Sicarius

Tonlos in Dornheim

Klein und unscheinbar aber unglaublich mächtig.

Am 15. September 2009 hatte ich mir eine neue Soundkarte gegönnt. Und zwar nicht nur irgendeine, sondern die Creative SoundBlaser X-Fi Titanium Fatal1ty Professional Series für 120,98€. Dürfte das damalige Highend-Modell gewesen sein – wenn man von den Varianten mit Schnickschnack wie einem Frontpanel absieht. Warum ich sie damals gekauft habe, kann ich euch heute allerdings nicht mehr sagen. Aber vermutlich hatte ich irgendwelche Probleme mit meinem bis dato genutzten Soundblaster (ja, ich bin schon seit Jahrzehnten Creative Labs treu) und Windows Vista (Windows 7 kam erst einen Monat später auf den Markt). Creative Labs und ihre Treiber haben ja leider bis heute nicht den besten Ruf. An der Hardware selbst lag es vermutlich nicht. Erinnere mich vage daran, dass ich das Ding irgendwann mal auf eBay vertickt habe. Schon schlimm, dass ich hier auf der Webseite so ein weit zurückreichendes Archiv habe aber solche frühen Sachen nicht zu finden sind. Habe halt damals hauptsächlich nur über Spiele geschrieben. Da war die Anschaffung einer neuen Soundkarte noch keinen Eintrag wert – im Gegensatz zu heute :tongue: .

Abrupter Abschied

Auf jeden Fall hat mir die X-Fi Titanium 13 Jahre lang sehr gute Dienste geleistet und meinen Teufel Concept E Magnum 5.1 fleißig die richtigen Signale für satten Sound geschickt. Kann ja auch gar nicht so viel kaputt gehen an so einer Karte, wenn sie nicht gerade einen Stromschlag kriegt. Mittlerweile sind die Boxen zwar nicht mehr so häufig an aus Rücksicht auf Lysanda – sitze jetzt gerade mit dem Teufel Cage (2019) auf dem Kopf da und lausche dem Soundtrack von Q.U.B.E.*. Aber das Headset kann man ja ebenfalls (wahlweise) in die Soundkarte stecken. Insofern kam in mir höchstens für eine Sekunde der Gedanke hoch, dass ich vielleicht keine neue mehr brauche und mit der internen (irgendein Realtek-Ding) klarkomme, wenn die X-Fi mal den Geist aufgibt. Einmal Soundkarte, immer Soundkarte! Und ja, dieser Zeitpunkt war nun scheinbar erreicht.

Theoretisch kann es auch einfach nur an einem Windows 11-Update liegen, dass den völlig veralteten Treibern den letzten Rest gegeben hat und die Hardware ist noch völlig okay. Das kann ich aber leider ohne viel Aufwand nicht testen (Lysanda hat nur einen Laptop). Fakt ist allerdings, dass plötzlich aus den Boxen höchstens nur noch Rauschen kam als ich sie die Tage mal wieder nutzen wollte. Alle eingeleiteten Sofortmaßnahmen (Treiber reinstallieren, anderen PCIe-Slot und sowas) halfen ihr auch nicht mehr auf die Sprünge. Im PCIe 1x-Slot (ihre traditionelle Heimat) wurde sie zwar weiter von Windows erkannt, aber es kamen offensichtlich keine Signale an. Und nein, die Boxen/Headset funktionieren weiter einwandfrei wie ein Test an der integrierten Soundkarte zeigte. Es lag also definitiv an der X-Fi.

Die Neuanschaffung

Die neue im Gehäuse macht selbst ohne RGB schon was her.

Da 13 Jahre aber eine lange Zeit sind und ich selbstverständlich ein vorbildlicher Konsument bin, habe ich nach der erfolglosen Fehlersuche nicht lange gefackelt und mir Ersatz geordert. Es heißt zwar gerne, dass die neuen Karten (und Boxen) nicht mehr so gut sind wie die alten aber selbst, wenn es stimmt, bezweifle ich, dass ich es hören würde. So ein richtiger Audiophile bin ich einfach nicht. Insofern hat mich das jetzt nicht abgeschreckt. Und ja, die Wahl fiel erneut auf ein Bauteil von Creative. Wie gesagt: Bis auf das ein oder andere Treiberproblem über die Jahre immer nur sehr gute Erfahrungen mit den Karten gehabt.

Entsprechend läuft nun der Sound BlasterX AE-5 Plus* in meinem System. Hat mich 122,99€ gekostet, dafür kriegt man einen RGB-LED-Streifen mit der in der Schachtel – den ich nicht verbauen werde, sonst kommen die Katzen nur auf dumme Ideen :smile: . Tatsächlich ist der Unterschied zwischen der Plus und der normalen Variante für ~20€ weniger aber “nur” die Verfügbarkeit einer Dolby Digital Live / DTS-Kodierung. Gegen ein höherwertiges Modell wie die AE-7* oder gar AE-9 sprachen hingegen schlichtweg Preis (>80€ mehr) und Ausstattung (Steuerungseinheiten außerhalb des Rechners). Für Enthusiasten sicherlich super aber für meine Einsatzzwecke ist sicherlich schon die AE-5 Overkill.

Einbau und Inbetriebnahme waren technisch gesehen (siehe unten) kein Hexenwerk. Windows hat sie sofort erkannt, anschließend Creative Sound Blaster Command draufgehauen und nach einem Neustart (SBC meinte, die Karte wäre noch von etwas anderem in Benutzung) war sie einsatzbereit. Anschließend noch die Verkabelung angepasst, damit der Ton aus den richtigen Boxen kommt (warum kann das Layout zwischen den Karten nicht gleichbleiben?!), das RGB-Feature ausgeschaltet und mehr war es nicht. Der Lautsprechertest im SB Command verarscht mich zwar und lässt alle Töne aus der gleichen Box kommen aber die Kalibrierung sowie Windows zeigen deutlich an, dass alles richtig angeschlossen ist. Insofern tue ich das schlicht und einfach als Softwarefehler ab und genieße stattdessen einfach wieder meinen vollen Sound. Und bevor ihr fragt: Nein, ich höre ehrlich gesagt keinerlei Unterschied. Weder aus den Boxen noch aus dem Headset. Gut eingesetztes Geld quasi :wink: .

Die anderen Probleme

Die beiden Problemkinder. Meine beiden SATA-SSDs.

Ein neues Thema hat sich allerdings doch durch den Einbau der neuen Soundkarte aufgetan: Sie hat scheinbar die empfindliche Balance in meinem Gehäuse durcheinandergebracht. Es vibriert/brummt aktuell gerne. Muss also jetzt erstmal wieder die richtige Position auf dem Laminat finden, damit wieder alles perfekt im Lot ist. Ein sehr komisches Phänomen. Genauso wie die Länge meiner Neustarts. Herunterfahren geht zackig aber bei einem Neustart braucht das System mehrere Minuten bis zum Reset. Keine Ahnung was da im Hintergrund festhängt (in den Logs ist nichts zu sehen). Vermutlich würde eine Neuinstallation von Windows helfen (die letzte habe ich glaube ich zum Release von Windows 8.1 gemacht) aber ich bin halt einfach ein fauler Hund. Das lässt sich nicht leugnen. Da warte ich lieber bzw. mache was anderes während ich auf die Rückkehr des Systems warte statt mich mal einen Nachmittag hinzusetzen und es hinter mich zu bringen.

Noch nerviger ist allerdings das Verhalten meiner SATA-SSDs (eine davon die Boot-Platte), das auch beim Einbau der Soundkarte wieder aufgetreten ist. Beim Neustart hat sich irgendwie die Boot-Platte verschluckt. Soweit so okay. Kann ja mal passieren, dass bei einem Hardwaretausch die Bits sich erst wieder sortieren müssen. Aber was in so einer (Bluescreen-)Situation mittlerweile passiert ist, dass er beide SATA-SSDs dann komplett vergisst – nicht nur die Boot-Platte. Also sie werden nach dem Reset nicht einmal mehr vom UEFI erkannt. Auch ein Abklemmen des Rechners vom Strom hilft hier meist nicht weiter. Stattdessen muss ich das interne Stromkabel (hängen beide am selben) in eine andere Buchse des (modularen) Netzteils stecken. Erst dann funktionieren sie wieder ganz normal – auch über einen längeren Zeitraum. Und ja, ich kann zwischen beiden Ausgängen hin- und herwechseln. Ist also nicht so, als wäre am Netzteil was kaputt. Entsprechend habe ich absolut keine Ahnung was das soll. Ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Verlässlich reproduzieren konnte ich den Fehler bislang übrigens beim Einsatz des Energiesparmodus. Wenn Windows den starten will, dann geht das immer in die Hose und meine SSDs sind anschließend weg. Habe ihn deswegen entsprechend deaktiviert, zumal ich meinen Rechner eh komplett ausmache, wenn ich ihn nicht benutze.

Anfangs dachte ich, die Bootplatte hätte einen Schuss weg (deswegen liegt schon ewig Ersatz auf meinem Schreibtisch). Aber nein, laut S.M.A.R.T geht es ihr wunderbar und es sind wie geschrieben ja sogar zwei SSDs, die sich dann verabschieden. Offensichtlich, weil sie am selben Kabel hängen. Sehr komische Sache, die ich mir absolut nicht erklären kann (Netzteil ist 4 Jahre alt). Nicht wirklich lustig, aber es ist gerade während ich diese Zeilen schreibe und von Lysanda kurz abgelenkt wurde schon wieder passiert. Hilft wohl so langsam echt nichts mehr als zumindest mal Windows neu zu installieren und dann mal zu schauen ob das hilft. Aber ich hab‘ sowas von keinen Bock darauf… #FirstWorldProblems

Sicarius

So viele Boxen!

Falls ihr euch wundert, dass ihr aktuell so schlecht an Orthex SmartStore Classic-Aufbewahrungsboxen* rankommt… das könnte an uns liegen:

Ja, wir sind weiterhin fleißig am Aufräumen und haben die Boxen in ihren unterschiedlichen Größen (20 Varianten gibt es) echt als absoluten Allrounder zu schätzen gelernt. Aber nicht nur das Ende des Jahres 2022 ist in Sicht – wir sind tatsächlich auch bald mit dem Aufräumen durch. Entsprechend dann mehr dazu in einem der kommenden Montagseinträge. Ich wollte euch nur die beiden Fotos nicht vorenthalten :smile: .

Vampire Survivors (Herstellerbild)

Vor ein paar Wochen hat die Indie-Sensation Vampire Survivors den Steam Early Access-Status hinter sich gelassen. Der Survival-Bullet-Hell-Mix hat von Anfang die Massen begeistert. Neben seinen spielerischen Qualitäten hat dazu vermutlich beigetragen, dass er anfangs für nur 2,39€ zu haben war. Wie so oft hat sein Erfolg aber (leider) auch gefühlte Millionen von Nachahmern inspiriert, die gerade den Steam Store fluten – und mit den ebenfalls Millionen Survival-Horror-Early-Access-Titel konkurrieren, deren Flut seit Monaten nicht abreißen möchte.

Ja, es hat definitiv auch seine Nachteile, dass Spieleentwicklung in der heutigen Zeit so einfach und zugänglich ist und Steam faktisch überhaupt keine Qualitätsansprüche stellt. Der Ramschgedanke, den wir bislang nur aus den Smartphone-Shops kannten, ist schon seit einiger Zeit ebenfalls auf dem PC angekommen. Andererseits: Die Nutzer haben offensichtlich ebenfalls keine Ansprüche. Viele dieser Survival-Horror- und/oder Escape-Room-Spiele haben einen Koop-Modus, weshalb ich sie verstärkt im Blick habe und dabei zeigt sich sehr stark, dass die Entwickler einfach nur den schnellen Cash-Grab wollen. “Early Access“ wird nur als Ausrede genutzt, um den Minimalstumfang zu rechtfertigen und 90% der Titel werden unter Garantie nie den finalen Release erreichen – geschweige denn überhaupt auch nur jemals ein Update bekommen. Und trotzdem haben sie häufig viele positive Bewertungen, weil die Kunden ebenfalls eine absolute Wegwerf-Mentalität haben. Jeden Tag was Neues. Egal ob es scheiße ist. Hauptsache irgendwas anders (im selben Genre) womit sie eine Stunde mit ihren Freunden totschlagen können. Und so lang sie dabei zumindest etwas Spaß hatten, gibt es gleich den “Daumen hoch”.

Künstlerisch wertvoll

UBERMOSH (Herstellerbild)

Aber ich wollte nicht über den Schund schreiben, der jeden Tag auf Steam (und allen anderen digitalen Marktplätzen) veröffentlicht wird. Es ist wie es ist und ich kann es nicht ändern. Und Vampire Survivors habe ich ebenfalls bis heute nicht selbst gespielt (Rondrer ist in diesem Fall unser Genreexperte). Dafür aber eine Reihe von Titeln aus den Jahren 2015-2019, die ich als eine Art “Prototyp“ für poncles Hit sehe: UBERMOSH von Walter Machado. Ein Spieleentwickler, der einen etwas… anderen Blick auf die Welt zu haben scheint. Seine Titel sind unabhängig des Genres allesamt spielerisch minimalistisch und optisch teilweise so weit vom Mainstream entfernt, dass sie in einer Kunstgalerie nicht auffallen würden. Außerdem sind sie preislich ebenfalls im unteren Segment angesiedelt (alle für jeweils 0,39€ gekauft; Normalpreis 3,99€) und alle irgendwie süchtig machend.

Aber heute geht es wie erwähnt nur um die Top-Down-Shooter-Reihe UBERMOSH bestehend aus den derzeit acht Titeln:

Ein interessantes Namensschema, das er da gewählt. Alle Titel haben gemein, dass ihr einen sogenannten “Saint“ spielt, der in einer Arena kämpft – dem UBERMOSH (vermutlich von “Moshpit“). Theoretisch ist eine kleine Hintergrundgeschichte vorhanden, die über die acht Teile hinweg fortgesetzt wird und in der es irgendwie um Erleuchtung geht. Aber es ist faktisch nur ein (aufgrund der lauten und harten Musik nur schwer verständlicher) Satz, den der Stadionsprecher am Anfang der Runde sagt. Entsprechend kann ich euch abseits von “euer Charakter wird von Spiel zu Spiel stärker“ nicht viel erklären. Dieses stärker werden spiegelt sich übrigens auch in den Achievements wieder. Braucht ihr in UBERMOSH nur 200 Kills, sind es in UBERMOSH:BLACK schon 300 und in UBERMOSH Vol. 3 400 usw.

UBERMOSH:BLACK (Herstellerbild)

Aber um eine tiefgründige Hintergrundgeschichte geht es nicht (oder sie ist so tiefgründig, dass ich sie nicht verstehe – ebenfalls möglich :smile: ). Wie gesagt: Machados Spiele sind minimalistisch und von der Sorte “Schnell zu spielen, schwer zu meistern“. Reden wir also lieber über das Spielprinzip, das in allen acht Titeln grundsätzlich unverändert ist: Überlebt 90 Sekunde in der Arena und tötet dabei so viele Feinde wie möglich. Während die Arena in den ersten beiden Teilen noch fest vorgeben und begrenzt ist und sogar ein paar einfache Erhöhungen wahlweise als Deckung oder nerviges Hindernis vorhanden sind, wechselt die Serie ab Teil 3 in einen Endlosmodus bestehend aus einem unendlichen Nichts. Nur ihr und eure Feinde. Also egal in welche Richtung ihr lauft, das Spielfeld wird einfach unendlich erweitert. Bevor mit Teil 7 dann wieder eine Begrenzung zurückkehrt aber ohne nervige Berge (man bleibt sehr gerne daran hängen).

Das Geschehen seht ihr dabei von schräg oben und in einem tristen aber übersichtlichen Pixellook, bei dem man selbst im schlimmsten Gewusel noch den Überblick behalten kann. Bunt wird es erst, wenn die Gegner kommen und haufenweisen Blutflecken auf dem Spielfeld hinterlassen.

Töten bis zum Umfallen

Um den endlosen Schwarm an Feinden zu überleben, stehen euch zwei Dinge zur Verfügung: Ein Schwert und die Waffen, die ihr den getöteten Monstern abnehmt. Das Schwert ist logischerweise nur im Nahkampf nützlich. Das ist insofern unpraktisch, da ALLE Gegner mit Schusswaffen ausgerüstet sind und sowohl sie als auch euer Charakter nur einen einzigen Treffer aushält. Allerdings kann es im richtigen Moment eingesetzt Projektile spalten und an seine(n) Empfänger zurückschleudern. Ja, ihr seid der Inbegriff eines (idealisierten) Ninjas nur in einem Cyberpunksetting. Aber am Ende des Tages kann selbst der beste Ninjas nicht alle Projektile einzeln abschmettern, auch wenn die UBERMOSH-Titel weit von echten Bullet-Hell-Spielen entfernt sind, weshalb ihr die meiste Zeit dann doch auf die Knarren zurückgreift.

UBERMOSH:OMEGA (Herstellerbild)

Diese sind einer kleinen Hierarchie unterlegen und ihr sammelt euch quasi bis zur besten Waffe einfach hoch und bleibt dann dort. Sprich am Anfang heißt es erst einmal durchhalten bis die gefährlichsten Gegner erscheinen, einen davon erledigen, dann seine Waffe schnappen und dann (hoffentlich) möglichst viele Kills machen. Denn ja, ich habe euch ein wenig angelogen: Die 90 Sekunden überleben ist eher zweitrangig und tatsächlich vor allem im Endlossetting ziemlich einfach, da ihr schlicht davonlaufen könnt. Euer viel wichtigeres Ziel ist es entsprechend in dieser Zeit möglichst viele Kills zu bekommen und so die Highscore nach oben zu treiben. Dauerfeuer gibt es allerdings nicht. Für jeden Schuss müsst ihr zum Leidwesen von Lysandas Ohren die linke Maustaste drücken (die rechte ist für das Schwert vorgesehen). Einzige Ausnahme ist die “Gunner“-Klasse. Sie hat tatsächlich Dauerfeuer im Programm aber im Gegenzug keinen Zugriff auf das Schwert. Der Kensai hingegen ist genau umgekehrt, er hat ein Schwert kann aber keine Waffen benutzen. Sind es in UBERMOSH nur drei Klassen plus eine ohne Modifikation, stehen euch in späteren Titel ein halbes Dutzend und mehr zur Verfügung. Alle mit ihren ganz eigenen Fähigkeiten und Herausforderungen. Auch die Anzahl an Respawns ist je nach Klasse unterschiedlich. Der Kensai hat beispielsweise in Teil 1 als Zugeständnis zu seinem Nahkampffokus sechs Respawns, der Gunner nur zwei.

“Respawns“ klingt jedoch komplizierter als es tatsächlich ist. Werdet ihr getroffen und habt noch eine Ladung im Respawnmodul übrig, geht es ohne auch nur eine Unterbrechung sofort weiter (mit ein paar Unverwundbarkeitsframes dazwischen). Es ist also faktisch einfach nur die Anzahl an Treffern, die ihr aushaltet. Sind alle Ladungen verbraucht (oder ihr habt die 90 Sekunden überlebt) geht es zurück ins Hauptmenü. Kein langes Herumgeplänkel, kein richtiger Score-Screen, keine wirklichen Ladezeiten. Man ist sofort wieder mitten drin in der Action mit der pumpenden Musik und den unerbittlich nahenden Gegnern.

Neben neuen Klassen, gibt es in jedem nachfolgenden Titel auch das ein oder andere neue Feature – meist zusätzliche Gegner mit neuen Fähigkeiten (z.B. Schilden) und Waffen. Oder es wird eins entfernt (Stichwort Hügel). Für Abwechslung ist also durchaus gesorgt.

UBERMOSH Vol.5 (Herstellerbild)

Beim Christoph meint: Es stellt sich durchaus die Frage, warum Walter Machado aus dem Spielprinzip acht einzelne Spiele gemacht hat. DLCs hätten es vermutlich auch getan. Aber gut. Bei dem Preis (ich habe 3,12€ für alle acht Titel bezahlt) ist es wurscht. Vor allem, weil es so fix geht. Der Vorteil von der nicht wirklich komplexen Grafik. Da braucht es nicht viel Power unter der Haube um das Spiel zu laden und es bei 60fps (capped) butterweich laufen zu lassen.

Dieser Minimalismus zusammen mit der Schnelligkeit ist es vermutlich auch, der mich immer und immer wieder eine Runde starten lässt. Ja, man ist mitunter schnell tot aber eben sehr schnell wieder mittendrin für einen weiteren Versuch. Dabei habe ich nie das Gefühl, dass das Spiel auf irgendeine Art und Weise unfair wäre. Die Gegnermassen erscheinen zwar mitunter groß und unschaffbar, wenn vor allem spät in einer Runde Dutzende von Feinden einen einkreisen. Aber der ewige Tanz aus Bewegung und Priorisierung (Gegner, Waffenart, Angriff) erlaubt theoretisch immer eine Lösung, hat man ihn erst einmal verinnerlicht. Das Ergebnis ist ein süchtig machender Flow, der für mich erst unterbrochen wird, wenn entweder Lysanda sich über das (aus ihrer Sicht) nervige Klicken beschwert. Oder sobald ich in einem Titel alle Achievements habe (~6 Stunden in UBERMOSH) und dann zum nächsten übersiedele, um mich dessen mehr oder weniger stark veränderter Herausforderung zu stellen.

Unterm Strich also ein einfacher und (im Sale) extrem billiger Spaß den ich allen an Herz legen kann, die auf kompromisslose und adrenalinfördernde Action stehen. Wer es hingegen etwas komplexer möchte, der ist vermutlich bei Vampire Survivors und seinen Klonen besser aufgehoben.

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