Nein, zu Prison Architect kann ich euch noch nichts Neues erzählen. Ich habe zwar die erste (und derzeit einzige) Mission abgeschlossen, aber noch nichts weiter gemacht. Vielleicht am Donnerstag dann. Wobei es bis zum Release ja noch ein Weilchen hin ist. Muss mich also eigentlich gar nicht von euch hetzen lassen . Stattdessen habe ich das Wochenende mit anderen, alten wie neuen Titeln verbracht.
Spec Ops: The Line
Beispielsweise habe ich in Spec Ops: The Line endlich fast alle möglichen Enden gesehen. “Fast alle” deshalb, weil das größte Zünglein an der Waage zwar eure finale Wahl im Spiel ist. Aber eure Entscheidungen im bisherigen Spielverlauf haben durchaus auch etwas Einfluss darauf, was ihr zu sehen bekommt. Und nachdem ich auf “Suicide” (dem zu Beginn höchsten Schwierigkeitsgrad) schon stark zu kämpfen hatte, ist mein Bedürfnis derzeit doch eher gering das Ganze noch einmal eine Stufe höher anzugehen, nur um die Variationen mir anzuschauen. Zumal alle Rendersequenzen offen im Ordner “SteamSteamAppscommonspecops_thelineSRGameMovies” zum Anschauen bereitliegen .
Mehr werde ich dazu aber auch weiterhin nicht sagen, so gerne ich meine Meinung zu den Enden am liebsten in die Welt hinausschreien würde. So bleibt meiner Aussage aus dem Podcast nichts weiter hinzuzufügen: Kaufen — und zwar jetzt und nicht erst morgen! Die Entwickler müssen dafür belohnt werden, dass sie so ein Spiel gemacht haben. Und wem das nicht als Begründung reicht: Yager ist ein Studios aus Berlin. Ihr unterstützt also deutsche Qualitätsarbeit . Und einen NOCA hat der Titel auch schon so gut wie sicher. Glaube nicht, dass in der jeweiligen Kategorie in den nächsten Monaten noch etwas kommt, das Spec Ops: The Line das Wasser reichen kann.
Übrigens ist auch der Soundtrack vom tschechischen Komponisten Elia Cmiral sehr zu empfehlen, obwohl er sehr stark in Richtung Hintergrundmusik geht. Sind dennoch ein paar richtig gute Tracks dabei. Keine Angst, wenn ihr den Herrn nicht kennt. Spec Ops: The Line war erst sein zweites Spiel und ansonsten macht er hauptsächlich die Musik für absolute B- und C-Movies wie Piranha 3DD. Leider gibt es den Soundtrack derzeit wohl nur in der russischen Special Edition des Spiels oder ihr rippt ihn euch selbst. Da der Titel auf die Unreal Engine 3 setzt, ist das allerdings kein großes Problem die Dateien zu extrahieren.
Carrier Command: Gaea Mission
Ich hatte ehrlich gesagt schon wieder vergessen, dass das Spiel schon Ende September kommt. Dabei hatte ich es erst vor zwei Wochen im Eintrag Zwölf für die Einkaufsliste — 4. Quartal 2012 positiv erwähnt. Ich war tatsächlich überrascht, als ich es mit im Paket entdeckte — und sehr gespannt darauf zu sehen, was mich erwartet. Mein Eindruck nach der Eroberung der ersten drei Inseln in der Einzelspielerkampagne (vielleicht 2-3 Stunden Spielzeit), ist allerdings gemischt.
Allen voran hat mich tatsächlich die Grafik enttäuscht. Auf den Herstellerbildern sah das alles irgendwie besser und vor allem lebendiger aus. Bei ein paar Screenshots lehne ich mich sogar mal weit aus dem Fenster und behaupte frech, dass diese etwas nachbearbeitet wurden. Trotz allen Reglern auf Anschlag, kommt es an aktuelle Titel definitiv nicht heran, läuft dafür aber mit weit über 60fps. Und da die Inseln zwar weitläufig, aber gleichzeitig sehr leer daherkommen, will auch die Spielwelt nicht so wirklich atmosphärisch wirken. Über die Charaktere reden wir erst gar nicht. Stocksteife Animationen und Plastikgesichter sind an der Tagesordnung. Dass mein Charakter in der englischen Version einen völlig unpassenden, britischen Akzent hat, finde ich auch eher suboptimal.
Spielerisch kann ich hingegen noch nicht allzu viel sagen, da ich noch nicht einmal Zugriff auf alle Einheiten habe. Zudem war ich bislang vor allem alleine unterwegs. Zu Beginn zu Fuß in bekannter Ego-Shooter-Manier, dann in einem kleinen Panzer und jetzt mit einem kleinen Flugzeug. Viel Strategie war da noch nicht dabei, wie es wohl später der Fall sein wird. Aber dennoch scheint das Spielprinzip zum einen zu funktionieren und zum anderen auch Spaß zu machen. Vor allem später, wenn dann die Funktionen der einzelnen Inseln (Ressourcen sammeln, Fahrzeuge produzieren und so weiter) wirklich zum Tragen kommen und auch die KI sich mehr darum bemüht euch bei der Eroberung einen Strich durch die Rechnung zu machen, stelle ich es mir sehr anspruchsvoll vor sowohl seine kleine Armee per Strategiekarte vom Flugzeugträger aus zu dirigieren, als auch selbst in das ein oder andere Fahrzeug einzusteigen und mitzukämpfen.
Ich muss allerdings an dieser Stelle gleich einschränkend dazu erwähnen, dass mein erster Einsatz zusammen mit einem KI-gesteuerten Panzer (dem ihr Befehle erteilt), eher suboptimal verlief. Die Wegfindung scheint im Detail nicht die beste zu sein und das könnte zu massiven Problemen führen. Bislang dennoch ganz klar ein Titel, auf den ich große Lust habe ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Mal schauen, ob ich euch dann noch einmal detaillierter davon berichte. Eine klare Kaufempfehlung kann ich derzeit auf jeden Fall noch nicht aussprechen — aber auch noch keine Warnung.
Dead or Alive 5
Ich und Prügelspiele. Das ist noch schlimmer als ich und Strategiespiele. Ich würde ja gerne, deshalb hole ich sie mir ja immer, aber ich bin einfach zu unfähig. Weder kann ich mir die Combos merken, noch schnell genug die dazu nötigen Tasten drücken. Entsprechend erfreut bin ich über die Einzelspielerkampagne von Dead or Alive 5. Ja, die Story ist völlig oberflächlich und sinnlos. Wobei sie tatsächlich auf den Ereignissen in Teil 4 aufsetzt und ich entsprechend stellenweise nur Bahnhof verstehe. Aber sie ist ein erstklassiges Tutorial.
Bei jedem Kampf wird auf eine Taste, beziehungsweise später dann natürlich Tastenkombinationen, eingegangen und so wirklich Schritt für Schritt einem beigebracht, wie das Spiel funktioniert. Veteranen brauchen jedoch keine Angst zu haben: Die Kämpfe sind nicht künstlich limitiert, oder so. Ihr habt von Anfang an vollen Zugriff auf das volle Potential eures Kämpfers. Ihr müsst nicht einmal die zu trainierenden Kombos ausführen. Wenn ihr den Kampf gewinnt, dann geht es weiter. Erfüllt ihr aber diese Bonus Missionen, dann gibt es einen zusätzlichen Titel für den Mehrspielermodus – von denen es übrigens hunderte gibt. Und dann kann ich mir praktischerweise auch noch Move-Listen am Bildschirmrand anzeigen lassen. Draufklicken wie bei Dead or Alive: Dimensions (3DS) geht zwar nicht, aber es ist dennoch sehr hilfreich zu wissen, was man in der jeweiligen Situation eigentlich drücken kann. Sehr einsteigerfreundlich gelöst und trotzdem wohl immer noch ein Titel, bei dem man lange braucht, um ihn zu meistern.
Die Technik ist hingegen okay. Der Soundtrack gefällt mir in manchen Situationen nicht, was aber natürlich Geschmackssache ist, die Busen-Wackel-Simulation finde ich lächerlich und absolut unrealistisch. Was übrigens auch für die tolle, neue Schweißsimulation gilt. Angeblich würden die Kämpfer nun das Schwitzen anfangen und sich auf der Haut sichtbar eben der Schweiß bilden. In der Realität merkt das keine Sau. Das wissen anscheinend auch die Entwickler, weshalb am Ende eines Kampfes extra nah herangezoomt wird und ein Schweißtropfen im Gesicht herunterläuft. Das sieht so lächerlich aus. Und der Rest ist wieder geprägt von makellosen, wenn auch im Kampf gut animierten Plastikfiguren. Soul Calibur V gefällt mir da optisch besser, was vermutlich aber auch daran liegt, dass dort Fantasy-Arenen zum Einsatz kommen. Die Echtwelt-Sachen bei Dead or Alive 5 versprühen schon so keinen übermäßig tollen Charme. Da würde auch eine hypermoderne Grafik nichts dran ändern, vermute ich mal. Alles in allem bislang das, was man wohl von der Serie so erwartet. Wer Prügler mag, macht hier wie immer nichts verkehrt.
Uplink
Und dann habe ich das Wochenende auch wieder viel Uplink gespielt. Ich kann zwar mittlerweile die jeweiligen Hacks im Schlaf ausführen. Aber dennoch übt das Spiel (und sein sehr atmosphärischer Soundtrack) immer wieder eine gewisse Faszination auf mich aus. Mir pumpt auch immer noch das Herz, wenn ich mitten in einem brisanten Hack bin, der Trace Tracker immer schneller anfängt zu piepsen und ich nicht weiß, ob ich es noch rechtzeitig schaffe meinen Job zu erledigen. Das Spiel ist so genial und doch so simpel aufgemacht, dass ich mich fast sofort darin verliere und nur in wenigen Situationen wieder herausgerissen werde.
Zwar haben in der Zwischenzeit so einige Indie-Entwickler versucht das Spielprinzip in die moderne zu führen. Aber keines der Projekte konnte mich bislang so fesseln wie Uplink. Ein Update oder Addon mit aktualisiertem und zusätzlichem Content – das wäre entsprechend das höchste aller Gefühle! Auch wenn mein Test von 2007 heute anders aussehen würde, das Lob wäre das Gleiche . Sehr schade, dass die Modcommunity schon lange wie ausgestorben ist. Für dieses Spiel würde (und habe) ich mir tatsächlich mal ein paar installieren.
Epilog
So viel also zu meinem ereignisreichen Wochenende. Man merkt, dass die Weihnachtszeit in vollem Gange ist und es wird in den nächsten Wochen nur noch schlechter statt besser. Dennoch steht bei mir als nächstes tatsächlich Borderlands (und Prison Architect) auf dem Programm. Ja, der erste Teil. Nach all den Actionspielen wird es mal wieder Zeit für ein Rollenspiel und mit dem Release des Nachfolgers ist es der perfekte Zeitpunkt den Titel endlich mal zu beenden. Man hört, sieht und liest ja schließlich derzeit überall nur davon. Das motiviert. Ob ich es dieses Jahr aber noch schaffen werde es durchzuspielen? Mal schauen. Ich als 100%-Fanatiker vermutlich nicht .
Und mit was verbringt ihr so derzeit eure Spielezeit?