Vergangenes Wochenende habe ich allerdings nicht nur mit den verschiedensten Halo-Spielen verbracht. Ich hatte mir auch eine unerbittliche und absolut nervenaufreibende Highscore-Jagd mit Azzkickr geliefert. Und zwar ergab es sich, dass am Wochenende Death Rally über Steam kostenlos spielbar war. Das hat Azzkickr natürlich ausgenutzt und das Spiel prompt mal runtergeladen. Ich habe wiederrum gesehen, dass er das Spiel nun auch hat (ich habe natürlich die Retail-Version gekauft) und mir prompt gedacht: Dann starte ich es doch mal und lade ihn ein, vielleicht hat er ja Lust. Das Ende vom Lied war, dass er dann die halbe Nacht weitergespielt hat und wir beide bis Sonntagabend mal so fix 8-9 Stunden in den Titel versenkt haben.
Death Rally (PC, iOS, Android) – Gleich vorweg: Obwohl ich auch die iOS-Version besitze (gab es mal kurzzeitig kostenlos), geht es hier ausschließlich um die erweiterte PC-Fassung, die erst im August diesen Jahres veröffentlicht wurde. Im Vergleich gibt es mehr Fahrzeuge, Waffen und Karten, außerdem könnt ihr euer Auto mit zusätzlichem Gerät (Minen, Spikes, Laserzielfunktion) ausstatten und ab und zu ruft euch vor einem Rennen ein geheimnisvoller Typ an und bietet euch gegen einen Anteil eures Gewinns Vorteile. Außerdem ist die Grafik besser. Ein Teil der Features ist zwar mittlerweile auch in die Handheld-Fassung gewandert, aber die derzeit beste Version ist die auf PC.
Aber nun genug des Vorgeplänkels: Death Rally ist ein Remake des gleichnamigen Originals von 1996 und wurde damals wie heute entwickelt von Remedy, den Machern von Alan Wake und Max Payne. Es handelt sich dabei um einen Top-Down-Arcade-Racer mit Waffen. Und bevor JakillSlavik in die Kommentare springt und ein Wort mit vielen Ausrufezeichen postet: Ja, es lässt sich mit Mashed: Drive to Survive vergleichen. Allerdings ist Death Rally weniger bunt und viel brutaler angelegt. Außerdem versucht man hier die Gegner nicht von der Strecke beziehungsweise aus dem Bildschirm zu drängen. Stattdessen heißt es die anderen mit Waffengewalt oder durch den Einsatz von Powerups wie Nitro abzudrängen und den ersten Platz zu erhalten. Und ganz wichtig: Es gibt keinen Splitscreen-Modus, sondern nur Online-Multiplayer.
Upgraden, Upgraden, Upgraden
Death Rally hat zwar eine Hintergrundgeschichte, die ist aber äußerst rudimentär und auch nicht zusammenhängend erzählt. Stattdessen macht ihr ein Rennen nach dem anderen, sammelt auf den Strecken verteilte beziehungsweise von zerstörten Gegnern fallen gelassene Teile ein und schaltet so nach und nach die einzelnen Strecken, bessere Autos und Waffen frei. Gleichzeitig steigt ihr im Rang auf. Und immer mal wieder wird dabei ein Kampagnen-Rennen freigeschaltet mit einer “speziellen” Aufgabe. Tatsächlich geht es einfach immer nur darum einen bestimmten Fahrer zu schrotten.
Waffen (jede kann bis Level 9 aufsteigen und sechs Waffen gibt es insgesamt) und Autos (Schnelligkeit, Rüstung und Handhabung) verbessert ihr hingegen durch eure in den Rennen hart verdiente Dollars. Die gibt es nicht nur für den Sieg, sondern auch für das Aufsammeln von Cash-Pickups, das Zerstören von Gegnern oder das Brechen eures eigenen Rekordes. Aber auch zum Reparieren eures Fahrzeugs benötigt ihr die Kohle. Es ist anfangs also durchaus nicht einfach zu entscheiden was man mit dem Geld anfängt. Zumal ihr auch immer nur die Sachen aufleveln könnt, die ihr im letzten Rennen auch benutzt habt. Das ist wiederrum eine Herausforderung speziell bei neuen Autos, da diese Anfangs wesentlich schlechter sind als euer bereits hochgeleveltes Vorgängerauto. Und natürlich ist die Verlockung groß das nächste Rennen dann auch gleich auf einem höheren Schwierigkeitsgrad zu fahren, da ihr dort auch mehr Knete bekommt. Es gibt also auf dem Papier nicht nur viel zu tun, sondern es ist auch durchaus ein Herausforderung. Und natürlich macht es einen Heidenspaß die Gegner abzuknallen.
Überschaubarer Inhalt
Leider werdet ihr sehr schnell feststellen, dass sich alles wiederholt. Wo ein Mashed: Drive to Survive mehrere unterschiedliche Spielmodi und zwei Dutzend Strecken bietet, habt ihr nach einer Handvoll von Rennen alles gesehen. Abseits der normalen Rennen, gibt es nur eine langweilige Deathmatch-Karte. Und selbst für die normalen Rennen gegen fünf andere Fahrer stehen nur rund ein halbes Dutzend Karten zur Verfügung — auch wenn sich in der Pressemitteilung die Anzahl durch Spiegelfahrten verdoppelt. Die Abwechslung hält sich dabei auch in Grenzen. Klar, vom Setting her sind alle woanders angesiedelt und auch in Sachen Kurvenführung und Länge sind sie unterschiedlich. Aber das reißt es trotzdem nicht mehr raus. Im Gegenteil werdet ihr euch gegen Ende immer nur die kleinen, schnellen Maps raussuchen, da hier das Verhältnis zwischen Zeitinvestition und Gewinn am größten ist.
Hier wird dann auch noch ein Marathon-Spielmodus freigeschaltet. Aber der bedeutet einfach nur, dass ihr 42 Runden am Stück fahren müsst (das macht schlimmstenfalls 15-20 Minuten!). Das macht ihr einmal, um das Achievement zu bekommen und dann nie wieder. Die einzige Motivation im Endgame ist die restlichen Bossfahrer zu töten für die Achievements und alle Fahrzeuge und Waffen komplett hochzuleveln sowie vielleicht noch den Maximalrang zu erreichen. Da dieser Maximalrang aber bei 1 Milliarde Credits liegt und ihr selbst unter besten Bedingungen nur so um die 20.000 pro Rennen erhaltet, werdet ihr spätestens bei 1 Millionen einfach aufhören — zu dem Zeitpunkt habt ihr dann auch alles andere bereits auf 100%.
Schlechter Mehrspielermodus
Und dann wäre da noch der Mehrspielermodus. Dass es kein Splitscreen gibt, hatte ich bereits erwähnt. Es gibt aber auch keine Lobby oder so etwas wo sich die einzelnen Spieler zusammenfinden könnten. Selbst mit der Steam-Friendslist könnt ihr eure Freunde nur ins Spiel aber nicht ins eigentliche Rennen einladen. Stattdessen stellt ihr euch auf “online”, sucht euch eins der zufällig generierten Rennen aus und wartet ob vielleicht einer auch diese Karte jetzt gerade spielen möchte. Immerhin: Wenn ihr keine Lust mehr aufs Warten habt, dann könnt ihr “Skip” drücken und direkt das Rennen gegen die KI fahren. Aber so wirklich pralle ist das nicht.
Wollt ihr hingegen gegen Freunde spielen, steht euch die Funktion “Game Channel” zur Verfügung. Wenn alle, mit denen ihr zusammenfahren wollt, den gleichen Game Channel eintragen, können sie einem speziellen Rennen nur für diesen Channel beitreten. Selbst ein Rennen definieren könnt ihr nicht. Die Karte wechselt stattdessen alle 120 Sekunden automatisch. Das hat die tolle Auswirkung, dass beispielsweise Azzkickr gerade auf der Karte Savo auf mich wartet, ich aber auf der Karte Eureka bereitstehe und auf ihn warte, weil gerade der Wechsel war. Aber auch ohne Mapwechsel hatten wir stellenweise größere Probleme zusammen zu kommen. Da hilft dann nichts anderes als nochmal kurz das Rennen zu verlassen und noch einmal einzusteigen in der Hoffnung, dass man nun endlich zusammen kommt. Das ist so richtiger Müll. Ja und Deathmatch gibt es im Mehrspielermodus gar nicht.
Bagdadsoftware meint: Keine Frage: Death Rally hat seinen Reiz und macht auch durchaus Spaß. Sieht man ja schon alleine daran, dass Azzkickr und ich es an einem Wochenende so intensiv durchgezockt haben. Und solche Arcade-Racer kann es sowieso nie genug geben. Ich will endlich Bleifuss Fun 2 und/oder Mashed 2!
Gleichzeitig ist aber auch ganz klar: Wir werden das Spiel jetzt höchstwahrscheinlich nie mehr starten. Es kommt einfach viel zu schnell (schon weit vor dem Erreichen des quasi nicht vorhandenen End Game) die Langeweile sowie die Frage “Warum tue ich mir das eigentlich jetzt noch an?” auf. Zu gering ist die Abwechslung und auch die Herausforung. Ohne den Wettkampf mit Azzkickr (und die zahlreichen Achievements) hätte ich es bislang auf jeden Fall noch nicht durchgespielt — und schon gar nicht quasi am Stück. Und durch den fehlenden Splitscreen-Modus eignet es sich auch nicht — im Gegensatz zu Mashed: Drive to Survive — als kleines Partyspiel. Entsprechend gibt es als Wertung nur die mit einer starken Tendenz zu 2 Sics (wenn man es nur alleine spielt). Oder in kurz: Für Zwischendurch mal lustig, aber auf Dauer gibt es trotz des überschaubaren Angebots in dem Bereich dann doch besseres. Immerhin kostet es nur 9,99 (Retail) beziehungsweise 8,99 Euro (Steam). Und wenn die regelmäßig aktualisierte iOS-Version irgendein Indikator ist, besteht sogar die Hoffnung, dass noch ein paar Content-Updates erscheinen.
Bitte? Ihr fragt wer nun die Highscore-Jagd gewonnen hat? Äh…es geht doch dabei nicht um Gewinner und Verlierer. So oberflächlich denken wird doch nicht. Es geht um Freundschaft und äh…das gemeinsame Spiel und äh…puh…ist es schon wieder so spät? Dann muss ich schon wieder mal ganz dringend woanders hingehen.
Haha, toller Eintrag mit nem tollen Ende ;)
Aber im ernst: ich kann da eigentlich nix mehr ergänzen. Death Rally hat viel zu wenige Strecken, viel zu wenige Autos und etwas wenig Upgrades (die man zudem teilweise garnicht spürt). Grafik ist solide, Ton ist eher schlecht. Steuerung gewöhnugnsbedürftig und die KI fährt übelst am Gummiband, was man besonders beim Marathon merkt.
ABER es ist wohl das suchterregendste Grinding-Rennspiel, das ich bislang gespielt habe. Das dürfte vor allem an den extrem kurzen Rennen liegen. Zwischen 30 und 90 Sekunden dauert ein Standardrennen. Man bekommt also de facto im Minutentakt neue Credits, neue Teile und vor allem Achievements. Gerade weil ein Rennen nur ne Minute dauert und die Abstände zwischen Upgrades und Achievements recht gering sind verfängt man sich rasch in der "nur noch ein Rennen-Falle". Vor allem wenn mans eben mit nem guten Kumpel zockt. Waren zwei sehr unterhaltsame Tage.
Aber wie du schon richtig sagtest: nach diesen 2 Tagen isses auch gut.
Zumindest bist ein zweiter Teil mit neuen Strecken, Autos, Waffen und Achievements kommt ^^
Ich hab euch spielen gesehen und mich nur gefragt, warum ihr mich nicht eingeladen habt. Immerhin habe ich das Spiel in irgendeinem Indie-Bundle erworben und somit schon vor dem Free-Weekend besessen.
Das liegt schlicht daran, dass ich nicht angezeigt bekomme, dass du das Spiel hast. Das ist mir schon bei Spec Ops aufgefallen, als du sagtest, du hättest es dir geholt. Ich sehe auch abseits von Dungeon Defenders und Payday keinerlei Aktivitäten bei dir (auch nicht im Friends-Feed von wg. Achievements). Entweder du arbeitest mit einem Zweitaccount, oder du hast irgendeine Privacy-Einstellung gemacht, welche die Anzeige verhindert.
Kenn das Spiel nur mobil und da isses (natürlich mal wieder wegen der Steuerung) nicht so der kracher… Aber für umsonst kann man natürlich nichts sagen
Also jetz wos Sic angesprochen hat: ich seh dich au immer nur in Dungeon Defenders und Payday, Jackie. Dachte aber immer, dass du tatsächlch nur die zwei Spiele zockst. Sind ja deine ausgesprochenen Lieblingsspiele z.Z.
Aso, es gibt da noch 2 Levels in Portal 2, die es zu lösen gilt ^^
Wegen der GamersGlobal Steamgifts Gruppe ist mein Profil mittlerweile sogar auf Public und man müsste meine ganze Bibliothek sehen. Dafür dass ich Steam jetzt aktiv erst seit fast einem Jahr nutze, habe ich auch schon eine erschreckende Zahl von 258 Spielen angehäuft. DLCs nicht mitgerechnet (Allein durch Magicka und Dungeon Defenders, wäre die Zahl noch erschreckender…). Indie Bundles sei Dank. Das Problem, dass ich Titel habe, aber man bekommt es nicht angezeigt "already owns this game" oder "friends of you that own this game" liegt nicht an mir, sondern am Aufbau von Steam: Kaum gibt es Unterschiede zwischen den Versionen, listet Steam die auch ganz anders. Ich habe einen Stapel von Spielen in meiner Wishlist, wovon ich einige bereits besitze, die mir selbst aber dort nicht als 'in Besitz' angezeigt werden, weil es irgendeine andere Version ist, als diejenige, die ich auf die Liste gepackt habe. Bei Crysis 2 zum Beispiel die Version mit DLCs + Crysis 1 oder bei Lost Planet auch ganz schlimm. Da hilft wohl nur der gute alte Schnittmengenvergleich per Hand und Auge. Apropos Schnitte, Low-Violence Versionen werden natürlich wieder nicht einzeln gelistet. Nun gut ich besitze auch keine, aber trotzdem verrückt. ;)
Mich wundert, dass ihr mich in Dungeon Defenders seht, das Game hab ich seit Juni nicht mehr angerührt, was auch schon bald ein halbes Jahr her ist. Nicht zuletzt deswegen, weil ich abseits des Nightmare Modus für den man andere Spieler braucht, alles gesehen habe. Außer für 5 Minuten patchen, um 2 kostenlose DLCs abzustauben, habe ich das nicht mehr gestartet.
Ich habe auch viele Spiele auf Origin, Desura & ein paar wenige auf Uplay. Und dann noch Spiele die mit absolut nichts assoziiert sind, wie PokéMMO, Battleforge, Transformers, Guild Wars 1+2. Alles was nicht Steam benötigt, soll Steam auch nicht wissen was ich habe. Das ist mittlerweile zu penetrant geworden. Die verknüpften Spiele dann quer über Steam anzeigen zu lassen, finde ich verwirren dann nur bei der Steamliste "is in a none-steam game", da geht meine Ordnung flöten. :<
@Azz: Ich hab dir in den Semesterferien zwei Wochenenden genannt, an denen du mich anschreiben solltest. ;) Von mir aus gern übernächstes Wochenende, also nicht das Kommende. Heute kommt LostShores und das ist bis Sonntag.
https://www.guildwars2.com/en/the-game/releases/november-2012/
grml… um das weiter zu unterstreichen habe ich vorhin Spec Ops eingeworfen… da es aber ÜBERHAUPT nicht verträgt, dass mehrere Bildschirme angeschlossen sind (bei mir derzeit 3), bin ich dauerhaft einem schwarzen Bildschirm ausgeliefert. Komisch. Bei der Demo hatte ich das nicht…
Dank den Achievement Hunter Jungs habe ich jetzt erfahren, dass es seit einem Jahr einen Semi-Nachfolger zu Mashed: Drive to Survive gibt namens Wrecked: Revenge Revisited. Leider nur digital und leider nur für PS3 und Xbox 360 aber werdsch mir denke ich mal bei Gelegenheit koafen.
Mach mir dazu bitte ein Video, egal in welcher Form, schreib mich via Steam an, direkt wenn du alles hast. Das interessiert mich brennend!!!!
Aha! Hab mich beim AH Video schon gefragt, ob das ein Vorgänger war, den wir (vermutlich bei ner Laberecke) mal gespielt hatten. Gar nicht zu sehr wegen dem Spiel, sondern vielmehr wegen der Eis-Strecke, die wirklich exakt die gleiche aus Mashed ist…
Es ist wohl auch einfach nur eine grafisch stark verbesserte, aber inhaltlich extrem zusammengeschrumpfte Version von Mashed: Drive to Survive. Alle Strecken, die es gibt, gibt es soweit ich das aufgrund des AH-Videos beurteilen konnte exakt so auch in Fully Loaded plus noch wesentlich mehr. Das ist schade und auch mir keine 15 Euro wert. Aber vielleicht ist es ja doch mal in einem Sale.