Schon einmal was von Tocopherol oder Tocotrienol gehört? Nein? Aber bestimmt von Vitamin E, das ist nämlich der Sammelbegriff für diese fettlöslichen Substanzen zu denen neben den beiden genannten auch noch Tocomonoel und MDT (Marine derived tocopherois) gehören. Letztere sind aber nicht ganz so wichtig – zumindest nach dem aktuellen Forschungsstand. Alle gemeinsam haben sie, dass sie sich als Antioxidantien (=Ausschalten von freien Radikalen) betätigen und in vier verschiedenen Strukturen genannt Alpha, Beta, Delta und Gamma auftreten. Am besten erforscht wurden bislang die Alpha-Tocopherole und wenn jemand von Vitamin E redet, dann ist im häufigsten Fall Alpha-Tocopherol damit gemeint.
Das ist dann auch schon der erste Punkt, auf den man bei diesem Thema achten sollte. Sowohl die DGE-Empfehlung sowie viele der handelsüblichen (=Apotheke & Drogerie) Nahrungsergänzungsmittel enthalten nur diesen Strang. Gebrauchen kann euer Körper (wie so oft) alle Varianten, speziell aber die acht Tocopherole- und Tocotrienole-Varianten. Aber ich greife schon wieder vor. Wofür ist Vitamin E denn überhaupt alles gut?
Der Jungmacher
Dass Vitamin E sich als Antioxidans betätigt, hatten wir schon geklärt. Die Folgen davon sind klar: Es schützt die Zellen mit einer entsprechend großen Wirkung. So soll es nach ersten Studien ganz gut gegen Krebs sein (egal ob als Vorbeugung oder als Bekämpfung) eben, weil es die DNA in der Zelle vor Veränderungen sichert bzw. bei einem bereits vorhandenen Tumor das Übergreifen auf andere Zellen abstellt. Und so zieht sich das durch den ganzen Körper durch. In der Haut verhindert es Sonnenbrand (=Zerstörung der Zellen auf der Hautoberfläche), im Gehirn die Zerstörung von Nervenzellen (u.a. die Myelinscheide, deren Beschädigung wohl zu Alzheimer führt). Es verlangsamt den Alterungsprozess und soll sogar eurer Fruchtbarkeit auf die Sprünge helfen.
Der Grund ist ganz einfach: Es schützt nicht nur die bestehenden Zellen, sondern auch die, die sich gerade im Aufbau befinden. Bei denen haben es die freien Radikale ja sonst besonders einfach sich ihr geliebtes Elektron abzugreifen. Das Ergebnis ist eine straffere, “jüngere” Haut sowie eine verbesserte Wundheilung. Angeblich geht das sogar nachträglich, indem man Vitamin-E-Öl auf Narben aufträgt und einwirken lässt. Selbst getestet haben wir das aber noch nicht. Auch eure Haare (egal wo am Körper) freuen sich über das Vitamin. Kein Wunder, dass extrem viele Kosmetika damit werben vollgestopft mit Vitamin E zu sein (neben Q10 – aber das wird ein anderer Eintrag).
Und zu guter Letzt hilft es den Cholesterinspiegel auf einem natürlichen Niveau zu halten und wirkt entzündungshemmend.
Dosierung
Klingt super, oder? Und nein, jetzt kommt tatsächlich kein “aber”. Wie alle Vitamine, ist auch Vitamin E wichtig und man sollte genug davon haben. Hat man nicht genug, gibt es die üblichen Erscheinungen einer Hypovitaminose sprich Sachen wie trockene, faltige Haut, schlecht heilende Wunden und/oder Konzentrationsstörungen. Im Normalfall sollten aber die allerwenigsten von euch tatsächlich an einem Mangel leiden, wenn ihr euch – wie heißt es so schön – ausgewogen ernährt. Leute mit einem höheren Bedarf sind unter anderem Raucher (Stichwort “gelbe Haut”), Gestresste (sind wir das nicht alle manchmal?) oder Diabetiker, weil sie in ihrem Körper mehr freie Radikale herumfleuchen haben.
Die DGE empfiehlt, dass ihr 15mg Vitamin E (Alpha-Tocopherol) pro Tag zu euch nehmt. Das Maximum ist laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit bei satten 300mg pro Tag. Man sollte es aber definitiv nicht übertreiben, denn wie alle fettlöslichen Vitamine kann sich Vitamin E in eurem Körper anreichern, wenn ihr mehr reinkippt als ihr braucht. Ausgeschieden wird es nur, wenn ihr kein Fett dazu einnehmt und es der Körper somit erst gar nicht verarbeiten kann. Außerdem profitiert Vitamin E davon, wenn gleichzeitig ausreichend Vitamin C und Q10-Enzym im Körper vorhanden sind. Dann flutscht es noch besser.
Woher?
Vitamin E in seinen unterschiedlichen Formen kommt vor allem in Nüssen und Ölen vor. Weizenkeimöl hat auf 100g z.B. 174mg Alpha-Tocopherol. Auch Sonnenblumenöl, was aus anderen Gründen nicht ganz so super ist, hat immerhin noch 62mg intus. Olivenöl ist mit 12mg zwar eher am unteren Rand aber nicht ganz schlecht. Allerdings: Wer trinkt schon 100g von irgendeinem Öl. Da sind die Nüsse schon interessanter: Mandeln (26mg) und Haselnüsse (15mg) sind eine gute Wahl. Mit 60g Nüssen habt ihr also schon euren Tagesbedarf gedeckt. Grundsätzlich sind auch alle Vollkornprodukte sehr zu empfehlen, da im Getreidekorn zwar nicht viel (1-4mg) aber zumindest etwas enthalten ist. Beim Erhitzen geht übrigens nichts verloren, da es wie alle fettlöslichen Vitamine hochgradig hitzebeständig ist.
Bei Obst, Gemüse und Fleisch ist hingegen nichts zu holen. Fische haben noch 1-2mg und in Schwarzwurzeln sind immerhin noch gut 6mg enthalten. Aber unterm Strich ist das nicht der Rede wert. Deswegen eine “ausgewogene” Ernährung. Egal ob ihr den ganzen Tag nur Fleisch futtert oder euch als Veganer nur von Gemüse ernährt: Die Chance ist hoch, dass es dann doch nicht reicht. Aber wer seine Schüssel Nüsse am Arbeitsplatz stehen hat oder eben viel mit pflanzlichen Ölen hantiert, sollte relativ einfach die DGE-Empfehlung nicht nur mit normalem Essen erreichen, sondern auch überschreiten können.
Wenn ihr feststellen wollt, ob ihr ausreichend Vitamin E habt, dann hilft es auf die Ernährung zu schauen. Einen Blut- oder sonstigen aussagekräftigen Test haben wir nicht gefunden.
Unsere Anwendung
Dank unserer Abnehmbemühungen (LowCarb sowie wenig Kalorien = keine Nüsse), ist es aktuell nicht der Fall, dass wir unseren Tagesbedarf decken. Entsprechend haben wir uns für diese Ernährungsphase den mitteldosierten Vitamin-E-Complex (8 Stränge) von VitaminExpress geholt. Wenn ihr also unter eine der Risikogruppen fallt oder eure Ernährung eher weniger Nüsse und Öle enthält, können wir die Dinger (wie so vieles bei VitaminExpress) nur empfehlen. Dadurch, dass es vom Körper gespeichert werden kann, reicht z.B. bei unserer Ernährung eine Kapsel pro Woche. Aber wie gesagt: Im Normalfall solltet ihr Vitamin E nicht ergänzend einnehmen müssen, sondern den Bedarf über die Ernährung regeln können.