Na? Hat sich euer Blutdruck schon wieder beruhigt? Alles wieder im grünen Bereich? Nein? Okay, dann lasst uns heute mal ein wenig den Stress rausnehmen und über ein etwas unverfänglicheres Thema reden: Zwölf für die Einkaufsliste im 1. Quartal 2014. Da die Spieleindustrie so langsam wieder auf dem Winterschlaf erwacht, wird es mal wieder Zeit zu schauen was denn so mehr oder weniger interessantes bis Ende März 2014 erscheinen wird. Wie immer führen die meisten Links zu Amazon.
Might & Magic X: Legacy (23. Januar 2014 – PC) – Anfangs sah es aus wie ein dämliches Sammelkartenspiel oder so und hat mich entsprechend nicht einmal ansatzweise interessiert. Jetzt nach der Open Development Phase (viel Koordination zwischen Entwickler und Community) scheint es hingegen doch wieder ein klassisches Rollenspiel auf Kachelbasis zu sein, ähnlich wie Legend of Grimrock oder eben die alten Might & Magic-Spiele. Anders als die Konkurrenz spielt es allerdings nicht ausschließlich unter der Erde, sondern auch in einer großer Außenwelt. Eine Heldengruppe aus vier Leuten (12 Klassen), die in der Welt von Ashan (also Ubisofts Might & Magic-Welt und nicht 3DOs) unterwegs ist (angeblich so größer als die von Teil 4) und unter der Haube wieder das etwas andere Skillsystem von damals. Da bleibt mir nur zu sagen: Immer her damit!
Earth Defense Force 2025 (4. Februar 2014 – X360, PS3) – Der mittlerweile fünfte Teil der Serie, die auf der PlayStation 2 ihren Anfang nahm und sich zu einem echten Geheimtipp für Third-Person-Shooter-Fans und Koop-Freunde entwickelte. Auch der neuste Teil macht da nicht viel anders abseits einer natürlich wesentlich besseren Grafik im Vergleich zu Earth Defense Force: Insect Armaggedon (gibts auch auf PC!). Ihr dürft aus vier Soldatenklassen mit entsprechend unterschiedlicher Ausrüstung wählen und macht euch dann mit bis zu drei anderen Spielern oder der KI auf, um die Welt vor buchstäblich hochhaushohen Insekten zu retten. Dabei ist nicht nur die Story ziemlich vernachlässigbar, auch der spielerische Anspruch hält sich eher in Grenzen (die Masse an Gegner ist die Gefahr, weniger ihre Intelligenz) und doch macht es riesigen Spaß sich durch Horden von Ameisen, Spinnen, Bienen, Roboter und was weiß ich noch alles zu kämpfen zumal tatsächlich die komplette Umgebung zerstörbar ist (und auch schon immer war!) und am Ende einer Schlacht nur noch Trümmer übrig bleiben. Wird garantiert wieder kein ultimativer Blockbuster, aber ich freu mich drauf dieses Mal die Straßen von New Detroit zu reinigen.
Castlevania: Lords of Shadow 2 (27. Februar 2014 – PC, PS3, X360) – Fans der Original-Castlevania-Serie rümpften damals die Nase bei diesem komischen Third-Person-Action-Adventure. Aber nicht nur dank Sir Patrick Stewart, der auch in Teil 2 wieder die Rolle von Zobek übernehmen wird, konnte das Spiel am Ende alle anderen überzeugen. Teil 2 schickt sich nun an die Geschichte von Gabriel Belmont alias Dracula fortzusetzen. Allerdings soll es dieses Mal eine offenere Welt geben, in der ihr selbst entscheidet wo es als nächstes hingeht. Außerdem versprechen die Entwickler eine längere Spielzeit — was jetzt nicht unbedingt immer gut ist. Der Rest bleibt wohl größtenteils beim Alten: Viele und dank des umfangreichen Kombo-Systems anspruchsvolle sowie ansehnliche Kämpfe, ein paar Sprung- und Rätseleinlagen und dank Gabriels Dracula Form nun auch neue Fähigkeiten. Wer den Vorgänger mochte, wird mit dem Nachfolger nicht viel falsch machen.
Thief (28. Februar 2014 – PC, PS3, PS4, X360, XONE) – Wir sind keine zwei Monate mehr vom Release entfernt und trotzdem weiß ich immer noch nicht was ich von dem Spiel halten soll. Ich gehöre jetzt nicht zu den ultimativen Hardcore-Fans der Serie, weil ich dieses Abdriften ins Okkulte (=Zombies und der Kram) absolut bescheuert fand immer. Aber in Sachen Stealth-Gameplay war die Serie nicht nur unbestrittener Vorreiter, sondern ist auch bis heute ganz klar auf Platz 1. Die Entwicklung von Teil 4 klingt allerdings ganz stark danach, als hätte es irgendwie keine klare Richtung gegeben. Machen wir eine Version für die ungeduldige Call of Duty-Generation oder orientieren wir uns doch stärker am Original? Von einem Tag auf den anderen wurden angekündigte Features wieder gestrichen, andere hinzugefügt und so richtig angefangen hat es trotz der ersten Ankündigung im Jahr 2009 sowieso erst nach der Fertigstellung von Deus Ex: Human Revolution (2011). Ich hoffe natürlich weiterhin, dass es ein echtes Schleichspiel wird mit vielen Möglichkeiten, einer guten KI und bitte ohne Monster. Ich will Herrenhäuser und Schlösser plündern und nicht Weihwasser auf Zombies spritzen!
Divinity: Original Sin (28. Februar 2014 – PC, OSX, Linux) – Erscheinen sollte es schon im letzten Jahr, dann kam der Kickstarter und damit die umfangreiche Erweiterung des sowieso schon großen Titels. Wird es am Ende aber tatsächlich das ultimative Rollenspiel, welches Swen Vincke seit der Gründung von Larian Studios herbeisehnt und Ultima VII vom Thron stößt? Nun, wahrscheinlich nicht. Entwickler finden bekanntlich immer irgendwas an ihrem Werk zu bemängeln. Ich bin mir allerdings schon jetzt sicher, dass uns hier ein verdammt gutes klassisches Rollenspiel mit vielen modernen Features erwartet. Egal ob es der Drop-in-Drop-Out-Koop-Modus, die Physikengine für Zauber oder schlicht die Weltensimulation ist, welche die Gothic-Serie schon in der Alpha um Längen übertrifft: Es muss schon sehr sehr viel schief gehen bis zum Release, damit sich daran noch was ändert. Wer sich auch nur ein bisschen für Rollenspiele interessiert, kann an diesem Titel 2014 einfach nicht vorbeigehen. Zusammen mit The Witcher 3: Wild Hunt wird es im Jahr der Rollenspiele mit dem ganzen amerikanischen Kram den Boden aufwischen! Da bin ich jetzt mal so frech und lehne mich so extrem weit aus dem Fenster (auch, weil ich die Alpha-Version ja schon spiele).
South Park: Der Stab der Wahrheit (7. März 2014 – PC, PS3, X360) – Apropos amerikanischer Rollenspielkram: Mehrfach verschoben (und mittlerweile sogar deswegen in der eigentlichen Serie parodiert!), kommt das neuste Werk von Obsidian Entertainment endlich auf den Markt. Ich wusste lange Zeit nicht, ob es sich jetzt um ein MMO oder um ein Solo-Rollenspiel handelt. Und auch sonst ist hinter dem Titel immer noch ein extrem großes Fragezeichen. Klar: Stilistisch und in Sachen Humor darf man sicherlich bekanntes Serienniveau erwarten. Letzteres vermutlich mit sehr viel Videospielverarsche mit starkem Fokus auf World of WarCraft. Und von Obsidian sind wir ja mittlerweile abseits von massiven technischen Problemen und haufenweise Bugs auch richtig gut designte Welten gewöhnt. Aber ich habe immer noch keine Ahnung wie das fertige Spiel wirklich aussehen und sich spielen wird. Und das macht mir ein wenig Angst. Dass es sich trotzdem extrem gut verkaufen wird, daran besteht allerdings kein Zweifel. Dafür ist allein die Marke viel zu stark .
Titanfall (13. März 2014 – PC, X360, XONE) – Noch so ein Spiel, wo ich abseits von “Geil: Mechs!” noch nicht so wirklich weiß, was mich erwarten wird. Was ich bislang so gesehen habe, erinnerte irgendwie stark an Battlefield 2142 (2006), wenngleich natürlich grafisch auf einem komplett anderen Niveau und mit vielen aus Call of Duty bekannten Features. Es stecken ja nicht umsonst die ehemaligen Jungs von Infinity Ward dahinter. Das ist aber jetzt nicht unbedingt schlecht. Battlefield 2142 hat zwar nie so viele Spieler erreicht wie die Hauptserie, aber mir hat es tatsächlich mehr Spaß gemacht als Battlefield: Vietnam oder sogar Battlefield 2. Ich befürchte allerdings, dass es mich dank des Online-only-Fokus unabhängig von der Qualität nicht wirklich lange damit beschäftigen werde. Mal kurz die Grafik bestaunen und dann wieder SimCity spielen quasi .
Dark Souls II (14. März 2014 – PC, PS3, X360) – In Teil 1 habe ich es bis heute nicht einmal geschafft die erste Glocke zu läuten weil ich den ersten Bosskampf nicht hinkriege. Ich glaube auch nicht, dass sich daran mit Teil 2 irgendetwas ändern wird. Ganz am Anfang der Entwicklung stand zwar der Kommentar im Raum, es etwas zugänglicher zu machen. Aber große Hoffnungen habe ich da nicht. Inhaltlich erwarte ich entsprechend mehr vom Gleichen (eine doppelt so große Welt soll es sogar sein). Wer die Vorgänger mochte, sich sonst kein Spiel dieses Jahr leisten kann oder eine Tendenz zur Selbstverstümmelung hat, der wird sicherlich wieder irgendwie so Tun als hätte er tatsächlich Spaß. Mehr als ein extrem aufgeputschter Nischentitel wird es aber leider wieder nicht werden. Dabei ist der Titel prinzipiell wirklich interessant und hat ein paar gute Ideen.
Age of Wonders 3 (18. März 2014 – PC, OSX) – Mir wäre es ja lieber gewesen, wenn Triumph Studios sich endlich an Overlord III gemacht hätte. Aber die Age of Wonders-Marke liegt ja mittlerweile elf Jahre auf Eis. Von daher war es wohl doch mal wieder Zeit die niederländische Heroes of Might & Magic-Konkurrenz auszupacken und ins moderne Zeitalter zu überführen. Und mit diesem Vergleich ist im Prinzip auch schon alles gesagt, was ihr über das Spiel wissen müsst. Es gibt eine isometrische Karte, auf der ihr eure Truppen verschiebt, Ressourcen sammelt und in den Städten Einheiten rekrutiert beziehungsweise neue erforscht. Euer Gegner macht das Gleiche und irgendwann trefft ihr euch auf der Karte, um auf einem hexagonalen Feld die Schlacht auszutreiben. Eben genau so wie damals nur mit etwas mehr Komfort und schickerer Grafik — und hoffentlich besser als Might & Magic: Heroes VI.
Metal Gear Solid V: Ground Zeroes (20. März 2014 – PS3, PS4, X360, XONE) – Hideo Kojima hat Glück, dass die Metal Gear-Serie mittlerweile so unglaublich undurchschaubar ist. Da kann er so viele Spiele einfach mittenrein setzen (Ground Zeroes spielt nach Metal Gear Solid: Peace Walker) wie er will, die Konsistenz der Hintergrundgeschichte bleibt trotzdem gewahrt. Oder will hier jemand ernsthaft behaupten, er versteht noch, um was es eigentlich geht? Ich tue es auf jeden Fall nicht und hoffe stattdessen wieder auf einen guten und auch gutaussehenden Schleicher (die neue Fox Engine kommt zum Einsatz), wenngleich ich davon vermutlich auf der Xbox 360 nicht viel bemerken werde. Fans der Serie werden so oder so zugreifen. Ansonsten weiß ich wirklich nicht, an wen sich diese Spiele eigentlich noch richten. Wird mal Zeit für einen Reboot .
Diablo III: Reaper of Souls (25. März 2014 – PC, OSX, PS4) – Ich habe Diablo III seit Release immer noch nur maximal zwei Stunden gespielt. Ob sich das mit dem Addon ändern wird? Angesichts der großen Anzahl an anderen Rollenspielen vermutlich nicht. Aber die Rendersequenzen habe ich natürlich gesehen und da freue ich mich natürlich drauf, was uns dieses Mal erwartet. Abseits davon muss ich wirklich sagen, dass mich diese Art von seichtem Action-Rollenspiel zumindest aktuell aufgrund des Überangebots gar nicht mehr reizt. Auch Torchlight II habe ich bis heute nicht gezockt. Diese Art von Hack ‘n’ Slash fühlt sich tatsächlich irgendwie an wie Zeitverschwendung, so bekloppt das auch klingen mag wenn wir von Videospielen reden. Ach und den Untertitel finde ich immer noch bescheuert.
Elite: Dangerous (März 2014 – PC, OSX) – Nachdem X Rebirth ja (wie erwartet) nicht die Rückkehr der Weltraumspiele eingeläutet hat, stehen die Chancen beim lang erwarteten vierten Teil der Elite-Serie schon wesentlich besser. Zwar habe ich die Befürchtung, dass mich die riesige Größe des Universums erschlagen wird und mir dadurch ohne zusätzlichen roten Faden relativ schnell die Lust vergeht. Auf der anderen Seite wünsche ich mir aber schon so lang mal wieder ein Wing Commander: Privateer, dass ich alleine deshalb den Kickstarter unterstützt hatte. Von daher hoffe ich erneut das Beste und freue mich darauf den Joystick wieder auszupacken (bei X Rebirth warte ich derzeit die Patchorgie noch ein wenig ab, bevor ich wieder einsteige) und zünftige Dogfights in den Weiten des Weltraums zu erleben, auch wenn ich trotz den ganzen Backer-Updates immer noch nicht so wirklich weiß wie es sich tatsächlich spielen wird (habe hier keinen Alpha/Beta-Zugang). Nur eins ist schon sicher: Schick sieht es definitiv aus und nach der langen Durststrecke im Genre alleine deshalb schon einen Blick wert.
So schaut es also die nächsten drei Monate aus, wenngleich natürlich wie immer noch so einiges mehr erscheint. Aber diese Eintragsserie heißt nun einmal “Zwölf für die Einkaufsliste” und nicht “Alle für die Einkaufsliste” . Dieses Mal sind überraschend viele Fragezeichen mit dabei, wie ihr beim Lesen sicherlich gemerkt habt. So einige Titel, wo ich mich von Seiten der Publisher nicht so richtig informiert fühle. Vom Kauf hält mich so etwas aber bekanntlich nicht ab. Deswegen wird es garantiert wieder zu einigen davon ein Video geben.
Nun wie immer noch die abschließende Frage an euch: Kommt irgendwas in den nächsten drei Monaten, dass euch zumindest motiviert mit einem Auge hinter dem Ofen hervorzuschauen?
Habe mir direkt nach dem Gespäch mit dem Webmaster zumindest Elite vorstellt. Ohne teuren Beta Zugang. Das ist zumindest das erste Spiel, welches ich nach längerer Zeit wirklich direkt haben wollte.
Sind mir zuviele Remakes von vermutlich nostalgisch verklärten (ich sag nicht schlechten!) Spielen… Einzig South Park interessiert mich riesig, könnte sogar nach sehr sehr langer Zeit mal wieder ein Vollpreiskauf werden. Aber natürlich nicht blind, abgewartet wies am Ende tatsächlich ist wird trotzdem ;)
Soka hat sich jetzt auch ELITE pre-kauffiert :)
@Ron: Wenn South Park Steampflicht hat, dann weißt du ja wie du relativ einfach antesten kannst .
Ubisoft und Steampflicht? Ja wohl eher nicht, oder?
Joa, ist vermutlich UPlay. Aber das lässt sich nicht unbedingt pauschal sagen. Might & Magic Clash of Heroes war beispielsweise überraschend Steam. Warum auch immer.
Nachdem es ja am 16. Dezember diesen Jahres endlich mit Elite: Dangerous los geht (genau dann also, wenn mein Urlaub beginnt, YAY), kann man jetzt schon ein paar Trainingsrunden fliegen. Vorkäufer und natürlich die Kickstarter-Backer ohne Alpha/Beta können sich erstmals in Trainingsmissionen bewegen. Den Launcher einfach im frontier-Profil runterladen.
Ich bin nach Jahren von Rennspielen und F22/F16/MiG29 Simulationen müde geworden auch überhaupt nur irgendwas mit Joystick zu spielen. Auch Gamepad nutze ich nur bei bestimmten Titeln (Eigentlich bei viel mehr Spielen, als ich mir eingestehen möchte…), aber Elite: Dangerous gehört definitiv nicht dazu. Dafür gefällt mir die Aufmachung des Cockpits zu sehr, die mich sehr an meinen eigenen Arbeitsplatz erinnert. Da bleibe ich tatsächlich bei Maus & Tastatur
Hast du das schon angespielt, Christoph? Ich war am Anfang ziemlich verloren und habe meine Steuerung komplett umgestellt. Durch Jet-Dogfights aus Battlefield 3 bin ich eben andere Einstellungen gewöhnt, doch nach der Umstellung war das Tutorial fast schon zu einfach. Ich bin zwar noch nicht bei allen Funktionen durchgestiegen, aber ich weiß jetzt schon: Das Spiel zu kaufen hat sich auf jeden Fall gelohnt. Jetzt fehlen nur noch Leute zum Mitspielen und der offizielle Start.
Wobei ich mich allerdings bei einer Sache korrigieren muss: Das Schiff-Design. Zuerst hatte ich mich ja waghalsig aus dem Fenster gelehnt und das Design von Elite: Dangerous über die Jäger-Typen bei Star Citizen gestellt, doch mittlerweile sehe ich das nicht mehr so. Auch ist die Auswahl noch recht begrenzt und so wird es bei Elite wohl vorerst nur die Schweren Frachter und die Anaconda-Jäger (mit einem überlegenen Hardpoint) geben. Blöd
Ne, hab’s bislang nicht viel gespielt. Mit dem Joystick sogar noch gar nicht. Hab’ im Prinzip nur mal die Tutorials durchgemacht mit Maus und Tastatur.
Bin bekanntlich nicht der übermässige Fan von vor Release spielen egal obs Demo oder Early Access oder sowas ist.
Mehr als die Tutorials kann ich ja nicht spielen (habe mir den teuren Beta Access nicht geholt) und die sind ja final. Und nur von denen rede ich.