Wie ihr sehen könnte, gibt es heute kein Video zu Trials Fusion. Ich bin einfach viel zu schlecht für diese Serie (außerdem würdet ihr durch die kunterbunte Grafik geblendet werden). Selbst in Trials Frontier habe ich mittlerweile eine (sprichwörtliche) Wand erreicht, die ich irgendwie einfach nicht überwinden kann. Von daher wollte ich euch nicht zumuten, wie ich eine Stunde lang ständig eine Strecke immer und immer wieder neustarte und das ist nur eine leichte Übertreibung.
Mir ist natürlich bewusst, dass es im ersten Moment etwas paradox klingt, wenn ich Trials Fusion als schwer bezeichne und euch hiermit für kommenden Montag ein Video zur Collector’s Edition von Dark Souls II ankündige (warte noch auf die Lieferung). Aber da habe ich tatsächlich mittlerweile etwas Übung drin, denn ich habe die letzten Tage viel Zeit (13 Stunden, um genau zu sein) mit der PC-Version von Dark Souls verbracht. Nein, das kam jetzt nicht wegen dem zweiten Teil. Schuld an meiner plötzlichen Spielsucht ist der Livestream von LoadingReadyRun. Dort haben sie jetzt auch mit Dark Souls begonnen. Und da bekam ich eben Lust aufs Spielen nachdem ich auf der Xbox 360 seit Ende 2011 an den Glocken-Gargolyes scheitere und dort den Titel seitdem nicht mehr eingelegt habe. Zusätzliche Motivation bringt auch die Tatsache, dass ein gewisser Azzkickr gleichzeitig auch spielt wobei ich aktuell etwas weiter bin als er (Blighttown).
Meine Erfahrung
Ja, auf dem PC habe ich (obwohl ich auch hier mit dem Gamepad spiele) tatsächlich die Glocken-Biester (die ersten “richtigen” Bosse) nach ein paar Anläufen geschafft (auch, weil ich mit dem Krieger eine bessere Einstiegsklasse gewählt habe dieses Mal). Einer davon scheiterte allerdings nur, weil ein gegnerischer Spieler vorbeischaute und mir sein dickes Schwert in den Rücken rammte. Ich hasse den Online-Aspekt des Spiels, ganz ehrlich. Zwar habe ich in den Tiefen beim Klaffdrache mal einen menschlichen Spieler zur Hilfe herbeigerufen. Aber auch dieses Vorhaben war nicht von Erfolg gekrönt (er stand mit voller Lebensenergie da und ich war tot). Am Ende musste ich ihn also doch alleine platt machen. Und die ganzen Nachrichten, die auf dem Boden verteilt geschrieben sind, sind 99% der Zeit absolut nutzlos oder gar gefährlich (“Springe hier” an einer Schlucht beispielsweise). Somit hat der Onlineaspekt bislang bei mir nur dazu geführt, dass ich Zeit verloren habe weil ich jeweils gestorben bin und sonst nichts.
Gleichzeitig spiele ich Dark Souls am PC aber nicht mehr blind, sondern habe auf dem dritten Bildschirm zu jeder Zeit das Wiki offen, um gezielter Arbeiten zu können und habe auch dank des LRR-Streams einiges an zusätzlichem Wissen erlangt. Der Titel hat zwar seinen Reiz, wie ich auch damals in meiner Vorschau geschrieben hatte, und das Jammern über den Schwierigkeitsgrad ist bis zu einem gewissen Grad vielleicht tatsächlich übertrieben (ich hatte damals für eine höhere Wertung unter dem berüchtigten Test gekämpft!). Aber ich glaube das liegt dran, dass unter dem Punkt “Schwierigkeitsgrad” alles zusammengefasst wird, was der Titel in Sachen Design absolut schlecht macht.
Erneute Kritik
Und da gibt es definitiv einiges zu bemängeln zusätzlich zu den tatsächlich vorhandenen völlig unfairen Stellen. Die Sache mit dem Ziegendämon zum Beispiel. Ihr geht durch das Nebeltor durch und seid beim 1. Versuch praktisch sofort tot, solltet ihr nicht wider Erwarten bereits eine richtig gute Rüstung haben. Und dann dauert es trotzdem noch eine gefühlte Ewigkeit, bis er im Dreck liegt. Wenn selbst Komplettlösungen auf einen Fehler in der Wegfindung hinweisen und als optimalen Weg darstellen, um ihn zu besiegen, dann passt da was nicht.
Auf die Sache mit der Menüführung will ich an dieser Stelle auch nicht wieder großartig eingehen. Selbst für einen Konsolentitel ist das einfach extrem schlecht gemacht und auch die Kamera ist sehr oft einfach nur im Weg statt eine Hilfe. Viel mehr stört mich hingegen, dass Dark Souls einem praktisch alles verheimlicht. Selbst die grundlegendsten Dinge werden einem im Tutorial nicht beigebracht. Ihr solltet ja mittlerweile wissen, was ich immer Predige: “Komplexität und Komfort schließen sich nicht gegenseitig aus”. Das bedeutet auch, dass man dem Spieler ruhig noch einiges übriglassen kann zum selbst entdecken. Aber wie in einem schlechten Adventure die abstrusesten Einfälle einbauen und vom Spieler erwarten, dass er beispielsweise von selbst darauf kommt, dass er a) zum Raben hochkommt, b) da oben ein Nest von ihm ist, c) man sich 30 Sekunden reinlegen muss, damit was passiert (generell lassen euch die Entwickler gerne Warten)? Ja, ne ist klar. Oder besser noch das Handeln mit ihm: Legt in seinem anderen Nest einen Gegenstand ab, beendet das Spiel und ladet euren Spielstand wieder und der Austausch hat stattgefunden. Was zum Geier?! Selbst in Metal Gear Solid 3: Snake Eater hat Screaming Mantis immerhin Andeutungen auf die Lösung des Rätsels gegeben (den Controller in einen anderen Port stecken).
Fazit
Da braucht man sich nicht wundern, wenn ich mit dem offenen Wiki spiele. Die Herausforderung ist dann immer noch groß genug und zwar ohne, dass ich stundenlang irgendwo ratlos rumstehe. Was ich bislang so vom Nachfolger gelesen habe, wird sich damit daran auch nicht viel ändern. Ja, natürlich gibt es Leute denen gefällt das. Ich habe auf meiner Steam-Friendslist einen mit 190 gespielten Stunden und einen mit immerhin 96 Spielstunden. Es gibt ja auch Leute wie einen gewissen iCe, die total auf bockschwere Plattformer wie Spelunky oder Super Meat Boy! abfahren oder die ganzen Hardcore-Strategen. Es gibt also definitiv eine Zielgruppe und es sei selbstverständlich auch jedem gegönnt. Ich habe zwar bezahlt aber trotzdem sicherlich keinen Anspruch darauf ein mundgerechtes Spielerlebnis zu haben.
Dennoch nervt es mich persönlich aber einfach nur und lässt meine Motivation sofort wieder schwinden, obwohl oder gerade weil ich das Spiel im Kern wirklich super finde (äußerst atmosphärische und genial designte Spielwelt, interessante Rollenspiel-Aspekte, etc.). Mit Wiki sieht die Sache schon anders aus. Da kommt dann mein “Jetzt erst Recht”-Gen ins Spiel und ich beiße mir freiwillig an einem Boss die Zähne aus bis er hoffentlich dann doch mal im Dreck liegt, weil ich nun sicher sein kann, dass das Scheitern wirklich nur an mir liegt und nicht weil das Spiel wieder vergessen hat irgendetwas Wichtiges zu erwähnen.
Und bevor nun jemand Minecraft erwähnt: Ohne Wiki (und dem Mehrspielermodus) hätte ich daran sicherlich auch schon lange die Lust verloren. Während auf der Xbox 360 zumindest etwas Komfort Einzug gehalten hat, ist die PC-Version ja immer noch so einsteigerfeindlich wie damals zu Alpha-Zeiten. Von daher bildet der Titel keine Ausnahme.
Bis Donnerstag!