die waren zuletzt unter den Fittichen von Focus Entertainment mit Warhammer-Spielen (Space Hulk: Deathwing, Necromunda: Hired Gun) beschäftigt. Mittlerweile haben sie sich jedoch ihre Unabhängigkeit wieder zurückgekauft und bringen tatsächlich schon Anfang September ihren nächsten Titel auf den Markt: Daimon Blades.

Da die Vorstellung bereits so lange her war, war es gar nicht so leicht mich wieder an alles zu erinnern. Bin scheinbar nicht mehr so geübt darin mir wirklich alle relevanten Sachen zu merken/im Eifer des Gefechts Notizen dazu zu machen :smile: . Aber am Ende ist doch ein relativ langer und informativer Text daraus geworden. Wie bei meiner Vorschau auf Hela, habe ich das “Original” für Co-Optimus auf Englisch verfasst. Ihr könnt den Artikel hier lesen. Die deutsche Version, identisch zum nachfolgenden Text, findet ihr hingegen auch bei GamersGlobal.

Daimon Blades – Draufhauen & Looten

Das französische Entwicklerstudio Streum On hat soeben seinen neuesten Titel angekündigt: Daimon Blades. Wir konnten bereits vorab einen ersten Blick auf das Werk werfen.

Daimon Blades (Herstellerbild)

Bei Daimon Blades handelt es sich um einen First-Person-Slasher, der in einem alten Tempel voller einzigartiger Umgebungen und Monsterhorden spielt. Mit dabei: Ein Online-Mehrspielermodus für bis zu vier Spieler. Die Entwickler möchten das Spiel aber auch für Einzelkämpfer interessant machen. Es ist außerdem die Rückkehr in ein Universum, das wir seit 2011 nicht mehr besucht haben: E.Y.E: Divine Cybermancy – der Debüttitel des Studios. Doch anders als sein Cyberpunk-Vorgänger, ist Daimon Blades eine Dark-Fantasy-Genesis-Geschichte und damit ein kleiner Reboot der Serie. Es spielt lange vor den Ereignissen von Divine Cybermancy, während der ersten Kreuzzüge in einer von Magie korrumpierten Welt.

Auf der Jagd nach eurem Mentor

In Daimon Blades seid ihr Teil des geheimnisvollen Secreta-Kults. Diese Kriegermönche haben es sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Daimons (Dämonen mit einer anderen Herkunftsgeschichte) zu kämpfen – eine Aufgabe, die sie bereits seit Jahrhunderten erfüllen. Zu Beginn des Spiels wählt ihr aus einer von drei Fraktionen des Kults aus: Culter Dei und Jian Shang Di sind Veteranen bereits bekannt. Neu für Daimon Blades geschaffen wurden die Saif Al-Haq. Diese Gruppen sind optisch jeweils von mittelalterlichen Rittern, der Samurai-Kultur bzw. arabischen Kriegern inspiriert. Eure Auswahl ist auch nur rein kosmetischer Natur und hat keine tatsächlichen Auswirkungen auf das Gameplay. Stattdessen wird euer Charakter ausschließlich durch seine Ausrüstung und Fähigkeiten definiert.

Sobald ihr eure Spielpersönlichkeit eingerichtet habt, musst ihr einen kürzlich entdeckten Tempel betreten und nach eurem alten Mentor suchen. Er leitete die erste Expedition in diesen vergessenen Tempel und ist nun verschwunden. Dies ist jedoch keine Such- und Rettungsmission. Eure Aufgabe ist es ihn als Verräter des Ordens zu jagen, zu töten und seine Geheimnisse des Daimon-Schmiedens zu entschlüsseln. Das ist die Kunst Waffen mit daimonischer Energie zu erfüllen. Allerdings klingt der Auftrag einfacher, als er ist, denn der Tempel ist ein Tor zu unendlich vielen Orten.

Auf ins Abenteuer

Daimon Blades (Herstellerbild)

Um euren alten Mentor zu finden, müsst ihr vom zentralen Treffpunkt am Fuße des Tempels aus auf Expeditionen gehen. Jede Expedition besteht aus einer Reihe zufallsgenerierter Level. Zu Beginn jedes Levels stimmt ihr zusammen mit euren Freunden darüber ab, welchen Ort ihr als nächstes besuchen möchtet. Je nach eurer Wahl auf dem sogenannten „Pfad des Schicksals“ ändern sich das Setting, der Schwierigkeitsgrad und – ganz wichtig – die Belohnungen. Zum Start bietet das Spiel neun verschiedene Biome im Reich der Daimons, die eine Mischung aus düsteren und unwirtlich aussehenden, aber auch seltsam farbenfrohen Orten darstellen – insbesondere die dschungelartigen Biome voller leuchtender Pflanzen. Wenig farbenfroh sind hingegen eure Feinde. Wie Art Director Aurélien Hubert erklärt, sind die Daimons ausdrücklich dazu da, euch Unbehagen zu bereiten. „Nicht durch Blut oder Schock, sondern durch subtile, verstörende Details. Manche Gegner halten immer eine Hand auf der Schulter. Manche haben einen Arm zwischen den Beinen. Wir haben außerdem vielen Feinden bewusst die Augen entfernt, um der Idee Rechnung zu tragen, dass die Augen der Spiegel der Seele sind.“

Leben, sterben, wiederholen

Eine Standardexpedition dauert auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad etwa 20–40 Minuten. Auf dem Weg zum Boss bekämpft ihr dabei Horden von Gegnern (einschließlich Mini-Bossen) und erfüllt einfache Ziele. Die Kämpfe sind rasant, intim und tödlich. Feindliche Geschosse könnt ihr genauso wie Nahkampfangriffe parieren und blocken. Laut den Entwicklern sollen sich die Kämpfe fast wie Duelle anfühlen, ohne dass das allgemeine Tempo und die Action darunter leiden. In dieser Hinsicht ähnelt es dem „Push forward“-Kampfsystem von Doom (2016). Eure Belohnung für effizientes und schnelles Kämpfen? Noch mehr Gegner, die nach dem besonders zügigen Besiegen der ersten Gruppe dazukommen. Im Gegenzug erhaltet ihr so mehr Erfahrungspunkte und Belohnungen. Derzeit gibt es 21 verschiedene Gegnerarchetypen mit jeweils eigenem Verhalten und Fähigkeiten. Außerdem stehen vier Bosse zwischen euch und eurer Beute. Diese sind stark von MMOs inspiriert und verfügen über verschiedene Phasen, die es zu analysieren und zu meistern gilt. Mit dem Sieg über einen Boss erhaltet ihr aber nicht nur Zugang zur Schatztruhe. Ihr setzt damit auch die Haupthandlung des Spiels fort und schaltet zusätzliches Wissen über den Tempel frei.

Neben der eigentlichen Geschichte, gibt es noch weitere Spielmodi. Der Erkundungsmodus beispielsweise fordert euch heraus, immer tiefer in das Reich der Daimons vorzudringen. Das einzige Limit ist hier wie oft ihr sterben dürft. In allen Spielmodi gilt nämlich: Nach dem Verlust der Lebenspunkte könnt ihr Dank der Macht in eurer Daimon-verzauberten Waffe wieder auf die Beine kommen. Allerdings füllt sich mit jedem Ableben sowohl von euch als auch dem eurer Kameraden die Korruptionsleiste. Sobald die Anzeige voll ist, endet die Expedition und die meisten Dinge, die ihr bis dahin gesammelt habt, sind für immer verloren. Entsprechend ist es durchaus wichtig zu überlegen, wann man aufhört und in die Sicherheit des Hubs zurückkehrt. Erschwert wird die Entscheidung dadurch, dass selbstverständlich die Belohnungen noch größer werden, wenn ihr weiter machen würdet.

Unbegrenzte Freiheiten

Daimon Blades (Herstellerbild)

Die Entwickler beschreiben Daimon Blades als einen First-Person-Slasher mit der Tiefe eines Action-Rollenspiels (d. h. viele Möglichkeiten seinen Charakter zu verbessern) und dem Wiederspielwert eines modernen Roguelites. Der Wiederspielwert entsteht durch die bereits erwähnten Expeditionen, sprechen wir also stattdessen über die Charakterentwicklung. Es gibt sowohl Charakter- als auch Ausrüstungsverbesserungen. Ihr könnt ganz klassisch Punkte investieren, um euch stärker zu machen, sowie euch mit aktiven und passiven Fähigkeiten ausstatten – sogenannte „Alchemiekräfte“. Diese findet ihr in Form von Büchern und Schriftrollen auf euren Reisen. Mit den Ressourcen, die ihr während eines Laufs sammelt, könnt ihr hingegen im Hub neue Rüstungen und Waffen schmieden. Laut Streum On Studio ist jede Waffe einzigartig, da das Spiel eine endlose Kombination an Fähigkeiten, Kräften und Werten ermöglicht. Und für den einzigartigen Look, stehen außerdem viele verschiedene Skins bereit, die ihr freischalten könnt. Eine weitere Besonderheit: Durch den Einsatz eurer Waffe, steigt diese im Level auf und ihr schaltet neue Boni und Fähigkeiten für sie frei.

Ziel ist es, euch die Möglichkeit zu geben, euren Spielstil beliebig nach euren Vorlieben anzupassen. Die Entwickler wollen euch dabei in keiner Weise einschränken. Stattdessen war die klare Antwort auf die Frage eines anderen Journalisten: „Es gibt keine Checks, ob dein aktueller Charakter völlig over- oder underpowered ist oder überhaupt Sinn ergibt“. Allerdings: Ihr habt nicht sofort Zugriff auf alle Systeme, um euch nicht zu überfordern. Im Laufe des Spiels werden stattdessen an sinnvollen Stellen automatisch neue Funktionen und Features freigeschaltet und im Hub verfügbar – ein unaufdringliches Tutorial sozusagen.

Nicht nur gemeinsam

Daimon Blades (Herstellerbild)

Bis zu vier Spieler können sich zusammenschließen und eine Expedition bestreiten. Wenn noch ein Platz frei ist, könnt ihr sogar zu einer laufenden Expedition dazustoßen. Der Schwierigkeitsgrad passt sich dynamisch der Spielerzahl an. Das passt zum Wunsch der Entwickler das Spiel solo-freundlich zu gestalten. Obwohl Titel wie Warhammer – The End Times – Vermintide euch Bots an die Seite stellen und sich auf diese Weise als „solo-fähig“ bewerben, macht es in der Realität meist keinen wirklichen Spaß, sie alleine zu spielen. Streum On Studio verzichtet hingegen auf Bots und versucht stattdessen, den Schwierigkeitsgrad so auszubalancieren, dass ihr sowohl alleine als auch mit Freunden Spaß haben könnt.

Aus diesem Grund gibt es zudem keine Fähigkeiten oder Alchemiekräfte, die explizit nur für den Koop-Modus konzipiert sind. Das würde schließlich die Vision des Entwicklers, euch völlige Freiheit beim Build zu geben, zunichtemachen. Stattdessen liegt der Fokus erneut darauf, euren eigenen Weg zu finden und natürliche Synergien zu entdecken. Eine der Alchemiekräfte ermöglicht es euch beispielsweise, Gegner zusammenzuziehen. Damit schafft ihr die perfekte Ausgangsposition für euch selbst oder einen Teamkollegen, um einen Feuerball mitten in sie zu schleudern und so maximalen Schaden zu verursachen.

Fazit

Um ehrlich zu sein, buhlen derzeit unzählige Vier-Spieler-Horden-Shooter um unsere Aufmerksamkeit. Und man könnte Daimon Blades leicht als einen weiteren Neuzugang in diesem bereits übersättigten Markt betrachten. Nach dem, was wir bisher gesehen haben, versuchen die Entwickler jedoch etwas Einzigartiges mit der Formel zu produzieren. Die Verlagerung vom Schießen auf den Nahkampf, gepaart mit einer Vielzahl von Charakterentwicklungsmöglichkeiten und der Level-Up-Mechanik eurer Waffe – das alles klingt vielversprechend. Es hört sich auch gut an, dass ihr alleine Fortschritte machen könnt, wenn eure Freunde gerade nicht verfügbar sind. Aber ob die Rückkehr ins E.Y.E-Universum unterhaltsam sein wird, wird sich bereits am 3. September zeigen. Dann wird Daimon Blades auf Steam im Early Access veröffentlicht.

Sicarius

Hela angeschaut

Überraschenderweise – auch für mich -, habe ich wie erwähnt mal wieder eine Presseveranstaltung besucht. Damals sprach ich jedoch von einem Spiel, das noch nicht angekündigt wurde. Hela hingegen wurde schon vor längerem vorgestellt. Tatsächlich kam es noch als zweites Event dazu. Die Uhrzeit passte und ich hatte irgendwie Bock mal wieder was “Anständiges” zu schreiben. Über das andere Spiel berichte ich euch dann heute Abend um 20 Uhr!

Ich erwähnte Ende Juli außerdem, dass ich den Text nur auf Englisch veröffentlichen werde. Schließlich war ich im Auftrag von Co-Optimus unterwegs. Und falls es euch interessiert, könnt ihr ihn ab sofort hier lesen. Gleichzeitig habe ich mir aber gedacht: Wenn ich den Inhalt schon habe, warum dann nicht einfach auch noch ins Deutsche übertragen? Entsprechend findet ihr nachfolgend meine Eindrücke zum Spiel auch hier Beim Christoph.

Wir sind aber noch nicht ganz fertig mit der Einleitung: Da ich den Text jetzt schonmal auf Deutsch zur Verfügung hatte, habe ich ihn auch noch drüben bei GamersGlobal veröffentlicht. Bin gespannt, ob sich jemand an mich erinnert :wink: . Hier aber jetzt meine kleine Vorschau auf

Hela – Spielen, um des Spielens willen

Die Welt retten? Dem ultimativen Bösen gegenübertreten? Viel zu stressig. In Schweden geht man die Sache gemütlicher an und wirft euch stattdessen in eine offene Spielwelt zum Austoben.

Hela (Herstellerbild)

Wir – eine einsame Maus – finden eine Lichtung im üppigen, wunderschönen Wald. Umgeben von hohen Bäumen weckt ein Teich unsere Aufmerksamkeit, über dem verblasste Runen schweben. Warum sind sie dort? Was können wir mit ihnen tun? Eine praktisch platzierte Vorhängung baumelt von einem Ast mitten in all den Dreiecken. Das kann nur eines bedeuten: Rätselzeit. Willkommen in der Welt von Hela, dem Debüttitel des schwedischen Studios Windup Games, gegründet von einigen der Macher von Unravel Two.

Ein wunderliches Abenteuer

In einer einladenden Umgebung, inspiriert von skandinavischen Landschaften, übernehmt ihr die Kontrolle über eine winzige Maus. Ihr seid die Vertraute einer jahrhundertealten Hexe. Diese ist erkrankt und braucht nun eure Hilfe – und die von bis zu drei eurer Freunde. Allerdings nicht nur sie, sondern auch die anderen freundlichen Menschen, die in diesem Tal leben. Im Gegensatz zu eher traditionelleren Titeln, habt ihr in Hela buchstäblich alle Zeit der Welt, um diese Aufgaben zu erledigen. Es wartet keine Apokalypse, es kommt kein böses Gekicher aus dem Dunkel. Stattdessen nur freundliche Menschen, die geduldig auf eure Hilfe warten; freundliche Tiere, die euch zur Seite stehen sowie viel Raum zum Erkunden und Herumtollen.

Dieser Punkt wurde während der Demo von den Entwicklern mehrfach betont: “Wir wollen, dass der Spieler um des Spielens willen spielt”, sagte Creative Director Martin Sahlin. Diese Ideologie spiegelt sich auch in der Umgebung wider, die eher als Chance denn als Hindernis zu verstehen ist. Ihr werdet dazu ermutigt, euch in ihr zu verlieren und ihre Geheimnisse zu entdecken – und dabei organisch mehr über das Land und die Leute zu erfahren. Anstatt immer nur stur auf ein Ziel hinzuarbeiten, seid ihr dazu eingeladen, die Welt zu entdecken und Gutes zu tun.

Die Werkzeuge und Fähigkeiten dazu werden im Laufe des Spiels freigeschaltet. Einige erhaltet ihr von der Hexe, die euch Zugang zu ihren magischen Kräften gibt. Andere schaltet ihr frei, indem ihr mit anderen Tieren an speziellen Altären in der Welt sprecht und sie studiert. Ein frühes Beispiel ist ein Eichhörnchen, das uns im Wettrennen den Doppelsprung beibringt. Manche Tiere bieten sogar an, sie als Transportmittel zu nutzen. Beispielsweise ein Hase, der durch den Wald rast, während ihr euch mit eurem Enterhaken (der einer Froschzunge ähnelt) festhaltet. Und ja, alle vier Spieler können sich gleichzeitig an den Hasen hängen und durch den Wald rasen. Das sieht so lustig aus, wie es klingt. Obwohl die offene Spielwelt nicht so groß ist, dient diese Art der Fortbewegung als Schnellreisesystem. Die malerische Route ist aber ebenfalls immer eine Option. Euer Charakter kann an jedem Baum schwingen, von Pilzen und anderen Pflanzen abprallen oder Felsen und Hügel hinunterrutschen, um die Landschaft schnell und vergnügt zu durchqueren. Die Entwickler nennen dahingehend ausgerechnet skate. als Inspirationsquelle. “Allein die Welt auf einem Skateboard zu durchqueren, hat in diesem Spiel riesigen Spaß gemacht”, sagten sie.

Ein Rudel Mäuse

Hela (Herstellerbild)

Die Betonung in Hela liegt also auf dem gewaltfreien Erkunden der offenen Spielwelt. Eine weitere Besonderheit ist, dass ihr eine winzige Maus in einer realistisch großen Welt seid. Sogenannte “Rats”-Karten sind in Shootern schon immer beliebt, doch was dort nur ein Gimmick ist, soll euch hier eine völlig neue Perspektive eröffnen. Beim Betreten der düsteren Hexenhütte beispielsweise werden wir erfüllt von einem Gefühl des Erstaunens mit einer Prise Mystik. Die Hexenhütte ist der zentrale Ort des Spiels, an dem alles zusammenläuft. Hier sitzt die Hexe auf ihrem Stuhl und wartet auf euch. Im Gespräch mit ihr, treibt ihr die Haupthandlung voran und erhaltet neue Fähigkeiten. Außerdem könnt ihr hier die auf euren Reisen gesammelten Dinge zum Brauen von Zaubertränken einsetzen.

Einfach nur die Spielwelt frei erkunden wird aber auf Dauer langweilig. Deshalb sind die Umgebungen gefüllt mit großen und kleinen Rätseln. Physik-, Plattformer- und auch traditionelle “Sammle etwas und bring es dorthin”-Rätsel gehören dazu. Manche bringen nur kleine Belohnungen, andere sind notwendig, um die Probleme der Menschen zu lösen. Es erwartet euch jedoch laut den Entwickler kein Hardcore-Puzzlespiel. Wie im Rest von Hela, steht auch hier der Spaß im Vordergrund, nicht das Kopfzerbrechen.

Fast alle Rätsel sind dabei auf die Zusammenarbeit mit anderen ausgelegt. Zwei Spieler können sich jederzeit auf der Couch im Splitscreen-Multiplayer oder bis zu vier Spieler über das Internet zusammenschließen. Combo-Koop – also lokal und online zusammen – sowie plattformübergreifender Multiplayer sollen ebenfalls möglich sein. Aber: Die Entwickler haben auch an die Einzelspieler unter euch gedacht. Falls ihr gerade nicht alle Mäuse zur Hand habt, könnt ihr nämlich sogenannte Schatten platzieren. Im Grunde führt ihr dazu eine Aktion aus, z. B. sich an einem Stein mit dem Greifhaken abseilen. Dann drückt ihr einen Knopf und eine geisterhafte Darstellung von euch erscheint. Nun könnt ihr entweder mit ihr interagieren, indem ihr beispielsweise eure Froschzunge auf sie abschießt. Oder ihr wechselt zwischen euren Schatten zügig hin und her, um aufeinanderfolgende Aktionen auszuführen. Der Schwerpunkt des Spiels liegt also zwar auf dem Koop-Modus. Dank der Möglichkeit bis zu drei Schatten in der Welt zu platzieren, soll aber alles auch alleine erledigt werden können.

Fazit

Hela (Herstellerbild)

Wir haben während unserer Demo nur 20 Minuten Gameplay gesehen, aber was wir gesehen haben, war faszinierend und – was noch wichtiger ist – sehr charmant. Schon in diesem frühen Stadium wirkten die Bewegungen unseres Charakters flüssig und die Umgebungen waren sehr “hygge”, wie IKEA es vermutlich bewerben würde. Die Idee, einfach eine einladende Welt zu erkunden und zu genießen, ist eine willkommene Abwechslung zum üblichen “Rette die Welt”-Zeug, das uns in den meisten Action-Adventure-Titeln erwartet. Ein weiterer Pluspunkt ist das nahtlose Koop-Spiel. Und zwar nicht nur, dass eure Freunde jederzeit und von überall zu euch stoßen können. Sondern eben auch, dass die Entwickler euch die Möglichkeit geben, Hela mit weniger als einer vollen Gruppe oder sogar alleine zu genießen. Alles in allem hat uns gefallen, was wir bislang gesehen haben. Es war zwar nur (Achtung Wortspiel) ein kleiner Einblick . Wir freuen uns aber darauf noch mehr davon zu sehen.

Nachdem ich Diablo IV also endlich hinter mir gelassen habe (bis zum nächsten Addon), komme ich auch mal wieder dazu was anderes zu zocken. Was? Nein, immer noch nicht DOOM: The Dark Ages. Muss ehrlich sagen, dass mich das aktuell nicht so recht reizt. Keine Ahnung. Meine erste Stunde damit war zwar nett, aber im Vergleich zu DOOM Eternal irgendwie ernüchternd. Aber ich werde es sicherlich demnächst trotzdem mal angehen.

Stattdessen habe ich mich mit kleineren Werken beschäftigt. Und zwar diesen hier:

Itty Bitty Toilet Kitty (Herstellerbild)

Itty Bitty Toilet Kitty (2025; PC) – Für den Preis von 1€ bekommt ihr 15-20 Minuten Spiel. Ihr übernehmt darin die Kontrolle eines Katers, der seine Besitzerin Claire auf dem Klo beschützen muss. Sie wird nämlich von (für sie unsichtbaren) Greebles angegriffen. Das sind fleischfressende Toilettenmonster, die Claire als Opfer für den Abwassergott essen wollen. Also springt ihr munter durch das Badezimmer und tötet die Biester mit euren Krallen bis das Zeitlimit abgelaufen ist (oder Claire keine Lebensenergie mehr hat). Die Herausforderung hält sich wie die Spielzeit in Grenzen, aber für Katzenliebhaber und den Preis ein optisch wie inhaltlich wirklich nettes kleines Spielchen. Und wenn ihr euch den Euro sparen wollt, könnt ihr sogar eine werbeverseuchte Version im Browser spielen – inkl. einem zusätzlichen Spielmodus, den es in der Steamversion nicht gibt!

Hero of the Kingdom II (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom II (2015; PC, Mac, Linux) – Vom ersten Teil der Serie berichtete ich euch tatsächlich schon 2020. Jetzt hatte ich mir vorgenommen endlich mal die komplette Serie fertig durchzuspielen. Teil 2 setzt nicht direkt an die Geschichte von Teil 1 an, ist aber spielerisch faktisch identisch – nur etwas umfangreicher (ca. sechs Spielstunden im Vergleich zu den vier des Vorgängers).

Ihr schlüpft in die Rolle eines jungen Mannes, dessen Schwester von Piraten in ein unbekanntes Land entführt wurde. Wie es sich gehört, macht ihr euch entsprechend auf sie zu retten – und wie der Titel des Spiels bereits nahelegt, kommt am Ende sogar dem ganzen Königreich zu Hilfe. Auf dem Weg dahin klickt ihr auf und durch zahlreiche wieder sehr schön und detailliert gezeichnete 2D-Orte (isometrische Ansicht), erfüllt durch das Klicken Quests, treibt Handel, kämpft gegen Wildtiere, Untote und andere Feinde und sucht nach mehr oder weniger gut versteckten Gegenständen.

Jede Aktion verbraucht Stärke, die ihr nur durch Schlafen wiederherstellen könnt. Außerdem benötigt ihr immer irgendwelche Gegenstände wie Heiltränke oder Werkzeug zur Erfüllung eurer Aufgabe. Einiges davon könnt ihr sammeln, anderes müsst ihr kaufen (Geldmanagement ist sehr wichtig in diesen Spielen) oder bekommt sie als Belohnungen von Quests. Dabei ist die Komplexität gefühlt im Vergleich zu Teil 1 etwas gestiegen. Also man muss sich mehr merken wo man was bekommt bzw. bekommen könnte. Wirklich festhängen werdet ihr aber normalerweise nicht. Und auch grundsätzlich hält sich das mit dem Nachdenken in Grenzen. Stattdessen gibt es immer irgendwo was zu tun und man macht ständig kleine Fortschritte. Insofern wird man von der seichten Musik, den hübschen Bildern und der ganz nett erzählten Geschichte eingelullt und klickt sich einfach durch.

Beim Christoph meint: Mein Urteil fällt mit 3 von 5 Sics identisch zu Teil 1 aus. Für den kleinen Preis bekommt man ein rundherum nettes Spielchen geboten, das auf seine ganz eigene Art und Weise Spaß macht. Aber es ist definitiv nicht für Jedermann und auch nicht für jede Stimmungslage geeignet.

Hero of the Kingdom III (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom III (2018; PC, Mac, Linux) – Mit Teil 3 haben die Entwickler versucht die Serie weiter zu entwickeln. Sie wollten sie etwas komplexer machen und den Rollenspielanteil erhöhen. Das ist löblich. Schließlich will man ja nicht immer nur ständig das Gleiche spielen – wobei die ganzen Leute die jedes Jahr wieder Call of Duty oder EAs Sportspiele kaufen scheinen genau das zu wollen? Egal. Fakt ist: Lonely Troops hats versucht und ist, Spoiler, leider gescheitert. Die Spielzeit von rund neun Stunden für Komplettisten wird mit einer extrem nervigen Spielmechanik erkauft.

Waren in den Vorgängern die Objekte in der Spielwelt alle manuell platziert und einmalig, gibt es jetzt ein Respawn- und ein Skillsystem. Das Respawnsystem führt dazu, dass viele Sachen in der Spielwelt wiedererscheinen, wenn wir in einem anderen Teil der Spielwelt welche entfernt haben. Je mehr wir entfernen, desto mehr (bis zu einer Grenze) tauchen auf. Also in dem Sinne könnt ihr von einigen Objekten unendlich viel einsammeln. Das passt zum Skillsystem, denn fast alle Aktionen haben jetzt eine Skill- und Levelvoraussetzung. Macht ja auch irgendwie Sinn – wenn euch keiner beigebracht hat zu fischen, wie sollt ihr das dann können? Also erfüllt ihr für den Fischer eine Aufgabe und er bringt es euch bei. Mit jedem Fischen steigt ihr anschließend bis zu 100mal im Level dieser Fähigkeit auf. Bei bestimmten Meilensteinen werden dann schwierigere Fischgründe auf den wieder sehr detaillierten und hübschen 2D-Karten sicht- und fischbar. Und wie es sich gehört: Je höher euer Level, desto niedriger die Wahrscheinlichkeit durch das Fischen in den anfänglichen Fischgründen noch im Level aufzusteigen.

Wann ist es endlich vorbei?!

Dieses Skillsystem klingt auf dem Papier erstmal nicht weiter schlimm und ganz nett. Im Ergebnis führt das jedoch zu einem massiven und absolut nervtötenden Grind. Ihr müsst sehr häufig die zahlreichen Orte durchklicken, um die nächste Sache zu finden, die euch im Level aufsteigen lassen. Speziell bei den Kämpfen gegen Ende war das extrem nervig. Da schafft man einen in einer langen Reihe von Gegnern und dann hat der nächste eine leicht höhere Levelvoraussetzung. Also den aktuellen Ort verlassen und suchen, wo ihr jetzt einen anderen Kampf findet, um das nächste Level zu bekommen.

Die Geschichte kann es ebenfalls nicht retten, da sie sehr fragwürdig erzählt wird. Und zwar schlüpft ihr in die Rolle von Brents Neffen. Brent ist der Jäger, der den Helden in Teil 1 und Teil 2 trainiert hat. Eines Tages bebt die Erde und ihr habt plötzlich eine Vision von der Prinzessin des Königsreichs. Sie geht ins verbotene Tal und findet dort einen Rubin, der sie langsam aber sicher korrumpiert und in die Hände eines uralten Bösen lockt. Und genau so wird die gesamte Geschichte erzählt: Ihr bekommt an Triggerpunkten automatisch Visionen von der Prinzessin und interagiert ansonsten weder mit ihr noch – Spoiler – mit dem Bösen selbst. Ein sicherlich interessanter Ansatz, der aber definitiv nicht mit Erfolg gekrönt ist. Schließlich ist keinerlei Bindung vorhanden.

Beim Christoph meint: Weil der Rest identisch zum Vorgänger ist, gibt es grad noch so 2 von 5 Sics. Das Skillsystem hat echt überhaupt keinen Spaß gemacht und war sehr schnell, sehr nervig. Entsprechend ist es gut, dass sie in den nachfolgenden Titeln wieder davon abgewichen sind. Da die Geschichte auch nichts taugt, könnt ihr diesen Teil theoretisch einfach überspringen.

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 1 (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 1 (2020; PC, Mac, Linux) – Die drei The Lost Tales-Titel bilden eine Prequel-Trilogie zu den anderen Spielen. Man könnte auch sagen, dass die Entwickler einen Titel in drei Episoden zerstückelt haben. Mit nämlich nur jeweils drei Stunden Spielzeit (wenn man wirklich alles macht), sind sie nicht gerade lang und umfangreich. Im ersten Teil wird eine Stadt während eures Besuchs von einem Drachen angegriffen. Dort lebt ein kleiner Junge, der von den anderen Kindern immer gemobbt wird. Und in der Hoffnung sich Anerkennung zu beschaffen, will er unbedingt eine Kralle vom Drachen haben. Der Name des Bengels? Brent. Ja, der Brent. Mit ihm im Schlepptau macht ihr euch auf die Situation zu klären und die Stadt vor dem Bösen zu retten.

Spielerisch sind alle drei Teile völlig identisch und kehren nach den misslungenen Änderungen in Hero of the Kingdom III wieder zu altbewährtem zurück: Die Handvoll detaillierten 2D-Lokationen bereisen, Dinge anklicken, Leute anklicken, Monster anklicken, der chilligen Musik lauschen und die nette Geschichte. Dabei sind mir jedoch zwei Sachen positiv aufgefallen:

  • Als Kompromiss zwischen dem „der Held kann einfach alles“ und „wir machen ein Skillsystem“, müsst ihr Fähigkeiten zwar einmalig von jemandem beigebracht bekommen, habt aber dann keine Einschränkungen mehr. Dieses Beibringen ist sehr gut in die Geschichte eingebunden und führt einer angenehm natürlichen Progression.
  • Die Aufgaben sind viel stärker miteinander verwoben. Charaktere brauchen häufig etwas, worauf ihr bislang keinen Zugriff habt. Stattdessen müsst ihr erst für andere Aufgaben erfüllen, um dann diese Sachen freizuschalten. Einfachstes Beispiel: Ihr benötigt Futter für ein Pferd, um vom Halter einen speziellen Gegenstand zu erhalten. Der Bauer gibt euch aber erst sein Getreide, wenn ihr ihm mit seinem Ungezieferproblem helft.

Keine bahnbrechenden Änderungen, ich weiß. Aber wer die erste Trilogie gespielt hat, wird sie bemerken. Gespielt haben müsst ihr diese zwar nicht unbedingt vorher. Aber viele der Anspielungen werden dann logischerweise an euch vorbei gehen.

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 2 (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 2 (2021; PC, Mac, Linux) – Im zweiten Teil übernehmt ihr dieses Mal die Rolle einer jungen Prinzessin. Zusammen mit einem anderen Jungen am Hofstaat schleicht sie sich aus dem Palast und geht just verloren. Zügig trifft sie auf einen Jäger namens Brent, der ihr hilft zurück in die Stadt zu kommen. Blöd nur, dass diese in der Zwischenzeit von Echsenmenschen angegriffen wurde. Ihr Befehlshaber? Ein böser Zauberer (wer sonst). Also zieht ihr eure Heldenhosen an und macht euch dran die Stadt und eure Familie zu retten.

In Sachen Spielprinzip unterscheidet es sich wie gesagt nicht von The Lost Tales 1. Es wird höchstens ein etwas stärkerer Fokus auf das Aufbauen einer Gruppe gelegt – also ihr sammelt im Verlauf des Spiels einige NPCs ein. Aber die sind faktisch auch nichts anderes als Gegenstände in eurem Inventar, die ihr zu gegebener Zeit einsetzt. Insofern würde ich das jetzt nicht als Neuerung ansehen :smile: .

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 3 (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 3 (2024; PC, Mac, Linux) – Das große Finale. Jetzt übernehmt ihr endlich die Kontrolle über Brent, der am Ende von Teil 2 durch ein Portal in einem fremden Land gelandet ist. Mit dabei: Der Drache aus Teil 1 und der Bösewicht aus Teil 2. Außerdem befindet ihr euch jetzt im Königreich von Hero of the Kingdom – allerdings in einer Art Außenbezirk. Der Weg zur eigentlichen Burg ist praktischerweise durch eine Steinlawine derzeit nicht passierbar und die Arbeiter schaffen es im Verlauf des Spiels auch nicht alles wegzuräumen. Was ein Pech :wink: . Aber gut: Eure Aufgabe ist klar. Besiegt den Bösewicht, rettet das Königreich und bereitet alles für den Start der ersten Trilogie vor.

Ihr wisst was jetzt kommt: Spielerisch ist immer noch alles beim Alten. Viel Geklicke auf und durch schicke 2D-Umgebungen. Als kleine Neuerung gibt es einen kleinen Fokus auf das Bauen von Sachen. Also beispielsweise eine Palisadenwand für das Truppencamp. Aber ihr wisst, was ich jetzt sagen werde: Es ist nur eine rein optische Sache. Inhaltlich sammelt/kauft ihr die benötigten Gegenstände dafür und klickt (mehrfach) auf den entsprechenden Button. Tiefgang? Null. Ganz nett? Definitiv.
Beim Christoph meint: Für alle drei Titel dieser Prequel-Trilogie gibt es von mir 3 von 5 Sics. Sie sind alle drei kurz, knackig und haben im Vergleich zu den Originalen ein paar Verbesserungen ohne am eigentlichen Spielprinzip irgendetwas großartig zu verändern. Letzteres heißt aber auch, dass sie freilich eine spezielle Art von Spiel bleiben, für die man einen gewissen Faible haben muss.

Meine Autorenseiten bei Co-Optimus

Letzte Woche Mittwoch habe ich seit sehr, sehr langer Zeit mal wieder an einer Presseveranstaltung teilgenommen. Nein, ich darf euch darüber noch nichts erzählen. Das Spiel wird erst zur gamescom am 20. August offiziell vorgestellt. Aber dann gibt es tatsächlich einen neuen “offiziellen” Text von mir zu lesen. Allerdings nur auf Englisch, denn ich war unter der Flagge von Co-Optimus unterwegs. Ja, ich helfe immer noch auf dieser amerikanischen Seite rund um Co-Op-Spiele aus und pflege die Datenbank.

Tatsächlich mache ich das mittlerweile seit fünf Jahren. Damit sogar schon länger als ich bei GamersGlobal mit dabei war (ja, die gibt es auch noch). Zugegebenermaßen ist mein Arbeitspensum dort nicht ansatzweise so hoch wie damals unter den Fittichen von Jörg Langer. Was logischerweise beabsichtigt ist. Da hätte mich Lysanda sonst schon längst gelyncht :wink: . Bei Co-Optimus kümmere mich wie geschrieben ja “nur” um die Datenbank und schreibe zusätzlich einen (kleinen) monatlichen Rückblick. Aber: In den fünf Jahren habe ich immerhin schon über 11.000 neue Einträge (=jeder Release eines Spiels auf einer Plattform ist ein Datenbankeintrag) gemacht. Das sind durchschnittlich fast 200 pro Monat. Vor allem am Anfang war die Schlagzahl sehr hoch, weil so extrem viel fehlte. Und im Vergleich zu damals ist die Datenbank nun fast dreimal so groß. Der ganze Pflegeaufwand von bereits existierenden Einträgen ist da noch nicht mitgerechnet. Also, wenn ihr mal wieder auf der Suche nach einem kooperativen Multiplayer-Spiel seid: Schaut unbedingt vorbei! Ich gebe zwar keine Garantie auf die Richtigkeit der Informationen – da bin ich zu oft abhängig von den Selbstangaben der Entwickler -, gebe mir jedoch alle Mühe.

Doch zurück zum Presseevent: Normalerweise sind die, zu denen Co-Optimus eingeladen wird, in und zu den Zeiten der amerikanischen Staaten. Dieses Mal ging es jedoch um das neuste Werk eines französischen Studios. Entsprechend lag es perfekt für mich nach Feierabend. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich es noch hinbekomme eine “richtige” Vorschau zu verfassen. Vom Ergebnis könnt ihr euch dann am 20.08. selbst überzeugen. Nur so viel als Spoiler: Das Spiel hat einen kooperativen Modus. Ich weiß, total überraschend :tongue: .

Du hast immer noch einen Knall!

Bleiben wir doch am besten beim Thema Spiele. Was zocke ich denn eigentlich aktuell so?

Mami macht ihren Spezialangriff

Nun, das neuste Update hat mir zwar stark die Motivation genommen, aber noch starten Lysanda und ich täglich Puella Magi Madoka Magica Magia Exedra. Ja, es ist mittlerweile sogar auf Steam verfügbar. Das letzte große Update hat deshalb meine Motivation gedämpft, weil die Entwickler einen massiven Grind eingebaut haben. Ihr könnt eure Mädels neben den bereits vorhandenen Möglichkeiten (Charakterlevel, Magiclevel, Geschichtenlevel, Skilllevel) nämlich jetzt auch noch mit Kristallen ausstatten. Diese Kristalle bekommt ihr durch spezielle Upgrade-Kämpfe. Im Gegensatz zu den anderen Upgrade-Kämpfen könnt ihr diese aber nicht überspringen, wenn ihr sie einmal geschafft habt. Ihr müsst sie jedes Mal wieder von Anfang bis Ende “spielen”. Und dann ist selbstverständlich die Wahrscheinlichkeit einen guten Kristall zu bekommen (EX ist die höchste und begehrteste Stufe) unterirdisch niedrig. Ich habe noch keinen einzigen erhalten. Lysanda mittlerweile schon ein halbes Dutzend – aber die farmt viel mehr als ich. Ach und dann könnt ihr noch Zusatzattribute auswürfeln für die Kristalle. Ja, es ist so nervig wie es sich liest. Entsprechend habe ich auf diesen Grind echt überhaupt keinen Bock. Das macht alles – nur keinen Spaß. Die Visual-Novel-Geschichten habe ich allerdings bislang ebenfalls noch nicht alle gelesen. Ist schließlich ganz schön viel Holz, selbst wenn man zügig liest und klickt. Insofern konsumiere ich nicht einmal die Inhalte, die mich tatsächlich interessieren… :smile:

Der zweite Titel, den ich weiterhin täglich auf meinem Smartphone starte, ist Magic the Gathering: Puzzle Quest. Ja, das spiele ich bald schon ein volles Jahrzehnt. In der Zeit habe ich sogar hin und wieder Geld dafür ausgegeben. Am meisten, als ich in eine der Top-Gilden des Spiels eingeladen wurde. Da brauchte es logischerweise gute Karten, um mithalten zu können. Und ja, ich habe dort tatsächlich vorne mitgemischt *klopftsichaufdieSchulter*. Waren extrem traurig als ich gegangen bin. Da ich jedoch gemerkt habe wie viel Zeit (vor allem am Wochenende) und Geld mir das Spiel stiehlt, habe ich mal wieder die Reißleine gezogen. Seitdem zocke ich es einfach nur noch so. Mittlerweile wieder etwas mehr seit sie tägliche Quests eingeführt haben. Aber das ist ehrlich gesagt mehr aus FOMO als tatsächlicher Begeisterung. Keine Ahnung wie Papier-Magic-Spieler es ertragen, dass gefühlt alle vier Wochen ein neues Set rauskommt. Das ist schon im Spiel extrem nervig und demotivierend. Dadurch, dass ich dranbleibe, ist meine Sammlung zwar ansehnlich aber oft genug auf die Fresse bekomme ich trotzdem. Was besonders weh tut, wenn es einer der letzten Kämpfe in einem Event ist, in dem es ansonsten bislang einwandfrei lief. Aber so ist das halt, wenn ein Spiel gefühlt nur noch von Walen (=Spieler, die viel Geld ausgeben) am Leben gehalten wird. Zumindest würde ich neuen Spielern den Titel nicht mehr empfehlen.

Du hast einen Knall!

Apropos keinen Spaß haben und trotzdem einen Haufen Zeit darin versenken: Nach über 130 Spielstunden habe ich letzte Woche endlich mal Diablo IV* deinstalliert nachdem ich den letzten Dungeon erledigt hatte. Ja, ihr dürft zurecht fragen, warum ich nach diesem Eintrag überhaupt noch so viel Zeit darin versenkt habe. Die Antwort fällt wie immer bei mir aus: Weil ich so massiv einen an der Waffel habe, dass ich eigentlich in die Klapse müsste :smile: . Die “rationale” Ausrede: Es war halt ganz praktisch so als “stupide Klickerei, die ich einfach mal zwischendurch ohne Ton für fünf Minuten anmachen konnte”. Und ich hatte ja noch Inhalte vor mir wie z.B. das 1. Addon, Vessel of Hatred, haufenweise Nebenquests und Dungeons sowie selbstverständlich meinen Charakter weiter aufleveln und mit besseren Gegenständen ausstatten. Und die Entwickler sind auch sonst ganz gut darin einen mit eigentlich sinnlosem Kram (anspruchslose Weltenbosse, Legionenevents, die ganze Höllenflutsache) abzulenken. Aber den Spielspaß habe ich in den vielen Spielstunden trotzdem nicht gefunden.

Die Geschichte von Vessel of Hatred, wo es um Mephistos Seelenstein und seinen Träger geht, haute mich genauso wenig vom Hocker wie die vom Hauptspiel. Zumal es nur eine neue (inhaltlich mittelmäßige) Rendersequenz gab. Die Dungeons, das hatte ich ja schon erwähnt, versprühen selbst im Addon nur so den “Copy-and-Paste, damit es nach viel aussieht”-Charme und die meisten Nebensquests sind ebenfalls schlicht etwas zum Abhaken. Also zumindest die, die man finden kann. Warum auch immer hat Blizzard nämlich entschieden keinen Tracker für erledigte Quests einzubauen. Entsprechend habe ich in jeder Region noch 2-3 Nebenquests offen, die vermutlich durch Gegenstände gestartet werden, die bestimmte Monster oder Leichen fallen lassen. Aber da ich keinen Schimmer habe, wo ich hingehen/nach was ich suchen muss, kann ich diese selbst mit einem Guide nicht ohne extrem viel Aufwand finden. Also habe ich es gelassen.

Man machts halt…

Meine Sicarius vor dem Einmotten bis zum nächsten Addon

Der größte Punkt war aber glaube ich immer noch die Konsequenz- und Sinnlosigkeit des Ganzen. Ja, ich habe mich dank der Hilfe vieler anonymer Spieler bis auf den höchsten Schwierigkeitsgrad – Torment 4 – vorgearbeitet. T4 ist auch knackig schwer und ich muss echt aufpassen, dass meine Zauberin nicht wegen jedem Windhauch umkippt. Aber es hat trotzdem irgendwie keine wirkliche Relevanz. Sterben kostet die meiste Zeit nur ein bisschen Gold und selbst die anderen Konsequenzen sind im Großen und Ganzen irrelevant. Man verschwendet faktisch immer nur ein bisschen Zeit.

Und die Endgame-Bosse haben alle irgendwelche One-Shot-Mechaniken inkl. erzwungenen Unverwundbarkeitsphasen, die einen unabhängig der eigenen Stärke einfach wegpusten. Also sucht man sich eine Gruppe mit einem Über-Charakter, der einen trägt. Immer in der Hoffnung beim 10.000 Versuch endlich mal einen brauchbaren Gegenstand zu finden.

Ich war selbstverständlich neidisch auf die anderen Zauberer, die in einer Sekunde ganze Räume geleert haben. Aber der Aufwand dafür nicht nur die Ausrüstung zu sammeln, sondern auch noch beim Nachschmieden die richtigen Attribute zu bekommen… ein absolut demotivierender Zeitfresser. Ich hab‘ in den 130 Stunden nur einen (!) einzigen Gegenstand von mystischer Qualität (die höchste) gefunden. Und den konnte ich – logischerweise – nicht gebrauchen. Und selbst andere nützliche Gegenstände waren rar gesäht. Im Prinzip bin ich ständig nur in die Stadt gelaufen, um mein Inventar zu leeren. Bitte? Das ist die Quintessenz von Diablo? Da stimme ich dir durchaus zu, lieber Leser. Deswegen hat es mir auch in den vorherigen Titeln keine Laune bereitet.

Epilog

Zusammengefasst hat sich mein Fazit nach 130 Spielstunden im Vergleich zum 1. Eintrag nicht geändert: Diablo IV ist ein ganz nettes und hübsch anzusehendes Hirn-aus-Spielchen. Aber ein guter oder gar spaßiger Titel? Absolut nicht. In Form einer Wertung ausgedrückt: 2 von 5 Sics. Kommt jetzt nicht überraschend, ich weiß.

Bei der Größe meiner Spielesammlung muss ich echt endlich mal lernen früher “Stop!” zu sagen. Andererseits: Es muss schließlich diejenigen geben, die Phrasen wie “nach 30 Spielstunden wird es gut!” auf Herz und Nieren prüfen. Entsprechend gehen mir diese gehässigen Reaktionen auf negative Bewertungen von Spielern, die mehrere dutzend oder sogar hundert Stunden investiert haben, ziemlich auf die Nüsse. Die Leute haben schon ihren Grund, warum sie so lange durchgehalten haben. Ich hab‘ bekanntermaßen irgendwo zwischen 75-100 Stunden in The Elder Scrolls IV: Oblivion versenkt, bevor ich endgültig eingesehen habe, dass es einfach nichts für mich ist. Es sollte aus meiner Sicht entsprechend sogar gefeiert werden, dass sie ihre Bewertung auf fundiertem Wissen aufbauen statt nur “Spiel stürzte beim Start ab – Refund!” oder “Geilstes Spiel aller Zeiten!” nach 0,1 Stunden Spielzeit zu schreiben wie so viele andere. Aber ich rechne ja auch den Wert eines Spiels nicht auf Basis der Spielzeit aus… :roll:

PS: Ich hatte zwischendurch mal kurz in Diablo II: Resurrected und Diablo III reingeschaut, um nochmal den direkten Vergleich zu Diablo IV zu ziehen. Hätte ja sein können, dass ich zu hart zum neusten Serienteil bin. Die neuen Erkenntnisse hielten sich jedoch in Grenzen. Diablo IV ist einfach wie es ist. Bei Diablo III hat mich nur überrascht, wie irgendwie altbacken es mittlerweile aussieht. Kommt vermutlich von der sehr reingezoomten “Konsolen”-Kamera und dem äußerst bunten Farbstil.

Sicarius

Schach mit Katzen

Die Tage hatte Lysanda Geburtstag und als vorbildlicher Ehemann habe ich sie selbstverständlich mit Geschenken überhäuft. Scheinbar nicht genug, dass sie unter der Last zusammenbrach… aber gut, gibt ja noch nächstes Jahr :wink: . Und zwar hab‘ ich ihr was zum Lesen* geschenkt (ein Manga, in dem die männliche Titelfigur sich in ein Magical Girl verwandelt), was zum Lesen Lesen* (ein äußerst unanständiges Comicbuch) und das nachfolgende Brettspiel. Thematisch passend für unseren Haushalt versteht sich. Und scheinbar habe ich es gerade noch rechtzeitig gekauft, denn gefühlt ist es jetzt überall ausgekauft.

(Cover)

maunz.* (Scott Brady, boop., 2022, Smirk and Dagger/Skellig Games) – Kennt ihr Match-3-Spiele? Also sowas wie Candy Crush? Garantiert. Dann habt ihr das grundsätzliche Spielprinzip verstanden. Es geht darum Dreierreihen aus Kätzchen und Katzen zu bilden. Der Gewinner ist derjenige, der als erstes eine Reihe aus Katzen macht. Das Spiel startet ihr nämlich mit acht Kätzchen. Die müsst ihr erst “befördern”, um sie zu erwachsenen Katzen machen zu können. Wie? Na, indem ihr eine Dreierreihe auf dem Spielbrett bildet. Ist doch logisch!

Das Spielbrett ist ein Viereck aus gestepptem Stoff mit 6×6 Kacheln. Vorgesehen ist es, dass ihr die Spielepackung umdreht und den Stoff dort drauflegt. Das soll dann so aussehen wie ein Bett auf das die Katzen sich… nun betten. Jede Runde darf man ein Kätzchen (bzw. später eine Katze) auf eine freie Kachel des Spielbretts setzen. Klingt erstmal einfach und nicht nach 20 Minuten Spielzeit. Der Witz ist allerdings: Alle anderen Kätzchen und Katzen in direkter Umgebung der platzierten Spielfigur werden um ein Feld weggestupst – auch die eigenen! Sitzen sie am Rand, fliegen sie in diesem Moment sogar raus und gehen zurück in den Vorrat des jeweiligen Besitzers. Nur, wenn bereits zwei Figuren direkt nebeneinander stehen passiert nichts und die Stupskaskade bleibt aus aus. Die Herausforderung ist also genau solche Zweier-Konstellationen zu bauen, damit euch für den Dreier nicht die anderen Maunzer “davonflutschen”.

Habt ihr es geschafft mit euren Kätzchen einen Dreier zu bilden, dann verlassen sie das Spielfeld und ihr bekommt drei Katzen in euren Vorrat. Ihr habt dann acht Kätzchen und drei Katzen zur Verfügung und könnt beliebig daraus in der nächsten Runde wählen. Erst dann habt ihr also überhaupt die Chance das Spiel tatsächlich zu gewinnen. Schafft ihr es hingegen alle acht Kätzchen zu platzieren, ohne dabei einen Dreier zu bekommen, dürft ihr wahllos ein Kätzchen nehmen und bekommt dafür eine Katze. Genauso geltet ihr als Sieger, wenn alle eure acht möglichen Katzen auf dem Bett sitzen.

Schach für Anfänger?

Der Packungsinhalt

Als Mann™ im Haus oblag es selbstverständlich mir die Anleitung zu lesen. Ich dachte auch, ich hätte sie gelesen. Allerdings verliefen unsere ersten Matches nicht so ganz wie es der Erfinder Scott Brady es sich gedacht hatte. Entsprechend schnell und taktisch anspruchslos ging es am Anfang vonstatten. Bei einer Variante haben wir beispielsweise erst festgestellt, ob ein Dreier entstanden ist, bevor wir die anderen Katzen stupsten. Das machte es logischerweise viel einfacher einen zu bekommen. Auch dachte ich zuerst, wir würden nur eine Katze für drei Kätzchen bekommen. Verlängert zwar theoretisch die Spielzeit, aber das ist ebenfalls nicht Teil der offiziellen Regeln. Die einzige Abweichung in der Anleitung ist die Variante für Kinder, bei der das Befördern der Kätzchen zu Katzen wegfällt.

Als wir aber dann endlich die echten Regeln verinnerlicht hatten, wurde das Spiel seinem Boxtext tatsächlich vollumfänglich gerecht: “Überraschend anspruchsvolles Strategiespiel”. Hat eindeutig was von Schach, wie man hier mehrere Züge voraus denken und alle Konsequenzen seines Handeln durchdenken muss. Glaub so massiv die Gehirnzellen angestrengt bei einem Brettspiel habe ich schon länger nicht mehr. Es ist eben nicht damit getan einfach nur wie bei Tik Tac Toe sein Kätzchen zu setzen. Stattdessen muss man sich immer bewusst sein, wo die anderen Katzen durch das Stupsen in der Umgebung landen. Man bereitet quasi immer den Versuch vor in der nächsten Runde eine Dreierreihe zu bekommen. Das ist schon ohne Gegenspieler eine kleine Denksportaufgabe. Aber man muss eben mitberücksichtigen, dass da noch einer sitzt, der einem mit seiner nächsten Figur massiv dazwischen funkt.

Daraus entsteht ein spannendes Hin und Her, wo – auch wieder wie im Schach – der kleinste Fehler vom Gegner ausgenutzt werden kann, um einem einen Strich durch die Rechnung zu machen. Aber zumindest einmal habe ich gegen Lysanda schon gewonnen. Ja, in Brettspielen, bei denen man Denken muss, macht sie mich normalerweise fertig. Ich spiele selbstverständlich trotzdem weiter mit ihr *wischt die Tränen weg*. Und ja, auch maunz. bleibt selbst nach mehreren Matches unterhaltsam und fordernd. Es ist in dem Sinne jedes Mal wieder anders und zumindest bislang haben wir noch nicht die ultimativen Züge (=weiterer Schachvergleich) gefunden.

Fazit

Zusammengefasst ist maunz. also für 35€ ein nett anzusehendes und spielerisch wirklich überraschend anspruchsvolles kleines Spielchen. Mit einer Spielzeit von 20 Minuten – wobei es durchaus auch mal 40 werden können -, hat es auch eine angenehme Länge für eine Runde Zwischendurch. Und – fast schon der wichtigste Vorteil – es ist voll für zwei Spieler ausgelegt. Häufig ist es ja leider so, dass ein Brettspiel erst mit 3 oder 4 wirklich Spaß macht. Aber nicht jeder hat halt ständig Freunde griffparat. Klare Empfehlung von uns also!

Hier noch ein kleines Vorstellungsvideo, das Lysanda und ich gemacht haben:

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https://www.youtube.com/shorts/kvFKqTWwHO8

PS: In den USA gibt es mit BOOOoop.* noch eine Halloween-Variante. Die hat noch niedlichere Spielfiguren (und neue Spielregeln).

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