Sicarius

Ein Experiment

Unsere Osmoseanlage

Lysanda und ich haben die letzte Woche ein Experiment gemacht. Nein, nicht im Bett… Echt schlimm, dass eure Gedanken immer nur direkt dahin schweifen. Zwar ist nicht auszuschließen, dass wir dort selbst nach sieben Jahren Ehe noch Neues entdecken. Aber ihr seid die letzten, denen ich davon erzählen würde. Also benehmt euch!

Äh, wo waren wir? Ach ja: Ein Experiment. Und zwar eins mit Wasser. Mitte 2017 haben wir uns bekanntlich eine (vergleichsweise teure) Osmose-Anlage angeschafft. Ein Jahr später folgte dann, statt der eigentlich geplanten Entkalkungsanlage für das gesamte Haus, der Einbau des aquaSpin. Mit beidem sind wir weiterhin sehr zufrieden. Speziell natürlich mit der Osmose-Anlage. Vorher habe ich übertrieben gesagt unser Leitungswasser nur unter Todesstrafe getrunken. Jetzt bin ich zwar immer noch kein absoluter Fan von stillem Wasser (deswegen zusätzlich einen SodaStream), aber das gefilterte aus der artesia24 Natur pur (mittlerweile artesia24 Premium) spielt definitiv in einer ganz anderen Liga. Allein wie sauber und neu unser auch schon einige Jahre alte Wasserkocher noch innendrin aussieht ist fast unglaublich. Und wir haben ihn noch kein einziges Mal entkalkt! Das ist der krasse Gegensatz zu dem im Büro, der gefühlt schon nach einer Woche nur noch ein einziger weißer Klumpen ist. Mit mittlerweile 246 EUR (117 EUR, wenn ihr die Filter selbst wechselt) sind die jährlichen Wartungskosten für die Anlage zwar nicht ohne aber das ist es uns definitiv wert (und immer noch billiger als Glasflaschen zu kaufen). Weiterhin eine der besten Anschaffungen für unseren Haushalt, die wir bislang getätigt haben!

Und auch das Wasser aus dem aquaSpin schmeckt definitiv anders und besser im Vergleich zu unserem normalen, sehr harten Leitungswasser. Gesünder ist es zwar nicht – schließlich wird nicht einmal der Kalk rausgefiltert. Und ob unsere Leitungen tatsächlich sauberer sind, kann ich ebenfalls nicht beurteilen. Dazu müsste ich da nämlich mal reinschauen :smile: . Aber, dass der Kalk sich anders verhält und leichter zu entfernen ist auf den Armaturen, kann ich definitiv bestätigen.

Das Experiment

Soweit so gut also. Aber was wir bislang tatsächlich noch nie gemacht hatten, war der direkte Vergleich zwischen allen dreien. Also dem Wasser aus der Osmose-Anlage, dem aquaSpin und normalem Leitungswasser. Letztes stammt für den Versuch aus unserem Büro und hat eine Härte zwischen 18,3 und 19,5 °dH. Das ist etwas härter als bei uns in Groß-Gerau (ca. 17 °dH) aber der Unterschied sollte das Testergebnis nicht großartig beeinflussen. Selbst der Berater von H.Preiss hatte nur ein paar vorbereitete „Zaubertricks” im Koffer, um das Wasser zu veranschaulichen. Aber die waren halt nur genau das: Extrembeispiele zur Veranschaulichung. Also haben wir die letzten sehr heißen Augusttage genutzt, um endlich mal unseren eigenen, realitätsnäheren Test zu machen.

Der Aufbau war simpel: Wir haben eine glasierte, schwarze Fliese in die Sonne gelegt. Darauf haben wir dann von jeder Sorte Wasser jeweils ein paar Tropfen (jeweils die gleiche Menge je Wasser) gegeben. Und immer, wenn die Tropfen verdunstet waren, haben wir wieder nachgelegt. Das letzte Mal am Samstagabend. So wollten wir eine zumindest rudimentäre Langzeitbetrachtung mit reinbringen. Letztes vor allem um zu schauen, ob das „einfachere Wegputzen” Realität oder nur Einbildung ist.

Das Ergebnis

Die Unterschiede waren tatsächlich bereits nach dem ersten Verdunsten eindeutig sichtbar: Während vom Tropfen aus der Osmoseanlage nur ein Wasserrand übriggeblieben ist, waren sowohl beim Büro- als auch aquaSpin-Wasser klare Kalkrückstände sichtbar – allerdings tatsächlich in unterschiedlicher Form. Während sich beim Bürowasser bereits Kalk-/Mineralienhaufen gebildet hatten, war der Kalk/die Mineralien aus dem aquaSpin-Tropfen gleichmäßiger verteilt und es sah mehr wie ein Fingerabdruck aus. Das hat sich im Laufe der sieben Tage nicht geändert. Der aquaSpin-Fleck ist immer noch ziemlich homogen, der Büro-Fleck total chaotisch und dreckig und beim Osmose-Fleck nur Wasserränder und kleinere Mineralienrückstände (es ist ja nicht ganz leer) übrig.

Beim Osmose-Wasser haben wir noch eine zweite interessante Beobachtung gemacht: Der Tropfen brauchte am längsten um zu verdunsten. Die anderen beiden waren immer schneller trocken. Selbst als wir die Fliese gedreht haben, um quasi eine ungleichmäßige Sonneneinstrahlung auszuschließen. Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt ist, dass im Tropfen der Osmoseanlage mehr Wasser drin ist. In den anderen beiden ist ja mehr “Dreck” (u.a. Kalk) enthalten und entsprechend weniger Wasser. Aber das ist nur meine naive Sicht auf die Sache. Bin ja kein Wissenschaftler :smile: .

Eine Runde Putzen

Sonntagmorgen habe ich dann den (leicht feuchten) Putzlappen ausgepackt. Der Osmose-Fleck ging ohne viel Druck sofort und rückstandsfrei weg. aquaSpin und Büro hingegen nicht so ganz. Und zwar blieb bei beiden ein hartnäckiger Rand übrig. Beim Bürowasser dicker/ungleichmäßiger als beim aquaSpin aber es waren trotzdem beide betroffen. Wenn ich mit dem Finger drübergefahren bin, fühlte es sich so an, als wäre ein Spalt in der Oberfläche der Fliese.

Und selbst nach intensiver, mechanischer Bearbeitung mit dem Metallschwamm waren die Ränder immer noch sichtbar, wenn auch nun komplett glatt. Gerade so, als hätten sie sich eingebrannt. Krass. Lysanda hat es durch den Einsatz von Zahnpasta, Essig und mit viel Krafteinsatz zwar mittlerweile geschafft beide zu entfernen. Aber je nachdem wie man die Fliese ins Licht hält, kann man sie trotzdem noch erahnen. Den Büro-Fleck allerdings wesentlich deutlicher obwohl an ihm Lysanda mehr rumgeschrubbt hat. Also trotzdem ein weiterer Pluspunkt für den aquaSpin.

Da ich wie oben erwähnt auf unseren Armaturen keine Probleme mit dem aquaSpin-Wasser habe (da kann ich die Flecken mit dem Finger wegmachen), ist es vermutlich eine Kombination aus „Extremsituation” (viele Tropfen auf einer Stelle über mehrere Tage) und der Oberfläche (glasierte Fliese). Das ist entsprechend die wichtigste Erkenntnis des Experiments: Keine schwarzen Fliesen im Bad verbauen! Blöd nur, dass der Vorbesitzer genau das auf dem Boden getan hat. Allerdings nicht glatt, sondern mit einer raueren, ungleichmäßigeren Oberfläche. Da fallen einzelne Flecken nicht so auf und mit etwas Essig (bisschen einwirken lassen), kriege ich die auch selbst Wochen später immer noch gut und ohne viel Aufwand weg.

Fazit

Was lässt sich nach diesem absolut nicht repräsentativen Experiment nun festhalten? Ganz einfach: Sowohl die Osmose-Anlage als auch der aquaSpin halten grundsätzlich was sie versprechen. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass der aquaSpin-Fleck trotzdem so schwer vollständig zu entfernen sein würde. Eben, weil ich im normalen Alltag andere Erfahrung gemacht habe. Aber im Vergleich zum Bürowasser sind es trotzdem eindeutig Welten – sowohl in der Optik des Flecks als auch im Verhalten beim mechanisch unterstützten Entfernen. Insofern lässt sich als Gesamtfazit nur erneut festhalten, dass sich die teuren Investitionen aus unserer Sicht gelohnt haben. Das haben wir zwar schon vor dem Experiment gedacht aber ab und zu ist es schick das mal halbwegs wissenschaftlich bestätigt zu bekommen :smile: .

PS: Eine glänzende, schwarze Fliese anständig zu fotografieren ist echt schwierig…

(Cover)

Das ging fix – andererseits hat die Serie auch nur 22 Folgen mit jeweils 22 Minuten Laufzeit. Insofern war es kein großer Aufwand uns abends mal 2-3 Stück an zu schauen. Die Rede ist von Die Enterprise*, bekannt als Star Trek: The Animated Series (TAS) aus den Jahren 1973/1974. Bis zum Erscheinen von Star Trek: Lower Decks* (2020) war sie die einzige Zeichentrickserie angesiedelt im Star-Trek-Universum. Kann man sich gar nicht vorstellen. Aber im Gegensatz zu Star Wars, wo George Lucas ja den größten Teil seines Lebensunterhalts mit Merchandise verdient hat, hatte es Star Trek scheinbar selbst zu seiner Hochzeit in den 90igern nicht nötig was explizit für Kinder zu produzieren. Mittlerweile denkt man da anders. Und ja, Star Trek: Prodigy scheint in der Hinsicht recht gut geworden zu sein!

Die Ausgangssituation

Doch dazu kommen wir dann irgendwann viel, viel später. Jetzt kehren wir erst einmal zurück in die 70iger. Zur Erinnerung: In den USA lief die letzte Episode von Raumschiff Enterprise* am 3. Juni 1969. Danach war zwar erstmal Sense in Bezug auf neue Inhalte aber die Serie fing an ihre Kreise in der Syndication zu drehen und war dort ein völlig unerwarteter und riesiger Erfolg. Das schlug sich zum einen in der Menge an Fanpost nieder, die sowohl die NBC (ausstrahlender Sender) als auch Paramount (Produktionsfirma) erhielten. Zum anderen zeigte die Buchhaltung, dass es die bislang erfolgreichste Serie für den Sender war und die wichtige Zielgruppe der 18- bis 45-Jährigen voll drauf abfuhr. Das Management fand das nur bedingt lustig, hatten sie doch offensichtlich die ultimative Cash-Cow zu früh getötet. Sie rannten entsprechend zu Gene Roddenberry, um irgendwie weitere Inhalte zu bekommen. Und vermutlich hätte es sogar funktioniert. Es wäre garantiert eine vierte Staffel produziert worden, wenn da nicht ein kleines Detail gewesen wäre: Paramount hatte die Sets und Props der Serie in der Zwischenzeit bereits ausgeräumt (vernichtet, verschenkt oder sie waren schlicht gestohlen worden). Es wurde berechnet, dass es ca. $750.000 (rund $6 Millionen heutzutage) kosten würde alles wieder neu zu bauen. Bei allem Erfolg der Serie: Das war ihnen dann doch zu viel.

Die Enterprise (Paramount-Promobild)

Eine weitere Live-Action-Umsetzung war also erstmal gestorben. Sehr zum Unmut von Roddenberry, der unbedingt eine haben wollte. Es sollte dann noch bis 1979 dauern, bis sein Wunsch zumindest auf der großen Leinwand in Erfüllung ging (Star Trek: Der Film*). NBC wollte hingegen JETZT neue Inhalte egal welcher Art. So trafen sich beide in der Mitte: Eine Zeichentrickserie. Damit konnte Roddenberry Star Trek im Gedächtnis der Zuschauer behalten, immer in der Hoffnung dann doch noch eine zweite Live-Action-Serie zu bekommen und gleichzeitig hatte NBC neues Material. Und obwohl Paramount die Serie nicht produzierte, gehört auch sie rechtlich gesehen vollständig ihnen.

Perfekte Rahmenbedingungen

Die Idee eine Zeichentrickserie zu produzieren, war zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nicht neu. Schon während der Ausstrahlung der dritten Staffel kam das legendäre Animationsstudio Filmation auf Paramount, NBC und Roddenberry zu mit der Idee eine Spin-off-Serie explizit für eine jüngere Zielgruppe zu produzieren. Und obwohl ein interessanter Pitch dafür existiert, wurde aufgrund der damals angespannten Situation zwischen Paramount und Roddenberry nichts draus. Es dauerte stattdessen noch bis 1973 bis mit einem neuen Konzept (“für alle Altersgruppen geeignet”) dann endlich ein Vertrag unterschrieben wurde und TAS bei Filmation in Produktion ging. Roddenberry hat dabei tatsächlich wenig Hand an die Serie angelegt. Er hatte schlicht keinerlei Interesse an diesem Format. Er wollte wie gesagt ausschließlich eine weitere Live-Action-Umsetzung. Dafür übernahm (aufgrund seiner Empfehlung) Dorothy Catherine Fontana (D. C. Fontana) die Verantwortung über die Drehbücher. Sie hatte bereits bei der Originalserie intensiv mitgewirkt und die ein oder andere progressive Idee (auch gegen den Widerstand von Roddenberry) auf den Fernsehbildschirm gebracht.

Jetzt hatte sie nicht nur freie Hand, sondern sogar noch mehr Möglichkeiten. Warum gab es schließlich so viele Humanoide in der Serie? Ganz einfach, weil das Budget für echte Aliens begrenzt war und die damaligen technischen Voraussetzungen nicht gegeben waren. In einer Animationsserie hat man in der Hinsicht mehr Freiheiten. Das ein oder andere Drehbuch stammt entsprechend auch von der Originalserie, weil sie es in Live-Action nicht hinbekommen haben. Gleichzeitig fand zu der Zeit ein Autorenstreik statt. Sprich es waren plötzlich ganz viele sehr gute Schreiberlinge auf der Suche nach Arbeit und da das Arbeitsverbot der Gewerkschaft nicht für Animationsfilme galt, konnte Fontana so einige bekannte Leute für die Drehbücher gewinnen. Sie selbst schrieb hingegen tatsächlich nur ein einziges Drehbuch für die Serie. Und zwar die Folge Yesteryear. Übrigens der einzige Teil von TAS, den Roddenberry tatsächlich als Kanon ansah (sie zeigt Spocks Jugend)!

Und dann haben sie es auch noch geschafft mit Ausnahme von Pavel Chekov (Walter Koenig war zu teuer) alle Originalschauspieler als Sprecher anzuheuern. Perfekter hätte es nicht sein können und am 8. September 1973 flimmerte die erste Folge über die amerikanischen Bildschirme.

Der Inhalt

Die Enterprise (Paramount-Promobild)

Nach Abschluss der ersten Staffel von Star Trek: Das nächste Jahrhundert* erklärte Roddenberry die Zeichentrickserie als “Nicht-Kanon”. Warum? Schlicht und einfach, weil er eine beleidigte Leberwurst war. Die Serie hatte es nämlich nicht geschafft das erhoffte Live-Action-Revival herbeizuführen und er war auf sie entsprechend nicht gut zu sprechen. Andere Quellen behaupten zwar, es wäre 1988 aufgrund von Lizenzneuverhandlungen passiert. Aber das macht für mich keinen Sinn. Schließlich gehörte und gehört die Serie Paramount. Warum sollte da ein Lizenzstreit zum Ausschließen der Serie führen? Paramount folgte auf jeden Fall Roddenberrys Wunsch und dementsprechend wird die Serie – soweit bekannt – offiziell nicht als Teil des Star-Trek-Universums angesehen obwohl es 2006 aufgrund des DVD-Release der Serie so aussah, als hätte sich heimlich still und leise die offizielle Meinung etwas geändert. Dieser “Nicht-Kanon”-Status war sehr zum Unmut der Autoren und Fans, die sich über diese Regelung aber faktisch bis heute einfach hinwegsetzen. So ist und bleibt beispielweise Robert April der erste Kommandant der ersten Enterprise und “Tiberius” wurde Kirks offizieller Mittelname.

Produziert wurden zwei Staffeln und die zweite bekam sogar einen Emmy für die beste Kinderserie – der bis heute einzige Emmy für eine Star-Trek-Serie im nicht-technischen Bereich! Die erste Staffel hat 16 Episoden und die zweite nur sechs. Die Serie setzt direkt an das Ende der Originalserie an und umfasst die letzten beiden Jahre der fünf Jahre umfassenden Mission des Raumschiffs. Inhaltlich erwartet euch entsprechend das bekannte Format der Hauptserie. Es werden immer noch neue Welten besucht und – dieses Mal in einem höheren Tempo – mehr oder weniger fragwürdige Abenteuer erlebt inkl. den immer noch reichlich vorhandenen Logiklücken. So kann der Transporter plötzlich alte Versionen der gebeamten Personen wiederherstellen? Warum altert dann überhaupt noch jemand? Oder stirbt an Krankheiten? Einfach Sicherungskopie wiederherstellen! Es gibt sogar so einige Rückbezüge auf alte Folgen sowie echte Fortsetzungen wie z.B. More Tribbles, More Troubles, was ich extrem cool finde. Schließlich war es faktisch das erste Anzeichen von echter Kontinuität im Star-Trek-Universum.

Aufgrund der Abwesenheit von Chekov sowie den neuen Möglichkeiten dank des gewählten Mediums, gibt es außerdem ein paar neue Gesichter in der Crew (und Beförderungen für die alte). Als Navigator tritt beispielsweise der Edosianer Arex auf. Lt. Uhura wird hingegen in ihren Pausen – oder, wenn sie mal das Kommando über die Enterprise übernimmt (ja, der erste weibliche Kapitän war sie!) – von M’Ress vertreten, einer Caitianerin. Und auch sonst sind erfreulich häufig “richtige” außerirdische Rassen und wirklich fremde Welten auf dem Bildschirm zu sehen. Meist sind die Aliens trotzdem auf zwei Beinen unterwegs, aber immerhin! Für eine (unvollständige) Auflistung verweise ich auf diese Internetseite.

Fazit

Die Enterprise (Paramount-Promobild)

Mir hat unterm Strich Die Enterprise tatsächlich besser gefallen als der größte Teil der Hauptserie. Ein Grund ist sicherlich, dass 22 Minuten relativ schnell rum sind. Das gibt den Geschichten anständig Tempo und man hat gar nicht so viel Zeit sich über den Blödsinn Gedanken zu machen, der teilweise passiert. Gleichzeitig sind die Geschichten an sich auch etwas action-reicher, ausgefallener und mutiger. Ja, die ein oder andere Zeitreise sowie Besuche von Paralleluniversen gibt es trotzdem. Aber selbst die sind interessanter gestaltet als nur ein “Es ist die Erde im 20. Jahrhundert”. Und M’Ress ist einfach ein cooler Charakter, obwohl sie nicht viel zu tun hat. Aber vermutlich bin ich da als Katzenliebhaber einfach nur etwas voreingenommen :smile: .

Geeignet ist die Serie dennoch nur für beinharte Star-Trek-Fans würde ich sagen. Sie ist faktisch eine echte Fortsetzung der Hauptserie nur mit etwas mehr kreativer Freiheit. Entsprechend schwer ist es vermutlich nicht nur aber vor allem wegen den Rückbezügen sie in einem Vakuum anzusehen. Gleichzeitig bügelt sie zwar ein paar der Schwächen der Serie aus, lässt aber doch vieles beim Alten. Ja, auch einen Kampf gegen einen Gott gibt es wieder. Insofern: Ich fand sie insgesamt unterhaltsam und habe sie gerne geschaut. Zumal sie mir wieder ein paar mir bislang unbekannte Einblicke in das Star-Trek-Universum gegeben hat (wusste beispielsweise gar nicht, dass die erste Enterprise schon eine Art Holodeck hatte!). Aber eine uneingeschränkte Empfehlung sieht definitiv anders aus.

Als nächstes stehen nun die ersten sechs Filme an. Mal schauen was Lysanda speziell zum langwierigen ersten Filmabenteuer sagen wird. Zumal es auch noch die Kinoversion ist…

PS: Lysanda möchte unbedingt, dass ich euch von einer Theorie von ihr erzähle. Und zwar ist sie der Meinung, dass Spock eine Prinzessin ist. Um das zu verstehen, müsst ihr diesen Clip aus Chaos im Netz* kennen. Darin fragen die Disney-Prinzessinnen die kleine Vanellope welche Art von Prinzessin sie ist und stellen entsprechende Fragen, um das herauszufinden. Daraus wurde dann das ein oder andere Meme wie z.B. das hier mit Marvels Loki.

Und die folgenden Fragen aus dem Clip hat Lysanda mit “Ja” beantwortet, weshalb sie zu dem Ergebnis kommt, dass er eine (Disney-)Prinzessin sein muss. Leider kann ich ihrer Logik in diesem Zusammenhang nicht widersprechen. Aber urteilt selbst:

  • Hast du magisches Haar? Das schwarze Ding auf seinem Kopf muss ganz klar magisch sein. Anders kann ich mir nicht erklären, wie es so glatt und flach sein kann.
  • Magische Hände? Wenn der vulkanische Nackengriff nicht magisch ist, dann weiß ich auch nicht.
  • Kannst du mit Tieren reden? Er hat unter anderem mit dem Pizzateig namens Horta geredet. Also ein ganz klares “Ja!”.
  • Wurdest du vergiftet? Mehrmals. Und entweder es hat ihm aufgrund seines Vulkanier-Bluts nichts angehabt oder die ganze Folge ging nur darum ihn zu retten.
  • Verflucht? Ein Fluch kann im Prinzip fast alles sein, entsprechend lässt sich die eine oder andere Situation sicherlich dazu zählen.
  • Entführt oder versklavt? Entführt wird er ständig. Versklavt auch mindestens einmal.
  • Spürtest du je der wahre Liebe Kuss? In mindestens zwei Folgen.
  • Hast du Probleme mit deinem Vater? Die Beziehung zwischen Sarek und seinem Vater als “Problembehaftet” zu bezeichnen ist schon fast eine Untertreibung.
  • Glauben die Leute, dass alle deine Probleme gelöst wurden nur, weil ein großer starker Mann kam? Spock ist größer als Kirk aber das ändert nichts daran, dass er ihn die meiste Zeit retten muss.
Sicarius

Das verbesserte Beben 2

QUAKE II (Enhanced) (Herstellerbild)

HYPE HYPE HYPE!!! Die Gerüchteküche hatte es schon länger von den Dächern gezwitschert aber Donnerstagabend – passend zum Beginn der QuakeCon 2023 – war es soweit: QUAKE II (Enhanced) wurde in den diversen Downloadstores freigegeben. Auf PC, wie schon bei QUAKE (Enhanced), ist das Remaster kostenlos für alle, die bereits QUAKE II im jeweiligen Store besaßen. Neu dazu gekommen sind die Konsolen (PS4, PS5, XS, XONE), die nun ebenfalls in den Genuss dieses First-Person-Shooter-Klassikers kommen – inkl. Crossplay im Multiplayer, damit die Maus-Nutzer die Gamepad-Jungs auch fleißig 0wnen können :wink: .

Bitte? FPS-Klassiker wäre etwas weit hergeholt? Zugegeben: Der Ruf von QUAKE II ist nicht der Beste. Das liegt aber aus meiner Sicht einzig und allein daran, dass Fans von QUAKE sich etwas anderes erhofft hatten (Gothic Horror vs. Militärsetting) und nicht an seiner spielerischen Qualität. Ursprünglich sollte QUAKE II auch nicht so heißen, es fiel ihnen aber grob gesagt nichts besseres ein. Unter der Haube steckt trotzdem ein richtig guter id-Shooter mit einer (für damalige Verhältnisse) gelungenen Kampagne mit tollen (zusammenhängenden!) Level, die schon ein Jahr vor Half-Life (1998) gezeigt hat, wo die FPS-Reise hingeht (stärkerer Fokus darauf eine Geschichte zu erzählen und eine glaubwüridge Welt zu erschaffen) und gleichzeitig die Hardware ordentlich zum Schwitzen brachte (3D-Grafikkarte war Pflicht!). Den Mehrspielermodus brauche ich gar nicht erst zu erwähnen. Der ist auch unter Veteranen über alle Zweifel erhaben und wurde nur durch QUAKE III ARENA in die Schranken verwiesen.

Alles in einem!

So viel zur Historie. Was erwartet euch heute? Nun, das Paket umfasst neben der bekannten Originalversion von QUAKE II plus der beiden Add-ons The Reckoning und Ground Zero, die jeweiligen Remastered-Fassungen, eine neue Kampagne (sieben Level) von Machine Games names Call of the Machine sowie ein offizieller Port von QUAKE II 64 für den N64. Letzteres ist besonders interessant. Im Gegensatz zu PlayStation QUAKE oder QUAKE 64, die nur eine reduzierte Version des Originals waren, hat sich Midway Games hier etwas mehr Mühe gegeben. Sprich neue Geschichte und (größtenteils) neue Levels. Werde ich mir also definitiv mal genauer anschauen.

QUAKE II (Enhanced) (Herstellerbild)

Während bei QUAKE (Enhanced) außerdem die Änderungen/Neuerungen hauptsächlich technischer Natur waren, hat Nightdive Studios dieses Mal mehr Hand angelegt – zum Unmut einiger beinharter Veteranen, die gerade das Steam-Forum entsprechend vollstänkern *kopfschüttel*. Doch schauen wir zuerst auf besagte technischen Neuerungen/Änderungen: Neben der Tatsache, dass endlich der phänomenale Soundtrack von Sonic Mayhem wieder zu hören ist, Widescreen-Auflösungen unterstützt werden und alle Texturen und Modelle höher aufgelöst sind (inkl. Abschaffung des hässlichen “Warp”-Effekts bei den Animationen), gibt es nun ganz viele (dynamische) Licht- und Schatteneffekte und sogar Mündungsfeuer. Ja, QUAKE II hatte 1997 keine Mündungsfeuer! Unfassbar, da selbst QUAKE schon welches hatte, aber wahr. Zu Gunsten der schicken Grafik wurde sogar das ein oder andere Level angepasst (Blasphemie!) und z.B. um einen Deckenventilator erweitert, um etwas von der Stroggos-Sonne reinzulassen. Und ja, es ist echt cool jetzt nicht nur seinen eigenen Schatten zu sehen, sondern auch z.B. den des Gegners um die Ecke. Und sogar die Zwischensequenzen haben sie alle neu gemacht. Kein Pixelbrei mehr, wo man nichts erkennen kann. Absolut genial.

Ansonsten haben sie nach eigenen Aussagen hunderte Bugs gefixt, es gibt HAUFENWEISE Barrierefreiheitseinstellungen und die Tickrate (=wie oft aktualisiert sich die interne Spiellogik) wurde erhöht, was für einen flüssigeres Spielerlebnis sorgt.

Verbesserungen

Spielerische Auswirkungen haben hingegen vor allem die Verbesserungen bei der Gegner-KI. Nicht nur ducken sie sich bei Beschuss – sie springen jetzt sogar von Erhöhungen runter, falls es Sinn macht. Und fliegende Gegner kommen nun besser damit klar, dass sie… nun, fliegen können. Außerdem haben sie drei Features wiederhergestellt, die während der ursprünglichen Entwicklung rausgefallen waren. So hat der Berserker jetzt einen Sprungangriff, um die Distanz zwischen ihm und dem Spieler schnell zu überbrücken. Das macht ihn endlich zu einem ernsthaften Gegner. Vorher konnte man einfach vor ihm weglaufen. Die Zunge des Parasiten bleibt hingegen an Wänden hängen, wenn er euch verfehlt, was ihn kurzzeitig betäubt. Und der Techniker (ein fliegendes Geschütz) macht jetzt ein Geräusch mit seinen Armen, um sich frühzeitiger bemerkbar zu machen. Alles coole Sachen, die aber zugebenermaßen die Balance etwas aus dem Ruder bringen. Speziell der Sprungangriff des Berserkers. Den kann er von der anderen Seite eines Raumes ausführen und die Level des Originals sind logischerweise überhaupt nicht dafür gemacht. Aber es ist trotzdem nicht so, dass dadurch der Titel unspielbar wird, obwohl eben unter anderem im Steam-Forum anderes behauptet wird. Man muss sich halt anpassen.

Ansonsten gibt es jetzt für die Auswahl der Gegenstände und Waffen die bekannten, für Controller ausgelegten Kreismenüs. Praktischer Nebeneffekt für mich als PC-Nutzer: Ich verwende die Gegenstände häufiger. Weil sie früher nur auf Tastendruck nutzbar waren und nirgendswo angezeigt wurde, was man eigentlich hat, habe nicht nur ich immer vergessen sie zu verwenden. Okay, ich könnte jetzt freilich damit angeben, dass ich das Spiel auch ohne erfolgreich durchgespielt habe. Doch das lassen wir mal an dieser Stelle. Ebenfalls neu: Nightdive Studios hat einen Kompass eingebaut, der auf Wunsch aktiviert werden kann und einen Pfad auf den Boden zum nächsten Ziel malt. Klingt bescheuert aber die Levels von QUAKE II sind nicht gerade die übersichtlichsten. Insofern finde ich das durchaus eine sinnvolle Anpassung für alle, die einen schlechteren Orientierungssinn haben als der typische 90iger Jahre FPS-Veteran.

Apropos Veteranen: Mit im Paket ist auch ein id Vault, der nicht nur Konzeptzeichnungen und Gameplay-Aufnahmen aus der Entwicklungszeit enthält, sondern sogar zwei spielbare Presse-Demos von der E3 1997 und ECTS 97. Definitiv das Sahnehäubchen auf einem sowieso schon umfangreichen und absolut gelungenen Remaster.

Fazit

QUAKE II RTX (Herstellerbild)

Wie schrieb ich 2021 zu QUAKE (Enhanced)? “Nightdive Studios haben mit QUAKE ihre bislang beste Arbeit abgeliefert.” Zum Glück habe ich ein “bislang” eingefügt, denn QUAKE II (Enhanced) ist was ihre Remaster angeht definitiv jetzt auf Platz 1 gewandert. Nicht nur ist es das ultimative Gesamtpaket was QUAKE II betrifft, es ist auch technisch und spielerisch die beste Version des Titels, die es bislang gab. Nicht nur eine klare Kaufempfehlung, sondern faktisch ein absolutes Pflichtspiel für Shooter-Fans, das heute wie vor 16 Jahren massiv Laune bereitet! Also gebt die 10 EUR aus – es lohnt sich!

Okay, eine Einschränkung gibt es dann doch noch: QUAKE II RTX. RTX-Effekte sind im Remaster nämlich nicht enthalten. Insofern lässt sich darüber streiten, ob optisch diese Version nicht besser ist. Aber ich glaube in Sachen Stimmung gefällt mir das Remaster trotzdem besser als die RTX-Version, die voll auf Glanz und möglichst viel Licht getrimmt ist. Die wollte ich jetzt übrigens dank der neuen Grafikkarte endlich mal durchspielen aber dann kam die neue Version raus. Insofern zocke ich nun wohl oder übel (das Leben ist schon schwer… :smile: ) die auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad Hard+/Nightmare. Immerhin kann ich so die beiden offiziellen Add-ons ein zweites Mal erleben – die sind mit QUAKE II RTX nicht kompatibel. Aber man soll ja bekanntlich niemals “nie” sagen: Vielleicht nehme ich mir die RTX-Version auch irgendwann nochmal vor. Von QUAKE kann man schließlich nie genug kriegen!

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