Obwohl es vielleicht auf Steam einen anderen Eindruck macht (seit diesem Eintrag sind 639 Spiele und 631 DLCs dazu gekommen): Ich kaufe nicht nur Videospiele, ich spiele sie auch weiterhin . Weniger als mir lieb ist aber was will man machen. Auf Valves Plattform arbeite ich mich beispielsweise langsam aber stetig durch QUAKE II (Enhanced). Das Hauptspiel und die beiden offiziellen Add-ons liegen bereits hinter mir (20 Stunden Spielzeit). Jetzt bin ich gerade an der neuen Episode dran gefolgt von QUAKE II 64. Es wird also. Und sobald ich mit allem durch bin, gibt es wie damals bei QUAKE (Enhanced) einen Gesamtbericht.
Auf der Nintendo Switch habe ich hingegen mittlerweile sogar zwei Titel “durchgespielt”. Die Anführungszeichen erkläre ich gleich. Und zwar diese beiden hier:
Cadence of Hyrule: Crypt of the NecroDancer featuring the Legend of Zelda* (2019; NSWI) – “Durchgespielt” bedeutet in diesem Titel, dass ich Oberbösewicht Ganondorf einmal erfolgreich besiegt habe. Das hat ca. acht Stunden gedauert. Aktuell bin ich noch in den letzten Zügen des von The Legend of Zelda: Majora’s Mask inspirierten DLCs. Aber technisch gesehen ist es ein Titel, den ihr immer und immer wieder durchspielen sollt. Nicht nur, weil vieles zufallsgeneriert ist. Sondern auch, weil euch haufenweise Charaktere zur Verfügung stehen. Der Wiederspielwert ist also durchaus hoch. Allerdings – und das ist richtig cool – ihr könnt theoretisch alles in einem einzigen Durchgang sehen und finden. Es ist also nicht so, dass euch z.B. bestimmte Gegenstände verwehrt bleiben würden, nur weil sie in diesem Durchgang nicht existieren oder ihr nicht den richtigen Charakter habt. Aber obwohl die Welt mit jedem Ableben wieder mit Gegnern gefüllt wird, macht es am Ende des Tages keinen großen Sinn mehr darin herumzulaufen. Schließlich sind alle Puzzles bereits gelöst und es gibt eben außer Gegner töten und dem coolen Soundtrack zu lauschen nichts mehr zu tun.
Aber worum geht es eigentlich? Ganz einfach: Im Takt zur Musik bewegt ihr euch durch Hyrule. Ganondorf hat mal wieder sein (musikalisches angehauchtes) Unwesen getrieben und Link ist der Einzige, der alle retten kann… Okay, tatsächlich nicht. Denn zwar schlüpft ihr relativ zügig in seine Schuhe, aber ihr könnt wie ich auch einfach die Rolle der Protagonistin von Crypt of the NecroDancer übernehmen, die unfreiwillig nach Hyrule teleportiert wurde. Oder in nehmt einen der vielen anderen Charaktere, die ihr im Laufe des Abenteuers freischaltet. Jeder hat seine Vor- und Nachteile, kann andere Fähigkeiten und Waffen benutzen und spielt sich so immer etwas anders.
Und so hopst ihr in Echtzeit von Kachel zu Kachel von einem wunderschön gezeichneten Bildschirm zum nächsten. Immer auf der Suche nach neuen Gegenständen wie den Enterhaken oder den Bumerang, die euch bei den zahlreichen Puzzeln, Dungeons und Bossen weiterhelfen während euch haufenweise Gegner davon abhalten wollen – eben wie in jedem anderen Titel aus der The Legend of Zelda-Reihe. Nur mit einem wichtigen Unterschied: Sind keine Gegner im aktuellen Bereich, könnt ihr euch zwar frei bewegen aber sobald irgendwo ein Feind ist, wechselt der Titel in den (optionalen) Beat-Modus und alles bewegt sich nur noch im Takt. Entsprechend gut müsst ihr sowohl eure Bewegungen als auch eure Angriffe planen, sonst klatscht euch die Echse eine, weil sie einen Beat früher drankommt als ihr. Sterbt ihr, verliert ihr einen Großteil eures Besitzes, die Welt wird wieder mit Gegnern gefüllt und es geht wieder von vorne los. Nur Puzzle bleiben gelöst, Bosse getötet und gefundene Gegenstände erhalten. Masochisten können an diesen Einstellungen aber drehen bis hin zum Hardcore-Modus mit Permadeath. Oder um es deutlicher auszudrücken: Das Spin-off Cadence of Hyrule ist wie das Original durch und durch ein Rogue-like.
Beim Christoph meint: Ursprünglich wollte ich den Titel zusammen mit Lysanda durchspielen. Aber so hart es auch klingt: Rhythmus ist nicht ihre Stärke. Und da der Schwierigkeitsgrad sowieso schon eher am oberen Ende der Skala ist, haben wir es dann gelassen und ich habe (nahtlos!) alleine weitergezockt. Von mir bekommt der Titel uneingeschränkte . Ja, er ist nicht perfekt. Beispielsweise scheint es nirgendswo eine Erklärung für die Symbole auf der Ingame-Karte zu geben, weshalb ich bis heute nicht weiß was das ein oder andere bedeuten soll. Und so manchen Tod schreibe ich ganz klar dem Spiel zu und nicht meiner Unfähigkeit. Aber ungeachtet dessen macht es wirklich Laune. Das liegt schlicht und einfach daran, dass euch im Kern ein klassisches 2D-The Legend of Zelda erwartet mit allem was dazu gehört. Der ganze Musikkram ist da nur eine neue aber sehr coole und gelungene Verpackung.
Insofern kann ich nur noch einmal betonen, was ich schon nach der ersten Spielstunde geschrieben hatte: Ich finde das Crossover sogar gelungener als das Original. Klare Empfehlung für alle, die Zelda mögen und zumindest etwas Rhythmus im Blut haben!
Super Mario 3D World + Bowser’s Fury* (2021; NSWI) – Hier fehlt mir tatsächlich “nur” noch die super-duper-geheime tatsächlich finale Welt von Super Mario 3D World und ein paar Stunden mit Bowser’s Fury. Erstere werde ich mir nicht mehr antun, weil ihr zum freischalten ALLE vorherigen Level mit 100% abschließen müsst. Bowser’s Fury habe ich hingegen zur Seite gelegt, weil ich einfach eine Pause von Mario-Plattformern gebraucht habe .
Mit dem hochgelobten Super Mario Odyssey hatte ich nicht so viel Spaß wie gefühlt der Rest der Welt. Der Hauptgrund war die Steuerung, die mich zur Weißglut brachte. Super Mario 3D World + Bowser’s Fury hatte ich entsprechend angefangen, um zu sehen, ob ich einfach nur unfähig bin oder tatsächlich das Spiel nichts taugte. Und obwohl es in diesem Titel ebenfalls den einen oder anderen Frustmoment gab – entweder, weil die Level Designer besonders fies waren oder eben die Steuerung nicht so reagierte, wie gewünscht -, kam ich mit dem Nintendo Wii U-Port wesentlich besser zurecht und hatte unendlich viel mehr Spaß damit. Auch daran zu erkennen, dass ich sogar zwei der drei bockschweren Bonuswelten freigeschaltet und beendet habe. Super Mario Odyssey habe ich hingegen seit dem Sieg über Bowser nicht mehr gestartet.
Zugegeben hat Super Mario 3D World erbeblich davon profitiert, dass es der klassischen Mario-Formel folgt. Also keine offene Spielwelt, sondern einzelne, übersichtliche Level. Allein das verringert schon die Notwendigkeit großartig mit der Kamera spielen zu müssen und gefällt mir persönlich einfach besser. Aber selbst in Bowser’s Fury, das wieder eine semi-offene Spielwelt hat, fühlt es sich einfach runder für mich an. Möglicherweise hat Nintendo einfach in den vier Jahren zwischen beiden Veröffentlichungen ein bisschen was dazu gelernt was die sinnvolle Nutzung der JoyCons angeht.
Ansonsten gibt es zu dem Titel tatsächlich nicht viel zu sagen. Das ist jedoch absolut nicht negativ gemeint. Es ist halt ein klassischer Mario-Plattformer inkl. Münzen und Leben. Die Qualität von Grafik über Level Design bis hin zum Spielgefühl ist jedoch auf dem gewohnt sehr hohen Niveau und es erwarten euch in den Level wieder viel Abwechslung mit tollen und teils echt innovativen Ideen. Gleichzeitig gibt es vor allem gegen Ende so einige richtig knackige Herausforderungen. Bowser’s Fury hingegen ist mehr ein Spielplatz voller Puzzle, der aber ebenfalls gut von der Hand geht und gleichzeitig die Birne zum glühen bringt.
Beim Christoph meint: Von mir gibt es . Für mich ist der direkte Vergleich Super Mario 3D Land (3DS) aus dem Jahre 2011 und dahingehend haben die Entwickler definitiv einiges verbessert und noch einmal eine gute Schippe draufgelegt. Ja, das Lebenssystem ist nervig, weil völlig unnötig (Alle Leben verlieren hat keine Konsequenzen außer einem Reset des aktuellen Levels) und wie gesagt hauen einem die Entwickler hier und da ein paar echt unfaire Sachen rein, an denen nicht nur ich länger als notwendig festhing. Aber unterm Strich ist es der Mario (obwohl ich 90% des Spiels mit Prinzessin Peach gespielt habe), der mir Spaß macht, in absoluter Höchstform. Pflichtspiel!
Mal schauen was ich nun als nächstes aus dem Switch-Regale ziehe. Die Auswahl ist mittlerweile auch schon ganz schön angewachsen (54 Titel – gestartet bin ich 2021 mit 17 Stück). Aber egal, was es sein wird: Sobald ich es “durchgespielt” habe, werde ich euch über das Ergebnis berichten .