Sicarius

Jurassic Park (alt und neu)

Kennt ihr noch Jurassic Park? Ja, von mir aus auch das Buch von Michael Crichton, vermutlich aber eher Steven Spielbergs Film von 1993. Der mit den Dinosauriern, zum Teil im Computer gemacht (auf einer damals riesigen Serverfarm), zum Teil aber auch noch richtige, haushohe Roboter. Gesehen habe ich ihn damals nicht. Ich war noch zu jung, auch wenn ein paar Klassenkameraden geprahlt haben von wegen “Ich bin schon reingekommen!”. Dennoch war ich voll gehyped von den paar Szenen, die ich im Fernsehen gesehen hatte. Warum auch nicht? Jungs mögen Dinosaurier und der Film hatte (und hat auch eigentlich immer noch) die realistischsten Dinosaurier ev4r. Zum ersten Mal gesehen habe ich ihn dann glaube ich viel viel später mal im Free-TV oder so. Trotzdem immer noch ein empfehlenswerter Film, auch wenn das Buch definitiv besser ist, schon allein [SPOILER] wegen dem höheren Bodycount :wink: .

Ganz ohne Jurassic Park bin ich damals aber nicht geblieben. Neben meinem tollen Making-of-Buch mit vielen Bildern, hat mein Bruderherz, er war damals noch Herr über den Rechner, ein komisches Spiel für unseren 486er angeschafft:

Jurassic Park (1993)Jurassic Park (DOS) – Schon Anfang der 90iger gehörte es zum guten Ton, dass ein Blockbuster seine eigene Spieleumsetzung erhält. So durfte sich auch Jurassic Park über nicht nur eine, sondern gleich mehrere Spiele freuen. Ich kenne, mangels Hardware, zwar nur die DOS-Version. Sie ist aber, soweit ich das überblicken kann, sowieso die beste Fassung mitsamt der inhaltlich identischen AMIGA-Umsetzung.

Screenshot aus Jurassic Park (DOS)Das Spiel startet nach dem Angriff des T-Rex auf das Auto mit unseren Hauptpersonen und ihr übernehmt die Rolle von Dr. Alan Grant, der sich zuerst auf den Weg macht die beiden nervigen Kinder Tim und Lex zu finden und zu Dr. Hammond zu bringen. Im zweiten Abschnitt müsst ihr dann den Strom wieder einschalten, damit alle Personen von der Insel fliehen können. Soweit, so normal und damit enden auch die Parallelen zur Filmgeschichte, der Rest hat abseits einiger Anleihen (ihr trefft beispielsweise auf den kranken Triceratops) mit der Filmhandlung eher weniger zu tun.

Die erste Perspektive

Der erste Teil des Spiels ist für die damalige Zeit recht klassisch gehalten. Aus einer Top-Down-Perspektive steuert ihr Grant durch die verschiedenen, relativ großen Areale auf der Suche nach Keycards und Schalter oder anderen Gegenständen, die euch das Weiterkommen erlauben. Und natürlich wimmelt es überall nur so von kleinen und großen Dinos mit wenig echter KI, die euch ans Leder wollen. Auch keine wirkliche Überraschung hier für Veteranen. Die ersten Level sind leider entsprechend langweilig und vor allem auch unübersichtlich (Was muss ich eigentlich tun? Wo muss ich hin?). Aber später wird es dann doch interessanter, abwechslungsreicher und, ganz wichtig, nervenaufreibender. Allein die Verfolgungsjagd mit dem T-Rex wird mir ewig in Erinnerung bleiben — sowohl Positiv, als auch Negativ.

Und zwar ist das Biest schneller als ihr und eure Waffe ist praktisch nutzlos. Stattdessen habt ihr Zugriff auf Leuchtfackeln, die den T-Rex kurzzeitig aufhalten (ungefähr wie im Film eben). Nur dürft ihr nicht den Fehler machen sie ihm einfach so vor die Füße zu werfen, denn in bestimmten Abständen kommen Gräben voller Bezinkanister. Und euer Ziel ist es mit einem exakten Wurf (denkt an die Zerstörung des ersten Todessterns) diese Anzuzünden und den T-Rex dadurch länger aufzuhalten bis er am Ende keine Lust mehr hat. Wenn ihr da keine mehr dabei habt, dann ist das schlecht. Und die ganze Zeit wackelt dabei der Bildschirm und das Getrampel des T-Rex, nur unterbrochen von einem seiner infernalischen Schrei hin und wieder, tönt durch die Boxen. Wie gesagt: Absolut nervenaufreibend und ab einer gewissen Anzahl an Neustarts wegen einem verfehlten Wurf oder einem verpassten Sprung auch absolut frustrierend. Freies Speichern? HA! Level von vorne starten, mein Lieber!

Die zweite Perspektive

Screenshot aus Jurassic Park (1993)Der Grund, warum sich mir das Spiel so massiv eingeprägt hat, liegt jedoch im zweiten Spielabschnitt. Da wechselt ihr nämlich in die Ego-Perspektive und müsst euch durch äußerst karge Umgebung arbeiten, nur bewaffnet mit einer Schrotflinte. Denkt an Turok: Dinosaur Hunter, nur mit noch weniger Details und einer noch geringeren Sichtweite als beim N64-Klassiker.

Allerdings trug die geringe Sichtweite auch massiv zur Atmosphäre dieser Level bei, denn eure Gegenspieler sind hier Velociraptoren, die euch buchstäblich aus dem Nichts ins Gesicht springen (wie auf dem Screenshot). Da kriegt man stellenweise echt einen Herzinfarkt und geht nur noch vorsichtig Schritt für Schritt voran. Zumal Munition und Lebensenergie äußerst knapp sind. Natürlich besucht ihr aus dieser Perspektive auch ein paar der Schauplätze des Films, darunter das Besucherzentrum, die berühmte Küche und eben der Raum, in dem Ellie nach und nach die Schalter umlegt. Zwar alles sehr simpel umgesetzt, aber doch auf seine Art und Weise sehr cool und das labyrinthartige Leveldesign erhöht die Spannung noch weiter.

Bagdadsoftware meint: Technisch ist das Spiel natürlich hoffnungslos veraltet (nicht nur grafisch, auch soundtechnisch — die Velociraptoren haben exakt einen, wenn auch coolen, Soundeffekt), aber wenn ihr euch darauf einlasst und über die, heutzutage etwas umständliche, Steuerung hinweg seht, dann erwartet euch immer noch ein spielerisch durchaus lohnenswerter Titel — vor allem für Fans der Vorlage, auch wenn der Ooooh- und Schockfaktor natürlich nicht mehr so hoch ist wie damals. Wenn ihr die DOS- irgendwo herbekommt, dann unbedingt mal einen Blick drauf werfen!

Kurze Überleitung

Wie ich plötzlich wieder auf diesen Titel komme? Nun, Telltale Games haben vorgestern nach langer Verspätung ihr neustes Projekt veröffentlicht:

Jurassic Park - The GameJurassic Park – The Game – Bislang konzentrierte sich Telltale Tales vor allem auf das Adventure-Genre mit casual-freundlichen, aber humorvollen Spielen wie Tales of Monkey Island, Back to the Future: The Game und natürlich den Sam & Max-Umsetzungen. Mit Jurassic Park – The Game gehen sie nun in eine andere Richtung und machen stattdessen einen rudimentären Heavy Rain-Klon — besser lässt es sich nicht beschreiben.

Der Hauptteil der vier Episoden, die alle gleichzeitig und in einem Paket veröffentlicht wurden, verbringt ihr entsprechend damit Actionszenen beizuwohnen und dabei im rechten Moment die richtige oder zumindest eine der angezeigten Tasten zu drücken. Hier und da habt ihr etwas Entscheidungsfreiheit und angelehnt an Heavy Rain, führt ein misslungenes Quick-Time-Event nicht immer gleich zum Spielende. Sterben werdet ihr trotzdem noch sehr oft. Telltale Games hat auch extra einen Todescounter eingebaut. Zusätzlich könnt ihr euch Medaillen für jeden Abschnitt verdienen. Schafft ihr ihn perfekt, gibt’s Gold und je öfter ihr danebendrückt oder gar sterbt, desto weiter runter geht’s, bis ihr gar keine mehr bekommt.

Meh…

Die Medaillen sind dann auch der einzige Grund, warum man eine der Episoden vielleicht noch einmal spielt. Anders als Heavy Rain, läuft das Spiel nämlich sehr linear ab. Selbst wenn ihr es schafft den wütenden Triceratops noch rechtzeitig in seinen Käfig zu sperren, kommt danach trotzdem gleich der T-Rex, der Triceratops bricht aus, euer Auto überschlägt sich etc. pp. Sprich: Die Szenen verändern sich nur äußerst marginal basierend auf eurem Erfolg bei den QTEs. Und werdet ihr doch mal aufgefressen, zerdrückt oder kommt anderweitig zu Tode — ja, das Spiel ist trotz fehlendem Blut nichts für Kinder –, startet die Sequenz schlicht vom letzten Checkpoint neu.

Unterbrochen werden die Actionszenen durch kleinere, ja man kann sie fast als seichte Wimmelbildeinlagen bezeichnen, in denen ihr einen abgeschlossenen Abschnitt durch den Klick auf Hotspots “untersucht”. Frei Herumlaufen? Gibt es nicht. Ihr hangelt euch wirklich nur von Hotspot zu Hotspot. Sobald ihr euch durchgeklickt habt, Rätsel sind das absolut keine, startet die nächste Actionsequenz.

Diese Abschnitte sind überhaupt nicht gelungen und für mich als Filmkenner war der zweite dieser Art in Episode 1 auch das frustrierende Erlebnis überhaupt. Die Aufgabe? Nedrys Rasierschaumdose finden, die er bekanntlich vor seinem Tod verloren hat. Wer den Film gesehen hat, weiß exakt wo sie liegt, aber natürlich gibt es dort zu Beginn noch keinen Hotspot. Stattdessen muss ich erst ne Viertelstunde umständlich Nedrys Fußspuren nachverfolgen und derlei Kram. Absolut frustrierend und auch schlicht bescheuert. Da freue ich mich umso mehr auf die nächste Actionsequenz.

Nette Atmosphäre

Screenshot aus Jurassic Park - The GameDie Geschichte des Spiels läuft zu Beginn ein Stück parallel zum Film/Buch, geht aber schon bald darüber hinaus. Sobald ihr am Besucherzentrum ankommt, erwartet euch dort nur noch der T-Rex, während im Hintergrund der Helikopter mit den anderen Richtung Abspann fliegt. Ihr selbst schlüpft in die Rolle von Dr. Gerry Harding, den man auch kurz im Film sieht und eigentlich mit dem Boot weggefahren sein soll, sowie seiner Tochter und einer “Komplizin” von Nedry, die beauftragt wurde die Dose am Dock entgegenzunehmen, sich dann aber auf die Suche nach ihm macht und (unfreiwillig) auf die anderen beiden trifft. Der Übergang zwischen den Charakteren erfolgt meist fließend, je nachdem wie die Situation gerade abläuft und es ist nie so, dass ihr jetzt in diesem Abschnitt nur Harding steuert und im nächsten nur die Tochter. Es sei denn natürlich, die Gruppe wurde getrennt.

Die Hintergrundgeschichte ist ganz nett, schon alleine deshalb, weil es ist interessant ist zu erfahren, was eigentlich mit den restlichen Leuten auf der Insel so passiert ist und ich vermisse es auch nicht wirklich, dass keine bekannten Charaktere darin vorkommen. Zudem ist das Tempo die meiste Zeit angenehm hoch. Natürlich versucht Telltale aber genau in den Actionsequenzen richtig schön Spannung aufkommen zulassen. Das Highlight in Episode 1 ist beispielsweise der Kampf zwischen dem bereits erwähnten T-Rex und dem Triceratops, wo ihr euch vor denen in Sicherheit bringen müsst (siehe Screenshot). Das ist super in Szene gesetzt und funktioniert mit den QTEs auch richtig gut. Aber leider verliert selbst dieser Abschnitt durch die Technik des Spiels massiv an Atmosphäre.

Absolut mangelhafte Technik

Das größte Problem sind unerklärliche Framedrops und Standbilder, die nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen PC-Nutzern auftreten. Wie es auf dem iPad ist, kann ich allerdings nicht sagen. Diese treten vor allem in den Actionsequenzen auf, in denen es buchstäblich überlebenswichtig ist reagieren zu können und sind entsprechend spielentscheidend. Hoffentlich kommt da noch zügig ein Patch nach.

Aber selbst abseits davon kann das Spiel absolut nicht überzeugen. Es kommt immer noch die gleiche Engine zum Einsatz wie schon damals bei Bone (2005!) und das sieht einfach nur noch grässlich aus. Die Welt wirkt größtenteils “falsch”, weil Licht- und Schatteneffekte nur rudimentär vorhanden sind, die Texturen nicht gerade detailliert und stark verwaschen daherkommen und die sehr kleinen Areale sind äußerst leer. Auch den Charakteren fehlt es an Details, vor allem aber an guten Animationen. Packt man dann noch das oft komplett misslungene Pacing dazu (Dialoge, die gefühlt zu spät starten und solcherlei Kram), wirkt der Großteil des Spiels einfach nur noch steif und amateurhaft unbeholfen — und das ist der ultimative Atmosphäre-Killer. Da lenkt auch die tollste T-Rex-Verfolgungsjagd nicht mehr von ab und lässt die Motivation gen Null sinken.

Bagdadsoftware meint: Jurassic Park – The Game hat definitiv seine guten und auch sehr coolen Momente, die Lust aufs Weiterspielen machen. Und die QTEs, auch wenn sie im Vergleich zu einem Heavy Rain sehr simpel gehalten sind, funktionieren erstaunlich gut. Aber viel zu viel Spielspaß wird zum einen durch die veraltete und stellenweise schlicht verhunzte Technik verbraten, die unerklärlichen Framedrops kann ich den Actionsequenzen einfach nicht gebrauchen, und zum anderen durch diese spielerisch vollkommen belanglosen “Adventureeinlagen” zunichte gemacht. Höchstens Jurassic-Park-Fans werden mit dem Titel begrenzt ihre Freude haben. Alle anderen sollten hingegen ganz klar die Finger davon lassen oder zumindest die Demo abwarten, wenn denn noch eine kommen sollte.

Abschließend noch eine Bitte an Telltale Games: Macht endlich mal eine Pause. Zieht euch mal ein Jahr zurück, überdenkt euren extremen Casualfokus vielleicht ein bisschen, baut gleichzeitig eine etwas modernere Engine und überrascht uns dann wieder mit einer gelungenen Wiedergeburt einer lang erwarteten Spielreihe wie damals mit der ersten Staffel von Sam & Max.

Sicarius

Banales Rumgesabbel

Da war es schon wieder Sonntagabend. Wie die Zeit vergeht. Nein, nicht weil ich The Elder Scrolls: Skyrim gespielt habe. Mein Steam ist noch damit beschäftigt gefühlt 1000 GB an Patches herunterzuladen oder so was — darunter auch den für Bethesdas neues Rollenspiel. Keine Ahnung was das soll. Nicht nur, dass ich nach der Windows-Neuinstallation alle meine ~120 Steam-Spiele manuell auf “Automatisch aktualisieren” stellen musste, mindestens 50 davon wollte er danach unbedingt auch noch updaten. Wobei teilweise die Bezeichnung “komplett neu herunterladen” eher passen würde, wenn ich mir anschaue, dass er beispielsweise bei Call of Duty: Black Ops 2,9 GB herunterschaufelt. Da bin ich mit den letzten sieben Updates noch mehr als einen Tag beschäftigt dank meiner schwachen Leitung.

Divinity II: The Dragon Knight SagaAber gut, anders als so manch anderer breche ich wegen Skyrim nicht in Schweiß aus, wie ihr wisst. Im Gegenteil spiele ich stattdessen gerade mal wieder Divinity II: The Dragon Knight Saga weiter. Ich musste ja meinen zweiten Durchgang zu Jahresanfang unterbrechen. Außerdem gibt’s da auch Drachen. Doch keine Angst liebe Fanboys, ich werde schon noch nach Tamriel gehen und viel zu viele Stunden darin versenken (und mich dabei garantiert wieder über den gleichen Mist wie schon bei Oblivion und Morrowind aufregen). Nur jetzt halt noch nicht. Prioritäten müssen gesetzt werden!

Der Freitag

Viel wichtiger ist nämlich, dass der Rechner insgesamt wieder funktionsfähig ist, damit am Freitag planmäßig die nächste Folge des Bagdadsoftware Podcasts aufgezeichnet werden kann. Zwei Gäste sind dafür eingeladen, die beide bislang noch in keiner Folge aufgetaucht sind. Wenn alles klappt, wird sie voraussichtlich am kommenden Montag veröffentlicht.

Am Freitag war aber noch irgendetwas. Mir fällt nur gerade nicht ein was. Es hat irgendwas mit einer Reihe zu tun und Heilige kommen auch drin vor. Ach genau: Die europäische Uncut-Version von Saints Row: The Third erscheint am 18.11. Wer es lieber Cut mag, der darf sogar schon am Dienstag loslegen. Natürlich würde es mir nie in den Sinn kommen die sicherlich schon bald indizierte Version zu kaufen, sie illegalerweise per VPN nach England zu aktivieren und darüber hier auf Bagdadsoftware zu berichten oder sie gar schon jetzt als sicheren Kandidaten für eine Nominierung auf einen NOCA zu sehen. Nein nein, wenn ich hier auf Bagdadsoftware von Saints Row: The Third rede, dann ausschließlich von der deutschen Version, in der man nicht gegen Horden kämpfen darf. Stammbesucher kennen das ja schon von Wolfenstein.

Noch ein Themensprung

Meinen Text zu Wolfenstein lese ich übrigens immer wieder gerne. Er ist eben doch ein absolutes Unikat. Würde ich so etwas heute noch einmal versuchen, wäre das Ergebnis garantiert nur ein billiger Abklatsch. Was nicht heißt, dass ich es versuchen würde etwas Auflockerung in die Sache reinzubringen. Der Eintrag über Just Cause 2 oder der zu Ghost Recon Advanced Warfighter 2 waren ja auch jeweils eine etwas andere Art der Spielevorstellung, die vermutlich eher an das herankommt, was auf internationalen Seiten wie Rock Paper Shotgun praktiziert wird.

Was nicht heißt, dass ich mich jetzt plötzlich zwinge immer so etwas zu verfassen. Ich gehöre durchaus zu der Gruppe von Lesern, die diese Art von Spielebesprechung zwar ab und zu ganz nett findet, aber zwischendurch muss es auch mal was Handfestes und Informatives sein und nicht nur dieses Metazeugs. Mal ganz abgesehen davon, dass ich auch gar keine Lust habe ständig so zu schreiben. Es reicht meiner Meinung nach, wenn es die ganzen deutschsprachigen, pseudo-elitärere Spieleblogs machen. Wie? Ich soll toleranter sein? Pfff…die sind doch genauso wenig tolerant gegenüber allem was nicht ihrer Sicht der Dinge entspricht. Das sind für mich absolut keine Vorbilder, egal wie viele Anhänger sie haben.

Aber sagt’s ruhig, wenn ihr anderer Meinung seid. Einträge voller Einschätzungen wie dieser sollen ja vor allem für euch interessant und nützlich sein und wenn ihr unbedingt mehr schlecht geschriebene Gedichte lesen wollt anstatt reiner, 100% subjektiver Fakten, dann werde ich selbstverständlich mein Bestes tun sie euch zu geben :smile: . Ich sag‘ nur: “Ode an den Penetrator”!

“Sätz doch ned immä nuä de gonze Doach vor dem Kasde! Mach dochemol wos Oaständisches. Geh’ raus und kehr de Hof, geh’ in Wald Holz mache oder les halt wenigstens a Buch!”

Mensch Mudder, nerv die Leut net! Ich geh’ ja scho un hol mir son Stück dode Boam ausm Regal, damidde ruh’ gibst. Do is sowieso oaner, der mi scho ewisch indressiert. Die Geschicht’ do von dem klo Mädsche des in den Kaniggelbau fälld. Den damische Disney-Film vo Neinzehhunnerdoanunfunzisch kenn isch joa, äwe des Orischinol hobsch noch nie geläse. Dobei geh’ isch jo so dermaßen ob, wenn isch American McGees Väsion der Sdory erläb. Un don nedde mol des Orischinol kenne? Des kunn jo ned ohgehe!

The Annotated AliceDeswäsche hob isch mir jetz a mo son “Spezial”-Wälzer oageschafft. Nend sisch The Annotated Alice: The Definitive Edition. Klingt schomma escht doll. “The Definitive Edition” – des is bestimmt so Director’s Cut-Hardcore-Uncut-Brutalo-Zeusch hob isch mir gedocht. Äwä Pustekuche! Do hod nur irgendson Depp, glaub de Maddin Gardner woars, uff fast olle Seide de Roand vollgeschmiert. Un a de Texscht selbst is voll mit komische Zoale, die wohl zu dem Geraffel an de Seid gehörd. Laud dem ewisch loange und dodal uninderessonde Vorwort soll de damische Krembel mir ols Leser die Hinnergründ aus der Zeid vermiddele und die Bedeutungen von dem Geschreibsel von dem Luwis Cärroll. Dabei hod der Fuzzi garned so gehase, sondärn Charles Ludwisch Dodschson. Un da beschwern sisch die alde Säg immer, mir im Inderned würn uns hinner Pseudonyme fostegge, dobei hon die des domols scho gemoacht!

Um wos gähts eischentlisch?

Äwä genuch dozu. Isch will jo eischentlich wos zur Geschischt’ loswädde, die is do in der “Definitive Edition” nämlisch oh drän — äwä nur uff Änglish. Un zwoar ned nur die Ädvendures undä Graund von de Alice, sondern ah die komisch Schachuffgab Sssruuh ssse Luucking-Klaas. Die is wesentlisch länger als die erst Geschicht, äwä genauso väworre wie die onner. Isch wes, des is so gewollt von dem Luuis, äwä mä muss scho soache: Der Dyp had scho escht oa oh de Waffel gehoabt. Do is American McGees Väson fasd noch harmlos degäsche. Awa ned viel zu harmlos.

Wos mich zuäst ziemsch üwärascht hod wor, des die goanze “mediale Umsätzunge” beide Sdories immer verschmische. Ich hob bislong gedoacht, der goanze Mist wär nur ausm äsde Buch, des is äwä garned so. Im Geschedeil: De meisde Krom stoamt dodsäschlich ausm zwoate Deil. Viel mehr als des äsde Zimmer mit dem komische Tisch un denne Düren, das damische Kricket-Spielschen un die damische Gönischin mit ihrem blede “Schloch em de Kopp op!” wed da meisdens goarned üwänumme. Wobei do anä viel mehr drän is. Wie gesoacht, die äst Kinnergeschicht is goanz sche koatz. Erst des zwodde Buch hod mer Kondend, wie mä so sche Neudeitsch socht. Wos genau basierd werdsch eich äwä jez ned erzähle. Des kennde sche selbst mache. Bin schließlich ned eiern Depp vom Dienst!

Moi Moinung!

Isch wold eischendlisch im heudische Eindroch nur erzähle, wie isch die beide Büscher find. Es häst jo schließlisch immä, mer soll des mo geläse ho. Ich muss äwä goanz ehrlisch soche: I fosteh de uffstond ned. Der Dyp hod zwoar in Soache Sproach so oings druffgehod, aber die Sdory selbst fandsch in beide Büchä zimlisch “Boring”, wie mä so uff Neudeitsch sächt. Ausä ner Anneranerreihung von Kauderwelsch vermixt mid Schachrescheln (im zwodde Buch) is do irschendwie ned wäglich fil. Selbst die coolsde Kät noch Kessy, die Krinsekatze, is im Buch de dodale Langweiler.

Ne, ne du. Es wor zwo mo gonz ned zu lese un zu erfohrn wo de gonze Mist soin Urschprung hod, äwä eh Pflischdlegdüre is bei mir wos onners. Um ä dodales Mainstreembeispiel zu nenne: De Herr von de Ring, des is ä Pflischtlegdüre. Äwä ned die komisch Geschicht von dem Mädel un ihrne Dochdräum. Ups, wor des jetz an “Spoiler”? Pesch gehoabt. Die Geschicht’ is bald 150 Jor ald (2015), da nemm isch ko Rügsischt mä uff eier Gefühle.

Kimmd jo selde vor, des die Neuinderprädation bessä is wie des Orischinol, äwä in dem Fall bleibsch doch liwä bei McGees Väsion. Die hod wenigsdens Substonz und schräsche Karakdäre mit eschter Diefe un ned nur komische Karakdäre ohne Sinn und Fostond.

PS: Fill inderesonder fandsch die Bäckstory von dem Luis un warim er üwähaupt die beide Geschichtsche verfasst hod. Der had nämlisch ä dodales Faible fä junge Madle. Also so rischtisch junge Dinger. Es stehd zwo üwäerall, dass er ko Pädofiler wor und des glabsch denne ach alle, äwä trotzdem wär der heutzudoch sicherlich scho in Knast gewonnert dank seine Voddos un soine Reise alo mit ner bagasch Mädsche. Un weil er so dodal uff die Alice Pleassance Liddell abgefohrn is, der wolltse sogar heiern, hod er sie zuä Didelheldin von dene Geschichtsche gemoacht. “Gonz sche Kreeby” würd mä do heudzudoch uff Neideitsch soche.

Sicarius

Volle Kontrolle

Wenn bestimmte Maustasten wie von Geisterhand von selbst klicken oder auf eigene Eingaben gar nicht mehr so richtig reagieren, dann hat sich entweder wieder jemand auf der LAN-Party einen Spaß erlaubt oder die Maus hat ihre zulässige Zahl an Betriebsstunden schon lange überschritten. Und auch wenn die Tasten der Tastatur bereits durchsichtig werden, sollte der gepflegte Nutzer vielleicht doch so langsam die Peripherie austauschen — und genau das habe ich vergangene Woche getan.

Natürlich hätte ich mir jetzt einfach wieder dieselben Modelle kaufen können, aber das ist doch langweilig. Da muss schon etwas Aktuelleres her. Am liebsten etwas von Microsoft, denn allen Unkenrufen zum Trotz bin ich seit Jahren sehr, sehr zufrieden mit deren Hardwareprodukte. Leider hat Microsoft schon längere Zeit, abseits einiger lausiger Refreshes mit weniger Features, nichts mehr im Bereich der Tastaturen und Mäuse veröffentlicht. So musste etwas anderes her. Und da so viele Leute auf Logitech schwören, machte am Ende meine Microsoft SideWinder Mouse Platz für die Logitech G9x Laser Mouse und das Microsoft Sidewinder X6 Keyboard musste dem Logitech Gaming Keyboard G510 weichen. Im heutigen Eintrag will ich euch von meinen ersten Erfahrungen mit beiden Gerätschaften berichten. Inwieweit ihr diese auf eure Situation Umlegen könnt, müsst dann ihr entscheiden :smile: .

Logitech G9x Laser Mouse

Logitech G9x Laser MouseWerfen wir zuerst einen Blick auf die Maus. Bei der Microsoft SideWinder Mouse hatten damals viele gemeckert und behauptet, sie wäre so extrem klobig und hässlich. Im Vergleich zur G9x ist die SideWinder allerdings eine Schönheitskönigin. Auch ich habe deshalb lange überlegt, ob ich nicht stattdessen doch lieber zur Logitech G500 Gaming Mouse greife. Am Ende habe ich mich trotzdem für die G9x entschieden, weil die G500 neben der linken Maustaste noch zwei kleine Knöpfe und hinter dem Mausrad einen Schieberegler hat. Da war meine Befürchtung, dass die mich im alltäglichen Gebrauch stören. So habe ich am Ende zum funktionaleren Design der G9x gegriffen und bin auch bislang sehr zufrieden damit.

Vor allem die Daumenablage der Standardschale gefällt mir gut. Durch ihre Größe kann ich meinen Daumen vollständig sehr angenehm darauf ausruhen, ohne irgendeinen Kraftaufwand. Ich hätte mir jetzt noch das gleiche für den kleinen Finger gewünscht, da dieser in der 3-Finger-Position leicht in der Luft hängt und entsprechend auf Dauer etwas stark beansprucht wird. Ob ich allerdings dadurch jetzt öfters zurück in die 2-Finger-Position (Mittelfinger liegt auf der rechten Maustaste) wechsle, wenn ich das mittlere Mausrad nicht benötige, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Gewichte habe ich hingegen keine eingebaut und auch von den 5.700 dpi mache ich selbst in Quake Live nicht gebrauch. Ich arbeite stattdessen immer auf der zweiten Stufe, keinen Schimmer wie viele dpi das nun sind. Das war aber bei der SideWinder auch nicht anders. Auch die ganze Sache mit den Profilen interessiert mich überhaupt nicht, ihr könnt jedoch bis zu fünf Stück drauf speichern und quasi mit euch herumtragen. Ein Profil umfasst Tastatur-Makros, die dpi-Auflösung und die Farbe der LED-Lämpchen zur Anzeige der aktuellen dpi (aber nicht als Zahl). Letztere sind bei mir im Standardrot gehalten.

Schwergängiges Mausrad

Im Vergleich zur SideWinder ist die G9x außerdem etwas kürzer und das merke ich auch mit meiner 19cm langen Hand (Spitze des Mittelfingers bis Ende Handballen). Da tendiere ich nach vorne etwas überzuhängen. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, auch deshalb, weil die mittlere Maustaste für mein Empfinden etwas zu schwergängig ist. Wenn ich also nicht richtig auf der Maus liege und entsprechend nicht genug Kraft mit dem Mittelfinger erzeugen kann, ist das mächtig doof und definitiv suboptimal. Die 4. und 5. Maustaste sind hingegen im Vergleich leichter zu aktivieren. Das ist hier auch kein Negativpunkt, wie bei manch anderer Maus, weil der Daumen komplett darunter liegt. Man kommt also überhaupt nicht unabsichtlich dran.

Das letzte große Feature, das Logitech im Zusammenhang mit der Maus bewirbt, sind die Füße aus Teflon. Dank ihnen würde man mühelos über fast alle Oberflächen gleiten — und ich stimme dem auch tatsächlich zu. Ich spüre wesentlich weniger Widerstand im Vergleich zur SideWinder-Maus, wenn ich über meinen Holz-Schreibtisch fahre. Die Frage ist nur: Wie sieht es auf Dauer aus. Lassen sie schneller nach als normale Plastikfüße oder nicht? Mal schauen. Mit dem komischen Mauskabel, es ist kein Plastik sondern quasi so wie ein dicker Faden, habe ich bislang auch keine Probleme, obwohl ich im Vorfeld viele Flüche darüber gelesen habe.

Fazit

Zum Einsatz selbst gibt es nicht viel zu sagen. Ich habe nur die SetPoint-Software installiert und damit war die Sache erledigt. Auch meine ersten Praxiseinsätze, unter anderem mit Quake Live und Just Cause 2, gingen Problemlos von der Hand. Es ist eben am Ende des Tages trotz all der tollen Feature “nur” eine Maus und unterm Strich bin ich zufrieden mit ihr. Sie ist bei weitem nicht perfekt und hier und da etwas gewöhnungsbedürftig, aber das war schon bei der SideWinder und bei der IntelliMouse davor so. Sie ist auf jeden Fall kein Rückschritt im Vergleich zur SideWinder — und das ist für mich als Gewohnheitstier der wichtigste Punkt.

Logitech Gaming Keyboard G510

Logitech Gaming Keyboard G510Bei einer neuen Tastatur ist es ganz normal, dass man sich am Anfang standing vertippt. Da reicht es schon, wenn ich in der Firma an den Rechner eines Kollegen gehe. Beim G510 ist es nicht viel anders. Es wird zwar ständig besser, aber ich ertappe mich trotzdem immer wieder dabei, wie ich tatsächlich wieder kurz auf die Tastatur blicke, damit ich die richtige Taste treffe. Wie gut, dass sie eine Hintergrundbeleuchtung in gefühlt 200 verschiedenen Farben hat. Natürlich nicht gleichzeitig — in der Software könnt ihr daraus eine auswählen und auch gleich die 18*3 Zusatztasten belegen (per Druck auf M1, M2 oder M3 schaltet man jeweils um). Ich nutze bislang allerdings nur 12 davon. Und auch das hypermegamoderne Panel ist bei mir derzeit noch, anders als bei JakillSlavik, eher nettes Beiwerk als echter Nutzen.

Auch deshalb, weil ich das Applet-System komplett Userunfreundlich finde. Statt dass Logitech ein anständiges Online-Angebot wie beispielsweise Microsoft für ihre Widgets anbietet, muss ich in irgendwelchen Hobby-Foren erst lange herumsuchen, wo ich vor dem Download nicht weiß, ob das jeweilige Applet überhaupt richtig funktioniert. Diese Fire-and-Forget-Mentalität von Seiten Logitech finde ich einfach nur traurig.

Die Hintergrundbeleuchtung lässt sich übrigens nicht separat von der Display-Beleuchtung ausschalten. Das fördert bei mir nicht gerade den Displayeinsatz, weil ich dann doch eher einfach alles ausschalte, statt mit beleuchteten Tasten arbeiten zu müssen. Ich weiß, ich bin da etwas eigen.

Vertipperitis

Von den Ausmaßen her ist das G510 genauso lang wie das SideWinder X6, mit Handablage aber durch das Display etwas breiter. Das Design ist jedoch wesentlich funktionaler, da gefiel mir der komplett schwarze Look der X6 besser. Die Schreibhöhe ist hingegen relativ gleich. Zwar hat die G510 Füßchen, diese sind aber nicht sehr hoch. Sie liegt entsprechend auch fast komplett flach auf dem Schreibtisch rum, was nicht jedermanns Sache ist.

Wesentlich gewöhnungsbedürftiger: Das X6 hat nur eine Reihe Zusatztasten auf der linken Seite, weshalb das eigentliche Schreibfeld mit der G510 für mich jetzt etwas nach rechts gerutscht ist. Das ist einer der Gründe, warum ich mich immer noch so viel vertippe. Zweiter, begünstigender Punkt ist der sehr kleine Abstand zwischen den Zusatztasten und dem normalen. Und dann wäre da noch die ESC-Taste, die nicht viel größer ist als eine normale Taste. Da ist man sich nie sicher, ob man mit dem Finger gerade richtig liegt.

Abgespeckte Multimedia-Funktionen

In Sachen Multimedia bietet das Board das Übliche: Vier Tasten für Play/Pause, Stop, Zurück und Vor, eine Stummschalte-Taste und eine Rolle zum Laut und Leiser machen. Da hatte das X6 ein paar Features mehr, wie eine Taste zum Starten des Windows-Rechner, die ich überraschend oft benutzt habe. Der liegt aber nun auf den Zusatztasten. Bei der Rolle bin ich hingegen wieder gespannt, wie lange die auf Dauer funktioniert. Der Gummigrip zieht den Dreck wie ein Magnet an, der sich unter Garantie auch irgendwo festsetzt. Abgesehen davon funktioniert die Rolle genauso gut wie die Drehknöpfe beim SideWinder.

Der allgemeine Tastenanschlag ist etwas schwerer als bei der X6, was mich persönlich aber nicht stört. Ich möchte spüren wie ich eine Taste drücke und nicht schon beim leichten dagegen kommen plötzlich Text auf dem Bildschirm haben. Da kommt mir die G510 genau richtig.

Fehlerquellen

In Zusammenhang mit den Multimediatasten möchte ich noch auf zwei Fehlerquellen hinweisen, die mich zu Beginn auch erst in den Wahnsinn getrieben haben:

  • Wenn die Multimediatasten doppelt auslösen, also ihr beispielsweise “Vor” drückt und euer Player dann zwei Lieder nach vorne springt, dann liegt das an der noch installierten Software für eure vorherige Maus. Seitdem ich Microsoft IntelliPoint deinstalliert habe, ist auch der Fehler weg.
  • Wenn ihr als Player Winamp benutzt und dort die Global Hotkeys nicht deaktiviert, bekommt ihr Probleme mit der Lautstärkekontrolle. Statt der Windowsgesamtlautstärke, wird dann immer nur die Lautstärke des jeweiligen Programms angepasst – und zwar nicht nur bei Winamp, sondern allen, da der Global Hotkey Support auch bei geschlossenem Winamp aktiv ist. Häkchen raus, dann steuert ihr nur noch die Gesamtlautstärke.

Außerdem hatte ich zu Beginn Probleme mit der “+”-Taste auf dem Nummernpad. Die blieb beim Einsatz immer im Gehäuse hängen. Nach etwas sanfter Gewaltanwendung hat sich das Problem aber auch in Luft aufgelöst.

Weiterer Firlefanz

Das G510 besitzt eine integrierte Soundkarte. Die Buchsen dafür finden sich an der Rückseite der Tastatur. Sinn der Sache ist, dass ihr dort euer Headset einstecken könnt. Separate Tasten zum Stummschalten des Mikrofons und des Tons sind entsprechend auch vorhanden. Außerdem gibt es noch eine Taste zum Umschalten zwischen Spiel- und Desktop-Modus. Damit werden in Spielen die Windows- und Kontextmenütasten gesperrt. Sicherlich ganz nett, aber auch wieder so eine Funktion, die ich persönlich nicht benötige. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal auf die Windows-Taste gekommen bin.

Sinnvoller ist da schon die Möglichkeit mehr als fünf Tasten gleichzeitig zu drücken. Ich weiß zwar auch nicht mehr genau, bei welchem Spiel ich zuletzt damit Probleme hatte, aber es gut zu wissen, dass dies nun nicht mehr passieren wird. Hat mich sowieso gewundert, dass es so lange gedauert hat dieses grundsätzliche Tastaturproblem zu lösen.

Ach und natürlich könnt ihr auch beim G510 für quasi jedes Spiel festlegen und sogar einen Teil davon im internen Speicher der Tastatur hinterlegen beziehungsweise per Tastendruck direkt Makros aufzeichnen. Wie bei der Maus, hat sich mir der Nutzen dieser Profile aber auch bei der Tastatur in all den Jahren noch nicht erschlossen. Selbst in MMOs habe ich sie bislang noch nicht gebraucht. Vielleicht verschenke ich tatsächlich so viel Komfort, keine Ahnung.

Fazit

Derzeit ist das G510 schlicht Overkill für mich. Gefühlt 90% der Funktionen nutze ich noch nicht. Das liegt aber weniger an der Hardware, sondern mehr daran, dass ich eben bislang weniger gewöhnt war. Mit der Zeit werde ich sicherlich auch noch die Vorteile der restlichen Elemente ausnutzen. Am längsten wird es wohl beim Display dauern. Nicht nur, weil die Suche nach anständigen Applets nervt, sondern auch weil es ein Garant für Fehlermeldungen ist. Früher habe ich den Rechner einfach heruntergefahren während in Winamp noch ein Lied lief. Jetzt muss ich es erst beenden, sonst produziert das dazugehörige Applet einen Fehler, Winamp hängt sich auf und der Shutdown wird unterbrochen. Deswegen sollte Logitech eine eigene Seite mit Qualitätsprüfung dafür haben!

Abgesehen davon bin ich aber auch mit der Tastatur, trotz der zahlreichen Tippfehler, unterm Strich zufrieden. Das Tippen funktioniert, geht angenehm von der Hand und mir tut selbige nicht plötzlich weh. Außerdem konnte ich den, von der X6 gewohnten Komfort beibehalten beziehungsweise in Zukunft sogar übertreffen. Wobei man das ein Stück weit auch erwarten kann von einer Tastatur, die gut das Doppelte kostet.

Sicarius

Ein Geständnis

Das Thema des heutigen Eintrags habe ich lange vor mir hergeschoben. Ständig überlegte ich was und vor allem wie ich es schreibe und am Ende habe ich es doch wieder verschoben. Und auch heute bin ich mir immer noch nicht so wirklich sicher, was am Ende auf dem Papier stehen wird. Ihr könnt euch jedoch sicher sein, dass es ein längerer und bildloser Eintrag wird, denn ich muss die Sache endlich in meinem Kopf als erledigt abhaken können, sonst werde ich noch verrückt.

Nein, keine Angst: Niemand ist gestorben und keiner ist plötzlich schwer erkrankt. Es ist natürlich etwas viel banaleres, aber für mich doch sehr Wichtiges. Es ist die Antwort auf die Frage: “Wann erscheint denn dein nächster Artikel?” Nun, liebe Besucher, in diesem Jahr nicht mehr und 2012 auch nicht so schnell. Warum? Weil ich seit 1. Oktober alle meine Verpflichtungen bei GamersGlobal aufgegeben habe. Nicht nur das Schreiben von Artikel, auch alles andere wie die Pflege der Datenbank oder die Planung innerhalb der Redaktion — ich rühre momentan keinen Finger mehr für die Seite. Das geht sogar so weit, dass ich GamersGlobal mittlerweile nur noch selten aufrufe (früher war es das erste, was ich morgens gemacht habe und das letzte vor dem Schlafen gehen).

Hintergründe

Bevor ich aber auf die Gründe für diesen extremen Schnitt eingehe, noch ein paar Infos dazu: Die Entscheidung wurde bereits am 1. Mai von mir gefällt und Jörg mitgeteilt. In diesem Gespräch wurde auch der 1. Oktober als entsprechender Endtermin festgelegt. Die gamescom wollte ich noch mitmachen. Abseits von ihm wusste aber absolut niemand etwas darüber. Und bis heute fand auch nur die restliche Redaktion ihren Weg in den Kreis der Eingeweihten. Der Grund dafür ist ganz einfach: Ich wollte nicht mit jedem einzelnen das Frage- und Antwortspiel spielen, sondern meine Sicht der Dinge hier auf Bagdadsoftware vorher im Ganzen darlegen. Nachteil dieser Entscheidung war jedoch, dass ich mich sehr bedeckt gehalten habe mit Antworten auf bestimmte Fragen und Feststellungen. Ich vermute, dass das vor allem für JakillSlavik durchaus frustrierend war manchmal.

Ende September war ich dann noch einmal unten in München für ein ausführliches, abschließendes Gespräch. Dort wurde auch entschieden, dass ich vorerst weiterhin offizielles Redaktionsmitglied sein werde und jederzeit die Option habe zu sagen: Jetzt kann und will ich wieder mitmachen. Was ich auch gut finde, schließlich bin ich schon seit Februar 2009 dabei (übrigens der einzige neben Jörg und Fabian), habe genauso viel Herzblut in das Projekt versenkt wie Fabian und Jörg und stehe auch immer noch voll hinter GamersGlobal. Warum also dann dieser Schritt?

Ihr werdet sicherlich verstehen, wenn ich an dieser Stelle nur einen kleinen Teil der Gründe aufführe. Ein paar Sachen geht die Öffentlichkeit schlichtweg nichts an. Aber ich finde es nur richtig, euch trotzdem darüber zu informieren und die folgenden drei Punkte sind auch die wichtigsten.

Punkt Nr. 1

Wenn ich Teil eines Projekts bin, dann stehe ich entweder voll dahinter und knie mich entsprechend rein. Oder ich lasse es einfach sein. So ist es nicht nur auf der Arbeit, so war es auch bei MobyGames und auch bei GamersGlobal — und das ist mitunter nicht nur eine Tugend, sondern auch ein Problem. GamersGlobal war von Anfang an für mich kein Hobby oder irgendein nettes Nebenprojekt. Nein, für mich war es Arbeit und so habe ich es auch behandelt. Der Vorteil für Jörg und die Seite war, dass ich mich gekümmert habe. Wo andere vielleicht nur einen Artikel abliefern und dann wieder verschwinden, bin ich dagewesen, habe hinter den Kulissen stetig gewerkelt und habe selbst den schlimmsten Zeitdruck nicht gescheut und “Ja” gesagt. Entsprechend umfangreich und gnadenlos war mein Pensum.

Dass, das auf Dauer nicht gutgehen kann, habe ich schon letztes Jahr gemerkt. Doch aus dem Vorhaben es ruhiger angehen zu lassen wurde nichts. Ich bin dafür nicht geschaffen. Im Gegenteil habe ich 2011 sogar noch mehr gemacht als in der gleichen Zeit letztes Jahr. Das Ergebnis ist vorhersehbar: Stress, Lustlosigkeit und an manchen Tagen sogar Ablehnung, weil der Spaß einfach weg ist.

Was ich so manchen Artikel vor mir hergeschoben habe, das geht auf keine Kuhhaut. Natürlich stimmte am Ende dann doch die Qualität. Aber Jörg hatte mit solchen Sachen immer wesentlich mehr zu tun, als wenn ich in Ruhe und mit anständigem Vorlauf alles erledigt habe. Klar, immer geht das sowieso nicht. Den nicht gerade kurzen Test zu Duke Nukem Forever habe ich beispielsweise in nur 48 Stunden produziert. Bei Tropico 4 waren es nicht viel mehr. Das gehört einfach dazu und ist abhängig davon, wann wir die Testmuster kriegen. Die Kunst ist es dabei die Nerven zu behalten und trotzdem noch was richtig Gutes und vor allem Fundiertes abzuliefern — was ich auch jedes Mal geschafft habe. Es gibt keinen Test, wo ich jetzt im Nachhinein sagen würde: Wenn ich da nur noch ein bisschen mehr Zeit gehabt hätte. Das ist auch mit der Grund, warum ich so oft auserwählt wurde solche Sachen zu übernehmen. Dennoch: Wenn ich mehrere Stunden vor einem weißen Blatt Papier sitze, alles im Kopf habe was ich schreiben möchte aber partout solange nichts passiert, bis die Deadline klingelt, dann läuft etwas absolut falsch und Spaß macht es dann schon mal gar nicht mehr. Und wenn man keinen Spaß mehr an der Arbeit hat, wird man krank.

Punkt Nr. 2

Dann wäre da noch der Faktor “Zeit”. Der Punkt, den ich schon mehrfach ausführlich dargelegt hatte. Wenn ich meinen gesamten Jahresurlaub nur für GamersGlobal-Aktionen verbrate, extra Gleitzeit nehme, nicht mehr aus dem Haus komme und Freunde immer mit “Tut mir leid, aber ich muss noch einen Artikel schreiben” vertrösten muss, dann läuft etwas schief. Am Anfang war ich da vermutlich etwas betriebsblind, aber 2011 beziehungsweise eigentlich schon während des Schreibens des Jahresrückblicks und dem dazugehörigen Nachdenken über meine Situation, hat irgendwo da oben in meinem Kopf etwas Klick gemacht. Ich habe endlich gesehen, wie das Leben an mir vorüber rennt und wollte dringend daran etwas ändern. Arbeit ist schließlich nicht alles. Eine Erkenntnis, die bei mir etwas länger gedauert hat.

Leider hat das mit dem Ändern, wie ich in Punkt 1 schon erwähnt hatte, nicht so ganz funktioniert. Also musste die Notbremse herhalten, damit ich mal wieder einen klaren Kopf bekomme und vor allem Zeit für mich habe. Wobei letzteres nur bedingt eintreffen wird, wie ihr im nächsten Absatz erfahren werdet. Es wird aber sicherlich schon deutlich, warum es ein kompletter Schnitt sein musste.

Punkt Nr. 3

Genauso mehrfach erwähnt hatte ich 2010 bereits, dass ich mich an einem Scheideweg befinde. Das war keine billige Floskel, sondern die Wahrheit. Aufgrund der obigen zwei Punkte musste ich mich erstmals entscheiden, wohin mein zukünftiger Weg führt. Setze ich auf die Journalisten-Karte mit einer äußerst ungewissen Zukunft und vor allem einer unrealistischen Chance in den nächsten Jahren mit einem halbwegs anständigen Gehalt fest angestellt zu werden? Oder baue ich auf meine vor 10 Jahren begonnene berufliche Karriere, in einem gefestigten und sehr gut bezahlten Job, der mir trotz allen Nervfaktoren immer noch Spaß macht und versuche dort den nächsten Schritt nach oben zu gehen? Beides gleichzeitig geht nicht.

Wie ihr euch sicher denken könnt, habe ich mich für letzteres entschieden. Gefestigt hat meine Entscheidung der Start eines umfangreichen und prestigeträchtigen Projekts zum 1. Oktober, an dem ich glücklicherweise Teil haben darf, das aber auch wieder zusätzlich Zeit verschlingt. Und meine, durchaus berechtigte Befürchtung war (und ist), dass ich dann auch in Zukunft auf der Strecke geblieben wäre, wenn ich abgelehnt hätte. Zusätzlich herrscht in der Firma derzeit eine Situation, in der engagierte junge Leute wie ich entsprechende Anerkennung erfahren und somit auch die Möglichkeit erhalten die Leiter emporzuklettern. Und obwohl Redakteur weiterhin mein absoluter Traumberuf ist — dort oben warten genauso Tätigkeiten und Herausforderungen auf mich, die ich aus Herzenslust gerne machen und denen ich mich gerne stellen würde. Nein, kein Manager oder so etwas. Das sollen andere machen Ich bin ein ausgesprochener Fachidiot und werde auf dieser Schiene auch erst einmal bleiben, aber genau da liegt wiederum eine meiner Stärken und einer der Gründe, warum ich aktuell überhaupt diese Chancen bekomme. Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber genauso wie man sich seinen Schwächen bewusst sein sollte, um daran zu arbeiten, muss man auch seine Stärken kennen, stolz auf sie sein und sie auch nach außen präsentieren. Ansonsten wird man nur Depressiv und, fast noch schlimmer, übergangen.

Insert individual headline

Normalerweise würde ich an dieser Stelle versuchen die Situation zu relativieren. Sagen, dass ich meine Zeit bei GamersGlobal keinesfalls bereue und all das. Doch das habe ich bereits so oft geschrieben und daran hat sich auch nichts geändert. Ich gehe deshalb ganz frech davon aus, dass ihr es wisst und spare mir die entsprechenden Zeilen.

Auswirkungen

Jetzt fragt sich vielleicht der ein oder andere, was diese ganze Sache für Auswirkungen auf Bagdadsoftware haben wird. Die einfache Antwort: Prinzipiell gar keine. Es wird weiterhin zwei Einträge pro Woche und einen Podcast pro Monat geben. Das lasse ich mir vorerst nicht nehmen. Die Zeit hatte ich früher und die nehme ich mir auch heute. Schon alleine damit ich nicht komplett aus der Übung komme, aber vor allem weil ich schlicht Spaß daran habe zu schreiben und die Leute, also euch, zu informieren. Was es aber erst einmal nicht mehr geben wird, sind richtige Tests, Vorschauen und Reports. Da würde ich nicht nur Jörg in den Rücken fallen, es wäre auch der Sinn des Schnitts weg. Und nein, MobyGames werde ich auch nicht wieder frequentieren. Der Zug ist abgefahren. Auch deshalb, weil die Seite heimlich still und leise im Laufe des Jahres an GameFly Media verkauft wurde. Doch das ist ein anderes Thema.

Damit ist erst einmal alles gesagt, was ich dazu öffentlich sagen möchte. Ich hoffe ihr habt Verständnis für meine Situation, haltet GamersGlobal trotzdem weiter die Treue und widersteht außerdem der Versuchung irgendwelche wilden Verschwörungstheorien aufzustellen was meine anderen Gründe betrifft.

Ich wünsche ein angenehmes Wochenende.

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