Der 7×7 KräuterTee

Alles Käse, oder was? Mitnichten! Heute reden wir stattdessen über das Thema “Tee”. Ich trinke nämlich nicht nur täglich zwei Tassen löslichen Bohnenkaffee (Bio Café Benita*), sondern auch schon seit einiger Zeit eine Kanne Tee. Hintergrund ist schlicht und einfach, dass ich so meine Flüssigkeitsmenge jeden Tag sichergestellt kriege. Und das fällt mir irgendwie einfacher, wenn ich da eine Kanne stehen habe, die am Abend leer sein muss (damit ich sie für den nächsten Tag gleich wieder füllen kann).

Ein Teetest

Angefangen habe ich klassisch mit Teebeuteln und mich da durch einige Sorten durchprobiert. Mittlerweile bin ich aber hauptsächlich bei losem Tee gelandet und da ist aktuell mein absoluter Favorit der P. Jentschura 7×7 Bio-KräuterTee*. Wie der Name schon sagt, besteht er aus 49 Kräutern und soll für die Säure-Basen-Balance und zum Entgiften ganz gut sein. Davon brauche ich nur zwei Teelöffel, um meine 1-Liter-Kanne Wasser mit einem angenehmen und nicht bitteren Geschmack zu versehen. Schmeckt mir wirklich gut. Weiterer Vorteil: Er muss nur drei Minuten ziehen im Gegensatz zu den acht Minuten oder mehr anderer Tees. Theoretisch kann man ihn wohl auch noch ein zweites Mal aufkochen, um noch eine zweite Kanne rauszuholen. Aber dann kommen wohl nur noch Geschmacksstoffe und nicht mehr das “gesunde” raus.

Allerdings hat der 7×7 einen großen Nachteil: Er ist mit 93 EUR pro Kilo nicht gerade billig. Entsprechend hatte ich mich mal auf die Suche nach einer Alternative gemacht und bin auf die Produkte von teeverliebt* gestoßen. Die haben nämlich auch einen basischen 49-Kräuter-Tee im Angebot* – für nur 40 EUR pro Kilo! Also habe ich ein Angebot genutzt und mir diese sowie zwölf weitere Sorten des Herstellers geholt, um es mal zu testen.

Spoiler: Ich bin wieder zu meinem 7×7 zurückgewechselt und habe die Reste der 13 Sorten an eine Freundin verschenkt. Zur Abwechselung schreibe ich hier also mal über ein eher missglücktes Experiment. Aber schauen wir uns die einzelnen Sorten mal genauer an. Alle sind mit einem Bio-Siegel versehen.

Kräutertees

  • Zehn Kräuter* – Nach 3 TL auf die Kanne musste ich schlicht feststellen, dass diese Mischung mir einfach nicht schmeckt.
  • Kräuter & Früchte* – Ach, du scheiße! Der schmeckte wie Badewannenzusatz. Würde als Grund auf Melisse tippen. Absolut nicht mein Fall.
  • 49 Kräuter – Basischer Tee* – Hat einen sehr milden Geschmack (obwohl ich bereits 4 TL genommen habe), der aber nicht mein Fall ist. Er schmeckt etwas nach Rosinen, obwohl keine drin sind. Vermutlich ist das Problem der Ingwer. Ich finde auch nicht, dass er nach Kräutern schmeckt.
  • Berg Kräuter-Mischung* – Der hat mir tatsächlich geschmeckt und war soweit okay. Brauchte aber 3 TL auf die Kanne.

Früchtetees

  • Tutti Frutti* – Ein Tee mit Rosinen, der aber nicht nach Rosinen schmeckt. Tatsächlich ein recht geschmackvoller Tee, für den ich nur 2 TL brauchte. Er bewegt sich irgendwie zwischen süß und sauer. Er ist nicht wirklich meins, aber ich kann ihn trinken.
  • Kamin-Mischung* – Hat 3 TL auf die Kanne gebraucht, bis es überhaupt nach irgendwas schmeckte und war soweit okay. Umgehauen hat er mich aber nicht.

Die dreizehn Teesorten

  • Süße Banane* – Hat einen milden Geschmack. Für mich viel zu mild und nach Banane schmeckt er ebenfalls nicht. Er geht eher in Richtung Himbeere aber nicht so säuerlich, sondern eher süßlich. 4 TL musste ich auf eine Kanne nehmen, um überhaupt was zu schmecken.
  • Mango & Orange* – Schmeckt irgendwie nur säuerlich. Und trotz erneut 4 TL auf die Kanne, habe ich weder Mango noch Orange hinein interpretieren können.
  • Türkischer Apfeltraum* – Nach 4 TL kam etwas Geschmack hervor, der insgesamt okay war. Überzeugt hat er mich aber nicht. Vielleicht würde es auch reichen stattdessen einfach ein Stück Apfel auszukochen?
  • Heimische Waldbeere* – War absolut nicht mein Fall und gehört ebenfalls in die Kategorie “3 TL bevor Geschmack rauskommt”.
  • Erdbeere Spearminze* – War soweit okay, aber hat mich trotzdem nicht überzeugend – und hat wieder 4 TL gebraucht, bevor ich überhaupt was geschmeckt habe.

Grüne Tees

Rooibos Tees

  • Vanille Sahne* – Ja, ne. Irgendwie schmeckte der einfach nur sehr komisch nachdem dann nach 3 TL überhaupt was rauskam.

Fazit

Mit dem Tee ist das schon immer ein Problem mit mir. Genau wegen diesem Phänomen, dass mir ein Tee entweder gar nicht schmeckt oder nach nichts schmeckt. Heißes Wasser kann ich auch so saufen, da brauche ich keinen Teebeutel verschwenden. Ich mag aber auch grundsätzlich kein Wasser mit Geschmack. Selbst der 7×7 war ein gewagtes Experiment und das habe ich auch nur gemacht, weil ich von seinen gesundheitlichen Wirkungen in diesem Blog gelesen hatte. Und bei Gesundheitsthemen bin ich immer offen für Neues. Außerdem stand ich kurz darauf zufälligerweise im Biomarkt davor.

Mit dem teeverliebt habe ich aber faktisch ins Klo gegriffen. Die 2-3 Sorten, die mir halbwegs geschmeckt haben, waren trotzdem nicht gut genug, um umzusteigen. Und dass, obwohl es teeverliebt mittlerweile im lokalen EDEKA gibt. Den 7×7 muss ich immer online bestellen (für die großen Packungen). Und ja, es nervt mich auch acht Minuten auf den Tee warten zu müssen :smile: .

70% Fleischanteil deklariert – und der Rest ist was?

Es ist schon ein paar Jährchen her, seit ich was zum Thema “Katzenfutter” geschrieben hatte. Grundsätzlich geändert hat sich an den damaligen Aussagen zwar nichts, aber es macht dennoch Sinn nochmal einen genaueren Blick auf zwei Teilaspekte zu werfen. Und zwar die Punkte Futterumstellung und zum Essen überreden/Medikamente geben.

Davor aber noch eine kleine Sache, die ich damals nicht so explizit erwähnt hatte: Nur, weil auf der Dose steht “4% Kaninchen”, bedeutet das nicht, dass tatsächlich nur 4% Fleisch in der Dose sind. Das wäre sonst nur eine dünne Suppe. Der tatsächliche Fleischanteil ist immer wesentlich höher. Das Problem ist, dass er in so einem Fall nicht vollständig deklariert ist. Also weder um welches Fleisch es sich handelt, das sonst noch drin ist, noch um welches Tierteil es sich handelt. Stichwort “tierische Nebenerzeugnisse”. Der deklarierte Anteil von 4% ist schlicht das gesetzliche Minimum, damit der Hersteller seiner Sorte einen entsprechenden Namen z.B. “Pute”  geben darf. Insofern ändert sich nichts an der Grundaussage “je höher der deklarierte Fleischanteil, desto vertrauenswürdiger ist das Futter”. Aber es ist gut zu wissen, um die Deklarationen besser zu verstehen.

Willst du mich umbringen?!

Kommen wir nun zum Thema “Futterumstellung”. Klingt erst einmal relativ banal. Von Trockenfutter auf Nassfutter z.B. oder vielleicht noch von einem Hersteller auf einen anderen. Aber mehr steckt da doch nicht dahinter, oder? Nun, tatsächlich können Katzen extrem pienzig sein. Eine andere Sorte des gleichen Herstellers? Frisst der Vierbeiner nicht. Eine 800g-Dose der gleichen Sorte statt der 100g-Tütchen bislang? “Weg damit, du Dosenöffer-Dämon!”. Und es geht sogar NOCH extremer. So gibt es ganz aktuell den Fall mit MjAMjAM*. Bei denen hat NUR das Abfüllwerk gewechselt – und schon häufen sich auf Social Media die Meldungen, dass die Katze das Futter nicht mehr anrührt! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Oder auf Deutsch: In eine Futterumstellung rutscht man schneller rein, als man es vielleicht erwartet. Bei uns im Keller lagern beispielsweise derzeit elf verschiedene Hersteller. Und jeder hat mindestens zwei Sorten – teilweise bis zu sechs. Wir machen also theoretisch jeden Tag mit unseren fünf eine Futterumstellung und können von Glück reden, dass wir keinen dabei haben, der uns das Übel nimmt. Tatsächlich hatten wir erst mit einem Produkt mal Probleme: Sandras Schmankerl. Paradoxerweise mit rund 5,50 EUR pro Kilo für die 800g-Dose eine der teuersten (aber auch hochwertigsten) Futtermarken die wir bisher unseren Katzen angeboten haben. Die haben wir dann mit anderem Futter gemischt, damit wir die paar Stiegen in die Katzen bekommen haben.

Katzenflüsterer

Ein Blick unser Katzenfutterlager

Wir hatten jetzt nicht die Notwendigkeit unsere Biester an Sandras Schmankerl zu gewöhnen. Dafür haben wir genug andere Sorten. Aber wie sieht es denn jetzt aus, wenn ich tatsächlich eine Futterumstellung machen möchte/muss? Welche Tipps können wir dahingehend geben? Nun, zuerst sollte man verstehen, wo die Katze eigentlich herkommt. Diese Abneigung neuem Futter gegenüber kommt schließlich nicht von ungefähr, sondern ist evolutionär bedingt. Und zwar fressen Katzen erst einmal grundsätzlich nur das, was sie kennen. Das Lernen sie ganz am Anfang ihres Lebens von ihrer Mutter, damit sie nicht versehentlich den Fliegenpilz auf der Wiese fressen und einfach hops gehen. Ist diese Anlernphase jedoch vorbei, wird es schwieriger ihnen etwas Neues unterzujubeln. Gute Züchter geben deshalb während dieser Zeit verschiedene Arten von Trockenfutter, Nassfutter und sogar Barf, um ein möglichst breite Grundlage zu legen.

Außerdem muss man sich klar machen, dass Katzen mit der Nase arbeiten. Geschmack ist ihnen in dem Sinne wie wir es kennen nicht so wichtig und die Augen spielen ebenfalls nur eine äußerst untergeordnete Rolle. Das merken Katzenbesitzer beispielsweise, wenn besagte Nase mal verstopft ist. Dann will das Biest plötzlich nichts mehr essen, obwohl sich ansonsten überhaupt nichts geändert hat (gleiches Futter, gleicher Futterplatz, etc.). Sie sehen dann zwar das Futter vor sich aber da sie nichts riechen, wenn sie dran schnuffeln, wird es auch nicht gegessen.

Und dann gibt es noch den Punkt, dass in billigem Futter (egal ob Nass oder Trocken) meist Lockstoffe drin sind. Kein Wunder, dass die Katze da lieber das isst als das hochwertige ohne. Zum Glück kann man diesen Punkt auch für sich nutzen. Aber dazu später mehr.

Geduld ist eine Tugend

Als nächstes ist es wichtig, dass man seinen Vierbeiner direkt auf die gewünschte Packungsvariante trainiert. Wie erwähnt kann selbst bei gleicher Sorte bereits die Packungsgröße einen Unterschied machen. Es ist also absolut nicht zu empfehlen “zum Testen” mit einem 100g-Tütchen anzufangen, wenn man später 800g-Dosen verfüttern möchte. Hintergrund sind vermutlich die unterschiedlichen Garzeiten je nach Packungsart und -größe. Wie gesagt: Die Kleinen sind sehr empfindlich. Und immer daran denken: Geöffnetes Katzenfutter wird nicht schon nach fünf Minuten plötzlich schlecht. Man kann es normalerweise problemlos 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahren und auch auf dem Teller ist es nicht sofort von Fliegenmaden übersäht. Sogar Einfrieren in kleinen Portionen z.B. mit Hilfe eines Eiswürfelbehälters ist problemlos möglich. Doch darüber hatte ich bereits an dieser Stelle referiert.

Diese Erkenntnis ist deshalb so wichtig, weil man je nach Katze ganz klein anfangen muss. Wir reden im schlimmsten Fall von einer einzigen Messerspitze an neuem Futter, die man unter das alte mischt. Bei der Umstellung von Trocken- auf Nassfutter muss man ggf. sogar den Vierbeiner erst an feuchtes Essen gewöhnen. Ihr gebt ihm also weiterhin sein gewohntes Trockenfutter, feuchtet es aber vorher an. Je nach Toleranz am Anfang vielleicht nur einen Sprühstoß Wasser aus einer Sprühflasche und dann nach und nach die Anzahl der Sprühstöße steigern, bevor man überhaupt damit beginnt, die Messerspitze Nassfutter drunter zu mischen.

Da war die Lyssi noch süß!

Ein weiterer Tipp speziell bei der Trockenfutter-Abgewöhnung: Wandelt das Nassfutter einfach in TroFu um, damit die Katze es kennenlernen kann! Dazu braucht ihr eine Backmatte wie diese*. Die hat ganz viele kleine Einkerbungen. Ihr nehmt euer Nassfutter, püriert es und vermischt es je nach Menge mit 1-2 Eiern. Die Eier dienen zur Bindung. Dann die Masse auf der Backmatte verteilen und das Ganze zum Trocknen in den Backofen stecken (50-80°C bei leicht geöffneter Tür, damit die Feuchtigkeit rausgeht). Riecht zwar je nach Futtersorte nicht besonders in der Küche, aber das Ergebnis sind feinste Leckerlis. Aber Achtung: Die sind nicht lange haltbar! Also entweder einen Teil mit dem Vakuumiergerät (wir haben seit 2015 das Casco VC 10* im Einsatz) einschweißen oder halt innerhalb eine Woche oder so verfüttern. Einfrieren wäre auch noch eine Möglichkeit.

Gruppenzwang

Was wir bei uns ebenfalls gemerkt haben: Bei mehreren Katzen im Haushalt, richtet sich die neue im Bunde meist an den anderen aus. Lyssi beispielsweise hat zur Eingewöhnung die ersten Tage nur billiges Futter bekommen, das sie vom Tierschutz kannte. Das wollten Balu und Nica aber tatsächlich nicht fressen. Das hat Lyssi mitbekommen und sich nach ein paar Tagen tatsächlich komplett von allein umgestellt. Sie wollte dann das schlechte Futter ebenfalls nicht mehr und hat stattdessen bei den anderen mitgefuttert. Maya hingegen kannte das Konzept “Leckerlis” überhaupt nicht. Ja, total ungewöhnlich, aber es war so. Sie verstand es nicht, warum alle anderen so einen Terz machten. Mittlerweile ist sie zur absoluten Leckerli-Vernichtungsmaschine geworden :smile: .

Wichtig ist bei einer Futterumstellung immer: Die meiste Zeit scheitert eine Umstellung nicht an der Katze, sondern am Mensch und seiner Ungeduld. Aber wir trainieren hier faktisch unserer Flauschkugel ihren Überlebensinstinkt zu überwinden und UNS zu vertrauen. Das geht nicht immer von heute auf morgen und selbst Rückschläge kann es geben. Davon darf man sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. In dem Fall einfach wieder einen Schritt zurück gehen (z.B. nur 3 Sprühstöße Wasser statt 4) und weiter probieren. Und selbst, wenn es wieder komplett auf Anfang geht: Nicht entmutig aufgeben. Es hat ja (hoffentlich) einen Grund, warum ihr euren Vierbeiner umstellen wollt (z.B. wegen seiner Gesundheit).

Zum Essen motivieren

Langsame Futterumstellung hin oder her – manchmal muss man einfach was in die Katze reinschaffen. Beispielsweise weil man Medikamente geben muss. In unserem Haushalt haben wir dahingehend unseren Jules (zu hoher Blutdruck) und unsere Maya (chronischer Katzenschnupfen). Wobei Maya tatsächlich kein Problem ist. Die riecht sowieso die meiste Zeit nichts (wegen besagtem Katzenschnupfen), entsprechend schrotet die meist einfach das rein, was man ihr vor die Nase setzt.

Wie motiviere ich also meinen Vierbeiner dazu den Kram zu fressen? Nun, wenn es möglich ist, macht es erst einmal Sinn sicherzustellen, dass sie auch wirklich Hunger haben. Bei uns bekommen sie immer morgens ihre regelmäßigen Medikamente und Aufputschmittel. Entsprechend lassen wir das All-You-Can-Eat-Buffet über Nacht leerlaufen. Es wird entsprechend entweder abends gar nicht mehr nachgefüllt (wenn noch sehr viel da ist) oder nur 1-2 Löffel.

Dann ist es wichtig, dass ungewöhnliches/ungewohntes Essen in einer ruhigen und vor allem in gewohnter Umgebung bereitgestellt wird. Von zu viel Trubel wird der Flauschball nur abgelenkt und das Futter ist gleich zehnmal suspekter, wenn es plötzlich woanders und zu einer anderen Uhrzeit verabreicht wird. Das geht bei uns mittlerweile so weit, dass speziell die Mädels total enttäuscht sind, wenn es morgens in der Küche nicht den kleinen Frühstückshappen gibt.

Verarsch mich doch!

TroFu, Bierhefe und Cosmasnackies

Das wohl wichtigste Mittel ist jedoch ein anderes. Ich hatte ja oben erwähnt, dass in billigem Futter häufig Lockstoffe enthalten sind. Also warum sich nicht diese zu Nutze machen? Lysanda nennt es ihr “Katzenzauberpulver”. Die Zubereitung ist ziemlich einfach und wer es im Bewegtbild sehen will, für den hat sie auf ihrem TikTok-Kanal ein Video veröffentlicht. Aber im Grunde nimmt sie Trockenfutter her, schmeißt es in die Kaffeemühle (mussten uns die Tage eine neue* kaufen), damit es schön fein gemahlen wird und dann streut man es auf das Futter. Alternativ gehen (ebenfalls gemahlene) Cosmasnackies* oder Bierhefe*. Im Prinzip also alle harten Leckerlis, die sich mörsern lassen. Dieses Pulver kann ebenfalls über ungeliebte Nassfutter gestreut werden, damit es dann doch noch gefressen wird. Bei der Futterumstellung kann dieser Trick entsprechend sehr hilfreich sein.

Besonders bei der Medikamenten-Undercovermission braucht man damit nicht sparen. Gerne so richtig das jeweilige Futter mit der versteckten Tablette mit pulverisiertem Trockenfutter panieren. Also erst was auf den Teller, das Futter drauf, oben nochmal eine Schicht und dann ggf. alles durchmischen. Auch hier mitunter wieder drauf achten, dass die Masse am Ende nicht zu feucht ist – dann einfach noch ein bisschen mehr TroFu draufpacken. Zusatztipp: Es gibt Tabletten (fragt euren Tierarzt!), die ihr mörsern könnt d.h. ihr habt nur noch ein feines Pulver, das untergemischt werden kann. Da kann die Katze sie dann auch nicht mehr herauspuhlen (manche – Jules z.B. – sind sehr gut darin!).

Was ebenfalls in die gleiche Richtung geht aber von Haus aus schon feucht ist: Schleckies* drunter mischen. Auf die fahren die meisten Katzen ebenfalls total ab. Wir nutzen sie meistens, wenn es nach der Narkose (z.B. wegen Zähne ziehen) mal wieder schwierig ist die Katze zu motivieren. Da haben sich Schleckies bislang als sehr gute Anfütterungsoption bewiesen.

Epilog

Bitte? Ob die Tipps auch bei Kindern angewandt werden können? Mir doch egal. Wir übernehmen aber wie immer weder Haftung für Tier noch Mensch, wenn irgendwas passieren sollte. Da müsst ihr euch schon selbst an die Nase fassen! In diesem Sinne: Viel Glück bei der Futterumstellung/Medikamentengabe!

Wikifeet, here I come!

Seit ein paar Wochen bin ich endlich wieder ein uHu – und das sowohl morgens als auch abends! Ich kann es selbst noch gar nicht richtig fassen, dass ich es nach so langer Zeit geschafft habe. Der Weg zum eigentlichen Ziel ist zwar immer noch gefühlt sehr weit, aber an dieser einen Hürde habe ich echt sehr lange geknabbert. Und da jetzt grundsätzlich die funktionierenden und alltagstauglichen Maßnahmen feststehen, bin ich gleichzeitig guter Dinge, dass es so auch noch weiter geht.

Wad willst du von mir?!

“uHu” steht für “Unter Hundert”. Genauer gesagt sind es zum Verfassungszeitpunkt ca. 97kg. 2022 sah ich zwar immerhin mal wieder die 103kg, aber die waren nicht konstant. So war ich Mitte 2023 erneut kurzzeitig bei 113kg angekommen. Dabei hatte ich es 2015 doch nach ewigen Zeiten tatsächlich bis runter auf 88kg geschafft (optimal sind für meine Größe eher 80-85kg je nach Muskelmasse). Das hab‘ ich auch einige Monate gehalten, so ist es nicht. Und dass, obwohl wir zu dem Zeitpunkt erst am Anfang standen, was die Ernährungsumstellung und den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln waren – wo man ja erwarten würde, dass es noch besser läuft.

Entsprechend bin ich nicht gerade stolz darauf gewesen 2020 nicht nur wieder die 100kg zu knacken, sondern ziemlich bald danach sogar den nächsten Zehner. Aber es ist halt aus diversen Gründen passiert. Übermäßiger Schokoladenkonsum war sicherlich einer davon. Am stärksten reingehauen hat bei Lysanda und mir aber vermutlich Corona und der damit verbundene Beginn der Home-Office-Zeit. Diese veränderten Lebensumstände (vor allem wesentlich weniger Bewegung im Arbeitsalltag bei gleichbleibender Kalorienzufuhr) haben wir körperlich lange nicht in den Griff bekommen und sind entsprechend beide stärker auseinander gegangen. Da half auch unser voller Fitnessraum nicht so recht – er hat vermutlich nur noch Schlimmeres verhindert :smile: .

Als ich letztes Jahr dann die 113kg auf der Waage sah und mein Unterbewusstsein mich an die nahende “4” in meiner Altersangabe erinnerte, kam ich aber scheinbar endlich zu der Erkenntnis “Babbsack, das kann so nicht weitergehen mit dir! Du schnarchst wie eine Sägemühle, dein Asthma wird wieder schlechter und je nach Treppenlänge bist du am Ende fix und fertig! Was soll der Scheiß?!”. Also habe ich mir das persönliche Ziel gesetzt bis zu meinem runden Geburtstag Ende August 2024 wieder die 90kg zu erreichen – und zwar so, dass ich sie im Minimum dauerhaft halten kann, bestenfalls noch ein paar Kilo weniger. Klingt jetzt mit nur noch rund drei Monaten für 7kg nicht mehr ganz so realistisch, ich weiß. Aber aufgeben werde ich nicht uns allein dieses Ziel vor Augen zu haben hat mir definitiv schon geholfen mich zumindest schonmal soweit zu bringen.

Die Erkenntnis

Was war also jetzt das Zünglein an der Waage? Keins. Es sind wie so oft mehrere Faktoren zusammengekommen. Beispielsweise hat dank des YouTubers BeardMeetsFoot eine weitere wichtige Erkenntnis endlich bei mir Wurzeln geschlagen. Der frisst nämlich Mahlzeiten in sich hinein, da geht der Kalorienzähler teilweise auf über 10.000. Und trotzdem ist er eine Bohnenstange. Und nein, er hängt zwischen den Mahlzeiten nicht nur den ganzen Tag im Fitnessstudio ab. Stattdessen ist sein “Geheim”rezept ziemlich simpel: Es geht nicht darum wie viel man an einem Tag in sich hineinstopft. Wichtig ist die Wochenbilanz. Wenn ich also in der Woche einen Verbrauch von 21.000kcal habe, dann kann ich mir am Sonntag selbstverständlich Mutters Torte mit 2.000kcal reinhauen, muss aber dann zum Ausgleich an den restlichen Tagen genau diese 2.000kcal wieder einsparen.

Ich weiß, total logisch und nichts Neues. Aber manchmal dauert es halt, bis selbst solche offensichtlichen Sachen im Hirn richtig ankommen. Für mich ist die ganze Abnehmsache (und später auch das Gewicht halten) dadurch wesentlich lockerer/entspannter im Kopf geworden. Wenn ich es an einem Tag einfach mal brauche, dann ist das nicht schlimm. Ich muss mich dafür nicht selbst geißeln und sowas. Stattdessen gleiche ich es halt an einem anderen Tag aus, wo es leichter geht. Ach, und die Ausnahmen dürfen natürlich nicht zur Regel werden. Wobei ich im Vergleich zu Adam Moran selbst an einem schlechten Tag wesentlich weniger Kalorien zu mir nehme, die ich ggf. ausgleichen muss, als er. Insofern klingt das erstmal schwieriger als es wirklich sein muss :smile: .

Die Gegenmaßnahmen mit Essensbezug

Mein Erzfeind

Ganz ohne radikale Maßnahmen komme ich aber trotz dieser „bahnbrechenden“ Erkenntnis nicht ganz aus. Und zwar diese zwei: Keine Süßigkeiten mehr für den Webmaster im Haus und kein regelmäßiges Abendessen. Anfangs habe ich zwar zu Lysandas Unmut dafür ihre Schokolade weggeatmet. Aber das habe ich glücklicherweise für mich und unsere Beziehung endlich im Griff. So befinden sich aktuell ca. 20 Tafeln Ritter Sport für Lysanda in der Küche (war im Angebot) – bislang hatte ich noch kein Bedürfnis sie anzufassen. Mein “Schokolade für mich im Haus? Muss sofort komplett sterben!”-Anteil ist aber weiterhin sehr stark. Deswegen habe ich mich jetzt erstmal vollständig auf Abstinenz gesetzt, obwohl es hier und da etwas schwierig ist. Also im Sinne von “Lysanda kauft was und ich darf nicht – wie ungerecht!”. Da muss ich nun bis zum Zielgewicht durch und dann endlich mal den richtigen Umgang damit lernen (eine Rippe statt der ganzen Tafel). Es ist halt leider nicht sonderlich gesund die Kiste KitKat Chunky White auf Ex zu vernichten. Die Ergebnisse sprechen aber für sich. Die ersten 10kg waren allein durch das Weglassen der täglichen Süßigkeiten quasi über Nacht weg. Und mit dem Weglassen eines “richtigen” Abendessen scheint nun die weitere, signifikante Abwärtsbewegung in Bezug auf mein Gewicht eingeläutet worden zu sein. Waren halt immer noch zu viele Kalorien.

Langjähre Leser werden jetzt sicherlich anmerken, dass wir laut dem Eintrag von 2022 schon damals sowohl das 300g-pro-Mahlzeit-Limit sowie das Weglassen des Abendessens eingeführt hatten. Aber irgendwie stellte sich das für mich dann doch nicht langfristig als Alltagstauglich heraus. Entsprechend verschliff sich das nach einiger Zeit leider wieder. Ich hielt die 300g nicht mehr so genau ein (die Vorstellung das für immer zu machen war nicht wirklich befriedigend) und wir kehrten wieder häufiger zu einem vollständigen Abendessen zurück, weil wir (möglicherweise eingebildeten) Hunger hatten. Fakt ist jedoch, dass mir das nicht gut tut. Zum einen wegen der Gewichtsentwicklung. Im besten Fall halte ich es damit nur. Wenn ich mir aber zwei Mal am Tag 400g Bratwurst reinhaue (>1.000kcal), geht es logischerweise wieder nach oben. Zum anderen gebe ich mittlerweile auch dieser abendlichen Mahlzeit ein Stück weit die Schuld, dass ich häufig um 4 Uhr nachts wach wurde und dann erstmal 1-2 Stunden nicht mehr einschlafen konnte. Weitere Kalorien habe ich mir dann häufig noch über ein Glas Milch/Tasse Milch (je nach Jahreszeit) am Nachmittag und/oder abends auf der Couch unnötig reingepfeffert.

Mein Gemüse der Wahl

Mit der aktuellen Lösung kann ich hingegen schon seit einiger Zeit sehr gut Leben, ohne körperlich wie geistig unzufrieden zu sein. Kein Frühstück (mache ich eh schon sehr lange nicht mehr), kein regelmäßiges Abendessen und somit nur ein Mittagessen. Mein Mittagessen orientiert sich dabei zwar weiterhin grob an den 300g. Aber wenn’s mal 400g sind, dann ist es nicht weiter tragisch. Darüber gehe ich aber nicht – schon allein, weil ich mich danach nur total vollgefressen fühle (auch eine relativ neue Entwicklung). Gleichzeitig ist die Zusammensetzung völlig egal. Natürlich sehe ich zu, dass ich das Gemüse nicht vernachlässige. Aber auf meine Kohlenhydratbeilagen nehme ich genauso wenig Rücksicht wie auf mein Fleisch. Ich esse, worauf ich Lust habe. Das führt dazu, dass Körper und Geist nicht unzufrieden sind und nicht schon allein wegen dem “mangelhaften” Mittagessen jammern.

Und abends gibt es nur noch in den Fällen was, wenn ich tatsächlich echten Hunger und nicht einfach langeweile habe, eine Belohnung suche oder sowas. Ansonsten reicht es mir an meinen Soda-Stream-Flaschen mit 7up-Zero- und Schwip-Schwap-Sirup zu nuckeln, um mein Bedürfnis nach was Süßem zu stillen :wink: . Da ist es dann auch nicht schlimm, wenn wir uns beim Spazieren gehen hin und wieder mal ein Eis gönnen oder ich Nachmittags den Heißhunger mit einer Handvoll Erdnüsse besiege. Das macht die Gesamtbilanz nicht kaputt und schadet dem Abnehmen, wenn überhaupt, nur 1-2 Tage.

Die sportlichen Gegenmaßnahmen

Dem Spruch “das Gewicht wird in der Küche” stimme ich also voll und ganz zu. Aber es ist freilich trotzdem nur eine Seite der Medaille. Man darf auch nicht die Fitness vernachlässigen. Deswegen haben wir weiterhin unsere 1-2 Tage pro Woche, die wir im Fitnessraum vor allem mit Kraftraining verbringen. 1-2 Tage, weil wir endlich wieder regelmäßig Schwimmen gehen und in den Schwimmwochen dann nur einmal den Fitnessraum besuchen – sonst ist der Muskelkater zu groß :smile: . Das mit dem Schwimmen ist ebenfalls etwas, was wir in den letzten Jahren völlig vernachlässigt hatten, obwohl wir beide daran im Vergleich zu anderem Sport tatsächlich Spaß haben. Mit ein Grund für die Vernachlässigung war zugegebenermaßen, dass Lysanda sich für ihr Gewicht schämte und damit nicht halbnackt rumlaufen wollte. Aber mittlerweile hat sie ebenfalls schon einige Kilos weniger (geht bei ihr etwas langsamer – vermutlich unter anderem wegen ihrer leichten Insulinresistenz) und vor allem endlich wieder einen perfekt sitzenden Badeanzug. Somit haben wir das regelmäßige Schwimmen zurück in unseren Alltag integriert.

2020 lag ich bei <2.000

Schon Ende 2022 haben wir hingegen eine andere Sache eingeführt: Einen täglichen Spaziergang mit einer Dauer von rund einer Stunde (die Standartroute hat ca. 4km). Wie gesagt haben wir aufgrund des Home Office festgestellt, dass wir uns am Tag nur sehr wenig bewegen. Unabhängig vom Gewicht eine ungesunde Sache, wie wir alle wissen. Zumal wir auch keine echten Pausen mehr gemacht haben. Wir waren ja faktisch zuhause und gleichzeitig immer noch im Dienst. Deswegen gehen wir jetzt tatsächlich seitdem fast jeden Tag und bei fast jedem Wind und Wetter unsere Runde. Nicht immer zur selben Zeit, weil es nicht immer hinhaut aber wir sehen zu, dass wir auf jeden Fall einmal am Tag unsere Runde hinbekommen. Nur, wenn es wie aus Kübeln schüttet/andere Arten von Weltuntergangsstimmung oder wenn wir sowieso anderweitig schon viel unterwegs sind (Einkaufen z.B.) setzen wir mal aus. Weiterer Vorteil des Spaziergangs: Es hilft auch unserer Beziehung. Wir haben dadurch eine dedizierte Stunde wo wir unter uns sind und nichts anderes zu tun haben. Da kann man viel reden. Nachteil: Man merkt erstmal, wie wenig ein Paar Schuhe aushält. So viele kaputt gelaufen wie in den letzten zwei Jahren habe ich schon lange keine mehr.

Epilog

Jetzt hoffe ich natürlich, dass ich mit diesem Eintrag nicht alles kaputt gemacht habe :smile: . Schließlich habe ich jetzt mit meinem Gewicht “angegeben” und damit ist das Thema in Bezug auf den Dopamin-Haushalt technisch gesehen durch. Aber nein, ich will definitiv noch weiter runterkommen. Das Bedürfnis ist aktuell stärker als jemals in meinem Leben zuvor und das muss ich ausnutzen. Die negativen Auswirkungen gehen mir einfach zu sehr auf den Geist und es wird im Alter logischerweise weder besser noch einfacher.

Insofern finde ich es richtig gut, dass wir jetzt nach all den Jahren des Herumexperimentierens tatsächlich für mich (und Lysanda) eine Methode gefunden haben, mit der ich buchstäblich leben kann. Vorher war es selbstverständlich trotzdem toll die Pfunde purzeln zu sehen, aber es schwang halt immer ein “ich bin auf Diät und deswegen irgendwie latent unzufrieden” mit – was nicht gut für die Moral und eine dauerhafte Umsetzung der Ernährungsumstellung ist. Entsprechend flüchtig war das Ergebnis. Das fehlt jetzt, bis auf die Schokoladen-Abstinenz, komplett und funktioniert wie gesagt schon seit Monaten wunderbar. Dadurch, dass es für mich alltagstauglich ist, ist zwar das Abnehmtempo nicht sonderlich hoch, aber das ist völlig okay. Wichtiger ist mir wirklich, dass ich nicht den ganzen Tag wegen zu wenig/”falschem” Essen unzufrieden bin. Und das mit der Schokolade kriege ich hoffentlich auch noch dauerhaft gelöst.

Ich werde euch selbstverständlich berichten, wenn ich die 90kg doch noch rechtzeitig schaffe. Wenn nicht… ja, öh… schaut, da drüben! Ein Vogel!

So viel Käse zum Essen!

Nein, das ist noch nicht der finale Eintrag über Käse. In der Gefriertruhe schlummern laut meiner Tabelle noch zwölf Sorten, die noch nicht meinen Gaumen berührt haben. Doch Zuwachs gab es in den letzten Monaten so gut wie keinen mehr. Trotz angeblich weltweit 4.000 existierenden Käsesorten, scheine ich das Sortiment von tegut jetzt weitestgehend erschöpft zu haben – zumindest was Käse betrifft, der auch mal runtergesetzt ist. Gibt vielleicht die ein oder andere Sorte, die so gut bei den Kunden ankommt, dass sie nie einen roten “Reduziert”-Aufkleber kriegt. Aber bei fast 200 Käsevarianten, die ich bislang probiert habe, habe ich sowieso schon genug Auswahl.

Immerhin neun Stück davon haben die absolute Bestnote (1). Auf Platz 2 mit Note 1,5 tummeln sich derzeit sieben Stück. Dann kommen 72 mit Note 2 und bei 26 gab es grad noch so die Note 2,5. Alles darunter (71) kommt mir nicht mehr ins Haus. Und ja, in meiner privaten Liste habe ich 0,5er Schritte. Wurden einfach zu viele Käse mit gleicher Wertung. Für euch runde ich aber immer ab oder auf. Lebt damit :tongue: .

Allgemeine Erläuterungen

Die reduzierte Ware in der Käsetheke des tegut besteht meist aus einzeln verpackten Teilstücken. Insofern sind wir abhängig davon, was tegut auf den Kassenzettel schreibt – was mitunter nicht ganz so viel ist. Somit fehlen uns beispielsweise in einigen Fällen die genauen Herstellernamen.

Für mich unterscheide ich drei Käsearten: Schnittkäse, Hartkäse und Weichkäse (Schmelzkäse zähle ich hier ebenfalls dazu). Die Fußkäseskala sagt hingegen aus wie stark der Käse aus meiner Sicht riecht (von Fußkäseskala 0 für “gar nicht” bis zu Fußkäseskala 3 “stinkt durch die Kühlschranktür bis zum anderen Ende der Stadt”). Meine Bewertungsskala geht von Super guter Käse (Super gut) bis Bäh-Käse(Bäh) und die Preise sind logischerweise zum einen die von tegut und zum anderen zum Zeitpunkt unseres Kaufes und ohne die Reduzierung. Kann sich in der Zwischenzeit geändert haben. Wo keine Preise stehen, haben wir sie schlicht vergessen aufzuschreiben. Die Reihenfolge ist hingegen die, in der ich den jeweiligen Käse probiert habe.

Bio Wiesen Rebell

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 34,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Guter Käse

Schmeckt so gut wie alle Rebellen bislang. Die Kräuter am Rand geben ihm einen netten, zusätzlichen Touch – sowohl geschmacklich als auch optisch.

Bio Schwäbischer Rahmkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Vollmilch
Preis pro kg: 29,99€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Der Geschmack ist etwas fragwürdig. Und zwar hat er einen komischen Nachgeschmack. Er ist nicht bitter, sondern irgendetwas anderes. Das ist doof, weil er mir ansonsten ganz gut gefallen hat und sogar schick aussieht (hat kleine Löcher). Aber der Nachgeschmack ist einfach Mist.

Alter Schwede

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,99€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Bäh-Käse

Schmeckt wie er riecht und er hält definitiv, was er verspricht: Alt, gammelig und bitter. Oder um es deutlicher auszudrücken: So stelle ich es mir vor an einem alten Schweden zu lecken.

Gouda mild

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Hat nicht den idealen Käsegeschmack für mich. Er hat nämlich eine leicht bittere Note. Der mittelalte Gouda ist da besser. Und im Vergleich zum jungen Gouda ist dieser hier etwas milder im Geschmack.

Landana Winter Gouda

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 11,79€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

Eine Art aromatischer Gouda. Er hat mehr Eigengeschmack als Gouda und ist einfach nur gut.

Gouda jung

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter Käse

“Reift außerhalb der Packung!” könnte man drauf schreiben. Zumindest schmeckt er mir besser, wenn er schon länger offen ist. Wie geschrieben ist er etwas intensiver im Geschmack als der milde Gouda aber er hat trotzdem diese komische Goudanote, die ich nicht ganz so mag. Bitte? “Es ist doch auch ein Gouda!”? Ja, schon aber es gibt halt bessere Goudas.

Kaltbach Appenzeller

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 36,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Ein sehr bröseliger Käse. Könnte aber auch am Einfrieren liegen. Geschmacklich ist er okay – ich hatte tatsächlich mit Schlimmerem gerechnet. Grund dafür war der Geruch und die schwarze Rinde. Da hatte ich mit einem sehr bitteren Produkt gerechnet aber das tritt definitiv nicht zu. Kann man essen, muss man aber nicht.

Beemster Graskaas

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käse

Geschmacklich angenehm, leicht cremig und ein bisschen süßlich. Schmeckt wie guter Käse schmecken sollte.

Bio Kesselmeister Kleehorn

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Die Bockshornkleesamen sind sehr dominant im Geschmack, was ihm eine herbe Note verleiht. Wenn man das mag, dann ist er soweit okay. Mein Fall ist es aber nicht.

Petit Camembert Isigny Ste Mere

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 31,93€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 2
Wertung: Naja-Käse

Hat die normale Camembert-Konsistenz und schmeckt zum Glück nicht, wie er riecht. Stattdessen wird er eher süßlich im Mund. Gleichzeitig ist der Rand aber etwas bitter und dieser Kontrast ist mir einfach zu stark. Immerhin: Er kommt in einer schicken, kleinen Holzbox daher.

Bio Schllerb. Brie (?)

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Da ist beim tegut wohl jemand beim Schreiben des Zettels auf die Tastatur gefallen. Wir konnten nicht herausfinden, was es genau für ein Brie ist. Aber das ist auch nicht weiter schlimm. Er hat die typisch herbe Brienote – nur ein bisschen herber und intensiver. Ansonsten einfach nur ein 08/15-Brie.

Tomme de Savoie

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 21,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Bäh-Käse

Geschmacklich nicht mild fein, sondern komisch säuerlich. Außerlich hat er weiss/bräunlichen Schimmel. Lässt ihn etwas unappetilich aussehen – was er aus meiner Sicht auch ist.

Maasdamer

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 14,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Noch so ein “Riecht, wie er schmeckt”-Käse. In diesem Fall riecht er nach nicht viel und schmeckt entsprechend nach nicht viel. Leicht säuerlich/bitter aber ansonsten nix. Je länger man drauf kaut, desto mehr kommt etwas Geschmack hervor. Aber es macht nicht viel Spaß. Auch, weil er sehr trocken ist. Immerhin: Ausnahmeweise mal ein Käse mit Löchern.

Dorfkäserei Geifertshofen St. Barbara mittelalt

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 34,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Bäh-Käse

Bisschen bitter, bisschen säuerlich – ansonsten schmeckt er nicht nach viel. Hat mir überhaupt nicht gefallen.

Bio Comté

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 32,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Joa… Käse halt. Schmeckt nicht nach viel. Sehr, sehr mild quasi.

Allgäuer Hofkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 18,95€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Hat nicht wirklich viel Eigengeschmack. Es kommt nur eine leicht säuerliche Note hervor.

Weltmeisterkäse

Typ: Hartkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 24,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Keine Ahnung, was an diesem Käse “weltmeisterlich” sein soll. Es ist kein Käse aus der Hölle, aber auch nicht wirklich viel besser. Liegt daran, dass er einfach nur ziemlich bitter schmeckt – und ansonsten nach nichts. Magsch ned’!

Bio Weinberg Käse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Schmeckt erst nach nix, dann sehr mild und leicht säuerlich. Braucht aber definitiv ein bisschen, bis das rauskommt.

Dolomitenkönig

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 22,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Fühlt sich sehr trocken an und schmeckt bitter. Nein, danke!

Reblochon Käse

Typ: Weichkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 2
Wertung: Naja-Käse

Die Rinde schmeckt irgendwie bitter und muffelig. Das färbt auch etwas auf das Innere ab, das ansonsten eher wie Camembert ist.

Müritzer Käse
Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 17,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Guter KäseEin angenehmer, leichter Geschmack und ein leicht säuerlicher Abgang. Je länger man ihn im Mund hat, desto mehr kommt das Säuerliche heraus. Gefällt mir insgesamt gut.
Beemster Pikant

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käse

Hat einen angenehm intensiven Geschmack. Er ist ein bisschen säuerlich und nicht so cremig wie der Beemster Graskaas aber dafür kräftiger im Geschmack.

Andechser Natur Bioländer

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Pasteurisierte Kuhmilch
Preis pro kg: 19,93€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Gibt’s nicht viel zu sagen: Leicht bitter und fühlt sich trocken im Mund an. Ich würde ihn als “Gouda in Bitter” bezeichnen.

Bio Raclettekäse
Typ: Hartkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 14,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-KäseEr ist zum überbacken okay, aber zum so essen? Taugt er nichts. Er ist bitter und hat zusätzlich einen komischen Geschmack mit drin.
Dorfkäserei Geifertshofen Bio Bühlentaler Dorfkäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Heumilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Nein
Fußkäseskala: Fußkäseskala 3
Wertung: Naja-Käse

Er hat einen säuerlicher Geschmack und ist irgendwie komisch im Mund. Erst cremig, dann glatt und zum Schluss irgendwie schmierig. An sich nicht unangenehm aber mit dem säuerlichen habe ich es nicht so.

Espresso Käse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 37,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 0
Wertung: Naja-Käse

Den namensgebenden Kaffee schmeckt man nur leicht an der Rinde. Vermutlich ganz einfach deshalb, weil er nur dort zu finden ist. Er wird nämlich als Konservierungsstoff genutzt. Der Käse an sich schmeckt mittelstark säuerlich und ist damit nicht so meins. Faktisch sieht er nur wegen der schwarzen Rinde cool aus aber er ist zu teuer dafür, dass er nur mittelmässig schmeckt.

Bio Chilikäse

Typ: Schnittkäse
Grundzutat: Kuhrohmilch
Preis pro kg: 29,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Naja-Käse

Abseits von ein paar kleinen, roten Punkten sieht er ziemlich harmlos aus. Die Realität ist eine ganz andere: Er ist ganz klar der bislang schärfste Käse, den ich gegessen hatte. Mein O-Ton beim ersten probieren war “Gott, brennt der!”. Das ist aber auch schon das einzig besondere an ihm. Der Rest ist 08/15. Ein Käse zum überbacken.

Casa di Pietro Perle Di Scamorza

Typ: Pasta Filata Käse
Grundzutat: Kuhmilch
Preis pro kg: 19,90€
Rinde essbar? Ja
Fußkäseskala: Fußkäseskala 1
Wertung: Super guter Käseplus mit Sternchen

Man schmeckt, dass er geräuchert wurde. Es ist quasi der gleiche Unterschied wie zwischen Lachs und Räucherlachs – nur halt mit Käse. Und ich muss ganz klar sagen: Das ist der geilste Käse, den ich jemals gegessen habe. Er ist schön salzig und fühlt sich im Mund wie Schnittkäse an. Er kommt in kleinen Bällchen daher und nachdem ich gemerkt habe, wie genial der Käse ist, habe ich angefangen diese auch noch mehrfach durchzuschneiden. Einfach, damit ich noch mehr von ihm habe.

Wird der nächste Käseeintrag der letzte sein? Werdet ihr dann nie wieder von meiner Liebe zu Käse lesen? Wird tegut mir ein Hausverbot geben, weil ich immer nur reduzierten Käse kaufe? Werde ich einen Käsesponsor finden, der mich bis ans Ende meines Lebens mit Käse versorgt? Fragen über Fragen. Darauf muss ich erstmal ein Stück Käse essen… *mampf*

Lysandas’ Droge

Über Lysandas immer wieder begeisterungswürdigen Hormonprobleme werden wir mal einen gesonderten Eintrag schreiben. Relevant für Heute ist deshalb nur, dass eine spezialisierte Frauenärztin ihr empfohlen hatte, mal einen Test auf Insulinresistenz durchführen zu lassen.

Insulinresistenz bedeutet, dass die Körperzellen weniger empfindlich auf das Hormon Insulin reagieren. Insulin sorgt dafür, dass sie den Zucker (Glukose = Energie) aus dem Blut aufnehmen. Reagieren die Zellen entsprechend nicht darauf, verbleibt der Zucker im Blutkreislauf und der Blutzuckerspiegel steigt an. Das bringt den Stoffwechsel durcheinander und ist dann eine mögliche Ursache für Typ-2-Diabetes. Eine zweite Variante Typ-2-Diabetes zu bekommen ist eine Überproduktion von Insulin, die ebenfalls dazu führt, dass die Zellen mittelfristig resignieren und keinen mehr reinlassen. Typ-1-Diabetes entsteht hingegen, wenn der Körper nicht genug Insulin produzieren kann.

Da Lysandas Großeltern Diabetes hatten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sie ebenfalls treffen könnte. Zumindest ist eine Insulinresistenz vererbbar. Insofern war der Hinweis der Frauenärztin nicht verkehrt und Lysanda ist als Folge ins Endokrinologikum in Frankfurt am Main gedackelt. Dort wurde dann ein relativ simpler Test (=Zuckerwasser trinken und dann die Blutwerte über ein paar Stunden hinweg geprüft) durchgeführt und siehe da: Ja, es ist eine leichte Insulinresistenz nachweisbar. Therapieempfehlung? Ernährungsberatung und anschließende Ernährungsumstellung.

Was nun?

Wichtig ist erst einmal zu verstehen: Nur, weil man eine Insulinresistenz geerbt hat, bekommt man nicht gleich Typ-2-Diabetes. Sie muss dazu erst noch weiter voranschreiten (kann angeblich Jahrzehnte dauern). Entsprechend gut ist es, dass ihr bislang nur eine leichte bescheinigt wurde. Allerdings gibt es Faktoren, die die Insulinresistenz verstärken können. Darunter z.B. die Klassiker wie Übergewicht, Bewegungsmangel, falsche Ernährung und Stress. Wobei mit diesem Stress nicht nur äußerliche Faktoren gemeint sind wie z.B. die Arbeit. Es geht auch um den, der durch die Ernährung verursacht werden kann. So wirken sich die Kohlenhydrate einer Banane auf den Insulinspiegel aus. Bei einer Insulinresistenz noch mehr als ohne. Und das wiederum führt zu Stress im Körper, um die Kohlenhydrate/den Zucker abzubauen. Beim Übergewicht hingegen haben wir ein gewisses Henne-Ei-Problem. Übergewicht verstärkt die Insulinresistenz und die Insulinresistenz führt dazu, dass sich leichter die Pfunde anhäufen. Insofern sind genau das die Punkte an denen Lysanda jetzt ansetzen bzw. weiter dran arbeiten kann.

Die Preisfrage ist für Lysanda somit, wie sich ihr Blutzuckerspiegel bei welchen Lebensmitteln verhält und wie lange er dann braucht, um wieder auf ein normales Niveau abzusinken. Jeder Körper reagiert schließlich ein bisschen anders. Wenn die Ernährung also dafür sorgt, dass der Spiegel nicht so häufig ansteigt, benötigt der Körper auch nicht so viel Insulin, um den Zucker abzubauen und somit ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass die Insulinresistenz stärker wird.

Oder umgekehrt betrachtet: Was kann sie beim Essen vermeiden, damit erst gar keine riesigen Spitzen entstehen, die das Insulin herausfordern. Bzw. verhalten sich die Lebensmittel, die ich esse und von denen ich denke, dass sie keine Blutzuckerspitzen verursachen, tatsächlich so. Als Richtwert diente ihr dabei die Aussage von Dr. med. Rainer Limpinsel, von dem sie vor kurzem ein Interview gesehen hatte. Er sagt, dass der Blutzuckerspiegel bei “normalen” Menschen eine Stunde nach dem Essen bei unter 150 mg/dL liegen sollte und nach zwei Stunden bei 120 mg/dL. Alles andere würde auf eine Insulinresistenz bzw. Prä-Diabetes hindeuten.

Weitere Forschung

Ein klassisches Blutzuckermessgerät

Lysanda wollte also wissen, wie ihr Körper auf diverse Lebensmittel reagiert. Eine Variante das zu tun ist es sich ein Blutzuckermessgerät anzuschaffen. Das sind die Dinger, mit denen ihr euch in den Finger piekst. Darauf hatte sie allerdings keinen Bock. Zumal das dann auch nur Stichpunkte sind und sie z.B. nachts keine Werte bekommen würde. Nächtliche Werte sind jedoch durchaus interessant vor allem, wenn man häufig aufwacht. Das kann nämlich durch Unterzucker verursacht werden. Sollte dies der Fall sein, dann schafft es die Leber nicht den Blutzuckerspiegel nachts konstant zu halten. Abhilfe kann hier ein sogenanntes Spätstück d.h. z.B. auf der Bettkante noch ein halbes Vollkornbrot essen. Irgendetwas quasi, was langsam abgebaut wird.

Nach ein wenig Recherche nach einem 24-Stunden-Gerät ist sie auf den Freestyle Libre 3 Sensor gestoßen. Der misst zwar das Gewebewassers und nicht das Blut. Man kann also keinen direkten Vergleich mit einem Piecks-Gerät machen. Aber für sich betrachtet sind die Werte trotzdem aussagekräftig.

Mit 65,90 EUR (plus Versand) ist der Libre 3 freilich nicht ganz billig – wobei die Messtreifen für die Blutzuckermessgeräte auch ins Geld gehen. Aber er ist definitiv wesentlich komfortabler. Für das Geld bekommt ihr einen münzgroßen Sensor mit einer kleinen Nadel an der Unterseite. Den “rammt” ihr euch dann mit dem beigefügten Applikator in euren Oberarm, wo er für die nächsten 14 Tage (und zwar auf die Minute genau!) seine Arbeit tut. Ausgelesen werden die Werte entweder mit einem speziellen Messgerät oder schlicht mit der dazugehörigen App auf eurem Smartphone via Bluetooth. Auch, wenn es nirgends so direkt steht, entspricht der Sensor der IPX6-Zertifikation. Er verträgt es also mal unter Wasser zu sein (30min bei 1m). Wir waren z.B. eine Stunde Schwimmen und da ist überhaupt nichts passiert. Stattdessen saß er bis zum Ablauf der 14 Tage bombenfest am Arm.

Die Applikation ist erstaunlich einfach und schmerzlos. Der Piecks ist nur sehr kurz (die Nadel geht ca. 1cm in die Haut) und selbst beim Abmachen merkt man nur den Kleber. Anfänglich ist da freilich ein komisches Gefühl am Arm, aber das ging relativ zügig vorüber. Er hat stattdessen zu keinem Zeitpunkt wirklich gestört – selbst beim An- und Ausziehen der Klamotten nicht.

Und auch die Verbindung mit der Smartphone-App ging problemlos vonstatten. Nach einer Anlaufzeit von 60 Minuten übermittelt er jede Minute einen aktuellen Wert. Und ums nochmal deutlich zu sagen: Der Sensor misst den Glukosewert und nicht das Insulin. Er zeigt “nur” anhand einer Kurve wie stark der Blutzucker nach dem Essen ansteigt und wie lange es dauert, bis er wieder sinkt. Er gibt also keine Aussagen darüber, wie hoch der Insulinspiegel ist. Die Applikation muss zum Sammeln der Werte dauerhaft (zumindest im Hintergrund) geöffnet und das Handy in Reichweite sein. Aber wir haben auch festgestellt, dass er scheinbar einen kleinen Speicher hat. Zumindest auf meinem iPhone 11 ist die App hier und da mal abgestürzt oder ich habe sie in einem Anfall geistiger Umnachtung geschlossen. Aber nach dem Neustart (mitunter erst den Morgen darauf) gab es trotzdem keine Unterbrechung in der Kurve. Alle Werte waren vorhanden. Sehr coole Sache!

Das Ergebnis: Sicarius

Die 14 Tage von Sicarius

Doch nicht nur Lysanda hat sich einen Sensor verpasst. Wir hatten stattdessen gleich zwei bestellt. Wir warteten ein paar Tage, um zu sehen, ob mit Lysandas Sensor alles in Ordnung ist und dann wurde auch ich gepiekt. Bei mir liegt zwar (außer dem zu hohen Gewicht) an sich keine Indikation vor, dass ich irgendwelche Probleme haben könnte. In meiner direkten Verwandtschaft ist mir ebenfalls nur eine Cousine mit Diabetes bekannt. Aber zum einen hat es mich ebenfalls mal interessiert – eben, weil ich nicht der Schlankste bin. Zum anderen hatte Lysanda so einen Vergleich, um ihre Ergebnisse besser einordnen zu können.

Das Ergebnis war für mich erfreulich: Alles im grünen Bereich. Mein Grundwert im nüchternen Zustand lag bei 95mg/dL (sollte max. bei 100 sein), die Spitzen fallen normalerweise selbst bei kohlenhydrathaltigem Essen nicht ganz so hoch aus und selbst dann schafft mein Körper es relativ zügig das abzubauen. Ich konnte die Aussagen von Hr. Dr. med. Limpinsel also bestätigen. Was nicht heißt, dass ich keine neuen Erkenntnisse gewonnen habe. So habe ich beispielsweise mal mein früheres Standardfrühstück zu mir genommen: In Kaba (heiße Milch mit Kakaopulver und Zucker) eingetunkte Brötchen. Das Ergebnis war ein vergleichsweise hoher Wert (150mg/dL) mit dem er auch ein bisschen länger zu kämpfen hatte. Und Milch alleine findet mein Körper offensichtlich ebenfalls nur bedingt gut – zumindest den Blutzuckerspiegel betreffend. Zum Glück mache ich das mit dem Brötchentunken mittlerweile nur noch vereinzelt.

Eine zweite Erkenntnis war, dass der Spiegel definitiv stark vom Stresslevel abhängig ist. Okay, das ist an sich jetzt erstmal keine bahnbrechende Feststellung. Schließlich ist Stress einer der oben genannten Risikofaktoren. Aber ich fand es trotzdem äußerst interessant zu sehen, wie sehr dadurch mein nüchterner Durchschnittswert angestiegen ist (auf 105-110mg/dL) . Und vor allem wie lange das dann anhält. So hatten Lysanda und ich Ende letzter Woche echt beschissene 24 Stunden und so richtig erholt hatte ich mich bis zum gestrigen Messende (ca. zwei Tage später) davon immer noch nicht. Sehr suboptimal.

Das Ergebnis: Lysanda

Kommen wir jetzt zu Lysandas Ergebnissen. Wie gesagt war Sinn und Zweck der ganzen Aktion mit verschiedenem Lebensmittel zu experimentieren und zu sehen, was ihr Körper damit macht. Grundsätzlich hat sie dabei festgestellt, dass es ca. eine halbe Stunde dauerte, bis die Werte nach oben gehen. Außerdem liegt ihr Blutzuckerwert im nüchternen Zustand bei ca. 105mg/dL – während er wie erwähnt bei mir eher bei 95mg/dL war. Und dass, obwohl ich in diesem Haushalt definitiv die Kohlenhydrate-Vernichte-Maschine bin (Pasta, Reis, etc.). Ihr Durchschnittswert über die 14 Tage lag entsprechend ebenfalls auf einem höheren Niveau, während ich mich bei exakt 100mg/dL eingependelt habe.

Außerdem hat sie deutlich gesehen, dass ihr Körper länger braucht, um den Blutzucker abzubauen (=Insulinresistenz) und gleichzeitig sind ihre Spitzen höher. Sie reagiert quasi stärker auf Kohlenhydrate und ist länger damit beschäftigt.

Und zum Thema Stress musste sie feststellen, dass ihre Periode ebenfalls mit reinspielt. An zwei Nächten war sie in der Zeit im Unterzucker und sie hatte sehr viele Schwankungen. Selbst ihre Hormonprobleme (u.a. fehlendes Progesteron) waren in der Kurve erkennbar. So war ihr an einem morgen sehr heiß und sie hatte nachmittags dann Krämpfe. Im Nachgang konnten wir das dann schon am sehr unruhigen Blutzuckerspiegel erkennen, den sie an diesem Morgen hatte. Äußerst interessant.

Werfen wir nun noch einen Blick auf die einzelnen Lebensmittel in der Reihenfolge des Tests:

Lebensmittel Ergebnis
Kaffee Kaffee wird nachgesagt, dass er zwar den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, aber gleichzeitig auch die Zellen Insulinsensitiver machen würde. Sprich sie können mehr Zucker aufnehmen, weil sie wieder besser auf das Insulin reagieren. Lysanda hat allerdings so gut wie keine Auswirkungen von ihrem Bio-Instantkaffee gemerkt. Sie muss sich über ihren Kaffeekonsum also keine Sorgen machen.
SodaStream-Wasser mit Pepsi-Zero-Sirup Die Gerüchteküche warnt vor Sachen mit Zuckerersatzstoffen. Die Argumentation ist, dass der Körper etwas süßes schmeckt, als Konsequenz Zucker erwartet und schonmal darauf reagiert. Die Realität ist: Keinerlei Auswirkungen auf Lysandas Blutzuckerspiegel.
Haferflocken Lysanda hat ein paar Hafertage gemacht. Das ist eine 2- bis 3-tägige Kurzzeitkur, bei der ausschließlich stark haferhaltige Mahlzeiten verzehrt werden. Das soll helfen die Insulinresistenz zu senken. Die Kohlenhydrate (42g) haben wie erwartet voll durchgeschlagen (bis auf 170mg/dL) und er war lange damit beschäftigt. 18 Uhr Abendessen und erst um 2 Uhr war die Kurve halbwegs normal. Ob es die Insulinresistenz beeinflusst hat, können wir derzeit aber nicht sagen.
Haferkleie Es wird gerne behauptet, dass Haferkleie nicht richtig verstoffwechselt werden kann. Und ja: Trotz 6g Kohlenhydrate hatte sie keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel.
Linsennudeln Die liegen ungekocht bei 50g Kohlenhydrate auf 100g. Sie schlagen fast so stark aus wie die Haferflocken und brauchen ebenfalls sehr lange zum Abbauen. Für Lysanda also keine Alternative zu normalen Weizennudeln.
Vollkornweizennudeln (Selbstgemacht) Dürften so um die 43g Kohlenhydrate haben. Ausschlag lag bei ca. 140mg/dL und war nach ca. drei Stunden weg. Definitiv eine bessere Bilanz als die Linsennudeln, was uns durchaus überrascht hat.
Käse Ein Ausschlag bis auf 130mg/dL aber es dauerte ca. drei Stunden bis der Normalwert wieder erreicht war.
Kohlrabi mit Käse Produzierte einen ähnlichen Ausschlag wie die Vollkornweizennudeln. Scheinbar schlagen die rohen Kohlrabi richtig zu.
Schokolade Die 20g Kohlenhydrate von ca. 30g Schokolade erzeugten nur eine kurze Spitze, die innerhalb von zwei Stunden weg war.
Low-Carb-Schokokuchen (Selbstgemacht) Dieser Schokokuchen hat geschätzte 14g Kohlenhydrate. Sie hat ihn abends gegessen und es gab einen hohen Anstieg. Der Abbau dauerte bis tief in die Nacht. Die Konsequenz daraus ist entsprechend, dass sie den Kuchen nicht mehr backt. Dann lieber einfach nur Schokolade essen.
Geröstete Erdnüsse Ein kleiner Anstieg.
Joghurt Ebenfalls nur ein kleiner Anstieg.
eine Kugel Eis im Hörnchen Ein moderater Anstieg, der nach ca. zwei Stunden weg war.
Pizzeria-Besuch Wir waren mit unserem Katzenstammtisch in einer Pizzeria. Der dazugehörige Ausschlag war deutlich sichtbar (vergleichbar mit den Haferflocken). Aber tatsächlich hatte sie schlimmeres erwartet bei geschätzten 101 Kohlenhydraten, die sie an dem Abend intus hatte (Pizza, Eiskaffee, mehrere Cola Zero).
Pizza mit Meeresfrüchten Die Reste vom Katzenstammtisch am nächsten Tag zum Mittagessen zeigten nur einen moderaten Anstieg. Allerdings hat er fast vier Stunden gebraucht, um wieder runter zu kommen. Da waren wir quasi schon fast beim Abendessen.
Pommes frites Weitere Reste aus der Pizzeria. Geschätzte 27g Kohlenhydrate und trotzdem kein so großer Ausschlag wie erwartet.
Low-Carb-Proteinpudding Ein moderater Ausschlag (140mg/dL), der aber schnell wieder verschwunden war.
Low-Carb-Pfannkuchen (selbstgemacht) mit Leberwurst Nur ein kleiner und kurzer Ausschlag.
Galactose Galactose ist ein Einfachzucker dem nachgesagt wird, dass er besonders gut seinen Weg ins Gehirn findet – und zwar ohne Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Und die Messwerte bestätigen das auch. Keinerlei Ausschlag sichtbar.

Die Konsequenzen

Wie lässt sich das Experiment also für Lysanda zusammenfassen? Nun, sie hat auf der einen Seite neue Erkenntnisse gewonnen. Aber tatsächlich auch Sicherheit/Gewissheit. Sie hat offensichtlich tatsächlich ein Problem mit dem Insulin, mit dem sie leben und sich entsprechend darauf einstellen muss. Doch auf Basis der Erfahrungen kann sie nun darauf reagieren und ihr Essverhalten anpassen. Die Linsennudeln kaufen wir z.B. nicht mehr und vielleicht macht es Sinn jede Woche mal einen Haferabend (=nur eine Tasse aufgeweichte Haferflocken) einzubauen.

Sie kann also jetzt erst einmal damit arbeiten. Und dann schauen wir in einem Jahr, ob wir uns den Sensor noch einmal holen, um zu schauen, ob sich was getan hat. Wir werden euch selbstverständlich berichten :smile: . Für uns hat sich das Experiment auf jeden Fall gelohnt.

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