Battlefield Hardline (Herstellerbild)

Egal ob Call of Duty oder Battlefield draufsteht: In den Einzelspielerkampagnen geht es vor allem um eins: Möglichst viel Spektakel mit einem hohen Bodycount. Entsprechend interessant und erfrischend fand ich die Kampagne von Battlefield Hardline. Das ist das im Großen und Ganzen nicht ganz so erfolgreich Spin-off von Visceral Games (trotzdem allein in der ersten Woche 1,4 Millionen Mal verkauft) aus dem Jahre 2015. Statt schon wieder Krieg zu spielen, wurde der Fokus auf etwas “weltlichere” Dinge gelegt und böse gesagt ein Counter-Strike-Abklatsch geboten.

Im Mehrspielermodus bedeutet das, dass ihr als Kriminelle z.B. Banküberfälle durchführt und die Polizisten diese vereiteln müssen. Oder die Polizei muss Geiseln befreien und die Kriminellen das verhindern. Oder die Polizei muss einen Zeugen schützen und die Kriminellen ihn töten. Counter-Strike Beta 6.5 eben :smile: . Auch die Fahrzeuge spielen außerhalb bestimmter Spielmodi (CTF mit Autos!) nicht die ganz große Rolle, wodurch die Karten etwas übersichtlicher sind und der Kampf Mann gegen Mann (maximal 32vs32) wichtiger ist. Könnt ihr euch ungefähr so vorstellen wie damals Battlefield 2: Special Forces nur wesentlich heller und in amerikanischen Großstädten und Umgebungen angesiedelt. Und was soll ich sagen: Es macht Laune.

Das geerdetere Setting, die etwas kleineren Waffen und die Konzentration auf das Wesentliche (=Nahkampf) sind erfrischend anders als die bekannten “Ich schieß dir aus 3km-Entfernung die Augen aus”-Gefechte aus den Haupttiteln (Battlefield 1 hab’ ich noch nicht gespielt). Und ja: Man kann den Mehrspielermodus weiterhin erleben. Zum Verfassungszeitpunkt kriege ich immerhin sechs Server mit insgesamt 241 Spielern angeboten. Nur die Karten- und Spielmodiauswahl ist mittlerweile stark auf die Lieblinge der Community reduziert. Viele bekommt man deshalb gar nicht mehr zu Gesicht.

Das eigentlich Interessante

Battlefield Hardline (Herstellerbild)

Doch ein Battlefield kauft man ja bekanntlich nicht wegen dem Mehrspielermodus, sondern wegen der Einzelspielerkampagne. Bitte? Ich hätte das falsch verstanden? Mmmh…ich weiß nicht. Ein Spiel nur wegen dem Mehrspielermodus kaufen? Klingt unplausibel. Egal: Ihr übernehmt die Rolle von Nick Mendoza, einem prototypischen “guten” Polizisten. In Miami herrscht ein Dorgenkrieg und ihr sollt mit eurer neuen Partnerin Khai aufräumen. Schnell wird klar, dass in die Sache auch Polizisten verwickelt sind und als guter Polizist wollt ihr ihnen natürlich das Handwerk legen – was sich selbstverständlich einfacher anhört als es ist. Aufgemacht wie eine Polizeiserie (inkl. einer Vorschau, wenn ihr das Spiel zwischendurch beendet und einer Rückschau, wenn ihr es wieder startet), ist die Kampagne 10 Episoden lang und bietet durchaus ihre 8-10 Stunden Spielzeit je nachdem wie gründlich ihr unterwegs seid. Die Geschichte ist dabei zwar vollgestopft mit Klischees aber dank guter Dialoge und zahlreichen Zwischensequenzen sowie der ein oder anderen Überraschung spannend und unterhaltsam.

Spielerisch ist das Besondere dabei, dass ihr eben ein Polizist seid und die dürfen normalerweise nicht einfach alles über den Haufen ballern, was euch für die Flinte kommt (ihr könnt zwei Waffen sowie zwei Gadgets tragen). Das müsst ihr zwar auch oft genug (was schade ist), aber seine besten Moment hat das Spiel, wenn ihr es wie ein Puzzle angehen dürft: Wie kann ich den Bösewicht festnehmen ohne, dass es jemand anderes merkt? Da ihr erst “Halt! Polizei” rufen müsst, um bis zu drei Verbrecher gleichzeitig zu stellen und ihnen dann einzeln Handschellen anlegen müsst, ist es mitunter gar nicht so einfach. Zum einen ist euer Ruf ein paar Meter zu hören, was andere Wachen auf euch aufmerksam macht. Zum anderen ziehen die Drecksäcke ihren Ersatzschießprügel, wenn ihr sie aus den Augen lasst (=mit der Waffe drauf zielen). Das kann nicht nur tödlich enden, sondern alarmiert alle anderen in der Nähe. Allerdings ist das Spiel durchaus etwas zu großzügig. Man kann beispielsweise Leute verhaften, die nur durch eine Reihe Drogenpflanzen von jemand anderes getrennt sind. In der Realität würde das der Gegenüber definitiv hören. Aber gut: Details :wink: .

Battlefield Hardline (Herstellerbild)

Zusätzlich gilt es in fast jeder Episode optional Hinweise zu finden und Haftbefehle zu vollstrecken. Insgesamt acht Fälle (71 Indizien) könnt ihr dadurch aufklären und 23 gesuchte Bösewichter festnehmen. Letzteres geht nur, wenn ihr sie anschreit und festnehmt. Sobald ein Schuss fällt, geht das große Geballere los und alle können nur noch Sterben. Für das Finden der Indizien steht euch hingegen ein Scanner bereit. Der brummelt nicht nur, wenn ihr in der Nähe seid – er zeigt auch aus größerer Entfernung an wie weit und in welcher Richtung sich das nächste Indiz ungefähr befindet (übrigens teilweise sogar am Körper von Feinden). Ist trotzdem nicht ganz einfach vor allem die kleineren Sachen wie Briefe oder Fotos zu finden und zu scannen oder wenn das Gebäude mehrere Stockwerke hat. Als Belohnung für die Mühen gibt es beim Lösen eines Falls eine schicke Zusammenfassung anhand einer Schautafel, Zugang zu neuen Waffen sowie Battlepacks (Lootboxen für den Mehrspielermodus). Übrigens: Rund ein Viertel des Waffenarsenals könnt ihr weder so noch durch Erfahrungspunkte (=Gegner festnehmen, Hinweise sammeln, usw.) und dem damit verbundenen Levelaufstieg freischalten. Stattdessen müsst ihr sie von getöteten Gegnern aufheben. Erst dann stehen sie euch für den Rest des Spiels zur Verfügung. Nettes Detail, wie ich finde.

Beim Christoph: Ich gebe Battlefield Hardline großzügige 4 von 5 Sics. Ich war wirklich überrascht, wie gut mich vor allem die Kampagne in ihren Bann gezogen hat (zum Leidwesen von Lysanda). Die Aufmachung als Serie, die Missionen, die Schleichherausforderungen – es ist einfach ein rundes Paket. Ja, es ist technisch gesehen nicht sonderlich anspruchsvoll. Weder die Komplexität der Levels noch die Intelligenz der Gegner hält den Vergleich mit einem Hitman stand. Aber auch das hat für mich ein Stück weit den Charme dieses klischee-behafteten Rachefeldzugs ausgemacht: Ein bisschen Denken aber nicht zu viel, um das Tempo nicht zu stark rauszunehmen. Insofern ist es schade, dass es wohl auf längere Zeit der einzige Ausflug dieser Art für die Battlefield-Reihe bleiben wird. Schließlich wollen ja alle lieber Battlefield: Bad Company 3. Wenn ihr also mal so wie ich für wenig Geld über Battlefield: Hardline stolpert, dann gebt ihm eine Chance. Ich habe es nicht bereut.

Sicarius

Zum 3. Mal aufgestanden

Risen 3: Titan Lords (Herstellerbild)

Rund 36 Stunden Nettospielzeit später liegt der Bösewicht im Dreck, die völlig unbefriedigende Endsequenz läuft ab und ich habe Risen 3: Titan Lords endlich hinter mir. Wie war er also, mein Ausflug in die Südsee und damit der Abschluss der zweiten Rollenspiel-Trilogie der Essener?

Risen 3: Titan Lords (Enhanced Edition) (2015; PC & PS4) – “Enhanced Edition? Wad laberst du da?” Ja, rund ein Jahr nach Release (August 2014) wurde eine verbesserte Version für die PlayStation 4 mitsamt einem Patch für alle Besitzer der PC-Variante veröffentlicht. Das ursprüngliche Spiel stand zusätzlich noch für X360 und PS3 bereit. Aber keine Angst: Zum einen spielt man aus meiner Sicht Piranha Bytes Titel sowieso grundsätzlich auf PC und da ist der Patch kostenlos und zum anderen halten sich die Änderungen massiv in Grenzen und ist kein Vergleich zum Beispiel zu Divinity: Original Sin – Enhanced Edition mit seinen massiven Änderungen sogar an der Geschichte. Die Enhanced Edition von Risen 3: Titan Lords enthält hingegen neben 64bit-Unterstützung für PCler nur grafische Verbesserungen, die aber hier nur bedingt auffallen (etwas schönere Wolken, die das Wetter und die Tag-Nacht-Wechsel schöner erscheinen lassen sowie verbesserte Unschärfeeffekte). Auf der PS4 und bei Release des Updates waren auch noch die drei DLC (zwei zusätzliche Inseln sowie eine Rüstung) im Patch enthalten aber zumindest auf Steam scheint ihr die DLCs doch wieder einzeln kaufen zu müssen. Dabei ist vor allem die Insel der Diebe (ganz viele Gnome!) absolut empfehlenswert.

Übrigens habe ich keine Ahnung wie man mit der DRM-freien Retailversion (kein zusätzlicher Steamkey enthalten) an die DLCs rankommt. Ich hatte sie einfach wegen dem Kauf der Collector’s Edition. Als ich euch die anno 2014 vorgestellt habe, hatte ich auch bereits das grundlegende “Problem” von Risen 3: Titan Lords zusammengefasst: Es ist ein Piranha Bytes-Spiel mit all seinen Vor- und Nachteilen wobei letztere langsam aber sicher überwiegen. Aber lasst uns mal genauer auf diese Aussage eingehen, jetzt wo ich wirklich alles gesehen habe (alle Inseln erkundet, alle Nebenquests erledigt, alle legendären Gegenstände gefunden und ein Großteil der Fähigkeiten gelernt).

Die Technik

Risen 3: Titan Lords (Herstellerbild)

Risen 3: Titan Lords sieht grundsätzlich richtig, richtig gut aus muss ich sagen und man merkt überall, dass die Welt erneut zu einem großen Teil mit der Hand gestaltet wurde (viele kleine und liebevoll gemachte Details). Außerdem ist sie wie gewohnt nicht dieser Hochglanzmist eines The Elder Scrolls, sondern rau und realistischer und im Vergleich zu Risen 2: Dark Waters wirkt sie nicht mehr so konsolig (die Kommoden haben wieder die richtige Größe). Der fließende Tag- und Nachwechsel ist äußerst schick und selbst die Wettereffekte machen echt was her ohne, dass mein doch mittlerweile etwas betagter Computer auf irgendeine Art und Weise auf höchster Detailstufe in die Knie geht (nur den Zauberspruch “Feuerregen”, den mag er nur bedingt…). Auch die Monster und Charakter sind abseits von “Riesenbusen” Patty schick und ansehnlich gestaltet. Die gewohnte Klonarmee aus Soldaten, Wachen und anderen NPCs ohne Namen hat es aber auch wieder ins Spiel geschafft. Leider gibt es drei Probleme: Das Sounddesign, die Animationen und das Kamerapacing.

Grundsätzlich ist der Soundtrack gut gelungen (üblicher Fantasy-Orchester-Kram) und die Soundbytes eurer Begleiter mehr oder weniger lustig und hilfreich. Leider wiederholt sich alles so extrem häufig (auch die Soundeffekte). Vor allem die Einzeiler eurer Begleiter sind nicht erst nach 30 Stunden, sondern schon nach 2 Stunden nervig. Ja, theoretisch könnt ihr je nachdem (manche Crewmitglieder bekommt ihr nur, wenn ihr entweder Menschlich oder eben Unmenschlich seid) zwischen sechs Begleitern wählen. Aber da Bones von Anfang an bei euch ist und zudem heilen kann macht es außer in Situationen, in denen ihr für Quests gezwungen werdet jemand anderes mitzunehmen keinen Sinn es zu tun. Und er sagt halt zu Beginn von mindestens jedem zweiten Kampf “Aus deiner Haut mache ich eine Mütze!”. Lysanda hat mich übrigens gebeten an dieser Stelle auszurechnen, wie viele Mützen Bones innerhalb der 36 Stunden angefertigt hat. Wenn man also davon ausgeht, man verbringt die Hälfte des Spiels mit Kämpfen (18 Stunden = 1.080 Minuten) und jeder Kampf dauert maximal zwei Minuten kommen wir auf 540 Mützen. Wobei das Spiel in der Südsee spielt. Insofern habe ich keine Ahnung was Bones überhaupt mit so vielen Mützen machen will.

Wiederholung ist bei den Animationen ein ebenso großes wie bekanntes Problem. Nicht nur hat jeder zweite Charakter gefühlt den gleichen Sprecher (auch wieder ein übliches Piranha-Bytes-Thema). Sie geben sich immerhin Mühe durch Tonlage oder Dialekt es ein wenig zu kaschieren ungeachtet dessen, dass die Darstellung der Eingeborenen dadurch schon sehr nah an Rassismus grenzt. Auch die Mimik und Gestik ist immer exakt gleich ohne jedwede echte Betonung oder gar Zusammenhang mit dem Gesagten. Und selbst ohne Wiederholung sind die Animationen von abrupten Statuswechseln und genereller Steifigkeit (Hochklettern? Arme nach oben und so tun, als würde man ziehen) geprägt. Das Pacing der Kamera egal ob in den Dialogen oder in den Zwischensequenzen lässt genauso zu wünschen übrig. Da wird fröhlich gesprungen, völlig unpassende und plötzliche Schnitte gemacht und nichts flüssig zu Ende gebracht. Alles nichts Neues für Veteranen aber 17 Jahre nach Gothic doch ein wenig ärgerlich und trübt in einem Spiel, in dem sehr viel gesprochen wird, doch den ansonsten technisch sehr guten Gesamteindruck stark.

Der Inhalt

Risen 3: Titan Lords (Herstellerbild)

Ob es Piranha Bytes jemals hinbekommen wird ein anständiges und vor allem befriedigendes Ende zu machen? Man verbringt schließlich mehr als 30 Stunden mit den Charakteren, lernt sie zu lieben (oder zu hassen) und möchte dann auch ein entsprechend fulminantes Finale erleben. Aber nicht nur sind die Bossgegner bislang immer ein Witz gewesen (was ein Stück weit ein Genre-typisches Problem ist), die Endsequenz war immer kurz und ohne echtes “Auf Wiedersehen” – selbst oder gerade am Abschluss einer Trilogie. In Risen 3: Titan Lords besiegt man endlich das ultimative Böse (und bringt die Arbeit eures Vorgängers aus Risen und Risen 2: Dark Waters zu Ende) und was bekommt man? Eine schlechte animierte Umarmung und ein Schiff, dass nicht einmal in Richtung Sonnenuntergang segelt, sondern einfach nur so von der Insel weg. Na super.

Aber wie sagt man so schön? Der Weg ist das Ziel. Und der ist Piranha Bytes-typisch geschmückt mit komischen Kautzen, lustigen Dialogen, abwechslungsreichen Quests, nutzlosen Frauen mit viel Dekolletee und führt durch eine sehr angenehm raue Welt in der eben nicht alles Schwarz und Weiß ist. Das Grundprinzip ist wie immer: Erst einsamer Held, dann Anschließen an eine der drei großen Fraktionen (wie gehabt Magie, Nahkampf und Fernkampf) und dann das Finale. Neu ist – zumindest aus meiner Sicht – wie lange ihr euch einer Gemeinschaft verwehren könnt. Ja, ohne Gemeinschaft bekommt ihr kein großes Schiff und könnt nur 2-3 Begleiter anheuern (hab’ wie erwähnt eh nur Bones gebraucht). Aber ich habe tatsächlich 90% aller Quests erledigt gehabt bevor ich nach Kapitel 3 gewechselt bin (indem ich mich den Dämonenjägern anschloss) und konnte quasi jedes Monster ohne große Probleme über den Jordan bringen. Und die restlichen Quests fehlten auch nur, weil euch auf zwei Inseln der Zugang zur zweiten Hälfte bis Kapitel 3 verschlossen bleibt und die finale Insel erst in Kapitel 4 auftaucht.

Ein Problem war das aus meiner Sicht nur insofern, dass Bones dann in Kapitel 3 und 4 ständig “Wäre es nicht einmal wieder Zeit mit deiner Crew zu sprechen?” von sich ließ und die Seeschlachten sehr gebündelt abliefen. Aus Entwicklersicht sollte beides sicherlich über die gesamte Spielzeit gestreckt sein aber in meinem Fall musste das Spiel eben die Inhalte von 30 Stunden in vielleicht vier reinpressen. Meine Empfehlung daher: Macht die Quests aller Fraktionen und schließt euch dann einfach einer an. Es gehen tatsächlich soweit ich das beurteilen keine anderen Quests verloren dadurch.

Etwas blöd war nur dieser Punkt: Nachdem ihr die erste Insel hinter euch gebracht habt, könnt ihr jede andere auf der Karte sofort besuchen. Das ist was die spielerische Freiheit betrifft super, führt aber dazu, dass ihr schon nach 1-2 Inseln zu stark für die nächste seid schließlich mussten die Entwickler ja dafür sorgen, dass auf allen der gleiche Fortschritt möglich ist. Das Ergebnis ist schnell einsetzende Langeweile weil die Herausforderung fehlt und euch nur noch die Quests bzw. die persönliche Neugier treibt.

Das Gameplay

Risen 3: Titan Lords (Herstellerbild)

Spielerisch gibt es nicht ebenso wenig Neues. Durch Töten von Monstern und das Erfüllen von Quests gibt es Erfahrungspunkt in Form von Ruhm. Das investiert ihr in verschiedene Talente und könnt dann zusammen mit einer Latte Gold bei einem Trainer spezielle Fähigkeiten lernen. Das Inventar quillt ständig über (weil man nie weiß, ob man das Ding nicht doch bspw. zum Herstellen eines Voodoozaubers gebrauchen kann) und ist wie gehabt umständlich zu bedienen (ELEX hat immerhin nun eine umfangreichere Sortierung). Ihr könnt im Laufe des Spiels viele handwerkliche Berufe lernen (Schmieden, Runen herstellen, Alchemie, etc.) und damit theoretisch zum Selbstversorger werden. Faktisch habe ich zwar alles gelernt aber abseits des Herstellens von dauerhaften Tränken nichts davon wirklich benutzt. Und selbst die hätte ich nicht gebraucht, weil ich schon so dermaßen stark war.

Die Kämpfe gehen hingegen gut von der Hand (gibt nur einfacher oder schwerer Angriff) und ihr müsst euren Feind definitiv im Auge behalten. Aber meine Zweitwaffe habe ich trotzdem nur selten genutzt und gezaubert habe ich ebenso nur in zwei Bosskämpfen, weil sich die Arschgeigen selbst heilen konnten (ich hasse das!) und man entsprechend schnell sein musste. Theoretisch hat man zwar am Anfang etwas zu kämpfen bis man bessere Waffen gefunden und die ersten Fähigkeiten gesteigert hat, weil ein Scavanager schon tödlich sein kann. Aber dafür sind ja die Begleiter da. Sie können zwar sterben, stehen aber nach dem Kampf wieder auf und sind somit hervorragend als Ablenkung geeignet.

Abseits davon ist die Möglichkeit sich in einen Affen bzw. einen Papageien zu verwandeln nett (und ermöglicht hier und da alternative Lösungsmöglichkeiten) aber bringt außer ein paar in der Gesamtheit betrachtet nutzlosen Gegenständen nicht viel. Das gilt auch für die Minigames (Armdrücken, Messerwerfen und Besaufen). Und die ganze Sache mit der Menschlichkeit (bestimmte Taten oder Dialogoptionen verringern oder erhöhen diese) ist in der Theorie zwar interessant, genutzt wird es aber faktisch gar nicht. Es schließen sich euch wie gesagt nur je nach Stand eurer Menschlichkeit bestimmte Begleiter nicht an. Und die Ausflüge in die Schattenwelt wo euer Geist festhängt waren nicht nur sehr kurz, sondern absolut langweilig und zudem verwirrend (Warum steht jetzt der Charakter da rum? Wie hab’ ich den gerufen? Und warum muss er deshalb meine Fragen beantworten?).

Risen 3: Titan Lords (Herstellerbild)

Beim Christoph meint: Es tut mir in der Seele weh, auch weil ich Risen 2: Dark Waters damals 4 von 5 Sics gegeben habe und Risen 3: Titan Lords durchaus in einigen Punkten besser ist. Aber selbst als absoluter Gothic-Fanboy kann ich dem Trilogie-Abschluss mit gutem Gewissen nur 3 von 5 Sics geben. An meinem Ersteindruck von 2014 hat sich einfach im Laufe des Spiels nichts geändert. Ja, es hat wie alle Piranha Bytes-Titel seinen eigenen Charm und ich habe es grundsätzlich gerne durchgespielt. Die Quests mit den dazugehörigen Charakteren sind größtenteils interessant und gelungen und die Welt sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch detailliert gestaltet und rauer als bei der Konkurrenz. Das macht entsprechend einen Großteil der Motivation aus.

Aber was hilft das alles, wenn man schon nach spätestens er Hälfte des Spiels als Komplettist völlig overpowered ist und anschließend eigentlich nur noch der Vollständigkeit halber alle Ecken der Inseln abgrast? Was bringt es, wenn das Kampfsystem keine echte Tiefe bietet und blockende Gegner nur nervig aber keine Herausforderung sind? Was habe ich von den Riesenbrüsten von Patty, wenn sie so unrealistisch aussehen? Was habe ich als Fan des Studios davon jetzt schon zum 6. Mal das nicht nur inhaltlich, sondern auch spielerisch Gleiche zu tun? Und dann noch dieses völlig banale Finale, das einen vollkommen unbefriedigt zurücklässt. Es ist insgesamt kein grottenschlechtes Spielerlebnis aber es gibt einfach zu viel Besseres das nicht nur The Witcher 3: Wild Hunt heißt. Insofern gibt es trotz seiner vielen guten Seiten abseits von “der Vollständigkeit halber” keinen echten Grund es selbst zum Budgetpreis zu kaufen und zu spielen. Dann vielleicht gleich zu ELEX greifen. Da kann ich nach 45 Minuten zumindest sagen, dass Kletteranimationen um Welten besser sind!

Aber nein, ELEX wird höchstwahrscheinlich nicht das Spiel sein, was ich mir als nächstes zum Durchspielen vornehme. Jetzt brauche ich erst einmal wieder was kürzeres :smile: . Vielleicht die Kampagne von Battlefield: Hardline.

Sicarius

Ein Weltkriegswestern

Seit gut einer Woche ist die DSGVO verpflichtend und die ersten Abmahnungen auf Basis des Wettbewerbsrechts sind schon raus (bzw. waren sogar am 25. Mai schon im Briefkasten…). Dass das kein Politiker vorhergesehen hat, kann ich eigentlich nicht glauben. Aber was will man schon von Leuten erwarten, die nicht einmal “DSGVO” schreiben können? Ja, am 25. Mai war auf Twitter tatsächlich “#DSVGO” in den Top-10-Trends zu finden (#DSGVO hingegen nicht), weil einige aus der Regierung den Hashtag falsch geschrieben hatten. Wie sagen die heutigen Teenies angeblich? Ultra-Peinlich.

Naja, nun heißt es abwarten ob das nur ein paar Einzelgänger sind oder ob jetzt die große Abmahnwelle losgetreten wird. Ich hoffe, dass die Gerichte am Ende dem ganzen Scheiß relativ zügig den Riegel vorschieben werden. Wobei “zügig” hier leider sehr lange dauern kann, da der Europäische Gerichtshof das letzte Wort sprechen muss (ist ja eine EU-Verordnung). Zwar können bereits die unteren Gerichte das jeweilige Verfahren dort hin verweisen aber es wird sich zeigen wie bereitwillig die das tun.

Übrigens habe ich mittlerweile herausgefunden, dass Beim Christoph technisch gesehen überhaupt keine Cookies mehr setzt. Ausnahme ist natürlich, wenn sich die Autoren einloggen und die wissen hoffentlich auf was sie sich einlassen. Den Cookie-Hinweis lasse ich aber aktuell trotzdem stehen, weil ich noch nicht ganz nachvollziehen konnte, ob WordPress den “Wordpress Test Cookie” nur beim Besuch der Login-Seite setzt oder bei jedem Anwender. Der Cookie ist nur dazu da, um zu prüfen, ob ihr Cookies zulasst oder nicht (warum auch immer man das Testen muss…).

Themawechsel

Nun aber genug von der dämlichen DSGVO. Kommen wir lieber mal zu schöneren Themen. Und was gibt es Schöneres als Videospiele?! Bitte? Ziemlich viel? Mmmh… egal. Ich beschäftige mich aktuell immer noch damit meine Taskleiste etwas zu entrümpeln sprich Titel zu zocken, die schon Jahre auf meiner Festplatte schlummern und sich in diversen Stadien des Durchspielens befinden. Kommt ja nur noch sehr, sehr selten vor, dass ein Spiel nicht Teil irgendeines Shopsystems ist. Entsprechend wandert so gut wie nichts Neues da unten hin (zu Letzt GTA V).

Derzeit beschäftige ich mich wieder mit Risen 3: Titan Lords. Da habe ich auch noch einiges vor mir (erst 12 Stunden Ingame hinter mir) aber nachdem es Lysanda auf den Sack ging, dass mein Begleiter Bones bei fast jedem Kampf “Aus deiner Haut mache ich eine Mütze” sagte, hatte ich es irgendwann mal beiseitegelegt :smile: . Durchgespielt habe ich hingegen endlich mal diese zwei Titel:

Cover

Call of Duty: World at War (2008; PC, PS3, X360, Wii) – Das 2. Werk von Treyarch hatte einen schweren Stand, schließlich erschien es ein Jahr nach dem extrem erfolgreichen Call of Duty 4: Modern Warfare und kehrte zurück in den zweiten Weltkrieg (von dem alle zu dem Zeitpunkt genug hatten). Was es von den Vorgängern abhob war das düstere Setting (sowohl was die Helligkeit anging als auch Darstellung der Brutalität des Krieges) und, dass es euch zur Hälfte als Amerikaner in den Pazifik schickt und gegen Japaner kämpfen lässt. Sprich viel Dschungel und viele Kamikazeangriffe (ein wenig zu viele…). Die andere Hälfte schlüpft ihr in die Rolle eines Russen mit verdammt viel Glück (wie oft er im Laufe der Kampagne eigentlich tot sein müsste…), der Teil des Ansturms auf Berlin ist und am Ende sogar die Flagge auf dem Reichstag hissen darf.

Call of Duty: World at War (Herstellerbild)

Spielerisch ist es ein 08/15-Call of Duty mit dem großen Hauptproblem aus der Anfangszeit: Unendlich oft respawnende Gegner, die gerne Granaten werfen. Wie sehr ich doch froh bin, dass dieser Scheißdreck mittlerweile nicht mehr Teil der Serie ist. “Einfach zum nächsten Trigger rennen in der Hoffnung, dass man nicht getroffen wird” ist die Devise. Immerhin ist man so gut wie nie alleine unterwegs und die Kameraden haben sogar die Erlaubnis Feinde zu töten. Ist ja leider auch nicht selbstverständlich (noch so eine Designsünde…). Also von einer actionreichen Szene zur nächsten hetzen, zwischendurch ein paar Vehikelpassagen absolvieren und dabei ein paar mehr oder weniger reale Scharmützel aus dem 2. Weltkrieg nachspielen.

Beim Christoph meint: Von mir gibt es solide 3 von 5 Sics. Es ist einfach ein Call of Duty. Zwar ein Call of Duty von der nervigeren Seite aber abgesehen davon ein solider Shooter mit ausreichend Abwechslung, solider Story und übersichtlicher Spielzeit. Nichts, was einem heute mehr hinter dem Ofen hervorlockt und schon gar nichts, was man selbst als Call of Duty-Fan unbedingt erlebt haben muss. Aber für ein paar Stunden hat mich die Kampagne solide unterhalten. Nur Kiefer Sutherlands Stimme fand ich auf Seiten der Amerikaner irgendwie stark deplatziert (er vertont einen Sergeant in eurem Squad). Als wäre sie nicht richtig in die Szenen integriert worden, sondern einfach die Studioaufnahme abgespielt worden.

Cover

Call of Juarez: Bound in Blood (2009; PC, PS3, X360) – Der Vorgänger war ein super Western, der etwas unter den erzwungenen Schleichmissionen mit Billie litt. Zum Glück hatte Techland beim zweiten Teil…nicht dazugelernt. Aber fangen wir von vorne an: Das Spiel ist ein Prequel und erzählt die Geschichte wie Ray (den grimmigen Helden aus Teil 1) zum Priester wurde. Das wird in Call of Juarez nämlich immer nur angedeutet. Am Anfang der meisten Missionen dürfte ihr wählen ob ihr Ray oder seinen Bruder Thomas spielen dürft. Während Ray eher der Hau drauf ist, der lieber seine Pistolen sprechen lässt, ist Thomas der neue Billie. Ja, theoretisch trägt er auch Waffen aber damit haucht er gefühlt seine Gegner nur an. Außerdem hat er ein Lasso mit dem er sich an gewissen Stellen hochziehen kann – wie toll… Ja, ich bin kein Fan von Thomas.

Auf die Geschichte hat eure Charakterwahl keinerlei Auswirkungen. Ihr habt nur hin und wieder eine andere Perspektive. Zum Beispiel muss Ray KI-Thomas verteidigen während dieser auf einen erhöhten Aussichtspunkt klettert. Umgekehrt klettert ihr als Thomas hoch während KI-Ray euch schützt. Am Ende kommt ihr aber doch wieder gemeinsam am gleichen Punkt raus. In den wirklich entscheidenden Situationen müsst ihr hingegen einer Zwischensequenz zuschauen und dürft gar nicht selbst eingreifen. Und ja, das Spiel hat tatsächlich kein Coop-Feature. Irgendwie eine verpasste Chance.

Call of Juarez: Bound in Blood (Herstellerbild)

Ansonsten hat sich spielerisch nichts geändert. Ray kann weiterhin mit zwei Pistolen rumrennen und ihr diese mit zwei unterschiedlichen Maustasten ansteuern (was sich immer noch auch sehr gut anfühlt) und hat einen Fokusmodus (Zeit wird verlangsamt und ihr könnt in Ruhe zielen), am Ende fast jeder Mission erwartet euch ein netter Showdown (ein Duell gegen den Bossgegner) in dem schnelle Reaktion erforderlich ist und die Levels sind größtenteils hübsch und abwechslungsreich aber linear gestaltet. Was vor allem daran liegt, dass relativ schnell “Lass deinen Bruder nicht alleine” auf dem Bildschirm erscheint, wenn ihr euch zu weit vom ausgetretenen Pfad entfernt. Echt blöd. Nur in zwei Situationen erwartet euch wirklich so etwas wie eine offene Welt, die aber zum einen völlig optional ist und zum anderen nur zum etwas Geld verdienen da ist. Im Laufe des Spiels könnt ihr nämlich bei Händlern bessere Waffen (in drei Stufen) und Munition kaufen. Wobei die Gegner ausreichend Munition fallen lassen – insofern habe ich letzteres eigentlich nie machen müssen.

Beim Christoph meint: Von mir gibt es grad so noch 4 von 5 Sics. Es sind nur ein paar Missionen, in denen euch das Spiel zwingt Thomas zu spielen aber die sind (wie damals die Billie-Missionen) einfach nur nervig. Abgesehen davon (und einem Windows-10-Fehler der dazu führt, dass die Introvideos schwarz-weiß und um 180° gedreht dargestellt werden) ist der Titel auch heute noch ein empfehlenswerter Western-Shooter. Vor allem Ray hat es mir wie schon in Teil 1 einfach angetan, obwohl er hier noch keine coolen Bibelzitate loslässt und technisch gesehen ein totales Arschloch ist. Aber seine raue Stimme und vor allem wie er sich spielt (alles Abballern was auf drei nicht auf den Bäumen ist) ist einfach super. Wenn ihr also bislang nur das hervorragende Call of Juarez: Gunslinger gespielt und Lust auf mehr habt, dann macht ihr nichts mit dem Kauf von Teil 1 und Teil 2 falsch. Aber dann tatsächlich erst Teil 1 spielen. Chronologisch kommt zwar Teil 2 zuerst aber aus meiner Sicht funktioniert der nicht ganz so gut, wenn man nicht die Geschichte des Vorgängers erlebt hat.

PS: Am 15. Juni 2018 erscheint die erste Badesalz-CD mit Sketches seit 14 Jahren! Ich hoffe inständig, dass sie was taugt und werde entsprechend berichten.

Bevor wir uns mit anderen Sachen beschäftigen, noch ein wenig “Housekeeping” vorweg: Zum einen habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschieden Google Analytics doch schon jetzt von der Seite zu verbannen. Ich hatte mir den Auftragsverarbeitungsvertrag mit Google durchgelesen, den ich hätte unterzeichnen sollen und ehrlich gesagt war mir das definitiv zu doof für alles und jeden Grade stehen zu müssen. Da ich faktisch die Informationen sowieso nur für den Jahressrückblick und meine persönliche Neugier verwendet habe hält sich der Verlust in Grenzen (der Jahresrückblick wird halt nun kürzer :wink: ). Dafür werden beim Aufruf der Seite nun gar keine Cookies mehr angelegt (der Hinweis bleibt aber sicherheitshalber erst einmal da) und die Third-Party-Requests beschränken sich auf Twitter wegen der Anzeige meiner Tweets. Damit ist auch der Seitenaufruf wieder um ein paar Millisekunden schneller geworden. Ganz ohne Zugriffsstatistiken bin ich dadurch übrigens nicht, denn der Server loggt zumindest diese Information in absoluter Reinform (keine Zusatzinfos jedweder Art) mit.

Krankheitsstatus

Lyssi umgeben von ihren Gefägniswärtern

Zum anderen wollt ihr sicherlich wissen, wie es Lyssi nach ihrem Klinikaufenthalt geht. Nun, sie ist seit Dienstagabend wieder bei uns. Sie musste eine Nacht länger bleiben (was die Kosten auf zwischen 1.100 und 1.300 Euro [Rechnung haben wir noch nicht] erhöht hat) für weitere Diagnosen aber am Ende haben sie quasi nichts gefunden, was in irgendeiner Art und Weise einer weiteren Behandlung bedurfte. Stattdessen muss sich die Katze nun selbst zu Ende heilen.

Sie hat dann noch drei Tage lang jeweils fünfmal ein wenig Katzen-Morphium von uns bekommen und muss noch mindestens eine weitere Woche Schmerzmittel einmal am Tag nehmen. Was aber schlimmer ist: Sie muss mindestens zwei Wochen (eher drei) ohne Freigang auskommen und darf weder spielen noch toben. Sprich wir waren am Dienstagabend mal kurz einkaufen, haben uns ein riesiges Hundezelt gekauft (siehe Bild) und da wohnt sie nun für die nächste Zeit drin. Passt ihr logischerweise so überhaupt nicht. Also wirklich überhaupt nicht. Es hilft aber nichts: Bei den wenigen Versuchen, die sie jetzt schon unternommen hat irgendwo hochzuspringen, ist sie schmerzlich gescheitert. Entsprechend muss sie da jetzt einfach durch. Genauso wie durch das Ziehen ihres kaputten Zahns, was dann Anfang Juni ansteht. Der Rest ist nämlich offen, weshalb Bakterien ins Zahnfleisch eindringen können und das ist nicht gut. Deshalb muss er komplett raus.

Das Hauptmenü

Kommen wir nun zu dem, über was ich eigentlich schon letzte Woche reden wollte: Uralte Spiele, die (zu Recht?) keine Sau mehr interessieren:

Cover

Conflict: Denied Ops (2008; PC, X360, PS3) – Der fünfte und bislang letzte Teil der durchgehend mittelmäßigen Conflict-Reihe von Pivotal Games (wurden ein halbes Jahr nach Release geschlossen). Die ursprünglichen Titel waren 3rd-Person-Taktikshooter in denen ihr ein Squad aus vier Mann befehligt habt bzw. im Mehrspielermodus dann jeder die Hälfte. Der fünfte Ableger hingegen beschränkt sich auf zwei Personen und die Ego-Shooter-Perspektive und war ursprünglich gar nicht als Teil der Conflict-Reihe geplant. Der Grundansatz ist aber gleich: Ihr sollt als Eliteteam 10 Spezialeinsätze überall auf der Welt durchführen und den Bösewicht fangen. Dazu könnt ihr im Solomodus entweder per Knopfdruck zwischen den Protagonisten Graves (Scharfschütze) und Lang (schweres Geschütz) wechseln bzw. im Coop-Modus übernimmt euer Freund jeweils den anderen. Wenn ihr nicht wechseln wollt, könnt ihr per Knopfdruck auf simple Befehle erteilen, welche mehr oder weniger gut befolgt werden.

Conflict: Denied Ops (Herstellerbild)

Wie es das Klischee so will, mögen sich Graves und Lang nicht so wirklich was zu – aus Entwicklersicht – amüsanten Dialogen während den Missionen führt. Die Realität sieht hingegen genauso trist und langweilig aus wie die Grafik und das Leveldesign an sich. Zwar mag das Spiel von 2008 gewesen sein, aber schon damals waren wir selbst auf den Konsolen schon wesentlich weiter (siehe Gears of War von 2006). Das Gameplay kann es leider auch nicht herausreißen. Die Partner-KI ist strunzdumm, die Gegnerverteilung ist gefühlt unfair (und sie treffen euch aus den größten Entfernungen haargenau), die Waffen ohne jedweden Rums und die Geschichte um irgendeinen Bösewicht, der mit Nuklearwaffen hantiert ist so 08/15, dass sie selbst chinesische Entwickler nicht mehr kopieren würden.

Beim Christoph meint: Die Metacritic-Wertungen liegen bei 51-58% und auch von mir bekommt der Schrott gnadenlose 1 von 5 Sics. Ich bezweifle, dass das Spiel selbst im Coop-Modus einen Funken mehr Spaß gemacht hat, selbst wenn man all die viel besseren Alternativen zu der Zeit nicht mitberücksichtigt. Ja, ich frage mich wirklich warum ich das Ding damals (zum Release versteht sich!) gekauft habe. Auch wenn ihr vermutlich nicht mehr auf die Idee kommen würdet: Finger weg von dem Ding. Dann lieber zu Clive Barker’s Jericho (2007) greifen. Das bietet auch die “frei zwischen den Charakteren wechseln”-Mechanik im Solomodus und ist in allen Belangen so viel besser. *macht in Winamp Cris Velsaco – Clive Barker’s Jericho – 12 – Final Confrontation an*

Cover

Serious Sam II (2005; PC, Xbox) – Grafisch auch heute noch absolut sehenswert. Zwar im Vergleich zu den Vorgängern extrem bunt und überdreht aber man kann definitiv nicht meckern. Leider sind die Zwischensequenzen vorgerendert und haben sich entsprechend weniger gut gehalten – was auch für die Witze gilt. Aber Humor ist ja bekanntlich subjektiv und sowas kann ich einem 13 Jahre alten Titel jetzt auch nicht unbedingt vorhalten. Ansonsten ist es Serious Sam nicht nur auf 180, sondern mindestens 1800 aufgedreht. Mehr Levels, mehr Umgebungen, mehr spielerische Abwechslung (z.B. durch Fahrzeuge), mehr Gegner, mehr Waffen, mehr Secrets und so weiter und so fort.

Serious Sam II (Herstellerbild)

Das ist aber auch das Problem von Serious Sam II: Man kann es eigentlich nicht am Stück spielen. Es ist einfach viel zu viel. Da denkt man, man ist durch die aktuelle Gegnerwelle durch, schon kommt die nächste. Das macht die eigentlich nett und abwechslungsreich gestalteten Levels vor allem zum Ende hin elendig lang, erschöpfend und damit auch nervtötend. Es ist ja schön, wenn beim großen Finale noch einmal alles ausgepackt wird, was einem in den letzten Spielstunden so vorgesetzt wurde. Aber müssen es jedes Mal gefühlt 100 Wellen sein? Hätten 2 oder 3 nicht ausgereicht? Keine Ahnung – ich war auf jeden Fall froh, als Mental endlich im Dreck lag und ich das Spiel deinstallieren konnte.

Beim Christoph meint: Von mir gibt es 3 von 5 Sics. Serious Sam II ist besser als Serious Sam III aber an die beiden Vorgänger kommt es für mich nicht dran. Das liegt zum einen daran, dass ich die Duke-Witze lustiger fand und zum anderen eben daran, dass der Titel seine Willkommenszeit weit überschreitet. Ja, man kriegt viel Spiel für sein Geld (scheint ja heute wie damals ein wichtiger Faktor für so manche zu sein) aber zumindest ich kann nur eine gewisse Menge an sinnlosem Geballere ertragen – so viel Spaß es auch grundsätzlich macht. Vermutlich auch der Grund, warum ich 13 Jahre gebraucht habe bis ich es endlich durchgespielt hatte. Ach und weil es auf meinem damaligen Rechner häufig abgestürzt ist :smile: . Insofern: Wenn ihr es irgendwo auf dem Grabbeltisch seht (auf Steam kostet es zum Verfassungszeitpunkt ganze 2 Euro), ihr Serious Sam mögt und grade nichts Besseres zu tun habt könnt ihr aber definitiv zugreifen. Es hat sich sehr gut gehalten (was sicherlich auch an der hervorragenden Engine liegt) und macht in kleinen Dosen immer noch Spaß.

 

Und damit haben wir genug über uraltes Zeug geblubbert. Bis Montag!

P.S.: Backer Build One von Phoenix Point (der inoffizielle X-COM-Nachfolger vom Schöpfer von X-COM: Ufo Defense) steht für die Backer zum Testen bereiten. Mein erster Eindruck: Es orientiert sich bei den Grundlagen sehr stark an XCOM: Enemy Unkown (2012) – was erst einmal nicht schlecht ist -, versucht aber taktisch anspruchsvoller zu sein (bspw. Rückkehr zu Aktionspunkten). Wenn ich mehr Zeit hatte mit der Build zu verbringen, werde ich vielleicht mal einen Eintrag dazu machen (oder sogar ein Video?). Sollte man auf jeden Fall im Auge behalten den Titel.

Homefront: The Revolution (Herstellerbild)

Der letzte DLC (Beyond the Walls) noch und ich habe Homefront: The Revolution endlich abseits des Multiplayers (Coop-Missionen aber auch Solo spielbar) komplett durch. Dürften am Ende ca. 22 Stunden sein. Meine Meinung hat sich in dieser Zeit nicht wirklich geändert. Das Moment-to-Moment-Gameplay (hauptsächlich feindliche Soldaten auf unterschiedlichste Art und Weise töten) wie es so schön heißt funktioniert und macht die meiste Zeit Spaß. Selbst die Geschichte, wenn sie denn mal vorankommt, ist okay und aufgrund des Settings interessant. Leider leidet sie extrem unter den technischen Problemen. Vor allem die hakeligen Charakteranimationen sind zum Haare raufen – vor allem wenn man sich im Vergleich Crysis 3 (2013) auf Basis der gleichen Engine anschaut.

So ned!

Das Hauptproblem von Homefront: The Revolution ist aus meiner Sicht aber schlicht und einfach, dass es rund 10 Stunden zu lang ist bzw. nicht genug interessante und abwechslungsreiche Inhalte für die volle Zeit vorhanden sind. Ja, ich höre die Kinder schon wieder im Hintergrund jammern von wegen “60€ für 8 Stunden ist viel zu viel!!!!!111” aber ich habe lieber acht richtig intensive Spielstunden als jeweils 30 intensive Minuten umhüllt von zwei Stunden Füllmaterial.

Klar, wenn man nicht wie ich versucht (fast) alles zu machen fällt von den 20 Stunden sicherlich nochmal einiges ab. Das macht es aber nicht besser. Genauso wenig wie die Tatsache, dass euch im dritten Akt häufiger die Kontrolle entrissen wird. Mir ist klar warum – die Geschichte würde sonst nicht funktionieren. Aber das macht die vorherige Spielzeit nur noch sinnloser, wenn ich vor vollendete Tatsachen gestellt werde, nur weil es die Entwickler so wollen und keinen anderen Weg gefunden haben zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Hätte ich selbst die Kontrolle über meinen Charakter in den Schlüsselszenen behalten dürfen, wären sie anders ausgegangen. Aber Spoiler man muss natürlich noch irgendjemanden sterben lassen, damit es auch so richtig emotional wird Spoiler Ende. Echt dämlich und so extrem viel verschenktes Potential, dass man einfach nur noch heulen könnte.

Von mir gibt es nach langem hin und her nur 2 von 5 Sics. Für den dritten Sic nervte es einfach zu sehr an allen Ecken und Enden. Von den teilweise nicht funktionierenden Achievements, über die besagten technischen Probleme bei Animation und KI bis hin zum Thema “viel zu aufgebauscht”.

Die Zusatzinhalte

Homefront: The Revolution – Beyond the Walls (Herstellerbild)

Abseits der eigentlichen Solokampagne gibt es noch wie erwähnt einen Coop-Mehrspielermodus und drei DLC. Der erste DLC The Voice of Freedom ist zwar verdammt kurz und linear, aber er konzentriert sich dabei wenigstens auf das Wesentliche und bauscht es nicht unnötig auf. Hier seid ihr mit dem Charakter unterwegs, der euch im Hauptspiel am Anfang bereit und erlebt den Weg bis zu eurer Befreiung. Im zweiten DLC, Aftermath, geht hingegen die Geschichte aus dem Hauptspiel weiter. Auch vergleichsweise übersichtlich und linear (etwas freizügiger als The Voice of Freedom) aber dafür angenehm knackig und kurzweilig. Und im 3. DLC, Beyond the Walls, wird die Geschichte endlich zum “richtigen” Ende geführt. Den habe ich aber noch nicht durch. Erwarte aber mindestens das Niveau des zweiten DLC.

Ob die DLC tatsächlich ihren Preis wert sind, kann ich nicht abschließend beurteilen. Aber wer wirklich die komplette Geschichte erfahren will, kommt leider nicht drum herum. Das ist absoluter Mist aber leider ja heute irgendwie auch ein Standard. Andererseits haben wir ja schon festgestellt, dass sowieso nicht viele Leute den Titel gespielt haben und ihr es sicherlich mit hoher Wahrscheinlichkeit genauso wenig tun werdet.

Das Unhaltsamste

Bleibt noch der Mehrspielermodus. Viel Aktivität gibt es da logischerweise nicht (hab’ nur vergangen Sonntag mal 2-3 Runden mit menschlichen Spielern hinbekommen) aber er ist prinzipiell auch Solo spielbar – nur entsprechend schwieriger (zusätzlich zu den bereits vorhanden drei Schwierigkeitsgraden). Als Teil des Widerstands müsst ihr verschiedene Missionen erfüllen und seid dabei mit bis zu drei menschlichen Mitstreitern unterwegs. Die Levels selbst sind Ausschnitte von Zonen aus der Solokampagne – man findet sich also relativ schnell zurecht – und bieten tatsächlich genauso viele Freiheiten, um euer Ziel zu erreichen. Zwar versucht euch das Missionsdesign dennoch an bestimmte Punkte zu lotsen, weil es nur dort wirklich weitergeht. Der Weg dazwischen steht euch aber frei und ist trotzdem unterhaltsam gestaltet durch geschickt platzierte Feindpatrouillen.

Homefront: The Revolution (Herstellerbild)

Durch das Erfüllen der Missionen (bzw. gnädiger Weise auch, wenn ihr nur Teilerfolge vor dem Ableben hinbekommt) erhaltet ihr Erfahrungspunkte und Geld. Mit den Erfahrungspunkten levelt ihr euren Widerstandskämpfer hoch und schaltet neue Fähigkeiten für ihn frei. Mit dem Geld kauft ihr Lootboxen über die ihr nach und nach alle Waffen, Waffenaufbauten und Gadgets erhaltet (die ebenso wieder verbessert werden wollen). Etwas nervig, vor allem wenn man sich im Hauptspiel schon an seine hochgerüsteten Knarren gewöhnt hat. Aber heutzutage muss ja irgendwie jeder Mehrspielermodus ein Progressionssystem haben. Unterm Strich macht die Sache aber tatsächlich Spaß – sogar Solo. Warum? Nun, weil hier wieder Punkt greift “auf das Wesentliche konzentrieren”. Ihr habt ein klares Ziel, auf dem Weg dahin habt ihr reichlich Freiheiten und nach spätestens 15-20 Minuten ist die Sache erledigt (oder ihr schon vorher gescheitert). Reduziert auf sein Core-Gameplay funktioniert Homefront: The Revolution. Ansonsten halt leider nicht.

Damit habt ihr nun vermutlich mehr über diesen Titel erfahren, als ihr jemals wissen wolltet. Aber irgendwie hat mich das Spiel nicht losgelassen (im negativen Sinne). Vermutlich, weil ich den 1. Teil so gut fand. Welches Werk ich mir als nächstes vorknüpfe weiß ich aber noch nicht.

« Vorherige Seite - Nächste Seite »