Phase 1 (Außenarbeiten) ist erfolgreich abgeschlossen (bis auf das Bezahlen der vermutlich diese Woche eintrudelnden Rechnungen). Sieben Arbeitstage haben am Ende die zwei Arbeiter vom Tiefbauunternehmen bei uns verbracht. Freitagnachmittag waren sie endlich fertig. Keine Ahnung warum es anfangs hieß, sie würden es bis Dienstagabend schaffen. Aber gut: Grundsätzlich sieht alles wieder gut aus und funktioniert. Nur ein paar Liter Erde fehlen jetzt in der Einfahrt, die kriege ich aber schon irgendwo aufgetrieben. Wir hatten ja leider nicht genug Platz auf dem Grundstück, um alles vor Ort zwischen zu lagern. Entsprechend mussten sie einen Teil abtransportieren. Kam dann scheinbar nicht mehr komplett alles zurück .
Handwerkergewusel
Das Haus voll hatten wir wie angekündigt am Montag. Die Monteure für Gas und Wasser hatten sich angemeldet und standen auch relativ pünktlich um 8 Uhr auf der Matte. Da waren selbst die Tiefbauer noch nicht da, die ja erst wieder den zugefallenen Graben ausheben mussten. Gas hat sich entsprechend nach einer Bestandsaufnahme erstmal wieder verzogen, um ihr Material zu holen und kamen erst später wieder. Den Anfang machte stattdessen das Wasserwerk. Die dachten übrigens sie würden zu einem Neubau kommen. Wussten also weder was von der Wasseruhr beim Nachbarn noch davon, dass sie die Verbindung zur bestehenden Hausinstallation herstellen sollten. Kommunikation ist echt keine Stärke von Handwerkern. Aber gut: Klärte sich alles schnell und sie machten sich zuerst auf den Weg zum Nachbarn, um dort alles vorzubereiten. Der saß zwar zu dem Zeitpunkt auf dem Klo und konnte nicht an die Tür aber das war dann mit einem kurzen Anruf auch zügig geklärt . Also Wasser abgestellt und Wasseruhr ausgebaut (hat noch drei Jahre Garantie). Damit war das Thema “Zuwasser” über Nachbars Grundstück endgültig erledigt.
Der Rest ging anschließend ohne weitere Probleme vonstatten nachdem der Graben wiederhergestellt war. Kein Wunder: Die Monteure von Gas und Wasser machen das vermutlich ein paar hundertmal pro Monat und unsere Maßnahme hatte jetzt keine wirklichen Besonderheiten aufzuweisen. Schließlich war vom Tiefbauer alles soweit vorbereitet. Zwar taten sich die Wassermonteure ein bisschen schwer auf ihrem Auto die entsprechenden Teile für die Verbindung zwischen Wasseruhr und Filter zu finden aber am Ende hat auch das hingehauen. Den Bestätigungswisch für die Stadtwerke haben sie nach einem Anruf beim zuständigen Bearbeiter hingegen anstandslos mitgenommen, um ihn dort abzugeben. War also ebenfalls kein Ding und wir hatten wieder fließendes Wasser (dauerte ca. 2-3 Stunden die ganze Aktion).
Das einzige was mich in Bezug auf Gas und Wasser etwas gestört hat war, dass die Gasmonteure nicht besonders redselig waren. Ja, ich arbeite natürlich auch lieber ohne, dass mir einer über die Schulter schaut. Aber zumindest ein paar Worte wären durchaus ganz nett gewesen. Stattdessen heimlich kommen, Arbeit erledigen und heimlich wieder gehen. Fand ich etwas doof. Zumal ich durchaus noch Fragen hatte wie das jetzt weitergeht, da sie nicht den Gaszähler montiert haben. Aber da musste ich dann wohl oder übel in der Zentrale anrufen. Die dortige Antwort: Der Gaszähler wird gesetzt sobald der Heizungsbauer fertig und die Heizung angeschlossen ist. Man kann aber ohne die Zählernummer keinen Gasversorgungsvertrag abschließen. Doof. Glücklicherweise gibt es dafür eine gesetzliche Regelung. Die besagt, dass ihr drei Wochen nach Setzen des Zählers Zeit habt einen Vertrag zu machen und dieser dann Rückwirkend zum Zählereinbautag gilt. Ihr rutscht also erst nach diesen drei Wochen in die Grundversorgung, wenn ihr es versemmelt.
Abwasser
Der Dienstag stand dann ganz im Zeichen von Abwasser. Über den Leitungen von Gas und Wasser war schon die erste Schicht Sand und an den freiliegenden Hauswänden hatten sie eine wasserabweisende Noppenfolie verlegt, um einen weiteren Wasserschaden zu vermeiden. Die alten Keramikrohre hatten sie vorher bereits soweit sichtbar aus der Erde geholt und der kaputte Straßenübergang war freigelegt. Den hatte übrigens ein anderer Versorger (vermutlich unitymedia) zerstört. Und zwar hatte derjenige mit einer Bodenrakete die Straße entlanggeschossen, um ein neues Rohr zu verlegen. Die hat dann den Straßenübergang erwischt. Hat damals natürlich keiner bemerkt, weil unser Hausanschluss nicht in Betrieb war und zum Glück nichts weiter passiert ist. Allerdings muss sich eine Rattenfamilie nun ein neues Zuhause suchen. Aber der Strafe entkommt er nicht. Ich bezahle schließlich nicht für den zusätzlichen Tiefbau, der notwendig war, um das Rohr zu ersetzen. Das haben die Stadtwerke stattdessen als Regressfall mitgenommen und bekommen die Rechnung vom Tiefbauer.
Interessanterweise wurde für den Straßenübergang dann wieder ein Keramikrohr verwendet bevor es an der Grundstücksgrenze auf Kunststoff wechselt und über den Revisionsschacht weiter bis zum Haus verläuft. Hätte erwartet, dass man komplett Polyethylen verlegt, weil in Sachen Belastung das HDPE-Rohr im Straßenübergang aus meiner Telekommunikationssicht besser geeignet ist. Andererseits lag der alte Straßenübergang schon einige Jahrzehnte und hielt. Insofern wird das schon passen .
Dienstagnachmittag war dann auch schon nichts mehr sichtbar von allem. Nur der Hals vom Revisionsschacht deutete noch darauf hin, dass hier irgendwas unter der Erde verläuft. Alles andere lag bereits unter einer dicken Erdschicht. Der Anschluss im Haus wurde aber erst am Mittwoch gewechselt. War aber erneut kein großer Akt abseits der üblichen “welche Art von Biegung brauche ich, um mein Loch zu treffen?”-Fragen. Anschließend das alte Rohr auf beiden Seiten entfernt und an der Mauerdurchführung jeweils ein Deckel drauf und schon ist der alte Abwasserkanal über das Nachbargrundstück nur noch für zwei Regenrinnen da.
Der Rest
Mittwoch bis Freitag standen dann “nur” noch die Wiederherstellung der Oberfläche auf dem Programm. Untergrund vorbereiten (fertig mit Erde auffüllen, grober Schotter, dann feiner Schotter drauf), dann erst die Randsteine setzen und anschließend eine Runde Pflastern. Nichts Weltbewegendes aber wie so oft dauert sowas halt seine Zeit bis es wieder so aussieht wie vorher bzw. sogar besser. Jetzt müsste es nur mal regnen, um den Dreck abzuspülen bzw. in den Fugen zu verteilen .
Ich hab’ am Samstag noch am Mülltonnenstandort zwei Platten verlegt. Jetzt wo der Rückstaudoppelverschluss nicht mehr da ist, ging das endlich. Hätten die Tiefbauer sicherlich auch mitgemacht aber ich hatte vergessen ihnen die hinzulegen. Da die Erde aber noch frisch und locker ist, war das eine relativ einfache Sache. Jetzt wie gesagt noch ein paar Liter Erde drauf, damit das Auto beim in die Garage fahren nicht in ein Loch fällt und die Außenarbeiten sind wirklich komplett abgeschlossen. Ging trotz stressiger Vorbereitung und einiger Panikattacken an den ersten beiden Tagen doch geordneter und angenehmer über die Bühne als ich befürchtet hatte. Jetzt hoffe ich nur, dass die Rechnungen nicht zu weit vom Angebot abweichen.
Weiter geht’s
Phase 2 (Heizung) beginnt dann am Mittwoch mit dem Besuch des Schornsteinfegers. Gleichzeitig habe ich die Woche damit verbracht Phase 3 vorzubereiten, den Öltankabbau. Der findet – wenn alles mit dem Heizungsaufbau am Donnerstag und Freitag wie geplant funktioniert – tatsächlich bereits kommenden Montag statt. Der Vertreter von Laudon war donnerstags da und hat sich die Situation angeschaut. Anschließend konnte ich los telefonieren. Zum einen mit dem Landratsamt und dem TÜV Hessen, weil wir uns in einem Wasserschutzgebiet befinden. Da muss entsprechend bestätigt werden, dass der Tank ordnungsgemäß entfernt wurde. Beim Abbau dabei sein muss der TÜV dafür bei einem oberirdischen Tank übrigens nicht. Der kontrolliert nur anschließend den Tankraum nochmal. Das andere bestätigt die Abbaufirma.
Zum anderen wusste ich jetzt endlich wie viel Öl ungefähr noch im Tank ist (1.300l) und konnte gezielt versuchen einen Abnehmer zu organisieren. Definitiv noch mehr im Tank als ich erwartet hatte. Der ursprünglich geplante, direkte Nachbar musste entsprechend absagen. Er hatte schon vollgemacht. Die anderen sind hingegen bereits Gasnutzer. Zum Glück hat sich dann schräg gegenüber doch noch einer für die vermutlich ca. 1.000 Liter gefunden. Da kommen dann zwar trotzdem Transportkosten dazu (die Firma darf aus Sicherheitsgründen nicht einfach so einen Schlauch über die Straße verlegen) aber die sind logischerweise niedriger als wenn sie es z.B. zu einem Arbeitskollegen nach Darmstadt hätten fahren müssen. Warum nur 1.000 Liter? Auf der einen Seite, weil wir natürlich noch ein bisschen was verbrauchen bis Montag. Auf der anderen, weil nicht der komplette Tankinhalt tatsächlich noch nutzbar ist. Ganz unten hat sich Schlamm und sowas abgesetzt. Den will natürlich keiner mehr haben und muss (für aktuell 0,48€/Liter) entsorgt werden. Und der Kollege von Laudon hat diesen Anteil mit 300l angesetzt. Auch deshalb, weil in ihre Transportbox nur 1.000l reinpassen.
Und damit verabschiede ich mich bis Montag. Dann vermutlich mit Teil 31 des Tagebuchs eines Hausherrn und allen Informationen zur Phase 2.