Nachdem ich Diablo IV also endlich hinter mir gelassen habe (bis zum nächsten Addon), komme ich auch mal wieder dazu was anderes zu zocken. Was? Nein, immer noch nicht DOOM: The Dark Ages. Muss ehrlich sagen, dass mich das aktuell nicht so recht reizt. Keine Ahnung. Meine erste Stunde damit war zwar nett, aber im Vergleich zu DOOM Eternal irgendwie ernüchternd. Aber ich werde es sicherlich demnächst trotzdem mal angehen.

Stattdessen habe ich mich mit kleineren Werken beschäftigt. Und zwar diesen hier:

Itty Bitty Toilet Kitty (Herstellerbild)

Itty Bitty Toilet Kitty (2025; PC) – Für den Preis von 1€ bekommt ihr 15-20 Minuten Spiel. Ihr übernehmt darin die Kontrolle eines Katers, der seine Besitzerin Claire auf dem Klo beschützen muss. Sie wird nämlich von (für sie unsichtbaren) Greebles angegriffen. Das sind fleischfressende Toilettenmonster, die Claire als Opfer für den Abwassergott essen wollen. Also springt ihr munter durch das Badezimmer und tötet die Biester mit euren Krallen bis das Zeitlimit abgelaufen ist (oder Claire keine Lebensenergie mehr hat). Die Herausforderung hält sich wie die Spielzeit in Grenzen, aber für Katzenliebhaber und den Preis ein optisch wie inhaltlich wirklich nettes kleines Spielchen. Und wenn ihr euch den Euro sparen wollt, könnt ihr sogar eine werbeverseuchte Version im Browser spielen – inkl. einem zusätzlichen Spielmodus, den es in der Steamversion nicht gibt!

Hero of the Kingdom II (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom II (2015; PC, Mac, Linux) – Vom ersten Teil der Serie berichtete ich euch tatsächlich schon 2020. Jetzt hatte ich mir vorgenommen endlich mal die komplette Serie fertig durchzuspielen. Teil 2 setzt nicht direkt an die Geschichte von Teil 1 an, ist aber spielerisch faktisch identisch – nur etwas umfangreicher (ca. sechs Spielstunden im Vergleich zu den vier des Vorgängers).

Ihr schlüpft in die Rolle eines jungen Mannes, dessen Schwester von Piraten in ein unbekanntes Land entführt wurde. Wie es sich gehört, macht ihr euch entsprechend auf sie zu retten – und wie der Titel des Spiels bereits nahelegt, kommt am Ende sogar dem ganzen Königreich zu Hilfe. Auf dem Weg dahin klickt ihr auf und durch zahlreiche wieder sehr schön und detailliert gezeichnete 2D-Orte (isometrische Ansicht), erfüllt durch das Klicken Quests, treibt Handel, kämpft gegen Wildtiere, Untote und andere Feinde und sucht nach mehr oder weniger gut versteckten Gegenständen.

Jede Aktion verbraucht Stärke, die ihr nur durch Schlafen wiederherstellen könnt. Außerdem benötigt ihr immer irgendwelche Gegenstände wie Heiltränke oder Werkzeug zur Erfüllung eurer Aufgabe. Einiges davon könnt ihr sammeln, anderes müsst ihr kaufen (Geldmanagement ist sehr wichtig in diesen Spielen) oder bekommt sie als Belohnungen von Quests. Dabei ist die Komplexität gefühlt im Vergleich zu Teil 1 etwas gestiegen. Also man muss sich mehr merken wo man was bekommt bzw. bekommen könnte. Wirklich festhängen werdet ihr aber normalerweise nicht. Und auch grundsätzlich hält sich das mit dem Nachdenken in Grenzen. Stattdessen gibt es immer irgendwo was zu tun und man macht ständig kleine Fortschritte. Insofern wird man von der seichten Musik, den hübschen Bildern und der ganz nett erzählten Geschichte eingelullt und klickt sich einfach durch.

Beim Christoph meint: Mein Urteil fällt mit 3 von 5 Sics identisch zu Teil 1 aus. Für den kleinen Preis bekommt man ein rundherum nettes Spielchen geboten, das auf seine ganz eigene Art und Weise Spaß macht. Aber es ist definitiv nicht für Jedermann und auch nicht für jede Stimmungslage geeignet.

Hero of the Kingdom III (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom III (2018; PC, Mac, Linux) – Mit Teil 3 haben die Entwickler versucht die Serie weiter zu entwickeln. Sie wollten sie etwas komplexer machen und den Rollenspielanteil erhöhen. Das ist löblich. Schließlich will man ja nicht immer nur ständig das Gleiche spielen – wobei die ganzen Leute die jedes Jahr wieder Call of Duty oder EAs Sportspiele kaufen scheinen genau das zu wollen? Egal. Fakt ist: Lonely Troops hats versucht und ist, Spoiler, leider gescheitert. Die Spielzeit von rund neun Stunden für Komplettisten wird mit einer extrem nervigen Spielmechanik erkauft.

Waren in den Vorgängern die Objekte in der Spielwelt alle manuell platziert und einmalig, gibt es jetzt ein Respawn- und ein Skillsystem. Das Respawnsystem führt dazu, dass viele Sachen in der Spielwelt wiedererscheinen, wenn wir in einem anderen Teil der Spielwelt welche entfernt haben. Je mehr wir entfernen, desto mehr (bis zu einer Grenze) tauchen auf. Also in dem Sinne könnt ihr von einigen Objekten unendlich viel einsammeln. Das passt zum Skillsystem, denn fast alle Aktionen haben jetzt eine Skill- und Levelvoraussetzung. Macht ja auch irgendwie Sinn – wenn euch keiner beigebracht hat zu fischen, wie sollt ihr das dann können? Also erfüllt ihr für den Fischer eine Aufgabe und er bringt es euch bei. Mit jedem Fischen steigt ihr anschließend bis zu 100mal im Level dieser Fähigkeit auf. Bei bestimmten Meilensteinen werden dann schwierigere Fischgründe auf den wieder sehr detaillierten und hübschen 2D-Karten sicht- und fischbar. Und wie es sich gehört: Je höher euer Level, desto niedriger die Wahrscheinlichkeit durch das Fischen in den anfänglichen Fischgründen noch im Level aufzusteigen.

Wann ist es endlich vorbei?!

Dieses Skillsystem klingt auf dem Papier erstmal nicht weiter schlimm und ganz nett. Im Ergebnis führt das jedoch zu einem massiven und absolut nervtötenden Grind. Ihr müsst sehr häufig die zahlreichen Orte durchklicken, um die nächste Sache zu finden, die euch im Level aufsteigen lassen. Speziell bei den Kämpfen gegen Ende war das extrem nervig. Da schafft man einen in einer langen Reihe von Gegnern und dann hat der nächste eine leicht höhere Levelvoraussetzung. Also den aktuellen Ort verlassen und suchen, wo ihr jetzt einen anderen Kampf findet, um das nächste Level zu bekommen.

Die Geschichte kann es ebenfalls nicht retten, da sie sehr fragwürdig erzählt wird. Und zwar schlüpft ihr in die Rolle von Brents Neffen. Brent ist der Jäger, der den Helden in Teil 1 und Teil 2 trainiert hat. Eines Tages bebt die Erde und ihr habt plötzlich eine Vision von der Prinzessin des Königsreichs. Sie geht ins verbotene Tal und findet dort einen Rubin, der sie langsam aber sicher korrumpiert und in die Hände eines uralten Bösen lockt. Und genau so wird die gesamte Geschichte erzählt: Ihr bekommt an Triggerpunkten automatisch Visionen von der Prinzessin und interagiert ansonsten weder mit ihr noch – Spoiler – mit dem Bösen selbst. Ein sicherlich interessanter Ansatz, der aber definitiv nicht mit Erfolg gekrönt ist. Schließlich ist keinerlei Bindung vorhanden.

Beim Christoph meint: Weil der Rest identisch zum Vorgänger ist, gibt es grad noch so 2 von 5 Sics. Das Skillsystem hat echt überhaupt keinen Spaß gemacht und war sehr schnell, sehr nervig. Entsprechend ist es gut, dass sie in den nachfolgenden Titeln wieder davon abgewichen sind. Da die Geschichte auch nichts taugt, könnt ihr diesen Teil theoretisch einfach überspringen.

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 1 (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 1 (2020; PC, Mac, Linux) – Die drei The Lost Tales-Titel bilden eine Prequel-Trilogie zu den anderen Spielen. Man könnte auch sagen, dass die Entwickler einen Titel in drei Episoden zerstückelt haben. Mit nämlich nur jeweils drei Stunden Spielzeit (wenn man wirklich alles macht), sind sie nicht gerade lang und umfangreich. Im ersten Teil wird eine Stadt während eures Besuchs von einem Drachen angegriffen. Dort lebt ein kleiner Junge, der von den anderen Kindern immer gemobbt wird. Und in der Hoffnung sich Anerkennung zu beschaffen, will er unbedingt eine Kralle vom Drachen haben. Der Name des Bengels? Brent. Ja, der Brent. Mit ihm im Schlepptau macht ihr euch auf die Situation zu klären und die Stadt vor dem Bösen zu retten.

Spielerisch sind alle drei Teile völlig identisch und kehren nach den misslungenen Änderungen in Hero of the Kingdom III wieder zu altbewährtem zurück: Die Handvoll detaillierten 2D-Lokationen bereisen, Dinge anklicken, Leute anklicken, Monster anklicken, der chilligen Musik lauschen und die nette Geschichte. Dabei sind mir jedoch zwei Sachen positiv aufgefallen:

  • Als Kompromiss zwischen dem „der Held kann einfach alles“ und „wir machen ein Skillsystem“, müsst ihr Fähigkeiten zwar einmalig von jemandem beigebracht bekommen, habt aber dann keine Einschränkungen mehr. Dieses Beibringen ist sehr gut in die Geschichte eingebunden und führt einer angenehm natürlichen Progression.
  • Die Aufgaben sind viel stärker miteinander verwoben. Charaktere brauchen häufig etwas, worauf ihr bislang keinen Zugriff habt. Stattdessen müsst ihr erst für andere Aufgaben erfüllen, um dann diese Sachen freizuschalten. Einfachstes Beispiel: Ihr benötigt Futter für ein Pferd, um vom Halter einen speziellen Gegenstand zu erhalten. Der Bauer gibt euch aber erst sein Getreide, wenn ihr ihm mit seinem Ungezieferproblem helft.

Keine bahnbrechenden Änderungen, ich weiß. Aber wer die erste Trilogie gespielt hat, wird sie bemerken. Gespielt haben müsst ihr diese zwar nicht unbedingt vorher. Aber viele der Anspielungen werden dann logischerweise an euch vorbei gehen.

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 2 (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 2 (2021; PC, Mac, Linux) – Im zweiten Teil übernehmt ihr dieses Mal die Rolle einer jungen Prinzessin. Zusammen mit einem anderen Jungen am Hofstaat schleicht sie sich aus dem Palast und geht just verloren. Zügig trifft sie auf einen Jäger namens Brent, der ihr hilft zurück in die Stadt zu kommen. Blöd nur, dass diese in der Zwischenzeit von Echsenmenschen angegriffen wurde. Ihr Befehlshaber? Ein böser Zauberer (wer sonst). Also zieht ihr eure Heldenhosen an und macht euch dran die Stadt und eure Familie zu retten.

In Sachen Spielprinzip unterscheidet es sich wie gesagt nicht von The Lost Tales 1. Es wird höchstens ein etwas stärkerer Fokus auf das Aufbauen einer Gruppe gelegt – also ihr sammelt im Verlauf des Spiels einige NPCs ein. Aber die sind faktisch auch nichts anderes als Gegenstände in eurem Inventar, die ihr zu gegebener Zeit einsetzt. Insofern würde ich das jetzt nicht als Neuerung ansehen :smile: .

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 3 (Herstellerbild)

Hero of the Kingdom: The Lost Tales 3 (2024; PC, Mac, Linux) – Das große Finale. Jetzt übernehmt ihr endlich die Kontrolle über Brent, der am Ende von Teil 2 durch ein Portal in einem fremden Land gelandet ist. Mit dabei: Der Drache aus Teil 1 und der Bösewicht aus Teil 2. Außerdem befindet ihr euch jetzt im Königreich von Hero of the Kingdom – allerdings in einer Art Außenbezirk. Der Weg zur eigentlichen Burg ist praktischerweise durch eine Steinlawine derzeit nicht passierbar und die Arbeiter schaffen es im Verlauf des Spiels auch nicht alles wegzuräumen. Was ein Pech :wink: . Aber gut: Eure Aufgabe ist klar. Besiegt den Bösewicht, rettet das Königreich und bereitet alles für den Start der ersten Trilogie vor.

Ihr wisst was jetzt kommt: Spielerisch ist immer noch alles beim Alten. Viel Geklicke auf und durch schicke 2D-Umgebungen. Als kleine Neuerung gibt es einen kleinen Fokus auf das Bauen von Sachen. Also beispielsweise eine Palisadenwand für das Truppencamp. Aber ihr wisst, was ich jetzt sagen werde: Es ist nur eine rein optische Sache. Inhaltlich sammelt/kauft ihr die benötigten Gegenstände dafür und klickt (mehrfach) auf den entsprechenden Button. Tiefgang? Null. Ganz nett? Definitiv.
Beim Christoph meint: Für alle drei Titel dieser Prequel-Trilogie gibt es von mir 3 von 5 Sics. Sie sind alle drei kurz, knackig und haben im Vergleich zu den Originalen ein paar Verbesserungen ohne am eigentlichen Spielprinzip irgendetwas großartig zu verändern. Letzteres heißt aber auch, dass sie freilich eine spezielle Art von Spiel bleiben, für die man einen gewissen Faible haben muss.

Sicarius

Ein kleiner Umzug

Wenn ich nichts übersehen habe, habt ihr gar nichts bemerkt: Beim Christoph (und Neurolicht) hat den Hosting-Anbieter gewechselt. Ich war zuletzt viele Jahre bei DomainFactory, aber die haben leider mittlerweile ziemlich abgebaut. Nicht nur sind die Preise für das Hosting gestiegen – seit Neustem wollen sie sogar für E-Mailpostfächer Geld kassieren. Gleichzeitig ging die Leistung runter. Mehrfach im letzten Jahr gehabt, dass die Seiten teils mehrere Stunden nicht erreichbar waren. Und die Server stehen ebenfalls schon länger nicht mehr in Deutschland. Insofern habe ich mir gedacht: Das geht bestimmt besser. Also habe ich jetzt den Wechsel durchgezogen.

Gewechselt bin ich zu dogado. Die kannte ich vorher nicht. Aber sie wurden auf reddit & Co. empfohlen. Bin schließlich nicht der Einzige, der aktuell DomainFactory den Rücken kehrt, entsprechend gibt es den ein oder anderen Diskussionsfaden dazu. Der Umzug an sich ging auch locker flockig von der Hand. Sogar der meiner SQL-Datenbank von MariaDB 10.6 auf MySQL 8.0 war (soweit ich das sehe) unproblematisch, nachdem ich den DB-Namen in der SQL-Datei angepasst hatte.

Man muss nur hier und da etwas Geduld haben und sich nicht gleich auf alles stürzen. Einige vermeintliche Probleme wie ungültige SSL-Zertifikate oder nicht erreichbare Datenbanken hatte ich nur, weil ich zu schnell unterwegs war. Auf Seiten dogado war schlicht noch nicht alles fertig konfiguriert. Jetzt sollte aber soweit alles passen. Und wenn nicht, dann seht ihr entweder diesen Text erst gar nicht oder ihr könnt mir in die Kommentare schreiben, was noch kaputt ist.

Meine Autorenseiten bei Co-Optimus

Letzte Woche Mittwoch habe ich seit sehr, sehr langer Zeit mal wieder an einer Presseveranstaltung teilgenommen. Nein, ich darf euch darüber noch nichts erzählen. Das Spiel wird erst zur gamescom am 20. August offiziell vorgestellt. Aber dann gibt es tatsächlich einen neuen “offiziellen” Text von mir zu lesen. Allerdings nur auf Englisch, denn ich war unter der Flagge von Co-Optimus unterwegs. Ja, ich helfe immer noch auf dieser amerikanischen Seite rund um Co-Op-Spiele aus und pflege die Datenbank.

Tatsächlich mache ich das mittlerweile seit fünf Jahren. Damit sogar schon länger als ich bei GamersGlobal mit dabei war (ja, die gibt es auch noch). Zugegebenermaßen ist mein Arbeitspensum dort nicht ansatzweise so hoch wie damals unter den Fittichen von Jörg Langer. Was logischerweise beabsichtigt ist. Da hätte mich Lysanda sonst schon längst gelyncht :wink: . Bei Co-Optimus kümmere mich wie geschrieben ja “nur” um die Datenbank und schreibe zusätzlich einen (kleinen) monatlichen Rückblick. Aber: In den fünf Jahren habe ich immerhin schon über 11.000 neue Einträge (=jeder Release eines Spiels auf einer Plattform ist ein Datenbankeintrag) gemacht. Das sind durchschnittlich fast 200 pro Monat. Vor allem am Anfang war die Schlagzahl sehr hoch, weil so extrem viel fehlte. Und im Vergleich zu damals ist die Datenbank nun fast dreimal so groß. Der ganze Pflegeaufwand von bereits existierenden Einträgen ist da noch nicht mitgerechnet. Also, wenn ihr mal wieder auf der Suche nach einem kooperativen Multiplayer-Spiel seid: Schaut unbedingt vorbei! Ich gebe zwar keine Garantie auf die Richtigkeit der Informationen – da bin ich zu oft abhängig von den Selbstangaben der Entwickler -, gebe mir jedoch alle Mühe.

Doch zurück zum Presseevent: Normalerweise sind die, zu denen Co-Optimus eingeladen wird, in und zu den Zeiten der amerikanischen Staaten. Dieses Mal ging es jedoch um das neuste Werk eines französischen Studios. Entsprechend lag es perfekt für mich nach Feierabend. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich es noch hinbekomme eine “richtige” Vorschau zu verfassen. Vom Ergebnis könnt ihr euch dann am 20.08. selbst überzeugen. Nur so viel als Spoiler: Das Spiel hat einen kooperativen Modus. Ich weiß, total überraschend :tongue: .

Du hast immer noch einen Knall!

Bleiben wir doch am besten beim Thema Spiele. Was zocke ich denn eigentlich aktuell so?

Mami macht ihren Spezialangriff

Nun, das neuste Update hat mir zwar stark die Motivation genommen, aber noch starten Lysanda und ich täglich Puella Magi Madoka Magica Magia Exedra. Ja, es ist mittlerweile sogar auf Steam verfügbar. Das letzte große Update hat deshalb meine Motivation gedämpft, weil die Entwickler einen massiven Grind eingebaut haben. Ihr könnt eure Mädels neben den bereits vorhandenen Möglichkeiten (Charakterlevel, Magiclevel, Geschichtenlevel, Skilllevel) nämlich jetzt auch noch mit Kristallen ausstatten. Diese Kristalle bekommt ihr durch spezielle Upgrade-Kämpfe. Im Gegensatz zu den anderen Upgrade-Kämpfen könnt ihr diese aber nicht überspringen, wenn ihr sie einmal geschafft habt. Ihr müsst sie jedes Mal wieder von Anfang bis Ende “spielen”. Und dann ist selbstverständlich die Wahrscheinlichkeit einen guten Kristall zu bekommen (EX ist die höchste und begehrteste Stufe) unterirdisch niedrig. Ich habe noch keinen einzigen erhalten. Lysanda mittlerweile schon ein halbes Dutzend – aber die farmt viel mehr als ich. Ach und dann könnt ihr noch Zusatzattribute auswürfeln für die Kristalle. Ja, es ist so nervig wie es sich liest. Entsprechend habe ich auf diesen Grind echt überhaupt keinen Bock. Das macht alles – nur keinen Spaß. Die Visual-Novel-Geschichten habe ich allerdings bislang ebenfalls noch nicht alle gelesen. Ist schließlich ganz schön viel Holz, selbst wenn man zügig liest und klickt. Insofern konsumiere ich nicht einmal die Inhalte, die mich tatsächlich interessieren… :smile:

Der zweite Titel, den ich weiterhin täglich auf meinem Smartphone starte, ist Magic the Gathering: Puzzle Quest. Ja, das spiele ich bald schon ein volles Jahrzehnt. In der Zeit habe ich sogar hin und wieder Geld dafür ausgegeben. Am meisten, als ich in eine der Top-Gilden des Spiels eingeladen wurde. Da brauchte es logischerweise gute Karten, um mithalten zu können. Und ja, ich habe dort tatsächlich vorne mitgemischt *klopftsichaufdieSchulter*. Waren extrem traurig als ich gegangen bin. Da ich jedoch gemerkt habe wie viel Zeit (vor allem am Wochenende) und Geld mir das Spiel stiehlt, habe ich mal wieder die Reißleine gezogen. Seitdem zocke ich es einfach nur noch so. Mittlerweile wieder etwas mehr seit sie tägliche Quests eingeführt haben. Aber das ist ehrlich gesagt mehr aus FOMO als tatsächlicher Begeisterung. Keine Ahnung wie Papier-Magic-Spieler es ertragen, dass gefühlt alle vier Wochen ein neues Set rauskommt. Das ist schon im Spiel extrem nervig und demotivierend. Dadurch, dass ich dranbleibe, ist meine Sammlung zwar ansehnlich aber oft genug auf die Fresse bekomme ich trotzdem. Was besonders weh tut, wenn es einer der letzten Kämpfe in einem Event ist, in dem es ansonsten bislang einwandfrei lief. Aber so ist das halt, wenn ein Spiel gefühlt nur noch von Walen (=Spieler, die viel Geld ausgeben) am Leben gehalten wird. Zumindest würde ich neuen Spielern den Titel nicht mehr empfehlen.

Du hast einen Knall!

Apropos keinen Spaß haben und trotzdem einen Haufen Zeit darin versenken: Nach über 130 Spielstunden habe ich letzte Woche endlich mal Diablo IV* deinstalliert nachdem ich den letzten Dungeon erledigt hatte. Ja, ihr dürft zurecht fragen, warum ich nach diesem Eintrag überhaupt noch so viel Zeit darin versenkt habe. Die Antwort fällt wie immer bei mir aus: Weil ich so massiv einen an der Waffel habe, dass ich eigentlich in die Klapse müsste :smile: . Die “rationale” Ausrede: Es war halt ganz praktisch so als “stupide Klickerei, die ich einfach mal zwischendurch ohne Ton für fünf Minuten anmachen konnte”. Und ich hatte ja noch Inhalte vor mir wie z.B. das 1. Addon, Vessel of Hatred, haufenweise Nebenquests und Dungeons sowie selbstverständlich meinen Charakter weiter aufleveln und mit besseren Gegenständen ausstatten. Und die Entwickler sind auch sonst ganz gut darin einen mit eigentlich sinnlosem Kram (anspruchslose Weltenbosse, Legionenevents, die ganze Höllenflutsache) abzulenken. Aber den Spielspaß habe ich in den vielen Spielstunden trotzdem nicht gefunden.

Die Geschichte von Vessel of Hatred, wo es um Mephistos Seelenstein und seinen Träger geht, haute mich genauso wenig vom Hocker wie die vom Hauptspiel. Zumal es nur eine neue (inhaltlich mittelmäßige) Rendersequenz gab. Die Dungeons, das hatte ich ja schon erwähnt, versprühen selbst im Addon nur so den “Copy-and-Paste, damit es nach viel aussieht”-Charme und die meisten Nebensquests sind ebenfalls schlicht etwas zum Abhaken. Also zumindest die, die man finden kann. Warum auch immer hat Blizzard nämlich entschieden keinen Tracker für erledigte Quests einzubauen. Entsprechend habe ich in jeder Region noch 2-3 Nebenquests offen, die vermutlich durch Gegenstände gestartet werden, die bestimmte Monster oder Leichen fallen lassen. Aber da ich keinen Schimmer habe, wo ich hingehen/nach was ich suchen muss, kann ich diese selbst mit einem Guide nicht ohne extrem viel Aufwand finden. Also habe ich es gelassen.

Man machts halt…

Meine Sicarius vor dem Einmotten bis zum nächsten Addon

Der größte Punkt war aber glaube ich immer noch die Konsequenz- und Sinnlosigkeit des Ganzen. Ja, ich habe mich dank der Hilfe vieler anonymer Spieler bis auf den höchsten Schwierigkeitsgrad – Torment 4 – vorgearbeitet. T4 ist auch knackig schwer und ich muss echt aufpassen, dass meine Zauberin nicht wegen jedem Windhauch umkippt. Aber es hat trotzdem irgendwie keine wirkliche Relevanz. Sterben kostet die meiste Zeit nur ein bisschen Gold und selbst die anderen Konsequenzen sind im Großen und Ganzen irrelevant. Man verschwendet faktisch immer nur ein bisschen Zeit.

Und die Endgame-Bosse haben alle irgendwelche One-Shot-Mechaniken inkl. erzwungenen Unverwundbarkeitsphasen, die einen unabhängig der eigenen Stärke einfach wegpusten. Also sucht man sich eine Gruppe mit einem Über-Charakter, der einen trägt. Immer in der Hoffnung beim 10.000 Versuch endlich mal einen brauchbaren Gegenstand zu finden.

Ich war selbstverständlich neidisch auf die anderen Zauberer, die in einer Sekunde ganze Räume geleert haben. Aber der Aufwand dafür nicht nur die Ausrüstung zu sammeln, sondern auch noch beim Nachschmieden die richtigen Attribute zu bekommen… ein absolut demotivierender Zeitfresser. Ich hab‘ in den 130 Stunden nur einen (!) einzigen Gegenstand von mystischer Qualität (die höchste) gefunden. Und den konnte ich – logischerweise – nicht gebrauchen. Und selbst andere nützliche Gegenstände waren rar gesäht. Im Prinzip bin ich ständig nur in die Stadt gelaufen, um mein Inventar zu leeren. Bitte? Das ist die Quintessenz von Diablo? Da stimme ich dir durchaus zu, lieber Leser. Deswegen hat es mir auch in den vorherigen Titeln keine Laune bereitet.

Epilog

Zusammengefasst hat sich mein Fazit nach 130 Spielstunden im Vergleich zum 1. Eintrag nicht geändert: Diablo IV ist ein ganz nettes und hübsch anzusehendes Hirn-aus-Spielchen. Aber ein guter oder gar spaßiger Titel? Absolut nicht. In Form einer Wertung ausgedrückt: 2 von 5 Sics. Kommt jetzt nicht überraschend, ich weiß.

Bei der Größe meiner Spielesammlung muss ich echt endlich mal lernen früher “Stop!” zu sagen. Andererseits: Es muss schließlich diejenigen geben, die Phrasen wie “nach 30 Spielstunden wird es gut!” auf Herz und Nieren prüfen. Entsprechend gehen mir diese gehässigen Reaktionen auf negative Bewertungen von Spielern, die mehrere dutzend oder sogar hundert Stunden investiert haben, ziemlich auf die Nüsse. Die Leute haben schon ihren Grund, warum sie so lange durchgehalten haben. Ich hab‘ bekanntermaßen irgendwo zwischen 75-100 Stunden in The Elder Scrolls IV: Oblivion versenkt, bevor ich endgültig eingesehen habe, dass es einfach nichts für mich ist. Es sollte aus meiner Sicht entsprechend sogar gefeiert werden, dass sie ihre Bewertung auf fundiertem Wissen aufbauen statt nur “Spiel stürzte beim Start ab – Refund!” oder “Geilstes Spiel aller Zeiten!” nach 0,1 Stunden Spielzeit zu schreiben wie so viele andere. Aber ich rechne ja auch den Wert eines Spiels nicht auf Basis der Spielzeit aus… :roll:

PS: Ich hatte zwischendurch mal kurz in Diablo II: Resurrected und Diablo III reingeschaut, um nochmal den direkten Vergleich zu Diablo IV zu ziehen. Hätte ja sein können, dass ich zu hart zum neusten Serienteil bin. Die neuen Erkenntnisse hielten sich jedoch in Grenzen. Diablo IV ist einfach wie es ist. Bei Diablo III hat mich nur überrascht, wie irgendwie altbacken es mittlerweile aussieht. Kommt vermutlich von der sehr reingezoomten “Konsolen”-Kamera und dem äußerst bunten Farbstil.

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