Was tun wenn’s brennt? – Die Frage hat der Webmaster vorhin relativ einfach beantwortet: Einfach mal den Nachbarn fragen, ob er Ersatzmann für den Ersatzmann beim Donnerstag-Eintrag macht. Wie ihr euch sicher denken könnt, wisst ihr auch wozu sich der Nachbar also kurzfristig bereit erklärt hat. Doch worüber schreiben? Wie der Name des Titels für manche Leser schon verrät, werde ich in kürze ein paar Eindrücke zu den zuletzt gesehenen Filmen schreiben.

Am Anfang steht natürlich der deutsche Film Was tun, wenn’s brennt? Hierzu der englische Trailer mit den deutschen Stimmen (einen passenderen Trailer habe ich auf die Schnelle nicht gefunden). Der Film hat mich relativ überrascht, vor allem da er mir zum zweiten Mal zeigt, dass auch ein Til Schweiger bei richtig guten Filme mitspielen kann. Nun gut, seine Rolle ist recht einfach gestrickt und das trotz des Umstandes, dass er quasi der Hauptprotagonist unter den Darstellern ist. Das Filmstück behandelt eine kleine Gruppe, die sich in den wilden Jahren vor dem Mauerfall in Westberlin gegen so ziemlich alles aufgelehnt hat, was damals möglich war. In einem Rückblick wird kurz angerissen, was für Aktionen die Widerständler durchgeführt haben. Diese wurden natürlich immer mit einer Videokamera dokumentiert, da sie sich auch als ‘Filmgruppe’ sahen. Die letzte große gemeinsame Aktion war ein geplanter Bombenanschlag auf eine wertvolle Immobilie, welche natürlich auch auf Filmmaterial festgehalten wurde. Doch die selbst gebaute Bombe sollte erst Jahre, als die Mauer bereits gefallen war, detonieren und zwei Menschen in den Tod reißen. Während einige der ehemaligen Aktivisten sich mittlerweile in die Gesellschaft integriert haben, folgt Til Schweiger als ‘Tim’ mit seinem Kollegen Hotte immer noch dem Leitsatz Anarchie. Die Untersuchung des verspäteten ‘Bombenanschlags’ durch die Polizei führt jedoch indirekt dazu, dass die Filmaufnahmen von damals entdeckt und beschlagnahmt werden. Da die Beweismittel bislang noch nicht gesichtet wurden, es aber nur eine Frage der Zeit ist, bis die Gruppe auffliegt und vermutlich für sieben bis acht Jahre ins Gefängnis muss, beschließen Tim und Hotte die alten Mitstreiter aufzuspüren und zu warnen. Die Schwierigkeit hierbei ist jedoch, dass sich die Gruppe zu sehr auseinander gelebt hat. Zwischen einem egozentrischen Werbetexter, einer alleinerziehenden Mutter, einem pflichtbewussten Anwaltsgehilfen und den fossilen Aktivisten gilt es vorher nicht nur gesellschaftliche Schwellen, sondern auch die Vergangenheit zu überwinden. Wenngleich der Film für die einzelnen Figuren und deren Zukunft keine wirkliche Auflösung bietet und viele Lösungsmöglichkeiten nur angedeutet werden, finde ich die Geschichte durchweg gelungen und das Ende glaubwürdiger als manch andere deutsche Produktion. (→ Stichwort: Die fetten Jahre sind vorbei).

Also, was tun, wenn’s brennt? – Brennen lassen!

4 von 5 Sics

Der zweite Film in meiner kurzen Filmrallye war eine Produktion von Mel Gibson. Viele ahnen es sicher schon, dass es sich hierbei vermutlich um Apocalypto handelt. Der Streifen hatte bei mir vom Titel her schon eine ziemliche hohe Erwartung entfacht, da ich dahinter eine düstere Endzeit-Welt vermutete. Was ich jedoch bekam, war gewiss Endzeit und zwar verschwendete Zeit, welche ich wohl am Ende meiner Zeit bedauern werde. Ich will vorweg nicht sagen, dass ich den Film über alle Maßen schlecht fand, jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass die Handlung zu vorhersehbar war. Aber eins nach dem Anderen: Apocalypto spielt in etwa zur Zeit der Maya und erzählt die fiktive Geschichte eines kleinen Völkerstammes irgendwo in Amerika. Im Vorspann wird eine kurze Einblendung mit Text vorgeführt, auf der zu lesen ist, dass eine Gesellschaft nur dann von außen besiegt werden könne, wenn sie bereits von innen heraus geschwächt sei. Daraufhin erlebt man in den ersten Szenen das Zusammenleben des Stammes in der damaligen Zeit. Kurz darauf folgen ein paar Slap-Stick Einlagen eines stattlichen Ureinwohners, ein guter Freund der Hauptperson, welche sich erst später herauskristallisiert. Die Hauptfigur „Pranke des Jaguar“ (lt. Deutschem Wiki so zumindest die Übersetzung von ‘Jaguar Paw’), Sohn des Häuptlings, begegnet Flüchtlingen und spürt dessen Angst, die hier die innere Schwäche der Gesellschaft, in der er lebt verkörpern soll. Nachdem die spaßigen Passagen des Films (zum Glück) vorüber sind, wird das Dorf des Stammes von Sklavenjägern der gleichen Kultur überfallen, der Häuptling vor den Augen des Helden getötet und sein Volk versklavt. Kurz bevor auch er gefangen genommen wird, gelingt es ihm jedoch seine hochschwangere Frau und seinen Sohn in Sicherheit zu bringen. Man sollte dazu sagen, dass es sich um eine scheinbare Sicherheit handelt, da er sie ohne Rettungsmöglichkeit in einer Felsengrube zurücklassen muss und der nächste starke Regenfall droht die beiden zu ertränken, was dem Film einen zeitlichen Druck verpassen soll, der nicht nur unglaubwürdig ist, sondern auch erst gegen Ende wirklich zu Tage tritt. Was ich bei diesem Film wirklich zum ersten Mal hatte, war dass ich nicht ausmachen konnte, wann der stattliche Kollege des Helden, den ich oben erwähnt habe wirklich stirbt, da ich mich im Nachhinein an vier Szenen erinnere in denen eine solche Person das Zeitliche segnet. Die Eingeborenen sahen sich meines Erachtens doch sehr ähnlich, aber weiter im Text: Schließlich gelingt es der Jaguar-Pfote (meine meiner Meinung nach sehr passende Übersetzung für den feigen „Hansel“) über etliche glückliche Umstände tödlichen Gefahren im amerikanischen Regenwald und seinen Verfolgern zu entkommen. Unter den glücklichen Umständen befinden sich nebst einer Sonnenfinsternis auch noch die Landung von spanischen Entdeckern. Auf seiner Flucht erkennt der Held, dass es seine Angst ist, vor der er zu fliehen versucht und nicht etwa die blutrünstigen Verfolger. Die Erinnerung an seinen Vater, der vor seinem Ableben davor gewarnt hatte, kein Leben in Angst zu leben, gibt der Pfote neuen Mut. Diesen Mut setzt er sogleich dazu ein, seine Gegner mit Fallen zu bekämpfen und sich in einem geplanten Duell seinem Hauptgegenspieler zu stellen. Was der Film an dieser Stelle in seiner Kürze jedoch wunderbar schafft, ist es dieses Duell und die bis dahin aufgerollte Spannung innerhalb von Sekundenbruchteilen verebben zu lassen. Man habe hier gewiss keinen Kämpfer vor sich, will das Drehbuch sagen, sondern einen Jäger, der im Einklang mit seiner Umgebung lebt. Damit hätte man sich ja noch begnügen können, wenn kurz darauf nicht die beschriebenen Zufälle der Hauptfigur das Leben gerettet hätten und diese gegen Ende des Films dann Prophezeiung behandelt werden würden. Ich hoffe den Film vielen nicht durch zu viele Informationen verdorben zu haben, aber ich denke es ist okay, wenn ich sage, dass die schrille Happy-End Fanfare, der symbolisierte Feind, die Angst besiegt wird und man statt diesem Schinken auch genauso hätte 10.000 BC schauen können. Viele Schauplätze ähneln sich sehr und ich finde die neuere Vertreter macht einige Erzählstränge wesentlich besser als Apocalypto. Daher nur:

1 von 5 Sics

Als Letzten im Bunde möchte ich den Film Kiss of Death bewerben. David ‘Horatio’ Caruso spielt in einem typisch amerikanischen Vorstadt-Krimi-Streifen den V-Mann Jimmy Kilmartin. Seine vom Pech verfolgte Figur hatte in der Vergangenheit des Öfteren Scherereien mit der Polizei, da er sich an zahlreichen Autodiebstählen beteiligte. Als es zu Anfang des Films gerade so schien, als bekäme Jimmy sein Leben mit Kind und Kegel auf die Reihe, lässt er sich zu einem weiteren ‘Ding’ hinreißen und wird erwischt. Der Staatsanwaltschaft gegenüber schweigt er sich trotz zahlreicher Angebote der Strafmilderung aus. Während seiner Inhaftierung stirbt jedoch seine Frau bei einem Autounfall, wodurch er sich dafür entscheidet gegen einige ehemalige Komplizen auszusagen. Dadurch gerät er zum Ende seiner Gefängniszeit in die Bedrängnis sich entweder als V-Mann einschleusen zu lassen oder durch die Staatsanwaltschaft an die Verbrecher-Organisation verraten zu werden. Nach dieser kurzen Einführung kommt das eigentliche Katz-und-Maus-Spiel in Gang. Mit der Unterstützung des Polizisten Calvin Hart, gespielt von Samuel L. Jackson, soll Jimmy von dem Gangsterboss der Organisation belastendes Material sammeln. Nicolas Cage, der den Gegenspieler von David Caruso verkörpert, ist natürlich alles andere als berechenbar, was den Film vom Genre her mehr und mehr zu einem seichten Thriller abdriften lässt. Genauso belastend für Nerven ist auch die gemeinsame Vergangenheit der Figuren Calvin Hart und Jimmy Kilmartin, da sich diese bereits seit dem Vorfall, der Jimmy damals ins Gefängnis brachte, kennen und misstrauen. Der Film insgesamt ist nur schwer mit anderen Undercover-Kalibern, wie etwa Narc oder Departed vergleichbar. Dennoch fand ich den Film sehr unterhaltsam, weil Caruso in einer so anderen Art und Weise spielt, als man es bisher von ihm gewohnt ist. Die Charaktere bleiben ihren Merkmalen treu, überraschen durch die geschickte Erzählweise und Kamera-Perspektive jedoch einige Male. Auch wenn das Ende gegenüber der schwachen Präsentation überzeichnet wirkt, so lässt einen dieser Film nicht wie oben angesprochene Konkurrenz mit nur einem nicht gefallenen Domino-Stein zurück:

3 von 5 Sics

Obwohl es vielleicht etwas aus der Reihe fällt, möchte ich noch Werbung für den Test zum Spiel Brink von Christoph drüben bei GamersGlobal machen. Der Aufwand, den Christoph für diesen Titel betreibt ist wieder groß und in meinen Augen denkwürdig. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, sofern ihr das nicht schon getan habt.

Der folgende Beitrag ist eine gesponserte Werbeanzeige Ihres ortsansässigen Transportunternehmens.
Für den Inhalt zeichnet sich ausschließlich die werbende Gesellschaft verantwortlich.



Die Obsidian Railways Corporation (ORC) fühlt sich geehrt diesen Werbeeintrag auf der Internetplattform Ihrer Wahl veröffentlichen zu dürfen. Wie Sie aufgrund des obigen Porträts unseres Hauptgebäudes schon richtig vermutet haben, ist bei uns der Name Programm: Ein Großteil unserer Trassen ist aus widerstandsfähigen Obsidian-Gestein gefertigt, welches selbst schlimmsten Creeper-Explosionen standhält.

Wir möchten Sie außerdem darauf hinweisen, dass einige die folgenden Bilder vom Vizedirektor der ORC – Herrn Sascha ‘Sokailu’ M. – und weiteren Mitarbeitern persönlich aufgenommen wurden. Sämtliches gezeigtes Material enthält somit starke Gewaltdarstellung und sexuelle Inhalte, um speziell auch jüngere Spielergruppen anzusprechen und zum Kauf von Minecraft zu animieren.




Seit der Einführung des Mehrspieler ‘Survival’ Modus in der Alpha-Version von Minecraft verbindet unser Unternehmen nicht nur Gebäude, sondern auch die dazugehörigen Menschen. Nur gut vernetzt kann eine ausgeprägte Infrastruktur auf dem Minecraft-Server von Bagdadsoftware entstehen und ein harmonisches Zusammenleben funktionieren. ORC – Minecarts & Spieler.



Obsidian Railyways bringt jeden Morgen ihre tapferen Arbeiter zu ihren Minen und gegen Abend wieder wohlbehalten zurück, sodass ihnen und auch Ihnen lange gefährliche Fußwege in der Nacht erspart bleiben. Bereits im Vorfeld kümmern sich zahlreiche Mitarbeiter um das Ausleuchten der Trassen und die Absicherung gegen feindliche Kreaturen.

Das Herzstück des sich momentan im Aufbau befindlichen Hauptbahnhof, welcher aus der Renovierung des ehemaligen Free-Fall-Towers realisiert wurde, ragt im Zentrum besiedelten Welt gen Himmel.

Direkt daneben der Glasturm unseres Mitarbeiter karafatakekes, welcher unter dem Künstlerpseudonym ‘Leichnahm’ für uns Immobilien in Kunstwerke verwandelt.



Auf der Strandseite des Leuchtturms befindet sich der prunkvolle Bau des Vizedirektors, welcher im Untergeschoss einen eigenen kleinen Bahnhof besitzt. Dieser Umsteigebahnhof ist natürlich für die breite Masse ebenfalls zugänglich.



Doch nicht nur Schienenwege werden erschlossen. Auch alte Pfade, wie der alte Unterwassertunnel in Strandnähe werden durch uns weiterhin gehegt und gepflegt.




Nach der Fertigstellung einer Pyramide, welche vom Grundkonzept, der Planung und der Durchführung her größtenteils von den externen Bagdadsoftware-Angestellten stammte, erfolgte ein Exodus der helfenden ORC-Mitarbeiter in bis dato unerforschte Gebiete:

Tiger Kirika erschuf ihre beiden Tigerhäuser, welche wiederum vorwiegend durch professionelles Fachwerk bestechen. In sorgsamer Kleinarbeit ist sie außerdem für die Landschaftsgestaltung und den Gartenbau verantwortlich. Die Beleuchtungseinrichtung an ihrem ersten Gebäude in Form einer Rundfackel ist jedoch durch unseren Chefdesigner entstanden.


Sokailu errichtete ein Wüstenschloss, welches ferner als Bowserschloss bekannt wurde.


Jörg ‘Liewie’ L. ließ sich neben dem Bowserschloss nieder und errichtete eine Drachengrotte. Abseits davon ist das berühmte Zwergengrab, vom letzten tapferen Nachkommen Gloins zu finden.



Nachdem gegen Januar diesen Jahres illegale Nachtaufnahmen der fliegenden Stadt Sekoria im Netz auftauchen, mussten wir auf diese reagieren:



Erschwerend kam jedoch hinzu, dass wir vor der Richtigstellung der nächtlichen Tatsachen, auch noch den Gerüchten des Verschwörungstheoretikers Georg H. ausgesetzt waren. Der machte gegenüber der Presse die Aussage, dass unsere Erfolge bei der Schwebetechnik der Stadt auf nicht-gestatteten Tierversuchen beruhen würden. Hierzu reichte er dieses manipulierte Bild an die Boulevardpresse:



Wir möchten mehrfach betonen, dass wir keine illegalen Versuche an Tieren durchführen, in Auftrag geben oder gutheißen. Hierzu möchten wir anmerken, dass unsere Schwebetechnik einzig und allein auf den physikalischen Gesetzen der Welt von Minecraft beruht. Außerdem ist sogar unser Steuermann der schwebenden Stadt ein tierischer Begleiter auf vier Pfoten, was wir hiermit verdeutlichen wollen:



Ein anderes Gerücht, welches jetzt aber der Wahrheit entspricht wurde vor Kurzem erst bekannt. Etwa Mitte April diesen Jahres entdeckte eine Gruppe Minenarbeiter aus dem Nordbezirk eines unserer unterirdischen Testgelände. Wenig später konnten sie unsere führenden Streckendesigner bei ersten Tests erwischen und fertigten erste Aufnahmen an, welche sie auf ihrem Blog enthüllten. Das folgende Bild ist vielen von Ihnen geläufig. Wir veröffentlichen es erneut mit freundlicher Genehmigung von den „niemals vergessenden“ Bergarbeitern von Ano-mine-ous:



Kurz nach Bekanntgabe durch die Gruppe nahm unser Direktor Jakill Slavik, gleichzeitig auch der Besitzer der ORC, hierzu Stellung und bestätigte die Arbeiten an dem neuen Projekt. In Zukunft, so Slavik, werde das herkömmliche Verkehrsnetz durch ein Untergrund-Minecart System ersetzt. In der Testphase wurde sich eines altmodischen Dampf betriebenen Minecarts bedient, da diese bei den Temperaturen unabhängig von Beschleunigungsstationen fungieren könnten. In der Endphase werden die Nutzer wie gewohnt nicht auf den Komfort der alternativen Antriebssysteme verzichten müssen.



Als wir bei der Recherche für diese Werbeanzeige kurz einige Worte mit dem Direktor wechseln konnten, befragten wir ihn bezüglich der Situation von Minecraft. Konkret wollten wir wissen, ob er sein Unternehmen nicht gefährdet sehe, sobald Spieler keinen Spielspaß mehr aus dem Indie-Titel ziehen könnten und ob die sinkende Aktivität auf Bagdadsoftwares Server hierzu ein Indiz wäre. Als Antwort erhielten wir von Folgenden Satz:

„Sobald unser Streckennetz soweit ausgebaut ist, dass wir uns anderen Projekten zuwenden müssen, ist unser Unternehmen nur dann gefährdet, wenn wir nicht rechtzeitig reagieren. Aber Sorgen bezüglich des Spielspaßes machen wir uns nicht, denn das Einzige, was noch lange nicht ausgebaut sein wird, ist Minecraft.“




Der ausgebleichte Zombie-Direktor nickt uns lächelnd zu, bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwendet. Seine Diamant-farbene Rüstung scheppert im Einklang mit dem permanenten Zischen der uns umgebenen Lava. Der Bau der neuen Trassen ist gefährlich, aber eine Investition in die Zukunft der Server-Bewohner.



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Wau-wa wau!

Der Vorhang öffnet sich.

In meinem ganz persönlichen Rückblick, sehe ich anfangs von ehemals ‘The Killer’s World’ eigentlich ausschließlich die Comic-Sektion. Ja, das war auch schon alles, was mich von den ersten ‘Gehversuchen’ des Webmasters in der virtuellen Welt interessierte. Rückblick zu Ende? Noch nicht ganz. Also bitte noch keine faulen Tomaten auf die Bühne werfen. Danke.

Der Erstkontakt

Verwöhnt durch die unzähligen Comic-Heftchen des Nachbarns (Calvin&Hobbes, Clever&Smart und Garfield), hatte ich aber sonst wirklich keinerlei Ambitionen irgendeinen Kontakt mit dem introvertierten Webmaster herzustellen. So kam es aber auch, dass mich von seiner Seite nur die Comics interessierten und ich den unregelmäßig erscheinenden, dafür aber regelmäßig sinnfreien Beiträgen des Webmasters nie Aufmerksamkeit schenken wollte. Mit der Zeit jedoch stieg mein Interesse am Rundherum von Computerspielen. Vor allem dem Entwicklungsprozess eines Computerspiels und der späteren Berichterstattung galt meine Aufmerksamkeit. Auslöser dafür war einerseits die Mod-Freundlichkeit von Battlefield Vietnam und andererseits mein tagtägliches Belagern des Webmasters mangels eigenem DSL-Anschlusses. Während der Webmaster mir Spieleperlen, wie Drei-Beben-Arena als Datenträger gewordenen Traum präsentierte, sammelte ich Spieleerfahrungen, aber auch Erfahrungen mit der Persönlichkeit des Webmaster. Dadurch wurde ich mir über Bagdadsoftware – ein Spiegel seiner Selbst – bewusst, dass hier im Grunde ein mitteilungsbedürftiger Mensch am Werke ist. Das hier sollte die Plattform seine Pläne werden. Denn just zu diesem Zeitpunkt wirbelten auf Pre-GamersG… ich meine … Post-Killer’s World in regelmäßigen Abständen ausführliche (subjektive) Berichte zu Spielen herum. Unfassbar! Und das als ich der Seite schnell wieder den Rücken kehren wollte, weil die Comics vom Webmaster selbst verbannt wurden. Mit Außnahme der Laberecke, das ehemalige Forum von Bagdadsoftware, nutzte ich seit der Abschaffung des Kulturguts kaum die sonstigen Funktionen, wie Webmaster nerven oder Genosse Rondrov trollen […]. Der hochwertige Spam den Marcel W. aka Zwerg und ich im Forum hinterließen ist bis heute noch denkwürdig und meiner Ansicht nach das einzig Denkwürdige dieser Zeit.

Aber zurück zum Glück

Allmählich tendierte Sicarius mit seiner ‘anderen’ Art der Berichterstattung und dem Badesalz-Humor in eine wesentlich packendere Nische, als es die Standard-Blogs und Videospiele Seiten taten. Ganz unbeteiligt an meiner Euphorie waren natürlich (!) die selbst-ironischen Umfragen, die ich niemals nie nicht gefälscht oder in irgendeiner Weise manipuliert habe. Meistens habe ich mir sogar die Augen zugehalten, während ich abwechselnd mit der Maus geklickt und die F5-Taste gehämmert habe. Neben dieser Fähigkeit, entwickelte ich außerdem die Fertigkeit dem Webmaster unsinnige Vorschläge zu unterbreiten. Nachdem ich mittlerweile nicht nur auf meine Comics verzichten musste, verließ auch die Laberecke still und heimlich unser Refugium, weswegen ich meine Fertigkeit einfach perfektionieren musste. Die Integration von Bagdadsoftware in das UCF, ein Forum, dass sich der Erstellung von Codes für Schummelmodule widmete, war meine Idee, da ich dort aktiv war. Doch aus diesem Experiment, dass sich im Nachhinein als Fehlschlag entpuppen sollte, sollte etwas Großes entstehen…

Der Laberpod wird prophezeit

Oder aber besser gesagt bekam Bagdadsoftware einen Podcast. Jawohl! … denn aus diesem UCF-Ungeschick heraus begab es sich, dass die Hölle gefror und ich wieder eine Laberecke bekam … Nein! Das wichtige Ereignis: Es geschah, dass sich der User Insight, mit bürgerlichen Namen Jürgen-Robert S. an die Allgemeinheit mit der Idee eines Podcasts wendete. Sicarius griff diesen Gedanken auf und so entstand das euch heute bekannte Gedudel. Am Liebsten möchte ich mir selber auf die Schulter dafür klopfen, doch im Grunde war es, wie alles im Leben, eine merkwürdige Verkettung von Zufällen, deren Erfolg auf die Kappe anderer ging. In diesem Falle auf den Fleiß von Sicarius selbst, der den Podcast weiter voran trieb. Bis heute und bestimmt auch in Zukunft. Aus der Neuerung ergab sich auch das alljährliche Treffen mit Aufnahmen, das natürlich zufällig in der Datumsnähe des Geburtstages des Webmasters liegt […]. Zuerst noch Laberecke genannt, wurde schließlich der Laberpod daraus, den man kennen sollte. Doch damit nicht genug…

Der Lenz ist da

Aus der Seite, die eigentlich nur die Aufgabe erfüllte, das Sprechrohr des Webmasters zu sein, wurde noch mehr. Die Artikel bekamen Struktur, Ausdruck und manchmal auch Rechtschreibung mit einer Priese Grammatik (oder umgekehrt). Später sogar auch noch Kategorien. Wie an der Geschichte an Änderungen zu erkennen ist, kamen mehr und mehr solcher Verbesserungen hinzu. Das Nest wurde gehegt und gepflegt. Parallel genauso umsorgt: Das Wirken des Webmasters auf Mobygames über dessen Progression hier fleißig berichtet wurde. Technisch bessere Artikel, wie der große Westwood-Wälzer entstanden und die erste Tuchfühlung mit Jörg Langer bahnte sich an. Und das alles nur, um in das zu münden, was die Stammleserschaft bis zum Erbrechen gelesen hat: GamersGlobal. Letztendlich ein Verdienst von dem Flaggschiff hier, dessen Abschaltung ich mehr als einmal befürwortet hätte. Ironischer Weise habe ich in der letzten Zeit … im letzten Jahr oder gar in den letzten beiden JahrEN … einen ziemlichen Teil dazu beigetragen, dass dieses Schiff weiterhin gewartet wurde und somit weiterhin in See stechen konnte. Meine Serie über die Bildbearbeitung war nur ein Tröpfchen auf den heißen Kamelrücken im Vergleich zu den Filler-Einträgen, die noch kommen sollten. Mein ewiges Jammern, um den Wegfall der Team-Page hat wenigstens etwas gebracht: Die gibt es jetzt auch wieder. Nun wäre es für mich also auch ein schwerer Verlust, wenn Bagdadsoftware eingestampft werden würde, weswegen ich mich freue, dass es in diesem Jahr mit noch mehr Reserven weiter geht. Andere sorgen mache ich mir da um mich…

Verkünden bangen Hoffens

Hoffentlich werde auch ich noch das nächste große Jubiläum miterleben, was in meinen Augen nicht der 20. sondern der 25. Geburtstag von BS.de sein soll. Denn während AzzkickR, der Ratio(ph)arme, auf einen Pflegeplatz in der Senioren-Bagdadsoftware-Residenz hofft und um ein paar lächerliche Erinnerungslücken innerhalb der Matrix bangt, sorge ich mich um meine Existenz als Solches! Wie wir alle beim vergangenen Laberpod erfahren haben, fühle ich mich zum Spielen zu alt! Das Thema beim diesjährigen Laberpod-Treffen könnte schlimmsten Falls „Bin ich zum Spielen zu scheintot?“, lauten. Aber in Anbetracht der Aussicht, dass in 15 Jahren Bagdadsoftwarez wahrscheinlich eine „black-listed“ Online-Plattform für den Vertrieb allgemoinen Rumgesabbels und Geschreibsels sein wird, lohnt es sich auch dann schon Friedhofgemüse zu sein. Genau dann, wann wohl der letzte Funken Kreativität aus den Venen des WWWs gepresst wurde und die Gesellschaft dann genauso Scheintot, wie ich sein wird, genau dann wird hier wieder etwas in einem ganz anderen Stil fabriziert werden. Wie es also angefangen hat.

Der Lückenfüller gratuliert der Seite, die eine Lücke füllt. Daher Alles Gute … blaue Seite, unser aller Familienwohnsitz.

JakillSlavik

Entzaubert

Hallo liebe Bagdadsoftware-Leserschaft,

Auch wenn es verspätet ist wünsche ich euch der guten Manieren wegen, einen erfolgreichen Start in das Jahr zwei Tausend und Elf. Wie jedes Jahr wird es vielen wie mir gegangen sein. Das alljährliche große ‘Event’ egal, ob man es zelebriert oder nicht, war lange Zeit im Hinterkopf und dann vergeht die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr doch wie im Flug. Auch wenn ich nicht im klassischen Sinne feiere, ergeht es mir jedes Jahr zumindest so. Ich stelle am Neujahrsmorgen unbefriedigt fest, dass mir etwas fehlt. Dass ich etwas ganz Essentielles nicht mitgenommen habe aus der Zeit zwischen den Jahren.

Ich will jetzt nicht zu genau ins Detail gehen und mit dem Thema ‘Zeit der Besinnung’ irgendjemanden peinlich berühren, aber die ganzen Rückblicke veranlassen mich zum Reflektieren. Viele Weihnachtslieder, die man (leider) mitbekommt, tun das auch mitunter. Rondrer drückte es sehr gut in den Kommentaren zum Bagdadsoftware Jahresrückblick aus. Ich lasse mich dann auch immer sehr schnell dazu hinreißen zu überlegen, wie denn die Zeit so verbracht wurde und ich denke, dass das Vielen sehr ähnlich geht. Um aber wieder an die Weihnachtslieder anzuknüpfen, so kommt kommt natürlich auch niemand um den Song „Last Christmas“ von Wham! herum. Leider! Hoffentlich werde ich jetzt nicht vor die Wand gestellt, weil ich diese Erinnerung hervorgerufen habe. Worum ICH selbst jedes Jahr auf jeden Fall aber nicht herum komme ist das Lied von John Lennon „So This is Christmas…“ Mittlerweile ist das natürlich auch so ein Titel, den man an Weihnachten am Liebsten direkt ausblenden möchte, aber die Botschaft in den ersten Zeilen hebe ich für mich besonders stark hervor. Die Zeilen bewegten mich die vergangenen Jahre immer zum Nachdenken.

„…and what have you done?“, die Frage stelle ich mir selbst zuerst immer unter beruflichen Aspekten. Wie mehrfach deutlich gemacht bin ich ja mehr auf der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz, als auf der Selbstfindung. Weil wir hier aber auf Bagdadsoftware sind, überlege ich auch, was ich aus spielerischer Sicht getan habe. Was habe ich denn so getan? Eine schwere Frage. Natürlich kann ich jetzt Titel A in Kategorie B mit dem Gütesiegel C aufzählen und das, wie jedes Jahr verspätet, versteht sich. Aber nein, das möchte ich ganz und gar nicht tun. Ich stelle für mich selbst nach und nach fest, dass ich mich eigentlich schämen müsste. Schämen darüber kein klassischer „Gamer“ zu sein. In der Vergangenheit habe ich mich immer geweigert, mein Spielverhalten in eine Nische stecken zu lassen, weil es an sich viel zu unbeständig ist. Weil ich selbst in dem Bezug auch zu sprunghaft bin. Selbst für die Unbestimmtheit hingegen spiele ich nicht konstant. Aber in letzter Zeit wird mir mehr und mehr deutlich, dass ich mit dem Spielen auch nicht mehr meine wahre Freude habe. Timo, uns allen bekannt als Azzkickr der Schreckliche, aus der Blutlinie des Barbarens mit Namen Conan, stellte im Laberpod im Herbst vergangen Jahres deutlich die Frage: Bin ich zu alt zum Spielen?

Zu alt für Spiele? Die Fragestellung an sich habe ich mit formuliert und wurde im Vorfeld bereits zu einem Thema debattiert. Ich will jetzt auch auf die gesamte Diskussion gar nicht mehr eingehen, es sei denn, es bestünde Bedarf. Dafür will ich aber meine Erkenntnis hierzu benennen: Gemeinsames Spielen. Warum geht es bei mir nicht mehr „ohne“. Nicht erst seit den Coop-Runden mit Sicarius bei Titeln wie Lego: Star Wars oder Shadowgrounds bin ich eher der Freund etwas gemeinsames zu Unternehmen, sondern schon eigentlich seit dem Anfang meiner „Gamerlaufbahn“. Was will ich sagen? Bei dem Super Nintendo habe ich auch lieber Titel gehabt, die man bereits zu zweit spielen konnte. Secret of Mana war für mich da der Dauerbrenner. Nicht nur des Titels selbst wegen, sondern weil man sogar zu dritt (!) an der gleichen Konsole spielen konnte. Das war nicht nur neu, sondern auch der Grundstein für mich selbst Strategien zu entwickeln, um als TEAM noch effektiver zu sein. Ich kann nicht davon reden im wirklichen Leben besonders umgänglich zu sein, geschweige denn Freundschaften ohne regelmäßigen Kontakt aufrecht zu erhalten. Ich besitze auch nicht annähernd genügend Ehrgeiz um mich messen zu wollen. High Score Listen, so schön sie auch sind, sind auch nicht meine Welt. Für mich ist das gemeinsame „Erkunden“, aber vor allem Lernen das Ziel. Auch hier habe ich einen leichten Komplex, den eher männliche Spieler haben: In einer Gruppe, so kooperativ sie auch sein mag, will ich hervorstechen ganz klar. Wahrscheinlich beschreibe ich für euch gerade nur das typische Suchtverhalten, wie es tausende von World-of-Warcraft Spieler vorher schon in unzähligen Foren hinterlassen haben, aber ich bin einmal so dreist und stelle mich auch hier hervor:

Ich denke, ich bin einfach nicht konstant genug dafür um richtig süchtig zu sein. Ich will genauso auch Items oder Archievements sammeln. Aber ich ziehe daraus keine Langzeitmotivation. Ich ziehe die Motivation aus der festen Gruppe, die ich mittlerweile habe und ich bin froh um jede Gestalt, die ich dazu bewegen kann, sich nach und nach in dieses Gefüge mit einzureihen und auch mit zu prägen. Das Schwierige ist nur auch Menschen zu finden, die genauso mündig und ehrgeizig sind, Zeit in diese Spielerunden zu investieren. Das richtige Spiel ist da auch so eine Entscheidungshilfe. Was hat das nun mit der Aussage zu tun, dass ich mich doch schämen müsse? Das ist relativ leicht: Ein Spiel muss doch auch weiterhin Spaß machen, wenn man nicht mehr in dieser Gruppe ist und trotzdem vorher alle Spielelemente die Gruppe zusammen hielten. Ich kann das bei mir nicht behaupten. Mit einem Schlag habe ich gerade vor Kurzem meinen gesamten Ehrgeiz bei einem mehrfach hervor gehobenen Titel verloren. Nein, ich habe keine Game Design Lücken übersehen, weil ich ‘Freundschaften’ geschlossen habe, die waren mir vorher und nachher bekannt. Sie fielen auch nicht schwerer ins Gewicht, nach dem Prozess. Aber der Spielspaß, der fehlt. Die Freude am Spielen selbst, seit langer Zeit nun auch.

Wie ihr bemerkt haben werdet, lautet der Titel dieses Eintrags: Entzaubert. Dies ist eine einfache Bezeichnung dafür um auszudrücken, wie ich mich fühle. Dieses Mysterium des Spielens ist weg, nicht aber das Interesse um das Medium. Wie eh und je interessiert mich der Schaffensprozess bei der Spielentwicklung fast schon mehr, als das eigentliche Spiel, doch auch hier muss ich Abstriche machen. Gerade gestern war ich mit Christoph erneut bei der Games Academy. Wir haben gesehen, was die verschiedenen Semester geschaffen haben und wie die ‘neuen’ Spielideen der Jungens und Mädels da funktionieren oder eben nicht. Mehr zu diesem Thema wird euch der Webmaster mit Sicherheit noch präsentieren. Sei es nun hier oder auf GamersGlobal. Natürlich war der Besuch etwas Besonderes und es wird für mich auch etwas Besonderes bleiben. Doch mein Schreiben generiert direkt ein „Aber“. Während ich im vergangenen Jahr nach dem Besuch mit mir Kämpfen musste und letzten Endes Stück für Stück meinen Traum aufgab, stellte ich dieses Jahr fest: Es ist mir gelungen! Fast schon erschreckend gut gelungen, obwohl ich – wie gesagt – sehr mit mir selbst kämpfen musste. Ich will diese Anspannung einfach hervorheben. Warum ich den Traum aufgab? Ersteinmal der finanzielle Faktor. Klar. Man kann eben als frisch gebackener Ausbildungssuchender kein Bruttoeinkommen eines Mehrverdiener- Haushalts einfach so für eine Ausbildung mit einem dicken Fragezeichen dahinter aufbringen. Ob man nun nach den zwei bis drei Jahren wirklich in der Spielebranche direkt einen Platz findet, hängt dann doch größtenteils vom Zufall ab. Kontakte knüpfen, Talent, auf Talent aufbauen sind für mich zum Teil eben mit zufallsbestimmt, weswegen ich ganz eindeutig sage, dass mein eine gehörige Portion Glück haben muss. Zum Zweiten natürlich ganz klar das Talent. Ich will mich nicht klein reden, noch will ich mich aufbauschen, ich sage einfach mal, ich bin ein Durchschnittstyp und bleibe durchschnittlich. Ich kann mich in alles hinein versetzen und für alles interessieren, wenn die Umstände es erfordern. Aber es langt eben nicht durchschnittlich zu sein. Es langt auch nicht, sich in etwas hinein zu steigern und zu üben üben üben. Es langt (meistens) nicht. Ein Mensch mit Metzgerhänden kann noch soviel Lernen und machen und tun, der „amerikanische“ Traum in Kombination mit diesem 180 Grad Trend, den gibt es meines Erachtens nur in extremen Einzelfällen. Und diese sind die starke Ausnahme. Zu guter Letzt als Drittes spricht für mich natürlich auch mein Elan dagegen. Denn ähnlich sprunghaft, wie beim „Zocken“ bin ich überall. Christoph wird das mehr als nur bestätigen können, sondern auch leidvoll erfahren. Ich setze an vielen Punkten an und springe dann von Baustelle zu Baustelle. Genauso schreibe ich auch, wie ihr sicherlich merkt. Es wird am Ende immer alles fertig. Die Frage ist nur, ob das nicht geschickter ginge. Ich kann das auf jeden Fall nicht abstellen, ich musste in der jüngsten Zeit feststellen: Ich bin so.

Das ist also alles eine Entzauberung in vierfacher Ausfertigung:
Ich bin mehr am Schaffensprozess, als am Spielen interessiert und wenn schon Spielen, dann wohl nur in einem Gruppen-orientierten Rahmen. Der Schaffensprozess wird niemals mein Heimathafen werden, obwohl ich mich danach sehne, aber ich habe damit abgeschlossen. Ich stehe mir selbst grundsätzlich im Weg, kann aber nicht aufhören ich zu sein, um auch selbst persönlich zufrieden zu sein. Das Alles erinnert mich ein bisschen mit auf die „bittere“ Wahrheit, die Sicarius auch für seinen Beruf kennt: Er wird in seinem Traumberuf niemals so selbstständig und gefestigt sein, wie das vor zwanzig Jahren mal der Fall war. Es wird auf jeden Fall mehr als nur schwierig sein und die Erkenntnis, dass die Realität eben so ist, ist wenig tröstend. Genauso auch, wie das Wissen darum, dass man mit dem Weitermachen muss, was man hat.

Dies ist somit mein Schlusswort und versuche jetzt gleich mal etwas Pseudo-Interaktives zu generieren: Welche großen Träume und Vorhaben habt ihr verfolgt, werdet ihr weiterverfolgen und wo wurdet ihr dabei schon vergleichsweise „entzaubert“ ?

Liebe Grüße
–daniel / jks

Unter euch knistert der Boden bedrohlich?
Die Hölle ist vermutlich gefroren?
Der Himmel verfärbt sich schwarz?
Ihr sucht den Grund für all dies?
Dann seid ihr hier genau richtig.

Denn diesen Donnerstag – in diesem Eintrag genauer gesagt – hier exklusiv auf Bagdadsoftware gibt es zum ersten Mal etwas Neues! Genau in dieser dunklen Zeit haben sich zwei tapfere Recken von Bagdadsoftware durch das Echtzeit-Strategiespiel Command and Conquer: Alarmstufe Rot 3 (engl. Red Alert 3) im kooperativen Modus durchgeschlagen. Was sie während des Spielens im vergangen Monat erlebt haben, erfahrt ihr jetzt im ebenfalls kooperativ verfassten Eintrag:

“Ungeschnitten und unzensiert – Alarmstufe Rot 3 im Coop durchgespielt!”

von JakillSlavik und Sicarius Rondrer!


Ron: Also angefangen hat das Ganze auf dem Laberpod. Irgendwie kam beim Gespräch Alarmstufe Rot 3 zur Sprache und ich hab gesagt, dass ich es zwar schon länger besitze aber nur sehr wenig gespielt hab, weil das alleine doof ist.

JkS: Diese Worte waren eigentlich auch mehr an Sicarius gerichtet, der dann aber meinte, dass es einfach jetzt viel zu spät für diesen Titel sei. Damals zum Release haben Sicarius und ich allerdings die Kampagne schon einmal durchgespielt, da wir beide zuvor schon in der Beta unterwegs waren. Sicarius meinte scherzhalber noch, dass Ron ja mich fragen könne, doch das wurde von uns allen nicht so ernst genommen. Irgendwie rechnete keiner von uns, dass ich mich noch einmal durch drei skurrile Kampagnen mit schlechten Schauspielern in den Missionsbriefings quälen würde. Dazu später noch mehr. Dennoch nahm ich das Unterfangen zumindest in meinem Hinterkopf auf.

Ron: Nunja, und dann haben wir uns zusammengefunden, um das Spiel gemeinsam zum ersten bzw. zweiten Male durch zu spielen, nachdem Jackie mich relativ spontan zwei Wochen später darauf angesprochen hatte.

JkS: Als Kommunikationsplattform wählten wir Skype. Ich installierte meine RA3 Version, sowohl auf dem Laptop, als auch auf dem PC, was sich im Nachhinein als sehr geschickt herausstellte. Bereits beim ersten gemeinsamen Spielen musste ich herausfinden, dass das Spiel nicht unbedingt auf dem aktuellsten Stand sein würde, nur weil es der integrierte Patch-Downloader anzeigte, weswegen ich die erste Partie auf dem Laptop bestreiten musste, statt auf dem PC mit vollen Details und visuellem Schnick-Schnack.

Ron: Bei der Installation hatte ich hingegen keine Probleme, da das Spiel schon seit lang in installiertem Zustand bei mir in Steam vor sich hin schlummerte und dementsprechend auch immer auf aktuellstem Stand gehalten wurde.

Dafür war es im Spiel erstmal problematisch uns gegenseitig zu finden, denn um jemanden in RA3 zu seiner Freundesliste hinzuzufügen, muss man mit diesem im gleichen Chat-Channel sein. Aber selbst dann konnte ich Anfangs Jakill nicht “sehen” und auch seine Freundschaftseinladungen nicht annehmen.

Mirage Panzer

JkS: Ja, genau. Dies finde ich sehr umständlich gelöst, da wir uns anfangs sogar für einen Channel verabredet haben, der außer uns leer war, aber trotzdem war der jeweils andere nicht sichtbar. Erst als Ron sein Spiel neu startete und wir in einen Raum wechselten, der als Missions-Channel deklariert war, konnten wir uns hinzufügen. Dunkel erinnere ich mich an ähnliche Probleme damals mit Sic. Ohne Erkenntnis darüber, ob dies nun ein Bug oder ein Feature war, starteten wir die erste Mission. Doch zuvor: „Russen, Amis oder Japsen?“

Ron: Als jemand, der die Kampagnen gern in der Reihenfolge spielt, in der sie das Spiel anbietet, habe ich die sowjetische Kampagne bevorzugt, mit welcher wir dann auch angefangen haben. Als Schwierigkeitsstufe haben wir uns für “Mittel” entschieden, da wir unserer Selbsteinschätzung nach beide ziemliche RTS-n00bs sind.

JkS: Wobei ich zugeben muss, dass ich die Woche vorher erst mit KI-Unterstützung die Sowjet-Kampagne durchgespielt und die Kampagne des Reichs der aufgehenden Sonne zumindest begonnen habe. In Erinnerung von der Partie mit Christoph hatte ich nur noch, dass die neue Fraktion (Japaner) mitunter am Schwierigsten zu spielen war. Da ich seit meiner C&C Laufbahn ungern die pro-amerikanische Partei spiele, willigte ich dankbar ein.

Ron: Nun gut, da wir aber ja sowieso vorhatten alle Kampagnen zu spielen, hatte die Reihenfolge keine allzu große Rolle gespielt.
Aber wenn du die Kampagne mit der KI zusammen schon gespielt hattest, kannst du ja vielleicht mehr zum Unterschied zum Koop-Modus sagen. Ich hab nicht viele Missionen alleine gespielt, aber die ersten 3 Sowjet-Missionen oder so hatte ich mal angespielt und da ist mir dann im Koop aufgefallen, dass das “Pacing” in Missionen ohne Basisbau ein völlig anderes ist. Wenn man mit der KI spielt, bestimmt diese in der Regel die Geschwindigkeit mit der man sich durch die Mission begibt. Mit einem menschlichen Mitspieler geht es da eher gemächlicher zu, da man diesem nicht “hinterherhetzen” muss.

Tsunami Panzer

JkS: Naja bei mir war das eher so, dass ich der KI am Anfang einen Wartebefehl gegeben habe und sie dann später unter eigenständiger Kontrolle relativ gemäßigt war. Bei Missionen mit Basisbau, war sie allerdings immer sehr viel aggressiver und hat kleine Wellen von Einheiten vor geschickt, die viel erreichten beim ersten Vorstoß. Danach konnte die KI jedoch nur noch die vorgezogenen Linien halten, ihre Angriffsfront aber nicht mit ausreichend Nachschub versorgen. Taktische Waffen und Spezialfähigkeiten setzte sie hingegen durchaus klug ein.

Ron: Hm ok, auf die Idee der KI befehle zu geben bin ich nicht gekommen. :D

JkS: Allerdings hinkte ich ja auch im Vergleich zu dir immer mit dem Vorstoßen hinterher, weil ich vorher lieber meine Basis ausgebaut und befestigt habe. Aber jetzt erstmal zu den ersten Missionen.
Am Anfang waren diese C&C- typischen Missionen ohne Basisbau, bei der Ron und ich aus einer Handvoll vorgegebener Einheiten entweder strategische Punkte erobern oder sichern und halten mussten. Direkt in der Sowjet-Kampagne hatten wir immer die Spezialeinheit „Natasha Valkova“ dabei, die als Meister-Scharfschützin die Gegner in einer Reihe regelrecht über den Haufen schoss. Insgesamt war das Design der Missionen immer recht unterschiedlich ausgeprägt und selten hatten wir Standard-Gefechte.

Natasha

Ron: Ja, das stimmt. Hier ist aber kaum eine Mission “normal” ist mir aufgefallen. Selbst in den Gefechts-Missionen fängt man selten bei 0 an.
Ich hatte übrigens das Gefühl, dass es der “Spieler 2”, also derjenige der im Einzelspieler von der KI übernommen wird, leichter hatte was die Basisverteidigung angeht. Die gegnerische KI scheint sich doch eher auf „Spieler 1“ zu konzentrieren. Wenn man Solo spielt hat das mit Sicherheit seine Berechtigung, aber im Koop hätten sie das meiner Meinung nach ruhig anpassen können.

JkS: Teilweise bin ich mit dir da einer Meinung, wobei ich der Ansicht bin, dass die Gegner-KI uns besser hätte zermalmen können, wenn sie nicht ein Drittel ihrer Einheiten auf den Mitspieler verpustet hätte. Welche Kampagne hat dir denn insgesamt am Besten gefallen? Von der Geschichte her, fand ich die Kampagne der Japaner am Umfassendsten. Spielerisch hat mir die Sowjet-Rolle am Meisten zugesagt, weil ich einfach nicht mit den Plastikfahrzeugen der anderen Fraktionen klar komme.

Ron: Weil ich ein Gedächtnis, wie ein Sieb habe erinnere ich mich schon nicht mehr an die einzelnen Geschichten. Von den drei Kampagnen hat mir auf jeden Fall die Ami-Kampagne am besten gefallen. Die Story war zwischen drin mit Sicherheit die Abgedrehteste und auch spielerisch fand ich das ansprechend. Letzteres liegt wohl daran, dass die Amis die stärkste Luftwaffe haben und dass das einfach meine Lieblingseinheiten sind. Nichts geht über eine Gruppe Century Bomber, die im Alleingang eine gegnerische Basis in Schutt und Asche legen. Aber auch mit einer größeren Gruppe Mirage Tanks ordentlich aufzuräumen ist nicht zu verachten. Interessant an der Kampagne ist auch, dass der zweite Spieler für einige Missionen wieder die Russen übernimmt, so ist es zumindest da mal möglich die Vorteile zweier Fraktionen ausspielen zu können. Denn in allen anderen Missionen spielen beide Spieler stets die gleiche Fraktion.

JkS: Das ist wahr. Dadurch, dass du bei der Ami-Kampagne der Host warst, kam ich mehrmals in die günstige Situation erneut auf Seiten der Sowjets zu spielen. *Spoiler* Ich glaube aber, dass David Hasselhoff als Nachfolge-Präsident dich im Abschlussvideo schon zuerst geschockt hat. Nebenbei erwähnt, fand ich vom Schwierigkeitsgrad die jeweils letzten Missionen immer recht fordernd.

Shogun

Ron: Und wie :-D Hätte ich aber auch schon nimmer dran gedacht…
Allerdings bei der jeweiligen Abschluss Mission kann ich nicht mehr sagen, welche das waren. Die Sowjet-Kampagne war, soweit ich mich erinnern kann, nicht ganz so abwechslungsreich, aber trotzdem gelungen und auch die Russen als Fraktion machen mir Spaß beim spielen. Ganz im Gegensatz zu den Japanern. Die Art wie die ihre Gebäude bauen ging mir total gegen den Strich und auch mit deren Einheiten konnte ich mich kaum anfreunden. Da war ich wirklich froh, dass man in einigen Missionen einen überdimensionalen Kampfroboter steuern kann, was wirklich lustig ist (aber irgendwie vom Schwierigkeitsgrad ziemlich unausbalanciert. Die Basisbaumissionen waren mit Abstand schwerer). Trotzdem war für mich die Kampagne des Reiches der aufgehenden Sonne eher zum Abgewöhnen.

JkS: Das Reich der aufgehenden Sonne zu spielen hat mir auch nur in einer Hinsicht Spaß gemacht: Das Transformieren. Weil fast jede Einheit eine Wandlungsform oder Sekundärfunktion hat, die die Einheit komplett anders taktisch einsetzbar macht, finde ich die Japaner am Vielseitigsten. Viele ihrer Fahrzeuge hielten jedoch für mein Empfinden zu wenig aus, selbst mit Reparaturfunktion. Dennoch vermisste ich beim Basisbau keine weitere Produktionsschleife, wie es noch bei den Amis oftmals der Fall war. Mich störte aber auch das Aufbauen der Gebäude mit den mobilen Produktionskernen.

Ron: Zum Abgewöhnen waren aber auch die technischen Probleme. Lag und Geruckel war bei Missionen mit vielen Einheiten an der Tagesordnung und Disconnects mussten wir auch einige erdulden. Besonders ärgerlich ist das natürlich kurz vor Ende einer Mission, was uns einmal passiert ist. Vor allem weil es zwar Autosaves gibt und man bei diesen problemlos wieder einsetzen kann, allerdings sind diese Speicherpunkte sehr selten und oft nur am Anfang von Missionen (da viele Missionen zweigeteilt sind).

JkS: Zumal wir manchmal sogar nicht kompatible Autosaves hatten.

Ron: Warum man im Falle eines Disconnects die Mission nicht wenigstens mit der KI zu Ende spielen kann ist mir auch ein Rätsel. Wenn das kurz vor Schluss passiert könnte man so noch eben die Mission abschließen und dann mit dem Mitspieler gleich die nächste Mission angehen. Aber soweit scheint EA da nicht gedacht zu haben…

Kirov Luftschiff

JkS: Vor allem bei der Mission mit den unzähligen Kirov-Luftschiffen in der Alliierten Kampagne war das nervig. Die Speicherdatei war noch relativ vom Anfang und der Verbindungsabbruch erreignete sich gerade beim letzten gegnerischen Luftschiff. Ich verstehe ja schon, dass es schwierig ist, wenn quasi dann die Co-Kommander KI direkt in die Partie einspringen soll, aber dann soll man wenigstens die Möglichkeit haben mit den Ressourcen des Mitspielers die Mission zu Ende zu bringen. Im Zweifelsfall auch ohne dessen Basis und Einheiten.

Ron: Abschließend muss ich noch sagen, dass Jakill wohl der wesentlich bessere RA3-Spieler ist als ich. In manchen Missionen hatte ich echt das Gefühl nichts zum Sieg beigetragen zu haben und hin und wieder hab ich es auch fertig gebracht dabei auch noch meine (halbe) Basis zu verlieren.

JkS: Whoot? Den gleichen Eindruck hatte ich, bzw. so erging es mir, dass ich dachte, dass du einfach taktisch besser warst. Meist war ich schon mit zu vielen Einheiten überfordert, aber dafür mit einem kleinen vielseitigen Stoßtrupp recht erfolgreich. Das Schere-Stein-Papier System in Alarmstufe Rot 3 funktioniert ausgezeichnet und gerade die Japaner bringen etwas frischen Wind in den fiktiven Kalten Krieg hinein.

Ron: Lol? Ich glaub wir hatten noch einen geheimen 3. Spieler. Aber vielleicht waren das auch einfach unterschiedliche Missionen, bei denen es einem jeweils besser ergangen ist, als dem jeweils Anderen. ;)

JkS: Vielleicht hat Sicarius ja doch mitgespielt… Naja auf jeden Fall schuldet er uns noch eine Partie 3er Skirmish.

Ron: Stimmt.

…und mit diesen Worten verabschieden wir uns von unserem Coop-Eintrag und schauen mit einem erwartungsvollen Hundeblick in Richtung Webmaster….

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