Über ein Jahr ist es mittlerweile her, dass ich euch vom Beginn meiner Behandlung gegen CMD (Craniomandibulare Dysfunktion) erzählt habe. Zeit für ein Update würde ich sagen. Bitte? Interessiert keinen? *seufz* Warum müsst ihr immer so böse zu mir sein, liebe imaginären Besucher?! Dann gibt es halt nur ein Fehlersuchbild:

Fehlersuchbild mit Balu

14 Fehler sind es insgesamt. Wer sie alle findet kann stolz auf sich sein, erhält aber sonst keinen Preis. Die Auflösung gibt es irgendwann in den Kommentaren. Zufrieden? Nein? Na dann eben doch meine CMD:

Über 4.000 Euro hat mich die Sache bislang gekostet und es ist noch kein Ende in Sicht. Rund die Hälfte musste ich selbst zahlen, weil ich vor der Diagnose leider die Zahnzusatzversicherung gewechselt hatte und nun noch in den “wir bezahlen nur bis zu einem gewissen Betrag pro Jahr”-Phase bin (geht vier Jahre lang). Aber die Hälfte ist immerhin nur die Hälfte und nicht alles. Die größten Beträge waren das Auswechseln einer meiner Implantatskronen sowie natürlich die CMD-Schiene selbst (war allerdings billiger als im Kostenvoranschlag angegeben).

Die Krone auf meinem 2. (von 2) Implantat hat mich schon immer gestört und zu Problemen geführt. Entsprechend hat sich der ganze Aufwand schon allein dafür gelohnt. Der Hr. Prof. Dr. Winzen war der erste Zahnarzt, der gesehen hat, dass nicht mein Putz- oder Essverhalten für meine ständigen Probleme (=entzündetes Zahnfleisch) dafür verantwortlich ist, sondern die Krone einfach nicht passte. Einem anderen Zahnarzt ein Fehlverhalten nachzuweisen ist natürlich quasi unmöglich, weshalb ich auf den Kosten sitzen geblieben bin. Aber immerhin renne ich jetzt nicht mehr ständig zum Onkel Doc, weil mein Zahnfleisch schon wieder um den Zahn herum blutet. Zusätzlich wurden am Ende drei Füllungen ersetzt und eine korrigiert. Ob das eine spürbare Auswirkung hatte kann ich nicht sagen, aber ein korrektes Bissbild ist eben eine Grundvoraussetzung für eine gute CMD-Schiene.

Die Schiene

Meine aktuelle CMD-Schiene

Kurze Wiederholung: Ziel der CMD-Schiene ist anders als bei der 08/15-Krankenkassenschiene nicht nur der Schutz meiner Zähne, sondern dem Kiefer zu erlauben sich in die richtige Position zu bringen. Erst dann kann sich mein Körper entspannen, die Schmerzen hören auf und man kann darüber nachdenken das Bissbild nochmal so anzupassen, dass keine Schiene mehr notwendig ist. Nach einem Jahr sind wir nun soweit, dass meine Kontrolltermine auf 8 statt 4 Wochen hochgesetzt werden konnten. Bei diesen Terminen wird geschaut ob das Bissbild der Schiene korrekt ist und ggf. nachgeschliffen. Am Anfang musste da jedes Mal sehr viel gemacht werden, mittlerweile sind es nur noch minimale Anpassungen. Sprich die Schiene sitzt nun perfekt in meinem Mund.

Zusätzlich scheinen wir nun auch die korrekte Materialstärke für mich gefunden zu haben. Zwar habe ich es schon wieder geschafft mit einem meiner oberen Backenzähne ein Loch zu produzieren (ich scheine vor allem nachts sehr stark zuzubeißen) und es wird vermutlich nächstes Jahr ein Ersatz fällig. Aber sie hat trotzdem bislang über ein halbes Jahr gehalten und zeigt trotz Loch keine Anzeichen von Instabilität. Die erste Schiene hatte ich schon nach einem Monat kaputt, die zweite hat nicht viel länger gehalten. Zum Glück wurden mir die jeweils auf Kulanz ersetzt – musste also nicht erneut tief in die Tasche greifen.

Das Ergebnis

Jetzt fragt ihr euch natürlich, was es gebracht hat. Die Antwort: Viel. Ja, der Anfang war ungewohnt und teilweise sogar schmerzhaft. So wurde es nach dem Nachschleifen mitunter erst einmal wieder schlimmer mit den morgendlichen Schulterschmerzen. An solchen Tagen war ich echt froh zumindest zeitweise manuelle Physiotherapie zu bekommen (von auf CMD spezialisierten Therapeuten). Zeitweise deshalb, weil eine zahnärztliche Heilmittelverordnung zwar 10 Termine umfasst (im Gegensatz zu den üblichen 6) aber ansonsten den gleichen Regeln unterworfen ist: Nur drei Verordnungen, dann 12 Wochen ab letztem Behandlungstermin Pause. Gleichzeitig sind dem Physiotherapiezentrum auf unserem Firmengelände wo ich meine Behandlungen bekommen habe mittlerweile alle CMD-Therapeuten weggelaufen. Ob es an mir lag?

Aber ich brauche es zum Glück nicht mehr zwingend. Ja, mein oberer Rücken ist immer noch mehr oder weniger stark verspannt je nach Tagesform (viel Stress = viel Kauen nachts = mehr Verspannung morgens) woran ich natürlich im Fitnessstudio versuche zu arbeiten. Die extremen Schmerzen am Morgen sind jedoch weg. Und ich hoffe natürlich, dass es mit fortwährender Zeit noch besser wird. Mittlerweile trage ich die Schiene 24 Stunden am Tag und ziehe sie nur zum Putzen und zum Essen aus. Theoretisch kann man damit zwar essen aber ich habe festgestellt, dass sie danach total dreckig ist und eine Grundreinigung braucht. Da das nicht immer möglich ist ziehe ich sie halt aus. Nicht unbedingt Problemfreier, da ich gerne vergesse sie wieder anzuziehen und dann wie ein aufgescheuchtes Huhn meine Schiene suche (sie war schließlich verdammt teuer). Aber noch habe ich sie nicht verloren…noch :smile:

Vorläufiges Fazit

Die eingesetzte CMD-Schiene

Ich bin echt froh, dass mein Osteopath damals die Schiene ins Gespräch gebracht hat als Problemursache. Sonst würde ich vermutlich immer noch von Orthopäde zu Orthopäde tingeln und mit Einlagen oder sonst einem Mist arbeiten müssen, der mir nichts bringen würde. Zwar sind nicht alle Probleme weg (mein Tinnitus kommt z.B. wie erwartet nicht von den Zähnen). Aber mein Hauptthema waren und sind die schmerzhaften Rückenverspannungen und die sind schon massiv zurückgegangen. Insofern bin ich gespannt, was sich da 2019 noch tun wird.

Was nicht heißt, dass es keine negativen Punkte an meiner Behandlung gibt. So möchte ich an dieser Stelle durchaus erwähnen, dass mir der Hr. Prof. Dr. praktisch seit den (teuren) Sitzungen am Anfang nicht mehr gesehen hat. Das ist nicht bös gegen meine behandelte Zahnärztin gemeint, die macht ihre Sache soweit sie es kann gut aber in der Hinsicht scheint es eben doch nur eine 08/15-Zahnarztpraxis zu sein in der der Chef nur den “wichtigsten” (=zahlungskräftigsten) Kunden vorbehalten ist. Auch die “Gesamtbetrachtung des Körpers”, die er in seinem Vortrag so sehr betont hat vermisse ich bis heute. So hieß es eigentlich (wie bei der ersten Zahnärztin, bei der ich wegen CMD war) ich müsste zwingend vor dem Vermessen für die Schiene zur Physio gehen, damit ich total entspannt und locker bin. Das müsste dann auch direkt im Haus passieren, da schon die Erschütterungen beim Autofahren wieder alles kaputt machen könnten. Am Ende hat es keiner mehr angesprochen. Ich bin ganz normal hin, wurde vermessen und bin wieder raus. Auch die Informationspolitik zur weiteren Behandlung (was soll ich eigentlich an Verbesserung merken, testen wir es vielleicht mal in der Praxis, etc. pp.) ist trotz expliziter Nachfragen unterirdisch. Ja, man könnte es manchmal als “Planlos” bezeichnen. Dabei soll ich doch geheilt werden, damit ich nie wieder zu ihnen kommen muss…

Aber gut: Mir geht es trotz dieser organisatorischen Widrigkeiten körperlich besser als vor einem Jahr. Und das ist bekanntlcih das Wichtigste. Nächste Woche habe ich meinen nächsten Termin. Mal schauen was da rauskommt.

PS: Azzkickr hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass mein Name im neusten Spieleveteranen-Podcast (#132) gefallen ist. Im Abschnitt über Die Siedler 7 wird kurz mein Test und der Wechsel meines Nachnamens thematisiert. Fand ich amüsant. Meine Meinung ist übrigens weiterhin: Die Siedler 7 ist der beste Serienteil seit Die Siedler II: Veni, Vidi, Vici. Und das liegt nicht nur am fantastischen Soundtrack.

Sicarius

Körpertuning: Entgiftung

Eins von unzähligen Detox-Produkten

“Entgiftung” oder auch gerne als “Detox” bezeichnet ist ein Begriff, der schon häufiger in unseren Gesundheitseinträgen gefallen ist. Und egal ob in Frauenzeitschriften oder Lifestyle-Blogs: Detox ist “in” und viele Hersteller und Diäterfinder machen mit neuen Produkten fleißig mit. Wie der Name schon sagt, geht es darum den Körper zu entgiften bzw. ihn bei diesem Prozess zu unterstützen. Denn auch während ihr diesen Eintrag lest, ist er ebenfalls damit beschäftigt.

Was passiert da?

Giftstoffe gelangen von überall in unseren Körper. Wir nehmen sie mit der Nahrung auf, wir atmen sie ein und selbst über die Haut können sie ins Innere gelangen. Ein paar Beispiele sind Quecksilber (z.B. aus Wildfisch), Weichmacher aus Verpackungsmaterial, Alkohol oder Oxalsäure (kommt in Gemüse vor). Aber selbst wenn ihr euch von allen äußeren Einflüssen befreien würdet: Unser Körper produziert sie sogar selbst in Form von Säuren beispielsweise als Nebenprodukt beim Verdauungsprozess. Damit meinen wir aber keine Furze. Die fallen nicht in die Kategorie der Giftstoffe egal wie sehr sie stinken und gegen die Genfer Konvention verstoßen. Und wie der Name schon sagt handelt es sich hier um Sachen, die unserem Körper Schaden zufügen und er deswegen schnellstmöglich wieder loswerden will. Das funktioniert folgendermaßen:

Er fängt den Giftstoff z.B. mit Hilfe von Salz ein und macht ihn Transportfähig (binden). Anschließend wird er über das Blut (=Wasser) an die entsprechenden Entgiftungsorgane geliefert (Leber, Niere, Haut, etc.) und dort in harmlose Stoffe umgewandelt. Am Ende werden diese dann aus dem Körper geschafft z.B. über den Urin oder das Schwitzen. Das kann unser Körper normalerweise richtig, richtig gut. Damit dieser Prozess aber einwandfrei funktioniert, muss er zum einen die dafür notwendigen Mineralstoffe, Wasser und Vitamine haben. Zum anderen darf er nicht überfordert werden, denn sind es zu viele Giftstoffe, kommt er mit der Entgiftung nicht mehr hinterher. In diesem Fall muss er zu seiner eigenen Sicherheit diese irgendwo Zwischenlagern. Ja, der Vergleich zu Atommüll ist nicht ganz abwegig. Die Giftstoffe werden in Fett eingeschlossen und dann vor allem im Bauchraum angesiedelt. Deswegen hat man häufig beim Abnehmen oder zu Beginn von Entgiftungskuren ein Problem mit Übelkeit, Kopfschmerzen und anderen Vergiftungserscheinungen. Das Fett löst sich auf, die Giftstoffe werden freigesetzt und müssen über den normalen Prozess verarbeitet werden – der aber vielleicht immer noch überlastet oder nicht arbeitsfähig ist (z.B. Organprobleme aufgrund von Nährstoffmängel). Dann kommt es auch gerne zum Jojo-Effekt, denn die Giftstoffe sind immer noch unterwegs, der Körper kann sie aber nicht abbauen und tut alles dafür sie wieder einlagern zu können (=wieder Fett bilden). Ein weiteres Beispiel dafür, wie wichtig es für unseren Körper ist mit Giftstoffen umgehen zu können. Selbst bei einer Überforderung hat er noch einen Plan B.

Ein Kater (Pichu-Symbolbild)

Wenn ihr euch allerdings selbst vergiftet, indem ihr zu viele Giftstoffe auf einmal aufnehmt, gibt es keinen Plan C mehr. Hier kommt der Körper selbst mit dem Wegräumen nicht mehr hinterher und die Bösewichte können frei ihr Unwesen treiben. Der Kater nach einer durchzechten Nacht ist beispielsweise nichts anderes als eine Vergiftungserscheinung und er geht erst weg, wenn die Giftstoffe abgearbeitet oder eingelagert wurden.

Hohe Belastung

Die Wahrscheinlichkeit, dass euer Körper mit der Entgiftung überfordert ist, ist heutzutage sehr hoch. Im Grunde begegnen wir schädlichen Stoffen überall. Über die Auspuffabgase und den Zigarettenrauch, das Bierchen am Feierabend und die belastete Nahrung (Arsen, Pestizide, Schwermetalle, Plastik, Arzneimittel), die Zahnfüllung (Amalgam) sowie Hygieneartikel wie Shampoo oder Makeup – die Belastung ist stark und vor allem dauerhaft. Selbst Biofelder sind nicht sicher, denn dem Pestizid vom Feld nebenan ist es egal ob da im Katasteramt eine Grenze eingezeichnet wurde, der Wind trägt es trotzdem weiter. Insofern liegen die Frauenmagazine nicht verkehrt, wenn sie euch empfehlen regelmäßig Detox-Kuren zu machen. Aber ob die Art und Weise, wie diese Kuren aufgebaut sind, wirklich vorteilhaft sind? Vermutlich nicht immer.

Koriandertropfen

Im Grunde gibt es viele Möglichkeiten zu entgiften. Wichtig ist jedoch immer zu beachten, dass eine Entgiftung aus zwei Teilen besteht: Giftstoffe lösen und binden, um sie aus dem Körper heraus zu befördern. Eine beliebte und einfache Variante ist das Fasten. Dadurch, dass ihr weniger Nahrung zu euch nehmt, hat der Körper mehr Zeit sich mit dem alten Zeug zu beschäftigen. Um mit den dabei entstehenden Entgiftungserscheinungen besser umgehen zu können, ist es vor allem wichtig viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Dadurch werden die Giftstoffe zum einen verdünnt und zum anderen ausgeschwemmt.

Unterstützungsmaßnahmen

Weiterhin gibt es eine ganze Reihe von Hilfsmitteln, um beide Prozesse zu unterstützen. Jod wirft beispielsweise viele Arten von Schwermetallen aus den Zellen während Antioxidantien – wie der Name schon sagt – ihren Teil dazu beitragen frei laufende Giftstoffe zu stellen und gleich zu terminieren. Heilerde (z.B. Zeolith) oder Flohsamenschalen eignen sich hingegen sehr gut dazu im Darmtrakt angekommene Feinde aufzusammeln und nach draußen zu schaffen. Passiert das nicht, könnte es zu einer Rückvergiftung kommen. Die Theorie ist zudem, dass ein einzelnes Mittel nur gegen bestimmte Giftstoffe hilft – teilweise sogar organspezifisch wegen z.B. der Blut-Hirn-Schranke. So soll Koriander in der Lage sein auch das Gehirn zu entgiften während die Alge Chlorella dort nicht hingelangt. Inwieweit da tatsächlich was dran ist, wissen wir nicht.

Zudem ist eine Entgiftung sehr individuell. Ein Patentrezept gibt es aus unserer Sicht nicht und jeder muss für sich entscheiden welchen Weg er gehen möchte. Auf jeden Fall ist es ein Thema mit dem man sich auseinandersetzen sollte. So wird vermutet, dass ein Grund für Alzheimer eine Aluminiumvergiftung im Gehirn sein könnte. Aber auch andere Krankheiten bzw. ihre Symptome können durch Giftstoffe im Körper entstehen. Sprich bei einer richtigen und kontinuierlichen Entgiftung (und vermutlich einer dazugehörigen Ernährungs- und Lebensumstellung) besteht zumindest die Chance einer Milderung, wenn nicht sogar ein Verschwinden der Symptome. Und wer noch nicht krank ist, dem kann es vorbeugend helfen. Man muss ja nicht immer erst warten bis der Mülleimer überquillt, bevor man ihn rausträgt.

So viele Vitamin-E-Varianten

Schon einmal was von Tocopherol oder Tocotrienol gehört? Nein? Aber bestimmt von Vitamin E, das ist nämlich der Sammelbegriff für diese fettlöslichen Substanzen zu denen neben den beiden genannten auch noch Tocomonoel und MDT (Marine derived tocopherois) gehören. Letztere sind aber nicht ganz so wichtig – zumindest nach dem aktuellen Forschungsstand. Alle gemeinsam haben sie, dass sie sich als Antioxidantien (=Ausschalten von freien Radikalen) betätigen und in vier verschiedenen Strukturen genannt Alpha, Beta, Delta und Gamma auftreten. Am besten erforscht wurden bislang die Alpha-Tocopherole und wenn jemand von Vitamin E redet, dann ist im häufigsten Fall Alpha-Tocopherol damit gemeint.

Das ist dann auch schon der erste Punkt, auf den man bei diesem Thema achten sollte. Sowohl die DGE-Empfehlung sowie viele der handelsüblichen (=Apotheke & Drogerie) Nahrungsergänzungsmittel enthalten nur diesen Strang. Gebrauchen kann euer Körper (wie so oft) alle Varianten, speziell aber die acht Tocopherole- und Tocotrienole-Varianten. Aber ich greife schon wieder vor. Wofür ist Vitamin E denn überhaupt alles gut?

Der Jungmacher

Dass Vitamin E sich als Antioxidans betätigt, hatten wir schon geklärt. Die Folgen davon sind klar: Es schützt die Zellen mit einer entsprechend großen Wirkung. So soll es nach ersten Studien ganz gut gegen Krebs sein (egal ob als Vorbeugung oder als Bekämpfung) eben, weil es die DNA in der Zelle vor Veränderungen sichert bzw. bei einem bereits vorhandenen Tumor das Übergreifen auf andere Zellen abstellt. Und so zieht sich das durch den ganzen Körper durch. In der Haut verhindert es Sonnenbrand (=Zerstörung der Zellen auf der Hautoberfläche), im Gehirn die Zerstörung von Nervenzellen (u.a. die Myelinscheide, deren Beschädigung wohl zu Alzheimer führt). Es verlangsamt den Alterungsprozess und soll sogar eurer Fruchtbarkeit auf die Sprünge helfen.

Mandeln sind gute und gesunde Snacks

Der Grund ist ganz einfach: Es schützt nicht nur die bestehenden Zellen, sondern auch die, die sich gerade im Aufbau befinden. Bei denen haben es die freien Radikale ja sonst besonders einfach sich ihr geliebtes Elektron abzugreifen. Das Ergebnis ist eine straffere, “jüngere” Haut sowie eine verbesserte Wundheilung. Angeblich geht das sogar nachträglich, indem man Vitamin-E-Öl auf Narben aufträgt und einwirken lässt. Selbst getestet haben wir das aber noch nicht. Auch eure Haare (egal wo am Körper) freuen sich über das Vitamin. Kein Wunder, dass extrem viele Kosmetika damit werben vollgestopft mit Vitamin E zu sein (neben Q10 – aber das wird ein anderer Eintrag).

Und zu guter Letzt hilft es den Cholesterinspiegel auf einem natürlichen Niveau zu halten und wirkt entzündungshemmend.

Dosierung

Klingt super, oder? Und nein, jetzt kommt tatsächlich kein “aber”. Wie alle Vitamine, ist auch Vitamin E wichtig und man sollte genug davon haben. Hat man nicht genug, gibt es die üblichen Erscheinungen einer Hypovitaminose sprich Sachen wie trockene, faltige Haut, schlecht heilende Wunden und/oder Konzentrationsstörungen. Im Normalfall sollten aber die allerwenigsten von euch tatsächlich an einem Mangel leiden, wenn ihr euch – wie heißt es so schön – ausgewogen ernährt. Leute mit einem höheren Bedarf sind unter anderem Raucher (Stichwort “gelbe Haut”), Gestresste (sind wir das nicht alle manchmal?) oder Diabetiker, weil sie in ihrem Körper mehr freie Radikale herumfleuchen haben.

Die DGE empfiehlt, dass ihr 15mg Vitamin E (Alpha-Tocopherol) pro Tag zu euch nehmt. Das Maximum ist laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit bei satten 300mg pro Tag. Man sollte es aber definitiv nicht übertreiben, denn wie alle fettlöslichen Vitamine kann sich Vitamin E in eurem Körper anreichern, wenn ihr mehr reinkippt als ihr braucht. Ausgeschieden wird es nur, wenn ihr kein Fett dazu einnehmt und es der Körper somit erst gar nicht verarbeiten kann. Außerdem profitiert Vitamin E davon, wenn gleichzeitig ausreichend Vitamin C und Q10-Enzym im Körper vorhanden sind. Dann flutscht es noch besser.

Olivenöl

Woher?

Vitamin E in seinen unterschiedlichen Formen kommt vor allem in Nüssen und Ölen vor. Weizenkeimöl hat auf 100g z.B. 174mg Alpha-Tocopherol. Auch Sonnenblumenöl, was aus anderen Gründen nicht ganz so super ist, hat immerhin noch 62mg intus. Olivenöl ist mit 12mg zwar eher am unteren Rand aber nicht ganz schlecht. Allerdings: Wer trinkt schon 100g von irgendeinem Öl. Da sind die Nüsse schon interessanter: Mandeln (26mg) und Haselnüsse (15mg) sind eine gute Wahl. Mit 60g Nüssen habt ihr also schon euren Tagesbedarf gedeckt. Grundsätzlich sind auch alle Vollkornprodukte sehr zu empfehlen, da im Getreidekorn zwar nicht viel (1-4mg) aber zumindest etwas enthalten ist. Beim Erhitzen geht übrigens nichts verloren, da es wie alle fettlöslichen Vitamine hochgradig hitzebeständig ist.

Bei Obst, Gemüse und Fleisch ist hingegen nichts zu holen. Fische haben noch 1-2mg und in Schwarzwurzeln sind immerhin noch gut 6mg enthalten. Aber unterm Strich ist das nicht der Rede wert. Deswegen eine “ausgewogene” Ernährung. Egal ob ihr den ganzen Tag nur Fleisch futtert oder euch als Veganer nur von Gemüse ernährt: Die Chance ist hoch, dass es dann doch nicht reicht. Aber wer seine Schüssel Nüsse am Arbeitsplatz stehen hat oder eben viel mit pflanzlichen Ölen hantiert, sollte relativ einfach die DGE-Empfehlung nicht nur mit normalem Essen erreichen, sondern auch überschreiten können.

Wenn ihr feststellen wollt, ob ihr ausreichend Vitamin E habt, dann hilft es auf die Ernährung zu schauen. Einen Blut- oder sonstigen aussagekräftigen Test haben wir nicht gefunden.

Unsere Anwendung

Dank unserer Abnehmbemühungen (LowCarb sowie wenig Kalorien = keine Nüsse), ist es aktuell nicht der Fall, dass wir unseren Tagesbedarf decken. Entsprechend haben wir uns für diese Ernährungsphase den mitteldosierten Vitamin-E-Complex (8 Stränge) von VitaminExpress geholt. Wenn ihr also unter eine der Risikogruppen fallt oder eure Ernährung eher weniger Nüsse und Öle enthält, können wir die Dinger (wie so vieles bei VitaminExpress) nur empfehlen. Dadurch, dass es vom Körper gespeichert werden kann, reicht z.B. bei unserer Ernährung eine Kapsel pro Woche. Aber wie gesagt: Im Normalfall solltet ihr Vitamin E nicht ergänzend einnehmen müssen, sondern den Bedarf über die Ernährung regeln können.

Der Bakterienzerstörer (hier in der Creme-Variante)

Wo wir auch hin fassen, überall sind sie: Bakterien. Egal ob auf der Küchenablage, auf Türklinken, in der S-Bahn oder dem Spülschwamm. Man kann ihnen nicht aus dem Weg gehen, höchstens drauftreten. Dabei sind doch Bakterien alle gefährlich. Sie machen einen schließlich krank. Also am besten alle töten. Und zwar sofort. Im Haushalt mit ätzenden Reinigern, im Körper packen viele Ärzte einfach das Breitband-Antibiotika aus. Blöd nur, dass nicht alle Bakterien böse sind. Vor allem die in und auf unserem Körper erfüllen in den meisten Fällen eine wichtige Funktion. Ohne sie können wir faktisch nicht leben. Wenn wir uns zum Beispiel den Darm anschauen, dann leben da Abermillionen von Bakterienkulturen drin. Hätten wir die nicht, wäre nicht nur unser Immunsystem völlig im Eimer, wir würden praktisch verhungern, weil niemand da ist um die Nahrung zu zersetzen und für uns nutzbar zu machen. Und je nachdem was wir essen, verändert sich auch der Bakterienzoo im Darm, da nicht alle Bakterien das Gleiche futtern.

Ein wichtiges Organ

Was der Darm mit dem Immunsystem zu tun hat? Nun, 80% der Immunzellen sind dort beheimatet. Der Grund ist ganz einfach: Aufgrund der großen Fläche (allein der Dünndarm hat 200m²) haben die bösen Sachen mehr Möglichkeit von dort in den Köper einzudringen. Um das zu verhindern, muss entsprechend eine große Abwehr dort unten aufgebaut sein. Fehlt diese, können die bösen Biester ungehindert durch die Darmschleimhaut durch und ihr zerstörerisches Spiel treiben. Auch bestimmte Bakterienkulturen arbeiten in diesem System positiv für euch mit. Fehlen diese, seid ihr wesentlich anfälliger für Krankheiten und Allergien. Gerüchten zufolge ist mit einer Darmaufbaukur schon der ein oder andere seine Allergien losgeworden.

Und damit sind wir wieder beim Thema Antibiotika. Macht der Arzt vorher kein Antibiogramm, werden rücksichtslos alle Bakterien im Körper getötet. Mit dem Antibiogramm wird festgestellt, welche Bakterien eigentlich das Problem sind und dann entsprechende Antibiotika verwendet, die nur dagegen sind. Die Folge sind nicht nur immer mehr resistente Keime, sondern auch eine völlig zerstörte Darmflora nach der Behandlung. Die Breitband-Antibiotika machen da nämlich keinen Unterschied zwischen guter Bakterie und schlechter. Zwar kann man die Darmbakterien wiederaufbauen aber hat euch ein Arzt das schon einmal erzählt? Mal abgesehen davon, dass nicht bei jedem Schnupfen gleich ein Antibiotikum notwendig ist. Mal abgesehen davon, dass ein Antibiotikum nicht gegen Viren hilft, denn nicht immer sind es Bakterien, die einen krank gemacht haben (z.B. der Grippevirus).

Selbst ist der Mensch

Eine Tüte gelber Schwefel

An dieser Stelle sollte erwähnt sein, dass nicht nur die richtigen Bakterien wichtig sind für eine gute Darmflora. Auch sollte der Darm vorher repariert werden (Stichwort Darmsanierung), damit sich die guten Bakterien dort wohlfühlen können. Dazu kann man unzählige teure Präparate kaufen oder beispielsweise (wie wir) die Schwefelkur nach Dr. Probst durchführen zu der es zahlreiche Videos auf Youtube gibt. Wir beschränken uns daher heute auf das danach. Eurem Darm geht es also grundsätzlich mal gut und er freut sich darauf neue Dinge kennenzulernen. Aber wie bekommt man da nun gutartige und nützliche Bakterien rein? Nun, man kann sicherlich von hinten an die Sache rangehen, aber einfacher ist es sie über den Weg der Nahrung aufzunehmen. Von Natur aus werden zusätzliche Bakterienstämme sowieso durch bspw. ungewaschenes Gemüse in euren Darm gelangt sein. Wäre dies nicht möglich, kämen auch keine schädlichen Bakterien in den Darm.

Neueste Studien gehen davon aus, dass der Blinddarm eine Art Speicher für die guten Bakterienkulturen (und damit auch Immunzellen) ist. Entsprechend können sie sich von dort aus ausbreiten und wenn im Darm alles tot ist die Darmflora wieder aufbauen. Wie sie dahin kommen, ist noch nicht bekannt. Vermutungen sind, dass ein Großteil bereits bei der Geburt von der Mutter übernommen wird. Studien haben z.B. erwiesen, dass Kinder bei einer Kaiserschnittgeburt nicht alle Bakterienstämme der Mutter erhalten, bei der normalen Geburt hingegen schon. Mittlerweile gibt es zum Glück Methoden, um das zu kompensieren (Stichwort “Seeding”). Außerdem können zusätzlich beim normalen Verdauungsvorgang dort Bakterien abzweigen und sich niederlassen. Wer sich also den Blinddarm entfernen lassen musste, hat mitunter bei Infektionen schwerere Krankheitsverläufe. Aber auch mit Blinddarm reicht dieser Speicher nicht unbedingt aus, weil notwendige Kulturen dort fehlen. Was nicht oben reinkommt, kann sich unten nicht ansiedeln.

Nahrungsergänzungsmittel

Eine Flasche EMs

Zum Glück gibt es – wie immer – auch dafür Lösungen im Laden zu kaufen. Nennt sich Präbiotika und Probiotika.

Probiotika enthalten die Bakterienkulturen, die ihr in eurem Darm ansiedeln wollt.

Präbiotika sind hingegen die Nahrung für die Bakterien. Klar: Ohne Nahrung, kein Überleben und schon gar nicht Fortpflanzung. Präbiotika sind logischerweise auch in unserem Essen enthalten in Form von unverbaubaren Kohlenhydrate (ja, nicht alle Kohlenhydrate sind schlecht). So findet ihr beispielsweise in Zwiebeln, Schwarzwurzeln oder Artischocken Inulin, was eure Bakterien ganz toll finden. Heutzutage essen wir aber lieber Zucker, der wiederrum den unerwünschten Bakterien als Nahrung dient. Gekaufte Präbiotika sind trotzdem nicht zu empfehlen, denn die notwendige Menge ist meist sehr hoch und damit auch die Belastung für den Geldbeutel. Hier macht es also durchaus mehr Sinn gezielt auch mal etwas Passendes in die Ernährung einzubauen und den Zucker zu reduzieren. Sprich diejenigen füttern, die man haben will und die anderen aushungern lassen.

Doch auch was Probiotika angeht, sind wir eher skeptisch. Schließlich gibt es wie oben erwähnt Abermillionen verschiedener Bakterienkulturen. Wirklich gute Präparate mit zahlreichen Stämmen kosten entsprechend viel Geld. Wir haben stattdessen die effektiven Mikroorgansimen (EM) für uns entdeckt – auch, weil sie wesentlich vielseitiger verwendbar sind als nur zum Darmaufbau. Ihr könnt damit euer Beet gießen, den Boden putzen, euren Kompost auf die Sprünge helfen oder sie Pichu ins Fell schmieren, damit seine Akne weggeht bzw. zur Fellpflege. Aber ich glaub’ der letzte Anwendungsfall ist mehr auf unser Haus beschränkt, denn nicht jeder hat einen Pichu.

Einige wissenschaftliche Studien behaupten zwar, dass nicht die EMs für die positiven Ergebnisse zuständig sind, sondern der Nährstoffmix in dem sie schwimmen. Andere haben hingegen durchaus einen positiven Effekt festgestellt. Aber ganz ehrlich: Solange es was bringt, ist mir doch egal woran es liegt.

Was und woher

Ein ahnungsloser Pichu

EMs sind ein Verbund von Mikroorganismen (=Bakterien), die sich gegenseitig ernähren und brauchen. Sprich was der eine ausscheidet, frisst der andere und umgekehrt. Damit bleibt nichts übrig, was andere Bakterien als Nährboden verwenden können bzw. vertreiben diese sogar gemeinsam. Sauerteig besteht beispielsweise auch aus einem Mikroorganismenverbund. Dieser schimmelt so gut wie nie, weil die Mikroorganismen diesen aktiv bekämpfen. Und genau das machen auch die EMs. Zudem gleichen sie Ungleichgewichte bei den vorhandenen Mikroorganismen aus indem sie sie in ihren Verbund integrieren und die Bösewichte rauswerfen. Diese Arbeit verrichten sie unter anderem im Garten, in Gewässern und in eurem Darm.

Es gibt allerdings sehr viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten und damit unterschiedliche Vorgaben für die Menge. Bei der Aufbewahrung ist zu beachten, dass es anaerobe Bakterien sind. Sie mögen keine Luft und vertragen weder Hitze noch Kälte. Deswegen empfehlen wir an dieser Stelle für genauere Informationen das Buch von Fr. Dr. Anne Katharina Zschoke EM kompakt zu lesen sowie die Webseiten EMIKO und TriaTerra zu besuchen. Gekauft haben wir unseren Vorrat bei TriaTerra und damit bislang den Garten gegossen, den Boden gewischt, es den Katzen ins Fell geschmiert und für den eigenen Darmaufbau genutzt.

Wer hingegen mehr über den Darm im Allgemeinen erfahren möchte, dem können wir das Buch Darm mit Charme von Giulia Enders ans Herz legen. Sie war auch Gewinnerin des Science Slam mit ihrem dazugehörigen Vortrag.

Bauch alt und neu – Wehe ihr erkennt keinen Unterschied!

Die acht Wochen sind rum und die “Transformation Challenge” unseres Fitnessstudios ist abgeschlossen. Nein, wir wissen leider noch nicht ob wir gewonnen haben (unser Trainer räumt uns aber sehr gute Chancen ein). Das steht wohl erst in 1-2 Wochen fest. Technisch gesehen haben wir außerdem noch ein EMS-Training offen weil Lyssis Unfall unseren Zeitplan durcheinander gebracht hat. Aber wir hatten am Donnerstag dennoch unsere Abschlussmessung. Das Ergebnis bei mir? 9kg weniger auf der Waage seit dem 16.03.2018! Quasi ein Kilo pro Woche – das kann sich doch sehen lassen, oder etwa nicht?

Genauer gesagt sind 6,7kg reines Fett verschwunden sowie 1,5kg Muskeln auf der Strecke geblieben (bin aber noch im Normalbereich bei der Gesamtmuskelmasse) – dabei hatte ich den ersten zwei Wochen sogar 1,1kg Muskelmasse aufgebaut! Letzteres ist natürlich schade aber lässt sich einfach nicht vermeiden. Man kann nur entweder abnehmen und dabei versuchen so viele Muskeln zu erhalten wie möglich oder eben Muskeln aufbauen. Und da meine Wampe trotz der Challenge immer noch sehr deutlich zu sehen ist, liegt aktuell die Priorität einfach auf dem “Abnehmen” :smile: . Zumal ich mit dem aktuellen Ergebnis weiterhin hinter dem Stand vor rund einem Jahr bin (ich habe echt verdammt viele Süßigkeiten gefressen über den Winter…). Damals hatte ich zwar 90,6kg auf der Waage aber davon waren 41kg Muskeln und nur 18,5kg Fett. Aktuell bin ich bei 37,4kg Muskeln und 22,6kg Fett – nur das Taille/Hüft-Verhältnis ist wesentlich besser.

Mein Zielgewicht? Laut der InBody-Analysemaschine sollten es aktuell 77,8kg werden. Aber mir reicht es schon, wenn ich bei gleichbleibender Muskelmasse die 80kg schaffe (mein BMI-Idealgewicht liegt zwischen 69 und 88) und dann mit mehr Muskeln so auf 85kg hochgehe. Das wäre für mich vollkommen okay. Logischerweise schaffe ich das nicht, wenn ich jetzt einfach wieder ganz normal weiter esse. Deswegen werden wir (Lysanda ist auch noch 5kg von ihrem Wunschgewicht entfernt) zumindest unser Essensprogramm aktuell wie gehabt weiterfahren und im Fitnessstudio wieder auf normales Muskeltraining übergehen.

Die Hilfsmittel

Stellt sich natürlich für den einen oder anderen, die Frage wie wir das geschafft haben so viel abzunehmen (bei Lysanda waren es rund 4kg Fett). Nun, zum einen natürlich mit dem EMS-Training, was ich euch damals schon vorgestellt hatte. Nach 18 Sitzungen mit je 20 Minuten kann ich als Fazit nur sagen: Extrem Anstrengend aber prinzipiell genial und vor allem Zeitsparend. Nach den 20 Minuten war ich richtig fix und alle, hatte teilweise noch tagelang Muskelkater davon und habe trotzdem ein effektives Ganzkörpertraining gemacht.

Mit ein paar Problemen hatten wir allerdings zu kämpfen. Angefangen hat es mit den Anzügen, die recht schnell zu groß für uns wurden (vor allem im Brust- und Bauchbereich). Die nächstkleinere Version passte aber noch nicht. Ist der Anzug jedoch zu groß, verliert er bei bestimmten Bewegungen gerne mal mehr oder weniger stark den Kontakt mit der Haut. Das Ergebnis ist ein sehr unangenehmer Stromschlag. Etwas geholfen hat es uns mit Bändern zu versehen. Perfekt war die Lösung aber nicht.

Sicarius beim EMS-Training

Als dann langsam aber sich die Leistung (bei mir so ab 35%) hochgedreht wurde, kamen dann Krämpfe dazu. Vor allem im (linken) Bauch- und Armbereich hatte ich stark zu kämpfen. Ist echt nicht lustig, wenn der linke Ellbogen versucht sich zu überstrecken oder eben es einem im Bauch drückt als hätte einer reingeschlagen. Zum Glück lassen sich die Elektroden beim Easy Motion Skin-System bis zu einem gewissen Grad separat ansteuern. Sprich es lässt sich zwar nicht die Leistung für den linken Arm reduzieren aber für beide Arme zusammen während trotzdem auf den Beinen mehr Power ist. So kann man die Problemzonen herunterregeln und die Körperteile, die es aushalten, weiter großzügig stimulieren.

EMS-Fazit

Trotz der Stromschläge und Krämpfe können Lysanda und ich EMS aber wirklich nur empfehlen. Einfacher und schneller kriegt man schlicht und einfach kein Ganzkörpertraining hin. Wir würden es entsprechend auch gerne weiter einmal die Woche machen. Blöd nur, dass es zumindest bei uns im Studio mit 40 Euro pro Person und Sitzung extrem teuer ist. Allerdings wurde schon angekündigt, dass sie ein neues System kriegen bei dem der Trainer zwei Personen gleichzeitig trainieren kann (aktuell waren wir hintereinander dran). Damit müsste man zu zweit quasi nur noch die Hälfte bezahlen. Außerdem werden sie wohl den Challenge-Teilnehmern ein etwas günstigeres Angebot machen. Mal schauen.

Gleichzeitig haben wir angefangen uns selbst über EMS-Systeme zu informieren. Die Dinger aus dem Verkaufsfernsehen taugen zwar absolut nichts. Aber selbst für den Privatmenschen gibt es durchaus bezahlbare Systeme (z.B. einen Ganzkörperanzug für 1.500 Euro). Gut, das ist auf den ersten Blick trotzdem verdammt teuer (könnte ich schließlich einen neuen PC mit kaufen). Aber wenn man stattdessen jede Woche 40 Euro ans Fitnessstudio bezahlt, hat man den Kaufpreis schon in einem Jahr wieder raus.

Das Essen

Das EMS-Training ist aber freilich keine Wunderwaffe. Wenn ihr vor und nach dem Training eine Tüte Chips reinhaut, dann bringt es überhaupt nichts. Abnehmen geht schließlich immer nur mit einem Kaloriendefizit und angepasster Ernährung. Und nein, es bringt absolut nichts einfach nur eine Diät zu machen. Wir reden schon von einer echten Umstellung. Ansonsten kommt das Gewicht schneller wieder als man es verloren hat (so wie bei mir). Gleichzeitig bedeutet das aber nicht, dass man für immer und ewig auf alles Schöne verzichten soll. Am Ende des Tages (bzw. der Woche) geht es um das Gesamtbild und vor allem darum zu erkennen wie man am besten sein Gewicht hält.

Konjak-Nudeln in der Spaghetti-Variante

Für die acht Wochen haben wir uns dennoch durchaus ein härteres Sparprogramm verordnet: Mein Grundumsatz liegt bei um die 1.800kcal und um Abzunehmen, muss man darunter liegen. Also habe ich versucht nur 1.000kcal zu Essen. Natürlich könnte man theoretisch auch fasten. Aber das führt selten zum Ziel (Stichwort “Hungerstoffwechsel”), macht nur Hunger und bringt am Ende doch wieder die Kilos zurück. Stattdessen muss man die goldene Mitte finden. Gleichzeitig haben wir vollständig auf klassische Kohlenhydrate verzichtet. Zugegeben: Ich habe hier und da doch mal zu einem Stück Schokolade gegriffen – gebe ich offen zu – aber trotzdem war (und ist) meine Süßigkeitenmenge extrem reduziert. Wenn man mal über die Anfangshürde drüber ist (quasi durch den Kohlenhydratentzug), ist das auch wunderbar zu verkraften. Unser Körper ist ein echtes Anpassungswunder.

Kein Hunger

Was habe ich also so an einem Tag gegessen? Nun, das Frühstück lasse ich schon etwas länger aus. Zum Mittagessen gibt es dann ca. 150g mageres Fleisch (Pute oder Hähnchen) mit 200g gemischtem Gemüse (Blumenkohl, Brokkoli und Brechbohnen). Abends dann wieder maximal 200g mageres Fleisch und entweder wieder Gemüse oder – was wir ganz neu entdeckt haben – Konjaknudeln (auch als Shirataki bekannt). Wer hat’s erfunden? Wie immer die Japaner. Das sind Nudeln, die haben quasi gar nichts. 200g enthalten 12kcal aus Ballaststoffen. Keinerlei Kohlenhydrate, Fett oder sonst irgendwas. Schmecken natürlich entsprechend grundsätzlich erstmal nach nicht viel. Aber als Beilage (ich bin ja sowieso der Pastafan) oder mit einer schicken Hackfleischsoße absolut praktisch (aber nicht ganz billig). Und das wars. Ich hatte keinen Hunger und war mit diesem Essen trotzdem immer gut an oder sogar unter meinen 1.000kcal am Tag.

Bis wir bei unserem Zielgewicht angekommen sind, werden wir das im Großen und Ganzen so beibehalten. Zwar packe ich jetzt auch mal ein Schweinesteak mit rein aber trotzdem weiterhin hauptsächlich Low Carb, möglichst um die 1.000kcal und maximal einmal in der Woche eine Art “Cheatday” (Essen was man will). Letzteres ist nicht nur gut für die Psyche, sondern hilft dabei den Stoffwechsel “zu verarschen”, damit er nicht anfängt runterzudrehen.

Und damit war es das für diese Woche. Bis nächsten Montag – dann hoffentlich mit 87kg auf der Waage? :smile:

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