Sicarius

Die alten Rollen verbunden

Gleich vorweg: Morgen ist bekanntlich der 1. April. Während jedoch der Rest des Internets wieder einmal eine Ansammlung mehr oder weniger lustiger Scherze veröffentlicht, werdet ihr hier beim Christoph auch in diesem Jahr wieder keinen vorfinden. Zwar hatte ich die ein oder andere Idee (Beim Christoph Kickstarter zum Beispiel) aber am Ende des Tages waren das alles Sachen, die andere Seiten auch und vermutlich in Besser bringen werden. Die Inside-Jokes (Bagdadsoftware, Chicks, etc.) habe ich hingegen schon alle soweit abgefrühstückt. Deswegen eben heuer abermals kein Aprilscherz. Vielleicht nächstes Jahr wieder (Christoph spielt mit Hello Kitty Online? Ja, das Spiel gibt es immer noch!).

Apropos Hello Kitty Online: Nach sieben Jahren Entwicklungszeit (2007-2014, Ankündigung 2012) startet am Freitag wie erwähnt The Elder Scrolls Online, das Erstlingswerk der ZeniMax Online Studios. Doch wie heutzutage üblich, dürfen ein paar (tausend) Spieler schon früher loslegen. Seit gestern um 13 Uhr läuft der Headstart für die Vorbesteller der Imperial Edition beziehungsweise Käufer über den Bethesda-Store. Morgen beginnt dann der Headstart für alle, die nur die normale Version irgendwo vorbestellt haben. Ich gehöre bekanntlich zur ersten Kategorie und habe entsprechend zum Verfassungszeitpunkt schon einmal gut zwei bis drei Stunden auf dem EU-Server reingeschaut. Es gibt übrigens derzeit nur zwei Server auf denen sich alle tummeln: einen für Europa und einen für Nordamerika. Entweder glauben die Entwickler, dass ihre Welt groß genug ist oder sie erwarten nicht den großen Ansturm. Letzteres halte ich für das Wahrscheinlichste nachdem der kommende Release des Titels wohl nicht allzu vielen Spielern wirklich bekannt ist (die Werbekampagne war bislang äußerst zurückhaltenden soweit ich das sehe).

Einstieg: Meh.

Der verrückte Cadwell (gesprochen von John Cleese)

Der verrückte Cadwell (gesprochen von John Cleese)

Als Charakter habe ich mich für eine Hochelfenzauberin (eine von vier Klassen) des Daggerfall Covenant (eine von drei Gruppierungen) entschieden. Anhänger dieser Fraktion starten im Gebiet von Hammerfell. Das war die Region, in der 1996 The Elder Scrolls: Daggerfall spielte. Das Tutorial findet jedoch für alle, wie soll es in einem The Elder Scrolls-Titel auch anders sein, in einer Art Gefängnis statt wo ihr mal wieder erfahrt, dass nur IHR die Welt retten könnt und so. Wie gesagt: Nicht wirklich einfallsreich und auch kein Einstieg, der mich wirklich umhaut. The Elder Scrolls: Oblivion hatte zumindest Sir Patrick Stewart. Hier begrüßt mich stattdessen FemShep Jennifer Hale, was mich etwas irritiert hat. Genauso übrigens wie der Cameo-Auftritt von John Clesse ein paar Minuten später.

Natürlich: Beide machen ihren Job gewohnt gut. Aber vor allem Clesses Charakter ist so eindeutig auf ihn zugeschnitten, dass es einfach keinen Spaß macht. Stattdessen denke ich sofort “Okay, Fanservice/Monty Python-Hommage” und werde gleicher wieder aus dem Spiel gerissen obwohl ich noch nicht einmal richtig die Chance hatte mich einzufinden. Das Intro durfte ich nämlich gar nicht sehen, weil The Elder Scrolls Online wieder einmal eines dieser Spiele ist, das Videosequenzen sofort abbricht wenn IRGENDEINE Taste auf dem Keyboard gedrückt wird. Dabei wollte ich nur die Lautstärke anpassen. Es ist aber auf jeden Fall ein Prequel zu The Elder Scrolls III: Morrowind (800 Jahre vorher, um genau zu sein).

Standartkost

Die lebende Statue

Die lebende Statue

Nach dem Tutoriallevel ging es dann endlich los in Hammerfall. Hunderte Spieler sammelten sich am Startpunkt, viele holten ihre Pferde ab (ein Bonus der Imperial Edition) und alle machten sich dran die ersten linearen Storyquests zu erledigen. Dabei kam es zu einer lustigen Situation bei der sich mehrere Dutzend Charaktere ineinander verhedderten nachdem sie automatisch vom Spiel an einen anderen Punkt teleportiert wurden. Glücklicherweise gab es einen Trick sich aus der lebenden Statue zu befreien. Ansonsten lief aber alles soweit okay. Auch der Lag hielt sich in Grenzen und nach den ersten 4-5 Quests verteilte sich die Masse zum Glück so langsam und es wurde ruhiger. In die Quere kommt man aber auch sonst nie so wirklich. Zum einen setzt The Elder Scrolls Online extrem stark auf Phasing, zum anderen reicht es wenn ihr mithelft den Gegner zu töten, um das gewünschte Item looten zu dürfen. Ihr müsst ihn weder reservieren oder in derselben Gruppe sein noch den finalen Schlag ausführen. Phasing bedeutet hingegen, dass praktisch sehr schnell kein Spieler das Gleiche sieht wie der andere weil die Welt je nach dem individuellen Questfortschritt angepasst wird. Für Spieler Xyz steht der eine NPC also am Kiosk während für Spieler Zxy dieser schon am Eingang der Ruinen zu finden ist, weil er den ersten Teil der Aufgabe bereits abgeschlossen hat. Immer sehr praktisch.

Aber bevor wir weiter auf die Spielmechanik eingehen, erst einmal ein Wort zum “Look and Feel” des Spiels. Als erstes fällt auf, dass ihr in der Egoansicht unterwegs seid und nicht viele Interface-Elemente sichtbar sind (Chat, Kompass und eine Skillleiste). Zwar könnt ihr wie in den Soloabenteuern auch in die dritte Person wechseln beziehungsweise tut es automatisch wenn ihr beispielsweise auf ein Pferd reitet. Aber es ist definitiv äußerst ungewohnt im Genre der MMORPGs. Funktioniert allerdings ganz gut vor allem weil auch die Kämpfe wie in der Hauptserie ablaufen. Dazu aber gleich mehr.

Ivashana Sicarius beim Kochen

Ivashana Sicarius beim Kochen

Grafisch befindet es sich ganz klar auf dem Niveau von The Elder Scrolls IV: Oblivion und kann mit The Elder Scrolls V: Skyrim absolut nicht mithalten. Wer also ein Skyrim Online erwartet hat, wird hier bereits die erste Enttäuschung erleben. Gleichzeitig fühle ich mich, zumindest was mein Startgebiet angeht, sehr stark an Vanguard: Saga of Heroes erinnert. Alles ist (wie ihr auch auf den Screenshots sehen könnt) sehr braun in braun gehalten und die Spielwelt erscheint äußerst leer (auch was die Gegnerdichte angeht). Das kann und wird sich hoffentlich in den restlichen Gebieten ändern. Und auch die Charaktere erinnern stark an die Sony-Konkurrenten Everquest & Co. was aber durchaus einfach mit dem realistischeren Stil zu tun haben kann. Lustig finde ich die (vermutlich unfreiwilligen) Grimassen, die meine Dame hin und wieder macht wenn ich irgendetwas herstelle (Kochen, Holzwirtschaft, Schmieden und Alchemie habe ich bislang als Berufe gesehen). Dennoch sind die Charaktere bislang ganz klar die grafischen Highlights.

Das Spielprinzip

Ich hatte ja schon erwähnt, dass sich die Kämpfe so anfühlen wie in der Hauptserie. Sprich sie laufen in Echtzeit ab, ihr könnt ausweichen (sogar eine Ausweichrolle gibt es) und so Treffer vermeiden. Es ist allerdings dann doch nicht so extrem wie in Age of Conan: Hyborian Adventures, dass ja wirklich eine komplette Simulation bietet. Nein, zielsuchende Zaubersprüche gibt es auch in The Elder Scrolls Online. Aber nichts desto trotz funktioniert das System bislang ganz gut und macht Laune.

Reisen in der Ego-Perspektive

Reisen in der Ego-Perspektive

Aber nicht nur das Kampfsystem wurde übernommen, auch das Skill- und Levelsystem entspricht in den Grundzügen bekannten. Das bedeutet prinzipiell, dass ihr eure Talente und Skills durch schlichtes Benutzen auflevelt. Soweit ich das sehe gibt es nicht einmal Erfahrungspunkte für das Töten von Gegnern, sondern nur für das Abschließen von Quests (wie man aus Dungeons & Dragons kennt). Allerdings könnt ihr jetzt nicht hergehen und einfach nur 10.000 Mal in der Stadt einfach vor euch herzaubern. Nein, es gibt jeweils ein bestimmtes Maximum für jedes Talent. Habt ihr dieses erreicht, habt ihr die Option das Talent zu transformieren was nichts anderes bedeutet als eine noch stärkere Version freizuschalten, die ihr dann wieder hochlevelt und so weiter und so fort. Das Transformieren kostet jedoch genauso wie das grundlegende Verfügbar machen eines Talents einen Skillpunkt. Und Skillpunkte gibt es nur, wenn ihr auflevelt, durch Questbelohnungen oder wenn ihr jeweils drei in der Spielwelt verteilte Skyshards findet. Davon gibt eine feste Anzahl an vorgegeben Punkten. Habt ihr einen eingesammelt, dann könnt ihr nicht nochmal einsammeln. Letzteres ist wirklich nett, weil es euch zum Erkunden der Gegend einlädt. Damit ihr aber nicht ganz im Dunkeln steht, werden unter “Achievements” mehr oder weniger kryptische Texte angezeigt, die euch Tipps für die einzelnen Orte der Skyshards geben.

Das alles hebt The Elder Scrolls Online tatsächlich etwas von der Konkurrenz ab, wenn schon die Quests bislang 08/15-Zeugs ist in Levels in denen ihr euch nicht einmal verlaufen könntet, wenn ihr es aktiv versuchen würdet (zumal es wie in der Hauptserie sowohl eine Karte als auch einen Questmarker gibt). Wobei diese Aussage nicht ganz stimmt. Tatsächlich bin ich relativ früh auf eine Questreihe gestoßen, die mir ein Spielfeature gezeigt hat, dass ich so noch nicht von der Online-Konkurrenz kenne (offline gab es das zum Beispiel in Fallout: New Vegas): Manche menschliche Gegner lassen Kleidung fallen. Diese könnt ihr anziehen und dann ungestört im feindlichen Lager umhergehen. Nur bestimmte Gegnertypen werden dann noch auf euch aufmerksam, wenn ihr Ihnen zu nahe kommt. Das ist sehr cool, vereinfacht bestimmte Aufgaben (wie gesagt bringt das Töten von Gegnern abseits von Gegenständen nicht viel – eure Fähigkeiten werden auch durch Erfahrungspunkten ein Stück weit automatisch gesteigert) und ich hoffe inständig, dass dieses Feature auch im PvP irgendwie zum Einsatz kommt. Ich weiß zwar nicht so wirklich, wie das genau funktionieren soll (vielleicht wie der Spion in Team Fortress 2), aber wie cool wäre es denn wenn ich auch als Magier mich unter die Feinde mischen könnte.

Erstes Fazit

Ivashana Sicarius als Pirat verkleidet

Ivashana Sicarius als Pirat verkleidet

Natürlich lässt sich nach der kurzen Spielzeit, mein Charakter ist erst Level 6 von 50, noch kein endgültiges Fazit ziehen und schon gar keine Empfehlung aussprechen. Ich sehe mich allerdings nicht wirklich sehr viel Zeit in das Spiel investieren. Das liegt zum einen am Setting, wie schon mehrfach erwähnt mag ich die The Elder Scrolls-Serie und die dazugehörige Welt nicht besonders. Zum anderen an meiner relativen Lustlosigkeit was generell MMOs betrifft (ich habe World of WarCraft vor fast genau fünf Jahren das letzte Mal gestartet!). Ich schau zwar überall mal kurz rein, aber bei der Stange konnte mich bislang keines mehr halten. Entsprechend hätte mich The Elder Scrolls Online schon jetzt wie damals Tabula Rasa (die Arbeiten an einem Serveremulator gehen zwar schleppend voran, aber es wird tatsächlich unter dem Namen InfiniteRasa wieder dran gearbeitet!) absolut überraschen müssen, um meine Einstellung zu ändern. Das hat es aber trotz der paar netten Ideen (Kampfsystem, Skillsystem, Tarnung) und meinem schicken Raptor-Begleiter bislang einfach nicht.

Wie gesagt, der Einstieg ist absolut langweilig, die bisherigen Quests nichts was man nicht schon gesehen hätte, die Klassen nix Neues und das Startgebiet grafisch wie Atmosphärisch schlicht langweilig. Es ist also absolut das Gleiche was ich auch schon in gefühlt 2000 anderen MMOs seit World of WarCraft gemacht habe mit wenigen interessanten Ideen, die mich zumindest etwas bei der Stange halten wie zum Beispiel RIFT. Aber selbst das spiele ich schon lange nicht mehr. Vermutlich werden totale Fans der The Elder Scrolls-Serie noch am meisten mit dem Titel anfangen können weil sie nun komplett Cyrodiil in einigermaßen aktueller Grafik bereisen können. Wenn selbst die EDGE in ihrer aktuellen Vorschau zu The Elder Scrolls Online äußerst negativ klingt, dann ist das selten was Gutes. Alle anderen warten entsprechend eher auf WildStar (3. Juni 2014). Aber was ich davon bislang gesehen und gelesen habe ist in der finalen Version auch weit entfernt von den “bahnbrechenden” Neuerungen, die Anfangs angekündigt wurden.

Bis Donnerstag!

Es gibt einen Punkt, an dem fängt selbst der intelligenteste Mensch an den Überblick zu verlieren. Vor allem, wenn die bereitgestellte Projektseite dafür nur eine rudimentäre Übersicht bietet. Deswegen gibt es seit gestern eine weitere Unterseite hier beim Christoph. Diese findet ihr unter dem Menüpunkt “Christophs Ecke” und nennt sich einfach und simpel Kickstarter. Dahinter versteckt sich, wie der Name vermutlich schon andeutet, eine Übersicht über alle Kickstarter-Projekte inklusive Links zu den Projektseiten, die ich unterstütze/unterstützt habe.

Die Infos

GhostControl Inc. (Herstellerbild)

GhostControl Inc. (Herstellerbild)

Aktuell sind dort 105 Projekte zu finden von denen 83 auch wirklich ihr Geldziel erreicht hatten und tatsächlich abgeschlossen sind davon derzeit erst 21 (plus immerhin 22 Stück mehr oder weniger stark spielbare). Es ist also einiges was ich so im Auge behalten muss, deswegen ist die Liste tatsächlich erst einmal vor allem für mich, um einfach und schnell einen Überblick zu bekommen und die Frage beantworten zu können “Muss ich mir so langsam Gedanken machen, oder läuft die Sache halbwegs?”. Ich habe schließlich schon lange aufgehört wirklich jede Benachrichtigungsmail wirklich komplett zu lesen beziehungsweise gar in den Foren und auf den Blogs der Entwickler mitzumachen. Da wäre ich mit nichts anderem mehr beschäftigt. Ich muss allerdings sagen, dass bei 83 finanzierten Projekten nur ein wirklicher Rohrkrepierer dabei (High Score – 3rd Edition) bei dem ich nicht glaube, dass überhaupt noch irgendwas rauskommen wird. Bei allen anderen war ich vielleicht nicht mit dem Ergebnis wirklich glücklich (Ouya, GhostControl Inc.) und frage mich warum ich es überhaupt unterstützt habe oder das Handling lässt etwas zu Wünschen übrig. Aber es tut/tat sich zumindest was und es scheiterte nicht schon direkt nachdem das Geld auf das Konto des Projektinitiators gewandert ist.

Für euch ist hingegen vielleicht interessant zu sehen welche Art von Projekten ich so unterstütze (natürlich größtenteils Spiele) und die zeitlichen Zusammenhänge auf einen Blick zu haben (es ist beispielsweise schon ein wenig krass wie viele 2012er Projekte immer noch nicht fertig sind). Außerdem liefere ich euch als zusätzliche Information bei abgeschlossenen Projekten eine Wertung im bekannten Sics-Format. Diese ist eine Kombination aus Produktbewertung und Kickstarterhandling also wie ist das Backermanagement während der Entwicklung gelaufen und wie gut ist das Endprodukt. Vielleicht muss ich das aber am Ende doch noch splitten. Da warte ich jedoch erst einmal eure Rückmeldung ab. Als kleine Hilfestellung zur Deutung der Wertung dient allerdings auch der Bemerkungstext, wo ich dann auch noch einmal kurz ein bisschen auf die Wertung eingehe. Bei allen anderen findet ihr hier vor allem weitere Erläuterungen dazu worum es sich überhaupt bei dem Ding handelt.

Diese Unterseite ist vermutlich auch die bessere Lösung als mein letztjähriger Versuch mit der Kickstarter-Nachlese. Da war die Resonanz von euch ja eher verhalten :smile: . Meinungen dazu aber wie immer in die Kommentare.

Klassische Musik

Meistersingerhalle  Nürnberg

Meistersingerhalle Nürnberg

Da die Seite jetzt schon fast voll ist, nutze ich mal die Gelegenheit wieder ein bisschen über alles Mögliche zu Blubbern. So war ich beispielsweise am Freitag zum zweiten Mal im großen Saal der Meistersingerhalle und habe der Staatsphilharmonie Nürnberg gelauscht. Letztes Mal gab es die Sinfonien Nr. 4 und 8 vom Tschechen Antonín Dvořák unterbrochen von Gustav Mahlers (Österreicher) “Lieder eines fahrenden Gesellen”. Letzteres hat mir allerdings überhaupt nicht gefallen, was am Tenorgesang lag. Nichts gegen den männlichen Sänger. Der hat bestimmt seine Sache super gut gemacht. Aber die dazugehörigen Texte sind meiner Meinung nach flacher als der schlechteste Schlagerausstoß und die werden nicht dadurch besser, dass man sie auf höchster Lautstärke (man muss ja die Musik übertönen) in den Saal “schreit”. Da war ich wirklich froh, als wieder Dvořák mit seiner von Ungarn inspirierten Musik drankam. Ja, ich weiß: Ich bin ein Kunstbanause :smile: .

Am Freitag stand nun die Frage “Typisch Deutsch?” im Raum mit Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 2 und Paul Hindemiths Sinfonie “Mathis der Maler”. Der Pianist im Klavierkonzert war definitiv sehr intensiv bei der Sache. Noch intensiver als ich wenn ich voll am Zocken bin (Stichwort Froschmund). Am Anfang ging das sogar soweit, dass deutlich komische Geräusche aus seinem Mund hörbar waren. Das legte sich aber zum Glück schnell wieder. Glaube nämlich nicht, dass die Brahms vorgesehen hatte. War entsprechend etwas unfreiwillig komisch, lenkte aber am Ende nicht vom gelungenen Hörerlebnis ab. Auch Hindemiths Werk war schön anzuhören (ohne Klavier) und man konnte tatsächlich die unterschiedlichen religiösen Motive (es geht um drei Bilder auf dem berühmten Isenheimer Altar, der heute in einem Museum im elsässischen Colmar steht) sehr gut raushören. Definitiv nette zwei Stunden voller klassischer Musik. Und ja: Ich gehe selbstverständig im Anzug dahin im Gegensatz zu manch anderem!

Ende April findet nun das nächste Konzert statt unter anderem mit einem Werk von Richard Strauss und einer Uraufführung von Jan Müller-Wielands “Doppelkonzert für zwei Klaviere und Orchester” (sehr sperriger Titel). Die 100 Euro (die teuersten Plätze ausgewählt :smile: ) für vier Konzerte habe ich nach der Halbzeit auf jeden Fall noch nicht bereut und kann die Sache nur empfehlen.

Spiele

Abseits meiner Versuche mich Intellektuell zu geben, beschäftigen mich derzeit aber natürlich auch weiterhin so einige Videospiele. Ja, ich weiß: “Spiel doch eins am Stück durch statt zwanzig gleichzeitig”. Ich brauche halt ab und zu etwas Abwechslung entsprechend sieht mein Programm derzeit so aus:

Darksiders (Herstellerbild)

Darksiders (Herstellerbild)

Darksiders: Ja, ich habe Teil 1 (und auch Teil 2) bis heute nicht durch. Und das, obwohl Teil 1 2010 für einen NOCA nominiert war (aber gegen Prince of Persia: Die vergessene Zeit verlor) und Teil 2 diesen 2012 dann endlich gewann (die Konkurrenz war aber auch schwach in dem Jahr). So wusste ich bislang tatsächlich nicht, dass sich Darksiders im letzten Drittel bei Portal bedient und euch eine entsprechende Fähigkeit gibt. Sehr interessant. Aber auch der Rest des Spiels hat sich immer noch gut gehalten (abseits der weiterhin bestehenden Achievementprobleme und einer Begrenzung der Auflösung auf 1920×1080, wenn man nicht auf einen Hexeditor zurückgreift). Allerdings verstehe ich aktuell noch nicht die Spielzeitangaben von rund 22-25 Stunden. Ich bin jetzt in Kapitel 5 von 6 und Steam zeigt erst 11 Stunden an. Glaube also nicht, dass ich die 20 überschreiten oder überhaupt annähernd erreichen werde. Schon ein wenig komisch, aber auch nichts großartig Neues. Ich spiel ja auch ein Dragon Age II in 35 Stunden durch während andere 80 brauchen :smile: .

Battlefield 4: Nachdem mich Teil 3 vor allem aufgrund technischer Probleme (es stürzte immer ab) nicht begeistern konnte, hat mich Teil 4 tatsächlich wieder für die Serie begeistern können. Es sieht fantastisch aus, ja eigentlich sogar zu gut weil man Gegner teilweise echt schwer sieht und die Zerstörung des Schlachtfelds macht Laune und hat echte Auswirkungen auf das Spiel und in meiner Rolle als Assault-Medic, der dort hilft wo Not am Mann ist, fühle ich mich genauso wie zu besten Battlefield 2-Zeiten richtig wohl. Dass man alles erst freischalten muss ist anfangs etwas nervig, aber man findet doch recht schnell seine Lieblingswaffe (SAR-21 ftw!) und dann kümmert einen der Rest sowieso nicht mehr. Die Einzelspielerkampagne habe ich hingegen noch nicht angefasst. Da fehlt mir noch die von Teil 3.

Gears of War 3: Das Hauptspiel habe ich mittlerweile durch aber den Story-DLC (spielt kurz vor Teil 1 und lässt euch sogar in die Rolle der Bösen schlüpfen) erst angefangen und bevor ich den nicht durch habe werde ich selbstverständlich nicht mit Gears of War: Judgement durchstarten und das Gears of War-Kapitel vorerst abschließen. Abgesehen davon finde ich den dritten Teil einen durchaus gelungenen Abschluss der Trilogie in allen Belangen. Technisch, spielerisch und auch in Sachen Geschichte ist es eindeutig besser als die Vorgänger und definitiv einer der besten Cover-based Third-Person-Shooter der Xbox-360-Ära.

Minecraft-Kartenausschnitt

Minecraft-Kartenausschnitt

Minecraft: Ja, das Spiel gibt es immer noch und ja, ich schaue immer noch hin und wieder rein und grabe und baue auf unserem kleinen Server ein bisschen auch wenn Rondrer aktuell die Segel gestrichen hat :smile: . Es ist natürlich schade, dass die bahnbrechenden Biome-Änderungen durch Version 1.7 uns im Hauptgebiet nicht zu Gute kommen. Da gibt es einige lustige Sachen. Neuerungen gibt es aber dennoch genug (Pferde!) und Spaß macht es entsprechend trotzdem immer noch.

Und das sind so die vier uralten Schinken mit denen ich aktuell die meiste Zeit verbringe statt brandheißen Kram zu zocken nur unterbrochen durch hin und wieder mal eine Session Quake Live oder Counter-Strike: Global Offensive. Die PlayStation 3 sowie der Nintendo 3DS ruhen derzeit sogar komplett. Erstere weil Resistance: Fall of Men ein echt mittelmäßiger Ego-Shooter mit noch schlechterer Grafik als Haze ist (grau in grau in grau) durch den ich mich ein Stück weit durchquälen muss. Und zweiteres im Prinzip einfach nur weil ich im Bett lieber lese statt endlich mal The Legend of Zelda: A Link Between Worlds zu beenden.

Wie sieht es mit euch aus (auch wenn ich die Antwort teilweise schon kenne)? Was hält euch aktuell so bei Laune?

Das aktuelle Videopaket kann ich natürlich nicht abschließen ohne nicht zumindest eine dicke Collector’s Edition für euch auszupacken. Deswegen gibt es heute:

Christoph spielt #25: Castlevania: Lords of Shadow 2
 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=gFjiLdPrHOk

Jup: Fast genau ein Jahr nach Folge 1 sind wir bei Ausgabe 25 von Christoph spielt angekommen. Das sind exakt 31 Stunden 39 Minuten und 1 Sekunde an Material, das vermutlich keiner von euch wirklich komplett geschaut hat. Ihr könnt es ruhig zugeben, ich bin euch da nicht böse :smile: . Dass ich diese Zahl schon erreicht habe, Ist aber auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ich letztes Jahr satte 19 Ausgaben in 10 Monaten rausgehauen habe. Vielleicht schaffen wir in diesem Jahr den Durchschnitt auf zwei Folgen pro Monat anzuheben? Dank meiner massiven Reduzierung in Sachen Spielekauf vermutlich nicht. Aber das lassen wir einfach so auf uns zukommen.

Ansonsten gibt es zum aktuellen Viererpaket aus Videos nur zu sagen, dass ich in Sachen Livekommentar so langsam dahin komme, wo ich hin will. Das jeweilige Spiel steht zwar immer noch im Vordergrund und es gibt weiterhin viele stille Phasen. Aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass ich wesentlich mehr nicht nur zum jeweiligen Spiel, sondern auch seinen Vorgängern und seiner Konkurrenz erzählt habe ohne dabei in sinnloses Gelaberfalle zu verfallen. Das kann natürlich auch einfach daran liegen, dass ich bei allen vier Spielen auch fast alle Vorgänger längere Zeit oder sogar durchgespielt habe. Aber schauen wir mal bei den nächsten Videos. Feedback von euch dazu wäre auf jeden Fall hilfreich. Wie nehmt ihr meinen Kommentar aktuell war? Ist er besser als früher? Gleichbleibend uninteressant? Und was wünscht ihr euch worüber ich so plappern sollte? Würde mich über entsprechende Kommentare freuen!

Das Spiel

Castlevania: Lords of Shadow 2 (Herstellerbild)

Castlevania: Lords of Shadow 2 (Herstellerbild)

Nun kommen wir aber mal zu Castlevania: Lords of Shadow 2, das bei Metacritic derzeit bei mageren 61 (PC), 63 (PS3) beziehungsweise 70 (X360) Punkten steht. Ein Wertungsdurchschnitt, den ich absolut nicht nachvollziehen kann und ich bin damit auch nicht alleine, wenn ich mir das User-Rating von 8.2 so anschaue. Ja, das extreme Story-Exposé in der ersten Stunde war trotz Sir Patrick Stewart nicht so der Brüller, zumal ich ja Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate (lange Spieletitel for the win!) selbst gespielt habe und auch das übertriebene Händchenhalten gehört ganz klar überarbeitet. Aber der Rest ist genauso gut, wenn nicht sogar besser als im mittlerweile vier Jahre alten Vorgänger.

Die Grafik ist stimmig und die Umgebungen sehen zumindest auf dem PC sehr gut aus, der Soundtrack (erneut von Orscar Araujo) ist erneut extrem atmosphärisch, voller Emotionen und schafft wieder sehr gut den Spagat zwischen übertrieben Episch und ermüdendem Gedudel, die Steuerung geht (mit dem Gamepad) sowohl in den Kämpfen als auch bei den Plattformeinlagen sehr gut von der Hand, die Kämpfe machen genauso viel Spaß wie im ersten Teil und die Geschichte ist abseits von kleineren Pacingproblemen – sie nimmt hin und wieder definitiv zu stark das Tempo raus – gut gemacht, wird gut erzählt (was natürlich viel Sir Patrick Stewart zu verdanken ist :smile: ) und, noch viel wichtiger, setzt die spannende Geschichte rund um Gabriel Belmont würdig fort. Dazu kommt, dass die Entwickler ihr Versprechen war gemacht haben und Castlevania: Lords of Shadow 2 offener wird nach den ersten 1-2 Stunden (Spielzeit liegt bei so um die 20 Stunden) und euch nicht nur zum Erkunden einlädt, sondern euch auch dafür belohnt (denkt an die versteckten Kisten in Darksiders. Dabei ist die Abwechslung doch jederzeit erfreulich groß. Ein stark gescripteter Bosskampf hier, ein paar normale Kämpfe da, hier eine Schleicheinlage, dort ein Puzzle und daneben natürlich noch die übliche Jagd nach den Sammlerstücken für die Achievements.

Fazit

Castlevania: Lords of Shadow 2 (Herstellerbild)

Castlevania: Lords of Shadow 2 (Herstellerbild)

Mein Fazit aus dem Video bleibt dennoch im eigentlichen Sinne gleich, denn Neueinsteigern empfehle ich weiterhin mit dem ersten Teil anzufangen, danach Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate (HD oder normal) durchzuspielen und dann erst mit Castlevania: Lords of Shadow 2 weiterzumachen. Ja, nach dem Infodumb am Anfang des zweiten Teils wisst ihr natürlich auch so ungefähr, um was es geht. Aber selbst mit zu erleben wie Gabriel zu Dracula wird und die Schlacht um Draculas Schloss aus einer anderen Sicht zu sehen, ist einfach etwas ganz anderes und wir reden hier ja auch nicht von zwei Titeln aus den 90igern, die man sich heute schon allein aus technischer Sicht nicht mehr antun kann. Beide sehen immer noch sehr gut aus und machen spielerisch Spaß. Von daher sollte außer fehlender Zeit nichts gegen diese Route sprechen.

Wer hingegen zumindest schon Castlevania: Lords of Shadow erlebt und daran Gefallen gefunden hat, der macht mit dem Kauf von Castlevania: Lords of Shadow 2 definitiv nichts falsch. Es muss sich eindeutig nicht vor dem Vorgänger verstecken, ist in Teilen sogar besser und schon allein um zu erfahren wie die Geschichte weitergeht lohnt sich der Kauf.

Bis Montag!

Die Details zur Folge

Thema: Castlevania: Lords of Shadow 2

Länge: 01:20:22

Timestamps:
Einleitung (00:00:10)
Unboxing (00:06:00)
Beginn der Spielstunde (00:12:11)
Abschließendes Fazit (01:16:17)

Aufgezeichnet mit Logitech HD WebCam 510 (720p), Fraps 3.5.99 (30fps, Full Video, Multichannel) und Adobe Audition CC
Format: H.264, 2560×1440, 30fps, 11-13 MBit/s durchschnittliche Videobitrate, AAC-Audio
Geschnitten mit Adobe Premiere Pro CC

Zusammensetzung des zur Aufzeichnung verwendeten Rechners

Auflösung: 2560×1440 bei 60hz und adaptiven V-Sync

Antialiasing: High
Motion Blur: High
Texture Filter: Ultra
Shadows: Ultra
Depth of Field: High
Particle Quality: High
Lighting Quality: High
High-Definition Texture Pack: Activated

Die Aufzeichnung mit Fraps hatte keinen Einfluss auf meine Framerate im Spiel.

Vorschau: Derzeit gibt es noch keine Planung für die nächste Ausgabe von Christoph spielt, da ich euch meine Version von South Park: The Stick of Truth nicht im Video zeigen darf. Aber es wird mal wieder zeit für ein paar Folgen Christoph zeigt und Christoph stellt vor. Mal schauen was in der Hinsicht vielleicht kommt.

Jetzt haben wir uns aber erst einmal wieder genug auf den Konsolen ausgetobt, auch wenn immer noch ein Video mit der PlayStation 3 fehlt. Aber da kommt sicherlich im Laufe des Jahres noch irgendein exklusiver Titel raus. Mir fällt zwar grad keiner ein, aber wird schon werden :smile: . Wenden wir uns also nun wieder dem PC zu und was wäre für die Rückkehr besser geeignet als ein Reboot?

Christoph spielt #24: Thief
 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=a4XE73KVY8Q

Diese Folge stellt mal wieder eine Prämiere dar. Und zwar ist es das erste Video in dem ich mich nachträglich selbst zensiere. Zwar dürftet ihr auch ohne Lippenlesekenntnisse erraten können, welches Wort ich mit einer Variation des berühmten “Beep” (Courtesy of Soundjay) verdeckt habe. Aber das ist bei einem “Fuck” ja nicht viel anders. Der Grund für diese Zensur war schlicht und einfach, dass es mir rausgerutscht ist, ich mir aber erst beim Schneiden Gedanken genauer darüber gemacht habe. Nur weil jeder andere im Internet flucht, muss ich es ja nicht unbedingt nachmachen, oder seht ihr das etwa anders? Bitte? Ihr seht das anders? Was fällt euch ein, verdammt nochmal?!

Doch Scherz beiseite. Wie gesagt, obwohl es ehrlich gemeint war und ich auch weiterhin zur Grundaussage stehe (dazu gleich mehr), war es mir am Ende dann doch zu extrem für die Veröffentlichung. Deshalb habe ich mich fürs beepen entschieden. Gegen eine komplette Neuaufnahme sprach hingegen, dass das Fazit dann vermutlich nicht mehr so richtig ehrlich rüberkäme. Und dabei habe ich es nicht einmal direkt nach dem Spielen aufgenommen, sondern erst einen Tag. Das zeigt sicherlich, wie tief die Emotionen saßen.

Die Grundlage

Thief: The Dark Project (Herstellerbild)

Thief: The Dark Project (Herstellerbild)

Ja, mich hat die erste Stunde richtig aufgeregt und das kommt heutzutage bekanntlich eher weniger oft vor. Und das, obwohl ich auch schon öfters erwähnt habe, dass ich gar nicht der größte Fan der ersten beiden Teile bin. Thief: The Dark Project ist nur die erste Mission (bzw. die Demo) wirklich richtig gut, danach geht es steil bergab. Wegen den Zombies, wegen den Monstern und vor allem wegen den Lokationen. Ich will Schlösser, Herrenhäuser, Banken, Tempel ausräumen und nicht in Friedhöfen, Höhlen und fremden Dimensionen herumturnen und die Welt retten. In Thief II: The Metal Age wurde es etwas besser, aber richtig glücklich wurde ich tatsächlich erst mit Thief: Deadly Shadows speziell wegen der (relativ) weitläufigen Stadt und den Möglichkeiten sich da abseits von all dem Okkultkram auszutoben.

Alle drei hatten jedoch gemeinsam, dass sie euch in den umfangreichen Levels (in Teil 1 gab es nur 12 und trotzdem hat sich nie einer über eine zu kurze Spielzeit beschwert!) viele Freiheiten gaben. Besser noch: Sie waren stellenweise sogar zufällig gestaltet. Die Anzahl der Wachen, ihre Position und sogar ihre Routen (wenngleich ihr die nach 3-4 Neustarts doch auswendig wusstet) wurden bei jedem Levelstart mehr oder weniger stark angepasst und waren sogar vom Schwierigkeitsgrad abhängig. Das hielt euch auf Trap und forderte von euch geradezu, dass ihr aufmerksam seid, eure Umgebung in euch aufsaugt und auch mal ungewöhnliche Lösungswege findet beispielsweise indem ihr den Seilpfeil in eine Ecke schießt, wo der Designer nicht einmal dran gedacht hat, dass es dort sinnvoll ist. Und genau dieser Punkt machte die Spiele so gut, dieses neue Genre so interessant und die Serie so erinnerungswürdig. Nicht das Setting, die Hintergrundgeschichte oder gar die Technik. Die durchdachte Spielmechanik und die damit vorgegaukelte Freiheit überall und in unendlich verschiedenen Kombinationen tun und lassen zu können, was man möchte. Und nein, das hat nichts mit rosaroter Brille zu tun. Die Spielmechanik funktioniert damals wie heute sehr gut. Technisch sieht die Sache natürlich anders aus, wie ihr am Screenshot rechts erkennen könnt.

Klarer Rückschritt

Thief (Herstellerbild)

Thief (Herstellerbild)

Und diese Freiheit vermisse ich in Thief einfach. Das ließe sich vielleicht und unter Umständen noch verschmerzen. Vielleicht könnte ich mich mit der extremen Linearität anfreunden (es wird nur marginal besser im weiteren Verlauf), die mir nur wenige Alternativen lässt, bestimmt wo ich springen kann wo nicht, die mich darauf trainiert nach blauen Objekten Ausschau zu halten (=Kralleneinsatz), mir vorgibt wo ich meine Spezialpfeile einsetzen darf und wo ich im Prinzip nur damit beschäftigt bin Muster auswendig zu lernen, weil sie sich nie ändern statt tatsächlich auf die jeweilige Situation zu reagieren.

Das Grundprinzip herumzuschleichen, Sachen zu klauen und zumindest im Kleinen eine gewisse Herausforderung zu haben (wie kann ich den Wachmann komplett seiner Besitztümer berauben ohne Gesehen zu werden?) macht schließlich damals wie heute immer noch massig Laune. So linear es auch war, die Sequenz am Anfang im Haus des Juweliers ließ diese alte Faszination kurz wieder aufflackern. Und selbst mit der prinzipiell einsteigerfreundlicheren Gestaltung kann ich leben, weil die Entwickler zusätzlich doch so einige Möglichkeiten eingebaut haben, um die (teils völlig überzogenen Hilfestellungen) abzuschalten.

Der heiße Brei

Doch wenn ich gleichzeitig mit maximal mittelmäßiger Grafik (der Stil ist ganz gut getroffen) begrüßt werde (ich war wirklich geschockt als ich das Wasser sah), schlechten Rendersequenzen auf dem inhaltichen Niveau des ersten Teils von 1998 (!) beiwohnen und einem Charakter lauschen muss, der rüberkommt wie Christopher Nolans grimmige Interpretation von Garrett und ich somit am Ende einer Mission nie wirklich das Gefühl habe tatsächlich irgendwas erreicht oder gar sinnvolles getan zu haben, dann wäre es fatal wenn ich mir das weiterhin alles schönrede. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mit Dishonored in gewisser Weise vor 1 1/2 Jahren bereits einen gelungen Thief-Fix erhalten habe, der eben nicht mit all diesen Problemen zu kämpfen hatte. Selbst Deus Ex: Human Revolution aus gleichem Hause war im Vergleich in diesen Aspekten besser.

Thief (Herstellerbild)

Thief (Herstellerbild)

Somit ist Thief, selbst wenn wir das Spiel unabhängig von seinen Vorgängern betrachten, einfach nur ein mittelmässiges Produkt für das ich nicht mit gutem Gewissen eine Kaufempfehlung aussprechen kann. Weder Fans der Serie noch des Genres werden mit diesem Produkt ihre Freude haben. Und selbst Neueinsteiger sind bei der Konkurrenz meiner Meinung nach besser aufgehoben. Dishonored: Die Maske des Zorns hat in absolut allen Belangen (Geschichte, Technik, Spielmechanik, spielerische Freiheit) die Nase vorne. Bei Thief ist hingegen während der Entwicklung irgendetwas komplett aus dem Ruder gelaufen (vermutlich keine genaue Zielgruppe im Blick gehabt) und das ist im Ergebnis leider deutlich. Das wiederum hat mich massiv enttäuscht (NOCA-2014-Wink?), obwohl ich meine Erwartungen niedrig gehalten habe und führte zu besagtem Fazit im Video. Schade.

Bis Donnerstag!

Die Details zur Folge

Thema: Thief

Länge: 01:21:54

Timestamps:
Einleitung (00:00:10)
Unboxing (00:07:01)
Beginn der Spielstunde (00:10:50)
Abschließendes Fazit (01:12:43)

Aufgezeichnet mit Logitech HD WebCam 510 (720p), Fraps 3.5.99 (30fps, Full Video, Multichannel) und Adobe Audition CC
Format: H.264, 2560×1440, 30fps, 11-13 MBit/s durchschnittliche Videobitrate, AAC-Audio
Geschnitten mit Adobe Premiere Pro CC

Zusammensetzung des zur Aufzeichnung verwendeten Rechners

Auflösung: 2560×1440 bei 60hz und adaptiven V-Sync

Texture Quality: Very High
Shadow Quality: Very High
Depth-of-field Quality: High
Texture Filtering Quality: 16x Anisotropic
SSAA: High
Screenspace Reflection: On
Parallax Occlusion Mapping: On
FXAA: On
Contact Hardening Shadows: On
Tessellation: On

Die Aufzeichnung mit Fraps hatte keinen Einfluss auf meine Framerate im Spiel.

Vorschau: Am Donnerstag erscheint Folge 25 mit Castlevania: Lords of Shadow 2.

Da ich die Xbox 360 schon einmal an hatte, musste ich im Sinne der Effizienz natürlich gleich noch ein  zweites Video damit aufzeichnen. Wäre ja sonst reine Stromverschwendung, oder seht ihr das etwa anders? Eben! Jetzt ist es aber an euch ein wenig Energie zu investieren und das Video auch anzuschauen:

Christoph spielt #23: Earth Defense Force 2025
 

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=_xHQup2UR0w

Ich bin insofern von Earth Defense Force 2025 enttäuscht, als dass einige Magazine in ihren Tests so getan haben, als wäre der neuste Teil tatsächlich endlich ein richtiger AAA-Titel. Das ist leider definitiv weiterhin nicht der Fall. Dafür lässt es schon allein in technischer Hinsicht viel zu viele Wünsche offen. Für einen Titel aus dem Jahre 2013 – in Japan wurde es schon am 4. Juli 2013 veröffentlicht – wirkt es viel zu billig und wenig detailliert und erinnert viel zu stark an das mittlerweile sieben Jahre alte Earth Defense Force 2017. Im Vergleich finde ich tatsächlich sogar Earth Defense Force: Insect Armageddon schöner und vor allem die Insekten dort wesentlich beeindruckender. Da habe ich einfach mehr erwartet und die Screenshots auf der Schachtel sind meiner Meinung nach ganz klar irreführend.

Spielerische Macken

Earth Defense Force 2025 (Herstellerbild)

Earth Defense Force 2025 (Herstellerbild)

Und auch spielerisch bin ich nicht ganz glücklich. Es ist eine Sache, wenn eine Klasse ihr volles Potential nur im Koop entfalten kann. Aber der Air Raider ist faktisch im Solo-Modus überhaupt nicht zu gebrauchen. Seine Rolle als Unterstützer funktioniert mit der KI nicht, die einfach nur blind zum nächsten Missionsziel rennt und dort dann alles abschießt. Da bleibt zu viel Arbeit für euch übrig, die ihr aber mit dem Granatwerfer und dem Artillerieschlag einfach nicht leisten könnt. Das war in den Vorgängern besser gelöst. Ja, es machte die Klassen sicherlich ein Stück weit austauschbarer als es jetzt in Earth Defense Force 2025 der Fall ist, wo wirklich alle vier unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber irgendwo muss man denke ich doch auch Abstriche in Kauf nehmen, wenn es dem Spielspaß zu Gute kommt.

Die Sache mit den Häusern, die nicht zerstörbar sind, wenn Spinnennetze dran hängen, ist ebenso absoluter Blödsinn. Da kann im restlichen Spiel wirklich alles zerstört werden und dann kommt plötzlich sowas daher. Das kann es doch nicht sein. Ich könnte ja noch damit leben, wenn die Häuser mit Netzen (wesentlich) mehr Treffer bräuchten bis sie zusammenbrechen. Das ließe sich zum Beispiel durch die stabilisierende Wirkung der Netze erklären. Aber plötzlich komplett immun, auch nachdem das Netz weg ist? Ein absoluter Faux Pax! Einen Vergleich zu den Vorgängern kann ich hier allerdings nicht ziehen, denn Spinnennetze gibt es tatsächlich zum ersten Mal. Früher hingen die Spinnen einfach nur ganz normal an den Häusern oder liefen über die Straße und schossen ihre Spinnfäden auf euch.

Fazit

Earth Defense Force 2025 (Herstellerbild)

Earth Defense Force 2025 (Herstellerbild)

Unter diesen Gesichtspunkten bin ich entsprechend tatsächlich geneigt eher den Kauf (10 Euro bei Steam mit allen DLC!) von Earth Defense Force: Insect Armageddon zu empfehlen, auch wenn es von vielen als der schwächste Teil der Serie angesehen wird (die Geschichte passte auch definitiv überhaupt nicht zum Feeling der restlichen Serie).Deswegen auch meine Aussage im Video, dass ich Earth Defense Force 2025 eher Koop-Spielern ans Herz lege.

Ein “aber” schwingt in dieser Aussage dennoch mit weil der Kampf gegen riesengroße Insekten und eine zumindest großteils zerstörbare Spielwelt mir auch dieses Mal wieder sehr viel Spaß macht und zwar sowohl zu Fuß als auch wenn ich (was im Video noch nicht vorkam) in einen dicken Mech steige. Es mag eine äußerst simple Formel sein, aber sie funktioniert – was mich jedes Mal wieder überrascht — wirklich gut. Und im Koop ist das Spiel garantiert wieder eine echte Gaudi. Von daher kann ich zwar keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Es bleibt aber dennoch definitiv ein Geheimtipp für alle, die unkompliziertes Geballere mögen – eben wie die Vorgänger.

Ich wünsche ein angenehmes Wochenende!

Die Details zur Folge

Thema: Earth Defense Force 2025

Länge: 01:09:15

Timestamps:

Einleitung (00:00:10)
Unboxing (00:04:54)
Beginn der Spielstunde (00:07:14)
Abschließendes Fazit (01:06:53)

Aufgezeichnet mit Logitech HD WebCam 510 (720p), Elgato Game Capture HD und Adobe Audition CC
Format: H.264, 2560×1440, 30fps, 11-13 MBit/s durchschnittliche Videobitrate, AAC-Audio
Geschnitten mit Adobe Premiere Pro CC

Gespielt wurde auf einer nicht modifizierten Xbox 360 Slim ohne Installation des Titels auf der Festplatte.

Vorschau: Am Montag folgt Folge 24 mit Thief und danach zeige ich euch Castlevania: Lords of Shadow 2.

« Vorherige Seite - Nächste Seite »