Warum ist da schon wieder ein Katzenhaar drauf?!

Der letzte Eintrag über neue Hardware ist noch gar nicht so lange her. Aber ich hatte ja bereits mehrfach angedeutet, dass ich noch 2-3 Sachen vorhatte. Nein, eine neue Grafikkarte ist bei den aktuellen Preisen leider immer noch reine Utopie. Das wird vor 2022 und der nächsten Generation vermutlich nichts. Aber es standen ja auch noch eine neue CPU und ein neues Gehäuse auf meinem Einkaufszettel – und die habe ich mir nun beide mal gegönnt. Der Kauf machte aus meiner Sicht nur zusammen Sinn, weil ich dann eh das Mainboard ausbauen musste und so den CPU-Tausch gemütlich am Küchentisch durchführen konnte.

Das neue Gehirn

Gewechselt habe ich von einem nicht übertaktbaren Intel Core i5-8400 mit 6 Kernen á 2,8 Ghz (Boost 4,0 Ghz) ohne Hyperthreading und einem Thermal Design Power von 65W (Markteinführung Ende 2017) auf einen freigeschalteten Intel Core i9-9900K mit 8 Kernen á 3,6 Ghz (Boost 4,7 Ghz bzw. Single Core sogar 5,0 Ghz) inkl. Hyperthreading bei einem TDP von 95W (Markteinführung Ende 2018). Warum? Weil der i9-9900 die stärkste CPU ist, die auf mein MSI Z370 PC Pro passt und wenn ich schon den Aufwand betreibe dann bis ans aktuelle Limit. Stellte sich also nur noch die Frage welcher von der Sorte. Gibt ja einige Varianten mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften: i9-9900, i9-9900K, i9-9900KF und i9-9900KS.

Der “KS” ist zwar der Neuste (Markteinführung Ende 2019) und der Stärkste in dieser Reihe mit einem Basistakt von 4,0 Ghz und für Übertakter sicherlich das Größte. Aber aufgrund des exorbitanten Preises – gab’ soweit ich weiß nur eine limitierte Auflage – und der höheren Leistungsaufnahme (TDP 127W) kam er nicht in Frage. Der einzige Unterschied zwischen dem “KF” und dem “K” ist hingegen schlicht, dass der “KF” keine integrierte GPU hat. Das macht ihn im Vergleich logischerweise etwas billiger (~30€ zum Verfassungszeitpunkt). Im Fall der Fälle den Computer ohne dedizierte Grafikkarte nutzen zu können war mir jedoch diesen geringen Aufpreis wert. Und der ohne Zusatzbuchstaben? Der hat nur einen Basistakt von 3,1 Ghz (und einen TDP von 65W), ist tatsächlich trotzdem teurer als der “KF” und wieder nur um die 25-30€ billiger als der “K”. Somit habe ich mich im Sinne von “Mein Mainboard” auslasten trotz fehlender Übertaktungsambitionen für den i9-9900K entschieden – und ihm auch gleich noch etwas die Zähne gestutzt. Dazu gleich mehr.

Die CPU

Der Austausch der CPU ging grundsätzlich ohne Probleme vonstatten. Am längsten hatte ich mit meinem Scythe Mugen 5 Rev. B zu kämpfen. Ich hab’ keine Ahnung, wie ich den 2018 montiert bekommen habe aber durch seinen versetzten Kopf steht der Kühlkörper über eine der Befestigungsschrauben drüber. Musste ich also mit der Zange ran. Hat aber am Ende offensichtlich hingehauen. Als Wärmeleitpaste hatte ich mir eine Spritze voll Arctic MX-4 2019 geholt. Kein besonderer Grund außer, dass Arctic einen guten Ruf hat und sie gerade bei Mindfactory im Angebot war. Hatte zwar kurz über ein Wärmeleitpad nachgedacht. Schließlich sind die einfacher zu handhaben (keine Wissenschaft in Bezug auf die Dosierung sowie Wiederverwendbar). Aber in den Tests schneiden die immer wesentlich schlechter ab und da ich sicherlich nicht die optimalsten Bedingungen in meinem Gehäuse habe, war mir es dann doch lieber das 1°C weniger durch den Einsatz von Wärmeleitpaste zu bekommen.

Sieht gut aus aktuell.

Kühler wieder drauf, PC ins neue Gehäuse eingebaut (dazu weiter unten mehr) und beim ersten Start gleich wunderbar funktioniert. Und ja: Er hat definitiv mehr Power unterm Hintern (je nach Anwendungsfall 15-30%). Die Renderzeit eines kleinen ~2 1/2-Minuten-Videos hat sich sogar um mehr als die Hälfte reduziert mit Adobe Premiere Pro CS5. Gehe aber davon aus, dass es weniger aufgrund des erhöhten Takts ist und mehr dank Hyperthreading. Dabei ist mir aber bereits etwas (negativ) aufgefallen – und da kommen wir nun zum Zähne ziehen und dem, was ich neu gelernt habe. Und zwar wurde die CPU unter dieser Last extrem schnell warm und zog massiv Strom. Ja, der TDP ist technisch gesehen ein Durchschnittswert. Aber laut Core Temp zog er sowohl unter Stresstest- (Cinebench R23) als auch unter Renderbedingungen durchgängig 180W und war sofort auf 100°C Temperatur. Die Lüfter drehten auf und es folgte thermal-bedingtes Runterschrauben des Basistakts (Hardware hat heutzutage ja dankenswerter Weise viele Sicherheitsmechanismen). Unschön und auf Dauer weder gut für den Geldbeutel noch für die Hardware.

Stromhunger

Ja, der i9-9900K ist wohl grundsätzlich dafür bekannt, dass er ziemlich warm wird. Aber, dass er gleichzeitig so extrem viel aus der Steckdose zieht? Das war dann doch beides irgendwie sehr extrem. Nach ein bisschen Internetrecherche bin ich dann auf das (scheinbar reine Intel-)Problem gestoßen: Das “Long Duration Power Limit” im UEFI. Dahinter verbirgt sich wie viel Strom der CPU bei längerer Belastung maximal ziehen darf. Gibt gleichzeitig noch das “Short Duration Power Limit”. Das ist dann logischerweise für eine kurzzeitige Belastung. Im Auto-Modus lässt MSI zumindest auf meinem Board in beiden Fällen bis zu 255W auf die CPU los. Für Übertakter sicherlich wieder super (und vielleicht trotzdem zu wenig) aber wie oben erwähnt war die praktische Folge für mich, dass es der CPU sofort heiß unterm Hintern und entsprechend viel Strom verbraucht wurde. Normalerweise – zumindest soweit ich das bei meinen Recherchen verstanden habe – sollte das LDPL auf dem TDP-Wert sitzen. Machen aber viele Mainboardhersteller scheinbar nicht. Vermutlich speziell die, die ihre Produkte vor allem an Enthusiasten vermarkten, die ja mitunter diese Power haben wollen, um in den Benchmarks zu punkten. Und ja, Das Cinebench R23-Ergebnis war entsprechend mit der “Auto”-Einstellung um ca. 14% höher als mit dem TDP-Wert von 95W. Der Grund ist simpel: Er schafft es dann nicht mehr auf 4,7 Ghz zu boosten, sondern nur noch auf 3,9 Ghz. Die Temperaturanzeige blieb dafür dann mit unhörbaren Lüftern bei 65°C stehen und ging nicht höher.

Es war also noch Luft nach oben und ich hab’ dann etwas experimentiert. Beispielsweise mit 100W. Da habe ich aber festgestellt, dass die Taktrate dann sehr stark fluktuierte zwischen 3,9 Ghz und 4,0 Ghz. War also nicht genug, um es unter den Stresstestbedingungen oben zu halten. Am Ende habe ich den Wert nun erst einmal auf 125W gesetzt. Also ungefähr dem TDP des “KS”. Damit drehen die Lüfter zwar schon etwas lauter und die Temperaturen steigen auf ca. 75°C aber dafür schafft er auch auf 4,3/4,4 Ghz zu boosten, was dann nur noch 5% Leistungsverlust sind im Vergleich zu keinem Limit. Das sieht für mich wie ein ganz guter Kompromiss aus. Zumal wir hier ja wirklich nur von speziellen Einsatzfällen reden, wo das überhaupt relevant ist. Während ich z.B. No Man’s Sky spiele, boosten alle Kerne ganz normal auf 4,7 Ghz bei einem Verbrauch irgendwo bei 50-70W und einer Temperatur von 55-70°C. Es liegt also definitiv sehr stark an dem was er zu berechnen hat, ob er wirklich vollständig ausgelastet ist und ihm die Puste wegen dem “niedrigen” LDPL ausgeht oder eben nicht. Aber unser Azzkickr könnte das sicherlich besser erklären als ich. Im Idle-Modus drosselt er übrigens auf 800 MHz bei 3,5W und entsprechend niedrigen Temperaturen von 35-45°C je nachdem wie warm es im Arbeitszimmer ist. Und nein, so viel rumgespielt und gebenchmarkt habe ich noch nach keinem Rechnerupgrade :smile: .

Bevor wir nun zum Gehäuse kommen noch eine Randbemerkung: Durch das CPU-Upgrade habe ich tatsächlich auch wieder ein bisschen mehr RAM-Geschwindigkeit bekommen. Nachdem ich auf vier Sticks (die Vollbestückung) gewechselt hatte, kam ich nur noch auf 2.933 MT/s. Jetzt sind es wieder die vollen 3.000 MT/s, die mein Arbeitsspeicher unterstützt. Keine Ahnung warum das beim i5-8400 ein Problem war.

Die neue Hülle

Vor 13 Jahren hatte ich zuletzt mein PC-Gehäuse ausgetauscht. Über diese Zeit hinweg fanden im Prinzip vier Rechner ihren Platz im relativ geräumigen CoolerMaster Cosmos 1000 – ein Big Tower. Aber in 13 Jahren tut sich natürlich einiges was Ausstattung und Design eines Gehäuses angeht. USB 3 wurde 2008 gerade erst spezifiziert, “Airflow” und “Kabelmanagement” waren noch nicht ganz so wichtig und auch SSDs steckten für den Massenmarkt noch in den Kinderschuhen. Entsprechend war es wirklich mal an der Zeit ein Upgrade durchzuführen und die Wahl fiel auf ein Fractal Define 7 Dark Tempered Glass – ein Mid-Tower. Ich hab’ zwar so gut wie kein RGB im Gehäuse aber der preisliche Unterschied zwischen den einzelnen Varianten (Glas, kein Glas, weiß, schwarz, etc.) ist übersichtlich. Entsprechend habe ich einfach das genommen, was sofort lieferbar war :smile: .

Fractal hingegen ist im Gehäusemarkt zumindest für mich kein Unbekannter. Auf den einschlägigen Technik-YouTube-Kanälen kommen die gefühlt immer ganz gut weg – mit hier und da ein paar Abstrichen. Dazu kommt noch, dass ich eine absolute Spezialanforderung hatte: Ein 5,25″-Laufwerksschacht. Ja, ich habe mein Blu-ray-Laufwerk nicht in Rente geschickt. Ich brauche es zwar nicht mehr so oft aber wenn bin ich sehr froh es zu haben und nicht mit einem externen rumhantieren zu müssen. Und das Define 7 ist eins der wenigen gut getesteten Gehäuse, das diesen Schacht noch im Angebot hat. Was allerdings in den Tests etwas bemängelt wurde war das Thema “Airflow” entsprechend viel habe ich mich im Vorfeld damit beschäftigt. Noch so eine Sache mit der ich mich früher so überhaupt nicht auseinandergesetzt hatte. Im Cosmos 1000 waren beispielsweise fünf Lüfter vormontiert. Die habe ich nie versetzt und nur ab und zu mal sauber gemacht. Keine Ahnung in welche Richtung die geblasen haben. Dank des Kabelwusts gehe ich aber eh davon aus, dass ich irgendwo einen Wärmestau hatte. Am Ende des Tages hat es irgendwie funktioniert und war halt (noch) nicht so wichtig. Da aber sowohl die CPU als auch dann zukünftig eine neue Grafikkarte etwas mehr Abluft produzieren sehe ich die Sache nun etwas anders. Glücklicherweise gibt es ja im Internet nichts, was es nicht gibt. Darunter z.B. das Airflow-Guide von Hardware Helden für genau dieses Gehäuse.

Der Luftzug

Da passt irgendwas nicht…

In Bezug auf den Airflow war mein Gedanke erst einmal mit den drei bereits verbauten Gehäuselüftern ins Rennen zu gehen. Allerdings nicht an den Lieferpositionen, sondern auf Basis des Guides. Gleichzeitig habe ich ja wie oben erwähnt einen Scythe Mugen 5 Rev. B auf der CPU sitzen. Das Modell erlaubt die Montage eines zweiten Lüfters. Also habe ich mir entsprechend einen bestellt mit der Idee eine Push-Pull-Konfiguration auf die CPU zu bauen und so die Abwärme noch besser nach hinten raus zu schaffen. Leider hatte mein Plan einen fatalen Fehler: Ich hatte nicht erwartet, dass Scythe verschiedene Sorten an Lüftern mit dem gleichen Namen verkauft. Der, der geliefert wurde ist dünner als der alte (17 vs. 27mm) und entsprechend passen die Halteklammern am Kühler nicht. Also doch (erstmal) keine zwei Lüfter am CPU-Kühler und stattdessen eine Konfiguration mit vier Gehäuselüftern.

Gewählt habe ich dann entsprechend die Variante in der ein Lüfter im Boden versenkt ist (der Scythe) und Luft von unten anzieht, zwei an der Decke die nach oben rausblasen und der eine, der nach hinten rausbläst (die drei Fractal). Die an der Decke machen logischerweise nur Sinn, weil ich gleichzeitig den im Paket enthaltenen offenen Deckel verbaut habe statt den geschlossenen. Wenn ich also von Lautstärke rede, dann immer bedenken, dass das Gehäuse technisch gesehen offen ist. Das macht es noch beeindruckender, dass ich es im Idle überhaupt nicht höre. Ein Ziel voll erfüllt (das Cosmos 1000 war laut und hat sogar teilweise vibriert).

Wer jetzt Angst hat wegen Dreck: Fractal hat praktischerweise überall Filter verbaut, die sich sogar ohne Werkzeug rausnehmen und ausschütteln lassen. Kann aber trotzdem sein, dass ich langfristig umdenken und doch zum geschlossenen Deckel wechseln muss. Wir sind ja schließlich ein Katzenhaushalt und besagte Katzen spazieren auch einfach mal über das Gehäuse drüber. Auf die Idee darauf zu schlafen ist (zum Glück) noch keine gekommen. Könnte aber mal passieren. Da hält dann zwar der Filter einiges ab aber eben nicht alles. Maya hat es allerdings schon geschafft den oben positionierten Schalter zu drücken und den Rechner herunterzufahren. Warum sind die Dinger immer so leichtgängig?!

Der Zusammenbau

So schön aufgeräumt das Innere.

Wie es sich für ein modernes Gehäuse gehört, hat das Fractal Define 7 einen Lüfter-Hub, umfangreiche Vorrichtungen für Kabelmanagement (inkl. Klettverbände) auf der Rückseite, das Netzteil ist unsichtbar im Boden versenkt und auch die Speichermedien können (auf Wunsch) an unscheinbaren Stellen angebracht werden. Die Folge ist entsprechend, dass mein Rechner von vorne betrachtet so sauber und aufgeräumt ist wie vermutlich noch nie ein PC in meinem Haushalt. Perfekt für den Luftzug. Da tut es schon fast weh, dass ich nicht genug schwarze SATA-Kabel habe, das Blu-Ray-Laufwerk nicht schwarz ist und der interne USB-2-Hub mit seinem hässlichen Beige fällt ebenfalls unschön ins Auge. Der wird zwar demnächst durch einen USB-3-Hub ersetzt aber der hatte zumindest auf den Bildern blaue Kabel. Wird also nicht wirklich besser :smile: .

Das Gehäuse lässt sich fast vollständig und mit wenigen Schrauben in seine Bestandteile zerlegen. Was auf der einen Seite gut ist, auf der anderen Seite aufgrund der absolut nicht hilfreichen Anleitung (ein paar Bilder mehr nicht) mir das Leben aber echt schwer gemacht hat. Wie geht das raus? Wie komme ich da ran? Muss ich hier Gewalt anwenden oder wo ist der Trick?! Ich gebe sogar offen zu, dass ich es schon kaputt gemacht habe. Und zwar habe ich es oben am Rahmen hochgehoben, wie man es halt so ab und zu bei einem Gehäuse macht. Blöd nur, dass ich die zwei Schrauben an der Lüfterschiene gelöst hatte und die ansonsten nur ins Gehäuse gesteckt ist. Es machte also Krachbumm, das Gehäuse lag auf dem Boden und der obere Filter, der ja nur eingerastet ist, war rausgerissen. Drei seiner Beine kaputt. Sehr ärgerlich. Aber immerhin beeinträchtigt es weder die Leistung des Filters noch seine Festigkeit, da er an vier weiteren Stellen einrastet und entsprechend trotzdem noch bombenfest sitzt.

Ich dachte außerdem, dass im Paket ein Teil fehlen würde. Und zwar fand ich die Halterung für das 5,25″-Laufwerk nirgends. Es war nur eine Lüfterhalterung dabei, die in besagtem Schacht steckte. Was mir erst eine Runde Internetrecherche offenbarte, weil das Handbuch wie gesagt echt nutzlos ist: Man muss die Lüfterhalterung einfach nur um 90°C drehen, dann wird sie zur Haltung des 5,25″-Laufwerks. So einfach und genial, dass ich von selbst absolut nicht drauf gekommen bin…

Weitere Erkenntnisse

Hinten auch nicht ganz so viel Chaos.

Der Nexus+ 2 Lüfter-Hub auf der Rückseite hat Platz für sechs 3-pin- und drei PWM(=steuerbare)-Lüfter. Das wollte ich also ausnutzen, um den Kabelsalat zu verlagern, habe mir aber beim CPU-Lüfter gedacht: Das Kabel und der Weg aufs Mainboard sind so kurz, da lohnt es sich doch gar nicht das nach hinten zum Hub zu führen. Also alle anderen Lüfter angeschlossen und den Hub auf SYS_FAN1 gepackt. Funktioniert auch super, wenn man eine dauerhaft auf volle Pulle blasende Windmaschine haben möchte. Eine RPM-Steuerung ist so nämlich nicht möglich, wie ich nach dem ersten Start gemerkt habe. Die gibt es nur, wenn man den Hub an CPU_FAN anschließt. Also doch den CPU-Lüfter ebenfalls auf den Hub gehängt und alles gut – also bis auf die Tatsache, dass ich vermutlich in der Konfiguration nicht jeden Lüfter einzeln steuern kann. Aber das ist zumindest aktuell okay für mich.

Ein weiteres “Problem” war die Stromversorgung. Ich wunderte mich warum meine HDD (unten im Gehäuse versenkt) nicht erkannt wurde. Es war alles richtig angeschlossen aber sie machte keinen Mucks. Des Rätsels Lösung: Es hingen am selben Strang meine zwei SSDs (hinten im Gehäuse) und der Lüfter-Hub. Da war dann scheinbar nicht mehr genug für die Festplatte übrig. Andererseits habe ich sowieso einen zweiten Strang gebraucht, um noch das Blu-Ray-Laufwerk anschließen zu können. Insofern war das jetzt nicht so tragisch und nur etwas Fummelei bis ich das zweite Kabel ins Netzteil bekommen habe (ist ja unten drin versteckt). Anschließend hatte ich noch kurz das Problem, dass meine schwarzen SATA-Stromkabel warum auch immer einen Ticken zu kurz sind. Musste entsprechend auf eins meiner guten alten mit Netz ummantelten Rot-Schwarz-Gelben von 2008 zurückgreifen. Wieder die Ästhetik etwas versaut. Nene :smile: .

Und ich glaub’ damit habe ich alles erwähnt, was mir zu diesem ca. 500€ teuren Rechnerupgrade einfällt. Ich bin sehr glücklich über die zusätzliche Leistung, die mir die CPU bringt aber noch viel mehr erfreut über das neue Gehäuse. Es ist kleiner und trotzdem aufgeräumter als das Alte und bei wesentlich besseren Temperaturverhältnissen absolut flüsterleise. Einfach genial. Gleichzeitig hat das Front-Panel nun Unterstützung für so neuen Kram wie USB 3 und sogar Type C (was wiederum mein Mainboard nicht kann…), viel Platz für Erweiterungen und das Fractal Define 7 sieht zudem um Längen stylischer aus als der alte CoolerMaster Cosmos 1000-“Klumpen”. Es wird mir über die nächsten Jahre definitiv gute Dienste leisten, da bin uch mir sicher. Nur eine Sache fehlt, warum auch immer: Es gibt keine LED mehr an der Front für die Festplattenaktivität. Komisch aber am Ende des Tages nicht sonderlich tragisch.

Ein weiteres NAS-Upgrade

24 TB für einen Heim-NAS

Doch nicht nur mein Hauptrechner hat nach nur ein paar Monaten wieder ein Upgrade erfahren. Auch unsere Synology DiskStation 720+ bekam etwas zusätzliche Liebe spendiert. Schon bei der Anschaffung hatte ich überlegt, dass uns die 4 TB mittelfristig vermutlich nicht mehr ausreichen werden (war schon dreiviertel voll). Im Februar waren mir aber die Preise schlicht zu hoch also habe ich einfach die “alten” HDDs übernommen. Was ich damals nicht wusste: Die Preise sollten ansteigen und es sieht so aus, als würden sie es noch weiter tun und zwar wegen dem neuen Trend auf dem Krypto-Mining-Markt bei dem nicht mehr (GPU-)Leistung zählt, sondern Speicherplatz. Blöd nur, dass nach unserem Kauf dann doch nochmal ein kleiner “Sturz” nach unten stattfand. Naja, so ist das Leben.

Gleichzeitig schaufeln wir mittlerweile mehr Daten auf den NAS. Die gerenderten Videos wollen ja irgendwo abseits von YouTube aufgehoben werden. Und ja, ich weiß, dass ich euch bislang noch nicht verraten habe, um welche Videos es geht. Ganz einfach: Diese hier auf dem YouTube-Kanal von Lysanda, die weder was mit Pr0n noch mit Beim Christoph zu tun haben. Insofern wurde auch der Druck etwas größer mehr Platz bereit zu stellen. Und bevor ich jetzt anfange nächstes Jahr schon wieder aufzurüsten habe ich mir gedacht: Mach’s etwas zukunftssicherer und greif gleich zu was Größerem. Zumal der Preis pro GiB je nachdem tatsächlich günstiger ist. Die Wahl fiel am Ende auf 12 TB. Also 2 x 12 TB. Wir betreiben im NAS ja ein Synology Hybrid RAID. Und geworden sind es zwei Seagate IronWolf Pro – wodurch sich zwei Fragen ergeben:

  • Warum Seagate und nicht wieder Western Digital?

Western Digital ist der Pionier was NAS-Festplatten angeht. Seagate kam erst später dazu und hat kräftig von WD abgeschaut. Insofern sind sich die Red-Serie und die IronWolf-Serie technisch sehr ähnlich, wenn nicht sogar identisch. Die Unterschiede sind einzig allein bei der garantierten Betriebsdauer, Geschwindigkeit und dem Stromverbrauch. Seagates NAS-HDD verbrauchen ca. 2-3W mehr, sind dafür etwas schneller und trotzdem etwas leiser im Betrieb und haben eine länger garantierte Betriebsdauer. Da aber selbst da diese Zahlen nicht ganz so weit auseinander liegen war der ausschlaggebende Punkt schlicht und einfach der zum Kaufzeitpunkt günstigere Preis, der das Pendel in Richtung Seagate schwingen ließ. Hoffen wir mal, dass es auch langfristig die richtige Entscheidung war…

  • Warum eine Pro statt einer normalen IronWolf?

Weil warum auch immer die Pro zum Kaufzeitpunkt ca. 100€ billiger (!) war als die normale. Ich konnte es selbst nicht glauben und hab’ entsprechend mehrfach nachgeschaut sowie intensiv recherchiert was denn die Unterschiede zwischen den beiden ist. Aber der einzige Nachteil, den ich finden konnte war, dass die Pro lauter ist als die normale (32 dB im Betrieb im Vergleich zu 28 dB bzw. 28 dB im Leerlauf im Vergleich zu 18 dB), was uns im Alltag aber nicht stört (der NAS steht ja in einer gut belüfteten Kommide). Ansonsten hat sie ausschließlich Vorteile: Zwei Jahre mehr Garantie, eine längere garantierte Laufzeit (1,2 vs. 1 Millionen Betriebsstunden), eine höhere Durchsatzrate (250 MB/s vs. 210 MB/s), einen etwas geringeren Stromverbrauch im Standby- und Idle-Modus sowie einen besseren Vibrationsschutz. Die Pro-Variante ist schließlich für Server mit bis zu 24 Laufwerken ausgelegt. Die normale hält es “nur” mit bis zu sieben Freunden aus. Warum hätte ich dann bei dem Preisunterschied zur normalen greifen sollen? Bitte? Weil offensichtlich die Pro zum regulären Preis verkauft wurde und die normale einfach nur grad eine Preisüberhitzung erlebte? Ich hätte also besser einfach noch ein wenig warten sollen bis es sich ggf. normalisiert? Ja, da hast du vermutlich Recht lieber Besucher. Aber zu dem Zeitpunkt war mir das logischerweise nicht bewusst. Also gib’ Ruh’ und lass mir meinen völlig überdimensionierten Einkauf :tongue: !

Der Tausch

Kann man zu viel Speicherplatz haben? Nein.

Als wir uns vor mittlerweile fast drei Jahren den ersten NAS angeschafft hatten, schrieb ich im dazugehörigen Eintrag, dass es vermutlich ein größeres Unterfangen sein wird die Festplatten auszuwechseln. Die Realität könnte nicht weiter von dieser Aussage entfernt sein:

  • Server herunterfahren (theoretisch unterstützt der DS720+ sogar Hot Swapping)
  • Erste Festplatte durch die neue ersetzen
  • Server wieder hochfahren und den Speicherpool reparieren
  • Nach ca. 9 Stunden Konsistenzprüfung der Parität den Server wieder runterfahren
  • Zweite Festplatte durch eine neue ersetzen
  • Server wieder hochfahren und den Speicherpool reparieren
  • Nach ca. 5 Stunden Konsistenzprüfung der Parität sich über 10,9 TB statt bisher 3,6 TB Speicherplatz freuen.

Hatte ich schon Synology dafür gelobt, dass der ganze Kram so einfach und problemlos vonstatten geht? Ja? Egal. Kann ich nicht oft genug tun. Was Einsteigerfreundlichkeit angeht sind die Kisten absolut erste Sahne. Als Belohnung werde ich dem NAS übrigens auch noch ein RAM-Upgrade spendieren. Aktuell hat er nur 2 GB drin, die sich aber mit einem (leider proprietären) Erweiterungsmodul auf 6 GB erhöhen lassen. Ich hatte sogar über einen M.2-SSD-Cache nachgedacht. Aber als ich mir das mal genauer durchgelesen habe, sah ich zumindest aktuell keinen Sinn darin. Für unseren Nutzungszweck müsste es ein Lese/Schreib-Cache sein und soweit ich verstanden habe leidet da dann nur die Betriebsdauer der SSD drunter, weil so viel Aktivität dann drauf ist. Und so nötig haben wir es jetzt auch wieder nicht. Dauert die Datenpbertragung halt ne Minute länger. Ich weiß, klingt angesichts des Upgrades auf 12 TB ein wenig komisch. Aber hey: Irgendwo muss man ja (vorerst) aufhören :wink : .

Es gibt gefühlt nichts, wozu nicht schon irgendjemand eine Studie gemacht hat. Okay, das ist gelogen. Es gibt extrem viele Bereiche in denen es keine Studien gibt und stattdessen immer nur geschimpft wird, dass es keine anständigen Studien gibt statt mal welche zu machen (Stichwort “alternative Medizin”). Dafür gibt es tonnenweise Studien zu Themen bei denen ich mich durchaus Frage “Wie hoch muss der akademische Veröffentlichungszwang sein, um sich mit so einem Scheiß zu beschäftigen?!” oder “Das wusste ich vorher schon?!”. Dazu kommt noch, dass viele dieser “Studien” nichts anderes als eine “repräsentative” Umfrage sind. In Anführungszeichen, weil ich es schon immer fragwürdig fand die (ggf. durch tendenzielle Fragestellungen) entstandenen Antworten von vielleicht 5.000 Personen (wenn überhaupt) als gemeingültig für 83 Millionen Menschen zu erklären. Aber ich hab‘ ja auch nicht studiert. Vielleicht bin ich also schlicht zu blöd, um das zu verstehen.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass letzte Woche eine solche “Studie” des Frankfurter Leibnitz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE die Runde durch die Medien machte. Nein, die tatsächliche Studie ist bislang nicht auf der Webseite des Instituts zu finden. Es schreibt nur wieder jeder voneinander ab. Basierend auf einer Umfrage unter 1.740 Haushalten (von 41 Millionen!) kam raus, dass nur 40% der Bürger den Mehrbetrag durch die Abschaffung des Solidaritätszuschlags auf ihrem Konto ausgeben wollen. Der größte Teil möchte ihn stattdessen zur Seite legen für später. Wow, was für eine bemerkenswerte und bahnbrechende Studie, die da angefertigt wurde – 1 1/2 Monate nachdem die Abschaffung in Kraft getreten ist. Weil unsere IV-Systeme noch nicht soweit waren, haben wir die Änderung (mit Rückzahlung) sogar erst diesen Monat auf dem Gehaltszettel gehabt. Und dann wird gleich wieder fabuliert von wegen wie schlimm das ja ist, dass alle ihr Geld horten statt es auszugeben und welche psychologischen Phänomene angeblich dahinterstecken. Alter Schwede…so viele Picard-Memes gibt’s im Internet gar nicht mit denen ich gerade meinen Twitter-Account zuspammen wollte, würde ich ihn benutzen.

Ziel des heutigen Eintrags war es allerdings nicht mich über Studien aufzuregen. Geplant war es die Soli-Studie nur als kurze, gekonnte Überleitung zum eigentlichen Thema zu verwenden. So von wegen “Alle sparen während wir vorbildliche Patrioten sind und unsere hart verdiente Kohle verprassen”. Das ist offensichtlich nach hinten losgegangen, schließlich ist die erste DINA4-Seite schon wieder fast voll. Machen wir also an dieser Stelle stattdessen einen knallharten Cut. *wusch*

Kein guter Kaufzeitpunkt

Zwei neue RAM-Sticks

Mein Rechner-Upgrade ist mittlerweile “schon” zwei Jahre her. Reicht es immer noch locker aus, um alle meine Spiele zu zocken? Selbstverständlich. FarCry 2 muss ich sogar künstlich auf 60fps limitieren, weil sonst die Spiellogik ausrastet. Aber ich liebäugle ja z.B. weiterhin (zum Unmut von Lysanda und den Katzen) damit mir mal eine VR-Brille anzuschaffen. Leider (oder zum Glück für meinen Geldbeutel) ist die HP Reverb G2 doch nicht das ultimative basisstationslose Hammergerät geworden. Zumindest klingen für mich die Probleme speziell in Bezug auf das Tracking zu schwerwiegend als, dass ich einen Kauf wagen würde.

Andererseits sind die nVidia-Karten sowieso überall ausverkauft (mit einer GeForce GTX 1070 Ti versuche ich VR erst gar nicht) und wie unser Azzkickr korrekt anmerkte, haben die für Normalsterbliche interessanten Modelle zu wenig VRAM, um zukunftsfähig zu sein. Entsprechend warte ich in der Hinsicht weiter ab was ggf. zukünftige Ti-Varianten bringen. Bitte? AMD? Ja, die gibt es und sind in Preis und Leistung mittlerweile wieder ganz vorne dabei. Aber wie ich im damaligen Eintrag erwähnt hatte, sind für mich auch noch andere Faktoren wichtig und da scheint mir AMD zwar auf einem guten Weg zu sein aber noch nicht da, wo ich wieder bereit wäre ihnen mein Geld für eine Grafikkarte zu geben. Bei der CPU sieht es ganz anders aus, da würde ich ganz klar mittlerweile zu AMD greifen. Aber da mein Intel-Mainboard noch Luft nach oben hat (von einem i5-8400 auf einen i9-9900), werde ich die erstmal ausreizen. Ein kompletter Herstellerwechsel kommt entsprechend erst beim nächsten Vollupgrade in Frage – wenn bis dahin Intel nicht wieder aufgeholt hat.

Jetzt habe ich aber schon wieder zwei Absätze darüber philosophiert was ich nicht getan habe. Ich sollte euch vielleicht endlich mal erzählen, was ich denn gekauft habe. Nun ganz einfach: Arbeitsspeicher, SSDs, einen Monitor und einen neuen NAS.

Etwas Zuneigung für den Hauptrechner

Dieses Bild mal 2

Fangen wir mit dem einfachsten an: Bislang hatte ich 16 GB RAM im System, jetzt sind alle vier Slots mit den gleichen 8 GB-Sticks G.Skill Aegis F4-3000C16D-16GISB (CL16-18-18-38, 2933 MHz) bestückt. Vollauslastung des Mainboards quasi – also zumindest was die Belegung angeht. Rein technisch gesehen könnte ich vier 32 GB-Module für krasse 128 GB DDR4 draufpacken. Aber ganz so bescheuert bin ich dann noch nicht :wink: . 32 GB braucht der gestandene Gamer zwar ebenfalls noch nicht zwingend aber die Tendenz geht eindeutig dahin. Vor allem, da 16 GB mittlerweile als Standard angesehen werden. Insofern hab‘ ich mir gedacht: Pack‘ das Mainboard voll, dann bin ich schonmal gerüstet (und Windows kann noch mehr sinnlos belegen). Spürbare Auswirkungen hatte es logischerweise noch nicht.

Etwas praktikabler war da schon die nächste Neuanschaffung: Zwei Samsung SSD 970 Evo Plus mit jeweils 2 TB. Azzkickr hatte mich mit seiner SATA-SSD endgültig davon überzeugt, dass ich endlich mal mit der Zeit gehen und upgraden sollte. Macht doch einen massiven Unterschied was die Ladezeiten in Spielen angeht – und das bei SATA! Eine NVMe M.2 ist ja nochmal eine andere Liga. Dazu kam das Thema mit der Lautstärke meines Systems. Schließlich hatte ich bislang noch drei HDDs im Betrieb. Und da die Preise für diese NVMe M.2 SSD seit einiger Zeit unter 300€ gefallen ist, habe ich nun zugeschlagen. Mit im Gepäck: Zwei passive Kühlkörper von Icy Box. Da die M.2-SSDs logischerweise mitten auf dem Mainboard sind (eine zwischen CPU und Grafikkarte, die andere hinter dem PCIe-1x-Slot unter der Soundkarte) wollte ich auf Nummer sicher gehen. Eine Mainboardhaube habe ich nämlich nicht, die von sich aus kühlen würde. Was aber mit 16€ auch nicht die größte Position auf der Rechnung war.

Die SSDs

Kühler und SSD vereint.

Die Montage des Kühlers geht grundsätzlich gut von der Hand. Es ist ein beidseitig klebendes Wärmeleitpad mit im Paket. Dieses klebt ihr auf die SSD und setzt dann den Kühler einfach drauf. Für den finalen Halt sind zwei Gummiringe dabei, die ihr vorne und hinten über SSD und Kühler stülpt. Das ist etwas frickelig, weil die Ringe so klein und empfindlich sind aber hält tatsächlich bombenfest. Da war die Montage der SSDs im System schon schwieriger. Das lag aber allein an mir, weil ich eine faule Sau bin. Natürlich hätte ich die Grafikkarte ausbauen und den Rechner auf die Seite legen können. Aber nein, ich versuchte stattdessen mit einem magnetischen Schraubenzieher und meinen dicken Fingern in dem Spalt zwischen CPU-Kühler und Grafikkarte zu hantieren und lasse dabei dutzende Mal die Schraube in die tiefsten Tiefen des Rechners fallen. Am Ende hat es zum Glück ohne Verluste hingehauen. Bei der unter der Soundkarte hatte ich hingegen bedenken, dass der Abstand zu klein ist für SSD und Kühler. Aber der mit 5mm passt tatsächlich grad so drunter (gibt noch einen mit 10mm). Hat sich scheinbar doch jemand Gedanken drüber gemacht :smile: .

In Sachen Temperatur liegen die beiden SSDs mit dem passiven Kühler bei 45-50°C. Ohne habe ich es logischerweise nicht getestet. Viel zu viel Aufwand. Ein bisschen wird es aber garantiert bringen. Meine beiden SATA-SSDs im Festplattencage sind hingegen bei 25-35°C. Die haben dort aber nur noch meine Western Digital mit 4 TB als Gesellschaft. Meine zwei Seagate-HDDs habe ich stattdessen auf die neuen SSDs umverlagert, (einmal) genullt und ausgebaut. So cool es auch war acht Laufwerke im Explorer zu sehen: 14 TB Speicherplatz benötige ich absolut nicht. Und selbst die 8 TB, die jetzt noch übrig sind weiß ich nicht, ob ich behalte. Vermutlich fliegt die WD-HDD über kurz oder lang ebenfalls raus. Zu sehr hat mich die pure Leistung der NVMe-Laufwerke überzeugt. 20mal schneller als die WD-HDD und immerhin 6mal schneller als die SATA-SSD was Schreiben/Lesen angeht. So krass. Schon fast traurig, dass ich so lange gebraucht habe, um auf den Zug aufzuspringen. Andererseits gibt es ja jetzt erst so langsam anständig viel Speicherplatz für gutes Geld in dem Bereich.

So viel Leistung auf so wenig Platine!

Zu meinen Erfahrungen gibt es nicht viel zu sagen. Es sind Speichermedien auf die ich Spiele installiere. Sie sind zwar nur PCIe Generation 3 aber zumindest für mich eine massive Leistungssteigerung. Ich möchte sie nicht mehr missen. Lustigerweise ist mein Rechner trotzdem nicht wirklich leiser geworden. Im Gegenteil scheint die WD jetzt wo sie alleine vor sich hin rattert noch mehr Vibrationen zu verursachen. Ein Grund mehr, warum ich darüber nachdenke sie auch noch rauszuwerfen. Aber mal schauen. Ein neues Gehäuse steht schließlich ebenfalls auf meiner Einkaufsliste.

Speicherplatz-Overkill² vor dem Ausbau der HDDs

Was für’s Auge

Nicht nur das Innere meines Hauptrechners hat ein Upgrade erhalten. Ich hab‘ mir auch endlich einen neuen Hauptmonitor gegönnt. Das hatte ich ebenfalls schon länger im Auge. Schließlich krebste ich bislang noch mit “mageren” 60Hz rum – bzw. nicht einmal das, denn der Dell-Monitor schafft nur 59Hz und ein paar Zerquetschte. Die Wahl fiel auf den LG UltraGear 27GL850-B, den mir Azzkickr genannt hat (empfohlen wäre etwas weit gegriffen). Ja, mein Iiyama ProLite H540S-B (21.3″) aus dem Jahr 2004 ist damit endlich in Rente gegangen. An seinen Platz ist mein bisheriger Hauptmonitor, ein Dell U2713HM von 2013, gerutscht. Mein Windows-Desktop ist jetzt 7.040 Pixel breit und ihr dürft mir glauben, dass ich mich schon daran gewöhnt habe. Weiß gar nicht wie ich es so lange mit dem 21,3″ und seinen mageren 1600×1200 auf meiner rechten Seite aushalten konnte.

Der LG ist hingegen erneut ein 27″-WQHD-Monitor aber mit nicht ganz so dickem Rand, also etwas kleiner als der Dell. Klingt bei jemanden, der drei Monitore auf dem Schreibtisch hat etwas bekloppt, aber hauptsächlich aus Platzgründen. 30″ oder mehr wäre zu viel gewesen. 4K macht hingegen bei der Größe keinen Sinn meinte Azz und hat wie immer Recht. Stattdessen schafft der LG 1440p mit 144Hz, hat HDR (HDR10) und nVidia G-SYNC- sowie FreeSync-Unterstützung. Das Nano-IPS-Panel hat zudem lt. Hersteller eine Reaktionszeit von 1ms aber diverse Tests haben gezeigt, dass das wohl ziemlicher Blödsinn ist. Außerdem gibt es einen integrierten KVM-Switch, den ich aber tatsächlich nicht verwenden werde. Ganz einfach, weil man ihn scheinbar nicht getrennt umschalten kann. Sprich, wenn ihr die Inputquelle wechselt, wird auch automatisch die Peripherie umgeschaltet. Da ich aber gerne mal nur das Bild des anderen Rechners auf dem Hauptmonitor haben möchte und trotzdem auf dem Hauptrechner rumhantiere, ist das ein wenig doof. Wichtiger war mir in der Hinsicht, dass er über HDMI die vollen 1440p überträgt. Endlich eine höhere Auflösung (1440p statt 1080p) am Arbeitsrechner und damit mehr Platz für Excel-Tabellen zur Verfügung!

Erste Erfahrungen

Links Dell 24″, mitte LG 27″ und rechts Dell 27″

Grundsätzlich funktioniert der LG UltraGear 27GL850-B super und ich werde ihn auch behalten. Keine Pixelfehler, kräftige Farben (Lysanda und ich sehen allerdings keinen echten Unterschied zum Dell) und ja, die mehr Hertz merkt man eindeutig in Titeln, in denen ich sie erreichen kann. Von adaptive Sync habe ich hingegen bewusst noch nichts gespürt/gesehen. Bedeutet vermutlich, dass es perfekt funktioniert :smile: . Im Vorfeld hatte ich zudem einige negative Berichte über starkes Backlight Bleeding gelesen und trotzdem zugegriffen, da sie nicht eindeutig waren und ich es entsprechend selbst testen wollte. Meine bisherige Erfahrung dahingehend ist, dass ich keine Probleme sehe. Ich würde das aber nicht als generelle Empfehlung sehen. Liegt vermutlich eher an mir und den sowieso schon nicht ganz so optimalen Lichtverhältnissen bei denen ich am Rechner sitze (Lysanda macht immer das Licht an).

Das bedeutet aber nicht, dass alles super-mega-toll ist. Es gibt durchaus noch ein paar Kleinigkeiten des Monitors, die ich am austüfteln bin. Bereits festgestellt habe ich z.B., dass man HDR unter Windows 10 nicht anschalten sollte. Das Bild ist dann völlig überbelichtet und sieht nicht gut aus. Mal abgesehen von Darstellungsfehlern, wenn man beispielsweise über die Taskleiste fährt. Liegt aber wohl nicht am Monitor, sondern an Windows. Zwar erwarten einige Spiele die Aktivierung in Windows, bevor sie HDR anbieten/nutzen, aber da verzichte ich dann halt erstmal drauf. Bringt ja nichts, wenn ich im normalen Windows-Alltag nur geblendet werde. Die paar Titel, die ich hingegen bislang mit Ingame-HDR getestet habe, sahen super aus. Nicht unbedingt “bahnbrechend im Vergleich zu vorher” aber ein merklicher und qualitativ besserer Unterschied. Waren bislang jedoch nur etwas ältere Spiele wie z.B. Agents of Mayhem. In neueren Titeln gibt es vielleicht eine noch fortschrittlichere Umsetzung/Unterstützung wo HDR besser zur Geltung kommt.

Ein weiteres Problem ist, dass Windows den Monitor als Soundgerät erkennt und diesem höchste Priorität zuweist. Schalte ich mein Headset ein, muss ich entsprechend manuell umschalten. Deaktiviere ich hingegen den Monitor komplett, steht mir abseits meiner Soundkarte überhaupt kein Output mehr zur Verfügung. Sehr komisch und hängt vermutlich mit dem Grafikkartentreiber zusammen? Keine Ahnung. Problem Nr. 3 habe ich ebenfalls noch nicht so recht verstanden, vermute aber den Energiesparmodus. Ich schalte zwar den Monitor komplett aus, wenn ich nicht am Rechner bin. Warum auch immer führt das aber dazu, dass Windows den Monitor vergisst. Sprich, wenn ich ihn wieder anmache, muss sich erst wieder alles umsortieren auf drei Bildschirme – teilweise ohne Erfolg und z.B. dem Ergebnis, dass meine Desktop-Icons überall verstreut sind. Das passiert bei den anderen Bildschirmen nicht. Sehr komisch.

Eine rein persönliche Sache ist hingegen die Position des Bedienjoysticks unter dem Monitor. Ich kann es aus ästhetischer Sicht nachvollziehen, dass er nicht mehr vorne auf dem Rahmen ist. Aber da mein Centerspeaker dort positioniert ist, ist es durchaus etwas umständlich das OSD zu bedienen, die Inputquelle zu wechseln oder einfach nur das Gerät an- und auszumachen.

Was für die Familie

Die Synology DS720+ (schon voller Katzenhaare)

Kommen wir nun zur letzten Neuanschaffung der letzten Wochen: Der Synology Diskstation 720+. Ja, es ist ebenfalls erst zwei Jahre her seit wir uns die DS218j angeschafft haben. Aber es ist wie so oft: Hat man mal was gekauft, lernt man es zu schätzen und/oder möchte mehr rausholen. Anfangs sollte der NAS schließlich nur als Datengrab und zentrale Zugriffsquelle dienen. Mittlerweile hängen mehrere Kameras dran, Lysanda arbeitet in vielen Situationen direkt im Betriebssystem des NAS und so weiter und so fort. Sprich: Man merkte sehr stark, dass es dem Gerät mit seinem Dual-Core und nur 512MB RAM an Rechenleistung fehlte. Ich hatte sogar überlegt gleichzeitig den Speicherplatz zu erhöhen. Aber irgendwie sind Serverfestplatten >4 TB aktuell extrem teuer. Entsprechend könnt ihr auf eBay auch nur das leere Gehäuse von uns kaufen.

Die Meinungen zur DS720+ sind übrigens teilweise durchaus Negativ. Hauptsächlich wegen der Ausstattung und dem dazugehörigen Preis. So hat sie immer noch nur 1 GbE-Netzwerkports, hat nur noch einen USB-Anschluss, die 2 GB Arbeitsspeicher sind fest verlötet und der optionale SSD-Cache lässt sich wohl nicht ausreizen oder als normale Datenablage verwenden. Das sind sicherlich alles valide Gründe – die mich allerdings nicht weiter interessiert haben. Für mich war stattdessen wichtig, dass sie mehr Power hat (64bit-Quad-Core mit 2Ghz/2,7Ghz burst und 2 GB DDR4-RAM), erweiterbar ist (mehr RAM, weitere Festplatten. NVMe-SSD-Cache) und preislich nicht ganz aus dem Rahmen schlägt (440€ ohne Festplatten). Und ja: Die zusätzliche Power unter der Haube macht sich sofort bemerkbar. Es dauert nicht mehr Minuten bis eine Applikation sich öffnet, die Surveillance Station kriegt nicht mehr die Krise, wenn ich mir die Aufzeichnungen im Schnelldurchlauf anschaue und Lysanda kann endlich wieder ihren Ordner öffnen in dem sich ihre selbstgemalten Bilder befinden, die wir mit hoher Auflösung eingescannt haben (~25MB pro Stück). Ja, kein Witz: Der Disk Station Manager hat diesen Ordner nicht mehr aufbekommen und ist gnadenlos abgekackt. Ging nur noch Remote im Windows-Explorer auf.

Auf Synology fiel die Wahl hingegen wegen den guten Erfahrungen und dem einfacheren Umstieg. Ist ja meist weniger ein Problem im gleichen Ökosystem zu wechseln als in ein Neues. Schon allein, weil wir die Festplatten mit Synologys hauseigenem Hybrid-RAID betreiben. Im Vorfeld hatte ich mich logischerweise über den Umstieg genau informiert. Ist ja das erste Mal, dass ich einen NAS auswechsele. Klang laut der Webseite von Synology leider nicht ganz so einfach, da der Umstieg von einer “J-Serie” auf eine “Plus-Serie” nur über Backups gehen sollte. Die Realität sah zum Glück anders aus und der NAS-Wechsel war praktisch in 15 Minuten schon erledigt und 10 Minuten davon brauchte der neue NAS zur Installation des DSM. Ich hab‘ einfach die Festplatten aus der DS218j raus, in der richtigen Reihenfolge in den neuen rein und fertig. Die DS720+ hat diese sofort erkannt und mir die Migration ohne Datenverlust angeboten. Anschließend musste ich nur noch alle Applikationen reparieren (ein Buttondruck) sowie in der FritzBox die Portfreigaben wieder einrichten. Letzteres hat vermutlich die meiste Zeit bei der Aktion gebraucht. Hätte ich echt nicht gedacht. Rechnete damit einen halben Nachmittag dazu zu verbringen Backups zurückzuspielen, alles wieder einzurichten und dergleichen. Aber nein: Festplatten rein, Eingeschaltet, Button in der Weboberfläche gedrückt, Einsatzbereit. So muss ein Nutzererlebnis sein. Da bezahle ich auch gerne 100€ mehr im Vergleich zu einem Konkurrenzprodukt.

Nun habe ich aber genug mit unserem Konsum geprahlt und gehe lieber ihn weiter auskosten…indem ich FarCry 2 (2008) weiterspiele :laughing: . Bis Montag!

Sicarius

Klicke-di-Klack

Es weiß eigentlich jeder und ich habe es auch schon sehr oft erwähnt: Eine Beziehung besteht aus Kompromissen. Wir hätten beispielsweise ohne Probleme die Möglichkeit gehabt zwei getrennte Arbeitszimmer einzurichten. Die Entscheidung fiel jedoch bewusst dagegen aus vor allem mit der Begründung “jeder sitzt dann nur in seinem stillen Kämmerlein und man tauscht sich gar nicht mehr aus”. Jetzt im Home Office ist das sogar noch wichtiger geworden, da wir ja im selben Team arbeiten.

Diese Entscheidung pro Zweisamkeit im Arbeitszimmer hatte aber natürlich Konsequenzen speziell in Bezug auf den Geräuschpegel auf “meiner” Seite des Raumes. Egal wie mein nächster Computer aussieht: Er wird definitiv mehr auf Silent getrimmt sein als mein Monster heute (allein die fünf HDDs und fünf nicht sonderlich leisen Gehäuselüfter). Außerdem bin ich mittlerweile fast vollständig auf Headset-Nutzung umgestiegen, selbst wenn ich alleine im Zimmer bin. Die Boxen sind nur noch sehr selten an und zum Zocken sogar nur noch, wenn wir es gemeinsam tun.

Entsprechend froh bin ich, dass ich letztes Jahr auf das Teufel CAGE gewechselt bin. Teufel hat zwar kurz danach (ist ja immer so) einen Nachfolger rausgehauen, ich bin aber weiterhin extrem zufrieden mit dem Original. Sehr gute Soundqualität, hervorragender Tragekomfort und selbst nach einem Jahr intensiver Nutzung Tipptopp in Ordnung.

Der Weg zum Thema

DOOM Eternal: The Ancient Gods – Part One (Herstellerbild)

Vor zwei Wochen habe ich nun aufgrund der Geräuscheproblematik eine weitere Bestellung neuer Hardware ausgelöst. Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, war die Veröffentlichung von DOOM Eternal: The Ancient Gods – Part One. Ich weiß übrigens nicht, warum Bethesda das Werk unbedingt als “Stand-alone Addon” verkaufen will. Aber ich bezweifle, dass jemand, der nicht DOOM Eternal vorher gespielt hat, damit Spaß haben wird. Die Jungs von id Software ziehen nämlich von der ersten Sekunde an alle Register. Sie erwarten zumindest auf Ultra-Violence, dass ihr das Spielprinzip verinnerlicht und ja…fast schon gemeistert habt.

So umfasst das Addon zwar “nur” drei riesige Level, aber holla die Waldfee ist das Ding bockschwer. Das Spiel wirft einem alles entgegen, was das Arsenal hergibt – und noch mehr! Dass einen (mehrfach!) zwei Marauder gleichzeitig erwarten würden, wusste ich ja. Aber zwei Cyberdemons in einem engen Korridor? Zwei Archviles an gegenüberliegenden Stellen der Arena? Ein Geist, der Gegner übernimmt, ihre Werte verbessert und nur mit einer bestimmten Waffe getötet werden kann? Definitiv eine massive Eskalation im Vergleich zum Finale des Hauptspiels – und da habe ich ja schon stark geschwitzt. Ich bin nach einer Session DOOM Eternal: The Ancient Gods – Part One sowas von fix und alle, das glaubt man nicht – womit wir beim heutigen Thema sind:

Lysanda hat zum einen festgestellt, dass ich extrem stark atme während ich das Addon zocke, was ich allerdings nicht abstellen kann :wink: . Sie hatte aber auch schon öfters erwähnt, dass mein neun Jahre altes Logitech Gaming Keyboard G510 ihr selbst mit Kopfhörern störend laut ist. Und bei id Softwares neustem Titel ist es ihr dann wohl doch zu viel geworden, wie ich da extrem auf den Tasten rumhämmere. Mag komisch anmuten, kann ich aber absolut nachvollziehen. Tastaturgeklappere kann echt nervig sein. Und hier reden wir vom Dark Souls der Ego-Shooter – da wird viel auf den Tasten rumgehämmert.

Die Neuanschaffung

Aber nach neun Jahren kann man sich mal wieder neue Peripherie anschaffen. Ja, auch die Logitech G9x Laser Mouse musste weichen. Nicht wegen der Lautstärke, sondern einfach, weil sie doch so langsam ziemlich abgenutzt war und sich hier und da etwas komisch anfühlte. Aber kommen wir zuerst zur Tastatur. Heutzutage ist die Wahl der Tasten ja zu einer echten Wissenschaft ausgeartet. Anschlagspunkt, Betriebspunkt, Betätigungsweg, Feedback-Typ, notwendige Kraft – echt krass, worauf es heutzutage scheinbar ankommt. Vorbei die Zeiten, in denen man einfach nur danach geschaut hat ob die mehr Tasten hat als die andere :smile: .

Die Tastatur mit Handy und Arx Control App

Am Ende habe ich mich für eine Logitech G910 Orion Spectrum entschieden. Die hat die Logitech-eigenen Romer-G Switches (Romer-G Tactile, um genau zu sein) und wurde auf diversen, auf Silent-Zeugs spezialisierten Seiten empfohlen. Ich hatte außerdem zum Testen eine Corsair K95 RBG Platinum mit Cherry MX Brown (auch angeblich sehr leise) bestellt. Die war aber nicht nur 70€ teurer, sondern sogar selbst mit O-Ringen lauter als die Logitech G910 – und die ist schon nicht wirklich leise. Ja, im Vergleich zur alten Logitech G510 ist ein hörbarer Unterschied aber laut ist sie trotzdem noch. Entsprechend habe ich keine Ahnung was die ganzen Tester als leise bei mechanischen Tastaturen ansehen. Beide Modelle klingen als würde man in einem Büro der 80iger sitzen. Die Logitech hat zusätzlich noch einen etwas metallischen Nachklang und eine Leertaste, die man bis ans Ortsende wahrnimmt (ich habe ein paar O-Ringe drunter gepackt, um sie etwas zu dämpfen). Bitte? Das ist bei uns direkt um die Ecke? Psst.

Die Tastatur

Insofern war die Mission “finde eine mechanische Tastatur, die flüsterleise ist” nur bedingt erfolgreich. Es ist etwas besser und der Ton für Lysanda angenehmer als bei der Logitech G510. Aber im Vergleich mit z.B. einer Laptop-Tastatur liegen immer noch Welten dazwischen. Doch sowas kommt mir logischerweise nicht auf den Schreibtisch. Ich brauch‘ was Mechanisches. Etwas, das sich spürbar bewegt. Warum ich die Logitech G910 dann trotz der Lautstärke behalten habe? Genau deswegen: Weil sie sich saugeil anfühlt. Es macht richtig Spaß mit der zu tippen. Ich kann die Haptik gar nicht richtig beschreiben aber die Tasten haben für mich einfach die richtige Höhe, den perfekten Winkel und den korrekten Widerstand. Außerdem finde ich den Klang persönlich extrem befriedigend. Nein, ich bin nicht in einem Rechenzentrum groß geworden. Aber sie klingt irgendwie sehr klassisch und hat was von “ich sitze am Terminal und hacke ne Runde”.

In Sachen Größe ist sie nicht ganz so lang und breit wie die G510, weil die Handablage kürzer aus- und das Display weggefallen ist. Über letzteres bin ich übrigens ganz froh. Ich fand das von Anfang an ziemlicher Overkill und habe es nie wirklich intensiv genutzt. Vermutlich auch, weil die Community darum nur wenige wirklich sinnvolle Apps hervorgebracht hat. War es ganz nett in World of WarCraft ein paar Statusinformationen dort zu sehen? Freilich. War es praktikabel? Hell, no. Die meiste Zeit zeigte es entsprechend einfach nur die Uhrzeit an und hat Strom verschwendet. An seine Stelle ist nun eine Handyhalterung getreten, in die mein iPhone 11 nicht ganz reinpasst. Die Idee dahinter ist es sich eine App namens Arx Control herunterzuladen, die dann ähnliche Funktionen bietet wie das Display. In der Praxis finde ich es aber genauso nutzlos. Nur die Möglichkeit sich den Systemstatus (CPU, GPU und RAM) inkl. Temperaturen anzeigen zu lassen ist ganz nett. Aber eben nur das: Ganz nett. Das gilt ebenfalls für die RGB-Funktionen, die vermutlich keine Wünsche offenlassen (16,8 Millionen Farben, die sich sogar animiert und Tastenspezifisch programmieren lassen) und mit einem Tastendruck abgeschaltet werden können.

Was ich hingegen tatsächlich nutze sind die Zusatz- und vor allem die Medientasten. Wobei es wie bei der G510 hier ebenfalls mehr Möglichkeiten gibt, als ich brauche. So könnt ihr satte vier Funktionen pro Taste einprogrammieren. Ich habe in den letzten sieben Jahren höchstens Mal aus Versehen draufgedrückt. Ich seh‘ schon die Kommentare: “Wieso kaufst du dir eine Tastatur für 120€, wenn du eh nur ein Drittel der Funktionen nutzt?” Na, weil ich es kann und sie echt cool ist. Ist doch klar. Und ja: Das Laustärkerad funktioniert jetzt auch endlich unter Windows 10. Allein dafür hat sich der Kauf schon gelohnt :wink: . Aber Spaß beiseite: Nach den ersten zwei Wochen bin ich absolut zufrieden mit der Logitech G910 Orion Spectrum und würde sie definitiv sofort wieder kaufen.

Die andere Peripherie

So viel also zur Tastatur. Finde ich immer schwierig über sowas zu schreiben, da es so eine extrem subjektive Sache. Egal ob sie 20 oder 2.000€ kostet: Am Ende muss man sich wohlfühlen damit. Lysanda fand beispielsweise nicht nur die Lautstärke der Logitech G510 fragwürdig, ihr war sie selbst mit ausgefahrenen Füßen viel zu flach. Die G910 ist da etwas besser aber immer noch kein Vergleich zum hohen Winkel ihres 08/15-Dell-Firmenrechner-Überbleibsel. Als Maus nutzt sie hingegen einen billigen China-Import von Ali Express, den ich ihr mal zum Geburtstag geschenkt hatte. Warum? Weil sie Pink ist, ein Sailor Moon-Logo drauf hat und auch noch vollgestopft mit RGB ist (sieht echt genial aus). Fühlt sich sogar tatsächlich super an das Teil. Hätte ich nicht gedacht. Allerdings löst sich die Beschichtung schon teilweise ab. Wird also vermutlich keine neun Jahre halten. Ökologisch natürlich nicht super aber was will man für den Preis mehr erwarten?

Die schicke Maus

Ich habe mir stattdessen die Logitech G502 HERO Special Edition gegönnt. Warum die Special Edition mit weißem Akzent? Tatsächlich einfach nur, weil sie zum Kaufzeitpunkt einen Euro billiger war als die schwarze (jetzt wieder 10€ mehr). Außerdem gibt es ihr einen gewissen TRON-Look und ihr wisst ja, wie sehr ich die Filme liebe. Wieder eine Kabelmaus hingegen, weil ich schon genug Zeug im Haus habe, das rumfunkt (und ich Akkus in solchen Geräten doof finde). Auf Logitech fiel die Wahl, weil Microsoft immer noch keine anständige Neuauflage der Sidewinder rausgebracht hat (der König der Mäuse) und sie quasi auf Platz 2 kommen. Tun schließlich schon seit Jahrzehnten in unserer Familie gute Dienste (ja, wir hatten schon an unserem Pentium 133 Mhz eine Logitech-Maus). Und ja: Ich habe mich wie 2011 für die “hässliche” Variante entschieden. Aber eine Gaming-Maus muss nicht formschön sein. Sie muss gut in der Hand liegen und gut zu bedienen sein – und diese Kriterien erfüllt die Logitech G502 Hero trotz ihres etwas eckigen Auftretens. Außerdem ist sie tatsächlich etwas handlicher als meine alte Logitech G9x Laser Mouse.

Ein endloses Mausrad

Beide Seiten der Maus sind angenehm gummiert. Das macht nicht nur das Ablegen des Daumens angenehmer, sie ist auch entsprechend griffiger. Zusätzlich besitzt sie 11 programmierbare Tasten, die DPI sind von 100 bis 25.600 (bitte was?!) frei einstell- und per Knopfdruck in drei Stufen wechselbar, es lassen sich Spieleprofile hinterlegen, sie hat RGB (sogar synchron zur Logitech-Tastatur, wenn man möchte) und ein paar Gewichte sind ebenfalls enthalten. Aber ihr wisst ja was jetzt kommt: Ich habe keine Gewichte drin, ich nutze keine Spieleprofile und RGB ist zwar nett, braucht aber keiner. Mir ist stattdessen wichtig, dass sie ausreichend und gut erreichbare Tasten hat, um im Eifer des Gefechts schnell zwischen Raketenwerfer und Railgun wechseln zu können. Ach, und sie scheint etwas unempfindlicher gegen Katzenhaare zu sein. Der Sensor ist nämlich nicht ganz so tief eingelassen wie bei der Logitech G9x. Entsprechend können die besagten Haare sich hoffentlich nicht mehr ganz so gut darin sammeln.

Eine erwähnenswerte Besonderheit der Logitech G502 HERO ist sicherlich das Mausrad, das sogar vertikales Scrollen unterstützt. Es hat nämlich keinerlei eingebauten Widerstand. Stattdessen dreht es so lange weiter bis die Schwungkraft verbraucht ist oder ihr es manuell stoppt. Ist vielleicht mittlerweile Standard, aber ich kannte das noch nicht und ist im ersten Moment definitiv gewöhnungsbedürftig. Ich war es eher gewohnt mehrfach hintereinander kräftig zu scrollen, weil sonst nicht viel passiert ist. Hier führt das stufenlose Scrollen hingegen dazu, dass ihr quasi sofort am Ende der Seite angekommen seid. Diesen Unterschied muss man erst lernen und ganz grün bin ich damit ehrlich gesagt selbst nach zwei Wochen noch nicht. Ich sehe aber durchaus die Vorteile dieser Variante. Allein schon beim Arbeiten mit ewig langen Excel-Listen :smile: .

Ansonsten wüsste ich nicht, was ich noch zur Maus sagen könnte was ihr nicht selbst auf der Herstellerwebseite nachlesen könntet. Sie liegt besser in der Hand als die Logitech G9x (die war etwas kurz für meine 19cm), fühlt sich super an und gleitet fast von selbst über das Mauspad. Die Tasten sind taktil und selbst im Eifer des Gefechts gut erreichbar. In Sachen Features kann sich hingegen vermutlich höchstens ein eSportler beschweren. Unterm Strich also ebenfalls ein Kauf, den ich bislang nicht bereut habe.

Da haben sich zwei gefunden!

Ich bin mittlerweile seit über vier Jahren mit Lysanda verheiratet. So ganz nachvollziehen kann ich es weiterhin nicht, dass sie es mit mir aushält – beschweren werde ich mich darüber aber natürlich nicht :tongue: . Und nein, vor 10 Jahren hätte ich definitiv nicht gedacht, dass ich diesen Satz mal schreiben würde. Wir sind aber noch nicht über den statistischen Buckel drüber. Die durchschnittliche Ehedauer liegt in Deutschland aktuell bei 14,8 Jahren und die meisten Scheidungen gibt es nach sechs Jahren. Doch das nur am Rande. Ich richte selbstverständlich meine Beziehung nicht an irgendwelchen Statistiken aus. Schon gar nicht an solchen wie “Wieviel Sex ist normal?“, bei denen ich immer froh bin zu sehen, dass bei uns scheinbar die Sache besser läuft :wink: .

Stattdessen will ich darauf zu sprechen kommen, dass sich in vielen Familien über die Jahre das ein oder andere, gemeinsame Ritual und Traditionen in den Alltag einschleicht. Das kann der Gute-Nacht-Kuss vor dem Licht ausmachen sein, das festgelegte Menü an Heiligabend oder der eine Typ von Geschenk zum Geburtstag. Lysanda schaut mich trotzdem immer schräg an, wenn ich von Zuhause erzähle wo es beispielsweise zu Heiligabend immer Lende mit Spätzle gab (die Bockwurst mit Kartoffelsalat-Esser finde ich komisch…) oder Samstagsabends häufig Bratwurst/Steak mit frischen Brötchen bzw. wenn Mama unterwegs war eine Runde KFC. Alles ist möglich und bringt eine gewisse Routine und Vertrautheit ins Leben. Und wir Menschen bevorzugen Gleichmäßigkeit und Bekanntes über allem anderen. Es ist schließlich etwas, auf das man sich verlässlich freuen kann. Es gibt aber auch viele, denen ist das auf Dauer zu langweilig. Aber ewiges Abenteuer gibt es halt nur in den Unterhaltungsmedien und bei Motivationscoaches, die sich irgendwo in der Südsee auf einer Insel filmen lassen. Bitte? Ja, ich finde diese Leute sehr fragwürdig aber egal.

Das eigentliche Thema

Bei uns scheint sich aktuell eine relativ teure, jährliche Tradition zu entwickeln. Und zwar waren wir bereits das dritte Jahr in Folge im August in Frankfurt bei Sport Tiedje. Übrigens ein Laden, den wir uneingeschränkt empfehlen können. Sehr gute (und ehrliche!) Beratung, viele Geräte zum Testen vor Ort und etwas Verhandlungsspielraum was den ein oder anderen Preis betrifft.

Der modifizierte Crosstrainer

Angefangen hat es 2018. Da haben wir dort unseren Crosstrainer gekauft. Die Wahl fiel auf den Life Fitness Crosstrainer X1 Go. Zum einen kannten wir die Marke und das Modell (in etwas teurer) aus unserem Fitnessstudio. Zum anderen war er gerade stark reduziert. Grundsätzlich ein super Gerät mit dem wir absolut zufrieden sind. Nur bei zwei Sachen mussten wir zusätzlich Hand anlegen: Er hat keine Handy/Buchablage und wir trainieren gerne Barfuß. Ersteres haben wir durch den Kauf einer Schwanenhalshalterung behoben. Dabei allerdings darauf achten, dass sie lang genug ist. Da sie sich nur unter dem Display befestigen lässt und ihr entsprechend den Hals drumherum/darüber hinweg biegen müsst, ist die Strecke vergleichsweise lang. Das Problem beim Barfuß trainieren ist hingegen, dass die Hartplastikschalen (inkl. “Antirutscheinkerbungen”) echt unangenehm sind an den blanken Füßen. Hier haben wir als Lösung eine alte Korkplatte (war allein zu glatt) aus unserem Restposten mit einer Teppichfliese verbunden und zurecht geschnitten. Funktioniert super. Müssen sie aber demnächst mal austauschen, weil der Teppich langsam aber sicher durchgelaufen ist.

August 2019 waren wir dann dort mit dem Ziel ein Trampolin zu kaufen. Auf dem Trampolin zu Schwingen hilft den Lymphkreislauf in die Gänge zu bringen. Außerdem macht es einfach Laune rum zuspringen (und ggf. ein paar Übungen zu machen). Keine Ahnung welches menschliche Urbedürfnis dabei befriedigt wird aber gefühlt hat auch jeder Nachbar ein Außentrampolin für die Kinder im Garten stehen :smlie: . Von Sport Tiedje wurden wir zu einem cardiojump Fitnesstrampolin Premium beraten. Das ist soweit ich weiß damals erst neu auf den Markt gekommen und ist preislich in einem bezahlbareren Bereich als die Markenteile von Salta, Kettler & Co. – bei angeblich gleicher Qualität. Auch hier: Wir sind absolut zufrieden. Es ist ein Trampolin, es lässt sich leicht auf- und abbauen, steht trotz einklappbarer Füße absolut stabil und bislang hat es noch keine nennenswerte Abnutzungserscheinungen. Und, besonders wichtig, es gibt für alle Bestandteile Ersatzteile. Schließlich wird irgendwann doch der ein oder andere Gummi seinen Geist aufgeben. Zubehör wie eine Haltestange für intensiveres Sprungtraining haben wir dafür aber nicht geholt.

2020

Ende Juli kam Lysanda dann erneut an und meinte: “Wollen wir uns vielleicht ein Liegefahrrad zulegen?”. Wir hatten zwar schon mein, aus einer Praxisauflösung stammendes, Ergometer im Keller aber das haben wir faktisch nicht benutzt. Der Sattel war äußerst unangenehm, die Griffe komisch und ein Ersatz bei dem alten Ding das Geld irgendwie nicht wert. Und ein Liegefahrrad deshalb, weil es logischerweise nicht ganz so anstrengend ist wie der Crosstrainer und man etwas gechillter trainieren kann – allerdings nur die Beine, die sowieso schon stärksten Muskeln im Körper. Also wieder ab nach Frankfurt und ausgiebig die dortigen Ausstellungsstücke angeschaut. Aber nein: Es steht tatsächlich nun kein neues Liegefahrrad im Keller. Wir wurden vom netten Verkäufer stattdessen umberaten.

Unser beider Ziel ist (leider) immer noch wieder abzunehmen. Trotz massiver – und mittlerweile definitiv dauerhafter Ernährungsumstellung (Low Carb, ~300g Essen pro Mahlzeit und häufig nur zwei Mahlzeiten pro Tag), fast vollständigem Verzicht auf Zucker und regelmäßigem Training fallen die Kilos irgendwie nicht wie gewünscht. Entsprechend meinte der Verkäufer, dass er uns zwar natürlich gerne ein Liegefahrrad andrehen könnte. Er meinte aber gleichzeitig, dass er aus seiner Sicht etwas Besseres für uns hat: Ein Rudergerät. Und ja, er hat uns am Ende erfolgreich davon überzeugt, dass das die sinnvollere Investition in unsere Gesundheit ist als faul auf einem Liegefahrrad unsere Runden zu drehen. So ein Rudergerät ist definitiv ein umfangreiches Ganzkörpertraining – in relativ kurzer Trainingszeit.

Der zweite Einkauf

Ja, wir haben dreckige Füße…

Bevor wir aber zum Rudergerät kommen: Wir haben zusätzlich noch eine Taurus Vibrationsplatte VT5 mitgenommen. Wir hatten die ganze Zeit schon eine geschenkte aber total billige Platte aus dem Supermarkt im Keller stehen. Sie reichte aus, um festzustellen, dass uns die Idee dahinter durchaus gefällt. Aber das kleine, viereckige Ding mit seinen dicken Noppen reichte für unsere Ansprüche einfach nicht aus. Gleichzeitig haben wir im Keller definitiv nicht den Platz für die riesigen Teile aus dem Fitnessstudio. Die Taurus VT5 bildet da den perfekten Kompromiss aus starkem Motor, der einen anständig von Fuß bis Kopf durchrüttelt, Preis und Platzbedarf. Ach und Taurus ist die Eigenmarke von Sport Tiedje. Im Bereich der Vibrationsplatten haben sie gar keine anderen Firmen im Programm :smile: .

Schon allein nur mit leicht angewinkelten Knien (nie durchdrücken!) da drauf zu stehen und sich 10 Minuten (mehr geht am Stück nicht) durchrütteln zu lassen verursacht am Anfang an einigen Stellen Muskelkater. Effektiver wird es aber natürlich, wenn ihr sie mit in euer Training einbaut. Ähnlich wie die EMS-Anzüge quasi. Ne Runde Kniebeugen, Bauchübungen, etc. pp. und schon ist die Sache noch effektiver. Der Verkäufer meinte auch, dass sie Anfangs etwas übermütig dutzende von Liegestützen darauf absolviert und danach tagelang Muskelkater hatten.

Und auch auf die Gefahr wie eine kaputte Schallplatte zu klingen: Auch mit diesem Kauf sind wir absolut zufrieden. Das Ding hat anständig Power unter dem Hintern und kommt entsprechend an alle Stellen dran während das Supermarktding gefühlt höchstens bis zur Hüfte gekommen ist. Die drei verfügbaren Programme rütteln einen anständig und abwechslungsreich in alle Richtungen durch (manueller Betrieb geht auch – inkl. Fernbedienung) und sie ist trotzdem angenehm mobil/handlich, um sie zügig mal aus dem Weg räumen zu können. Und ja: Man hat je nach Übung mächtig Muskelkater danach. Ich persönliche finde sie vor allem super als Trainingsabschluss, um den Körper nochmal so richtig zu entspannen. Diese Aussage mag erstmal keinen Sinn machen, schließlich spreche ich von Muskelkater. Aber die Vibrationen lockern natürlich auch die Muskeln bis in die Tiefe. Ein paar Dehnungsübungen dazu machen und alles ist perfekt :smile: . Lysanda hat hingegen ihr Training (z.B. 100 Kniebeugen) vom Trampolin auf die Vibrationsplatte verlegt und macht die Entspannung auf dem Trampolin.

Das Rudergerät

Das schicke Rudergerät

Kommen wir aber nun endlich zum eigentlichen Thema: Das Rudergerät. Angeblich werden beim Rudern 80% aller Muskelgruppen im Körper in Anspruch genommen und der gesamte Bewegungsapparat genutzt. Es ist somit nicht nur Kraft-, sondern auch Ausdauertraining und ist angeblich aufgrund dieser hohen Beanspruchung ebenfalls ein gutes Mittel zum Abnehmen aufgrund des Kalorienverbrauchs. Und nach den ersten Runden auf diesem Gerät muss ich sagen: Ja, ich würde sagen das stimmt. Man drückt die Bein durch, legt sich nach hinten (=Bauchtraining) und zieht kräftig mit den Armen und das alles in einer fließenden Bewegung bei der man relativ wenig falsch machen kann (Stichwort “falsche Belastung”), wenn man den Ablauf mal verstanden hat. Aber schaut euch dazu am besten Mal ein Video an. Das auf Textbasis zu erklären ist mir zu umständlich :wink: .

Wir haben uns für ein Gerät in der Farbe “Esche Natur” der Firma WaterRower aus Deutschland entschieden. Dazu gab’s noch die Smartphone-Halterung und eine Packung Chlortabletten. “Hä? Wad? Chlortabletten?!” – Manchmal bist du schon etwas schwer von Begriff, lieber Besucher. Es sagt doch schon der Name: “WaterRower”. Das Ding ist mit maximal 18l Wasser gefüllt und damit sich darin keine Algen bilden, muss man halt hin und wieder mal eine Chlortablette reinwerfen.

So real!

Überzeugt hat uns die Wasser-Variante im Gegensatz zu den klassischen Systemen, die man so aus dem Fitnessstudio kennt aus mehreren Gründen: Die Holzvariante (gibt’s auch in Edelstahl) sieht extrem schick aus und lässt sich einfach und schnell aufstellen (vorausgesetzt die Decke ist höher als 2,1m – so lang ist das Ding nämlich), um es nach dem Benutzen in die Ecke zu schieben. Nimmt dann ungefähr die Grundfläche eines Stuhls ein. Gleichzeitig ist das Wassergeräusch irgendwie cool und erzeugt das richtige “Ruderfeeling”. Das ist definitiv nicht zu verachten. Es macht den kleinen aber feinen Unterschied zwischen einem reinen Fitnessgerät hin zu einem etwas durchaus entspannendem Training! Und trotzdem ist es im Vergleich zu den anderen Metalldingern leise und angenehm. Außerdem sind die Wassergeräte wohl langlebiger und abseits der Chlortablette völlig Wartungsfrei. Der wichtigste und entscheidendste Vorteil ist aber: Der Wasserwiderstand führt zu einem natürlicherem und damit einem für die Gelenke schonendem Rudern. Die Aussage in manchen Tests, dass ihr vor jedem Training deshalb je nachdem die Wassermenge reduzieren oder erhöhen sollt ist aus meiner Sicht (und lt. Verkäufer) übrigens Schwachsinn. Ja, ihr steuert den Grundwiderstand über die Wassermenge. Aber ich sehe keinen Grund nicht einfach z.B. 17l reinzupacken und das so zu lassen. Zum ständigen rein- und rausholen ist der Tank zum einen nicht ausgestattet, zum anderen steuert ihr am Ende des Tages selbst den Widerstand. Zu anstrengend? Dann eben nicht mit 3,5m/s unterwegs sein, sondern vielleicht nur mit 3m/s.

Von oben

Ich schaffe aktuell übrigens 2km in ca. 15 Minuten – allerdings mit 3-4 Pausen (die erste nach ca. 800m). Das Ding ist nämlich extrem anstrengend (und ich scheinbar immer noch völlig untrainiert) und erfüllt damit eindeutig sein Versprechen. An der Seite ist ein kleiner Computer der euch die Distanz, die Zeit, die Schlagzahl und eben die Geschwindigkeit in verschiedenen Einheiten darstellt. Ein paar Trainingsprogramm gibt es wohl auch aber wir stellen derzeit einfach nur eine Kilometerzahl ein und versuchen die erstmal ohne Pause und mit dem richtigen Bewegungsablauf zu erreichen. Das ist schon anstrengend genug. Spielereien wie man sie von manch anderen Geräten kennt (z.B. ein Angelspiel) gibt es hier nicht aber das brauche ich auch nicht. Nur Barfuß trainieren, das geht hier nicht. Die Halterungen für den Fuß sind wieder aus Hartplastik wie auch die Schnürriemen zum Festzurren der Füße. Das schabt und tut sehr schnell weg. Aber ohne Schuhe Sport zu treiben scheint eh nicht besonders verbreitet zu sein irgendwie…

Der Zusammenbau ging sehr gut von der Hand und dauerte maximal 30 Minuten (16 Schrauben insgesamt). Das Auffüllen ist mit einem Eimer und der beiliegenden Handpumpe ebenfalls kein großes Problem (Wasserschlauch ist natürlich einfacher). Auch die Smartphone-Halterung war simpel und schnell zu montieren und verrichtet gute Dienste. So kann man trainieren und trotzdem dabei z.B. ein Video schauen – vielleicht wie jemand anderes gerade über einen See rudert :smile: . Insofern: Auch mit diesem teuren Einkauf sind wir absolut zufrieden. Es macht Spaß, ist sehr anstrengend und vermutlich ist das Training sogar effektiver als eine Stunde auf dem Crosstrainer oder so. Wir können das Teil bislang uneingeschränkt empfehlen. Bin echt froh, dass uns der Verkäufer umberaten hat.

Epilog

Jetzt müssen nur endlich die Kilos purzeln. Und im August 2021 schauen wir dann mal, was uns Neues einfallen wird. So langsam geht uns nämlich definitiv der Platz im Fitnessbereich aus…

Links alt, rechts neu – ein riesiger Unterschied…

Lysanda ist aktuell ein wenig wütend. Nicht auf mich – zum Glück -, sondern auf unsere verschwenderische Gesellschaft im Allgemeinen und Hersteller von Elektronikware im Speziellen. Warum? Wegen ihrem Epilierer. Für die Besucher unter uns, die so ein Gerät nicht nutzen: Ein Epilierer ist ein modernes Folterwerkzeug, meist bestehende aus einem Motor und einem Aufsatz, vor allem zur Anwendung an den Beinen. Es wird besonders durch aber nicht nur von Frauen genutzt, um ihre Schmerztoleranzgrenze zu trainieren – und vielleicht auch, weil sie glatte Haut haben wollen. Ein Epilierer reißt nämlich buchstäblich die Haare heraus im Gegensatz zum Rasierer, der ja nur an der Oberfläche abschneidet. Letzteres tut wesentlich weniger weh (je nach Rasierapparat), hält dafür aber nicht sonderlich lange vor.

Das Problem

Der Epilierer von Lysanda hat nun vor kurzem den Geist aufgegeben. Er hat schon länger etwas komische Geräusche gemacht, am Ende haben sich bei Widerstand dann die Walzen nicht mehr bewegt. Während andere vermutlich sofort die Schritte “Tonne” und “Neukaufen” durchgeführt hätten, haben wir uns erstmal den Epilierer-Kopf vorgenommen und ihn auseinander gebaut. Das ging auch erstaunlich gut und ziemlich vollständig. Der Zusammenbau ebenfalls. Nur die auf Spannung stehenden Klammern waren etwas fummelig. Aber egal: Also auseinander gebaut und das Problem relativ zügig identifiziert. Im Inneren befinden sich Plastikzahnräder und die halten leider nicht ewig. Das Hauptrad war stark abgenutzt und hat entsprechend nicht mehr richtig in die anderen Zahnräder gegriffen. Kein Wunder, dass er nicht mehr funktioniert hat.

Ein Zahnrad also. Sollte ja kein Problem sein so ein 1ct-Produkt irgendwo zu bekommen, wenn nicht sogar vom Hersteller selbst (in diesem Falle Panasonic). Pustekuchen: Nicht einmal in Modellbaushops gab es überhaupt nur ähnliche Räder. Und Panasonic selbst verkauft nur den ganzen Kopf als Ersatzteil. Preis dafür? 55€ (10€ mehr (!) als das gesamte Gerät vor 7 Jahren mal gekostet hat); Neupreis des aktuellen Modells inkl. wesentlich mehr Zubehör? 85€… Es dürfte klar sein, wofür sich Lysanda entschieden hat.

ARGH!

Jetzt hatten wir natürlich ein kleines bisschen die Hoffnung, dass wir nicht alles in den Müll werfen müssten. Die Funktionsweise des Kopfes ist unverändert und das Thema “Einheitliche Ladekabel” ist ebenfalls bereits viel diskutiert worden auf EU-Ebene. Aber nein, obwohl der neue Kopf im Inneren unter Garantie genauso funktioniert wie der alte, passt er nicht auf den alten Motor. Und das Ladekabel des Vorgängermodells passt ebenfalls nicht beim Nachfolger. Wisst ihr auch warum? Weil sie an der Öffnung für den Stecker ein Plastikteil anders geformt haben. Sonst nichts. Von den technischen Werten her ist das Netzteil völlig identisch!

Wir halten also fest: Wegen eines blöden Plastikzahnrads (warum nicht etwas aus rostfreiem Edelstahl?!) müssen wir ein gesamtes Gerät in den Elektroschrott entsorgen, das ansonsten noch einwandfrei funktioniert. Bitte? Wir hätten ja den Ersatzkopf kaufen können und dann nur den alten Kopf entsorgen müssen? Ja, hätten wir tun und damit diese Firmenpolitik in Bezug auf völlig überteuerte Ersatzteile auch noch unterstützen können. Und morgen geht dann der Motor kaputt und wir haben ein altes Gerät für den doppelten Preis ersetzt… Klingt nicht gerade wirtschaftlich sinnvoll.

Alt? Weg!

Der Drehtellerersatzmotor. Preis? 20€

Der Epilierer ist logischerweise nur ein Beispiel von vielen für das eWaste-Problem (Elektronikschrott). Ein weiteres ist die hier im Haus verbaute Siemens-Mikrowelle. Sie hat sich technisch gesehen noch vor dem Einzug verabschiedet und dabei sogar die Sicherung rausgehauen, als wir unser Essen gewärmt haben (zum Glück erst danach). Die Aussage an der Siemens-Hotline? Reparatur lohnt sich nicht. Viel zu alt, weg damit. Äh, okay, das Ding hatte damals maximal 10 Jahre auf dem Buckel? Also erstmal eine alte Bosch hingestellt, die seit mindestens 30 Jahren ihren Dienst in meiner Familie tut (und im lokalen Tierheim jetzt immer noch ihre Runden dreht). Die Siemens habe ich dann meinem Vater übergeben, der zwei Sachen festgestellt hat:

a) Es ist nur der Drehtellermotor kaputt.
b) Siemens hat sogar vorgesehen, dass man den einfach und schnell austauschen kann.

Also bei irgendeinem Drittanbieter für Ersatzteilen genau diesen Motor bestellt und vier Jahre später ist sie immer noch einwandfrei im Betrieb. Und ja: Siemens hat selbstverständlich nichts an uns verdient deswegen. Selbst schuld. Sie hätten mir ja zumindest eine Reparatur aufschwatzen können statt gleich zu sagen “Weg damit!”.

Nur die Fachwerkstatt!

Leider gibt es immer mehr Bereiche, in denen DIY nicht mehr geht. Nicht unbedingt, weil die Bauteile so viel komplizierter geworden sind. Eher, weil die Hersteller die Ersatzteile und Details nicht zugänglich machen oder es einem selbst bei einfachen Dingen möglichst schwer machen. Stichwort Glühbirnenwechsel beim Auto. Das kann theoretisch jedes Kind. Aber viele moderne Karren sind so gebaut, dass man gefühlt erst den halben Motor auseinandernehmen muss, nur um an die scheiß Lampe zu kommen. Völliger Schwachsinn, nur damit man in die (Fach-)Werkstatt muss. Und wenn wir schon beim Stichwort Werkstatt sind: Meine Begeisterung der regelmäßigen Wartungen hält sich ebenfalls in Grenzen. Mein Peugeot war scheckheft-gepflegt durch eine zertifizierte Werkstatt, wie man so schön sagt, weil ich eben möglichst lange mit ihm fahren wollte. Der einzige, der am Ende davon profitiert hat war die Werkstatt. Das Auto hat dadurch – oder vielleicht sogar deswegen? – keinen Tag länger gehalten.

In den USA tobt hingegen gerade der Kampf um das sogenannte “Right to Repair”-Gesetz. Es geht darum Hersteller zu zwingen unabhängigen Reparaturshops wieder Schnittzeichnungen und Ersatzteile zur Verfügung zu stellen. Speziell Apple ist da ja mittlerweile extrem stringent. Wenn man sich bei den Anhörungen die Argumente der Lobbyisten anhört, die da was dagegen haben, stehen einem die Haare zu Berge. Von angeblichen Copyright-Verletzungen bis hin zu “der Käufer sprengt sich selbst in die Luft” ist alles dabei, was völliger Schwachsinn ist. Wer darüber mehr wissen möchte, dem kann ich den Kanal von Louis Rossmann ans Herz legen. Der hat in New York einen Apple-Reparaturshop und tingelt durchs Land zu den einzelnen Anhörungen, um für das Gesetz zu werben.

Fehlende Nachhaltigkeit

Ein Fall für den Restmüll?

Lysandas Wut ist entsprechend verständlich, selbst ohne zusätzlich noch das Thema “Grundsätzliche Haltbarkeit” in den Ring zu werfen. Ihr wisst schon: Gewährleistung läuft ab, schon ist die Elektronik hinüber (überall ist heutzutage Elektronik drin – sogar in den Schuhen!). Die Recyclingquote bei Elektroschrott lag übrigens zuletzt bei 43%. Aber statt dieses Riesenthema mal richtig anzugehen, indem man Branchenstandards und auch in der EU eine Art “Right to Repair” einführt, werden lieber Einwegtüten und Strohhalme verbannt.

Ja, die produzieren auch Müll aber auf meiner Prioritätenliste wären die definitiv weit unten gewesen. Und bevor mir jemand vorwirft Äpfel (eWaste) mit Birnen (Plastikmüll) zu vergleichen: Die Recyclingquote von Plastikmüll lag 2017 bei 46%, bis 2022 sollen es 63% werden. Ja, sicherlich besser als in China oder so. Aber zwei der vielen Gründe, warum nicht mehr recycelt werden kann ist die Unart vieler Hersteller zwei Plastikarten in ihrem Produkt zu vermischen oder designen es so, dass es von der Maschine nicht korrekt sortiert werden kann. Ein gern genommenes Beispiel sind Shampooflaschen. Die Flasche selbst ist eine Art Plastik, der Aufkleber eine andere = ab in die Verbrennung. Technisch gesehen müssten wir als Verbrauchen quasi den Aufkleber wegmachen. Aber wir – und da zähle ich uns explizit dazu – schaffen es ja nicht einmal grundsätzlich die Plastiktonne korrekt zu bestücken. Müssen z.B. Joghurt-Becher jetzt ausgespült werden vorher, oder nicht?! Und was ist mit Paketklebeband, an dem vielleicht sogar noch etwas Papier dranklebt? Bei all den Regeln würde man erwarten, dass es einfach ist. Aber irgendwie…doch nicht.

Epilog

Aber gut: Leider alles nichts Neues, was ich euch hier erzähle. Lysanda wollte es einfach nur mal in die Welt hinausschreien :smile: . Es wird sich auch sicherlich so schnell nichts ändern. Schon gar nicht in einer Welt, die sich eher wieder weg von der Globalisierung bewegt und in der große Unternehmen so viel Macht und Einfluss haben. Nein, völlige staatliche Kontrolle will ich selbstverständlich auch nicht, aber bei vielen Dingen sind wir als Gesellschaft einfach nicht weitsichtig genug und müssen von unabhängigen Experten aufgeklärt werden – inklusive Umsetzungsvarianten. Warum macht es z.B. Sinn unsere Shampooflaschen zu 100% zu recyceln (und wie kommen wir dahin)? Denn, wenn das die Masse von den Herstellern will, werden sie spätestens dann ihre Produkte anpassen. Der Geldbeutel hat schließlich immer Recht.

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