Sicarius

Olle Kamellen

Ich bin ja bekanntlich immer noch dabei meine Umzugskartons voller Spiele, Filme und Serien zu leeren und hoffentlich irgendwo einen Platz dafür in der Wohnung zu finden. Dabei sind mir mal wieder ein paar Spiele in die Hand gefallen, wo ich mich gefragt habe: Erinnert sich noch einer daran?

Max Payne 3 anno 2006

Herstellerbild von El MatadorDa wäre zum Beispiel der polnische Action-Titel El Matador aus dem Jahre 2006. Ein Max Payne-Klon, der euch in die Schuhe eines Agenten der amerikanischen Drogenbehörde steckt. Der wird nach Kolumbien geschickt, um ein dortiges Kartell zu Fall zu bringen (= alle abschießen) — zumindest in der indizierten Version des Titels. Für uns Deutschen wurde nicht nur die Geschichte umgeschrieben, sondern sogar neue Zwischensequenzen eingebaut, um diese zu unterstützen und statt einer MP5 bekamt ihr eine Betäubungskanone mit unendlich viel Munition und damit die beste Waffe im Spiel!

Der eigentliche Grund warum mir der eher durchschnittliche Titel in Erinnerung geblieben ist, ist jedoch nicht die amüsante Zensur, sondern die dazugehörige Marketingkampagne von Publisher Frogster Interactive. Und zwar produzierte dieser 2006 eine streng limitierte Auflage der Uncut-Version mit dem Namen “Games Convention 2006 Edition”. Wie der Name schon andeutet, wurden diese vor dem offiziellen Release exklusiv während der Games Convention in zwei Märkten in Leipzig verkauft. So schnell habe ich noch nie gesehen, dass die BPjM ein Spiel indiziert hat! Am 24. August startete die Aktion und zwei Tage später war das Ding aus den Regalen verschwunden. Und ja, ich besitze natürlich diese ultra-rare Edition. Habe ich mir damals von einem dortigen Kumpel extra zur Messe mitbringen lassen :smile: . Durchgespielt habe ich den Titel bislang noch nicht.

Ein Spiel vor seiner Zeit

Dann wäre da Trespasser: Jurassic Park. Erinnert ihr euch nach an die Zeit als Dinosaurier noch cool waren? Damals, 1993, als sie noch keine Feder hatten und Jurassic Park die Kinnladen der Besucher auf den Boden fallen ließ (und dank der Verwendung von größten Teils realen Modellen auch heute immer noch genial aussieht)! Hach waren das noch Zeiten. Zumal es zum Film einige gute Spieleumsetzungen gab. 1997 kam dann mit The Lost World: Jurassic Park der langerwartete Nachfolger in die Kinos und natürlich durfte auch hierzu kein Spiel fehlen. Ein Spiel, das auf dem Papier die Welt der Videospiele revolutionieren sollte. Eine weite, offene Welt mit akkurat simuliertem Ökosystem, die dazugehörigen Dinosaurier, die jeweils eine individuelle KI besitzen und eine realistische Physiksimulation, wie es sie vorher noch nie gegeben hat.

Screenshot von Trespasser: Jurassic ParkLeider waren die Ambitionen des Projekts der Technik zu weit voraus. Zu viele Probleme führten dazu, dass das Spiel am Ende in einem Zustand auf den Markt geworfen wurde, der guten Gewissens als absolute Sauerei bezeichnet werden durfte. Technisch unter aller Sau, verbuggt ohne Ende und eine Steuerung, die einem die Haare zu Berge stehen ließ. Und zwar übernahmt ihr die Rolle von Anne, die einige Zeit nach den Ereignissen im Film unfreiwillig auf der mittlerweile verlassenen und verwahrlosten Site B landet und nun wieder entkommen muss. Genauer gesagt übernahmt ihr die Kontrolle über ihren “realistisch simulierten” Arm. Und tatsächlich waren alle Gelenke vorhanden, die ihr sogar einzeln steuern konntet. Mit Spaß hatte das allerdings nichts am Hut. Der Arm entwickelte stattdessen ständig ein Eigenleben und wedelte unkontrolliert durch die Gegend was nicht nur die Kämpfe mit den Dinos, sondern auch die “Physikrätsel” (ihr habt IMMER nur Kisten gestapelt!) erschwerten.

Und die ganzen versprochenen Features in Sachen Weltensimulation? Nun, die Dinosaurier sahen cool aus, bewegten sich aber dank Clipping-Fehler mehr komisch als realistisch und von der versprochenen KI waren nur noch Ansätze übrig (Hunger hatten die Dinos beispielsweise noch). Das meiste wurde vor der Veröffentlichung deaktiviert (und wurde von findigen Moddern in der Zwischenzeit wieder integriert) oder hat es erst gar nicht ins Spiel geschafft. Die Welt an sich war hingegen hässlich und leer. 90% des Spiels verbringt ihr damit von A nach B zu laufen ohne das was passiert. Das einzig Nette war die zusätzliche Hintergrundgeschichte, erzählt von John Hammond höchstpersönlich in Kombination zu, aus dem Film, bekannten Orten (das InGen-Labor beispielsweise). Die Physik war hingegen fast ausschließlich Augenwischerei. Ja, Objekte rutschten (unrealistisch) durch die Gegend. Aber ein Stuhl, der durch Beschuss in seine Bestandteile zerfällt? Sechs Objekte, die aufeinander gestapelt wurden, um die Illusion zu erzeugen!

Ihr habt also nichts verpasst, wenn ihr es nicht gespielt habt. Es war am Ende nicht mehr als eine in die Länge gezogene Technikdemo, die nicht richtig funktionierte. Ich bin den größten Teil auch einfach nur durchgelaufen und habe die Dinos umgangen, weil ich zwar mehr über die Geschichte von Jurassic Park erfahren wollte, das eigentliche Spiel mich aber überhaupt nicht motivierte. Ich würde mir aber tatsächlich wünschen, dass sich mal wieder jemand diesem Thema annimmt. Ein Mehrspieler-Shooter wie ORION: Dino Horde ist ja schön und gut, befriedigt aber nicht meinen inneren Dinofan. Und von den ganzen tollen Mods, die über die Jahre immer mal wieder angekündigt werden, ist bis heute noch kein einziger erschienen. Ein Trespasser: Jurassic Park 2 von einem erfahrenen Studio mit moderner Engine könnte aber wirklich genial werden. Mir fällt kein Feature aus dem ersten Teil ein, das heutzutage nicht schon fast zur Standardausstattung einer Engine oder einer Middleware gehören würde. Selbst die Dino-KI dürfte nicht mehr wirklich die große Herausforderung sein.

Open World Schleichshooter

Screenshot von Project I.G.I.Nummer 3 ist hingegen Project I.G.I. aus dem Jahre 2000. Davon gab es zwar mit I.G.I-2: Covert Strike im Jahr 2003 einen Nachfolger, aber es ist definitiv mal Zeit für einen dritten Teil. Mir fällt nämlich kein anderer Schleich-Shooter ein, der seitdem das gleiche versucht hat wie die Werke der Innerloop Studios. Selbst die Hitman-Serie ist linear im Vergleich. Aber um was geht es eigentlich?

Nun, ihr seid David Jones und Teil des Geheimdienstes IGI (“I’m Going In”) und müsst die Welt vor internationalem Terrorismus beschützen. Statt euch aber nun wie Sam Fisher in irgendwelche Gebäude zu begeben und dort in engen Gängen oder abgetrennten Arealen rumzuschleichen, werdet ihr irgendwo am Rand eines riesigen Levels unter freiem Himmel abgesetzt (die Engine war die gleiche wie vom Flugsimulator Joint Strike Fighter) und seid ab sofort auf euch alleine gestellt. Ihr bekommt einfach nur eine Aufgabe und müsst dann selbst sehen, wie ihr diese erfüllt. Wo ist das Missionsziel? Wie kommt ihr dahin? Von wo könnt ihr am besten eindringen? Wie stark ist es bewacht? Wie umgeht ihr die Wachen? Was ist mit den Kameras? Wie kommt ihr heil wieder heraus? Alles valide Fragen, die ihr nur mit Hilfe eures Feldstechers durch Observation beantworten könnt. Wer einfach nur drauflosstürmt, überlebt nicht lange (schon alleine wegen den vielen Scharfschützen in den Levels). Werdet ihr nämlich von einem Gegner oder einer Kamera gesehen, wird alles im Level in Alarmbereitschaft versetzt und eure Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt ins Bodenlose. Quick Saves? Autosaves? Nicht in Project I.G.I.! Ein Fehler und ihr dürft die gesamte (und nicht gerade kurze) Mission von vorne starten, da euer Alter Ego nicht viele Treffer aushält (genauso wie die Gegner). DAS ist Hardcore, wenngleich die Ausgangssituation dann immer wieder die Gleiche war, und war wie eine harte Droge für den “Jetzt erst Recht!”-Teil meines Gehirns. Im Prinzip könnte man das Spiel als das Armed Assault der Schleich-Shooter bezeichnen.

Teil 2 hatte sogar einen Mehrspielermodus (bei dem ich die Ehre hatte in der Beta mitmachen dürfte. Das war ja damals nicht wie heute, wo Betas als “Early Access” oder Demos verkauft werden) mit genauso riesigen Karten. Ein Team musste irgendetwas stehlen, das andere das verhindern. Da sich das Spiel aber nicht wirklich gut verkauft hat, hat auch vermutlich abseits von uns Beta-Testern nie wirklich einer den Mehrspielermodus erlebt. Entsprechend war es wenig verwunderlich, dass Innerloop Studios im gleichen Jahr Insolvenz gegangen ist. Ich weiß nicht einmal, wo die Rechte der Serie mittlerweile liegen (Codemasters war der Publisher von Teil 2). Dennoch: Ein dritter Teil oder zumindest ein Nachfolger im Geiste mit dem gleichen Spielprinzip wäre richtig super. Und nein: Mit GoldenEye 007 lässt sich die Serie allerhöchstens im Ansatz vergleichen.

Aber nun genug in der Vergangenheit rumgekramt. Ich hab‘ noch Regale zu füllen. Bis Montag!

Sicarius

Die Angst vor dem Fürchten

Wow…Ich habe für dieses Spiel bezahlt. Nicht einmal ansatzweise furchterregend. […] Ernsthaft, wer fürchtet sich beim Spielen dieses Mülls?[…] fragt sich ein gewisser Zerrin im Steam-Diskussions-Forum von Slender: The Arrival. Meine Antwort: Ich! Und wie! Ich habe es bislang 1 1/2 Stunden gespielt aber nie länger als 30 Minuten am Stück weil mir immer die Haare zu Berge stehen. Dabei ist das Ende so nahe. Es sind nämlich nur fünf Level, die es zu meistern gilt. Aber fangen wir von vorne an:

Screenshot aus Slender: The Eight PagesIhr erinnert euch vielleicht an ein kostenloses Indie-Survival-Horror-Spiel namens Slender: The Eight Pages, das ab Juni 2012 seine Runde im Internet machte (zusammen mit ein paar anderen wie beispielsweise der Treppensimulation SCP-087). Die Prämisse war einfach, aber genial: Ihr seid alleine und nur mit einer Taschenlampe bewaffnet in einem stockdunklen Wald mit zufallsgeneriertem Aufbau unterwegs und müsst acht im Level verstreute Seiten finden. Euch dabei immer auf den Fersen war der Slender Man (aus dem gleichnamigen Mythos). Ein Herr im Anzug ohne Gesicht, der euch tötete kam er euch zu nahe oder habt ihr ihn zu lange angestarrt und der überall sein konnte. Eure einzige Warnung? Ein immer stärker werdendes Kriseln des Bildschirms, je kleiner eure Entfernung zu ihm wurde. Erschwerend kam hinzu, dass er aggressiver wurde je mehr Seiten ihr aufgesammelt habt, allergisch auf eure Taschenlampe reagierte und auf rennende Personen ganz extrem abfuhr. Da war Gänsehaut garantiert, wie zahlreiche Let’s-Play-Videos auf YouTube & Co. beweisen.

Der Neue

Letzte Woche ist nun Slender: The Arrival veröffentlicht worden. Kein Nachfolger im eigentlichen Sinne, sondern quasi eine erweiterte und grafisch wesentlich verbesserte Neuinterpretation basierend auf Slender: The Eight Pages für 8,99 Euro. Ihr übernehmt die Rolle von Lauren, die sich aufmacht ihre verschwundene Freundin Kate zu suchen. Es dauert aber nicht lange, da ist der Slender Man auch euch auf den Fersen. Fünf Levels lang folgt ihr wie erwähnt den Spuren von Katie (und anderen Personen) markiert durch Briefe, Schriftzüge an Wänden und andere Hinterlassenschaften mit dem Ziel dem Fluch ein Ende zu bereiten. Das Spiel besitzt also nun einen roten Faden, der euch zum Weitermachen motiviert und ist gleichzeitig auf dem Papier nicht sonderlich lang. Es gibt gar ein Achievement es in 45 Minuten zu schaffen. Das zweite Level nimmt sogar einfach nur das Spielprinzip aus dem Original her und lässt euch auf einen Park los, auf der Suche nach acht Seiten voller Warnungen.

Slender: The Arrival ist allerdings ein Titel, den man definitiv mehrmals spielt und es trotzdem immer wieder spannend ist weil vieles erneut zufallsgeneriert ist. Der Fundort der Taschenlampe in Level 1, der Parkaufbau in Level 2, die Standorte der sechs Generatoren im dritten Level und so weiter. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade (auf Hardcore verbraucht die Taschenlampe beispielsweise Batterie!) mit unterschiedlichen Enden basierend darauf sowie zwei zusätzliche Geheimlevels, bei denen ihr erst einmal herausfinden müsst, wir ihr diese eigentlich freischaltet (…oder im Internet nachschaut…). Es gibt also durchaus ein bisschen was, was euch auch abseits der Gänsehaut auf Trapp hält.

Die Atmosphäre

Herstellerbild von Slender: The ArrivalZwar versuchen die Entwickler alles Mögliche euch bei Laune zu halten, eure Hauptmotivation wird aber definitiv die eigene Angst sein. Die Angst vor dem Unbekannten, der hinter jeder Ecke lauern kann und seinen Gehilfen. Ja, es gibt noch einen weiteren Gegner abseits des Slender Man. Erneut ist rennen nur in absoluten Ausnahmefällen empfehlenswert und selbst auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad habe ich mich sehr oft dabei ertappt die Taschenlampe auszumachen, nur um den Bösewicht nicht unnötig auf mich aufmerksam zu machen. Da alle Levels erneut äußerst duster sind (wenngleich es ein paar helle Passagen gibt), braucht das durchaus einiges an Überwindung.

Entsprechend lebt das Spiel extrem stark vom gelungenen Sounddesign. Musik gibt es keine. Euch begleiten nur Geräusche. Geräusche, die ihr beim Laufen verursacht. Geräusche der Natur. Unheimliche Geräusche deren Quelle nicht identifizierbar scheint und natürlich die Geräusche eures Verfolgers. Mir lief es schon im ersten Level kalt den Rücken runter als ich einfach nur einem Weg folgte und plötzlich das Gefühl hatte noch weitere Schritte neben mir im Gras zu hören. Ich weiß immer noch nicht, ob das nur Einbildung, ein Bug im Sounddesign oder tatsächlich so gewollt ist!

Und so geht es mir ständig. Ich schleiche angespannt durch die Levels, fürchte mich vor jeder Biegung und bin am Ende fix und alle und muss eine Pause einlegen ohne, dass ich vielleicht den Slender Man überhaupt gesehen habe! Dass ist es, was ein gutes Survival-Horror-Spiel ausmacht. Nicht das Monster, das möglichst ekelhaft aussieht (siehe Dead Space 3), sondern das Potenzial eines Monsters und die eigene Angst davor. Entsprechend muss man sich ein Stück weit sicherlich auch auf das Spiel einlassen und seine Umgebung entsprechend gestalten (ich habe es bislang nur im Dunkeln gespielt), um die gezielte Wirkung zu erhalten. Darauf weisen die Entwickler euch am Anfang auch in Form eines kurzen Texts hin und ich glaube, darin lag der Fehler von Zerrin, der seinen Aussagen nach sich ansonsten immer leicht fürchtet. Es sind nämlich definitiv nicht die wenigen „Jump-Scares”, die Slender: The Arrival angsteinflößend machen, es ist mein eigenes Gehirn. Und auch wenn ich am Ende zittere wie Espenlaub: Es ist doch irgendwie ein geniales Gefühl.

Fazit

Ob der Titel am Ende neun Euro wert ist, dass müsst ihr zwar wie immer selbst entscheiden. Ich finde die Sache mit der gefühlten Wertigkeit von Spielen ist heutzutage sowieso komplett im Eimer dank Steam-Sales, Humble-Bundles und dem Preisgefüge im Play- und Appstore. Aber unabhängig vom Preis kann ich Genrefans und allen, die es werden wollen, das Spiel nur ans Herz legen. So stark emotional beeinträchtigt hat mich schon lange kein Survival-Horror-Titel mehr (nein, ich habe Amnesia – The Dark Descent leider immer noch nicht gespielt). Ich kann aber natürlich nicht versprechen, dass es euch genauso geht.

Ob euch das Spiel liegt und Angst machen wird, könnt ihr aber schnell und einfach selbst testen, indem ihr euch Slender: The Eight Pages kostenlos herunterladet. Das solltet ihr auf jeden Fall mal machen, wenn ihr es noch nicht getan habt. Und wenn euch das gefällt, dann werdet ihr auch mit Slender: The Arrival nichts verkehrt machen. Die beiden Videos von Achievement Hunter zum Original kann ich auch nur vorbehaltlos empfehlen.

Jetzt entschuldigt mich aber. Ich muss mich in eine Ecke verkriechen und eine Runde leise vor mich hinweinen bevor ich das Spiel hoffentlich endlich erstmals beende.

Sicarius

Zurück im schönen Aventurien

Nein, der Ersatz für die Grafikkarte ist leider noch nicht eingetroffen. Mein Paket kam erst am Dienstagmorgen beim Hardwareversand an. Anscheinend lädt unser Postbote sein Auto Samstagsabends nicht mehr aus. Immerhin wurde die Tauschkarte dann Dienstagsabends noch rausgeschickt. Mit etwas Glück könnte sie also tatsächlich heute eintreffen und ich könnte endlich dort weitermachen, wo ich mit dem Testen aufgehört habe — zumindest kurzzeitig. Morgen ist es nämlich soweit: Der große Umzug findet statt. Das heißt Möbel, Umzugskisten und Werkzeug in die Autos packen und dann ab nach Eckental mit allem Drum und Dran. Nur mein Rechner und was dazugehört darf noch ein paar Tage länger in Gunzenbach verweilen. Das ist mir schlicht zu gefährlich, den in dem Chaos auch noch dabei zu haben. Aber am Montag, spätestens aber Dienstag tritt auch er mit mir die finale Reise an in das neue Land an. Dann heißt es endgültig: Adieu Kinderzimmer, hallo eigene Wohnung!

Fotos oder bewegte Bilder wird es nächste Woche aber noch nicht geben. Ich muss ja erst einmal die zwölf großen Umzugskartons voller Spiele und Filme wieder einräumen. Korrekt alphabetisch sortiert versteht sich. Einfach in die Regale reinstopfen kann ja jeder. Und mal wieder einen Abgleich mit meinen Listen zu machen wäre sicherlich auch nicht verkehrt. Meldet sich jemand freiwillig mir dabei zu helfen? Nein? Mist. Platz dafür dürfte ich auf jeden Fall (vorerst) genug haben.

Themenwechsel

Umzugs Stress hin oder her: Ein bisschen Zeit zum Spielen hatte ich natürlich trotzdem. Leider läuft Saints Row IV selbst auf absolut reduzierten Details nur äußerst schlecht mit der Intel HD4600 (GT2) Onboard-Grafikkarte. Und das, obwohl doch nun der erste Story-DLC Enter the Dominatrix erschienen ist. Verdammt! Naja, nächste Woche dann. Dead Pixels, Knights of Pen & Paper +1 Edition und DeathSpank machten hingegen keine Probleme. Ist aber auch wenig verwunderlich. Die ersten beiden sind 8-Bit-Pixel-Titel und DeathSpank hat mittlerweile schon wieder drei Jahre auf dem Buckel (und war selbst damals nicht sonderlich anspruchsvoll was die Technik angeht).

Herstellerbild von Memoria: Das Schwarze AugeDoch das konnte mich alles derzeit irgendwie nicht wirklich bei der Stange halten. Also habe ich in Vorbereitung für die Bagdadsoftware NOCAs 2013 (ja, der Name bleibt) endlich mal Memoria: Das Schwarze Auge durchgespielt. Oder besser gesagt Das Schwarze Auge: Memoria, weil mir der offizielle Name nur wieder die ganze Sortierung kaputt machen würde. Ich hasse euch Marketingleute! Es handelt sich schließlich um den direkten Nachfolger zu Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten, warum muss dann unbedingt der Name komplett anders sein?!

Rückkehr nach Aventurien

Nun gut…Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten war bekanntlich mein Adventure des Jahres 2013. Entsprechend gespannt war ich natürlich darauf zu sehen, wie Gerons Geschichte weitergehen würde. Zumal das Ende, ohne groß zu Spoilern, zum einen nicht gerade als fröhlich durchging und zum anderen trotz vorhandenem Abschluss durchaus einen großen Cliffhanger darstellte.

Allerdings dreht sich nur ein Teil von Memoria um Geron. Seine Geschichte bildet im Prinzip nur die Rahmenhandlung. Tatsächlich steuert ihr die meiste Zeit Sadja. Das ist eine junge Dame aus Fasar, die sich 590 nach Bosparans Fall (500 Jahre vor Gerons Abenteuer im ersten Teil) aufmacht, um sich der Schlacht in der Gorischen Wüste gegen den Dämonenmeister anzuschließen und damit in die Geschichte einzugehen. Erzählt wird ihre Reise in Form von Rückblenden. Ein fahrender Händler erzählt Geron den Anfang, dann fängt Geron plötzlich selbst an von Sadja zu träumen, dann liest er in einem Tagebuch und so weiter und so fort bis es dann im Wald rund um Andergast zum finalen Showdown in der Gegenwart kommt.

Das Spiel

Wer den Vorgänger gespielt hat, der erlebt keine Überraschungen. Die Zwischensequenzen wurden etwas überarbeitet und passen nun besser zum Rest des handgezeichneten 2D-Adventures. Zudem habt ihr dank Sadja Zugriff auf weitere Zaubersprüche und damit neue Arten die zahlreichen Rätsel zu lösen. Abgesehen davon erwartet euch typische Daedalic-Point-and-Click-Adventure-Fließband-Kost. Ich würde an dieser Stelle normalerweise sagen, dass das nicht unbedingt schlecht ist. Aber nachdem Daedalic seinen Output in den letzten zwei Jahren massiv erhöht hat, nervt es so langsam dann doch immer wieder die gleichen drei Synchronsprecher zu hören. Natürlich machen sie ihre Arbeit wie gewohnt gut und ich verwechsele auch nicht plötzlich Charaktere aus unterschiedlichen Spielen. Schön ist es aber trotzdem nicht.

Zudem kam irgendein Designer in Hamburg auf die geniale Idee ein Labyrinth ins Spiel einzubauen. Haben wir denn gar nichts aus Titeln wie The Legend of Kyrandia: Book III – Malcom’s Revenge gelernt? So ein geniales Spiel, aber dann im zweiten Akt dieser Todes-Dschungel. Argh! In Memoria könnt ihr das Labyrinth zwar auf Wunsch überspringen. Aber wenn ich schon von Haus aus einen Button einbaue, um dem Spieler zu erlauben einen komplett Spielabschnitt zu umgehen, dann würde ich mir doch durchaus mal Gedanken machen, ob da nicht irgendetwas grundlegend falsch gelaufen ist, oder was meint ihr?

Herstellerbild von Memoria: Das Schwarze AugeUnd auch sonst müsste ich langsam aber sicher mal ein ernstes Wort mit den dortigen Rätseldesignern wechseln, wenngleich der Großteil (speziell die, wo ihr die Zauber braucht) gut gemacht ist. Es ist eine Sache eine Kopfnuss ins Spiel einzubauen. Aber wenn ich nicht genügend Hinweise bekomme und am Ende nur Trial-and-Error zum Ziel führen, dann könnte ich um mich schlagen. Das habe ich in The Whispered World noch zähneknirschend akzeptiert (die Sache mit der Maus, dem Seil und der Felswand) und bei Edna bricht aus konnte man noch mit dem schrägen Setting als Grund für die komischen Lösungen argumentieren. Nach bald einem Dutzend Adventure-Titeln müsste das so langsam auch mal ohne so einen Blödsinn gehen. Und sagt bitte nicht, dass das Zeit-/Budget-Problemen geschuldet ist und ihr eigentlich vorhattet dieses und jenes noch einzubauen. Dann schlägt es tatsächlich 13!

Fazit

Nun gut, genug gemeckert. Ich hoffe zwar wirklich, dass Daedalic es schafft mal aus ihrem Status Quo auszubrechen, aber dieser ist in Sachen Qualität halt doch immer noch ziemlich gut im Vergleich zur Konkurrenz von Crimson Cow und Co. Außerdem hat Memoria, wie schon der Vorgänger, den „Das Schwarze Auge”-Bonus und der lässt mich sowieso über vieles hinwegsehen. Zumal ich die Geschichte von Sadja noch viel cooler und interessanter fand als Gerons. Damals, als die Welt noch voller Magie war, war es halt doch irgendwie noch genialer in Aventurien. Entsprechend erhält Memoria von mir 4 von 5 Sics und ist definitiv erneut ein Kandidat für das Adventure des Jahres (schon alleine weil ich die Deponia-Trilogie nicht wirklich mag).

Ihr müsst zwar theoretisch den Vorgänger nicht gespielt haben, um Memoria zu verstehen. Es hat aber natürlich große Vorteile. Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass euch Geron und sein Problem ohne Kenntnis des Vorgängers ziemlich am Hintern vorbeigeht und ihr nur zu Sadja eine Beziehung aufbauen werdet. Entsprechend ist meine abschließende Empfehlung: Fans von Das Schwarze Auge greifen so oder so zu und haben sicherlich auch bereits den Vorgänger gespielt. Ansonsten gilt: Wenn ihr von Daedalics Adventurestil noch nicht genug habt und mit dem Setting etwas anfangen könnt (oder gar den Vorgänger kennt und mochtet), dann spricht auch nichts gegen den Kauf. Aber universell allen Adventure-Fans kann ich definitiv nicht mehr zum Spielen raten. Da sind kommende Kickstarter-Veröffentlichungen wie Baphomets Fluch: Der Sündenfall oder sicherlich doch die bessere und erfrischend anderere Wahl.

Alle Welt wartet auf die PC-Version Grand Theft Auto V, nur der Christoph nicht, der hat nämlich die Xbox-360-Fassung bereits zu 50% durch. “Wad?! Der hat sich die Konsolenversion gekauft?! Warum denn das?” wird sich der ein oder andere jetzt fragen. Nun sagen wir einfach, dass ich ein Angebot bekam, das zu gut war, um es abzulehnen :smile: . Und nein, Take-Two Interactive hat mir keine Pressekopie zur Verfügung gestellt.

Statt aber nun seitenweise über das Spiel zu referieren — das haben andere bereits zu Genüge getan –, mache ich es wie damals bei Saints Row: The Third. Ich werfe einfach ein paar Fragen mitsamt den dazugehörigen Antworten in den Raum, die mir so auf Anhieb einfallen und packe ein paar Fakten dazu — und zwar völlig unsortiert und unübersichtlich. Quasi ein kleiner Infodumb, denn eure Meinung zum Spiel werde ich sowieso nicht ändern. Meine ist auch immer noch die Gleiche, aber ich greife vor:

    Herstellerbild zu GTA V

  • FAKT: Die “Minispiele” Golf, Dart und Tennis sind nicht nur hervorragend umgesetzt, sondern auch durchaus umfangreich und würden so von anderen Entwicklern als eigenständige Titel verkauft werden.
  • Wie gut schaut es wirklich aus? Nun, mich als PCler haut es logischerweise absolut nicht vom Hocker und man merkt auch an vielen Stellen, dass die Xbox 360 nicht mehr die Neuste ist. Speziell wenn ihr im Mini-U-Boot unterwegs seid, bricht die Framerate massiv ein weil er anscheinend nicht damit zurecht kommt sowohl den Meeresgrund als auch die Stadt gleichzeitig im Cache zu halten. Aber auch abseits davon ist das Level-of-Detail-Verhalten trotz hoher Weitsicht verbesserungswürdig (ihr seht vor allem in einem schnellen Auto ständig wie die Texturen vor euch wechseln) und die Darstellung der Landschaften im Norden lässt sehr oft das zugrundeliegende Tapetenmuster zum Vorschein kommen. Verwaschene Texturen gibt es aber prinzipiell überall. Am Ende des Tages ist es halt immer noch ein Titel auf einer völlig veralteten Konsole. Da ist klar, dass es Abstriche geben wird.

    Im Großen und Ganzen sind das aber alles nur Details, die einem oft auch nur auffallen, wenn man genauer hinschaut (oder mal wieder 30 Minuten zum nächsten Missionsziel fahren muss…). Unterm Strich sieht das Spiel in allen Belangen (Spielwelt, Charaktere, Animationen) sehr gut aus und ist definitiv ein würdiger Abschluss der Konsolengeneration.

  • FAKT: Rockstar will unbedingt, dass ihr die riesige Karte auch komplett seht. Entsprechend verbringt ihr sehr viel Zeit in einem Auto, um von A nach B zu kommen. Das nervt außerhalb von Los Santos wie die Sau!
  • Wie machen sich die drei Hauptcharaktere? Michael ist ein eingebildetes Arschloch, Franklin ein Klischee-Homie und Trevor ein ausgewachsener Soziopath. Paradoxerweise ist es gerade Trevor mit dem ich noch am meisten anfangen kann, weil er am ehesten das klassische GTA-Gefühl vermittelt. Sprich er schießt lieber statt zu fragen, geht auf Amokläufe, verkauft Leute an Kannibalen und lässt auch sonst absolut schonungslos die Sau raushängen — eben wie ich als Spieler. Die anderen beiden sind hingegen langweilige 08/15-Futzies, die auch von den Schreiberlingen im Laufe des Spiels nichts so wirklich richtig zum Leben erweckt werden.

    Zugegeben: Vermutlich will Dan Houser auch gar nicht, dass ich mich mit irgendeinem der Dreien wirklich identifiziere. Das Blöde ist nur: Wenn mir das Leben des Hauptcharakters am Hintern vorbeigeht, dann interessiert mich logischerweise auch die restliche Hintergrundgeschichte nicht. Wenn man überhaupt von einer echten Hintergrundgeschichte reden kann. Tatsächlich hangelt ihr euch einfach von Mission zu Mission, plant und führt hin und wieder einen großen Überfall durch und das war es auch schon. Eine wirkliche Charakterentwicklung oder einen echten Fortschritt abseits von “hey, jetzt hast du ein größeres Haus, Franklin!” habe ich bislang noch nicht bemerkt.

    Für mich sind die Missionen bislang nur der rote Faden an dem ich mich in der Spielwelt entlanghangele weil ich sonst irgendwie nichts wirklich Besseres zu tun habe mit nur äußerst wenigen Highlights (selbst die Heists sind im Vergleich zu einem Payday eher durchschnittlich). Mir fällt sogar aus dem Kopf kein einziges Highlight aus den Hauptmissionen ein. Die eine oder andere Nebenmission war da schon interessanter. Nico Bellics Geschichte war da wesentlich besser gemacht und motivierender.

  • FAKT: Rockstar gibt euch eine riesige Spielwelt, will aber gleichzeitig nicht, dass ihr euch darin wirklich austobt. Die Polizei habt ihr schneller am Hals als früher, sie schießt auch schneller und ohne euren Autolack zu erneuern dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis euer Wanted-Level verschwindet. Auch die Passanten sind überraschend aggressiv drauf. Vom Militär wollen wir erst gar nicht anfangen. Die Armee-Basis ist eine absolute Todeszone. Vorbei die Zeiten, in denen ihr euch einen Panzer geschnappt habt und fröhlich die halbe Stadt zerstören konntet. Gleichzeitig ist Munition sehr teuer, Sterben wird hart bestraft (kostet einen Haufen Kohle) und kommt trotz niedrigerer Chance aus der Windschutzscheibe zu fliegen viel zu oft vor.
  • Herstellerbild zu GTA V

  • Wie ist der Humor? Voll auf die Nase — und das meine ich absolut negativ. Es ist einmal oder vielleicht zweimal lustig, wenn im Radio ein Spot läuft von wegen “Hört her, wir sagen alles so wie es wirklich ist, damit ihr den Witz auch wirklich versteht”. Ein Beispiel ist die ganze LifeInvader-/Cloud-Geschichte in der es in vollem Ernst darum geht wie eure Daten missbraucht werden. Aber das hat doch auf Dauer nichts mehr mit Satire zu tun. Satire ist subtil und bedeutet mehr als einfach den stereotypischen Kiffer-Charakter in die Spielwelt zu setzen und zu hoffen, dass das ausreicht, um die Leute zum Lachen zu bringen.

    Leider scheint Rockstar seine Käufer nicht als äußerst intelligent einzuschätzen, weshalb es in Grand Theft Auto V fast nichts anderes gibt als diese Art von offensichtlichen “Erklärhumor”. Es fehlt nur noch der Laugh-Track im Hintergrund. War das im Vorgänger auch schon so extrem? Ich weiß es nicht. Mir ist es auf jeden Fall nicht so im Hinterkopf geblieben. Durch die Art und Weise wie Rockstar versucht hat Amerika zu parodieren, wurde aus dem Spiel selbst eine Parodie. Saints Row IV zeigt definitiv wie es besser geht.

  • FAKT: Die (englische) Sprachausgabe ist äußerst gut gelungen. Die Auswahl der Sprecher ist hervorragend und deren Auswahl (inklusive deren Texte) groß genug, dass sich in normalen Situationen auch die Passanten sich nicht ständig wiederholen. Wenn ihr allerdings das 50. Auto klaut, dann geht auch diesem Spiel so langsam aber sicher die Luft aus.
  • Wie gut sind die Radiosender? Überraschend langweilig obwohl es 17 thematisch unterschiedliche Sender gibt und wie gewohnt alle ein mehrstündiges Programm mit allem Drum und Dran abspielen. Aber da wie oben erwähnt der Humor bei mir einfach nicht zündet und bei der Musikauswahl auch irgendwie nichts dabei ist, was mich von den Socken haut, düdelt das Radio einfach nur im Hintergrund mit. Es nervt nicht, aber das Bedürfnis mir wie beispielsweise bei Grand Theft Auto: Vice City den Soundtrack zu holen habe ich absolut nicht.

    Der Score ist allerdings noch langweiliger. Ja, ihr hört nun auch Musik wenn ihr nicht im Auto sitzt. Extra was komponiert worden dieses Mal. Das Ergebnis ist aber nichts weiter als ein mittelmäßiger Ambient-Track den ich außerhalb des Spiels garantiert nicht hören will, der währenddessen aber völlig ausreichend ist.

  • FAKT: Los Santos ist sehr atmosphärisch. Es ist viel los, viele Passanten unterhalten sich und ihr könnt ihnen auch mal länger zuhören. Der Verkehr ist nicht ganz so hibbelig wie früher, ihr könnt also auch tatsächlich mal normal mitfahren und es gibt hin und wieder auch mal einen Unfall oder eine Verfolgungsjagd zwischen NPCs. Und ihr könnt auch mit gezogener Waffe mal herumlaufen ohne, dass sofort überall Panik ausbricht. Außerdem gibt es (trotz der verwaschenen Texturen) überall viele Details zu sehen und zu entdecken.
  • Wie viel gibt es zu tun? So einiges. Alleine mit den Minispielen könnt ihr euch sehr lange beschäftigen, dann gibt es natürlich einen Haufen Haupt- und Nebenmissionen sowie weitere Aktivitäten wie Straßenrennen , Ladenüberfälle oder auf die Jagd gehen. Von den ewig vielen sammelbaren Sachen sowie den Challenges in den Missionen, die euch zum erneuten Spielen motivieren sollen, ganz zu schweigen. Ihr könnt also definitiv auch ohne viel Schabernack zu treiben, was wie erwähnt ja von Rockstar sowieso nicht so wirklich gewollt ist, viel Zeit mit dem Spiel verbringen. Ob das alles wirklich Spaß macht steht auf einem anderen Blatt. Bei Saints Row IV war (und ist) meine Motivation das Spiel zu starten und dann auch mal länger am Stück zu spielen wesentlich größer als bei Grand Theft Auto V bei dem ich ständig nur an andere Dinge denke, die ich gerade tun könnte und dann auch am Ende der nächsten Mission entsprechend abschalte.
  • FAKT: Das Umschalten zwischen den drei Charakteren klappt wunderbar und ohne Probleme. Die Ladezeit finde ich angemessen, schließlich muss er einen Teil der Spielwelt auf einmal entladen und neu laden und die Situationen in denen ihr den jeweiligen Charakter dann wiederfindet sind gut gemacht und geben euch dann doch ein paar zusätzliche Einblicke in ihre Persönlichkeit.
  • Herstellerbild zu GTA V

  • Wie ist die Steuerung? Im Auto fahren und dabei schießen geht mit Gamepad immer noch nicht. Da hat auch Rockstar noch keine Lösung gefunden. Schießereien zu Fuß funktionieren hingegen per Aim-Bot. So trefft ihr zwar immer alles, es ist aber auch entsprechend langweilig. Und das Autofahren an sich klappt ganz gut. Vor allem die schnelleren Karren tendieren zwar sehr zum Ausbrechen, aber unterm Strich habe ich selbst bei hohen Geschwindigkeiten doch eher selten das Gefühl, dass ich mein Auto nicht unter Kontrolle habe. Auch die Sache mit den Flugzeugen und Hubschraubern geht relativ gut von der Hand (besser als früher auf jeden Fall!) solange ihr nicht so waghalsig seid wie ich und gleich im ersten Anlauf versucht unter allen Brücken durchzufliegen. Die Mission habe ich oft neu gestartet… :smile:
  • FAKT: Die “Random Events” (tatsächlich sind die gar nicht so Zufällig und es gibt auch nur eine begrenzte Anzahl bevor sie sich wiederholen) sind ganz nett und laden immer wieder dazu ein das derzeitige Ziel zu vergessen und stattdessen nachzusehen, was einen an diesem blauen Punkt erwartet. Das reicht von Anhaltern und einer Runde Bus fahren über Diebe bis hin zu Schießereien zwischen Gangstern und Polizei bei denen ihr euch für eine Seite entscheiden müsst. Definitiv sehr nett und lockert das Geschehen angenehm auf.
  • Taugt GTA Online was?Auf dem Papier ja. In der Praxis hat es nicht nur immer noch mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern auch mit den Spielern. Die Spielwelt ist ein einziges Schlachtfest bei dem der Vorsatz gilt: Jeder ist auf sich alleine gestellt. Seht ihr einen anderen Spieler, ist die Chance äußerst gut, dass er euch sogleich töten wird. Das bedeutet wiederum, dass ihr einen Großteil eures Ersparten verliert (ja, es gibt Geldautomaten, die ihr deswegen benutzen solltet) und euch ganz schnell der Spaß vergeht. Zumal Waffen und Munition (neben Geld an sich) noch rarer und teurer sind als im Einzelspielermodus. Vielleicht legt sich das aber mit der Zeit und dann kann man sich vielleicht auch online anständig austoben. Derzeit halte ich mich da aber raus.
  • FAKT: Wie erwartet ist der Norden der Karte, sprich die Wald- und Wüstengegend, wieder so langweilig und uninteressant (abseits von ein paar Easter Eggs) wie damals bei GTA: San Andreas. Hier verbringt ihr stattdessen die meiste Zeit damit einfach nur stupide von A nach B zu fahren und euch zu langweilen.

So viel also erst einmal dazu. Wie ihr sicherlich nicht nur zwischen den Zeilen herauslesen könnt, bin ich von Grand Theft Auto V (wie erwartet) nicht so wirklich begeistert. Von einem Spiel, das so viele Millionen gekostet hat, erwarte ich einfach mehr als das, was Rockstar hier abliefert. Natürlich sieht man durchaus wo das Geld hingeflossen ist. Die Frage ist allerdings: Wäre es beispielsweise bei der Geschichte nicht besser aufgehoben als in der Entwicklung eines eigenen Internets mit Dutzenden von Seiten?

Mir ist klar, dass ich mit dieser Meinung zur Minderheit gehöre, aber die Saints Row-Serie trifft meinen Geschmack in Sachen Open-World-Titel mittlerweile um Welten besser. Ich habe Grand Theft Auto V definitiv nur so viel gespielt, weil alles andere bereits in Umzugskartons verpackt ist und ich nicht am Laptop irgendwas auf Steam zocken wollte (mein Desktop ist schon wieder außer Betrieb). Dass ich mir aber dennoch mittlerweile andere Xbox-360-Titel aus einem Karton rausgefischt habe, sagt vermutlich mehr aus als jeder noch so lange Eintrag, den ich tippen könnte.

Zusammengefasst kann ich also nur erneut wieder betonen, dass mich Rockstar im Laufe der Zeit definitiv als Fan ihres Studios verloren hat — und das nicht nur wegen der Richtung, in die sich die GTA-Serie entwickelt hat. Mittlerweile schiebe ich sie tatsächlich mit in die Bethesda Game Studios-Ecke. Und von denen halte ich bekanntlich auch nicht wirklich viel.

Bis Montag!

So, nachdem der dieser Seite namensgebende Christoph sich irgendwo stinkfaul ausruht (nehme ich jetzt mal an… Umzug? Kann ja jeder behaupten) werde ich heute mal wieder den Gastbeitrag übernehmen. Übrigens der aller erste dieses Jahr. Erstaunlich, vielleicht hat Christoph sich das Ausruhen tatsächlich verdient. Vielleicht aber auch nicht, wer weiß das schon.

Und da ich euch natürlich möglichst viel Inhalt bieten will (haha, wer’s glaubt…) gibt es heute die Zweite Runde von Quickies mit Ron. Die erste Ausgabe ist immerhin schon mehr als ein Jahr her.

LEGO Lord of the Rings – Das gefühlte 200. Lego Spiel von Traveller’s Tale (die ich konstant mit Telltale verwechsele. Ich weiß nie wer wer ist). Ich mag diese Spiele ja, aber ich hab auch bei weitem nicht alle bisher erschienene Teile gespielt, daher bin ich was das angeht auch nocht nicht komplett ausgebrannt. Hab` glaub ich nur sämtliche Star Wars-Teile und den ersten Indiana Jones-Titel gespielt. Großartige Abweichungen von der bekannten Formel gibt es nicht. Jeder der jemals eines der TT Lego-Spiele gespielt hat, wird sich sofort zurecht finden. Die einzige große Neuerung (zumindest für mich, hab jetzt nicht nachgeschaut, ob es das schon vorher gab) ist die relativ große, offene und zusammenhängende Welt außerhalb der einzelnen Level, in der sogar die Story desöfteren weitergeführt wird. Und man hat gar teilweise die Wahl welchen Storystrang man zuerst weiterführt: Entweder man begleitet Frodo und Sam mit dem Ring oder geht vielleicht doch erstmal mit Aragorn, Gimly, Legolas und Co. ne Runde Orks verprügeln. Insgesamt finde ich, wurde die Story des Films mal wieder gut umgesetzt. Der Humor stimmt weiterhin und es macht einfach nach wie vor Spaß sämtliche in Reichweite befindliche Objekte zu verprügeln um an die begehrten Studs zu kommen. Doch ein paar Punkte sind mir dann doch negativ aufgefallen: Das Spiel ist doch relativ verbuggt. Da bin ich von TT Besseres gewohnt. Es ist jetzt nicht wirklich eine Bug-Orgie und es sind auch nicht wirklich Showstopper dabei, aber man bleibt doch öfter mal stecken, Achievements werden manchmal nicht so richtig registriert, andere wiederum kann man extrem leicht (und unabsichtlich!) exploiten, ich hatte 2 Abstürze, etc. Macht was das angeht einfach irgendwie keinen guten Gesamteindruck. Dann ist es mir mittlerweile mit der Sammelei fast ein bisschen zu viel: In den einzelnen Leveln gibt es jetzt nicht mehr nur die 10 Minikits und eine gewisse Anzahl an Studs zu sammeln, sondern zusätzlich noch einen Schmiedeplan und 3 besondere Gegenstände. In der offenen Welt kann man darüber hinaus dutzende Charaktere finden, die man dann kaufen kann, es gibt 100 (oder so) Mithrilblöcke zu finden, weitere Schmiedepläne und Quests, bei denen man irgendwelchen NPCs die Gegenstände aus den Leveln bringen muss. Mit den Schmiedeplänen und Mithrilblöcken kann man dann beim Schmied in Brill mehrere Dutzend weitere Gegenstände herstellen. Was bei jedem einzelnen Gegenstand EWIG dauert. Hab das Spiel zwar letztendlich auf 100%, am Ende wars dann aber doch eine ziemliche Quälerei. Das kann man finde ich wieder ein bisschen zurückschrauben oder zumindest ein bisschen komfortabler machen.

World of Tanks: Xbox 360 Edition – Was wäre eine Liste von Spielen von mir ohne World of Tanks? Ich bin in die Beta der Xbox Version gekommen und habe es natürlich gleich ausprobiert. Aber wer jetzt von mir eine detaillierte Einschätzung von mir erwartet, ist hier leider fehl am Platz. Ich hab`s glaub ich nur 15min oder so insgesamt bisher “ausgehalten”. Dass das Gameplay auf der Box ein bisschen Arcadiger werden würde war zu erwarten, aber irgendwie kam ich da einfach gar nicht klar. Mir war das einfach alles viel zu unübersichtlich im Gefecht. Ist vielleicht irgendwie realistischer, wenn man wirklich nur das im Blick hat, was gerade unmittelbar um einen herum geschieht, aber von der PC Version bin ich einfach gewohnt jederzeit die komplette Karte im Auge zu haben und jederzeit zu wissen, welche Gegner und Teamkameraden noch leben und welche nicht etc. An die Informationen kommt man in der Xbox Version zwar auch irgendwie ran, aber nur in nem extra Karten-Menü, nicht ohne die Sicht aufs Spielgeschehen zu verlieren. Aber wie geschrieben, ich hab es nur sehr sehr kurz ausprobiert und dem Spiel dementsprechend keine faire Chance gegeben. Wenn man sich dran gewöhnt hat ist das bestimmt ne andere Sache. Aber ich bleib einfach bei der PC Version, da weiß ich was ich hab :)

Forza Horizon – Da kann ich gar nicht viel dazu sagen, einfach nur ein hervorragendes Rennspiel für die 360. Super Fahrgefühl, extrem viele Autos, eine große Abwechslungsreiche offene Welt und viele mögliche Rennen und Challenges, die man dort erleben kann. Bin jetzt kein allzugroßer Rennspiel-Fanatiker, daher hab ich nicht so viele Spiele zum Vergleichen, Forza Horizon ist aber für mich das bisher beste “Street-Racing”-Spiel, das ich gespielt habe. Kann aber so aus dem Kopf auch nur Test Drive Unlimited, Burnout Paradise und diverse Need-For-Speed Teile als von mir gespielte Konkurrenten aufzählen. Muss mir wohl auch noch Forza 4 zulegen um zu sehen was die Serie auf richtigen Rennstrecken zu bieten hat.

Worms Revolution – Mal wieder ein Neues (naja, so neu ist es auch nicht mehr) Worms-Spiel. Schon traurig, dass Team17 nichts mehr anderes macht als einen Worms-Titel nach dem anderen rauszukloppen für so viele verschiedene Plattformen wie möglich. Und anders als der Name erwarten lässt, bleibt die Revolution bei diesem Titel auch mal wieder aus. Klassisches 2D Gameplay dargestellt durch eine 3D Engine. Die größte Neuerung, das Wasser innerhalb der Karten, das einen nicht sofort tötet, und die Objekte auf der Karte sind zwar ganz nett und bieten neue Optionen, wirklich revolutionär sind sie aber nun auch wieder nicht. Ansonsten mehr vom Gleichen: Ein paar wenige neue Waffen (quasi alles Superwaffen, die man so selten sieht, dass man keine Ahnung hat wie sie funktionieren und man sie dementsprechend eh nur verschwendet), eine neue Singleplayer-“Kampagne” etc. Auch neu sind die verschiedenen Wurmtypen: Neben dem klassischen Soldaten gibt es jetzt noch kleine schnelle Scouts, langsame, starke fette Würmer und Wissenschaftler, die Leben wiederherstellen. Das find ich die dämlichste Neuerung, damit kann ich kaum was anfangen… Das beste ist immernoch einfach nur Soldaten gegen Soldaten zu spielen. Und die aller schlimmste Neuerung: Das Ninja Seil ist so gut wie unbrauchbar geworden. Ja, ich sehe ein, dass es in früheren Spielen vielleicht viel zu stark war, aber jetzt kann mans komplett vergessen… Wenns darum geht nen kleinen Absatz hochzukommen, kann man benutzen, ansonsten nurnoch unbrauchbar. Klingt alles sehr negativ? Ja das mag sein. Ist es deswegen ein schlechtes Spiel? Bestimmt nicht! Es ist halt immer noch Worms und gerade im Multiplayer macht es so viel Spaß wie eh und je. Aber mehr Spaß als Worms Reloaded oder wer es ganz klassisch mag Worms 2 verspricht es finde ich auch nicht.

Risen 2 – Man merkt dem Spiel seine Piranha Bytes-Wurzeln definitiv noch an und das ist definitiv etwas Ggutes. Aber irgendwie hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Es war solide Kost, aber irgendwie auch nicht mehr. Dazu noch das komplett verkorkste Kampfsystem (Im Nahkampf konnte ich gar nichts erreichen, dafür war ich sobald ich auf Fernkampf, also Musketen, umgestiegen bin komplett übermächtig. Bei den Bosskämpfen nicht ein einziges Mal Schaden zu nehmen spricht für sich…) und das Spiel hinterlässt bei mir eher gemischte Gefühle. Da müsste genauso wie bei Team17 das nächste Mal einfach ein bisschen mehr kommen. Und damit meine ich nicht mehr Content, sondern wieder mal etwas herausragendes und nicht nur Standard-Kost.

So, das war`s dann schon wieder für heut.

« Vorherige Seite - Nächste Seite »