Dezember. Zeit der Top-Listen! Natürlich auch hier bei uns. Und ja: 2017 war wieder ein besseres Jahr für Videospiele im Haushalt des Sicarius. Zwar war mein Hauptzock-/Ablenkungsgerät weiterhin das iPhone aber heuer habe ich es tatsächlich doch so einige Wochenenden geschafft mal ein paar Stunden am Hauptrechner zu sitzen und was zu zocken. Und nicht nur das: Ich habe sogar wieder ein paar Euro in AAA-Retailspiele investiert!
Leider hat es trotzdem nicht einmal Ansatzweise für die Rückkehr der Bagadadsoftware No-One-Cares-Awards (Rollenspiel des Jahres wäre sicherlich an Divinity: Original Sin II gegangen) gereicht. Schon alleine deshalb, weil die meisten der besagten Retailtitel nicht in diesem Jahr veröffentlicht wurden. Ja, ich bin vom Super-Duber-Collector’s-Special-Übermega-Edition zum absoluten Budgetkäufer mutiert – ich hoffe unser Azzkickr ist stolz auf mich .
Rückblick
Übrigens für die Statistik: Weder meine PlayStation 3 noch die Xbox 360 waren dieses Jahr abseits von Systemupdates überhaupt an. Die PlayStation Vita und der Nintendo 3DS haben hingegen durch den Krankenhausaufenthalt immerhin etwas Zeit in meinen Händen statt im Nachttischschränkchen verbracht.
Allerdings hat es keins der Spiele in meine Top 5 des Jahres 2017 geschafft – was durchaus ein weiteres Anzeichen dafür ist, wie viel ich dieses Jahr doch irgendwie gezockt habe. Genauso wenig wie freilich der eine indizierte Zombietitel, den ich nicht erwähnen darf, der aber ansonsten entweder auf Platz 1 oder 2 in der Liste stehen würde. Nun aber genug mit dem Vorgeplänkel. Wie so oft führen die meisten Links zu Amazon und damit Vorhang frei für die folgenden Titel:
1. Grim Dawn (2016; PC) – Dass es das Action-Rollenspiel von Crate Entertainment auf diese Liste geschafft hat, dürfte für die wenigsten überraschend kommen. Es gibt tatsächlich ziemlich wenige Spiele in der Geschichte dieser Seite, welche die Ehre hatten nicht nur einen, sondern gleich zwei Einträge (plus ein Video) für sich verbuchen zu können. Aber was soll ich sagen?
Es ist einfach richtig, richtig gut (und nicht erst seit der Veröffentlichung des Addons). Es hat hochwertigen Content bis zum Abwinken (40 Stunden und erst mit einem Charakter das Hauptspiel beendet – das Addon kommt noch, geschweige denn weitere Schwierigkeitsgrade oder gar andere Charaktere), es bietet eine atmosphärische und äußerst detailliert gestaltete Spielwelt voller Geheimnisse und in Sachen spielerischer Freiheit fällt mir tatsächlich auf Anhieb kein anderes isometrisches Action-Rollenspiel abseits vom geistigen Vorgänger Titan Quest auf nur annährend so hohem Niveau ein. Ja, am Ende des Tages klickt ihr nur auf Feinde bis sie tot umfallen aber hier tue ich es 1.000mal lieber als in allen drei Diablo zusammen.
2. Hand of Fate (2015; PC, Mac, Linux, PS4, XONE) – Ja, Teil 2 ist vor kurzem erschienen und was ich so lese, ist er in allen Belangen besser als der Vorgänger. Teil 1 ist trotzdem immer noch einen Blick wert (schon allein wegen Jeff van Dycks Soundtrack). Um was geht’s? Ganz einfach: Dungeons & Dragons mit Spielkarten. Der Dealer stellt euch vor eine Herausforderung (z.B. die Skelettkönigin töten) und teilt dann die Karten aus. Einen Stapel gibt er euch, einen habt ihr euch zuvor selbst zusammengestellt. Und damit wird dann nicht nur das Spielfeld bestimmt (ihr arbeitet euch quasi von umgedrehter Karte zu umgedrehter Karte bis ihr den Ausgang findet), sondern auch euer Charakter mitsamt seiner Ausrüstung sowie alle anderen Charaktere sowie Zufallsereignisse, die euch bis zum Sieg über den Boss dieser Runde begegnen.
Beispielsweise deckt ihr eine Karte auf, die euch davon erzählt wie ihr oben auf einem Canyon steht und unten eine Leiche mit einem glitzernden Schwert seht. Ihr habt nun die Wahl einfach weiter zu gehen oder zu versuchen hinabzusteigen. Steigt ihr hinab, teilt euch der Dealer vier Karten mit “Erfolg” und “Misserfolg” aus, mischt sie und ihr müsst eine ziehen. Wenn ihr Erfolg hattet, gibt es zur Belohnung eine Ausrüstungskarte, wenn nicht zieht der Dealer eine Schmerzkarte. Nur wenn es heißt: “Der Dealer zieht x Monsterkarten”, dann dürft ihr tatsächlich direkt Hand anlegen und in Third-Person-Manier die Feinde plattkloppen. Neue Karten schaltet ihr frei, indem ihr Herausforderungen meistert. Also zum einen natürlich den Boss besiegen aber auch zwischendrin gibt es Quests, die teilweise über mehrere Runden gehen (z.B. spricht euch ein schatzsuchender Goblin an) oder Situationen (gebt ihr der hungrigen Magd euer letztes Essen oder nicht?), die es erfolgreich zu lösen gilt mit Karten als Belohnung.
Es ist quasi ein auf den ersten Blick einfacher Rollenspiel-Mix aus Zufall, Strategie (kaufe ich beim Händler Essen oder doch lieber den coolen Ring?) und Können (komme ich aus dem Kampf raus ohne viel Lebensenergie zu verlieren?). Der Tiefgang ist aber vor allem bei den mehrstufigen Herausforderungen enorm. Und Langeweile kommt weder im Storymodus noch im Endlosmodus so schnell nicht auf da jede Partie wieder komplett anders verlaufen kann. Ach und hatte ich schon den sehr guten Soundtrack erwähnt? Schade, dass im Spiel Deal of the Millennia nur so kurz abgespielt wird.
3. Mad Max (2015; PC, Mac, Linux, PS4, XONE) – Es gibt definitive bessere Open-World-Titel, keine Frage. So viel hatte ich in meinem Eintrag ja schon erwähnt. Und großartig viele Neuerungen hat das Werk von Avalanche Studios auch nicht zu bieten was das Genre als Ganzes angeht. Dennoch hat es mich in seinen Bann gezogen. Zum einen wegen der Thematik, denn die dreckige, apokalyptische Welt aus den Filmen ist sehr gut getroffen und perfekt umgesetzt. Die Charaktere sind vertraut, die Story (wenn man ihr mal folgt – Open World halt) gelungen und sie fügt sich sehr gut in das Gesamtuniversum ein. Zum anderen ist es zwar ein grundsätzlich ein typischer Open-World-Titel voller Dinge mit denen ihr eure Zeit verschwenden könnt. Aber viele der Gameplay-Elemente funktionieren richtig gut und machen Spaß.
Allen voran natürlich der Kampf mit den (äußerst) zahlreichen Gefährten, der selbst mit der Tastatur sehr gut funktioniert. Fast noch mehr Spaß macht allerdings das Nahkampfsystem. Das lässt speziell die eigentlich stupiden Stützpunkteroberungen abwechslungsreich und spannend werden. Nicht zu vergessen zudem das umfangreiche Upgradesystem sowohl von Max als auch seiner Magnum Opus (das Auto) was nicht nur auf “mehr ist besser” ausgelegt ist, sondern tatsächlich Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit eures Untersatzes hat. So ist vollgepanzert zwar in Kämpfen ganz praktisch aber in den Rennen sollte man dann doch ein paar Platten wieder wegnehmen. Sprich: Ich hatte dieses Jahr sehr viele Stunden Spaß mit dem Titel und werde sicherlich auch noch ein paar im neuen Jahr haben (bin noch nicht ganz durch).
4. Cat Quest (2017; PC, Mac, iOS, Android, PS4) – Ein Rollenspiel voller Katzen. Eigentlich bräuchte ich gar nicht mehr zu sagen, um die Erwähnung dieses Titels in der Top 5 zu rechtfertigen. Aber ich tue es natürlich trotzdem . Die Geschichte ist ganz simpel: Das Böse hat eure Schwester entführt und ihr wollt sie natürlich retten. Dabei stellt sich heraus, dass ihr eine von den sagenumwobenen Katzen seid, die überhaupt in der Lage ist das Böse zu besiegen. Also zieht ihr durch die Lande auf der Suche nach besagtem Bösen.
Zwischendurch helft ihr den Dorfbewohnern in Felingard, verbessert eure Ausrüstung sowie magischen Fähigkeiten und levelt fleißig auf, um noch tiefer ins Landesinnere eindringen zu können. Unterwegs seid ihr ausschließlich auf einer 2D-Karte von Felingard (denkt an die Überlangkarten von Final Fantasy & Co.) wo ihr euch prinzipiell frei bewegen dürft mit dem ein oder anderen Abstecher in einen Dungeon. Gekämpft wird in Echtzeit und mit Rhythmus. Sprich die Gegner kündigen ihre Angriffe immer an und ihr müsst entsprechend rechtzeitig reagieren.
Das ganze Spiel ist nichts großartig Besonderes und schon gar nicht allzu Tiefgründig. Hat aber durchaus einige Stunden Spielzeit und ist sehr charmant dank der Cartoongrafik sowie voller schlimmer Katzenkalauer und perfekt für unterwegs (spiele es auf iOS). Unbedingt mal in die Demo reinschauen!
5. Shiny Ski Resort (2017; iOS, Android) – Der obligatorische Kairosoft-Titel auf der Liste? Könnte man mir sicherlich unterstellen. Und ja, natürlich verändert er die Formel wie immer nicht grundsätzlich. Es spricht aber vieles für ihn: Zum einen hat Kairosoft dieses Jahr tatsächlich nicht viele Titel (für iOS) veröffentlicht. Zum anderen ist es endlich mal wieder kein Free-2-Play-Kram, sondern eine Vollpreis-Wirtschaftssimulation wie zumindest ich sie von Kairosoft kennen und lieben gelernt habe ohne viel Drumherum.
Dieses Mal geht es, wie der Name schon sagt, darum ein Ski-Resort zu managen. Das heißt ihr baut nicht nur das Hotel auf, in dem eure Gäste schlafen und Geld ausgeben, sondern gestaltet auch die Piste. Ihr bestimmt wo die Hindernisse hinkommen, wo die Lifte stehen, wie schwierig die Abschnitte sind und so weiter und so fort. Wie gesagt nichts grundlegend Neues wenn man schon einmal einen Kairosoft-Titel gespielt hat aber seit langem Mal wieder ein erfrischendes und vor allem unterhaltsames Werk ohne viel Schnick-Schnack wie beispielsweise die (aus meiner Sicht) nervigen und sehr zufallsbasierten Rennen in Grand Prix Story 2. Mit denen kann ich irgendwie nichts so richtig anfangen.
Und damit wäre von meiner Seite auch schon wieder alles gesagt, was es zu sagen gibt dazu. Es war schön mal wieder aus einer etwas größeren Liste potentieller Kandidaten wählen zu können ohne dabei aber gleich ein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich mein Familienleben vernachlässigt hätte dabei. Auf diesem Niveau darf mein Spielekonsum quasi gerne bleiben. Nun aber wirklich genug von mir: Wie immer lade ich euch dazu ein in den Kommentaren eure Top 5 zu posten, die euch durch das Jahr 2017 erinnerungswürdig begleitet haben. Würde mich freuen mal wieder etwas von euch zu lesen!
Bei mir ist die Liste auch recht kurz :D
Habe die meiste Zeit in Heroes of the Storm versenkt. Wir spielen dort jetzt schon die zweite Saison in einer Amateurliga mit und sind daher viel am trainieren um dort mit den anderen Teams mithalten zu können. Klappt mal mehr mal weniger gut :D
Auf dem Handy spiele ich weiterhin My Little Pony. Irgendwie komme ich von dem Spiel nicht los :D Es werden so regelmäßig neue Quests nachgeschoben, dass man doch recht gut bei Laune bleibt.
Auf der PS4 habe ich Life Is Strange Before the Storm gespielt, was mir sehr gut gefällt :) Warte schon gespannt auf die nächste Episode, die am 20. erscheint.
Ansonsten haben wir Overcooked (sehr geiles Partyspiel :D) auf der PS4 gespielt. Ich hab auch schon ein paar Stunden in Horizon Zero Dawn gesteckt. Komme durch HotS aber nicht so wirklich dazu das mal weiter voranzutreiben, obwohl mir das Spiel sehr sehr gut gefällt. Die Steuerung ist hier und da etwas tricky, was aber glaube ich hauptsächlich daran liegt, dass ich es nicht gewöhnt bin auf Konsole/mit Controller zu zocken :D
Hui… also 2017 dürfte wohl als Tiefpunkt meiner “Gamer-Karriere” in die Geschichte eingehen.
Das hat weniger mit meinem neuen Beruf zu tun. Der hält mich so tierisch auf Trab, aber letztlich ist es die immer größer werdende Unlust/Unvermögen auf ein neues Spiel einzulassen.
So ist es geradezu logisch, dass ich die mit Abstand meiste Zeit (das dritte Jahr in Folge) mit “Boom Beach” – einem Android Spielchen – verbracht habe. Nachdem ich dort nach geschätzten 1000 Stunden Netto-Spielzeit aber alles erreicht habe, habe ich es dann doch mal vor zwei Wochen vom Handy gelöscht. Endlich.
Nunmehr ist TopEleven auf dem Weg, die Nachfolge anzutreten. Ein weiteres, nicht allzu komplexes Handyspielchen, dass nur ca. 3x täglich Aufmerksamkeit für jeweils 10min erfordert.
Irgendwie traurig.
Aber so ganz untätig war ich dann doch nicht. Spontan fällt mir ein, dass ich “Valiant Hearts” durchgezockt habe. Das ist wirklich nett und definitiv empfehlenswert. Hat eine angenehm unverbrauchte Handlung (1. Weltkrieg) und ist regelrecht künstlerisch wertvoll (tolle Musik, tolle Inszenierung). Dass ich für die acht Stunden Nettospielzeit dennoch mehr als ein viertel Jahr gebraucht habe, spricht wiederum für sich…
Aber Gott sei Dank gibt es den guten Sicarius. Ohne ihn wäre 2017 komplett trostlos gewesen. Dem geschenkten Key zu Divinity: Original Sin 2 habe ich es zu verdanken, dass ich dann doch noch etwas Herzblut in ein Spiel investiert habe bzw. immer noch investiere. Dieses Spiel ist einfach großartig. Punkt. Wenngleich ich ob der Komplexität hier und da überfordert bin und die Orientierung verliere und auch das Balancing einen Tick besser sein könnte, ist dieses Spiel für Freunde des klassischen Rollenspiels einfach eine Offenbarung.
Viel mehr fällt mir spieletechnisch zu 2017 garnicht ein. Selbst wenn ich noch etwas gezockt haben sollte, spricht es Bände, dass es mir spontan nicht einfällt.
Aber gut, sei’s drum. Ist vielleicht nur eine Talfahrt :)