Tja, da hat man sein vermeintliches Traumhaus endlich gefunden und dann scheitert es daran, dass die Bank nicht ohne gefühlt zwei Millionen Unterlagen/Nachweise/Versicherungen das Ding finanzieren will beziehungsweise ewig dafür braucht eine Entscheidung zu treffen (lag vermutlich am Baujahr obwohl es Kernsaniert wurde vor wenigen Jahren). Das Ende vom Lied war, dass uns die Verkäufer Ende letzter Woche mitteilten, dass sie bereits einen anderen Käufer gefunden haben. Sprich wir sind wieder zurück im Status “Suchen”. Sehr schade. Hätte wirklich perfekt gepasst. Aber gut: Passiert und mehr zu dem ganzen Kladeratsch, den wir da nun mitgemacht haben dann in einem anderen Eintrag.
Heute soll es stattdessen mal wieder um ein paar Unterhaltungsmedien gehen. Genauer gesagt um einen Film aus dem Jahre 2015 und einen Film aus dem Jahre 1995:
Minions (2015, 3D-Animationsfilm, DV) – Bei diesem Werk handelt es sich um ein Spin-Off/Prequel zu Ich – Einfach unverbesserlich. Dort habt ihr anno 2010 die Minions zum ersten Mal als mehr oder weniger tollpatschige Gehilfen des Bösen Gru kennengelernt. Und wie so oft mit kleinen Slapstick-Kerlchen, kamen sie so gut an, dass sie nun ihren eigenen Film bekommen haben (der dritterfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten!). Den Trailer dazu fand ich auch durchaus sehr amüsant obwohl ich mit dieser Art von Animationsfilm (sprich 3D-Grafik für Kinder) meist eher weniger anfangen kann (ja, weder mit Toy Story, Shrek noch WALL-E). Was aber nur zum Teil am Stil liegt, denn die (alten) Kurzfilme von PIXAR finde ich wirklich lustig. Bei einer längeren Story ist bei mir aber irgendwie dann doch die Luft zu schnell raus, vor allem wenn sie dem üblichen Kinderfilm-Klischee folgt.
Wie hat mir also Minions gefallen? Nun, von mir kriegt er . Es waren nette 1 1/2 Stunden aber nichts, was mich großartig umgehauen hat. Zumal die ersten gut 15-30 Minuten dadurch getrübt wurden, dass fast alle Gags bereits im Trailer vorhanden waren. Sowas nervt mich ungemein. Hier umso mehr, weil ich den Anfang über die Entstehung der Minions bis die eigentliche Geschichte dann so richtig an Fahrt aufnimmt ziemlich genial fand. Ab dann geht es tatsächlich um Kevin, dem Minion, der zusammen mit seinen “Freiwilligen” Stuart und Bob Auszog einen neuen Oberbösewicht für sein Volk zu finden und dabei auf die ultraböse Scarlet Overkill trifft, welche die Krone der Königin von England stehlen möchte.
Nachfolgend hatte der Film zwar für mich noch den ein oder anderen amüsanten Moment (wobei hier und da auch wieder aus dem Trailer bekannt wie beispielsweise die Sache mit den genial animierten Corgis in Buckingham Palace) aber eben nichts was mich wirklich vor Lachen vom Stuhl hat fallen lassen (um es etwas übertrieben auszudrücken). Vielleicht habe ich da aber auch die falschen Ansprüche an so ein Werk dank meiner Aufzucht mit Monty Python, Wallace & Gromit und Calvin & Hobbes. Wie gesagt: Es war jetzt nicht so, dass ich mich gelangweilt hätte. Es war definitiv solide Unterhaltung und für Kinder ist es bestimmt ein großer Spaß (das Kino war zum Glück ziemlich leer – der Film läuft ja schon einige Zeit). Wer also mit dieser Art von Film etwas anfangen kann, der wird hier sicherlich auch nicht falsch liegen. Ich mit meinem Herz aus Stein bin halt eine Ausnahme .
Ghost in the Shell (1995, SciFi-Anime, DV, neue Syncro) – Mangas und Animes sind für mich noch ein relativ neues Konzept mit dem ich mich beschäftige (und dank meiner Begleitung nun auch intensiver). Aber diesen Film wollte ich mir schon lange mal “antun”, weil er immer so in großen Tönen gelobt wurde (sie kannte ihn bislang auch noch nicht). Nach langen Recherchen habe ich mich dann für die Originalfassung aber mit der neuen deutschen Synchronisation entschieden und nicht die mit Computergrafiken aufgepeppte “2.0”-Fassung. Das Ergebnis sind magere (nach erneuter Diskussion mit meiner Dame – vorher habe ich tatsächlich zu drei Sics tendiert).
Der Grund für diese niedrige Wertung liegt weniger am Stil. Die detaillierten und definitiv eher erwachsenen Zeichnungen der Hintergründe und Darstellungen der Figuren hat was. Und auch die, für heutige Verhältnisse, primitive Computergrafik für digitale Interaktionen war ein nettes Detail (und ein Grund, warum ich mich gegen die modernisierte Version entschieden habe, in der fast alles ein 3D-Objekt ist). Nur die Animationen fand ich teilweise etwas langatmig, was aber zum einen Geschmackssache ist und zum anderen ein Stück weit vermutlich auch zum Genre an sich gehört. Mir persönlich waren das aber teilweise zu viele Pausen in denen praktisch nichts passiert ist.
Die Ursache
Nein, mein Problem liegt tatsächlich in der angeblich tiefgründigen Hintergrundgeschichte begraben, die sich wohl mit tief philosophischen Themen rund um die Frage des Menschseins beschäftigt. Wobei nicht einmal das so richtig stimmt. Die Fragen, die er aufwirft und mit denen er sich beschäftigen will sind durchaus interessant. Nur der Film schafft es irgendwie nicht so wirklich das alles auch nur halbwegs rüberzubringen. Als jemand der den Manga nicht kennt und auch das Begleitheftchen nicht gelesen hatte vorher, habe ich die meiste Zeit einfach nur Bahnhof verstanden. Und selbst mit dem Begleitheftchen, in dem grob die gesamte Geschichte zusammengefasst wird, wurde es nicht viel besser. Da wäre zum Beispiel die grundlegende Sache, die dem Werk seinen Namen gibt also mit dem “Restmensch” in einer Art Kapsel im Gehirn. Alle reden darüber aber es dauert gefühlt eine halbe Ewigkeit bis mal halbwegs deutlich genannt wird, um was es geht – aber dann auch nur in einem Nebensatz.
Das ganze Konstrukt wirkt somit sehr zusammengestaucht (obwohl selbst die coolen Actionsequenzen eher überschaubar lang sind) und gehetzt. Das mag Kennern des Mangas nicht negativ auffallen aber wenn ich als Unbedarfter an das Werk als eigenständiger Film herangehe, dann bleiben mir über die gesamte Spielzeit hinweg zu viele Fragen im Kopf, die mir den Spaß am Guggen rauben.
Fazit
Ghost in the Shell lässt mich somit äußerst zwiegespalten zurück und ich weiß entsprechend nicht richtig was ich von ihm halten soll. Auf der einen Seite interessiert mich definitiv der Rest (Filme, Serien und natürlich die Mangas). Auf der anderen habe ich die Befürchtung, dass es nicht viel besser wird. Ich glaube aber auf jeden Fall, dass sich das Werk vermutlich nicht ganz so gut als Einstieg in die Welt der Anime eignet. Da gibt es sicherlich bessere und einfacher zu verdauende Kost, die ich aber noch nicht kenne. Meine Begleiterin empfiehlt beispielsweise Death Note (ein Typ hat ein Buch in dem er Namen schreiben kann und derjenige stirbt dann) oder One Piece (ein Pirat will den größten Schatz der Welt finden).
So viel also dazu. Bis Montag!