Bitte? Ihr wollt etwas über Spiele lesen? Ihr seid hier beim Christoph. Da gibt es keine Berichterstattung über Spiele. Wir reden hier ausschließlich über den Ernst des Lebens. Habt ihr das noch nicht mitbekommen? Da ist kein Platz für schnöde Unterhaltungsmedien, die einen nur von der Arbeit abhalten. Besonders diese Free-2-Play-Handy-Spiele. Die braucht kein Mensch. Teufelszeug alles! Beispielsweise diese zwei Titel:

Nein, das ist nicht Yoshi. Dieser Drache heißt Flora.

Nein, das ist nicht Yoshi. Dieser Drache heißt Flora.

Dragon Land (2016; iOS, Android) – Anfangs habe ich noch zu Lysanda gemeint, dass mich das Spiel wohl nicht lange beschäftigen würde. Pustekuchen! Das Spin-Off zum anscheinend extrem erfolgreichen Facebook-Monster-Sammel-Spiel Dragon City hat sich als durchaus kompetenter Plattformer herausgestellt. Ja, der Name (und die Logo-Schriftart) erinnern nicht ohne Grund an Super Mario 3D Land. Zwar kommt es in Sachen Level Design und Steuerung nicht ganz an das Vorbild heran aber ich spiele es tatsächlich gerne. Aber fangen wir wie immer von vorne an:

Aktuell bietet der Titel euch eine Einzelspielerkampagne mit acht Episoden mit jeweils gut 10 Levels (plus 2-3 Bonuslevels, die ihr freischalten könnt). Dazu ein Quick Play-Modus, in dem ihr nur ein Leben habt und mit einem vordefinierten Drachen so lange Challengelevels meistert, bis ihr sterbt. Und zu guter letzte ein Mehrspielermodus in dem ihr mit eurem Drachen gegen drei andere in Mario Kart-ähnlichen Rennen um den Sieg kämpft. Alle gemeinsam haben sie, dass ihr jeweils relativ schnell durch seid. Selbst die Einzelspielerlevels, wo unter meistens unter keinem Zeitdruck steht und euch in Ruhe auf die Suche nach den versteckten Gegenständen (Schlüssel und Edelsteine) machen könnt, halten euch maximal fünf Minuten auf. Ist für einen Mobiltitel aber auch völlig okay. Man will ja nicht ewig auf der Toilette sitzen bzw. sollte es nicht. Führt nur zu Hämorriden.

Ähm…wo waren wir? Ach ja: Die Levels sind auch halbwegs abwechslungsreich gestaltet sowohl was das Setting als auch die Herausforderung angeht. Manchmal dürft ihr fließend die Drachen wechseln, manchmal dürft ihr nur einen bestimmten nutzen, hin und wieder gibt es ein Rennen gegen die KI, dann 2D-Sidescroller-Levels (mit oder ohne automatischem Scrolling) und noch so einiges mehr was euch bei Laune hält. Genauso natürlich die Gegner und Umgebungen. Zumal die einzelnen Episoden dann auch etwas auf den jeweils neu freigeschalteten Drachen und seine exklusive Fähigkeit abgestimmt sind. Sieht dank der Comicgrafik auch soweit okay aus, wenngleich nicht sonderlich detailliert.

Eure Lieblinge

Ja, es gibt einen PewDiePie-Drachen. Fragt nicht...

Ja, es gibt einen PewDiePie-Drachen. Fragt nicht…

Das Augenmerk liegt ganz klar auf euren Drachen. Am Ende jeder Episode erwartet euch ein Bosskampf (das übliche “Springe dreimal auf seinen Kopf”) und anschließend schaltet ihr nicht nur die nächste Episode frei, sondern meist auch einen zusätzlichen Drachen. Am Anfang habt ihr so nur Zugriff auf Blaze, der über Abgründe gleiten kann. Dann kommt Rocky, eine Art Hund, der Wände emporklettern kann während Flora einen kurzen “Dash” ausführen darf. Letzteres führt übrigens aktuell dazu, dass im Mehrspielermodus quasi niemand einen anderen Drachen benutzt. Die Balance lässt also zumindest hier noch etwas zu wünschen übrig. Natürlich gibt es auch noch Spezialversionen der jeweiligen Grunddrachen, die ihr im Austausch gegen Edelsteine (oder reales Geld) kaufen könnt.

Ist wie immer bei solchen Titeln eine reine Fleißarbeit, die sich durch das Schauen von Werbung sowie Zurückhaltung beim Kauf von zusätzlichen Power-Ups verkürzen lässt. Letztere sind so Sachen wie “Unerwundbarkeit” oder ein Heiltrank, der logischerweise eure Lebenspunkte wieder auffüllt, solltet ihr doch mal Kontakt mit einem Feind gehabt haben oder in einen Abgrund gefallen sein. Außerdem braucht ihr Gold und Edelsteine noch, um eure Drachen aufzuleveln. Dadurch halten sie mehr aus und können auch mehr austeilen. Alle Levels haben dahingehend tatsächlich eine Mindestanforderung, was euer Drachen können muss. Ein paar dürft ihr aber auch trotz der Warnmeldung starten, sind dann halt nur etwas schwieriger zu meistern.

Beim Christoph meint: Dragon Land ist nicht der beste Plattformer, den ich je gespielt habe und der Titel leidet wie immer unter dem Drang der Entwickler euch unbedingt zum Einkaufen zu bewegen. Ich war aber dennoch von der Qualität und vor allem natürlich dem Spielspaß überrascht, der mich dann doch erwartet hat. Und da die Konkurrenz in dem Bereich tatsächlich eher gering ist (der Markt wird von diesen dämlichen Endlos-Doodle Jump-Klonen dominiert), ist es auch etwas erfrischend anders. Insofern kann ich nur empfehlen mal reinzuschauen.

Steine verschieben ftw.!

Steine verschieben ftw.!

Sailor Moon Drops (2016; iOS, Android) – Nein, ich habe die Serie bislang noch nicht geschaut. Kommt noch. Lysanda ist schließlich der größte Fan. Entsprechend habe ich den Titel gleich mal heruntergeladen, um zu schauen, ob ich ihn ihr tatsächlich empfehlen kann. Und tatsächlich scheint Bandai Namco sich ein bisschen Mühe gegeben zu haben, auch wenn das Spielprinzip absolut nichts Neues ist. Habt ihr Bejeweled oder Candy Crush Saga gespielt? Dann erwartet euch bei Sailor Moon Drops in dieser Hinsicht nichts Neues. Ja, es handelt sich um einen weiteren Match-3-Titel. Nur dieses Mal nicht mit Bonbons oder Bananen, sondern Herzchen, Mondsicheln und anderen von den Sailor-Kriegerinnen inspirierten Edelsteinen.

Zusammengehalten werden die (extrem zahlreichen) Levels durch die bekannte Geschichte (Suche nach den Kristallen und der Prinzessin oder so – wie gesagt, ich bin da noch nicht so tief dran). So schaltet ihr nach und nach die weiteren Kriegerinnen mit ihrer jeweiligen Spezialfähigkeit frei. Weitere Unterstützung gibt es durch Power-Ups, die ihr wie so oft auch gegen Geld im Shop erstehen könnt. Same ol’, same ol’. Immerhin ist die Aufmachung hübsch, die zwar nicht dem Stil des Mangas entspricht, aber doch ganz gut dazu passt. Und mehr gibt es tatsächlich zu diesem Produkt nicht zu sagen. Klingt erst einmal negativ, soll aber nur ausdrücken, dass es spielerisch nun einmal keine Überraschungen gibt. Es funktioniert und die Suchtspirale greift. So bleibt höchstens noch zu erwähnen, dass vom gleichen Publisher in der gleichen Woche Dark Souls III veröffentlicht wurde. Ein stärkeres Kontrastprogramm dürfte es nicht geben :smile: .

Beim Christoph meint: Spätestens seit dem riesigen Erfolg von Candy Crush Saga (wobei schon Bejeweled eine wahnsinnige Reichweite hatte), wird man mit Match-3-Spielen praktisch erschlagen. Umso wichtiger ist es für die Entwickler im Detail zu punkten – und das schafft Sailor Moon Drops eindeutig. Warum? Weil es die Vorlage (soweit mir das Lysanda sagt) sehr gut umgesetzt wurde und nicht einfach Mittel zum Zweck ist. Stattdessen wird eine Geschichte (auch wenn Fans sie bereits zu Genüge kennen) erzählt, die euch bei der Stange hält und immer wieder dazu bringt das nächste Level zu starten.

Natürlich versucht auch Bandai Namco immer und immer wieder euch die Kohle aus der Tasche zu ziehen, was sogar relativ schnell äußerst aggressiv wird – dafür ganz klar einen Punkt Abzug. Aber da der Markt an Sailor Moon-Spielen quasi nicht existent ist (zumindest in Deutschland – in Italien gibt es tatsächlich mehr Auswahl). Kommt man als Fan nicht umhin sich Sailor Moon Drops mal anzuschauen. Kostet ja auch erst einmal nichts. Alle anderen können sich aber auch alternativ einen der Millionen anderen Vertreter des Genres laden. Kommt auf das Gleiche heraus.

 

Da habt ihr eure Berichte über Spiele! Seid ihr jetzt zufrieden?! Ich geh’ dann mal weiter ein Leben haben, ihr Nerds!

Bis Montag!

Wie angekündigt, gibt es dieses Jahr leider keine Verleihung der Bagdadsoftware No-One-Cares-Awards. Wenn, dann hätte diese euch sowieso schon letzte Woche erwartet. Ich habe dafür 2015 nicht nur viel zu wenig gespielt, ich habe faktisch auch seit März nur sehr, sehr wenige neue Spiele gekauft.

Selbst die absoluten Blockbuster des Jahres wie The Witcher III: Wild Hunt oder Fallout 4 habe ich bislang komplett im Händlerregal stehen gelassen. Ich hätte sie sowieso nicht wirklich gezockt. Die Gründe dafür sind vielfältig aber auch da bin ich schon öfters drauf eingegangen. Heute stellt sich hingegen die Frage, was wir stattdessen machen. Ein bisschen will ich mein Spielejahr ja schon Revue passieren lassen und vor allem auch euch die Gelegenheit geben mal einen Blick zurückzuwerfen und zu schauen, was euch so 2015 altes wie neues beschäftigt hat.

Der Rückblick

Stellt sich also die Frage, was mich 2015 in Sachen Spielen am meisten beschäftigt hat. Eine Frage, deren Beantwortung gar nicht so einfach ist. Ich weiß größtenteils nicht einmal mehr, was ich tatsächlich gezockt habe. Speziell auf dem iPhone vermisse ich eine Übersicht ähnlich wie beim Nintendo 3DS in welche Apps man wie viel Zeit gesteckt hat. Aber schauen wir dennoch einmal, ob ich eine Top 5 der Titel zusammenbekomme, die ich trotz allem viel gezockt habe. Gleich vorweg: Es ist bei der Liste nicht relevant ob das Spiel erst dieses Jahr veröffentlicht wurde oder schon älter ist.

Talisman: Digital Edition (Herstellerbild)

Talisman: Digital Edition (Herstellerbild)

1. Talisman: Digital Edition (2013; PC, MAC, iOS, Android) – Talisman – Die magische Suche ist ein Brettspiel aus dem Jahre 1983 von Games Workshop und Fantasy Flight Games. Darin wählt ihr Rollenspieltypisch aus einer der unzähligen Klassen eine aus und versucht mit eurer Spielfigur in die Mitte des Bretts zu kommen. Den Weg dahin erschweren euch eure drei anderen Mitspieler, das Spielbrett selbst (es ist in Zonen unterteilt, die immer schwieriger werden) und haufenweise Zufallsevents wie die üblichen Monster, die ihr besiegen müsst. Auch Gegenstände und Weggefährten sammelt ihr im Laufe des Spiels au, die euch mehr oder weniger weiterhelfen.

Es dürfte das Monopoly der Fantasy-Brettspiele sein insofern, dass es ewig dauert (die durchschnittliche Spielzeit wird mit vier Stunden angeben), komplett vom Zufall abhängig ist (Würfelglück und welche Karten ihr zieht) und jeder schon lange vor dem Ende irgendwie keine Lust mehr hat. Und trotzdem habe ich das Spiel verdammt oft gezockt. Zwar fast ausschließlich gegen Computergegner (da kann man das Spiel auch speichern und später fortsetzen) aber das hat dem Spielspaß offensichtlich keinen Abbruch getan. Dabei macht ihr echt nichts Anderes als zu würfeln, eine Karte zu ziehen, eine Entscheidung zu treffen und dann darauf zu warten, dass ihr wieder dran seid. Langweiliger geht es eigentlich gar nicht. Verrückt.

2. Biz Builder Delux (2015; iOS, Android) – Kairosoft hat dieses Jahr tatsächlich “nur” vier neue Spiele für iOS veröffentlicht. Etwas ungewohnt. Von den vier Stück hat mir aber der Biz BUilder Delux definitiv am besten gefallen. Die Thematik ist zwar nicht neu, ihr müsst Einzelhandelsgeschäfte managen, aber wie schon bei Pocket Clothier treffen die Japaner da bei mir offensichtlich einen Nerv. Dass ihr hier auch noch mehrere unterschiedliche Geschäfte gleichzeitig betreiben müsst, verstärkt nicht nur den Nervenkitzel, sondern auch den Spielspaß. Aber von diesem Spiel habe ich euch tatsächlich dieses Jahr ausführlich berichtet. Entsprechend verweise ich an dieser Stelle noch einmal auf diesen Eintrag und spreche erneut eine klare Kaufempfehlung aus – solltet ihr nicht schon grundsätzlich von Kairosoft-Titeln die Nase voll haben.

Quake Live (Herstellerbild)

Quake Live (Herstellerbild)

3. Quake Live (2010; PC) – Quake geht immer. Dieses Motto galt auch dieses Jahr wieder obwohl id Software die absolut bekloppte Idee hatte die Statistiken und Freundeslisten ALLER Spieler zu löschen. Mit welcher Begründung fragt ihr? Weil das Spiel nun auf Steam und damit volle Steam-Integration umgestellt wurde und da sie entweder nicht in der Lage oder nicht gewillt waren eine Verbindung zwischen altem Account und Steamaccount herzustellen (obwohl es bereits möglich war selbstständig ihn zu verknüpfen!), wurde kurzerhand alles zurückgesetzt. Ihr glaubt gar nicht wie mich das immer noch ärgert. Ich hatte mehrere Tage Nettospielzeit auf meinem Konto und damit eine umfangreiche Statistik. Und jetzt musste ich wieder bei null anfangen. Da vergeht einem schon ein Stück weit der Spaß, muss ich ganz klar sagen.

Und auch viele der restlichen “Neuerungen” mit der vollständigen Umstellung auf Steam sind äußerst fragwürdig. Zum Beispiel die Möglichkeit mit der Railgun oder der Lightning Gun das Match zu starten, auch wenn sie nur wenig Munition hat. Oder die neue Stimme des Announcers. Alles nur in der Hoffnung neue Spieler anzulocken. Ob es geholfen hat, wage ich ein Stück weit zu bezweifeln. Und doch: Ich habe schon wieder viel zu viele Stunden in das Spiel investiert. Das pure, skillbasierte Spielerlebnis macht auch 16 Jahre nach Quake III Arena und trotz allen Versuchen der Entwickler es kaputtzumachen immer noch extrem viel Spaß.

4. New Star Soccer (2012; iOS, Android, Windows Phone) – Ich habe den Fehler gemacht selbstständig den Verein zu wechseln. Dabei ging es mir bei Werder Bremen so unglaublich gut und es lief auch alles perfekt. Jetzt finde ich irgendwie in keinem Verein mehr eine richtige Heimat. Das mindert den Spielspaß etwas. Zumal sich dadurch stärker bemerkbar macht, dass ihr am Ende des Tages doch irgendwie immer das Gleiche macht. Aber ich bin ja auch schon in meiner 18. Saison. Der Ruhestand ruft also sowieso so langsam. 735 Einsätze und 369 Tore (8 Hattricks) gehen auf das Konto von Ivashana Sicarius. Und dabei mag ich Fußball nicht einmal so wirklich. Doch auch hierzu habe ich es tatsächlich geschafft einen Eintrag zu schreiben. Entsprechend verweise ich euch auch an dieser Stelle darauf und spreche nochmals eine klare Downloadempfehlung aus. Kostet auch erst einmal nichts. Und soweit ich gehört habe, stimmt mir Azzkickr auch zu.

Assassin's Creed: Revelations (Herstellerbild)

Assassin’s Creed: Revelations (Herstellerbild)

5. Assassin’s Creed: Revelations (2011; PC, PS3, X360) – In Sachen Assassin’s Creed habe ich immer noch viel nachzuholen. Bin mittlerweile nur bis Teil 3 vorgestoßen. Allerdings habe ich tatsächlich etwas neue Motivation gefunden und zwar ist Lysanda an der Serie interessiert. Also nicht sie selbst zu spielen aber am Universum und der dazugehörigen Geschichte. Sie schaut mir entsprechend gerne über die Schulter und hat sogar die Enzyklopädie gelesen, was selbst ich bis heute noch nicht gemacht habe (obwohl sie schon ewig im Regal steht). Und natürlich machte das Herumklettern und Leute ermorden auch in Assassin’s Creed: Revelations wieder viel Spaß. Dank des Hookblades und dem Fokus auf eine einzige Stadt (Konstantinopel) sogar mehr als in Assassin’s Creed: Brotherhood, weil dadurch zum einen ein besserer Flow zustande kam und zum anderen man nicht ganz so erschlagen wurde vor Möglichkeiten bzw. Sachen, die es zu erledigen gilt. Entsprechend war ich doch überrascht wie schnell ich die rund 20 Stunden hinter mich gebracht habe. Das hat beim Vorgänger eindeutig länger gedauert und war eine größere Qual. Und auch für Teil 3 werde ich vermutlich genau deswegen wieder etwas länger brauchen.

 

So viel also erst einmal zu mir. Muss sowieso endlich mit dem Renovieren des Hauses weitermachen (ist noch einiges zu tun) und der Beim Christoph Jahresrückblick 2015 schreibt sich auch nicht von alleine (leider). Der wird auch seine traditionelle Länge haben. Und nicht nur das: Er erscheint auch schon am Donnerstag und wird nicht mehrere Tage ins neue Jahr verschoben! Freut euch also schon einmal darauf.

Bis dahin springt ruhig in die Kommentare und erzählt allen, was euch 2015 in Sachen Spielen so beschäftigt hat!

Divinity: Original Sin - Enhanced Edition (Herstellerbild)

Divinity: Original Sin – Enhanced Edition (Herstellerbild)

Anfang der Woche ist also endlich die langerwartete Enhanced Edition von Divinity: Original Sin erschienen. Darunter mit dem neuen Split-Screen-Modus an einem PC. Natürlich habe ich mir dafür auch “gleich” (am Wochenende) Lysanda geschnappt, denn ich habe mir fest vorgenommen das Spiel bis zum Erscheinen von Teil 2 mit ihr durchzuspielen. Ist auch definitiv besser geeignet aufgrund seiner Gemächlichkeit (zur Erinnerung: Rundenbasiertes Rollenspiel) als andere Genre. Zwar ist es blöd, dass sich im Split-Screen-Modus nur zwei Gamepads verwenden lassen statt zum Beispiel Maus/Tastatur für einen Spieler und nur der zweite mit Gamepad und ich in der Hinsicht nur die dicken Xbox-360-Controller zur Verfügung habe (die PlayStation 3 gehen ja leider nicht offiziell am PC). Aber da man sich Zeit lassen kann, ist das soweit erträglich – und funktioniert insgesamt auch extrem gut.

Gelungene Umsetzung

“Insgesamt” deshalb, weil es dann doch im Detail 2-3 Problemchen gibt. Seid ihr zum Beispiel auf einem Bildschirm unterwegs, dann werden verdeckende Objekte nur für Spieler 1 ausgeblendet, nicht für Spieler 2. Sprich läuft Spieler 2 hinter einen Fels, dann sieht er nichts. Irgendwie doof. Außerdem lässt sich in diesem Modus die Kamera von keinem der beiden Spieler bedienen. Erst wenn ihr weit genug auseinander seid, einer von euch in den Kampfmodus wechselt oder auf Knopfdruck ihr in den vertikalen Split-Screen-Modus wechselt, hat jeder die volle Kontrolle und die Kamera macht was sie soll. Dass die Sprachausgabe nur auf Englisch zur Verfügung steht ist ebenso etwas doof aber selbst wenn ich alleine Spielen würde, würde ich nur die Texte lesen. Von daher: Verschmerzbar. Deshalb:

Das sind ganz klar nur Details, die ich zu bemängeln habe. Ansonsten bin ich bislang (haben gut 1 1/2 Stunden bis zu den Toren von Cyseal gespielt) definitiv begeistert. Die Performance ist fantastisch (selbst im Splitscreen-Modus volle 60 Frames), die Steuerung mit dem Gamepad geht überraschend gut von der Hand (wobei es natürlich mit der Maus immer noch besser ginge) und die paar unterstützten Features (haltet ihr “A” gedrückt, kommt ein Suchkreis und alle benutzbaren Objekte in diesem Kreis werden euch dann in einer Liste zur Auswahl angezeigt) machen das Leben eindeutig einfacher und das keiner von beiden Spielern so richtig auf den anderen warten muss, sondern selbstständig erkunden kann ist auch genial – allerdings nicht unbedingt ratsam immer. Man weiß ja schließlich nie welcher Bossgegner hinter der nächsten Ecke wartet. Spielt ihr übrigens ohne Gamepad, also alleine oder Online-Koop, dann habt ihr das altbekannte Maus und Tastatur-Schema. Nur, falls jemand Angst hatte er muss jetzt mit dem “Konsolenscheiß” leben.

Zu den spielerischen Veränderungen kann ich an der Stelle natürlich noch nichts sagen. Zum einen ist es bekanntlich schon wieder ein Jahr her, dass ich das Original gespielt habe und zum anderen haben wir ja nur das Tutorial bislang hinter uns gebracht. Dazu entsprechend dann zu einem anderen Zeitpunkt mehr.

Fußball! Fußball! Fußball!

Der Hauptbildschirm des Spiels

Der Hauptbildschirm des Spiels

Alleine zocke ich aktuell vor allem auf dem Smartphone und zwar hat mir aus unerklärbaren Gründen New Star Soccer es angetan. Das gibt es tatsächlich auch für PC (nennt sich dort New Star Soccer 5 und ist Free-2-Play mit Zeitbegrenzung) aber dort würde ich es vermutlich nicht so intensiv zocken wie auf dem Handy. Dort ist der Titel auch Free-2-Play mit In-App-Purchases in zwei Formen: Zum einen das übliche “Bezahl was, um die Werbung auszuschalten” sowie ein kleines Addon-Pack (Wind und Wetter sowie noch mehr Möglichkeiten den Ball zu treten), zum anderen das bekannte “Kaufe dir mit echtem Geld Items oder Ingame-Währung”. In ersteres habe ich tatsächlich investiert. Letzteres habe ich bislang noch nicht gebraucht (und ich bin schon in meiner 8. Saison – aktuell hat mich Schalke an den FC Bayern verkauft für 274.000 Bux). Aber fangen wir doch mal von vorne an:

In New Star Soccer schlüpft ihr in die Rolle eines 16jährigen Fußballers oder einer Fußballerin (Rest der Mannschaft ist aber immer Männlich komischerweise) in einer der unteren Ligen des jeweiligen Landes. In Deutschland ist das niedrigste glaube ich die Regionalliga (GER4 genannt). Da das Spiel nicht die offizielle Lizenz hat, werden teils kryptische Abkürzungen verwendet sowohl für die Vereine als auch die Ligen. Aber man erkennt sie natürlich. Euer Ziel: Ein guter Spieler zu werden und über lange Jahre zu sein oder so ähnlich. Das höchste der Gefühle ist natürlich wie in der Realität der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft. Aber insgesamt gibt es 90 Ligen über die gesamte Welt verteilt und was weiß ich wie viele Vereine, die dazugehören. In allen dürft ihr logischerweise mitmischen, wenn es mal wieder heißt “Die Transfersaison ist eröffnet” oder euer Club verkauft euch selbst weiter (wie mir geschehen – wobei ich auch hätte ablehnen können). Je besser ihr spielt, desto mehr Angebote und Möglichkeiten und umso mehr Geld verdient ihr auch.

Auf dem Platz

Da ich die “Be A Pro”-Modi eines FIFA nicht kenne, kann ich dazu logischerweise keine Vergleiche ziehen. Aber in New Star Soccer geht es nicht nur rein um jedes Spiel. Zumal diese auch nur Abstrakt dargestellt werden. Und zwar läuft jedes Match über Textnachrichten ab. Hin und wieder bekommt ihr den Ball zugespielt und dürft etwas tun. Das heißt zum Beispiel an vier Gegnern vorbeidribbeln, einen Pass schießen oder versuchen ein Tor zu machen. Dazu seht ihr das Spielfeld mit Spielern und irgendwo den Ball. Durch Ziehen bestimmt ihr die Richtung und die Stärke des Schusses, anschließend “fliegt” der Ball durchs Bild oder, bei einem Freistoß beispielsweise, liegt unten auf dem Rasen und ihr müsst entscheiden wo euer Fuß trifft. Das hat logischerweise massive Auswirkungen. Tippt ihr unter den Ball, geht er hoch. An den Seiten macht er eine leichte Kurve und so weiter und so fort. Da ihr in den meisten Fällen nicht viel Zeit habt zu reagieren – wie erwähnt, fliegt er meistens durchs Bild -, ist es wie in er Realität nicht immer genau planbar. Zumal dank des Wetters euch auch noch der Wind einen Riegel vorschieben kann.

Eine Torchance für mich (Spoiler: Ich treffe nicht...)

Eine Torchance für mich
(Spoiler: Ich treffe nicht…)

Seid ihr Kapitän eurer Mannschaft, dürft ihr vor dem Schuss sogar noch einem Mitspieler sagen, wo er hinrennen soll. Aber zum Kapitän werdet ihr nur, wenn ihr euren Boss und eure Mannschaft komplett hinter euch habt. Daneben gibt es noch die Beziehung zu euren Fans (ihr könnt den Ball verlieren, nur weil ihr ausgebuht werdet!), eurem Partner und euren Sponsoren. Alles zusammen ergibt euren Zufriedenheitswert, der auch wieder kleinere Auswirkungen auf euer Spiel hat.

Wie oft ihr an den Ball dürft, hängt entsprechend von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste ist eure Ausdauer. Die verbraucht ihr logischerweise über das Spiel hinweg (könnt in der Halbzeit aber einen Energie-Drink kaufen und trinken). Wie schnell, bestimmt ihr in drei Stufen. Die Stufe beeinflusst gleichzeitig wie viel Ballkontakt ihr theoretisch bekommt. Logisch: Strengt ihr euch an, gibt es mehr, als wenn ihr einfach nur faul über das Feld geht. Zudem dürft ihr noch bestimmen ob ihr Offensiv, Defensiv oder irgendwo dazwischen unterwegs seid. Ein weiterer Faktor ist, wie gern euch eure Teamkameraden haben. Mögen sie euch nicht, dann passen sie auch keine Bälle zu euch.

Nach und vor dem Abpfiff

Das Bestreiten der Matches ist aber nur ein kleiner Teil des Spiels. Danach wird abgerechnet wie gut ihr ward (wie viele Chancen hattet ihr, wie viele habt ihr davon erfolgreich genutzt), was wiederrum eure Stellung bei eurem Chef, dem Team und den Fans beeinflusst bzw. euer Star Rating nach oben oder unten treibt (und euch weitere Türen öffnet zu anderen Ligen, Vereinen und die Nationalmannschaft). Außerdem gibt es Geld. Zum einen euer Grundgehalt und zum anderen zusätzliche Boni für geschossene Tore oder Unterstützungsleistungen. Außerdem erhaltet ihr etwas Ausdauer zurück – habt ihr einen Trainer angestellt sogar noch ein bisschen mehr.

Im Anschluss heißt es Lebensmanagement. Geld und Ausdauer in die korrekten Sachen investieren heißt das. Ihr müsst die Skills eures Charakters verbessern (ein höherer Wert in “Sicht” lässt euch beispielsweise mehr anspielbare Mitspieler sehen) und regelmäßig Trainieren (sonst stagnieren sie), die Beziehungen zu den bereits erwähnten Gruppen verbessern (eine Art Memory mit nur 2 Versuchen) sowie Schuhe kaufen (verbessern eure Skillwerte für ein paar Matches) und euren Lebensstil verbessern, indem ihr eure Hart verdiente Kohle in Wertgegenstände wie ein Haus (bringt mehr Erholung) oder eine Spielekonsole investiert. Macht ihr das nicht, dann lachen euch nicht nur eure Teammitglieder aus (was die Beziehung verschlechtert), sondern eure Chance auf einen Partner sinkt. Und ein Partner ist – zumindest in diesem Spiel – sehr wichtig, um volle Zufriedenheit zu erlangen. Er oder sie will aber gleichzeitig auch regelmäßig Aufmerksamkeit haben (=Ausdauerinvestition), sonst gibt es Ärger.

Mein Freund mag mich.

Mein Freund mag mich.

Gleichzeitig müsst ihr aber natürlich am Ende von all dem auch noch genug Ausdauer übrig haben, um vom Chef im nächsten Match aufgestellt zu werden. Ist sie zu niedrig, ist der Boss Böse und ihr seid entweder gar nicht dabei oder nur auf der Ersatzbank (dürft dann nur einen Teil von der zweiten Halbzeit spielen).

Fazit

Und so geht es von Spiel zu Spiel, von Saison zu Saison. Zwischendurch wird fleißig Vereine gewechselt, Verträge neu ausgehandelt (=mehr Bux) und langsam aber sicher der Weg in die höheren Ligen und hoffentlich irgendwann auch in die Nationalmannschaft gegangen (bin ich noch weit entfernt von mit meinen 23 Jahren), um alle Erfolge zu erreichen bevor ihr am Ende in den Ruhestand geht (finale Highscoreabrechnung).

Nein, ich habe keinen Schimmer warum mich das Spiel so fasziniert. Im Prinzip ist es vermutlich ein billiger Fußballmanager. Kenne mich da ja bekanntlich nicht so gut aus. Aber auf seine Art und Weise machen speziell die eigentlichen Matches Laune. Die Kalkulation wie man jetzt den Ball wohin schießen muss, um einen Treffer zu erzielen oder erfolgreich einen Pass zu machen und anschließend der Stress die Idee in die Tat umzusetzen. Dazu der Nervenkitzel, wenn es knapp werden könnte und die Aufregung über die Mitspieler, die den genialen Kopfballpass wieder nicht im Tor versenken konnten. Ach und über den Wind reden wir erst gar nicht, dem Drecksack. Was der mir schon an Torchancen versemmelt hat! Echt schlimm.

Ich kann entsprechend tatsächlich nur den anderen Kritikern zustimmen, die sagen, dass der Titel auch für Nicht-Fußball-Fans einen Blick wert ist. Zumal Reinschauen auch nichts kostet. Von daher: Ich kann New Star Soccer tatsächlich nur empfehlen.

Sicarius

Eine Reise

Journey (Herstellerbild)

Journey (Herstellerbild)

Ich persönlich halte Journey für ein simples und einfach gestricktes Spiel mit einer überschaubaren Länge (maximal 3 Stunden), welches aber ein interessantes und irgendwie “schönes” Spielerlebnis bietet aufgrund der gelungenen Musikuntermalung, dem fantastischen visuellen Stil und dem Flow, in den man relativ einfach reinkommt. Das machte es aus meiner Sicht zum perfekten Titel für Einsteiger, die den Umgang mit dem Gamepad noch nicht so ganz gewohnt sind (oder nicht mehr) und auch nicht so wirklich auf die üblichen Gewaltorgien stehen (ja, dazu gehört auch ein The Last of Us). Was habe ich mich doch getäuscht…

Völlig falsche Hilfestellung

Zwar hat es meine Begleiterin tatsächlich bis auf zwei Stellen ganz alleine geschafft Journey durchzuspielen. Die eine Stelle war am Anfang, als das Spiel irgendwie “vergas” einem einen wichtigen Teil der Steuerung zu erklären (ich musste auch erst rumprobieren wieder) und die andere, da ist sie von einem Berg runtergefallen und hätte nochmal nach oben laufen müssen. Das habe ich für sie dann übernommen. Aber der Spaßfaktor hielt sich bei ihr gefühlt in Grenzen.

Zugegeben: Das lag ein Stück weit auch ganz klar an mir. Ich habe nämlich den klassischen “Spieleveteranen”-Fehler begangen und ihr ständig (sinngemäß) gesagt: “Da musst du hin. Geh doch da hin. Da geht’s weiter!”. Und das ist logischerweise ein absolutes No-Go. Hätte ich definitiv besser wissen sollen. Würde mir ja auch nicht gefallen, wenn man mir ständig nur Befehle erteilt und mich durch die Gegend hetzt. Da kann man das Spiel nicht ganz so gut genießen und ist wesentlich schneller genervt. Kann entsprechend dankbar sein, dass sie trotz dieser Widrigkeit durchgehalten hat und mir keine Ohrfeige verpasste :smile: .

Technische Probleme

Journey (Herstellerbild)

Journey (Herstellerbild)

Es ist aber auch so, dass ich als erfahrener Spieler vieles als selbstverständlich hinnehme und es mir schon lange keine Schwierigkeiten mehr macht. Ich weiß, dass ich den visuellen Signalen folgen muss, um weiter voranzukommen und weiß, dass ich mir den Weg in die dunklen Ecken sparen kann weil dort nichts ist. Sprich ich kann schnell und effektiv identifizieren was der Designer von mir will. Was ich tun und wo ich hinschauen soll, auf was ich achten muss. Ich weiß außerdem intuitiv die Kameraposition mit dem rechten Stick zu verändern und kann gleichzeitig oder parallel auch noch die Buttons bedienen ohne überfordert zu sein. Ich muss darüber einfach nicht mehr nachdenken und agiere entsprechend zielgerichteter und flüssiger.

Meine Begleiterin hatte dagegen massive Probleme alleine schon mit der Kamera (ihr letztes Gamepad hatte sie in der Hand, da gab es noch keine Analog Sticks – seitdem ist sie PC-fokusiert). Zumal Journey auch noch ein Titel ist, der gerne mal automatisch raus- und reinzoomt oder den Blick auf etwas Bestimmtes lenkt. Statt jedoch dabei zu helfen das nächste Ziel zu identifizieren, hat es sie mehr verwirrt und genervt weil sie anschließend die Kamera wieder umständlich richtig stellen musste. Und auch in hektischen Situationen, sprich bei den Plattform-Einlagen, tat sie sich sichtlich schwer alles miteinander zu kombinieren. Da lernt man Titel mit einer festen Perspektive erst so richtig zu schätzen, muss ich sagen.

Und auch die Vorzüge des PlayStation 3-Controllers, wie ich offen zugeben muss. Während ich ihn viel zu klein, plastikartig und schwabbelig finde, ist ein Xbox-Controller für sie viel, viel zu groß und unhandlich. Sie kommt mit dem DualShock 3 eindeutig besser klar, auch wenn für sie wie gesagt Analog Sticks noch Fremdkörper sind.

Keinerlei Immersion möglich

Aus den Problemen mit der Kamera ergeben sich aber natürlich wie erwähnt auch allerhand spielerische Probleme. Wie gesagt nervte es sie nur, dass sie dauernd automatisch gezwungen wurde irgendwo hinzuschauen und nahm die dadurch präsentierten Informationen nur schlecht auf. Gleichzeitig musste sie sich so sehr auf die Steuerung konzentrieren, dass sie grundsätzlich Probleme damit hatte die Umgebung zu verinnerlichen und schon allein deshalb einiges übersah und verpasste auch ohne, dass ich sie ständig vor mir her trieb. Das wiederrum führte wieder zu Verwirrung von wegen “wo muss ich denn jetzt hin?!” und brachte mich in die Versuchung ihr den Weg zu weisen. Ein absoluter Teufelskreis quasi.

Journey (Herstellerbild)

Journey (Herstellerbild)

Die anonymen Mitspieler sind dabei auch keine Hilfe, weil sie ebenso vorpreschen, die Aufgaben lösen und sie entsprechend vor vollendete Tatsachen gestellt haben. Es ist logischerweise sinnvoller selbst nach und nach die Erfahrung zu sammeln als nur auf dem Rücken anderer durchs Leben zu gehen.

Aber eines muss man Journey dennoch zu Gute halten: Da man nicht sterben kann und nur an einer einzigen Stelle ein Feind da ist, der einen unter Druck setzt. Bleibt Zeit Fehler zu machen und sich in Ruhe zu orientieren. Ach und es ist, wie anfangs gesagt, einfach nur ein schön anzusehender Titel.

Fazit

Was habe ich also aus der Sache gelernt? Nun, Ich dachte ich hätte den ultimativen einsteiger- und frauenfreundlichen Titel gewählt. Aber so kann man sich täuschen. Obwohl die Konsolen immer als das beste Gerät für Casualgamer gefeiert wird, ist so ein Gamepad mit unzähligen Buttons halt doch keine einfache und intuitive Sache. Und eigentlich hätte ich das auch wissen müssen, schließlich tue ich mir auch noch in so manchem Gamepad-Titel schwer. Stichwort Ego-Shooter oder Prügelspiele. Aber wie heißt es so schön? Übung macht den Meister, auch wenn ich mich wohl mit ihr erst einmal mehr auf PC-Spiele konzentrieren werde. Schon allein weil Steam ja dieses nette Feature namens “Family Sharing” besitzt.

Dementsprechend habe ich ihr auch kurz Minecraft gezeigt und die Welt, die Rondrer und ich damals zusammen gebaut hatten. Ihr Fazit lässt sich im Prinzip so zusammenfassen: “Ihr hattet wohl zu viel Zeit.” Frauen… :-?

Ich seh’ schon: Beim Christoph wird über lang oder kurz doch zu einem Life-Blog. Geahnt hatte ich es schon anno 2011, als damals Bagdadsoftware seinen 10. Geburtstag feierte und ich als Blick auf das Jahr 2021 schrieb:

Ob sich diese Inhalte dann immer noch um Videospiele, Katzen und anderen Nerdkram drehen werden oder durch alltäglicheres ersetzt wurden — das steht auf einem anderen Blatt.

Das alte Lied

Mein Bunker nach der Pest

Mein Bunker nach der Pest

Die Situation mit dem Spielen wird nämlich gefühlt nur schlimmer. Wie soll es auch anders sein, wenn ich meine eigene Wohnung letzte Woche praktisch gar nicht gesehen habe (weder von innen noch von außen). Dabei hatte ich Anfang des Monats sogar mal wieder ein paar Spiele gekauft (Mortal Kombat X, Dying Light und Resident Evil: Revelations 2) gehabt in einem Anfall geistiger Umnachtung. Glaub’ in Dying Light habe ich es immerhin bislang geschafft knapp zwei Stunden zu investieren trotz der Hitze. Macht im ersten Moment auch gefühlt etwas mehr Spaß als die Dead Island-Titel. Hauptgrund ist, dass es nicht ganz so ziellos und unzusammenhängend wirkt. Die Hauptgeschichte ist zwar weiterhin auf einem extrem niedrigen Niveau aber dafür haben die Nebenquests wesentlich mehr Biss. Außerdem funktioniert das Parkour überraschend gut (wenn auch nicht ganz so perfekt wie man es sich wünschen würde) und speziell nachts habe ich wesentlich mehr Respekt vor den Zombies (auch wenn die Mechanik “Zombies mit Sichtradius” ein wenig deplatziert daherkommt). Ist ja sonst eher so, dass bis auf ein paar Bosse die alle relativ witzlos sind. Das stört mich zum Beispiel ein wenig an den Dead Rising-Titeln (neben dem ganzen Gehetze wegen des Zeitlimits). Hier ist das nur Tagsüber so. Aber da beides bekanntlich indiziert ist, halte ich jetzt wieder meinen Mund.

Kommen wir stattdessen zu einem anderen Titel mit dem ich mich wesentlich mehr beschäftigt habe: Fallout Shelter. Zur Erinnerung: Das ist das Spin-Off für Smartphones (die Android-Fassung kommt Mitte August), in dem ihr einen Fallout-Bunker aufbaut und die Bewohner darin hegen und pflegen müsst. Leider ist da vermutlich jetzt auch die Luft raus. Da ich mal einen Tag keinen Bock hatte ständig Ressourcen zu sammeln (das übliche Farmville-Gameplay), waren meine Bewohner aufgrund von Essensmangel sehr Angeschlagen in Sachen Lebensenergie. Normalerweise erst einmal kein Problem. Ein paar Stimpaks und eine halbe Stunde lang fleißig Ressourcen sammeln und alles ist wieder gut. Leider wurde mein Bunker gleichzeitig von einer Kakerlaken-Plage buchstäblich überzogen. Was am Ende übrig blieb waren haufenweise Leichen in allen Räumen (mindestens 50 von 96) und nicht einmal ansatzweise genug Geld, um alle Bewohner wiederzubeleben. Aber auch nicht genug Leute, um den Betrieb halbwegs aufrecht zu halten. Von daher werde ich, so wie ich mich kenne, das Ding jetzt auch schon wieder zur Seite legen und mich anderen Gefilden zuwenden. Wobei das auch nicht weiter schlimm ist, da ich sowieso bis auf einen Raum schon alles freigeschaltet hatte und das Spielprinzip auf Dauer doch extrem öde ist. Dann doch lieber einen KairoSoft-Titel, wie ich finde.

Das neue Lied

Was treibe ich also die ganze Zeit? Nun, ich hatte logischerweise lange gewartet, bevor ich euch von meiner geänderten Lebenssituation erzählt hatte. Wusste ja auch nicht, ob das überhaupt was wird und es die ersten Wochen überlebt. Da die Zeichen aber nun ganz gut aussehen (der Urlaub war im Prinzip die letzte Vorprüfung ob wir uns wirklich volle 24 Stunden aushalten), waren die letzten Wochen und werden damit auch die kommenden durch das Thema “Zusammenziehen” bestimmt. Warum das alles so viel Zeit in Anspruch nimmt? Meine Wohnung ist ja schließlich groß genug für zwei. Entsprechend dürfte das doch gar nicht viel Aufwand sein. Umziehen, Ummelden, Vermieter Bescheid sagen und ein paar Versicherungen/Verträge kündigen. Fertig. Das ist eine Sache von nicht einmal einer Woche, würde jetzt unser Muster-Besucher sagen.

Theodor-Heuss-Brücke (Mainz-Wiesbaden) Quelle Wikipedia / JosePian unter CC BY-SA 3.0

Theodor-Heuss-Brücke (Mainz-Wiesbaden)
Quelle: Wikipedia; Autor: JosePian;
Verwendung gemäß CC BY-SA 3.0

Ganz einfach: Weil ich tatsächlich unter die Bauherren gehe. Und bevor jetzt sofort wieder alle die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Es wird so finanziert, dass es einer von uns alleine tragen kann im Fall der Fälle ohne es gleich abstoßen/Zwangsversteigern zu müssen. Wir haben darüber definitiv sehr lange und sehr intensiv nachgedacht/diskutiert und jedes mögliche Horrorszenario durchgespielt (inklusive im absoluten Streit und voller bösem Willen auseinander gehen) und treffen entsprechende Vorabmaßnahmen (inklusive Privatvertrag). Ich renne da nicht mit offenen Augen ins Verderben. Liebe hin oder her: Wer weiß was morgen ist und unter der Brücke will ich garantiert nicht enden. Schon allein, weil die Brücken hier in Darmstadt nicht gerade gut für Obdachlose geeignet sind :smile:.

Perfekte Zeiten

Aber Scherz beiseite: Das Risiko 100% ausschließen lässt sich zwar nie (eine Kündigung beispielsweise), dass nicht doch noch was in die Hose geht. Aber es ist sehr viel Denkkapazität in das grundlegende Vorhaben geflossen bevor auch nur groß die Sucherei anfing. Gleichzeitig ist die aktuelle Situation quasi perfekt: Die Zinsen sind im Keller (1,8%!), wir im besten Alter, haben einen sicheren Job und verdienen gut und ob ich jetzt monatlich einen Haufen Geld einem Vermieter in den Rachen werfe oder mir zum gleichen Preis etwas handfestes Kapital schaffe – die Wahl dürfte eindeutig sein. Eine Eigentumswohnung stand natürlich auch im Raum aber wenn man die Preise hier im Darmstädter Gebiet vergleicht, ist ein kleines Reihenhäuschen in einem Neubaugebiet/Wohnpark eindeutig die bessere Wahl.

Somit haben wir die Tage viel Zeit damit verbracht Musterhäuser (und auch Bestandshäuser – stand auch als Option natürlich offen) zu besichtigen. Mittlerweile dürfte der Auswahlhammer aber ziemlich gefallen sein. Jetzt heißt es die Finanzierung im Detail planen und in trockene Tücher bringen. Wenn das alles soweit passt und nicht doch noch etwas Unvorhergesehenes passiert, beginnt anschließend das Bauen (bzw. technisch gesehen steht das Fundament sogar schon – die Firma ist sich wohl ziemlich sicher alle Häuser verkauft zu bekommen) und Anfang 2016 steht der Einzug ins traute Eigenheim bevor. Hätte ich selbst nie gedacht, dass mir das mal passieren würde. Doch ich habe mich durchaus recht schnell mit dem Gedanken angefreundet muss ich sagen. Wie gesagt passt einfach grad alles irgendwie, um so was anzugehen.

Die Zukunft

Die Folgen für Beim Christoph dürften klar sein: Es wird vermutlich bald eine neue Kategorie “Hausherr” oder so ähnlich geben. Schließlich will ich euch ja an den Erfahrungen (Positiv wie Negativ) teilhaben lassen, die mit der ganzen Chose verbunden sind. Natürlich wie immer unter der Prämisse, dass ich nicht alles ins Internet hinausposaunen werde und zwischen Realität und Niederschrift durchaus auch mal ein paar Wochen ins Land ziehen lasse. Ist aber garantiert auch für euch ganz interessant zu wissen das Ganze. Die Älteren unter den Besuchern, die schon im trauten Eigenheim sitzen, dürfen sich dann jedes Mal ins Fäustchen lachen, wenn ich von den gleichen Fehlern schreibe, die sie schon vor Jahren gemacht haben :smile: .

Wünscht mir also Glück (oder von mir aus auch die Pest – mir wurscht) und wir lesen uns am Montag wieder!

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