Es heißt ja immer, wenn man nicht schlafen kann, dann soll man aufstehen und was anderes machen. Wäre eine effizientere Nutzung der Zeit als sich nur hin- und herzu wälzen. Was hätte ich also die letzten Nächte nicht alles erledigen können, wenn mich nicht so triviale Dinge wie “Scheiße, ich glaub’ ich verreck’ hier gleich” davon abgehalten hätten. So eine schlimme Erkältung hatte ich definitiv bislang noch nie. Hab’ sogar eine Infusion gebraucht, um wieder halbwegs Luft zu bekommen.

PlayStation-LogoAber genug zu meinen gesundheitlichen Problemen, die mir mal wieder meinen Urlaub versaut haben. Heute steht schließlich etwas viel wichtigeres im Mittelpunkt: Die offizielle Ankündigung der PlayStation 4! Ja, auch ich bin natürlich gespannt darauf zu erfahren wo Sony die Latte für Microsoft hinlegt. Allerdings: Egal was kommt, meine Kaufpriorität wird auf jeden Fall mehr bei Microsofts liegen, was vor allem mit dem ganzen Xbox Live-Gedöns zusammenhängt (ja, damit sind auch die Achievements gemeint). Da bin ich wie bei den Smartphones (Apple) einfach schon zu tief in allen Bereichen verankert.

Die Illusionen des Webmasters

Anders sieht es natürlich aus, wenn es eine anständige Rückwärtskompatibilität zur PlayStation 3 gibt. Und damit meine ich vor allem gebrauchte Retailspiele. Was da im Vorfeld durch die Medien ging von wegen “PS3-Spiele streamen wie bei zum Beispiel bei OnLive” halte ich für eine (leider) immer noch absolut suboptimale Lösung für 90% der Spieler. Aber wäre natürlich eine gute und sichere Einnahmequelle für den Hersteller. “Ich hab Heavy Rain schon im Regal stehen? Ach egal, lease ich es halt nochmal online für 20 Euro”. Unsere Faulheit triumphiert doch immer wieder über unsere Logik :smile: .

Das gilt aber natürlich auch für den Xbox-360-Nachfolger. Früher ging das vielleicht noch einfach mal über Nacht die komplette Spielsammlung “nutzlos” zu machen. Da waren auch noch weniger Leute betroffen. Aber vor allem dank mittlerweile stark vorhandener Accountbindung und vieler Digitalkäufe kann sich das doch keine Firma mehr ernsthaft leisten wieder bei null anzufangen und zu sagen: Hier, deinen alten Kram kannste jetzt auf den Müll schmeißen. Da muss es doch finanzierbare Lösungen geben. Und eine Begründung von wegen “Mangelnde Rechenpower” lasse ich erst gar nicht gelten. Ein Raspberry Pi hat auf Kreditkartengröße heutzutage mehr Rechenleistung als eine Xbox 360 — und das meine ich nur zum Teil als Scherz.

Ach und wenn in Zukunft auch Microsoft auf Blu-ray setzt, wird es vielleicht auch so langsam mal auch der Standard auf dem PC. Will endlich wieder nur eine Scheibe in der Hülle haben statt mittlerweile standardmässig zwei mit klarer Tendenz zu 3 und noch mehr.

Gude Mussig

Doch wie immer muss ich an dieser Stelle einfach sagen: Schaue mer ma was kommt. Während ihr diese Zeilen lest läuft die Pressekonferenz ja schon oder ist sogar bereits vorbei und die ganze Welt ist (hoffentlich) schlauer. Kommen wir also stattdessen noch kurz zu einem anderen Thema: Coole Musik!

Kennt ihr beispielsweise noch den Trailer zu Inception? Garantiert. Dieses tiefe “ooooooohm” kommt doch mittlerweile gefühlt in jedem Vorschaufilmchen vor. Und auch der Rest des Liedes war selbst ohne die Bildauswahl genial, weshalb die ersten Reaktionen auf den Trailer vor allem die Frage war: “Wo krieg ich die Musik her?!”. Mit dem Score des eigentlichen Films hat der jeweilige Track ja meistens nicht allzu viel zu tun und entsprechend ist er auch auf der Soundtrack-CD nur äußerst selten mit drauf (wenn es sich nicht sowieso um ein Lizenzstück handelt). Da ist guter Rat meistens teuer und vielen bleibt nichts andere übrig als sich das Lied bestmöglich aus dem Trailer zu rippen.

Cover der Two Steps From Hell-CD ArchangelVor ein paar Wochen habe ich nun auf YouTube — allen Versuchen eines gewissen hinterwäldlerischen Arschlochvereins mit vier Buchstaben als Abkürzung das zu verhindern zum Trotz — eine Firma entdeckt, die nicht nur auf Trailermusik spezialisiert ist, sondern ihre Werke auch noch auf CD presst beziehungsweise zum Download bereitstellt: Two Steps From Hell. Definitiv keine kleine Klitsche, die keine Sau kennt, wenn ich mir ihr Portfolio so anschaue. Zu The Avengers, Prometheus, War Horse, TRON: Legacy, Transformers, 2012, Underworld: Awakening und noch unzähligen anderen Filmen haben sie die Musik in den Trailern beigesteuert und mittlerweile auch schon einige, thematisch abgestimmte Alben veröffentlicht.

Coole Mugge

Nach etwas Probehören hatte ich mir Invincible, Archangel und SkyWorld gekauft — direkt bei den Jungs versteht sich und nicht über Amazon (wieder aus Protest gegen den besagten Arschlochverein. Ach und weil es trotz Versandkosten billiger war.). Halloween und Illusions trafen nicht so ganz meinen Geschmack. Ich bin mehr der Fan von epischen Tracks und die sind auf den drei Platten definitiv in ausreichender Menge geboten. Ich könnte jetzt zwar nicht sagen, ob und wenn ja in welchem Trailer ich das jeweilige Stück schon einmal gehört habe. Zumal auf der CD vermutlich die unverschnittene Fassung der Lieder zu finden sind. Was ich aber weiß ist, dass es einfach nur geil klingt was Nick Phoenix und Thomas Bergersen da fabrizieren.

Viel Chor, viel klassisches (Symphonie-)Orchester, oft ein starkes Hans-Zimmer-Feeling (Gladiator) und doch klingt jedes Werk — zwangsweise — anders als das vorherige. Die 3 1/2 Stunden vergehen da wie im Fluge und man kann hervorragend nebenbei ein Großprojekt wie Bagdad21 in Minecraft umsetzen. Bei der Musikuntermalung ist es kein Wunder, dass unser unterirdischer Fernbahnhof sogar lange vor 2021fertig geworden ist. Allen Protesten durch Creeper, Skelette und Zombies zum Trotz.

Epilog

Ihr werdet es sicherlich schon gemerkt haben, aber ich bin von den drei Alben schwer begeistert und empfehle euch dringend auch mal reinzuhören. Als grundlegende Empfehlung wird gerne das Lied “Archangel” von der gleichnamigen CD genannt. Aber auch ein “1000 Ships Of The Underworld” (Invincible) oder wenn es doch mal etwas fröhlicher sein soll “Winterspell” (SkyWorld) würde ich euch als erstes vorspielen, wenn ihr bei mir im Zimmer sitzen würdet. Aber das müsste dann unter uns bleiben. Nicht, dass das dann noch als öffentliche Aufführung deklariert wird oder so was in der Art. Dann wären wir schließlich wieder bei dem anderen Thema.

Gott, was hab’ ich derzeit einen Hass auf den Sauhaufen. Liegt vermutlich daran, dass ich viel Zeit hatte in den letzten Nächten auf YouTube zu stöbern, aber gefühlt 99% der Sachen NICHT ANSCHAUEN KONNTE ohne über einen lahmen Proxy zu gehen! Unter den Umständen kann ich auch behaupten, dass über YouTube noch keiner Bands für sich entdeckt hat/eine Band erfolgreich wurde. Wenn ich keines der Videos anschauen kann, dann weiß ich natürlich nicht, ob sie mir gefällt und kann kein Fan werden.

*atmet mehrfach tief durch soweit es seine Bronchien zulassen* Bis Montag! Und wenn ihr noch weitere Trailermusik-Firmen kennt, die ihre Werke separat veröffentlichen, dann ab in die Kommentare mit der Info. Will haben!

PS: Morgen früh ist es soweit. VDSL ich komme!

Sicarius

Eine Reise zum Mond

Ja sind wir denn hier auf dem Mond, oder was? Die Steuerung von diesem komischen Ding ist total schwammig und träge. Die Reaktionszeit ist abartig hoch und wenn ich aufhöre die Düsen zu betätigen, dann fliegt das scheiß Ding trotzdem noch gefühlte 2 Stunden in die gleiche Richtung weiter. Wer hat den diesen Blödsinn programmiert?!

Besucher D: Pssst, Sicarius. Nur so als Info: Du bist in diesem Spiel tatsächlich auf dem Mond. Deswegen heißt es doch auch Lunar Flight: Der Mondlandefährensimulator.

Cover von Lunar Flight: Der MondlandefährensimulatorTatsächlich? Oooh. Ähhm… ja… Was wollte ich sagen? Ach genau: Headup Games Publishing hat sich mal wieder einen erfolgreichen Indie-Titel geschnappt und bringt ihn nächste Woche (21.02.2012) in den stationären Handel. Und wie so oft, hat Headup Games mir vorab ein Testmuster zur Verfügung gestellt. Veröffentlicht wurde Lunar Flight allerdings schon vor über einem Jahr (07.01.2012), hat aber eine solide Fangemeinde gesammelt und erhält immer noch Updates. Bis Ende Februar soll beispielsweise noch Version 1.7 erscheinen, der unter anderem einen Mehrspielermodus einfügt.

Rein ins kalte All

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich bei Lunar Flight um einen Flugsimulator im Weltall. Entsprechend hoch ist auch der Anspruch, wenngleich für den “normalen” Spieler durchaus einige Zugeständnisse gemacht wurden. So lässt sich eure Fähre ganz gut sowohl mit Tastatur (WASD und Pfeiltasten) bedienen als auch mit einem Gamepad (Vorteil: ihr könnt den Düsenschub ohne zusätzliches Tastendrücken bestimmen). Was aber nicht bedeutet, dass ihr sofort einsteigt und ratzfatz die Ränge hochsteigt. Es gibt nicht umsonst ein Achievement dafür, dass ihr eure Fähre zerstört und das auf Steam mit 84,6% den ersten Platz belegt.

Ein Tutorial im Spiel? Vergesst es. Der Button führt euch zu einer Flugschule auf der Webseite des Herstellers. Und selbst das gedruckte Handbuch ist nur marginal nützlich. Zumal es keine deutsche Übersetzung gibt. Sprich im Handbuch lest ihr die deutschen Begriffe, im Spiel selbst erwarten euch jedoch nur englische Wörter. Immerhin gibt es einen “Übungsmodus” in dem ihr unendlich viel Treibstoff habt und zumindest da etwas spielen könnt. Mit Patch 1.7 sollen jedoch unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten kommen (kein Treibstoffverbrauch, Unverwundbarkeit und so Zeugs), wenngleich ihr dann vermutlich aus der Onlinerangliste rausfallt.

Dodal anspruchslos!

Was Lunar Flight vor allem so schwer macht, ist die realistische Simulation der Mondphysik. Wie anfangs erwähnt, bleibt ihr eben nicht gleich stehen, wenn ihr aufhört den Schub zu drücken. Stattdessen werdet ihr durch die Trägheit. Eine Fehlbedienung und ihr dreht und rollt unkontrolliert durch die Gegend, schrammt gegen Steine oder verfehlt euer Ziel bestenfalls um Kilometer. Und da setze ich noch voraus, dass ihr nicht in Panik geratet und plötzlich nicht mehr wisst welche Taste jetzt eigentlich was macht. Nach rund 90 Minuten habe ich es immerhin geschafft in aufrechter Position, ohne Zeitlimit und mit ausreichend Resttreibstoff im Tank alle vier Basen auf der ersten Karte anzufliegen. Insgesamt gibt es vier Maps, die ihr aber anscheinend erst nach und nach freischalten müsst. Drei davon spielen auf dem Mond und die letzte als Hommage an Curiosity auf dem Mars.

Der Mars ist übrigens dann noch ein komplett anderes Thema. Im Optionsmenü gibt es nämlich den Punkt “Mars Weather” und die Gravitation ist dort natürlich auch anders. Da müsst ihr die Fähre wohl bewusst drehen, um genug Treibstoff für eure Reisen zu haben. So erwarten euch beispielsweise Time Trials, in denen ihr so schnell wie möglich von Punkt A zu Punkt B gelangen müsst, Transportaufträge (sammle Container auf und bringe sie wo hin), Erkundungsmissionen (fliege hier und dort hin und scanne die Umgebung) und dergleichen. Alle übrigens zufallsgeneriert, aber eine Geschichte habt ihr bei diesem Spiel hoffentlich sowieso nicht erwarten. Dank der coolen Musik (mit auf der DVD) sowie ständiger und vermutlich auch wieder realistischer Funkkommunikation im Hintergrund (hat nichts mit euch zu tun und ist auch nicht sehr dominant) wird aber auch so eine nette Atmosphäre auf der grafisch zwar gutaussehenden aber natürlich äußerst kargen Mond- und Marslandschaft erzeugt.

Herstellerbild zu Lunar Flight: Der MondlandefährensimulatorDurch das Erfüllen der Missionen erhaltet ihr Geld und Erfahrungspunkte. Letzteres lässt euch im Rang aufsteigen und ermöglicht euch den Zugang zu besseren Upgrades, beispielsweise ein effizienteres Triebwerk, die ihr dann mit eurer hart verdienten Kohle einkauft — solltet ihr nicht vorher alles für Treibstoff und Reparaturen ausgegeben haben. Ja: Es gibt auch ein realistisches Schadensmodell und glaubt ja nicht, dass die Füße an eurer Fähre nur zur Show da sind. Die scheiß Dinger bleiben überall hängen, wenn ihr nicht hoch genug fliegt. Dann fallt ihr bestenfalls um, verliert aufgrund von Beschädigungen tonnenweise Treibstoff, euer Antrieb setzt ständig aus und die ganze Angelegenheit wird plötzlich noch anspruchsvoller. Oder ihr setzt eure Fähre zurück und bezahlt dafür 1.500 Dollar. Wie gesagt: Nicht ganz einfach das Ganze und da habe ich euch noch gar nicht erzählt, wie ihr eigentlich die ganze Welt seht.

Eyefinity anyone?

Standardmäßig bräuchtet ihr nach dem Start vermutlich ein Setup mit AMDs Eyefinity und vier Bildschirmen, besser noch mehr. Auf dem einen sehr ihr die Außenkamera der verschiedenen Außenposten auf dem Planten, rechts davon erwartet euch die Cockpitansicht, auf der man meiner Meinung nach GARNICHTS von der Spielwelt erkennen kann. Ihr braucht sie aber, um die ganzen Informationen (Höhe, Winkel, Treibstoff und so Zeugs) zu erhalten, mit denen ihr überhaupt erst wisst, wohin sich eure Fähre bewegt und wie es ihr geht. Glücklicherweise lässt sich diese Fenster in eine Egosicht umschalten ohne das Ganze (nur teilweise anklickbare) Cockpit.

Unten links erwarten euch hingegen die ganzen anderen Infos (Mission, Fracht, Karte) sowie die Möglichkeit das Schiff von oben zu zeigen. Ohne kriegt ihr keine Landung hin. Und rechts sehr ihr euer Gefährt von hinten. Die Ansicht, die ich am meisten benutze, da ich hier besser abschätzen kann wie hoch ich bin, welche Richtung ich fliege und vor allem welche Düse ich gerade betätige. Wenn euch der viergeteilte Bildschirm nervt, dürft ihr jeden einzelnen als Hauptansicht aktivieren und den Splitscreen so beenden.

Bagdadsoftware meint: Lunar Flight: Der Mondlandefährensimulator ist definitiv mal was anderes und vor allem kein typischer “Simulator”-Rohrkrepierer. Stattdessen funktioniert das Spiel in seiner aktuellen Version und bewegt sich ganz gut auf dem schmalen Grat zwischen erschlagender Komplexität und Spielspaß. Anders als bei einem der Digital Combat Simulator von Eagle Dynamics braucht ihr nicht erst ein 300 Seiten starkes Handbuch, um überhaupt zu wissen wie der Motor angeht.

Ja, ihr werdet zu Beginn eure Fähre mehrfach (unabsichtlich) zerstören und wer einen Action-Titel sucht ist hier logischerweise auch verkehrt. Aber hat man erst einmal die Fähre ein wenig im Griff und den ersten erfolgreichen Basentransfer abgeschlossen, ist es ein schönes Gefühl das zum Weitermachen motiviert. Es ist somit vielleicht keine 20 Euro (Ladenversion), aber für derzeit 10 Euro auf Steam oder beim nächsten Indie/Steam Sale auf jeden Fall einen Blick für alle wert, die nicht von Simulationen grundsätzlich abgeschreckt werden und vor allem bereit sind sich in die Sache hineinzuarbeiten.

Bis Donnerstag! Ich leg mich jetzt ins Bett. Ich hab’ mir wohl eine Erkältung eingefangen. Finde ich mal wieder total super.

PS: Noch 4 Tage! Wenn alles klappt (und ich nicht mit einer tropfenden Nase vor der Kamera sitzen muss), erwartet euch am Montag an dieser Stelle kein langer Text :smile: .

Sicarius

Aliens, Titten und alte Spiele

Herstellerbild zum eingestellten Aliens: Colonial Marines auf der PS2 von 2001Aliens: Colonial Marines ist nach 12 Jahren Entwicklungszeit endlich erschienen. Ach ne, Moment. Das war ja ein anderes Spiel mit diesem Namen. Das sollte damals für PlayStation 2 erschienen und von EA kommen, wurde dann aber eingestellt. Wobei es viele Parallelen zwischen dem gab, was jetzt im Handel steht und dem Titel von 2001 — allen voran die Hintergrundgeschichte. Aber auch wenn das Jahrzehnt Entwicklungszeit nicht erreicht wurde: Aliens: Colonial Marines war trotzdem gut sechs Jahre in der Entwicklung (Dezember 2006) und immerhin seit 5 Jahren offiziell angekündigt (Februar 2008). Und es werkelte ein Haufen Studios an dem Ding rum. Gearbox Software (Borderlands), TimeGate Studios (Section 8), Nerve Software (DOOM 3: Resurrection of Evil) und Demiurge Studios (Shoot many Robots) werden in den Intro-Credits erwähnt, auch wenn letztere wohl nur für den WiiU-Port zuständig waren. Wie war das mit “Viele Köche verderben den Brei”?

Nun, das Ergebnis ist laut dem Großteil der Tests tatsächlich nicht wirklich gelungen. Neben extremen spielerischen Mängeln und einer vergesslichen Story (die sich nicht an den Kanon der Filme hält), ist es wohl auch technisch unter aller Sau mit unzähligen Bugs, Glitches, einer Grafik von anno dazumal, Texturladeproblemen (RAGE anyone?) und so weiter und so fort. Ich selbst habe erst 1 1/2 Stunden in das Spiel investiert, kann euch also an dieser Stelle noch nicht allzu viel sagen. Zumal sich doch die meisten Tester einig sind, dass zumindest der Anfang noch ganz okay ist.

Meine Sicht der Dinge

Ich fand es bislang spielerisch entsprechend ein solides aber gleichzeitig auch absolut vergessliches Erlebnis mit einem kleinen Lizenz-Bonus. Auf Seiten der Technik sind mir in der PC-Version hingegen hauptsächlich die Probleme mit dem Nachladen der Texturen sowie eine generelle visuellen Einseitigkeit des Spiels aufgefallen. Ach und eine Gegner-KI sowohl bei den Xenomorphs als auch den menschlichen Feinden, die einiges an Intelligenz vermissen lässt. Nicht ganz so schlimm wie ein gewisser Oswald, aber anspruchsvolle Kämpfe stelle ich mir anders vor. Wobei ich ganz klar zu der Fraktion dazu gehöre, die sich bei Spielen zu dieser Lizenz wesentlich mehr Horror wünscht. Diese Feindmassen, die in regelmäßigen Abständen auf einen einstürmen, zerstören irgendwie doch die ganze Atmosphäre. Die ruhigen Passagen, in denen nichts passiert und ihr euch nur Schritt für Schritt durch die dunklen Gänge vortastet waren bislang besser.

Mein erstes Fazit nach nur 90 Minuten ist also äußerst ernüchternd. Selbst Rebellions Aliens vs. Predator von 2010 finde ich bislang im Vergleich wesentlich besser und das wurde ja schon ziemlich abgewatscht damals. Den Vergleich zum genialen Aliens vs. Predator 2 (2001) brauchen wir da gar nicht erst zu ziehen. Mal schauen wie es sich noch weiter entwickelt. Immerhin: Die Statue in der Collector’s Editon ist schick und auch hochwertig verarbeitet.

…and now for something completely different

Nun aber genug zu diesem Titel. Viel interessanter ist schließlich die eine Nachricht, die gestern die Runde machte: Patch 1.03A für Dead or Alive 5 wurde zumindest für die PlayStation 3-Version veröffentlicht. Das wichtigste neue Feature des Updates? Boob Control! Jup, endlich könnt ihr wieder mit dem Gamepad die überproportionalen Titten der Athleten direkt steuern und euch noch besser an der “total realistischen” Wackelphysik erfreuen. Und nein, das ist leider kein Scherz. Schaut euch einfach das SECHS MINUTEN (!!) lange Video dazu an.

Ja, ich habe das Spiel auch hier liegen. Gebe ich offen zu. Aber ich finde die Größe des Vorbaus der meisten Charaktere trotzdem einfach nur schrecklich abstoßend und die Physik absolut lächerlich. Bei dessen erhebt sich garantiert keines meiner Körperteile gen Himmel. Aber ich bin da wohl eine Einzelmeinung, denn die Fans haben gesprochen und sie wollen möglichst große Tatas. Und wenn der Fan sagt, dass er das will, dann wiederspricht ihm der moderne Entwickler natürlich nicht. Immerhin versucht hier keiner ernsthaft eine Sexismus-Debtatte zu starten. Ist ja auch schon mal was :smile: .

Bis Montag!

PS: Nur noch 8 Tage!

PPS: Trotz aller rechtlichen Probleme erscheint System Shock 2 endlich auf Good Old Games (und wohl dann auch demnächst auf Steam)! Vergesst also das demnächst erscheinende und garantiert grottige BioShock: Infinite: Wer nicht wie maverick an Gaming Sickness leidet und entsprechend schon beim Gedanken an das Spiel das Kotzen kriegt und gleichzeitig den Titel trotzdem bis heute nicht gespielt hat, MUSS sich dieses Meisterwerk unbedingt holen. Das ist ein Befehl! Oder habt ihr etwa schon vergessen, dass SHODAN der coolste Bösewicht der Videospielgeschichte ist? Und SPOILER seine Enthüllung in der Mitte des Spiels ist immer noch einer der genialsten Momente aller Zeiten.

“The Polito form is dead, insect. Are you afraid? What is it you fear? The end of your trivial existence? When the history of my glory is written, your species shall only be a footnote to my magnificence. [reveal] I am SHODAN.”

So absolut genial. Ich glaub’, ich muss es auch mal wieder installieren und spielen. Gibt ja mittlerweile sogar ein paar Grafikmods. Praktischerweise liegt die CD des Spiels sogar immer noch hier auf meinem Schreibtisch (mav hatte es sich testweise ausgeliehen und seitdem hab‘ ich sie nicht weggeräumt) *ins Laufwerk schiebt*.

Sicarius

Malen mit den Transformers

Herstellerbild zu Transformers: Untergang von CybertronUnd wieder kann ich ein Spiel von meiner Liste der Schande streichen: Ich habe am Wochenende endlich das für zwei NOCA nominierte Transformers: Untergang von Cybertron beendet. Das amtliche Endergebnis: 5 von 5 Sics. Ich hoffe inständig, dass Hasbro/Activision bei den High Moon Studios noch einen dritten Teil in Auftrag gibt. Die Jungs wissen definitiv wie man ein gutes Spiel aus der Lizenz macht, wenn man ihnen die Zeit lässt (Transformers: Dark of the Moon fehlte nur der letzte Feinschliff, ansonsten war es ein guter Titel). Aber auch deshalb, weil es wie schon bei Transformers: Kampf um Cybertron am Ende erneut ein Scheunentor als Anknüpfpunkt für die weitere Geschichte offen gelassen wird (kommen sie jetzt auf die Erde, oder landen sie woanders?).

Die eine Negativsache

Wenn es etwas zu meckern gibt — abseits der teilweise etwas schwammigen PC-Steuerung –, dann nur, dass wieder überraschend kurz ist (ca. 6-8 Spielstunden). Dabei hätte High Moon offensichtlich noch einiges an Material in der Hinterhand gehabt. Stattdessen erschlagen sie einem in den letzten 1-2 Spielstunden regelrecht. Je näher es auf das Finale zugeht, desto öfters wechselt ihr innerhalb einer Mission fließend die Seiten und damit auch den zu steuernden Roboter inklusive neuer Spezialfähigkeiten. Da ihr aber fünf Minuten später schon wieder jemanden anders spielt, könnt ihr es gar nicht so richtig auskosten. Und die ganze Sache rund um Starscream und seinem zweiten Verrat (in Teil 1 verriet er die Autobots), wird doch arg schnell abgehandelt.

Dabei finde ich die Idee des ständigen Wechsels richtig genial und sogar besser als die zwei in einander übergehenden Kampagnen von Teil 1. Statt einfach nur nach einer Zwischensequenz vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, darf ich die Ereignisse quasi selbst herbeiführen. Am liebsten würde ich euch an dieser Stelle als Beispiel natürlich das fulminante Finale nennen, bei dem alle Register gezogen werden. Aber das möchte ich euch natürlich nicht spoilern. Das Konzept zieht sich aber durch das ganze Spiel: In der Rolle der Autobots beladet ihr beispielsweise einen Transporter mit Energon, um damit die Arche anzutreiben. Dann wechselt ihr zu den Decepticons, um ihn aufzuhalten und dann wieder zurück zu den Autobots, um zu retten, was noch zu retten ist und so weiter und so fort. Ihr habt dabei zwar keine echte Entscheidungsfreiheit (die Entwickler sagen euch wann ihr die Seiten wechselt und was ihr dann tut), aber es fühlt sich trotzdem so an, als wärt ihr für alles selbst verantwortlich.

Große Auswahl

Vorteil ist aber wie gesagt auch, dass ihr dieses Mal eine Unmenge an unterschiedlichen Transformern steuern dürft. Darunter auch die echten Riesendinger wie Bruticus (ein Gigant aus mehreren Decepticons) oder Metroplex (ein großer Autobot) oder, fast noch genialer, einen Dinobot (Grimlock, den T-Rex). Gleichzeitig erfahrt ihr auch noch, woher die Dinobots eigentlich kommen. So muss das sein. Und das alles verpackt in eine ansehnliche Grafikengine inklusive einer äußerst action-reichen Inszenierung, die sich nicht vor einem Call of Duty verstecken muss und, zumindest auf Englisch, einer vorbildlichen Synchronisation inklusive erneut den Originalsprecher des Cartoons. Optimus Primes weise klingende Stimme ist einfach super :smile: . Und weder das amerikanische Militär noch irgendein nerviger Teenager sind im ganzen Spiel enthalten! Hier kloppen sich ausschließlich Roboter und nichts anderes.

Oder um es kurz zusammenzufassen: Wer vor drei Jahren den Geheimtipp Transformers: Kampf um Cybertron mochte, der muss sich Transformers: Untergang von Cybertron unbedingt holen. Das Fehlen des Story-Koop-Modus ist zwar schade, aber absolut vernachlässigbar angesichts des so viel besseren Rests des Spiels.

Themawechsel

Herstellerbild zu Micky Epic 2: Die Macht der ZweiApropos Koop: Nachdem Junction Point Studios dicht gemacht hat und damit die PC-Version von Micky Epic 2: Die Macht der Zwei nicht mehr erscheinen wird, habe ich mir die Xbox-360-Fassung jetzt geholt. Hab’ sogar noch einen Farbeimer mit zwei Figuren drin bekommen, den es eigentlich nur für Vorbesteller gab. Das ist meist entweder ein Zeichen dafür, dass das Spiel nur ein Geheimtipp oder schlicht grottig ist und sich entsprechend schlecht verkauft hat. Micky Epic 2: Die Macht der Zwei fällt leider in die zweite Kategorie. Auf Twitter hatte ich es als eine schlechte Kopie von THQs de Blob 2 bezeichnet. Übrigens noch so eine THQ-Marke die ich vermissen werde :sad: . Darin ging es ja auch um das Anmalen von Objekten.

Dabei ist es nicht einmal so sehr die Steuerung mit ihrer Doppelbelegung des rechten Analogsticks (Steuerung der Kamera und des Fadenkreuz zum Versprühen der Farbe) oder das nervige und irgendwie überdimensionierte Fadenkreuz, das ständig irgendwo auf dem Bildschirm zu finden ist und die Sicht versperrt. Auch das Fehlen der englischen Sprachausgabe auf der deutschen DVD verzeihe ich, immerhin sind es auch bei uns die Originalsprecher aus dem Cartoon und mit denen bin ich ja aufgewachsen. Und selbst über die unklaren Missionsziele schaue ich hinweg. Ja, ich brauche teilweise mehrere Minuten, um zu wissen, was ich jetzt eigentlich als nächstes machen soll und musste deswegen sogar schon im Tutorial in einen Walkthrough schauen! Und dabei nervt mich auch noch immer irgendein Charakter mit einem Einzeiler von wegen “Irgendwie lässt sich die Maschine bestimmt aktivieren” (das ist mir klar, du Depp, aber wo muss ich verdammt nochmal hinspritzen?!), der eigentlich als Hilfe dienen soll, aber keine ist. Selbst die misslungene Speicherfunktion ist vertretbar (unverständlich gesetzte Checkpoints).

Ein inkompetenter Hase

Nein, mein Hauptkritikpunkt ist ein anderer: Es ist Oswald, ein Hase und euer ständiger Begleiter. Wie der Name schon sagt, ist das komplette Spiel auf Koop ausgelegt. Und hier liegt das grundlegende Problem. Mal abgesehen davon, dass der Bildschirm im Koop-Modus absolut suboptimal aufgeteilt ist (ein vertikaler und starrer Strich) und somit im Prinzip keiner der beiden Spieler noch irgendwas sieht, ist die KI von Oswald im Solomodus ein absoluter Scheißdreck. Das ist schon keine SDKI mehr, das ist eine NVKI (nicht vorhandene künstliche Intelligenz).

Der Dreckshase macht immer nur das, was er will. Dazu gehört auch, einfach mal komplett aus dem Spiel zu verschwinden, vermutlich wenn ihr zu schnell unterwegs seid. Da könnt ihr noch solange “B” (Oswald herbeirufen) gedrückt halten wie ihr wollt: Er ist vollständig weg. Ihr müsst erst ein wenig rumlaufen oder am besten von dem Berg heruntersteigen, den ihr gerade hochgeklettert seid, damit er wieder aus dem Nichts erscheint.

Ist er dann mal da, könnt ihr ihm aber keine Befehle erteilen. Stattdessen müsst ihr dort stehen, wo es das Spiel vorsieht sowie Oswald in Reichweite des jeweiligen Objekts sein und erst dann führt er seine Aktion aus. Verpasst ihr diesen Aktivierungspunkt um ein paar Millimeter und wagt es dann verzweifelt “B” zu drücken, schleudert ihr den Hasen stattdessen nur in die Luft und müsst eine gute halbe Minute warten, bis er wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen ist. Hinzu kommt noch, dass ihr nicht einmal genau wisst, ob ihr zu diesem Zeitpunkt im Spiel überhaupt mit Oswald mit dem und dem Objekt interagieren könnt. Da stehe auch ich erst einmal ein paar Minuten rum, schleudere das Arschloch mehrfach aus Versehen in die Luft und gehe dann einfach unverrichteter Dinge weiter, in der Hoffnung, dass ich später hier noch was machen kann.

Verdienter Misserfolg

Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, wie extrem das alles nervt. Ich gehe mittlerweile tatsächlich dazu über dann einen zweiten Controller anzumachen und fix selbst die Sache zu erledigen. Sonst käme ich wahrscheinlich gar nicht voran. Da können die Jump ‘n’ Run-Einlagen und das durchdachte Mal-System unterm Strich noch so okay sein: Oswald ruiniert die komplette Party. Entsprechend verwundert es mich absolut nicht, dass das Spiel nur schlechte Wertungen (Metacritic 55-64%) bekommen hat, sich miserabel verkaufte und als Konsequenz der Entwickler dicht machen musste. Holt euch lieber de Blob 2. Das ist in allen Belangen das bessere Spiel mit Farben und einen Koop-Modus hat das auch.

Und wenn es unbedingt Micky sein muss: Greift zum 3DS-Titel Micky Epic: Macht der Fantasie. Das 2D-Jump ‘n’ Run hat zwar auch seine Schwächen (ewig viel Backtracking), das Gesamtpaket funktioniert aber und macht Spaß.

Epilog

So viel also dazu. Mal sehen was ich jetzt als nächstes anfange oder vielleicht endlich mal fertig durchspiele. Ein gewisser Azzkickr drängt mich zwar zu The Witcher 2: Assassins of Kings, das in seiner der ursprünglichen Version bei den NOCAs 2011 gegen Deus Ex: Human Revolution verloren hatte. Die Enhanced Edition habe ich wie erwähnt noch gar nicht gespielt. Aber ich glaube auf ein umfangreiches Rollenspiel habe ich sowieso derzeit keine große Lust. Lieber erst einmal noch ein überschaubarer Action-Titel oder so etwas in der Art hinterher. Metro 2033 zum Beispiel, wenn es nicht direkt beim Starten abstürzen würde oder vielleicht Prototype, wo ich auch irgendwo in der Mitte einfach aufgehört habe. Es ist schon echt schlimm mit mir :smile: .

PS: Nur noch 11 Tage!

Besucher A: Ey du, Webmaster. Wir haben uns schon lange nicht mehr unterhalten.

Besucher B: Genau! Früher hast du immer mal wieder mit uns gesprochen. Aber das ist auch schon wieder Jahre her. Wieso redest du nicht mehr mit uns?

Webmaster: Weil meine Selbstgespräche noch nie viele Kommentare nach sich gezogen haben.

Besucher C: Das liegt aber sicherlich nicht an uns, sondern eher an der Qualität deiner Selbstgespräche.

Besucher A: Ist ja schließlich nicht so, als hätten wir viel Einfluss auf das, was wir hier schreiben.

Besucher B: Wir sind hier die Opfer!

Webmaster: Na gut, wenn ihr meint. Über was wollt ihr euch denn mit mir Unterhalten?

Herstellerbild zu The Witcher 3: Wild HuntBesucher A: Mich würde mal deine Meinung zur Ankündigung von The Witcher 3: Wild Hunt interessieren.

Webmaster: Die Langweiler-Antwort wäre, dass ich noch nicht einmal The Witcher 2: Assassins of Kings bis heute angefangen habe zu spielen. Was allerdings auch ein Stück weit daran liegt, dass ich noch keine Lust hatte den 10 GB großen Patch auf die Enhanced Edition runterzuladen. Geht ja leider nur über den Launcher und nicht als separate Datei.

Besucher B: Das wird ja in 15 Tagen kein Hindernis mehr sein.

Webmaster: Stimmt. The Witcher 3: Wild Hunt also. Nun, es ist schön, dass die Serie weiter fortgesetzt wird. Auch wenn es das letzte Spiel zu dieser Lizenz von CD Projekt werden soll. Bin durchaus gespannt, wer sich dann als nächstes die Lizenz schnappen wird. Nach dem Erfolg der Trilogie (Teil 3 wird garantiert auch wieder ein Verkaufsschlager) werden sich sicherlich nun leichter Interessenten finden lassen.

Besucher A: Ich höre schon die ersten “Bioware, Bioware” und “Bethesda, Bethesda” schreien.

Webmaster: Oh Gott. Nein, bitte nicht! Meine Meinung zu Bethesda und ihren Rollenspielen ist ja hinreichend bekannt. Bioware hingegen macht zwar durchaus gute Spiele, aber The Witcher gehört einfach in europäische Hände. Mit dem düsteren und erwachsenen Setting wüsste ein amerikanischer Entwickler doch gar nichts anzufangen. Larian Studios, Piranha Bytes oder von mir aus sogar GSC Game World hingegen — die wüssten wie man daraus weiterhin ein gutes Spiel macht. Allerdings würde hier wiederum die grafische Exzellenz fehlen. Entsprechend ist meine ehrliche Meinung derzeit: Die Lizenz einfach mal wieder ein paar Jahre ruhen lassen und vielleicht dann tatsächlich mit einer Art Reboot dran gehen.

Besucher C: Samma, spinnst du? Ein Reboot?!

Webmaster: Ein Reboot ist er per se nichts Schlechtes! Zu einem Problem wird er nur, wenn er das Original wirklich komplett ignoriert und oder viel zu schnell erscheint. Siehe Need for Speed: Most Wanted (2012), Need for Speed: Hot Pursuit (2010) oder Medal of Honor (2010). Ja, alles Spiele von EA. Zufall oder Absicht? Ihr entscheidet! Aber was ich sagen will: Statt krampfhaft zu versuchen an den Erfolg des Originals anzuknüpfen und damit auf jeden Fall zu scheitern, kann es durchaus besser sein einfach loszulassen und eine Neuinterpretation der Vorlage zu wagen. Habt ihr denn schon Nolans Batman-Trilogie vergessen? Und Zack Snyders Man of Steel wird dem armen Superman und damit Warner Bros. bestimmt auch mal wieder frischen Wind unter den Mantel blasen.

Besucher B: Woo cares! Du wolltest uns was zu The Wichter 3: Wild Hunt erzählen.

Webmaster: Wenn ihr mich auch dauernd rausbringt! Äh ja. Also die ersten Informationen aus der Ankündigung haben bei mir abseits der schicken Grafik (immer gut) durchaus Bauchschmerzen bereitet. “20% größere Spielwelt als in Skyrim”, “30-40 Minuten um sie auf dem Rücken eines Pferdes zu durchqueren”, “Keine Kapitel/Akte” — Liebe Entwickler: Größer ist nicht gleich besser. Und The Elder Scrolls V: Skyrim ist bekanntlich auch kein gutes Vorbild. Ich hatte es an dieser Stelle auch schon mehrfach erwähnt, dass das bei mir dann immer gleich in Arbeit ausartet. Das ist wie wenn ich mich vor den Rechner setze und sage “Jetzt will ich was spielen”. Dann schaue ich meine gefühlt 3 Millionen Einträge lange Steam-Liste und meine 10 Milliarden Icons in der Taskleiste an und am Ende surfe ich im Internet oder so.

In zu großen Spielwelten weiß ich nie was ich als nächstes machen soll und habe auch gleichzeitig immer Angst irgendetwas zu verpassen. Deswegen werde ich auch ganz aktuell immer noch nicht mit The Elder Scrolls V: Skyrim warm (abseits der generellen Probleme des Spiels). Mir ist da irgendwie meine Zeit zu kostbar. Und wenn dann auch noch gänzlich der rote Faden fehlt (Stichwort “keine Kapitel/Akte”), geht es gleich ganz bergab mit mir. Lieber kleiner und dafür auch mit qualitativ hochwertigen Inhalten gefüllt — das kommt ja schließlich noch dazu. Unzusammenhängende Quests machen keinen Spaß und ich glaube auch nicht, dass es die Entwickler mit dem neuen Format schaffen werden so weitreichende Entscheidungen einzubauen wie in den ersten beiden Teilen. Zumindest nicht, ohne den Spieler plötzlich in weiten Teilen vor vollendete Tatsachen zu stellen. Wie immer lasse ich mich aber natürlich gerne vom Gegenteil überraschen.

Besucher B: Außerdem scheint es ja Millionen von Spielern zu geben, die sich anders als du nur ein Spiel leisten können und sich darüber freuen jahrelang mit nur einem Titel verbringen zu können.

Besucher C: Die Armen. Wissen gar nicht was sie alles verpassen während sie über 200 Stunden in ein Elder Scrolls oder 1.000 Stunden in ein World of WarCraft versenken.

Webmaster: Nana! Wir hier bei Bagdadsoftware machen uns nicht (immer) über solche Leute lustig. Wir sind total Totalitär…äh Tolerant hier!

Besucher B: Entschuldigung, wollte niemanden Diskriminieren — zumindest nicht so, dass es derjenige merkt. Da fällt mir aber grad noch was ein, wenn wir sowieso schon bei der Zahl “3” sind: Dead Space 3.

Webmaster: Du meinst bestimmt die grandiose Pressemitteilung von EA zum Release mit der Behauptung, das Spiel würde von Kritikern mit Lob überhäuft werden.

Besucher C: Oh ja, die war mal wieder ein massiver Fail.

Webmaster: Die Jungs in der PR-Abteilung müssen wirklich sehr überzeugt von ihrem Spiel sein, um auf die Idee zu kommen sich nur auf diese paar Tests zu stützen und dann so eine Aussage in den Raum zu werfen. Darunter natürlich auch mal wieder der Game Informer.

Das Magazin, das es nur noch gibt, weil es ständig irgendwelche Exklusiv-Geschichten an Land zieht wie ganz aktuell auch The Witcher 3: Wild Hunt. Wie kann irgendjemand unter diesen Umständen noch die Wertungen dieses Magazins für voll nehmen? Bei jedem Furz wird gleich “Gekauft!” geschrien, aber bei Game Informer macht sich keiner über die ständigen und total ausufernden (für Dishonored haben sie eine separate Webseite mit der Karte der Spielwelt gebastelt!) Kooperationen Gedanken? Da stellten ja noch mehr Leute das Xbox 360: Das offizielle Xbox-Magazin in Frage!

Besucher A: Ja, das ist definitiv eine äußerst fragwürdig Angelegenheit. Aber ich bin überzeugt: Auch das Magazin wird sich als Print-Ausgabe nicht mehr lange halten. Exklusiv hin oder her: Die Infos stehen doch sowieso am gleichen Tag der Veröffentlichung der neuen Ausgabe beziehungsweise teilweise sogar noch vorher im Netz. Da setzen die also mit Exklusiv-Geschichten auch nicht mehr wirklich so viel mehr Ausgaben ab.

Webmaster: Schaumma. Viel “Informen” tut der Game Informer auf jeden Fall schon lange nicht mehr. Die Jungs sollten sich lieber mal in Game Advertiser oder so was umbennen. Wäre treffender.

Nun gut: Liegt euch noch was auf dem Herzen, oder beenden wir die Sache für heute?

Besucher C: Ja, ich denke das war für heute genug. Müssen es ja nicht gleich wieder übertreiben.

Besucher B: War auf jeden Fall besser als ein weiterer Eintrag über deine geknackten…äh gebackten Kickstarter.

Besucher A: Oh Gott, erinnere mich bloß nicht daran. Wie war das? 30 Projekte fehlen noch? Hoffentlich teilst du die nicht auch noch auf zwei Einträge auf.

Webmaster: Wird sich zeigen. Versprechen kann ich nichts :smile: .

Besucher C: Ich ahne schlimmstes.

Besucher A: Möge die Macht mit uns sein.

Besucher B: Vorsicht! Nicht das wir noch wegen Copyrightverletzung verklagt werden.

Webmaster: Apropos: Habt ihr das mitbekommen mit dem Patenttroll mitbekommen, der derzeit reihenweise Podcaster verklagt? Personal Audio LLC heißen die. Haben sich mal wieder ein total allgemeines Patent gesichert von wegen “System zur Verbreitung von Medieninhalten die Episoden in einer Sequenz darstellen”. Es muss sich im Patentrecht, vor allem im amerikanischen, endlich was tun. Das kann auf Dauer nicht mehr so weitergehen. Und bei uns in Deutschland muss DRINGEND das Copyright-Thema vorankommen. Wenn das noch fünf Jahre so weitergeht, können wir das aktuelle Zeitalter definitiv als “Neues Mittelalter” bezeichnen, so rückständig wie Politik, Medien und Wirtschaft nicht nur bei uns agieren.

Besucher A: Hey! Keine Politikdiskussionen auf Bagdadsoftware. Das gibt nur Ärger.

Webmaster: Bin ja schon ruhig und verabschiede mich nun bis Montag!

Besucher C: Servus!

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