Ein herzliches ‘Miep’ an die werte Bagdadsoftware Leserschaft,
Wie Sicarius bereits im Montagseintrag dieser Woche angekündigt hat, gibt es heute nach langer langer Zeit wieder einen Gastbetrag von mir. Wirklich, es war doch eine lange Zeit, sie fliegt nur so ins Land.
Ursprünglich hatten der Webmaster und ich uns darauf verständigt, dass dieser Eintrag eine Zusammenfassung diverser ausgeliehener Filme von Sicarius wird. Die Bandbreite erstreckte sich hierbei von aktuellen Filmen, wie [b]District 09[/b], über eine zweite Meinung zu [b]Punisher – War Zone[/b] und andere zum Teil auch ältere Filme, zum Beispiel [b] X-Men Origins: Wolverine[/b] oder [b]Human Trafficking[/b]. Da ich – wie ihr jetzt bemerkt habt – scheinbar sehr sehr viele DVDs in letzter Zeit geschaut habe, fragt ihr euch sicherlich, was dann heute behandelt wird, wenn nicht eine ganze Aufzählung an Filmtiteln mit Wertungen und ob ich überhaupt noch dazu komme etwas zu spielen.
Ja, dazu komme ich noch, ich schaffe es sogar innerhalb von zwei Tagen die siebte Staffel [b]24[/b] samt Vorläufer Kinofilm [b]24 – Redemption[/b] und nebenbei das gleich vorgestellte Spiel zu genießen. Aber eins nach dem Anderen.
Zurzeit spiele ich vermehrt [b]Sacred 2 – Fallen Angel[/b] mit der Erweiterung [b]Ice and Blood[/b], worüber Sicarius einen ‘Angespielt’ Eintrag zum Hauptspiel verfasst hatte. Anders als der Webmaster habe ich nun jedoch eine positivere Meinung, als es bei der ersten Präsentation bei ihm der Fall war. Das mag zum einen daran liegen, dass das Spiel, nicht nur durch die Erweiterung, sondern auch durch die zahlreichen Patches viele Verbesserungen bekommen hat. Die Erweiterung beinhaltet eine überschaubare Anzahl an hinzugekommenen Regionen, Gegnertypen und Missionen und liefert als Ausgleich dafür aber auch eine neue Klasse mit übersinnlichen Fähigkeiten: Den Drachenmagier.
Der Drachenmagier fügt sich ohne Probleme in das bereits typische Team aus Hau-drauf-Krieger, Area_of_Effect Magierin und Fernkämpferin ein. Die Seraphim als magisch begabte Nahkämpferin im Stile eines Paladins, der Inquisitor als Mischung aus Totenbeschwörer und Flüchesprecher und der oft nur kritisch beäugte Cyborg-ähnliche Tempelwächer sind alles Mischklassen, die in irgendeiner Form auch in aktuellen MMORPGs auftauchen. Bislang hat Sacred 2 jedoch eine Kategorie gefehlt und dies war die Druidenklasse. Viel mehr als das ist der Drachenmagier jedoch auch, da er ebenfalls diverse AoE Fertigkeiten besitzt wie die Hochelfe (AoE).
Im Weiteren orientiere ich mich an Sicarius’ Eintrag.
Abseits vom technischen Aspekt und Gameplay gelingt es doch Sacred 2 natürlich nicht, weder mit noch ohne Erweiterung eine fesselnde Geschichte aufzubauen. Da ich persönlich ein Vertreter der Auffassung bin, dass dies in Hack’n’Slay spielen nicht derart möglich ist, wie es in Action-Adventures oder reinen RPGs der Fall ist, lasse ich hier Raum für eine Diskussionsbasis. Vorher muss ich jedoch auch noch untermauern, dass ich niemals von Diablo besonders berührt, geschweige denn verführt wurde. Da hat bei mir bis jetzt immer noch Ascaron Entertainment mit ihrem Titel die Nase vorne. Die aktuelle Geschichte um die mysteriöse T-Energy, die dem Mittelalter angehauchten Szenario erste Spuren von Technologie und Science Fiction einhaucht, ist allerdings auch nicht ganz mein Geschmack.
Im Fokus setzt dieses Spiel statt auf eine Mass-Effect Storyline natürlich auf das Niedermähen von ganzen Gegnermassen, deren Zahl und Ausmaß durch die Patches eher noch zugenommen, denn abgenommen haben. Zwar wird man nicht ständig von einer Horde Gegner überrannt, vor allem in Städten ist das weniger der Fall, aber in Grenzregionen kann es gerne mal passieren, dass die ein bis zwei Wach-NPCs nicht so zügig mit den Zwischengegnern, kleinen Bossen und deren Mobs fertig werden und man erst tiefer in das NPC Territorium, bevor man eine kurze Verschnaufpause hat.
Das Spiele Design ist sehr gut geraten: Die Gegner sind abwechslungsreich und sinnvoll an die vielen unterschiedlichen Umgebungen angepasst. Neben klassischen Wüstenregionen mit Skorpionen, Spinnen und Skarabäen, gibt es auch einen Maschinenkern, mit T-Mutanten, einer Cyborg-Rasse, welche außer Kontrolle geraten zu scheint. Es werden wegen den Aspekten Fernkampf, Nahkampf, Magie und der Spielewelt verscheidenste Taktiken vom Spieler gefordert. Wenn man dem Bruch mit dem tradierten Mittelalter Setting skeptisch entgegen steht, kann man sich genauso fragen, was Elfen und Frauen mit Laserflügeln (Seraphim) nicht nur in diesem Spiel verloren haben. Um auf die Vorbehalte gegen den Tempelwächter einzugehen, der wahrlich untypisch bis unpassend ist […], so ist seine Aufgabe zum Einen ein unterstützender Charakter in Parties zu sein und zum Anderen erinnern seine Angriffsfertigkeiten, jenen des Kampfzwerges aus [b]Sacred: Underworld.[/b] Im Grunde hat der Zwerg von damals nun ein neues Aussehen und einen weiteren Fertigkeitenbaum bekommen.
Sacred 2 ist aber im Gegensatz zum Vorgänger Sacred und Sacred: Underworld wesentlich dynamischer gestaltet. Die Steuerung und die Grafik sind ein Quantensprung. Eine freie Tastenbelegung, sowie ein umfangreiches Short-Cut Menü, dass sogar noch einmal eine Aufwertung bekam. So kann man nun ein Waffenset, einen Skill, respektive eine Combo und zwei Tränke mehr arrangieren. Ein sinnvoller Schritt für etwas, das ebenfalls als ?Diablo-Killer“ verschrien wurde. Ich selbst empfinde es schon nicht mehr als reines Hack’n’Slay, da es Bewegungsabläufe eines Tabula Rasa oder Guild Wars aufweist, das heißt aber auch, kein Springen, Schwimmen, Klettern oder Tauchen.
Das übersichtliche Questlog mit dem einfachen ?Pathfinding“ ist auch nur mit einem zustimmenden Kopfnicken von mir zu bewerten. Nachteilig empfinde ich nur, dass einige Quests, welche unter-oder oberhalb der Charakterposition sind, auf der Karte auf der falschen Ebene auch angezeigt werden, sofern sie nicht direkt ausgewählt wurden. Die Anzahl der Quests ist jedoch nicht dermaßen unübersichtlich, dass es nicht zu schaffen wäre, alle abzulaufen. Allein schon die Item-Belohnungen sind mehr als verlockend und ausgleichend.
Sämtliche Vorbehalte gegen die sich wiederholende Sprachausgabe, die teils unsinnig spielende theatralische Musik und die manchmal unvorteilhafte Kamera-Perspektive sind beziehungsweise waren berechtigt. Bei der Musik wurde jedoch nach gebessert, jedoch nicht vollständig und auch dem Helden kann jetzt die Zunge beschnitten werden. Gleichzeitig hat man noch die Anzahl der zu Klopfenden Sprüche erhöht. Probleme mit der Kamera sind im Gameplay und Grafikmenü Geschichte, da sie nach den eigenen Vorstellungen justiert werden, jedoch erfordert dies einige Testphasen.
Fast zum Abschluss muss ich richtig Stellen, dass Sacred 2 sich am Kampf-/ Combo-/ Runensystem vom Vorgänger angelehnt hat, jedoch taktisch bessere Entscheidungen eingebaut wurden. Im Kampfsystem ist es möglich auch als Magier guten Nahkampf- und Fernkampfschaden auszuteilen, da Zauberstabkämpfer die Fähigkeit erhalten Energiebälle zu verschießen und der Basisschaden für Zauberstäbe aus dem Intelligenz- und Geschicklichkeitswert und nicht mehr durch die Stärke errechnet wird. Dieses Beispiel ist nur eines von Vielen, die durch Updates eingebaut wurden. Das Combosystem ist nun komplett unabhängig vom NPC Combomaster, welcher zum einfachen Schmuckhändler und Runentauschhändler degradiert wurde. Das Einrichten von Skillkombinationen ist nun von dem Aufbau der eigenen Spielfigur, da Combos nicht gleichermaßen von jeder Klasse oder Spielweise genutzt werden. Ebenfalls ermöglicht das Runensystem auch noch mehr Flexibilität, da es durch das Zusammenspiel von Fertigkeiten und Runen möglich ist, den Schaden von Zaubern und Kampfaspekten zu steigern ohne ein Telefonbuch an Runen anlegen und einlesen zu müssen. Zu guter Letzt erhält man durch ein Belohnungssystem für investierte Fertigkeitenpunkte Aufwertungsmöglichkeiten für die Skills in dem Aspekt, die von der Investition profitierten. Dadurch kann man nochmals den Schaden der bevorzugten Angriffe steigern ohne durch höhere Beschwörungs- oder Ruhezeiten bestraft zu werden.
Wie Sicarius warnt, kann ich allerdings auch nur warnen: ?Leider ist das Spiel, trotz bereits eines großen Patches und eines Hotfixes, immer noch sehr fehlerbehaftet.“, wobei ich das ?sehr“ an dieser Stelle ganz streichen würde. Ich habe sehr viel gespielt und bis jetzt erst zwei ?verbuggte“ Quests entdeckt. Ebenfalls ist der Multiplayer-Modus jetzt ?laggfrei“, läuft stabil und vorallem synrhon. Das Speichersystem funktioniert im Kampagnenmodus auch hervorragend. Grafikfehler sind sowohl mit, als auch ohne GFX Texturen der Collector’s Edition nicht aufgetreten.
Das Spiel ist weiterhin Sacred, keine Frage. Jedoch ist es weit mehr, als bloß mehr von allem, aber auch kein Meilenstein. Egal wie euphorisch sich mein Test lesen mag, Fakt bleibt, dass wir hier ein Hack’n’Slay mit ausgefeilter Welt und Charakterentwicklung haben. Ein gewöhnungsbedürftiges Setting, einer guten Grafik und dürftigen Geschichte. Dennoch wage ich mich vor und gebe dem Spiel nun in der zweiten Meinung vier Sigs.
Im Folgenden ein kurzes Review über die Siebte Staffel zu 24. Was bis jetzt von mir an Vorwissen vorausgesetzt wird ist nur, dass Jack Bauer ein Spezialagent ist, der für eine Behörde namens CTU (Counter Terrorist Unit) gearbeitet hat. Jede Staffel erzählt 24 Stunden in Echtzeit im Leben von Jack Bauer und handelt zumeist von einem oder mehreren terroristischen Anschlägen gegen die vereinigten Staaten. In der Serie werden neben Terrorismus Themen, wie Korruption, Rassismus und Folter behandelt. Die siebte Staffel beginnt beispielsweise mit einem Gerichtsprozess gegen Jack Bauer, weil er sich gegen Vorwürfe rechtfertigen muss, Menschenrechte durch Folter verletzt zu haben. Da die Folter benutzt wurde, um an Informationen zum Aufenthaltsort von Terroristen, Bomben oder Ähnlichen zu gelangen, ist es eine ethische Frage, ob in diesen Fällen der Zweck einmalig die Mittel heiligt oder dadurch selbst Bruch mit dem eigenen Wertesystem begangen wird.
Die siebte Staffel von [b]24[/b], samt Vorläufer handelt um einen fiktiven afrikanischen Staat namens Sangala. Ex-Bundesagent Jack Bauer hat zwischen den Ereignissen von Tag 6 und Tag 7 dort versucht den Foltervorwürfen zu entkommen und sich zurückzuziehen (Redemption). Doch durch einen Militärputsch ist er gezwungen das Land zu verlassen. Während das Prequel Eindrücke von Sangala liefert und einen Jack Bauer, der im Vergleich zur Serie relativ unentschlossen neben sich steht, greift die siebte Staffel diese Schwäche auf und zieht einen Vorteil für sich. Während in den vorherigen Staffeln die Geschichte durch Nebencharaktere mühsam aufgebauscht werden musste, schwebt der Konflikt direkt zu Beginn in den Fokus der Zuschauer. Ebenfalls ist der erste große Gegenspieler für Jack Bauer innerhalb der ersten zehn Minuten aufgedeckt. Interessant ist auch der Umstand, dass dieser bereits in einigen Tailern enthüllt wurde und im Gegensatz zu vorherigen Handlungsweisen tut die Regie nicht so, als kenne keiner der Zuschauer den Vorspann. Unsinniges, weil überflüssiges An-der-Nase-herumführen fällt also ebenfalls weg und diese Linie führt sich auch diesmal fast bis zum Ende konsequent durch.
Die Serie gerät von der ersten Sekunde an in volle Fahrt und erst nach der ersten überstandenen Katastrophe blickt man einen kurzen Moment zurück. Bis jetzt wurden noch nicht die üblichen 24-Fehler begangen mit aufgesetzten Wendungen in der Geschichte oder teils unlogischen Zusammenhängen. Ebenfalls schmiegen sich die weiteren Bedrohungen des Tages wunderbar in das Gesamtkonzept ein. Es bleibt sogar zwischendurch Zeit für einige selbst ironische Situationen für das Drehbuch oder die Hauptcharaktere. Jack Bauer hat eine Auseinandersetzung mit einem hochrangigen FBI-Agenten, der Jack bis dato nur von Akten her kennt. Dennoch provoziert er Jack und beschreibt genau was Jack machen wird: ?Was jetzt? Bauen Sie sich vor mir auf, Rollen mit den Augen und schlagen mich dann zusammen?“
Dies und andere recht eindeutige Dialoge sind ein Freudenfeuer für Fans der Serie. Ich persönlich muss zugeben, dass ich nicht ganz unvoreingenommen bin, mich die vorherigen Staffeln jedoch eher verschreckt haben. Mit Staffel 7 war ich etwa bis zu 80% der Serie zufrieden. Doch die letzte Wendung im Main-Plot, war einfach zu fadenscheinig. Die Erklärungen gut gemeint, aber vollkommen – man verzeihe mir den Ausdruck – ‘affig’. Schlimmer noch gibt es massive Brüche mit logischen Verknüpfungen aus Staffel 5 und 6, was einfach nicht passieren darf, kurz bevor man eine Auflösung erwartet. Es sind mittlerweile nur noch die letzten zwei Stunden zu sehen und der Rest der Geschichte bleibt halbherzig. Es wird wieder versucht einen Cliffhanger aufzubauen, jedoch ebenfalls nur halbherzig, da scheinbar auch die Regie selbst diesem Vorgehen überdrüssig erscheint. Selbst ich als Fan muss sagen: Ich möchte einen Abschluss; Etwas Befriedigendes oder einen Schlussstrich zu dem Übermenschen Jack Bauer. Die Staffel endet, wie immer, mit einem ungewissen Schicksal für Jack Bauer, einem Blick in die Bundesbehörde und einem politischen Auftritt im Weißen Haus. Eine leichte Hoffnung, dass doch alles gut geworden ist, bleibt zurück, man wird weiterhin bei der Stange gehalten als Zuschauer.
Wer den Trailer jetzt zu Staffel 8 schaut, wird sich nicht wundern, dass alles wieder Mal einfach so weitergeht. Jedoch wird natürlich die Zwischengeschichte erneut nicht erzählt. Daher keine Bewertung meinerseits, weil einerseits Vorbelastung durch meine 24-Sucht und andererseits meine herbe Enttäuschung gegen Ende hin, einer einigermaßen vertretbaren Wertung widersprechen. Allein der 80% wegen möchte ich diese Staffel nur ausdrücklich empfehlen, nicht vorm Ende selbst warnen, aber vor der Fahrt zur Zielgeraden hin. Frischlinge, wie Veteranen werden enttäuscht sein.
Wie bereits im Vorwort zu Staffel 7 und Prequel angedeutet, hat 24 die doppelte Erzählebene gerade in dieser Form besonders angeregt. Teilweise sogar überreizt. Ständig werden Fragen aus der Vergangenheit und aus vergangen Folgen in den Raum gestellt. Wann ist Folter vertretbar? Ist die Frage danach überhaupt vertretbar? Gerne wurden derartige Diskussionen genutzt um einige Minuten in der Erzählung verstreichen zu lassen. Gegen Ende steht an jedoch mit der Frage allein da. Womit kann man leben? In einer Gesellschaft ist die Frage, wie weit ein einzelner mit einer Situation umgehen jedoch zweitrangig. Die Überlegungen, die die 7. Staffel anregen soll, werden zu keinem Ergebnis gebracht, noch wird das Thema in irgendeiner Form sauber bearbeitet. Man stellt sich auf Jacks Seite, hört ihn als Propheten. Die Gegenseite bekommt Situationen, wird jedoch entweder wortwörtlich Niedergeschossen oder handelt gegen Ende selbst wie Jack. Ein netter Ansatz, der jedoch in der Achten Staffel dann doch auch zu einem befriedigen Ende führen sollte.